Daten
Kommune
Pulheim
Größe
9,5 MB
Datum
13.05.2014
Erstellt
05.05.14, 07:16
Aktualisiert
05.05.14, 07:16
Stichworte
Inhalt der Datei
Verkehrliche Untersuchung zur
Erweiteru ng der Wohngebiete
westlich der Bahnlinie
in Pulheim
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lngenieurgesellschaft Stolz mbH
November 20O2
Verkehrliche Untersuchung
zur Erweiterung der Wohngebiete westlich der
Bahnlinie in Pulheim
Bearbeltung: Dipl.{ng.WalterDrcwnowski
Sllvla Schmidt
Projekt A 645
Erstellt im Auftrag
der Stadt Pulheim
durch die
CdrcS*no
Kaarst
lngenieu4gesellschafi Stolz mbH,
Nov.2002
Tcl6n 0 2't 31 / 60 40
Fax 0 21 31 / 66 84 15
19
.-,:+lGsäi1,.
ln
haltsverzeichnis
Seite
1.
2.
3.
Problsm- und Aufgabon§ollung
1
Vorgehensweise
2
DezeitigeVerkehrssituation
3
3.'l
3.2
Datenbasis
Al(uelleVerkehrssituation
3.2.1 lootenpunlösbelastrngen
3.2.2 Verkeh6beziehungen
AnabEe-Null-Fall
3.3.1 Ableitung der Streckenb€lastungen
3
4
4
5
7
7
Verkehrsprognose
8
4.1
4.2
4.3
4.4
8
9
3.3
4.
Allg€mein€s
StruKur€lleEntwicklung
Motorisierungsentwicklung
Mobilitätsentwicklung und Verkehrsmittelwahl
I
11
5.
Prognose-Null-Fall
11
6.
Netzfälle
13
6.1
6.2
13
14
7.
Lösungsvorschläge
7
7
8.
Beschreibung der Neäälle
Bela§ungsergebnisse
.1
.2
ZusäEliche Bahnquerungen
Erhöhung der LeisturEstähigkeit des Knotenpunktes
Flathau sstra ße/Stei nstraße
Ergebnisse
Anlagen
Norember 02\DsGÄ645
't6
16
16
t9
C.---!les*aqo
1.
Problem- und Aufgabenstellung
ln Pulheim ist beabsichtigrt, westlich der Bahnlinie neue Wohngebiete zu
schaffen bzrv. vorhandene Wohngebiete zu vervollständigen. Gleichzeitig ist
a,vischenzeitlich der vorhandene Eahnübergang im Zuge der Bergheimer
Straße geschlossen worden. Oa zwei weitere Unterflihrungen im Bereach des
Elchweges und im Bereich der Widdersdorfer Straße aufgrund ihrer Lage im
Straßennetz lediglich Anliegerverkehren bzw. der Landwirtschafi vorbehalten
sind, steht somit eine einzige leistungsfähige Bahnquerung im Zuge der K 25
zur Verfügung, mit der der ösüich der Bahnlinie liegende Stadtkem und die
angrenzenden Wohnb€reiche aus Fahrtichtung Westen eneicht werden
können.
Scfion die Schl'reßung des Bahnübergangs im Zuge der Bergheimer Straße
filhrte zu einer deuüichen Belastungserhöhung auf der Geyener Straße. Mil
den beabsichtigten Erweiterungen der wes[ich der Bahnlinie liegenden
Wohngebiete muss beftrchtet werden, dass es zu BeeinEchbgungen im
Zuge der C'eyener Straße kommt, insbesondere aucfi am Knotenpunkt Rathausstraße/Steinstraße. lm Rahmen der vorliegenden Untersuchung wird
daher nach Ldsungsmoglichkeiten gesucht, mit denen
-
die Erschließung der neuen Wohngebiete gelingl,
die Verknüpfung mit dem Stadtkem gewährleistet ist und
eineweitgehend reibungsloseVerkehrsabwicklung gelingt.
Eine der untersuchlen Maßnahmen ist die Verknüpfung der K 25 mit der
B 59 n. Bei einer derarligen Verknüpfung kann zumindest ein Teil des Verkehrsaufi@mmens der westlich liegenden Wohngebiete, deren Quellen und
ZelL" entweder nödlich odEr südlich von Pulheim liegen, dann direkt über die
B 59 n verlaufen und damit die Bahnquerung im Zuge der K 25 entlasten.
Dabei wird auch gepnifi, ob es sinnvoll ist bei einer derartigen Verknüpfung
nacht alle Fahrbeziehungen zuzulassen, insb€sondere in Fahrüichtung
Geyen bar. aus Fahrüichfung Geyen.
Weiterhin ryird geprün, ob eine weitere niveaufreie Verknüpfung der westlich
und östlicfl liegenden Siedlungsbereiche möglich und auch sinnvoll ist.
No'rernbe.
oADW<A&5
Seite
1
-i=tGSÄoq(]
2.
Vorgehensweise
AusgangspunK der Untersuchung ist die Ableifung der derzeitigen verkehrlicfien Situation im Kfz-Verkehr im Ortsteil Pulheim. Diese Situation wird als
AnalyseNull-Fall bezeichnet (Bild 1).
Einschätzung
der Verkehrsentwicklung
(Prognose)
Veränderungen
Einwohner
+
Arbeitsp lätze
Kfz-Eestand
Ktz-Nuuung
einschl.
Nelze'rgänzung
aVer än8erung A 59
+
nach Süden
Netzvarianten
z.B. Ansihluß K25 / 859
mit zukünftigen Verkehrsniengen
II
Ä
V
l
rffil
r Erschließungs'n,'r.unp I
Irstädtebauiane I
I
llu""lrlrne*
J
itcg,',0.
Bild
1
:
Vorgehensweise
Nov€mbor 0ADr,Y-G4645
Seite 2
{=elcsÄ.tE.
Um den Aufi,vand für die Ableitung dieset Sifuation möglichst einzschranken. sind alle verfügbaren urd hinreichend aktJellen Ergebnisse anderer
vofiandener Verkehrsuntersuchungen genuEt worden. Hierzu gehört insbesondere die Verkehrsuntersuchung zum Kembereich Pulheim ['l], Danlber
hinaus sind auch die inzwisch€n vorliegend€n Ergebnisse der Bundesverkohrszählung 2000 [2] genuEt worden.
Untsr Berücksichtigung der allgEmeinen Verkehrsentwicklung im Raum Pulheim hinsichüich Kfz€estand und Kfz-NuEung und der süukturellen Entwicklungen im Planungsraum erfolgt dann die Einschätzung der Verkehrsentwicklung bis zum Jahr 2015.
