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Vorlage (Projektmittel zur Kinderbetreuung in besonderen Fällen für Kinder aus Flüchtlingsfamilien und vergleichbaren Lebenslagen )

Daten

Kommune
Brühl
Größe
234 kB
Datum
21.04.2016
Erstellt
13.04.16, 13:42
Aktualisiert
13.04.16, 13:42
Vorlage (Projektmittel zur Kinderbetreuung in besonderen Fällen für Kinder aus Flüchtlingsfamilien und vergleichbaren Lebenslagen ) Vorlage (Projektmittel zur Kinderbetreuung in besonderen Fällen für Kinder aus Flüchtlingsfamilien und vergleichbaren Lebenslagen ) Vorlage (Projektmittel zur Kinderbetreuung in besonderen Fällen für Kinder aus Flüchtlingsfamilien und vergleichbaren Lebenslagen ) Vorlage (Projektmittel zur Kinderbetreuung in besonderen Fällen für Kinder aus Flüchtlingsfamilien und vergleichbaren Lebenslagen )

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Inhalt der Datei

Stadt Brühl öffentliche Vorlage Der Bürgermeister Dienststelle Sachbearbeiter/in 51 Dreßen-Schneider Aktenzeichen Datum Vorlagen-Nr. 05.04.2016 154/2016 (216/2015) Betreff Projektmittel zur Kinderbetreuung in besonderen Fällen für Kinder aus Flüchtlingsfamilien und vergleichbaren Lebenslagen Beratungsfolge Jugendhilfeausschuss Finanzielle Auswirkungen X X Ja Nein Mittel stehen zur Verfügung bei SK 414100/541210 / KST 36010000 Mittel stehen nicht zur Verfügung Über-/außerplanmäßige Aufwendungen/Auszahlungen Sachkonto / Kostenstelle BGM Zust. Dez. Zust. Dienststelle Freytag Burkhardt i.V. Flatten Kämmerer RPA FB 02 Kilian Beschlussentwurf: Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht des Bürgermeisters zur Kenntnis. Erläuterungen: Seit September 2015 stellt die Stadt Brühl im Rahmen des Landes-Fördermodells „Kinderbetreuung in besonderen Fällen“ Eltern-Kind-Angebote bereit. Dieses sogenannte Brückenangebot soll, an der besonderen Lebenslage von Familien mit Fluchterfahrung orientiert, dem Übergang in die institutionelle Kindertagesbetreuung dienen. Fördermittel Die für 2015 zugewendeten Fördermittel in Höhe von insgesamt 13.020 Euro (Stadt Brühl 10.320 Euro; Waldkindergarten 2.700 Euro) wurden in 2015 zu 97% ausgeschöpft. Die für 2016 zugewendeten Fördermittel belaufen sich auf insgesamt 117.000 Euro, davon stehen der Stadt Brühl 109.440 Euro und dem Waldkindergarten 7.560 Euro zur Verfügung. Rahmenbedingungen Im September 2015 zunächst als einstündige Eltern-Kind-Angebote an unterschiedlichen Standorten (Städtische Familienzentren, Ev. Gemeindezentrum Rodderweg, Kunst- und Musikschule, Stadtbücherei) konzipiert, ist das Brückenangebot seit November 2015 im Rahmen des Gesamtkonzeptes „Sprache ist der Schlüssel zur Integration“ an den Deutschkurs für Eltern mit Fluchterfahrung gekoppelt und findet montags, dienstags und donnerstags jeweils von 8:30 bis 12:30 Uhr in den Räumen der Kunst- und Musikschule, Liblarer Str. 12-14, statt. Seite - 2 – Drucksache 154/2016 Weiterhin als Eltern-Kind-Angebot konzipiert, befinden sich die Eltern in unmittelbarer Nähe der Kinder und können jederzeit kontaktiert werden. Diese Angebotsform bedarf keiner Betriebserlaubnis durch den LVR und ermöglicht zudem die behutsame Trennung von Kindern und Eltern und die Eingewöhnung der Kinder in eine Kindergruppe. In Abhängigkeit von Anzahl und/oder Alter der Kinder und Verfügbarkeit können ein bis drei Räume genutzt werden. Das Material für die Eltern-Kind-Gruppen bleibt vor Ort und muss für die Betreuungszeiten hergerichtet werden. Kinder Derzeit sind in Brühl 76 Kinder mit Fluchterfahrung im Alter von 0 bis unter6 Jahren zu verzeichnen, davon besuchen 27 Kinder das Brückenangebot, 12 Kinder eine Kita und 2 Kinder die Kindertagespflege (s. Tabelle 1). Tabelle 1: Betreuungsangebote und Inanspruchnahme bei Flüchtlingskindern Alter gesamt Brückenangebot Kita Tagespflege bis unter 1 13 2 0 0 bis unter 2 19 7 2 1 bis unter 3 16 6 1 1 bis unter 4 8 2 4 0 bis unter 5 14 7 3 0 bis unter 6 6 3 2 0 76 27 12 2 Tabelle 2: Herkunftsland Herkunftsland Kinder unter 6 Jahre Syrien 26 Afghanistan 10 Mazedonien 8 Nigeria 5 Albanien 4 Irak 4 Eritrea 3 Ghana 3 Guinea 2 Iran 2 Georgien 2 Russ. Föderation 2 Äthiopien 1 Bosnien-Herz. 1 Deutschland 1 Kosovo 1 Pakistan 1 76 Drucksache 154/2016 Seite - 3 – Die Gesamtzahl der Flüchtlingskinder im Brückenangebot beläuft sich auf 27 Kinder. Die Anwesenheit der Kinder fluktuiert in Abhängigkeit von der regelmäßigen Teilnahme der