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Vorlage (Sozialer Brennpunkt Lupinenweg - Jahresbericht 2014)

Daten

Kommune
Brühl
Größe
433 kB
Datum
17.11.2015
Erstellt
11.11.15, 18:27
Aktualisiert
11.11.15, 18:27
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Inhalt der Datei

Sozialer Brennpunkt Lupinenweg Jahresbericht 2014 IBS Information und Beratung zu Suchtlösungen ( Drogenhilfe Köln ) Sozialer Brennpunkt Lupinenweg Jahresbericht 2014 Sinn und Zweck des Betreuungsprojektes Die aufsuchende Suchthilfe in der Obdachlosenunterkunft am Lupinenweg hat zum Ziel, die Drogen- und Alkoholproblematik vor Ort zu reduzieren und die dort ansässigen primär suchtkranken Obdachlosen auf dem Weg in andere Wohn- und Hilfsformen (Klinik, Therapie, Selbstständiges Wohnen, ...) zu begleiten und zu unterstützen. Wesentlicher Synergie- und Kostenspareffekt ist die Nutzung mehrerer Kosten- und Leistungsträger bei enger personeller Verzahnung durch die Beratungsstelle IBS, z.B. für Therapievermittlung / PSB / Kostenanträge / Ambulant Betreutes Wohnen / Angehörigenberatung etc. Die Betroffenen haben i.d.R. eine Vielzahl von zusätzlichen Terminen, die nicht über die Betreuungsleistungen im Lupinenweg abgerechnet werden. Die enge Personalschnittstelle sorgt für transparente Informationen und laufende Aktualisierung. Zusammenfassung der bisherigen Vereinbarungen . Der Vertrag vom 26.09.2008 / incl. Konzeptergänzung von 2011 stützt sich im Wesentlichen auf folgende Hilfsstrategien und –angebote: - Methodischer Schwerpunkt ist die aufsuchende Sozialarbeit, die dem Drogenkonsumenten in seinem Lebensumfeld begegnet und mit motivationsfördernden Gesprächs- und konkreten Hilfsangeboten eine Veränderung in gesündere Lebensweisen unterstützt. - Wesentliches Ziel ist es, die Anzahl der Drogen- / Alkoholabhängigen vor Ort möglichst gering zu halten, also die Vermittlung in eine andere Wohnform. Sinnvoll vorgeschaltet kann hierbei auch die Vermittlung in Hilfssysteme des Gesundheitswesens sein, z.B. in eine stationäre Entwöhnungstherapie. Um dies zu erreichen, wurden die im nachfolgenden beschriebenen Maßnahmen vereinbart: 2 Sozialer Brennpunkt Lupinenweg Jahresbericht 2014  Wöchtliche Sprechzeiten / Präsenzzeit Umfang: 8,0 Wochenstunden / 416 Jahresstunden An zwei Tagen pro Woche (je 4 Stunden) bieten wir eine regelmäßige Präsenzzeit vor Ort an. Diese Sprechzeiten bieten die Möglichkeit, ohne Terminabsprache zu uns Kontakt aufzunehmen. Ergänzend werden je nach Bedarf und Nachfrage auch Essens- und/oder Freizeitangebote integriert, um die Kontaktschwelle niedrigschwelliger zu gestalten. Ziele und Methoden – Identifizieren der Zielpersonen in Kooperation mit den zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt Brühl – Kontaktaufnahme und Vertrauen schaffen durch erste Gespräche – Vermitteln von Informationen zu konkreten Suchthilfe – Angeboten – Einzelgespräche zur Förderung der Veränderungsmotivation – Begleiten zu weiterführenden Hilfen und Institutionen – Vermittlung Wir nutzen diese Zeiten auch, um ggf. aufsuchend vor Ort bestimmte Personen in ihrem Wohnraum anzusprechen, um sie zu einer (erneuten) Kontaktaufnahme zu motivieren.  Vermittlung in andere Wohnsituationen Soweit sinnvoll, erfolgt eine Motivierung zur Teilnahme an einer stationären Entwöhnungsbehandlung. Bei entsprechender Zusage schließt sich die Antragstellung beim zuständigen Kostenträger an incl. Therapievorbereitung bis zum Therapieantritt. 3 Sozialer Brennpunkt Lupinenweg Jahresbericht 2014 Die Begleitung der KlientInnen zur Beratungsstelle / zur Entgiftung / zur Therapie ist eine unterstützende Leistung. Sie wird angeboten, wenn Klienten diesen Weg alleine nicht zuverlässig alleine bewältigen würden. Diese Unterstützung erhöht die Vermittlungsquote und führt bei erfolgreichem Therapieantritt zum Auszug aus dem Lupinenweg.  