Oaraus wird die Belastungssituation im sog. 'Prognose.NulFFall" durch ein
entsprochendes Verkehrsumlegungsmodell ermittelt, d.h. es wird die zukünftige Belastungssituation im heutigen NeE ermittell. das um alle Planungsmal3nahmen ergänä wird, deren Realisierung bis zum Planungshorizont erwartet werden darf.
Für dia Nehrariante mit einem Anschluss der K 25 an dae B 59 werden dann
die zukünfti1en Kfz-Belastungen abgeleitet. Dieses gilt auch für eine Verknüpfungsaltemative, bei der die Verknüpfungen von und nact Geyen unberücksichtigt bleiben.
Die verkehrliche WirlGamkeit der einzelnen Netzfälle wird unter Berücksichtigung des Kriteriums der Entlastungswirkung im Vergleich zur Situalion des
Prognose-Null-Falls bewerlet. Als Ergebnis wird daraus eine Empfehlung ftir
die Gestaltung des zukonnigen StraßenneEes abgeleitet.
3.
Derzeitige Vertehrssituation
3.'l
Datenbasis
Für die Ableitung der derzeitigen verkehrlichen Situation stehen die Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung 'Pulheim - Kembereicfi' [1] zur Verfügung,
so dass im Rahmen der hier anstehenden Untersucfiung lediglich ergänzende Verkehrserhebungen erforderlich weren.
lnsbesondere wurd€n durch Befragungs-ählungen auf der Venloer Straße
am nördlicfien Ortseingar€ soryie am südli:hen Ortseingang und auf der
K 25 am südwesüichen OrEeingang die Quellen und die Zele der Krafifahrzeugfahrer erfasst.
Zel wat dabei, die heute nocfi im Vedauf der Orßdurchfahrt aufoetenden
Durchgangsverkehre zu ermitteln, sowie die Zel- und Quellverkehre der
wesüich und ösüich der Bahnlinie liegenden Siedlungsbereiche zu erfussen.
Oamit konnten lnformationen gewonnen werden, die Rückschlüsse auf die
Größenordnung der möglichorweise auf eine fortiggestellte B 59 n vedager-
Novomb€r 0aD,v-GA645
Seite 3
Cr?tcs*ooc
baren Vorkehrsanteile zulassen. Ebenso sind RückschlÜsse mÖglich auf die
Größenordnung der potentiellen BenuEer einer Verknüpfung der B 59 n mit
der K 25.
Die Befragungen erfolgrten an den drei Zählstellen (Anlage 1) am Dienstag,
23.O4.2OO2, im Zeitbereich 1 5.00 bis 19.00 Uhr jeweils in beiden Fahrtricfttungen.
Zur Absicherung der Erhebungsstichprobe wurden im Bereich der Befragungszählstellen und an sieben weiteren Stellen Knotenpunktszählungen
durchgefllhrt (Anlage I ).
ln Ergänzung dazu wurden auch die zrvischenzeitlidt veröffenüictten Ergebnisse der Bundesverkehrszählung 2000 [2] mit Angaben zum durchschnittlicfi en täglicäen Verkehr (DTV) benlcksichligrt.
3-2
AkülslleVerkehrssituatlon
3.2.l
Knotenpunldsbelastungen
Die an den 10 Knotenpunkten erfassten Belastungen sind in den AnlagEn
2.1 und 221ür den Zdtbereich 15.00 bis 19.00 Uhr angegeben. Die absolute
SpiEenstunde liegt im Zeilbereich 16.30 bis 17.30 Uhr und umfasst 27,5 %
des ,l-Stunden-lnlervalls. Daraus wird ersichüich, dass die Zeitbereiche vor
der absoluten Spi?e und nach der absoluten SpiEe sich nur geringrfügig davon unterscheiden, so dass davon auszugehen ist, dass im Zeitbereich zwischen 16.00 und 18.00 Uhr durchweg nahezu gleich hohe Belastungen existieren.
Besonders himuweisen ist auf die Belastungsveränderungen am KnotenpunK Rathausstraßey'Steinstraße. Gegenüber der früheran Zählung [1] ist die
Summe der innerhalb von vier Stunden in den Knolenpunkt einfahrenden
Ströme arar nur um 3,3 % angewachsen, aufgrund des inzwischen geschlossenen Bahnüberg8ngs an der Bergheimer Straße hal sich aber in der
Knotenpunktszufahrt der Rathausslraße (in der Bahnüberführurg) zwangsfäufig ein Belastungszuwachs von ft. 20 % eingestollt. Die veränderten
Knotenpunktsströmo machen sich vor allem in den Abbiegebeziehung€n
zurischen der Knotenpunktszufahrt der Steinstraße und der K 25 bernerkbar.
Hier hat sicfi der Linksabbiegerstrom der SteinstratSe in Richtung Geyen um
fast 50 % erhöht. Diese Zunahme ist nicht unproblematisch, da gerade in
dieser Knotenpunktszufahrt aufgrund der angelegilen Radverkehrsslreifen filr
alle drei Fahrtricfitungen nur eine einzige Mischspur zur Verfügung steht.
Aufgrund der Schließung des Bahnüberg€ngs im Zuge der Bergheimer
Stra߀ verlaufen die Verkehrsbeziehungen .,vischen der Bergheimer Straße
und dem Ortskem jeEt über die Geyener Straße und die K 25. Bei der Betrachtung der Knotenpunktsbelastungen an den Knotenpunkten Bergheimer
Novemoer OZ1DwGAfr5
Seite 4
CEt'tos*tso
Straße/Steinackerstaße und Bergheimer Straßeflommerskirchener Straße
wird deutlich, dass nur rd. ein Drittel der Belasfungen der Geyener Straße
aus den Siedlungsbereichen an der Steinackerstraße und der Rommerskirchener Straße stammen und somit alei Drittel dieser Belastungen aus
Fremdverkehren bestehen.
Der KnotenpunK Venloer Staße
(L 183/Bonnstraße (B
59) besiEt
die
insgesamt größte Auslasfung. Hier wird deuüich, dass eine zufriedenstellende Verkehrsabwic'klung nur auforund der jelveils z rei Abbiegespuren
alischen der srldöstlichen Knotenpunldszufahrt der (B 59) und der südwestlichen Knotenpunktszufahrt der B 59 (tulage 2.2).
3.2.2 Vertohrsb€dehungen
Gllederung des Planungsraums
Oie Verkehrsnachfragestruktur wird beschrieben durch die Zahl det Fahrten,
die in den relevanten Zeitbereicten im Planungsraum durchgefilhrt werden.
