Daten
Kommune
Brühl
Größe
160 kB
Datum
19.11.2015
Erstellt
11.11.15, 18:27
Aktualisiert
11.11.15, 18:27
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Brühl
öffentliche
Vorlage
Der Bürgermeister
Dienststelle
Sachbearbeiter/in
Aktenzeichen
Datum
Vorlagen-Nr.
51
Frädrich
511303
03.11.2015
502/2015
Betreff
Sachstandsbericht über die Arbeit im Kinder- und Jugendtreff "Klasse" und im "City-Treff"
Beratungsfolge
Jugendhilfeausschuss
Finanzielle Auswirkungen
Ja
x Nein
Mittel stehen zur Verfügung bei SK / KST
Mittel stehen nicht zur Verfügung
Über-/außerplanmäßige Aufwendungen/Auszahlungen
Sachkonto / Kostenstelle
BGM
Zust. Dez.
Zust. Dienststelle
Freytag
Burkhardt
Schmitz
Kämmerer
RPA
Beschlussentwurf:
Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht des Bürgermeisters zur Kenntnis.
Erläuterungen:
1. Kinder- und Jugendtreff „Klasse“
Der Kinder- und Jugendtreff „Klasse“ wurde im August 1999 in einem ehemaligen
Klassenraum im Souterrain der Vochemer Grundschule eröffnet. Die pädagogische
Betreuung übernahm ein Sozialarbeiter in Teilzeitbeschäftigung. Seit 2009 stehen nach
diversen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen drei Räume und ein Büro zur Verfügung.
Ein Raum dient als offener Treffpunkt und Café, die anderen beiden Räume fungieren als
Gruppenräume und sind multifunktional nutzbar. Eine Sozialpädagogin und ein
Sozialarbeiter betreuen die Kinder und Jugendlichen. Die Einrichtung ist nicht nur eine
Freizeiteinrichtung, sondern auch eine Beratungs-und Bildungsstätte. Im
Zusammenwirken dieser Bereiche soll die Entwicklung der jungen Besucher/innen
gefördert werden und zu einer gelingenden und selbstbestimmten Lebensführung anleiten.
Um dies zu erreichen, werden den Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten geboten,
gemeinsame Aktivitäten zu unternehmen und dabei neue Erfahrungen zu machen.
Darüber hinaus sollen alle Kinder und Jugendlichen im „Klasse-Treff“ bei besonderen
Problemlagen Unterstützung finden.
Der „Klasse-Treff“ als offene Freizeiteinrichtung steht den unterschiedlichen Altersgruppen
zu verschiedenen Zeiten zur Verfügung. 15-20 Kinder im Alter von 6-10 Jahren sind
nachmittags regelmäßige Gäste. In der Zielgruppe der 11-13 Jährigen werden
durchschnittlich 10-15 Besucher/innen gezählt, ebenso in der Altersgruppe der
Jugendlichen ab 14 Jahren. In allen Altersgruppen beträgt der Anteil der Besucher/innen
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mit Migrationsgeschichte über 80%. Die Öffnungszeiten des Kinder- und Jugendtreffs sind
der Anlage zu entnehmen.
Die Projektarbeit nimmt in der sozialen Arbeit der Vochemer Jugendeinrichtung einen
hohen Stellenwert ein. Als Beispiele für bereits durchgeführte Projekte seien für das Jahr
2015 hier genannt:
- „Intombi time“-Südafrika Workshop
In Kooperation mit dem Kölner Verein „intombi“ bekamen zwölf Mädchen u.a. einen
Einblick in den Alltag und die soziale Situation in Südafrika und es wurden die
Zukunftspläne von südafrikanischen Mädchen mit denen der Teilnehmerinnen verglichen
und diskutiert.
- „FerienZeit-BerufeZeit“
In Kooperation mit der Fortbildungsakademie der Wirtschaft gGmbH (FAW) fand zum
zweiten Mal in der ersten Woche der Herbstferien ein Projekt zur Berufsorientierung statt.
Neun Jugendliche aus den 8. und 9. Klassen Brühler weiterführender Schulen erkundeten
die Welt der Berufe. Es wurden Unternehmen der Region besucht und über Ausbildungsmöglichkeiten und die Voraussetzungen hierfür informiert.
- Aktionstag gegen Spielsucht
Mit zahlreichen Aktionen wurde auf die Gefahren der Glücksspielsucht aufmerksam
gemacht und über Hilfsangebote informiert.
- „Verpass dem Klasse-Treff einen neuen Style“
In Kooperation mit Auszubildenden im Erzieherberuf des Berufskollegs Michaelshoven
wurde der Wunsch von Jugendlichen aufgegriffen, einen Raum neu zu gestalten.
Innerhalb einer Woche entstand in Eigenleistung ein neuer einladender Raum, der altersund bedürfnisgerecht gestaltet wurde.
