Daten
Kommune
Pulheim
Größe
204 kB
Datum
23.09.2014
Erstellt
01.09.14, 18:41
Aktualisiert
01.09.14, 18:41
Stichworte
Inhalt der Datei
Vorlage Nr.:
249/2014
Erstellt am:
06.08.2014
Aktenzeichen:
III / 20 / 200 gs
Verfasser/in:
David Gerhards
Vorlage zur Beratung/Beschlussfassung
Gremium
TOP
ö. Sitzung
nö. Sitzung
Termin
Umweltausschuss
X
10.09.2014
Rat
X
23.09.2014
Betreff
Abfallwirtschaft - Leerungstermine der Bioabfalltonnen
Veranlasser/in / Antragsteller/in
Bündnis 90 / Die Grünen / Verwaltung
Haushalts-/Personalwirtschaftliche Auswirkungen
Die Vorlage hat haushaltswirtschaftliche Auswirkungen:
― bei Einzahlungen bzw. Erträgen
― bei Auszahlungen bzw. Aufwendungen
Die Vorlage hat personalwirtschaftliche Auswirkungen:
ja
x nein
x ja
ja
― bei Einzahlungen bzw. Erträgen
nein je nach
― bei
Beschluss
Auszahlungen bzw. Aufwendungen
x nein
Finanzierungsbedarf gesamt je nach Beschlussalternative jährlich:
(ggf. inkl. zusätzlicher Personalkosten)
25.200 €
— im Haushalt des laufenden Jahres
0 € bis 25.200 €
— in den Haushalten der folgenden Jahre
0 € bis 25.200 €
€
€
Die Mittel stehen haushaltswirtschaftlich zur Verfügung:
x ja
x nein
Finanzierungsvorschlag (und ggf. weitere Erläuterungen): Ein Beschluss mit der Folge eines zusätzlichen Aufwandes
würde aus dem Abfallgebührenhaushalt finanziert. Im Jahre 2014 wäre der Aufwand finanzierbar, in den Folgejahren
nach entsprechenden Haushaltsbeschlüssen.
Vorlage Nr.: 249/2014 . Seite 2 / 4
Beschlussvorschlag
1.) Der Umweltausschuss beschließt, dass die Leerungstermine der Bioabfalltonnen unverändert bleiben.
alternativ
2.) Der Umweltausschuss beschließt, dass ab dem Jahr 2015 ein zusätzlicher Leerungstermin im Dezember eingerichtet wird und dafür ein Leerungstermin im Sommer entfällt.
alternativ
3.) Der Umweltausschuss beschließt, dass ab dem Jahr 2015 zwei zusätzliche Leerungstermine im Dezember eingerichtet werden und dafür zwei Leerungstermine im Sommer entfallen.
alternativ
4.) Der Umweltausschuss empfiehlt dem Rat folgenden Beschluss zu fassen:
a) Der Rat beschließt, dass im Dezember eines Jahres ein zusätzlicher Leerungstermin für die Bioabfalltonnen eingeführt wird. Dies soll bereits ab Dezember 2014 umgesetzt werden.
alternativ
b) Der Rat beschließt, dass im Dezember eines Jahres zwei zusätzliche Leerungstermine für die Bioabfalltonnen
eingeführt werden. Dies soll bereits ab Dezember 2014 umgesetzt werden.
Erläuterungen
Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen hatte im Umwelt- und Planungsausschuss am 11.12.2013 die Anfrage gestellt, ob
die Bioabfalltonnen im Dezember wegen der großen Laubmenge drei- bis viermal geleert werden könnten, dafür könnte
im Frühjahr auf zwei Leerungen verzichtet werden.
In der Sitzungs-Niederschrift wurde folgende Antwort der Verwaltung veröffentlicht:
„Die Verwaltung wird die Frage nach ein bis zwei zusätzlichen Leerungsterminen jeweils im Dezember bezüglich
der braunen Tonnen prüfen.
Eine Beschlussvorlage wird voraussichtlich nach den Sommerferien bzw. im Herbst den Ratsgremien vorgelegt,
weil im Zusammenhang mit der Einführung der getrennten Bioabfallsammlungspflicht gemäß § 11 Absatz 1 des
Kreislaufwirtschaftsgesetzes ab dem 1. Januar 2015 über eine Änderung der Abfallentsorgungssatzung und evtl.
ergänzend über eine Anpassung der Abfallgebührensatzung entschieden werden muss. Eigentümerinnen und Eigentümer, die noch keine Biotonne nutzen, müssen demnach ab dem 1. Januar 2015 ebenfalls ihren Bioabfall getrennt sammeln. Die Verwaltung hat sich beim Umweltministerium in NRW erkundigt, ob das Land NRW beabsichtigt, hierzu eine ergänzende landesweit geltende Regelung zu treffen. Aktuell ist geplant, über den Abfallwirtschaftsplan des Landes eine Regelung zu treffen. Dieser befindet sich in der Anhörungsphase.
Allgemein führen zusätzliche Biotonnen, Bioabfall-Entsorgungsmengen sowie Leerungstermine zu zusätzlichen
Kosten auf der Kostenstelle Bioabfallentsorgung. Es ist allerdings anzunehmen, dass dafür die Restmüllentsorgungskosten niedriger ausfallen, da bisher Bioabfallmengen zumindest teilweise über die Restmülltonnen entsorgt
werden und die Kreisgebühren für die Bioabfallentsorgung deutlich niedriger liegen, als für die Restmüllentsorgung.