Diese FahrtEn sind nach Quell- und Zieladressen, Verkehrsmittel und Fahrt-
a
reck einzelnen Teilbereichen zugeordnet. Sie geben damit Aufschluss über
die Verkehrsverflechfungen im Planungsraum und über planungsraumspezifische Verhallensmuster.
Für eine sinnvolle Verarbeilung der Vielzahl von lnformationen sind diese
überschaubar in räumlich festgelegten Teilbereichen - den Verkehrszellen zusammengefusst. Die Verkehrszellen sind städtebauliche und äumliche
Bereiche mit weitgehend einheitlicher Struktur. lm vorliegenden Fall wurden
für den Zentralort Pulheim 28 Verkehrszellen gebildet. Diese GlMerung ist
nachric-hüich in der Anlage I dargestellt. Der umgebende Planungsraum ist
in 22 Teilbereiche untergliedert.
Zleh und Quellverkeh. des Zentralortes Pulhelm
Die bei den Befragungszählungen erfassten Verkehrsbeziehungen sind den
einzelnen Verkehrszellen zugeordnet worden. Für eine übersichtliche Aussage ist - wie in Anlage 3 dargestellt - der Zentralbereich Pulheim zusammangefasst worden, im GegensaE zu den umgebenden Wohnbereichen, die
in die Teilbereiche östlich der Bahn so\ ,ie wesllich der Bahn untergliedert
wurden. Dabei ist fesEustellen, dass die Summe der ein- und aussfömenden Verkehrsmengen auf den drei erfassten Querschnitten sehr stark auf das
Zentrum ausgerichtet sind.
November 0ADw.GA645
Seile 5
Gres&rq.
Ziel- und Qusllbereiche sädwestlich von Pulheim
Di€ auf d6r K 25 f€stgestellten Belastungen stammen knapp zur Hälffe aus
den Ortsteilen Geyen und Sinthem (Anlage tl). Der Rest verteilt sich zum
einen auf die Bergheimer Ortsteila Fliesteden, und Glessen sowie Brauweiler
und Bereiche a,vischen Königsdorf, Frechen und Lövenich. Überraschend ist
dabei. dass die Verkehre aus Brauweiler (25 %) und Frecten und Umgebung
(12 Vo) lüt ihren Weg von und nach Pulheim die Ortsdurchfahrt Sinthem/
Geyen nuEen und nicht die als Ortsumgehung gefilhrte L 18il|.
Ziel- und Quellvertehr der wohngebicte westllch der Bahnllnle
Da beabsichtigt ist, die Wohnbereiche wesüich der Bahnlinie nennenswed zu
erweitem, sind zur EinscMtzung der zukünfüg zu erwartenden Situation lnformationen über das Ver*ehrsverhalten der hier heute ansässigen Einwohner von besonderer Bed€utung.
Dabei ist unler Berücksichtigung der Befragungsergebnisse einers€its und
der Knotenpunktszählungen andererseits fesEustellen, dass rd. 55 % des
V€rkehrsauftommens nach Osten in das Zentum ban. die angrenzenden
Wohnbereiche ausgerichtet ist. Das bedeutet, dass dieser Teil des Verkehrsauf,(ommens grundsätzlich über die Geyener Straße in Richtung zentrum fahren wird, gleichgültE urelche Planungsmaßnahme man im Bereich
der B 59 n vorsieht (Anlage 5).
Gleichzeitig wird erkennbar, dass knapp 21 To auf keinen Fall in Richtung
Zentrum fuhren werden. zur Disposition stehen rd. 24 oh, die durch eine entsprechende Anschlussstelle an der B 59 dazu beeinfiusst werden können,
nicht mehr wie heute in Richtung Zentrum, sondem zukünfiig über die B 59 n
in ihre Quell- und Zelbereiche nördlich bzw. südlich von Pulheim zu fahren.
Ourcfi gangsvertehr des Zentralortes Pulhelm
Hier zeigt sich, dass im Zuge der Venloer Straße nadr wie vor ein nennenswerter Anteil an Durchgangsverkehr (bezogen auf den Zentalort Pulheim)
testsust€ll€n ist (Anlage 6). Diesor Anteil umfasst am r6rdlichen Ortseingang
immefiin mehr als 30 o/o. Ein Teil dies€r Durchgangsverkehre ist sicherlich
bei einer durchgehenden B 59 n aus der Ortrsdurchfahrt in die neue Linienfrihrung zu verlagem.
!o\€
ber 0aI\x-G46,45
Sete 5
{Ercsä{llc
3.3
Analyse-ltlull-Fall
3.3.'t
AbbitungderStrBckenbelastungen
Für dio Ableitung eines gescfilossenen Belastungsbildes sowohl für die derzeiüge als auch fiir die zukünftige Situation ist die Anw€ndung der Verkehrsmoddltechnik notwendig.
Dazu wsrden in einem Nacfifragemodell auf der Grundlage der strukturellen
Gegebenheiten die Verkehrsintensitäten in einer Matrix der Verkehrsbeziehungen ebgebildet, die dann mit Hilfe des Umlegungsmodells auf das Stre.
ckenneE .umgelegf werden.
Hierbei wird ein Verfuhren angewandt, das als Capacity-Restraint-Verfahren
b€zoichnet wird. Mit diesem Verfuhren wird in mehreien Schritten jeweils nur
ein Teil der Verkeh6mengen auf das NeE aufgebracht. Nach jedem Rechenschritt werden die Reisezeiten für den nächsten Schritl eufgrund der
inzrvischen err€ichlen Belastung neu ermittelt.
Die \Mderstände frlr die Routenwahl sind somit nicht nur von der Slreckencfiarakteristik. den Querschnittsmerkmalen sot rie der Form und cl-.r Verkehrsregelung der Knotenpunkte der einzelnen NeEelemente abhängig,
sondem werden durch die Verkehrsbelastungen selbst wesenüich mitbestimmt. Es sind damit sehr gut die in der Realität auflretenden Verkehrsverdrängungen im Rechner zu simulieren.
Für die Durchftihrung der Verkehrsumlegungen wird das zu betrachtende
Stra߀nn€E in ein NeEmodell umgesetzl. lm vorliegenden Fall ist in Pulheim
und im regionalen Bereich das gesamte klassifizierte NeE in das NeEmodell
auEenommen worden. ZusäElich sind im Stad§ebiet Pulheim maßgebliche
Strecken des ergänzenden ErschließungsstaßenneEes berüclGichtigt worden. Oiese zusätzlichen Steckenabschnitle werden für den Recheflprozess
benötigt. Die BelastungLsau$rreisung erfolgt aber nur im wesentictren für das
Hauptstra߀nneE.