Eltern am Deutschkurs; durchschnittlich sind 14 bis 18 Kinder anwesend. Päd. Fachkräfte Das pädagogische Team des Eltern-Kind-Angebotes besteht aus drei päd. Fachkräften, einer Diplom-Sozialpädagogin und zwei Erzieherinnen, die im Rahmen eines bis 31.12.2016 befristeten Beschäftigtenverhältnisses bei der Stadt Brühl über die Fördermittel finanziert werden. Alle päd. Fachkräfte sind Mütter mit einem oder mehreren Kindern. Die Arbeitszeit beträgt inklusive Vor- und Nachbereitungszeit 15 Stunden pro Woche. Personalkosten: Diplompädagogin: S11b = 19.518.59 Euro Erzieherin: S8a = je 18.496,00 Euro Förderkonzept Das Förderkonzept folgt den Richtlinien des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) und orientiert sich am Bildungs- und Betreuungskonzept der Kindertagesbetreuung. Ausstattung und Abläufe sind auf eine Altersstruktur von 0 bis sechs Jahren ausgerichtet und berücksichtigen explizit die besondere Lebenslage der teilnehmenden Kinder. Der Bildungsgrundsatz, dass jedes Kind gemäß seines Selbstbildungspotentials Tempo und Inhalt der eigenen Entwicklung vorgibt, macht in Anbetracht der besonderen Lebenslage der Kinder den hohen Anspruch an die Bildungsarbeit dieses Angebots und damit die überdurchschnittliche Belastung des pädagogischen Personals deutlich. Einbindung in das gesamtstädtische Präventionskonzept Gemäß der Prämisse, neue Herausforderungen erfordern neue Modelle, beinhaltet das Eltern-Kind-Angebot  ein neu-konzipiertes Betreuungsmodell, das gleichermaßen Eltern und Kindern mit Fluchterfahrung das frühzeitige Erlernen der deutschen Sprache als Schlüsselkompetenz zum Leben und Arbeiten im deutschen Bildungs- und Kultursystem ermöglicht;  ein neu-konzipiertes Beschäftigungsmodell für schwer vermittelbare Personengruppen, hier Mütter mit mehreren Kindern und/oder Alleinerziehende. Durch die intern abgesprochene Flexibilisierung der Einsatzzeiten sowie die Möglichkeit, die eigenen Kinder mitzunehmen, ermöglicht es Müttern mit mehreren Kindern und Alleinerziehenden gleichermaßen, Familie und Berufstätigkeit in Einklang zu bringen. Insbesondere Alleinerziehende, die üblicherweise aufgrund ihrer besonderen Familienkonstellation als nicht oder nur sehr bedingt einsetzbar/vermittelbar eingestuft werden und häufig ungewollt im Sozialleistungsbezug ausharren müssen, profitieren von diesem inhaltlich neu-konzipierten sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsmodell der Stadt Brühl. Drucksache 154/2016 Seite - 4 – Migrations- und Fluchterfahrung in Verbindung mit unzureichenden Deutschkenntnissen zum einen und die Familiensituation Alleinerziehender zum anderen stellen zwei erhebliche Risikofaktoren für Kinderarmut dar. Das Eltern-Kind-Angebot wird über den frühzeitigen Einstieg von Flüchtlingsfamilien in eine gelingende Integration zum einen und die Schaffung von sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen für schwer vermittelbare Personengruppen (hier insbesondere alleinerziehende Mütter) zum anderen unmittelbar Auswirkungen auf die Vermeidung von Kinderarmut haben und passt somit in das gesamtstädtische Präventionskonzept zur Vermeidung von Kinderarmut. Angebot des Waldkindergartens Das Brückenangebot des Waldkindergartens findet donnerstags von 14:00 – 17:00 Uhr statt und ist explizit aufsuchend konzipiert. Zwei päd. Fachkräfte, eine Diplompädagogin und eine Erzieherin, suchen die Familien in West und Heide auf, verbringen den Nachmittag gemeinsam vor den Unterkünften oder gehen mit Eltern und Kindern oder auch nur mit den Kindern in den Wald. Mit diesem Angebot werden in Abhängigkeit von der sich stetig ändernden Anzahl der anwesenden Familien mit Kindern bis sechs Jahre durchschnittlich vier Familien und acht Kinder erreicht. Das Förderkonzept des Waldkindergartens hebt, dem Konzept eines Waldkindergartens entsprechend, intensive Naturerfahrungen hervor. In der praktischen Arbeit vor Ort sind die Erfahrungen sehr unterschiedlich: manche Kinder zeigen sich sehr offen und gehen unbeschwert mit in den Wald, andere Kinder und Eltern bleiben verhalten und bevorzugen die Nähe der Unterkunft. Fazit und Ausblick Insgesamt betrachtet, erweist sich das Modell wie dargestellt in mehrfacher Hinsicht als zielführend. In Abhängigkeit von der Anzahl der zu betreuenden Kinder können im Rahmen der bewilligten Mittel nach derzeitigem Stand zwei weitere päd. Fachkräfte eingestellt werden.