Daten
Kommune
Brühl
Größe
82 kB
Datum
31.10.2016
Erstellt
27.09.16, 11:00
Aktualisiert
27.09.16, 11:00
Stichworte
Inhalt der Datei
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Ermittlung der inhaltlichen Standards für die Offenen Ganztagsschulen in Brühl
aus Sicht der Akteure (insbesondere der pädagogischen Fachkräfte und Lehrer/innen)
Im Sommer 2015 haben die 7 Offenen Ganztagsschulen anhand eines einheitlichen Qualitätsschemas (basierend auf QUIGS / „Qualitätsentwicklung in Ganztagsschulen“ der Serviceagentur „Ganztägig lernen“ NRW) ihren Ist-Stand ermittelt in den Bereichen:
Zeit für individuelle Förderung
Förderung der schulischen, sozialen und persönlichen Entwicklung der Kinder
Orientierung an individuellen Förderbedarfen und Lebenswelten der Kinder
Bereicherung des Lernens durch Angebote und Entwicklungsräume
Öffnung von Schule
Verschiedene Professionen unter einem Dach
Berücksichtigung formeller und informeller Lernprozesse und der sozialräumlichen Bedingungen
Ergänzung und Vertiefung des Unterrichts mit außerschulischen Angeboten
Stärkung von Eigenverantwortlichkeit, Teamgeist und Selbstwirksamkeit
Leitungsebene – Lehrerkollegium – Fachkräfte – Eltern – Kinder
Die ermittelten Umsetzungsbeispiele in den Qualitätsbereichen geben einen Einblick in die Profile der Offenen Ganztagsschulen mit ihren schuleigenen inhaltlichen Standards. Bei aller Unterschiedlichkeit dominieren jedoch bei allen sieben Schulen die gleichen Kernaufgaben: Individuelle Förderung, Kooperation, schulinterne Vernetzung und Orientierung an den Bedürfnissen
der Schüler/innen.
Wenn diese – nun vergleichbaren – inhaltlichen Standards erhalten bleiben sollen und die Offene Ganztagsschule sich bei den festgestellten pädagogischen Anforderungen als flexible und
lernende Organisation erweisen soll, muss sie handlungs- und entwicklungsfähig bleiben.
Es geht um nichts Geringeres als die Bildung, Erziehung und Betreuung eines hohen und steigenden Prozentsatzes der OGS-Grundschulkinder. Hierzu erfordert es eine tragfähige und verlässliche personelle und finanzielle Ausstattung. Als Berechnungsgrundlage dienen im Rahmen
der inhaltlichen Standards die per Erlass des Ministeriums für Schule und Weiterbildung des
Landes NRW vom 23.12.2010 festgelegten Merkmale und die hierzu ermittelten konkreten Erfordernisse aus den Brühler OGS-Schulen 2015.
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Erlass – Hinweise
Zentrale Grundlage für die OGS:
Zusammenarbeit der Akteure
Ermittlungshinweise aus den Brühler OGSen
OGS-Team intern: Dienstbesprechungen, Elterngespräche,
Pädagogische Tage, Planungssitzungen mit den KoopPartnern, Fortbildungen, schulinterne gemeinsame Fortbildungen
Vernetzung des Ganztag: (Förder-) Konferenzen, Fallbesprechungen, multiprofessionelle Runde Tische, regelmäßige Teilnahme an Dienstbesprechungen des Kollegiums
(zu Themen wie z.B. Inklusion, Kinder mit Migrationshintergrund, Schulprogramm), Jahresthemen- und Projektplanung, freiwillige und gesetzliche Schulmitwirkung
BASS 12-63 Nr.2
„Die zentrale Grundlage ist die Zusammenarbeit von Schule und Kinder- und Jugendhilfe …“
Nach ca. 10
Jahren OGS-Schulen in Brühl muss festgestellt werden, dass diese vom Gesetzgeber vorgeschriebene Kooperation noch unzureichend umgesetzt wird. Die Verantwortung für die Offene Ganztagsschule trägt bisher
fast ausschließlich der Bereich Schule. Es erscheint dringend erforderlich, sich diesem Kooperationsauftrag
zukünftig in gemeinsamer Verantwortung von Schule und Kinder- und Jugendhilfe zu stellen.
