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Antrag/Anfrage (Anfrage der Fraktion Linke&Piraten vom 12.08.2016)

Daten

Kommune
Brühl
Größe
168 kB
Datum
08.09.2016
Erstellt
31.08.16, 08:05
Aktualisiert
31.08.16, 08:05
Antrag/Anfrage (Anfrage der Fraktion Linke&Piraten vom 12.08.2016) Antrag/Anfrage (Anfrage der Fraktion Linke&Piraten vom 12.08.2016) Antrag/Anfrage (Anfrage der Fraktion Linke&Piraten vom 12.08.2016)

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Inhalt der Datei

LINKE & Piraten-Fraktion Brühl, Rathaus, Fraktionsvorsitzender, Harry Hupp, Uhlstr. 3, 50321 Brühl An den Bürgermeister Stadt Brühl Dieter Freytag Rathaus Uhlstraße 3 50321 Brühl Harry Hupp Fraktionsvorsitzender harry.hupp@piratenpartei-nrw.de piratenpartei-bruehl.de Eckhard Riedel Stellvertretener Fraktionsvorsitzender riedel@dielinke-bruehl.de www.dielinke-bruehl.de Rathaus Brühl Uhlstraße 3 50321 Brühl Telefon 02232 / 79 - 21 55 Telefax 02232 / 79- 21 56 linke+piraten-fraktion@bruehl.de Brühl, den 12 August 2016 Betr. Anfrage der Fraktion die Linke/ Piratenpartei im KPTA: Sehr geehrter Herr Bürgermeister, wir bitten um die schriftliche Beantwortung der nachfolgenden Fragen: Mitglieder der Fraktion hatten am 07.06.2016 die Gelegenheit, das Archiv der Stadt Brühl zu besichtigen. Dabei durften wir sehr kompetente und hochmotivierte Mitarbeiter des Archives kennenlernen und wurden auch mit einigen Problemen bekannt, die gelöst werden müssen. Aus diesem Grund möchte die Fraktion von der Stadt Brühl wissen: 1. In welchem Zeitraum ist angedacht, die personelle Unterbesetzung des Archives zu lösen, ggf. unter der Nutzung von Werkverträgen / befristeten Verträgen (Digitalisierung des Personenstandsregisters, Fotodigitalisierung, Digitalisierung historischer Archivalien, Urkunden, Pläne, Kunstwerke etc.)? 2. Wann wird das Archiv mit einem Buchscanner ausgestattet? 3. Ist ggf. für die Digitalisierung der o. g. Archivalien, Fotos und Kunstwerke die Zusammenarbeit mit den beiden in Deutschland existierenden und insbesondere für die Nutzung durch Kommunen eingerichteten Digitalisierungszentren angedacht bzw. in Betracht gezogen worden. 4. Ist ggf. die Beantragung von Fördermitteln bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) oder anderen Anbietern von Fördergeldern für Digitalisierungsprojekte angedacht (ggf. durch Zusammenschluss mit anderen Kommunalarchiven oder Einrichtungen)? Begründung: „Die Kultureinrichtungen in Deutschland wie Bibliotheken, Archive, Museen und Mediatheken sammeln, bewahren und betreuen kulturelle Werke von unschätzbarem Wert, sie machen diese auch im Rahmen ihrer jeweiligen Möglichkeiten für Besucher und Benutzer zugänglich. Nur ein kleiner Teil davon ist jedoch einem breiten Publikum bekannt und zeitgemäß erschlossen, das heißt auch über das Internet zugänglich. Dies soll sich grundlegend ändern, indem das Kulturerbe digital erfasst und über das Internet zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort zugänglich gemacht wird. Eine Reihe von Kultureinrichtungen hat bereits mit der digitalen Erfassung begonnen. Zurzeit werden die Weichen dafür gestellt, das kulturelle und wissenschaftliche Erbe Deutschlands und Europas in großem Umfange digital für das Internet zu erfassen. Eine Voraussetzung für das Gelingen dieses ambitionierten Vorhabens ist, dass eine Vielzahl von technischen und organisatorischen Fragen hinreichend geklärt und im Hinblick auf die heterogene Kulturlandschaft ein konzertiertes Vorgehen erreicht wird.