Als EBebnis liegen die Tagesbelastungen (Summe von Pkw und Lkw) für
den werktilglichen Normalverkehr vor. Damit ist die Vergleichbarkeit zu den
Belastungsergebnissen gewährleistet, die auf Bundesebene durchgeführt
wefden.
Seite 7
dtcsÄoto
3.3.2
Belastungen desAnalyse*Jull-Falls
Das für die heutige Situation abgeleitete durchgängige Belastungsbild ist in
der Anlage 7 dargestellt. Hier wird ersichtlich, dass die Belastungen im Zuge
der L 183 von Nordwesten im Verlauf der Ortsdurchfahrt in Fahrtrichtung
Südosten beständig zunehmen. Bei Belastungen, die in Höhe des Ortseinganges in der Größenordnung von rd. 9.000 Kfzl24h liegen, steigen die Belastungen im Bereich der Steinstraße südlich der Rathausstraße auf mehr als
12.OOO Khl24h an und besiaen dann im Bereich des südösüichen Bebauungsrandes Belastungen in der Größenordnung von rd. 14.000 Ktzl24h.
Relativ hocfi sind auch die Belastungen im Zuge der Geyener Straße (K 25).
Sie liegen zwischen Pulheim und Geyen in der Größenordnung von
9.0OO Ktz124h. Aufgrund der zwischenzeitlich erfolgten Schließung des
Bahnübergangs an der Bergheimer Shaße ergeben sich dann durch den
Zulauf von der Bergheimer Staße auf der K 25 südlich der Steinstraße an
der Bahnunterführung Belastungen in der Größenordnung von knapp
14.000 KfzJ24h. lm Zuge der B 59 ergibt sich mit einer Auslastung von rd.
5.4OO Ktzlz{h aufgrund der bisher noch nicht durchgehenden Linienfthrung
eine nur unterdurchschnittliche Auslastung.
4.
Verkehrcprognose
tl.1
Allgemelnes
Für eine zutreffende EinschäEung der zukünftigen verkehrlichen Erfordernisse ist eine Prognose der Verkehrsentwicklung durchzuführen. Als Prognosehorizont ist das Jahr 20'15 anzuseEen. Damit ist ein Vergleich für Prognosen, die auf Bundesebene durchgefrlhrt werden, gegeben.
Prognosen sind grundsäElich mil Unsicherheiten behaftet. Die Ursache daflir
sind die nicfit exakt vorhersehbaren Entrvicklungen für die maßgebenden
Einffussgroßen. Zur Beschreibung des Verkehrsgeschehens wird versucht,
das Volumen auf die verkehrsauslösenden Größen zurückzufilhren und dann
die Verkehrsentwicklung aus der voraussichtlichen Entwicklung dieser Einflussgroßen abzuleiten. Als wesenüiche Größen sind zu nennen:
-
die strukturelle Entwicklung des Planungsraumes und seines Umlandes,
-
die Mobilitätsentwicklung, die z.T. mit der Wirtschaftsentwicklung
korespondied, z.T. aber von wirtschaftsstrukturellen V€ränd€rungen, von Verhallensänderungen und von politischen und g6sellschafüic-hen Rahmenbedingungen abhängig ist
November 0Z\D'I.G4645
Seite 8
Gtcsailqo
tt.2
-
die weitere Entwick ung der Motorisierung, die in die generelle wirtschafr iche Entwicklung der Bundesrepublik eingebettet ist,
-
die Aufteilung des zukünfügen Verkehrsaufr(ommens auf lndividualverkehr und öffentlichen Vertehr.
Stn Kurclle Entwicklung
Hinsichüich der Einwohnerentwicklung ist im Zentralort Pulheim zu benlcksichtigen, dass die maßgeblichen Einwohnerzuwächse in den Bebauungsplangebieten wesüich der Bahn möglich sind. Hier können insgesamt rd.
1.000 Wohneinheiten geschaffen lyerden. Dies würde bei einer zukünftigen
mittleren Haushatbgröße von 2,3 Pgrsonen je Wohneinheit einen Zuwachs
von rd. 2.3ü) Einwohnem ausmachen. Hinsictrüich der Verteilung wäre
clenkbar, dass nordlicft der Bergheimer Straße davon ein Drind angesiedett
wird, im Bereich a,vischen der Bergheimer Straße und der Geyener Sfaße
ein weiteres Drittel und das letzte Dritte südlich der Geyener Straße (Anlage 8). Darüber hinaus ist auch im ösüichen Teil des Zentralortes Pulheim
mit einer Erweiterung um rd. 575 zusäElicfie Einwohner zu rechnen.
lnsgesamt erhoht sich damit die Tl,hl der Einwohner im Ortsteil Pulheim von
detzeil20.441 Einwohner um rd. 14 % auf zukllnftig 23.3'16 Einwohner. Bei
den ArbeitspläEen wird davon ausgegangen, dass die Zahl der in der Gesamtstadt Pulheim bestehenden insgesamt rd. 9.900 sozialversicherungspflichtigen ArbeitspläEe [3] in der heutigen Form erhalten bleiben, so dass
bei den ArbeitspläEen kein Zuwachs zu erwarten ist.
tl.3
Motorlslerungsentwlcklung
Hinsichtlich der weiteren Motorisierungsentwicklung werden die Ergebnisse
der neussten Shell-Prognose [4] vom August 2001 berücksichtigrt. Diese
Prognose weicht allerdings nur geringfügig von der vorangegangenen Prognose vom September 1999 ab. Danach ist davon auszugehen, dass bis zum
Jahr 2015 b€i winsc$aftlich günstiger Entwicklung (Szsnario .One.World")
der Anstieg der Motorisierungskennzifier von 445 Pkw und Kombi je 1.000
Erwacfisene auf zukünftig 74O Plw und Kombi je 1.000 Erwachsende erwartet werden muss. Bei ungünstigerer wirtschaftft$er Entwid<lung (Szenario .Kaleidoskop') wird mit einem Anstieg auf 707 Ph,v und Kombi je 1.00O
Erwachsene gerechnet (Blld 2).
!,lovcmbcr 02\Dw-GA645
Seile
I
a-3tcsA,flo
Szcnario "One World'
Bild
2:
Motorisierungsentwicklung
aus: Mehr Autos - r4,eniger Verkehr?, oeubche Shell AlitrengEsellschaft
Hamburg, August 20Ol
l4l
lm Rahmen der hier anstehenden Untersuchung wird unterstellt, dass der
Motorisierungszuwachs in der Mitte der beiden Entwid<lungsszenarien liegt,
dass ab6r dsr untsrschiedlichg Aßand der Motorisierungskennzifiem des
Erflkreises zum
unverändert Eöalten bleibt. Oabei ist vor
"Bundesmittelwert'
allgm zu berucksidrtigen, dass in der Stadt Pulheim der Motorisierungsgrad
n€nnensw€rt über dem Krsisdurchschnitt liegrt [31. Es ist davon auszugehen,
dass dies€r Abstand aufgrund struktureller Unterschiede auch in der Zukunft
erhallen bleibt. Dieses würde bedeulen, dass in Pulheim die Motorisierungskennziffer von derzeit 683 Pkw und Kombi je 1.000 Erwachsene um rd. 12 %
auf zukünfl§ 761 Pkw und Kombi ie 1.000 Erwachsene anwächst.