Angebote, die soziale Problemlagen von Erfolgreiche Berücksichtigung von sozial und emotional
Gruppen berücksichtigen
bedingten Problemlagen geschieht, indem mit den pädagogischen Mitarbeiter/innen Beziehungen geschaffen und
dauerhaft verlässlich gehalten werden. Zudem bedarf es
der „sicheren“ Rückzugsräume für Kinder zwischen 5 und
10 Jahren, die z.T. wochentäglich 8 Stunden in ihrer Schule
eine „zweite Heimat“ haben.
Verlässliches Zeitraster und eine systemisch Für das Gelingen der Vernetzung von Unterrichtsvormittag
verankerte Verteilung von Lernzeiten
und OGS-Nachmittag ist eine arbeits- und zeitaufwändige
Kooperation der schulischen Akteure unabdingbar mit dem
Ziel der systemischen Veränderung.
Öffnung zum schulumgebenden Sozialraum
Je nach Einzugsgebiet ergeben sich unterschiedlich intensiv
in den Blick zu nehmende Handlungsbedarfe.
Förderkonzepte für SuS mit besonderen fachspezifischen Bedarfen
Außerschulische Zugänge zum Lernen und
Arbeitsgemeinschaften
Sozialpädagogische Angebote (und Sozialarbeit)
Möglichkeiten und Freiräume zum sozialen
Lernen und angemessenes Gleichgewicht von
Anspannung und Entspannung; Bewegungsangebote
Konzeptionelle Einbindung der Eltern
Die ermittelten OGS-Konkreta der einzelnen Schulen zeigen eine Vielfalt an Herausforderungen und passgenauen
Fördermaßnahmen.
Unverzichtbar erscheint hierzu u.a. die bewährte Kooperation mit dem Brühler Turnverein und der Kunst- und Musikschule.
Ohne diese Unterstützung in den Bereichen von Beratung
(Teams, Eltern, Kinder), Einzelfallberatung, Erledigung von
Formalitäten und Einrichtung von kleinen „Therapiegruppen“ ist die große gesellschaftliche Aufgabe Offener Ganztag nicht umsetzbar.
Hierzu sei insbesondere auf die Qualifikation der Mitarbeiter/innen und die der Persönlichkeitsentwicklung förderlichen Räume und deren Ausstattung hingewiesen.
Vernetzung des Ganztags auf der Ebene der gesetzlichen
und freiwillig etablierten Mitwirkungsgremien.
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besondere Erfordernisse der jeweiligen Schule
(bezogen z.B. auf Schulkonferenzbeschlüsse, Schulprogramm, Einzugsgebiet, …)
GGS Brühl-Badorf
GGS Martin-Luther-Schule
GGS Astrid-Lindgren
KGS St. Franziskus
KGS Brühl-Vochem
Die Turnhalle liegt nicht an/auf dem Schulgelände. Fußweg von ca. 15 Minuten mit Begleitpersonal.
Die Schulhofsituation erfordert 2 Aufsichten.
Die MLS ist eine GL-Schule, in der Kinder ohne sowie mit und ohne förmlich
festgestellten sonderpädagogischen Förderbedarf unterrichtet werden.
Die GGS ist eine GL-Schule, in der Kinder ohne sowie mit und ohne förmlich
festgestellten sonderpädagogischen Förderbedarf unterrichtet werden.
Die Katholische Grundschule ist als Referenzschule des MSW dem System von
Kernzeit, Lernzeit, Lernplan verpflichtet. Somit ist eine enge personelle Vernetzung von Vor-und Nachmittag in der Lernzeit (4./5. Std.) erforderlich.
Die Schule wird von einem überdurchschnittlich hohen Anteil von Kindern mit
Migrationshintergrund besucht.