“ (zitiert aus: Vorwort von Bernd Neumann (MdB Staatsminister bei der Bundeskanzlerin, Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien) zur „Bestandsaufnahme zur Digitalisierung von Kulturgut und Handlungsfelder“ des Fraunhofer Instituts IAIS, erstellt im Auftrag des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) unter finanzieller Beteiligung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, 18.01.2007) „Durch die Online-Bereitstellung digitaler Inhalte und Abbilder wird die Grundlage für Kultur, Wissenschaft und Forschung wie auch gesellschaftliche Teilhabe gestärkt. Vor diesem Hintergrund werden wir Deutschland zu einem digitalen Kulturland weiterentwickeln. Dazu gilt es, ein qualitativ hochwertiges Angebot digitaler Inhalte zu sichern. Hierzu werden wir die Rahmenbedingungen für Inhalteanbieter weiter verbessern. Ferner treiben wir die Digitalisierung von Kulturgut weiter voran und verbessern die Zugänglichkeit zum kulturellen und wissenschaftlichen Erbe in Archiven, Bibliotheken und Museen.“ (http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/ Publikationen/digitale-agenda-20142017,property=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf, S. 28f.) Für die Umsetzung der Ziele hinsichtlich der Digitalisierung von Kultur und Archivgut und der Bereitstellung der Digitalisate entweder im Rahmen der Deutschen Digitalen Bibliothek, der Europäischen Digitalen Bibliothek oder in anderer geeigneter Art und Weise (eigene Homepages o. a.) werden z. B. vom Bund über die DFG Fördermittel für geeignete Digitalisierungsprojekte bereitgestellt. Zwei seien hier beispielhaft genannt: Archivische Projekte mit DFG-Förderung Virtuelles deutsches Urkundennetzwerk Partner: Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns, Landesarchiv Baden-Württemberg, Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz, Stadtarchiv Mainz, Stadtarchiv Speyer und vier historische Lehrstühle bzw. Forschungsinstitute; u.a. 15.000 Urkunden digitalisiert und online gestellt Produktivpilot Digitalisierung von archivalischen Quellen Partner: Landesarchiv NRW, Landesarchiv Baden-Württemberg, Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns, Sächsisches Staatsarchiv, LWL-Archivamt für Westfalen, Stadtarchiv Mannheim, Archivschule Marburg Digitalisierungsziel: 53.000 Fotos, 21.000 Urkunden, 70.000 Karten/Pläne, 1.300 Amtsbücher mit insgesamt 430.000 Seiten, 260 lfm Akten der Frühen Neuzeit und des 20. Jh. So sind mit Hilfe von Fördermitteln unter anderem zahlreiche Kommunal- und Kirchenarchive z. B. mit ihren Personenstandsregistern und interessanten historischen Archivalien erschlossen worden und digital im Netz abzurufen. In Brühl jedoch scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Sicherlich, die Fotosammlung Neff ist digitalisiert, jedoch nicht im Netz zu finden, da sie nicht als Fotodatenbank ins Netz abrufbar eingestellt worden ist. Einige Bilder der stadteigenen Kunstsammlung sind digitalisiert worden, jedoch vor ihrer Restaurierung. Die Digitalisierung muss nunmehr nachgeholt werden. Das Personenstandsregister soll jetzt digitalisiert werden - wobei sich hier die Frage stellt, wie die Mitarbeiter des Archivs diese Aufgabe neben ihren eigentlichen Tätigkeiten stemmen wollen bzw. sollen. Die Digitalisierung des Kunst- und Archivgutes ist die gegenwärtige Herausforderung für alle deutschen und europäischen Kultur- und Archiveinrichtungen. Die Bereitstellung der Digitalisate sichert zum einen die entsprechenden Bestände und die OnlineBereitstellung bzw. Abrufbarkeit entlastet auch die Einrichtungen in technischer wie personeller Hinsicht. Zudem sind die Informationen auf diese Weise auf modernem Wege und barrierefrei abrufbar. Mit freundlichen Grüßen Harry Hupp Fraktionsvorsitzender Eckhard Riedel Stellvertretener Fraktionsvorsitzender