Vorlage Nr.: 249/2014 . Seite 3 / 4
Auf Bioabfallsammlungstermine im Frühjahr sollte nicht verzichtet werden, da die wöchentliche Sammlung im April
erst 2011 auf Wunsch der Bevölkerung eingeführt wurde und sich bewährt hat. Die Verwaltung hat zunächst ein
Angebot bezüglich zusätzlicher Leerungstermine von der Entsorgungsfirma erbeten.“
Folgende Hinweise sollten bei der Beschlussfassung bedacht werden:
Im Rat wurde bisher die Haltung vertreten, dass kein zusätzlicher vermeidbarer Aufwand bei den Gebührenhaushalten
betrieben werden soll, um die Gebühren möglichst stabil zu halten.
Grundsätzlich funktioniert die Bioabfallsammlung mittels Biotonnen und Grünschnittsammlung in Pulheim mit großem
Erfolg (s. a. Vl. 224 / 2014 – Entwurf des Abfallwirtschaftsplans - Teilplan Siedlungsabfälle). Der Kostenanteil der Bioabfalltonnensammlung beträgt an den Gesamtkosten der Abfallentsorgung in Pulheim rund 9 %.
Je nach Witterungsverhältnissen im Verlaufe eines Jahres gibt es eine Schwankungsbreite bei den Sammelmengen (in
kg/je Einwohner):
Biotonnengröße / -anzahl
Grünabfälle
Biotonne
Summe
80 l
120 l
240 l
Tonnenvolumen
(Liter p. a.)
2004
36,80
130,75
167,55
871
6.501
4.155
75.727.000
2005
37,30
133,88
171,18
770
6.740
4.630
81.245.600
6.832
4.838
83.600.640
Jahr
Sammelmengen
2006
31,81
136,64
168,45
726
2007
21,06
142,54
163,60
648
6.844
5.139
86.365.680
2008
18,94
148,44
167,38
569
6.958
5.507
90.288.560
2009
19,01
151,67
170,68
489
7.023
5.882
94.035.960
7.735
6.362
100.658.280
7.797
6.485
107.157.720
7.841
6.857
111.223.800
7.895
7.100
114.010.200
2010
9,18
149,32
158,50
2011
7,44
151,99
159,43
2012
6,89
156,11
163,00
2013
5,97
150,42
156,39
abgeschafft
Zum Beispiel wurde aufgrund der langanhaltenden Kälte mit späterem Beginn der Wachstumsperiode im Jahr 2013
etwas weniger Bioabfall gesammelt, als im Jahr 2012.
Erkennbar ist auch, dass die Grünschnittmengen stark abgenommen und die Biotonnenmengen auch mit Blick auf die
Zunahme der genutzten Tonnen angestiegen sind. Zudem hat das zur Verfügung stehende Biotonnen-Volumen absolut
und relativ zur Einwohnerzahl stetig und deutlich zugenommen, da der Anteil der großen Biotonnen stetig angestiegen
ist und zudem die Anzahl der jährlichen Leerungen im Jahr 2011 von 41 auf 43 erhöht wurde.
Die Anzahl der Biotonnen wird sich aufgrund neuer Hausgrundstücke, Aufgabe von Eigenkompostierung sowie der voraussichtlichen Einführung der Pflichtbiotonne gemäß dem Kreislaufwirtschaftsgesetz ab dem 01.01.2015 weiter erhöhen. Die entsprechend notwendige Satzungsänderung wird dem Rat in diesem Jahr noch vorgelegt.
Der Aufwand für einen zusätzlichen Leerungstermin würde gemäß Angebot des Entsorgers pauschal rund 12.600 €
einschl. MwSt. betragen. Dies entspricht rund 4% des jährlichen Sammlungsaufwandes für die Biotonnen. Bei niedrigeren Sammlungsmengen - wie im Dezember - reduziert sich der Fixkostenanteil beim Entsorgungsaufwand nicht.
Vorlage Nr.: 249/2014 . Seite 4 / 4
Der pauschale Aufwand liegt über dem Jahresdurchschnitt der Entgelte, die nach tatsächlicher Abfuhr berechnet werden, weil gemäß den Abfallstatistiken der Jahre 2009 bis 2013 die monatliche durchschnittliche Sammlungstonnage
bezüglich der Biotonnen wie im nachfolgenden Diagramm dargestellt ausfiel.
Gesammelte Bioabfalltonnage je Monat im Durchschnitt der Jahre 2009 – 2013
Es stellt sich die Frage, ob im Dezember eine größere Sammlungsmenge mit zusätzlichen Terminen zu erreichen wäre
oder ob sich die Sammelmenge nur auf zusätzliche Termine verteilen würde. Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. Insofern wurden alternative Beschlussempfehlungen gegeben.
Zusätzliche Termine im Dezember würden auf jeden Fall insbesondere dort helfen, wo aufgrund privater und bzw. oder
öffentlicher Bäume und entsprechend spätem Laubfall überdurchschnittlich viel Laub anfällt.
Der Abfallgebührenhaushalt 2014 kann aus heutiger Sicht zwei zusätzliche Leerungen finanzieren, da voraussichtlich
die kalkulierten Kosten für Sammlung und Verwertung nicht ganz erreicht werden.