Daten
Kommune
Brühl
Größe
134 kB
Datum
08.09.2016
Erstellt
31.08.16, 08:05
Aktualisiert
31.08.16, 08:05
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Brühl
öffentliche
Vorlage
Der Bürgermeister
Dienststelle
Sachbearbeiter/in
51
Dreßen-Schneider
Aktenzeichen
Datum
Vorlagen-Nr.
12.08.2016
328/2016
Betreff
Kinderarmutsprävention „Eltern stärken, Bildung fördern, Chancen eröffnen“ Sachstandbericht
Beratungsfolge
Jugendhilfeausschuss
Finanzielle Auswirkungen
X
X Ja
Nein
Mittel stehen zur Verfügung bei SK 529100 / KST36010000
Mittel stehen nicht zur Verfügung
Über-/außerplanmäßige Aufwendungen/Auszahlungen
Sachkonto / Kostenstelle
BGM
Zust. Dez.
Zust. Dienststelle
Freytag
Burkhardt
Schmitz
Kämmerer
RPA
Beschlussentwurf:
Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht des Bürgermeisters zur Kenntnis.
Erläuterungen:
Beim Treffen des Brühler Runden Tisches gegen Kinderarmut am 22. Oktober 2015 wurde
vereinbart, zusätzlich zu den einmal jährlich stattfindenden Treffen in Kleingruppen zu
arbeiten. Aus dem heterogenen Kreis der Teilnehmenden des Runden Tisches wurden
fünf Arbeitsgemeinschaften gebildet und auf dieser Ebene Projektideen entwickelt und
deren Umsetzung angebahnt.
Die Projekte orientieren sich an den bisherigen Ergebnissen des Runden Tisches,
insbesondere aber auch am Resultat der Begleitforschung des Landesmodellvorhabens
„Kein Kind zurücklassen!“, einem Partnerprojekt des LVR-Programms „Teilhabe
ermöglichen – Kommunale Netzwerke gegen Kinderarmut“.
Im Fazit verweist das Forschungsergebnis auf einen starken Zusammenhang zwischen
Armut und Umweltfaktoren und arbeitet Risikoprofile heraus. Dabei kommt neben dem
direkten Lebensumfeld eines Kindes, d.h. Familie, Nachbarschaft und Stadtteil,
insbesondere den Deutschkenntnissen eines Kindes eine bedeutende Rolle zu.
Am Risikoprofil eines Kindes mit türkischem Migrationshintergrund und Eltern mit
unterdurchschnittlichem Bildungsniveau im Sozialgeldbezug dargestellt, reduzieren (1)
Mitgliedschaft in einem Sportverein, (2) Kita-Beginn vor dem dritten Lebensjahr und (3)
hoher sozialer Status der besuchten Kita die Wahrscheinlichkeit von unzureichenden
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Deutschkenntnissen des Kindes bei Schuleintritt von 75 auf 29 Prozent (s. Anlage, Auszug
aus dem Vortrag von Prof. Strohmeier in Brühl am 19.11.2015).
Die Ergebnisse werden von den Arbeitsgemeinschaften aufgegriffen und in folgende
Projekte übersetzt:
AG
AG §78
Soziale
Dienste
Kultur &
Bildung
Sportvereine
Dorfgemeinschaften und
-vereine
Mitglieder*
freie Träger der
anerkannten Jugendhilfe
Kirchengemeinden
politische Fraktionen
Wohlfahrtsverbände
Diakonisches Werk Köln
& Region
Fachbereich 50 –
Soziales und Demografie
FEB Brühl/Wesseling
Gesundheitsamt REK
Jobcenter Brühl
Fachbereich 32/3 –
Kultur, Partnerschaften,
Tourismus und
Veranstaltungsmanagement
Fachbereich 32/4 –
Kunst- und Musikschule
Integrationsbeauftragte
Kulturvereine
Stadtelternbeirat
Stadtjugendring
Stadtschulpflegschaft
VHS
Projekt
Soziale Balance in
Kitas
Ziel
Status-Angleichung
der Kitas
Umfrage für Alleinerziehende/
Ein-Eltern-Familien
Bedarfsanalyse zur
Verbesserung/
Anpassung der
Angebote
Kultur-Familienkarte
(Ermutigung zur)
Teilhabe an Kulturund Bildungsangeboten
(in Anlehnung an das
Euskirchener Modell:
http://www.familienkreiseu.de/familienkarte)
(freie) Mitgliedschaft
aller Kinder ab vier
Jahren in einem
Sportverein
Photovoice – Bildern
eine Sprache geben
(www.photovoice.de)
Stärkung des
Selbstwert- und
Zugehörigkeitsgefühls
(Bedarfsanalyse)
Stärken und
Schwächen eines
Stadtteils aus Sicht
der Stadtteilbevölkerung
*Die Zuordnung resultiert aus dem Kreis der Teilnehmenden des Runden Tisches und unterliegt
Veränderungen/Anpassungen
Beteiligung an den Arbeitsgemeinschaften
Die Teilnahme basiert – analog der Grundprämisse von Prävention – auf Partizipation und
Freiwilligkeit und zeigt sich zwischen den Arbeitsgemeinschaften unterschiedlich. Bei einer
im Allgemeinen als eher zurückhaltend zu bezeichnenden Beteiligung besteht bei den
aktiv Teilnehmenden ein großes Interesse an zielführenden Projekten, verbunden mit
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einem hohen Engagement in der Umsetzung. Beispielhaft sei die AG Soziale Dienste
genannt, bei der alle Mitglieder am Entwurf einer Umfrage für Alleinerziehende/Ein-ElternFamilien mitgewirkt haben, im Vergleich zur AG Kultur & Bildung, bei der nur ein kleiner
Teil die Idee der Kultur-Familienkarte entwickelt und die Umsetzung angebahnt hat.
Ausblick
Es erscheint zielführend und gewinnbringend, durch Information und Präsentation der
Projekte zunehmendes Interesse bei Brühler Bürgerinnen und Bürgern und Institutionen
zu wecken, sie auf diese Weise zu mobilisieren und zur Beteiligung zu gewinnen, sowohl
bei der Durchführung von Projekten als auch bei der Inanspruchnahme von Angeboten, so
dass sich im Verlauf wie geplant ein stadtweites Präventionsnetzwerk bildet mit
zahlreichen, immer stärker werdenden Verknüpfungen.
Der nächste Brühler Runde Tisch gegen Kinderarmut findet am Donnerstag, den
06.10.2016 um 17 Uhr im Ratssaal statt und dient der Information und dem Austausch
über die jeweiligen Projekte und Weiterentwicklung des Netzwerkes.
Anlage:
Auszug aus dem Vortrag von Prof. Strohmeier in Brühl am 19.11.2015
Anlage(n):
(1) Auszug Vortrag Prof. Strohmeier Brühl 19.11.2015