Maßgebend ftlr die zukünftige Verkehrsentwicklung ist ab€r nicht allein die
Vefügbarkeit über ein Kraftfahrzeug, sond€m in sehr viel stärkerem Maß die
Häufigkeit der Verkehrsteilnahme und die V€rkehrsmittelmhl.
Serte 10
-drGsAiqc
4.4
tobilitätsentwicklung und Vertehrsmittehrahl
Fo§t man den generellen EinschäEungen für die Bundesrepublik, so sind
keine nennensrv€rten Erhöhungen der Mobilitätsraten rnehr zu enrarten. Des
ftir da€ Ortsvoränderung zur Verfilgung sieh€nd€ Zeitbudget ist über die
Jahre hinweg konstant geblieben. lm Rahmen der woiteren Entwicklung ist
frlr den Bereich des Berufspendlerverkehrs kaum mit einer Erhöhung der
Mobiliüttsrate zu rechnen. Dieses gih in etwa auclr fär den Bereicfr der
geschäfrichen und dienstichen Erledigungen. Dagegen muss für den
Bereich des Einkaußverkehrs und den Bereich des Freizeitverkehrs von einer Erh6hung der Mobiliüitsrate ausgegangen werden. Für den Planungsraum wird damit gerechnet, dass sich die Mobilitiltsrate von 3,5 Fahrten je
Einwohner und Tag auf 3,6 Fahrten je Einruohner und Tag erhöht
Gleichzeitig ist zu berücksichtigen, dass die mitüere jährliche Fahrleistung
abnimmt (nach der Shell-Progno§€ bas zum Jahr 2015 um rund 8%). Hinsichüich der Verkehrsentwicklung ergibt sich damit, dass sich arar der
Kraftfahrzeugbestand erhöht, die AusnuEung des Bestandes jedoch ab-.
nimmt, so dass der Verkehrszuwachs insbesondere im Planungsraum sehr
stark durch die vorgesehene Einwohnerentwicklung beeinflusst wird.
Bei der Aufieilung der Fahrten auf die einzelnen Verkehrsmittel wird davon
ausgegang€n, dass die heutige Verkehrsmittelwahl unverändert bestehen
bleibt. Damit wird unterstellt, dass die Zahl der Fahrten im ÖPNV im gleichen
Umfang wächst wie im hdMdualveikehr.
Unter Berücksichtigung der atrfgezeigten Entwicklungslinien ist im Plarn ngs- .
raum mit einem Verkehrszuwachs bis zum Jahr 2015 von insgesamt 19 0lo zu '
rechnen.
5.
Prognose-ilull-Fall
Die Zuordnung der prognoslzierten Verkehrsmengen a^rischen den Verkohrszellen und dem derzeitigen NeE führt zu den zukünflig zu erwarteMen
NeEbelastungen. Dieser Netzfall wird als sogenannter Prognose.Null-Fall
b€zeichnet Er umf;asst das heut§e Netz, ergänä um dae Neaeränderungen, die mit hoher Wahrscfi€inlichkeit bis zum Prognosezeitpunkt realisert
sein werden. Dies€r Fall dient als Vergleicäsfall tür alle zu untersuchenden
Nedälle. lm Vergleich mit diesen Belastungsergebnissen lässt sich dann die
W*samkeit der einzelnen zu prubnden Maßnahmen ableiten.
lm vorliegenden Fall ist als NeEergänzung die Verlängerung der B 59 n naclr
Süden bis zur Wiedereinbindung in die vorhandene B 59 an d€r Stadtgrenze
Pulheim berucksichtigt (Antage 9). Oaneben i§ auch die Ortsumgehung
Rommerskirchen als realisaert unterstellt. Für diese Planungsrnaßnahme ist
zwischerEeidictl das Planfeststellungsverfahren eingeleitet, so dass davon
Novembcr 0äDw4Aß45
Seite
't
1
adtcsÄ{9o
ausgegang€n wid, dass der Straßenzug der B 59 n bis zum Prognosezeitpunkt avischen Grevenbroich und dem Kölner Ring anbauftei geführt sein
wird.
lm Sta<l§ebiet Pulheim sind in den Wohnbereichen süö/v6süich der Bahn
entsprechende Erschließungsstraßen berticksichtigt, die an die Bergheimer
Straße ba,Y. an die K 25 anbinden.
Dabei ist davon ausgegangen worden, dass der Abscfinitt aischen der
Bergheimer Stsaße und der K 25 neben der Erschließungsfunldion f(ir die
Wohnbereiche zwangsläufig aucfi Veöindungsfu nktion a,vischen der BergF
heimer SFaße und der K 25 erhalten wird.
ln Anlage '10 sind die Belastungen des Prognose Null-Falls dargestellt und in
Anlage ll der Vergleich aim fuial)rse.Null-Fall, so dass darin die auf den
einzelnen Steckenabscfinifign zu erwartenden B€bsturEsveränderungen
direkt ablesbar sind. ZusäElicfi ist in d6r Tabelh t filr ausgewählte
Streckenabscfi nitte der Belastungsverglek r zwischen dem Analyse'Null.Fall
und dem Prognose+.lull-Fall autgefrlhrt.
l
StIeckenabschnitt
Anatyse-Nult+all
Prognose-Null-Fall
KlzJrl4h
Ktul2411
Ven@r Str6ß6
7.876
14.&
n(El. OrB€ing|ang
sildl. Orlseing6ng
-
15,9 %
+
3,3 %
Steinstra߀
10.614
12.118
nördl. Rathaussf.
srldl. Ralhausst.
t
t
0
0
Raihaussüaßa
o(d. Stdnsü.
1Z4U
ur.3ü. St ilsü.
13.694
G€yqlg
Stsa߀
sodr €3d. Ortsoingang
ar.,
I
14.510
16.82
+ 162
10268
+ 10,6 %
.
,1 %
Goy€ner Sta߀
sodl. Borgtr€irEr Sü.