Vermittlung in Ambulant Betreutes Wohnen Zur Verringerung der Anzahl der vor Ort ansässigen Drogenabhängigen erfolgt – soweit möglich – eine Vermittlung in eigenen Wohnraum mit Gewährung von Hilfe zum selbständigen Wohnen. Zwingende Voraussetzung für diese Möglichkeit sind: - der eigene Wohnraum (BeWo = Hilfe zum selbstständigen Wohnen) das Vorliegen einer seelischen Behinderung (dies gilt z. B. bei einer Suchterkrankung) sowie zusätzlich eine erhebliche Teilhabeeinschränkung - und der glaubhafte eigene Wunsch nach Veränderungen. Die fachlichen Vorleistungen bis zur Kostenübernahme durch den LVR sind für diese Zielgruppe aufgrund ihrer wechselnden Zuverlässigkeit, des zum Teil langjährigen Suchthintergrundes und des fehlenden eigenen Wohnraumes anfangs besonders zeitintensiv. Im Einzelnen sind dies vor allem – die Erstellung eines individuellen Hilfeplans, – ein fachärztliches Gutachten (lange Terminwartezeiten!) und – i.d.R. eigener Wohnraum mit einem entsprechendem Mietvertrag. Die erste Kostenzusage des LVR umfasst in der Regel ein Kalenderjahr und wird bei anhaltendem Bedarf entsprechend häufig verlängert. Eine Rückkehr des Klienten in den Lupinenweg ist daher nicht wahrscheinlich. 4 Sozialer Brennpunkt Lupinenweg Jahresbericht 2014 Rückblick 2014 Erreichbarkeit: 2014 wurden mit den genannten Angeboten 15 Personen (2013: 8) intensiv betreut. - Zwei Personen könnten in eine sozialtherapeutische Einrichtung vermittelt werden, in der für sie ein dauerhafter Verbleib möglich ist. Beide sind langjährig und massiv suchtkrank mit diversen chronifizierten Zusatzerkrankungen. Der Vermittlungsprozess dauerte insgesamt in etwa 2 Jahre. - Ein weiterer Bewohner konnte in eigenen Wohnraum vermittelt werden. Zusätzlich erhält er Ambulante Wohnhilfen zu Lasten des Landschaftsverbandes, so dass der Verbleib im eigenen Wohnraum zusätzlich abgesichert werden kann. Aufwand: Insgesamt wurden für die Vermittlung 224 zusätzliche Betreuungsstunden in 2014 benötigt (2013: 131 Stunden), dies sind durchschnittlich 15 Stunden pro Person. Das Minimum lag bei unter 1 Stunde, das Maximum bei 82 Stunden. Problematik: Der Schwerpunkt der Problematik lag weiterhin auf dem Vorliegen einer massiven Suchterkrankung, i.d.R. von illegalen harten Drogen, vor allem Heroin, meist jedoch als buntes Gemisch mit vielen anderen Substanzen. Mindestens sechs der 15 Klienten hatten zusätzlich eine deutliche Alkoholproblematik. Weitere Zusatzdiagnosen wie Psychosen, Ängste, Depressionen ... spiegeln die schwierige Gesamtkonstellation bei der Rückführung in andere Wohn- und Lebensformen. 5 Sozialer Brennpunkt Lupinenweg Jahresbericht 2014 5 – Jahres – Rückblick und Ausblick: Anzahl der betreuten Menschen Einzelbegleitung / 2010 11 180 2 2011 08 188 2 2012 14 204 8 2013 8 131 1 2014 15 224 3 2015 / 9 100 0 JAHR Auszug / Personenanzahl Gesamtstunden 6 Mon. Tabelle 1: Zahlen im 5-Jahres-Rückblick In der Arbeit lässt sich deutlich feststellen, dass sich die genannten Maßnahmen hinsichtlich der Zielsetzung „Reduzierung der Drogenabhängigen am Lupinenweg“ aber auch im Hinblick auf die individuellen Förderungen der Betroffenen sehr bewährt haben. Besonders wertvoll ist die Unterstützung für den Lupinenweg, weil sie auf Dauer angelegt ist [Nachhaltigkeit] und so eine verlässliche Konstante bildet als Gegenpol zu den sehr schwankenden und ambivalenten Entwicklungen von Suchtkranken. In der Regel ist eine mehrjährige Begleitung notwendig, bevor sich grundlegende Veränderungen ergeben. Dies insbesondere auf dem Hintergrund des immer schwierigeren Wohnungsmarktes, in dem für diesen Personenkreis eigentlich keine eigenen Wohnungen mehr anmietbar sind. Wir bedanken uns bei der Stadt Brühl für ihr ausgeprägtes soziales Engagement. im Namen des Teams Jutta Göpel, Dipl.-Psychologin Brühl im Oktober 2015 6