Zu den Aufgaben der Mitarbeiter im „Klasse-Treff“ gehört auch die Gemeinwesenarbeit.
Zielgruppe sind hier die Besucher/innen der Einrichtung und ihr direktes soziales Umfeld.
Weiterhin führen die Mitarbeitenden des „Klasse-Treff“ regelmäßig Ferienaktionen durch,
wie zum Beispiel die alljährliche zweiwöchige Bauspielplatzaktion in den Sommerferien.
Ebenfalls zum Aufgabenbereich der Einrichtung gehört die aufsuchende Sozialarbeit im
Stadtteil.
2. „City-Treff“
Der „City-Treff“ wurde im November 2009 als Anlaufstelle für Jugendliche im
Innenstadtbereich eröffnet und zunächst durch Mitarbeiter/innen des Jugendkulturhauses
„Passwort Cultra“ betreut. Er ist im multifunktionalen Freizeitraum des
Ganztagesgebäudes der Clemens-August-Hauptschule untergebracht. Der Zugang erfolgt
durch einen eigenen Eingang zwischen der Turnhalle der Hauptschule und dem
Ganztagsgebäude. Die Räumlichkeit wird vornehmlich durch die Schüler/innen der
Hauptschule im Rahmen des Ganztages genutzt. Samstags wird der Freizeitraum zudem
durch den Sonderspass e.V. zur Durchführung eines inklusiven Freizeitangebotes
benötigt. Den verschiedenen Nutzergruppen steht leider keine Möglichkeit zur
Zwischenlagerung von größeren Gegenständen zur Verfügung, da kein separater
Lagerraum vorhanden ist. Der Raum und die Möbel sind insgesamt funktional. Im Raum
ist ein kleiner Thekenbereich mit Kühlschrank, Spüle und zwei kleinen Herdplatten
vorhanden. Weiterhin sind vier Kickertische, ein Billardtisch und eine ausklappbare
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Tischtennisplatte aufgestellt. Ausstattungstechnisch besonders zu erwähnen ist der freie
Internetzugang und eine aktuelle Spielekonsole.
Aufgrund der Übertragung von zusätzlichen Aufgaben in der Mobilen Arbeit an das
„Cultra“ ab Mai 2013, wurde die Übernahme der pädagogischen Betreuung durch den
Kinder- und Jugendtreff „Klasse“ notwendig. Dieses wirkt sich auch auf die Arbeit im
„Klasse-Treff“ aus, weil dort eine Fachkraft während der Einsatzzeit im City-Treff fehlt. Die
Öffnungszeiten sind mittwochs und donnerstags von 17.00 – 20.00 Uhr.
Seit November 2013 ist ein deutlicher Besucherzuwachs festzustellen. Von
durchschnittlich 10-15 Besucherinnen und Besuchern stieg die Besucheranzahl auf 20-25
Jugendliche an. Dies zeigt, dass die Einrichtung als Treffpunkt für Jugendliche im
Innenstadtbereich gut angenommen wird. Die ausschließlich männlichen Jugendlichen
sind im Alter von 13-19 Jahren, stammen zumeist aus Zuwandererfamilien, hier
vorwiegend aus Südosteuropa (Bulgarien, Rumänien, Albanien etc.). Die meisten
besuchen die Clemens-August-Hauptschule oder die Pestalozzischule. Durch die
steigende Frequentierung und die teilweise problematischen Verhaltensweisen der
Klientel, stieß die Einrichtung immer wieder sowohl räumlich als auch personell an die
Grenzen ihrer Kapazität.
Derzeit wird im Jugendamt ein Konzept zum Einsatz von Streetwork erarbeitet. Die
Notwendigkeit hierfür ergibt sich aus problematischen Situationen auf der Bleiche, am
Nord-Süd-Weg in Höhe des Bahnhof Brühl-Mitte, auf dem Franziskanerhof und -vor seiner
abendlichen Schließung- auf dem Kinderspielplatz an der Franziskusschule. An den
vorgenannten Orten treffen sich regelmäßig bis in die späten Abendstunden und auch an
Wochenenden ältere Jugendliche, die durch stark störendes Verhalten auffallen.
Der Entwurf eines Streetwork-Konzeptes sieht den Einsatz einer erfahrenen
sozialpädagogischen Fachkraft vor. Diese Fachkraft soll an das Team des „Klasse-Treff“
angebunden werden und könnte die Leitung des City-Treff übernehmen, sowie einen
weiteren Öffnungstag und die Verlängerung der bisherigen Öffnungszeiten ermöglichen.
Das Konzept wird in der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses vorgestellt.
Hassan Fikes, langjähriger Mitarbeiter des „Klasse-Treff“, wird in der Sitzung zur
Beantwortung etwaiger Nachfragen zur Verfügung stehen.
Anlage(n):
(1) Öffnungszeiten Kinder- und Jugendtreff "Klasse"