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Mitteilungsvorlage (Kulturarbeit der Stadt Pulheim - Rückblick 2013)

Daten

Kommune
Pulheim
Größe
178 kB
Datum
29.04.2014
Erstellt
17.04.14, 18:38
Aktualisiert
17.04.14, 18:38
Mitteilungsvorlage (Kulturarbeit der Stadt Pulheim - Rückblick 2013) Mitteilungsvorlage (Kulturarbeit der Stadt Pulheim - Rückblick 2013) Mitteilungsvorlage (Kulturarbeit der Stadt Pulheim - Rückblick 2013) Mitteilungsvorlage (Kulturarbeit der Stadt Pulheim - Rückblick 2013)

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Inhalt der Datei

Vorlage Nr.: 144/2014 Erstellt am: 04.04.2014 Aktenzeichen: II / 410 Verfasser/in: Frau Schallenberg Mitteilungsvorlage Gremium TOP Ausschuss für Bildung, Kultur, Sport und Freizeit ö. Sitzung X nö. Sitzung Termin 29.04.2014 Betreff Kulturarbeit der Stadt Pulheim - Rückblick 2013 Veranlasser/in / Antragsteller/in Verwaltung Mitteilung Projekt Synagoge Stommeln Stommelner Psalter - Christoph Keller und Bureau Mirko Borsche Eröffnung am 16. Juni 2013 Rezensionen (Auswahl): www.wdr3.de/kulturnachrichten2824.html (17.6.) Kölner Stadt-Anzeiger, 18.6. 2013 Kölnische Rundschau, 17.6. 2013 www.monopol-magazin.de/drucken/artikel6872 SWR-Fernsehen: „Literatur im Foyer“ (4. Juli, 23.45) Im Lauf der 20-jährigen Ausstellungsgeschichte der Synagoge Stommeln haben Künstler den Raum befragt und in häufig radikaler Einfachheit Position bezogen. Christoph Keller und Mirko Borsche treiben die inhaltliche und formale Radikalisierung noch einen Schritt weiter: mit dem Wechsel des Mediums und der Entscheidung für ein Buch anstelle einer klassischen Ausstellung. Ihr „Stommelner Psalter“ wendet sich der eigentlichen, religiösen Bestimmung des Raumes – als „Schul“, als Versammlungsraum, als Ort des Gebets – zu und setzt zu einer Auseinandersetzung mit unseren religiös-kulturellen Wurzeln an. Der „Stommelner Psalter“ beruht auf einem Textkanon aus der Psalmen-Übersetzung von Moses Mendelssohn von 1783, genau jener Textfassung also, die auch die Basis für die Gebetbücher und die rituelle Praxis der Stommelner jüdischen Gemeinde im 19. Jahrhundert war. Aus dieser Übersetzung der „Lobpreisungen“ wurde eine Auswahl der Psalmen, die sowohl für den jüdischen wie den christlichen Glauben ein theologisches Fundament bilden, exzerpiert und zu einem neuen Buch zusammengefasst. Im „Stommelner Psalter“ werden die Psalmen in hebräischer Leserichtung, jedoch in Form einer Annäherung an christliche Gebetbücher manifestiert, wobei die eingesetzten Materialien und Drucktechniken wie z. B. Carbonfasern als Einband und eine digitale Schnittfärbung die aktuellsten Entwicklungen im Druckbereich widerspiegeln. Vorlage Nr.: 144/2014 . Seite 2 / 4 Für den Textsatz hat Mirko Borsche den Font „Stommeln“ entwickelt, der hier zum ersten Mal publiziert wird. Der Thoraschrein der Synagoge Stommeln ist ständig mit Büchern befüllt und lädt den Besucher ein, den „Stommelner Psalter“ aus der Synagoge mit nach Hause zu nehmen. (Aus dem Pressetext) Großen Anklang auf der gut besuchten Eröffnung (ca. 350 Besucher) fand insbesondere die Einführung von Denis Scheck. Mit Ende der Laufzeit lässt sich feststellen, dass während der Ausstellungslaufzeit rund 1000 Exemplare des Psalters mitgenommen wurden. Seit Ende der offiziellen Ausstellungsdauer wurde der Psalter auch an Interessierte verschickt, die es nicht nach Stommeln geschafft haben. In den 13 Führungen (Schulklassen, Gruppen) wurde das Projekt rund 250 Personen vorgestellt. Als Ergänzung zur Präsentation des Psalters war Bazon Brock am 21. Juli zum Vortrag in die Scheune hinter der Synagoge eingeladen. Mit dem Thema „200 Jahre Kunstreligion – Von der