Tab. I
:
?.@
-
16,5 %
Belasfungsvergleich ftognose+.lulFFalüAnal!,se-Null-Fall
Di€ Roalisierung d€s durct€ehend anbaufrei g€fährbn Str€dGnzuges der
B 59 n zxyischen Grevenbroich und dem Kölner Ring rvird in der OrtsdurclF
Novcnrb.r 02O*CA5a5
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Cdtcs*lna
f,ahrt Pulheim im Zuge der Vettloer Straße zu einer Enllastung frlhren. Hier
kann erwartet werden, dass zumindest ein Teil des im Rahmen der Analyse
fe§gestellten Durchgargsverkehrs auf die B 59 verlagert wird.
Die Enüastrngswirkung wird jedocfr nur am närdlichen Ortseingang sichlbar,
sie liegrt hier in der Größenordnung von '16 %. lm Verlauf der r€iteren Ortsdurchfahrt der VEnloer Straße nach Südosten wird die Entlastungswirkung
durch die zusäElichen Quell- und Zelver[äirä a,vischen den neuen Wohngebieten w€stlich der Bahn und dem Zentum wieder aufgehobsn.
ln der Rathausstraße, die nicht von einer Entlastung durch die B 59 n profitie
ren kann, ergeben sich dadurch arangsläufig Belastungszunahmen. Somit
wird sicfi die schon heute schwierige Sifuation am Knotenpunkt RathaussFaße/Steinstraße weiter verschä rfen.
Die geplante Erschließungsstraße in den westlichen Wohnbereicfien, mit der
gleicfizeitig eine Verbindung a riscfien der Bergheimer Shaße und der K 25
h€rgestellt wird, erfiält troE dieser zusätZicfien Veöindungsfunktion
B€lastungen in einer Gröllenordnung von nur rd. 3.000 Kfuf24h. Eirc
Belastung in dieser Großenordnung ist bei dem vorgesehenen Ausbau als
a,veistroifige Stadtstraße ar akzeptieren. Gleichzeitig ist damit zu rechnen,
dass durch die neue VerbindungssFaße die Veöindung zwischen der
BeEheimer Sfaße und der K 25 im Zuge der Geyener Straße entsprectrend
enüastet wird (Anlage 11).
Enllastungen ergeben sich auch zwangsläufig im Zuge der BonnsFaße sowie
auf der Venloer Straße im Bereich der Gewerbegebiete. Oiese Entlastungen
treten in der nach Süden verlängerten B 59 n als zusäEliche Belastungen
auf.
6.
Netz6lle
6.1
Beschr?ibung
der efvarlar
en
Um zu \rerhindem, dass Teile des Verkehrsauftommens der westlich der
Bahn li€g6nd€n Wcfingebiete auQrund dqs NeZusammenhangs über die
Venloer Straße nach Noft,en bzw. Süden fahren, wird bei der Variante 1
(Anlage 12) eine Verknüpfung der K 25 mit der B 59 n unterstellt. Bei diesem
NeEfall sollen alle Fahöelehungen möglicfi sein.
Da bea €inem derartigen Vollanschluss möglicheMeise auch zusäEliche Ver-
kehl€ angezogen werden, di€ di€ Orbdurchfahrten Sinthem und Geyen zusätdich belasten, wird b€i der Variante 2 (Anlage 15) eine Verknüpfung zwischen der K 25 und der B 59 n unt€rstellt, bei der aufgrund der baulichen
Novomber 0aD\,$GA&15
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a;-rtcsA,?0.
Ausbildung nur Fahrbeziehungen aus ba,v. in Richning Pulheim möglich sind.
Eine solche Ausbildung wäre mit einem sog. 'einhüftigen Anschluss" möglich, bei dem an der signalisierten Einmündung auf der B 59 und dem Verbindungsarm alle Fahrbeziehungen zugelassen werden, b€i dem aber an der
Einmündung des Veöindungsarmes in die K 25 nur die Fahrbeziehungen
von und in Richtung Pulheim möglich sind.
Allerdings muss darauf hingerviesen werden, dass bei höhenfreien bzrv. teilweise höhenfreien Verknüpfungen derartigs Einschränkungen der möglichen
Fahöeziehungen äußerst sellen zur Anwendung kommen, da durch di€ Einscfiränkung es immer wieder zu FehlbenuEungen kommt und dadurch die
Verkehrssicherheit an einem derartigen Knotenpunld eirEeschränkt wird.
ZusäElich wird bei beiden Varianten am nordlichen Rand von Pulheim eine
neue Verbindungsstraße a rischen der L 183 und der L 93 berilcksichtigt, die
eine Umgohung des Ortsteils Sinnersdorf darstellt.
5:
B€lastungsergebnisse
Oie bei der Variante I unlerstellte Verknüpfung a ,ischen der B 59 und der
K 25 frlhrt auf der Geyener Sfaße arvischEn dem südlichen Ortseingang von
Pulheim und der B 59 n zu einem nennenswerten Verkehrszuwachs in der
Größenordnung votr 22oh auf eine zukünnige Gesämtbelastjng von rd.
1 2.fiO KW24h (Anlage I 3).
Das liegt zum einen an einer teilweisen Umkehrung der Verkehrsbeziehungen aus den wesüichen Wohngebieten. Damit titt hier die erwartete Wirkung
ein. Gleichzeitig wird die neue Verknüpfung aber filr Verkehrsbeäehungen
aus dem Zenfum atbaKiv, die heute über die südliche Venloer Straße und
die Bonnstraße zur L'lE3 vedaufen, deren Route zukünfüg aber dann über
die Gey€n€r Straße und den VersaE über die B 59 n zur L 183 führt (Anlage
l4). Dieser Versatz witd zusäElicrt auch von Teilen der heutigen in den Ortsdurcfif;ahrten Geyen und Sinthem aufuetenden Durchgangsverkehren ge.
nutzt, die sich dann aus der Orlsdurchfahrt in die L 183 verlagem. Die K 25
wesüich der B 59 n und damit auct die Ortsdurchfahrten Geyen und Sinthem
werden dadurch um knapp 20 % enüastet, so dass hier nicfrt die befürchtete
Verkehrszunahme in der Ortsdurchfahrt eintritt.
Das mit der vorgesehenon Maßnahme eigenüich verfolgte Ziel, die Bahnunterftlhrung im Zuge der Geyener Straße und den Knotenpunkt Rathausstra߀/Steinstra߀ durchgreif€nd zu enüasten, wird aufgrund der sich überlagemden EfieKe von Entlastungswirkung und zusätdicher Belasfungs-wirkung nicht efieicht.
Das sich in variante 2 (Anlage 15) einstellende Belastungsbild (Anlage 15)
weicht nur getingfügE von der Situation im Neädl 'l bei der Variante 1 ab.
