Daten
Kommune
Inden
Größe
92 kB
Datum
29.06.2016
Erstellt
13.07.16, 21:06
Aktualisiert
13.07.16, 21:06
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Inhalt der Datei
Gemeinde Inden
Inden, 13. Juli 2016
Der Bürgermeister
Beschluss
über die 14. Sitzung
des Rates
am 29.06.2016 im Ratssaal des Rathauses in Inden
TOP: 5.
Beschluss über die haushaltswirtschaftliche Sperre gemäß § 81 Abs. 4
GO NRW vom 02.06.2016
Frau Rehfisch verliest für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen folgende
Stellungnahme:
„Wir halten an der ausgesprochenen Haushaltssperre fest. Bereits Ende
letzten Jahres forderte die Politik einen Nachtragshaushalt. Dieser wurde
Anfang Juni d.J. eingebracht. Die Zahlen, die wir dort erhalten haben,
sind zum Teil nicht schlüssig. Da der Kämmerer und sein Stellvertreter
beide erkrankt sind, war es richtig, den Nachtragshaushalt im
Hauptausschuss und heute im Rat von der Tagesordnung zu nehmen. Es
stehen einfach noch viel zu viele Fragezeichen im Nachtragshaushalt
offen.
In seiner Einführungsrede zum Nachtragshaushalt Anfang Juni hat der
Bürgermeister ein Horrorszenario aufgezeigt, das auch uns zunächst
sprachlos werden ließ. Seine drastischen Vorschläge wie
die Schließung oder Abgabe der Sportplätze und
Dorfgemeinschaftshäuser
die Abgabe der Kindergärten an den Kreis
die Schließung der Goltsteinschule auf der Merödgener Str.
und die Steuererhöhungen der Grundsteuer B von heute 460 auf
nunmehr 900 % Punkte bis insgesamt 2.150 % Punkte im Jahr
2022
erzeugen bei uns Unverständnis und Entsetzen. In der
Hauptausschusssitzung vor nicht einmal einer Woche sagte er zu diesen
seinen Vorschlägen: „ Die Bevölkerung zu schockieren, war Absicht.“ Er
hat mit diesen Vorschlägen nicht nur die Bevölkerung schockiert, sondern
auch den Großteil der örtlichen Politik. Wir weisen nochmals
ausdrücklich darauf hin, dass diese Vorschläge vom Bürgermeister
gemacht wurden. Bündnis90/ Die Grünen werden solchen
Steuererhöhungen und einer Schließung der Goltsteinschule auf keinen
Fall ihre Zustimmung geben.
Ebenfalls in seiner Rede warf Bürgermeister Langefeld seinem Vorgänger
und der örtlichen Politik vor, mit zu optimistischen und realitätsfremden
67/2016
Zahlen operiert zu haben. Die bisherige Haushaltspolitik der Gemeinde
Inden sei ein Grund für die nunmehr notwendigen Maßnahmen. Hier
möchten Bündnis 90/ Die Grünen auf die persönliche Erklärung unseres
Ratsvertreters Siegfried Goncz von der letzten Sitzung im SSK vor einer
Woche hinweisen. Wir schließen uns dieser Erklärung voll und ganz an,
denn auch wir fühlen uns durch solche Aussagen des Bürgermeisters
angegriffen.
Es ist billig, aktuell auch die Flüchtlingskrise für die Finanzmisere
verantwortlich zu machen. Natürlich entstehen hier Kosten, die niemand
wegwischen möchte. Allerdings erhalten wir in diesem Jahr von der
Landesregierung Gelder in Höhe von ca. 1 Million € und ab dem
nächsten Jahr wahrscheinlich eine 100%ige Erstattung. Unsere
Menschlichkeit gebietet es uns, die Verantwortlichkeit für eine
Finanzmisere nicht den Kriegsflüchtlingen zuzuschieben.
Weil wir unsere Aufgabe als Ratsmitglieder und Vertreter der Indener
Bevölkerung ernst nehmen und nach bestem Wissen und Gewissen
handeln, stehen wir auch weiterhin zu der Anfang Juni ausgesprochenen
Haushaltssperre, bis uns korrekte und aktuelle Zahlen für den
Nachtragshaushalt vorliegen.“
In der anschließenden Aussprache schließen sich Vertreter der SPD und
der CDU-Fraktion den Ausführungen an. Vertreter der UDB IndenFraktion sprechen sich dagegen aus.
Die Abstimmung ergibt folgendes Ergebnis:
Bei 14 Ja-Stimmen und 10 Nein-Stimmen bestätigt der Rat mehrheitlich
seinen Beschluss vom 02.06.2016 einer haushaltswirtschaftlichen
Sperre gem. § 81 Abs. 4 GO.
Bürgermeister Langefeld weist darauf hin, dass dieser Beschluss
unverzüglich der Kommunalaufsicht zur Entscheidung über die
Beanstandung des Beschlusses über die haushaltswirtschaftliche Sperre
vorgelegt wird. Bis zu einer Entscheidung bleibt die aufschiebende
Wirkung der Beanstandung bestehen.
Beschluss der Sitzung des Rates vom 29.06.2016
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