Autorität durch Autorschaft zum religiösen Fundamentalismus? Kunst und Kirche“ vollzog der selbsternannte Schaudenker, Pop-Prophet, Gründer der „Besucherschule“ zur documenta 4 (1968) und emeritierte Professor für Ästhetik einen bravourösen Parforce-Ritt durch die Kunst- und Religionsgeschichte des Abendlandes, der sein Publikum durch Tempo, scharfzüngigen Witz, halsbrecherische Assoziationen und seine ausgefeilte Rhetorik mitriss. Kooperationspartner der Veranstaltung war die Kunsthochschule für Medien, Köln; 1/MinusEins Experimentallabor. Stadtbild. Intervention M+M, Marc Weis und Martin De Mattia, 3. Gang Eröffnung: 15. Mai 2013 Presseberichte (Auswahl): Kölner Stadt-Anzeiger, 15.5./17.5.2013; Kölnische Rundschau, 15.5./17.5.2013 Das Münchner Künstler-Duo M+M realisierte die Zweikanalfilmerzählung 3. Gang (16mm auf HD) als improvisiertes Freilichtkino in einer ehemaligen Tankstelle an der Venloer Straße 641. Die beiden exakt synchronisierten Filme zeigen zwei Versionen eines inneren Monologs, der sich im Kopf eines Autofahrers abspielt – zwei gegensätzliche emotionale Reaktionen auf ein- und dieselbe Situation. Der Protagonist (Darsteller: Christoph Luser) ist nachts zwischen den Ortsteilen Pulheims unterwegs. In der heutigen Gesellschaft ist das Auto mobil-konstanter Schauplatz vieler Ereignisse und die Schwelle zwischen privater Zelle und weitem öffentlichen Raum. Permanentes Unterwegs-Sein – von einem Ort zum anderen – prägt den modernen Menschen. Körperlich im öffentlichen Raum unterwegs, bewegen ihn innerlich möglicherweise intimste Gedanken. Im Gegensatz zu früheren Interventionen wie Michael Sailstorfers „Pulheim gräbt“ (2009), bei der eine reale Aktion den öffentlichen Raum veränderte, verschränken M+M in ihrer Arbeit Filmraum und den öffentlichen Realraum auf mehreren Ebenen: Die ehemalige Tankstelle ist sowohl Privateigentum wie auch vorübergehend öffentlicher Spiel/Vorführort des Films; Kameraschwenks verbinden den privaten Innenraum des Fahrzeugs und den inneren Monolog des Protagonisten mit dem öffentlichen Straßenraum, durch den er sein Fahrzeug bewegt. Die beiden synchronisierten Filme wurden vom 15. Mai bis zum 19. Mai nach Einbruch der Dämmerung von 21 bis 24 Uhr gezeigt. Außer der gut besuchten Eröffnung (ca. 80) fanden sich insbesondere während der Dunkelheit zahlreiche Besucher und Passanten ein: Die außergewöhnliche Situation wurde ganz offensichtlich als besonderer Anreiz für einen Besuch wahrgenommen. (Wochentags ca. 15 Besucher täglich, sonntags ca. 50) Vorlage Nr.: 144/2014 . Seite 3 / 4 M+M präsentierten wenige Wochen später eine weitere Mehrkanalfilminstallation „Schlagende Wetter“ im Rahmen der Emscherkunst im Landschaftspark Duisburg-Nord. Außerdem konnte in 2013 endlich auch der Katalog der Intervention von Johanna Billing aus dem Jahr 2011 fertig gestellt werden. Ihr Video über den Autostau auf den Stommelner Feldern, Pulheim Jam Session, mit über 100 Mitwirkenden und in Kooperation mit der Kunsthochschule für Medien, ist nach wie vor in Arbeit. Persönliche Gründe haben bisher eine Fertigstellung verzögert, zwischenzeitlich konnte J. Billing jedoch einen privaten Sponsor für die weitere Finanzierung gewinnen. Sie hofft, dass sie den Film im Herbst in Köln und Pulheim zeigen kann. Raumklänge Phill Niblock’s Experimental Intermedia 21. und 30. Juni in Stommeln Raumklänge, 2013 erneut in Kooperation mit dem Kölner Verein „gerngesehen“/Georg Dietzler und deshalb bezuschusst vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, war dem Komponisten und Filmer Phill Niblock als Hommage zu dessen 80. Geburtstag gewidmet. Das Programm in Stommeln umfasste eine Klanginstallation des