Alle Verlagerungsefielite, die im Netdall 1 feEustellen sind, treten in nahezu
Novernce. CZ0WGA645
Seile
14
CEtcsAigc
gleicher Form im Netdall auf - bis auf die Situation in der Ortsdurchfahrt
Geyen und Sinthem. Hier wird erkennbar, dass bei Unterbindung der Fahrbeziehungen von und nach Geyen am neuen Verknüpfungspunk arischen
der B 59 n und der K 25 dadurch eine versüirkte Verlagerung aus der Ortsdurchfahrt in die L 1€B und den VersaE über di{e B 59 n ausgelöst wird.
lnsgesamt ist festsustellen, dass auch bei dieser Variante die angestrebte
Enüastungswirkung am Knotenpunk Rathausstraßer'Steinsfaße nicht erreicht werden kann.
Querschnitt
VBrtoi
Sd€
nönlt. o.cdngE rg
südl. Ortsoingang
t.t./t8/t
6.140 -2.*
13.300 - 7.8 %
6.ä2 - 20,6 %
t3.280 - 8,3 %
10.614
10.346 - z3%
12.1 18
1L124
10.6104
fl.970 -
7.876
SbhslraS€
nödl. Ralha.EsfdHL
RaüElst
1o
r
0
1,2%
R.lharrssfaSa
aB!. §eirsü.
14.510
u,€3d. St€hsir-
16.862
Berghoimsr Sträße
15.310 + 5,5 0,5
16.416 - 2,6%
2.798
2.010
- 28,2
10.268
12.498
+ 2'1,7
9.932
8.1/$
15.15/r + +1*
16.E46
2.000 -
10
,5 %
Gsyener Sraßs
am Orl§€ingsng
c,/.
12.9?2.
+ 25,E %
18.0 %
7.086
- 2A,7 %
Geyener Slraßa
südl- B 59 n
Tab.
2:
-
Belastungsvergleich Netdäle 1 uN 2 - Prognose.Null-Falt
November 02\0r,-GA645
Seite 15
.dIGSA,qC
7.
Löcungsvorschläge
7.1
Zusätsliche Bahnquerungan
Wie unler Punkt 1 erläutert sind die zusätdicfi zur beslehenden Bahnuntefilhrung an der Geyener Straße bestehenden Unterlilhrungen auforund
ihrer Einbindung in Wohnbereiche lediglich geeignet, Anliegerverkehre aufzun€hm6n. tJber sie sind keina nuEbaren Verbindungen zum Pulheimer Verkeh rsstraßon netz herzustall€n.
Eine V€rbindung von der B€rgheimer Sbaße mit einer Führung am nördlichen Ortsrand und Überführung der Bahn und Anbindung an die Venloer
Sfaße ist sicherlich baulich mit relativ hotpm Aufirand möglictr. Von einer
derartigen Maßnahme sind aber nur relativ geringe verkehrliche Wrkungen
zu erwarEfl.
Die Einridtung einer Untefilhrung am ehemaligen Bahnübergang im Zuge
der Eergheirner Sfa߀ wär6 mit erheblicfien baulidEn Eingrifün und großen
suldtebaulich€n Nacfiteilen vetbund€n, so dass hier aucfi keine Lösungsmögll$keit gefunden werden kann.
Damit bleibt lediglich eine Verlängerung der Erschließungsstraße an den
n€uen Wohnbereichen na€h Süden mit einem Anschluss an die Bonnstraße.
Ob 6in€ derartige Maßnahme möglich bt kann hier jedocfi nicht b€urteilt
werden. Darüber hinaus muss bezrveiblt werden, dass eine solcfie Lösung
eine nachhaltige Entlastungsrwirkung besM.
7.2
Erhöhung der Leistungslähagkeit
stra߀/Steinstraße
des Knotenpunldes Rathaus-
Oa mit den untersuchten Planungsmaßnahmen k6ine durcfrgreifrende Entlastung des KnotenpunKes Rathaussbaße/Steinstraße erzielt werden kann
und auch zusätdicfi zur Bahnuntsrflihrung K 25 sk, keine eite leistungsEhige Bahnquerung anbietet, ist ar prüfun, ob es Möglichkeibn gibt, den
Knotenpunkt Rathausstra߀/Steinsfaße so leisfungsfäh§ zu macfien, dass
über ihn die zukünltig zu erwartenden Vertehrsbelastung€n - zumindest mit
betiedigender Qualität - abzuwidcln §nd.
ln Blld 3 sand die Knotenpunktsbelastlngen fr/r die maßgeblictre Spitrenstunde am Nachmitlag dargestellt. Bei der durctrgeführten Zählung ergibt
sicfr die Summe d€r einfahr€nden Shöme im Zoitb€reidr 16.30 bis '17.30 Uhr
zu 2.'l5O KlzJh. lm Prognose.Null-Fall erhölrt sich die Summe der einfahrendEn Sböme um rd. 10 % auf zukrlnflig 2.370 l<tuth.
Aufgrund d€r zu erwartonden VerkehrsverlagerungEn insbesondere auch
durch die Verlängerung der B 59 n ergibt sich eine BslestungsstruKur, die
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'16
a-,'=PtcsÄ;+mit der heutigen Situation weitsehend vergleichbar ist. Lediglich
der
Geradeausstrom von der nördlichen Knotenpunktszufahrt der Rathaussraße
in Fahrtrichtung Ortsausgang erfährt in der SpiEenstunde am Nachmittag
eine deutlich€ Erhöhung.
Ungünstig an der heutigen, aber aucft an der zukünfügen BelastungsstuHur
ist der relativ starke Unksabbiegestrom in der südöstlichen Knotenpunktszufahrt der Steinstraße. Da für diese Knotenpunktszuf,ahrt ftJr alle drei
S6me lodiglich eine Miscftspur zur Verftgung steht, ist heute frlr die Abwicklung d€r Linksabbi€gt€r ein Nachlauf gescfraltet WährEnd der SpiEenstunde am Nachmittag fiJhrt das immer wieder zu Beeinträdrtigungen der
Geradeausfuhrer, die dann ge ungen sind, den für Radfahrer abmarkierten
Angebotsstreifen zu nuEen, um an waftenden Linksabbiegem voöeizufahren.
Es wird empfohlen, auf der nordöstlichen Seite dieser Knotenpunktszufahrt
die Fahrbahnfläche um eine Fahrspur zu erweitem. ln diesem Fall könnte ftlr
diesen Knotenpunkl eine 2-Phesen-Regelung mit einem Nachlauf ftir die
Linksabbieger von der Steinstraße zur K 25 eingerichtet werden. Mit einer
derartigen Lösung könnte unter Berücksicr igung der Kriterien des HBS 2001
[5] für die einzelnen StIröme die Qualitäts§ufen B bis D - bei einer 6-stufi9en
Werteskala - €rreicfit werd€n.