Kölner Komponisten hans w. koch in Verbindung mit dem Konzert experimental music yearbook / Komponisten aus Los Angeles, die Niblocks Experimental Intermedia nahe stehen sowie eine Aufführung von Kompositionen und Filmen von Phill Niblock. Mit rund 30 Besuchern je Aufführung ist diese experimentelle – und im Fall von Niblock ausgesprochen lautstarke Konzert/Klangkunstreihe eine durchaus gut angenommene und angesehene Veranstaltung. In Köln wurden vom Verein freies rheinland/Georg Dietzler im Rahmen der Kooperation zahlreiche weitere Veranstaltungen rund um Niblock durchgeführt. Für die folgenden Einzelveranstaltungen soll im Rückblick eine kurze Erfolgs-Bilanz gezogen werden, die sich einzig an Besucherzahlen orientiert. Die Qualität einer Veranstaltung spiegelt dies nicht. Gerade schlecht besuchte Veranstaltungen waren häufig qualitativ hervorragend. Selbst die Quantität ist keine absolute Größe: Für einen bekannten Kabarettisten ist ein (fast) ausverkaufter großer Saal ein Erfolg, während für ein Konzert mittelalterlicher Musik eine Zuschauerzahl von 80 als ebenso erfolgreich bewertet werden kann. Stabile Tendenzen lassen sich von den unten aufgeführten Zahlen nicht ablesen: Einige Künstler/Gruppen laufen immer, andere kommen beim ersten Mal sehr gut an (Kapversaz) – beim 2. Mal bricht unverständlicherweise die Besucherzahl komplett ein, während ihre Kollegen beim 2. Mal die Besucher verdoppeln können. Da sich kaum Regeln für den Erfolg von Veranstaltungen aufstellen lassen, ist jedes Engagement immer wieder aufs Neue ein Ausprobieren, Experimentieren, ein Wettlauf gegen konkurrierende Veranstaltungen, das Wetter, die Fußballweltmeisterschaft und manchmal ist es einfach nur: Glück. 1) Erfolgsgeschichten in 2013: ausverkauft oder unerwartet guter Besuch NEUJAHRSKONZERT Jungen Philharmonie Ukraine, Klassik, (6.1.) - 400 KONRAD BEIKIRCHER, Kabarett (23.1.) - 560 FLAUTANDO KÖLN/Albrecht Maurer: mittelalterliche und Neue Musik; Frühstückskonzert (24.1.) - 80 KÖBES UNDERGROUND (20.4.) - 812 Personen TOMMY ENGEL (2.10.) - Ausverkauft ABONNEMENT in Kooperation mit der Konzertdirektion Landgraf - insgesamt 3.600 Besucher bei 7 Terminen. Im Schnitt 500 Besucher. Besonders gut besucht: klassisches Ballett, Modern Dance Vorlage Nr.: 144/2014 . Seite 4 / 4 2) Gut besucht SPIELARTEN, Kinder- und Jugendtheaterfestival (in Kooperation mit anderen Städten im Rheinland und dem Jugendamt Pulheim). (6.-11.10.) - 6 Aufführungen – meist fast ausverkauft bis zur vorgegebenen Zuschauerobergrenze: insgesamt 590 Schüler/innen WANNINGER & RIXMANN, Kabarett, (15.11.) - 376 MARYLAND JAZZ-BAND, Weihnachtskonzert (20.12) - 300 Besucher 3) Zufriedenstellend RICHARD BARGEL It’s crap-Tour, Blues (21.3.) - 110 LYDIE AUVRAY & DIE AUVRETTES, Chanson (25.4.) - 260 ENSEMBLE NOISTEN Klezmer trifft Derwisch (7.6.; Scheune) - 130 MAX UTHOFF, Kabarett (6.7.) - 100 SCHÄL SICK BRASS BAND, Weltmusik ( 31.8.); Sommer Open Air, Vorplatz Medienzentrum): 150 – Dies war gleichzeitig das letzte Konzert der Band, die sich anschließend bis auf Weiteres auflöste SEPTETO SANTIAGUERO Salsa-Abend (14.9.; Köster-Saal) - 200 KLAUS „MAJOR“ HEUSER BAND (20.9.) -200 BALLROOM SÜNDIKAT Musik der Schellack-Ära (19.10) - 120 BIG K & THE SOLID SENDERS, Blues (14.11.) -130 ANNY HARTMANN, Kabarett (5.12.) - 70 4) Hätte mehr Besucher/innen verdient: DAS WÜSTE GOBI Wilmanns und Sacher geben sich vogelkundlich, Kabarett (21.1.) - 40 COSIMA, WINIFRED & FRIEDELIND Die Frauen im Hause Wahnfried; Vortrag und Musik, (22.5.) - 20 KAVPERSAZ Anatolische Musik (18.7.; Scheune) - 20 SOMMER OPEN AIR, 2 Veranstaltungen für Kinder, 31.8./1.9.: 110 Kinder ANGELS Before Christmas (28.11.) - 40