Der ungünstigste Strom (die Linksabbieger der Steinstraße an
die
Rathausstraße) besizt dabei die Qualitiltsstufe D. Diese Qualiüitsstufe ist
dadurch gekennzeichnet. dass in dieser Zufahrt ein stilndiger Reststau
vorhanden ist, die Wartezeiten für die Verkehrsteilnehmer beträcfrtlicft sind,
der Verkehrszustand aber noch stabil ist (Anhang 1).
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Seite
17
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Prognose.GFall
§rmme der eirfrhEnden Strün8
2370 Kfz / 16.30 . 17.30 Utl'
Bild 3: Kfz-Belastungen in der Spitzensfunde
am Knotenpunkt Rat ha u sstra B+.Stein stra ße
November OnDv-G4645
Seite 18
{Il3rcs&,co
8.
Ergebnisse
Mit der vorgesehenen Ansiedlung von rd. 1.000 zusätzlichen Wohneinheiten
in den Wohngebieten westlich der Bahnlinie ist von einer Verdoppelung des
dort heute vorhandenen Ziel- und Quellverkehrs auszugehen. Oie fiir die
Erschlioßung dieser Wohngebiete vorgesehene Veöindungsstraße a,\rischen
der Bergheimer Straße und der K 25 erhält mit einer Belastung von rd.
3.OOO Rfzl24h eine fijr diesen Straßentyp angemessene Belastung.
Da ein großer Teil des Verkehrsaufl<ommens der westlich der Bahnlinie liegenden Wohngebiete auf das Zenfum und die angrenzenden Siedlungsbereicho östlich der Bahnlinie ausgerichtet ist, ergeben sich im Zuge der
K25, der einzigen leistungsftlhigen Bahnquerung, Belastungserhöhungen
um rd. 23 % auf zukilnflig rd. 16.9ü) Kfzl24h.
Gleichzeitig isl aber zu berücksichtigen, dass durch die Realisierung der
B 59 n als durchgehender Shaßenzug zwischen Grevenbroich und dem Kölner Ring die Venloer Straße in der Ortsdurchfahrt Pulheim €ntlastet wird.
Diese Enüastung wird aber nur am nördlichen Ortsrand spürbar. ln der Ortsdurcfifahrt wird diese Entlastung durch zusätzliche B€lastung€n ausg€glichen. lmmerhin begrenzt sich dadurch in der Spitzenstunde am Nachmittag
die Summe der einfahr€nden Strome am Knotenpunkl Rathausstraße/
Steinstraße auf einen Zuwachs von nur rd. 10 %.
Mit einer zusätzlichen Verknüpfung der B 59 n mit der K 25 wird a^rar ein
nennenswerterer Teil des Verftehrsaufl(ommens der wesllichen Wohnbereiche auf die B 59 verlagert, da aber diese Anschlussstelle auch filr einen Teil
de. östlich der Bahnlinie liegenden Siedlungsbereiclre attraktiv ist, werden
die erzielten Entlastungen weitgehend ausgeglichen. Der Rückgang im Be.
reich der Bahnunterführung liegt bei rd. 3 o/o.
Mit der neuen Anschlussstelle ergibt sich in der Ortsdurchfahrt Sinthern/
Geyen nicht ein evtl. befürchteter Belastungszuwacfis. Es ist im Gegenteil zu
erwarten, dass zumindest ein Teil der Verkehre eus der Ortsdurchfahrt auf
die L 183 verlagert wsrden, die dann ilber den VarsaE über die B 59 ins
Pulheimer Zentrum golangen.
Eine Verknüpfung der B 59 n mit der K 25, bei der die Fahrbeziehungen von
und in Richtung Geyen nicfit zulässig sind, führt gegenüber einem vollwertigen Anschluss nur zu geringfiigigen Belastungsveränderungen. lnsgesamt
muss festgestellt werden, dass die angesfebte Entlastung im Kembereich
durch beide Maßnahmen nicht erzielt werden kann.
Eine areite leistungsftihige Querung der Bahnlinie, von der eine verkehrliche
Wirksamkeit erwartet werden darf, ist nicht erkennbar. Ob eine Vedängerung
der Verbindungsstraße a./isch€n der Bergheimer Straße und der K 25 nach
Süden mit Anschluss an die Bonnstraße aufgrund der örüicfien Gegebenheiten denkbar ist, kann hier nicht beurteilt werden, ihre Wirksamkeit muss
aber bea reifelt werden.
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Sefte 19
Gresa{go
Zur Bewältigung der zu erwartenden zusätzlichen Verkehre aus den emreiterten westlichen Wohnbereichen wird daher empfohlen, die Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes Rathausstraße/Steinstraße zu veöessem. Es wird
dazu vorgeschlagen, auf der nÖrdlichen Seite der sÜdlichen Knotenpunktszufuhrt der Steinstraße die vorhandene Fahrbahnfläche um eine Fahrspur zu
eMeilem, um so die Aufstelmäche für eine Linksabbiegespur von der Steinstraße nach Südwesten in Fahrtrichlung stadtauswärts zu gewinnen.
lnsgosamt ist damit fesEustellen, dass mit einer Verknüpfung der K 25 mit
der B 59n keine nachhaltigen Enüastungen im Zentralort Pulheim zu erzielen
sind. Eine Realisierung der westlich der Bahnlinie geplanten Wohneinheiten
ist aber troEdem in vollem Umfang m()glich, wenn die Leistungsfähigkeit des
Knotenpunktes Rathausstraße / Steinstraße wie oben vorgeschlagen
verbessert wird.
-
November 0aD\ry€4045
-
Seite 20
Gtcsa,.?q.
9. Literaturverzeichnis
tl1
Verkehrsuntersuchung Pulheim-Kembereich
l\A/ Aachen, April 2001
l2l
Straßenverkehrszählung 2000, Verkehrsstairken an den Straßen des
überörüichen Ve,kehrs
Ministerium irr Wirtschafl und Mitt€lstand, En€rgie und Verkehr des
Landes Nordrhein-westfalen
t3l
Die Gemeinden Nordrhein-Wesüalens 2fl)0
Landesamt filr Datenverarbeitung und Statistik NRW
Dilsseldorf 2001
t41
SHELL. Pkw-Szenarien
Mehr Autos - weniger Verkehr?
Deutsche SHELL GmbH, Hamburg, August 2001
tsl [n3::l'",
tBemessuns von straßenverkehrsantasen
Forschungsgesellschafl filr das Straßen- und Verkehrswesen,
Ausgabe 2001
November oADW-GA 5
Seite 21