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Vorlage (Jahresbericht 2014 - Beratungsstelle Lupinenweg -Sozialdienst Kath. Frauen und Männer für den Rhein-Erft-Kreis e.V.)

Daten

Kommune
Brühl
Größe
100 kB
Datum
17.11.2015
Erstellt
11.11.15, 18:27
Aktualisiert
11.11.15, 18:27

Inhalt der Datei

Jahresbericht 2014 der Beratungsstelle für wohnungslose Menschen Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer im Lupinenweg, 50321 Brühl für den Rhein-Erft Kreis e.V. _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Beratungsstelle für wohnungslose Menschen am Lupinenweg in Brühl - Orientierungshilfen, Information und aktive Unterstützung _____________________________________________________________________ 1 Jahresbericht 2014 der Beratungsstelle für wohnungslose Menschen Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer im Lupinenweg, 50321 Brühl für den Rhein-Erft Kreis e.V. _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Der Sozialdienst im Lupinenweg verfügt inzwischen über ein sehr umfangreiches Hilfe- bzw. Unterstützungsangebot für wohnungslose Menschen, das bereits in den Jahresberichten 2012 und 2013 ausführlich beschrieben wurde. Der Vollständigkeit halber sei daher das grundsätzliche Angebot der Beratungsstelle nur, wie bekannt, kurz skizziert: Das Angebot der Beratungsstelle… Wohnungssuche via Internet, Zeitungen und Telefonoffensive sowie Begleitung zu Besichtigungen, regelmäßiger Aushang der aktuellen Wohnungsangebote und schwerpunktmäßig in 2014 die Akquisetätigkeit durch den Sozialdienst Arbeitssuche, d. h. Erstellung der Bewerbungsunterlagen, Unterweisung in Möglichkeiten der Stellenrecherche und Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche Schulungsangebote bestanden 2014 zu folgenden Themenbereichen, fanden aber nur zu Beginn des Jahres in Kleingruppen statt (aber stets individuelles Coaching!): - Bewerbungstraining (Unterlagengestaltung) - Vorstellungsgespräche einschließlich Praxisübungen - Deutsch (schriftliches und verbales Training) - Kommunikationstraining einschließlich Umgangsformen - Telefontraining für Arbeits- und Wohnungssuche _____________________________________________________________________ 2 Jahresbericht 2014 der Beratungsstelle für wohnungslose Menschen Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer im Lupinenweg, 50321 Brühl für den Rhein-Erft Kreis e.V. _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Besonders arbeitsintensiv gestaltete sich die Vorbereitung und das häufig erforderliche Praxistraining für die Wahrnehmung von Wohnungsbesichtigungen. Nach wie vor besteht montags und mittwochs ein regelmäßiges Frühstücksangebot. Durch das gemeinsame Frühstück wird die oft zunehmende Isolation der Bewohner und Bewohnerinnen durchbrochen, Kommunikations- und Teamfähigkeit gefördert und zur Tagesstrukturierung beigetragen. Außerdem ermöglicht das gemeinsame Frühstück unmittelbar notwendige Interventionen bei Änderung von individuellen Bedürfnislagen und Gegebenheiten. Für die Bewohnerinnen und Bewohner werden regelmäßig Materialspenden angenommen und verteilt, wie z. B. Kleidung, Geschirr, Kleinmöbel etc. Direkt aufsuchende Sozialarbeit ist für zeitnahe Interventionen unerlässlich. Jeden Montag erhalten die Bewohner und Bewohnerinnen die Möglichkeit ärztlicher Versorgung durch Hausbesuche, da sie trotz Behandlungsbedürftigkeit anderenfalls häufig medizinisch unversorgt blieben. Direkt vor Ort erhalten die BewohnerInnen mit seelischen Erkrankungen und Suchtproblemen (v. a. bezüglich Alkoholabhängigkeit) die Möglichkeit zur Information und Beratung, Therapievermittlung und -nachsorge, Vermittlung von Selbsthilfegruppen etc. durch den Sozialpsychiatrischen Dienst des RheinErft-Kreises. _____________________________________________________________________ 3 Jahresbericht 2014 der Beratungsstelle für wohnungslose Menschen Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer im Lupinenweg, 50321 Brühl für den Rhein-Erft Kreis e.V. _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Es erfolgen Vermittlungen zu weiterführenden Hilfen, wie z. B. zu Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen etc., ins Betreute Wohnen u. a. Die Zusammenarbeit mit der Drogenberatungsstelle IBS vor Ort im Lupinenweg findet dienstagvormittags und donnerstagnachmittags sowie nach Absprache statt. Initiierungen und Begleitungen von gesetzlichen Betreuungen bzw. die Kooperation mit den gesetzlichen Betreuern bleibt ebenso fest in die Sozialarbeit des Lupinenwegs impliziert. Die Vereinbarung von Ratenzahlungen und gegebenenfalls die Vermittlung an die Schuldnerberatung sowie die Erstellung von individuellen Haushaltsplänen zur Budgeteinteilung bleibt konsequent erforderlich. In der Beratungsstelle werden kontinuierlich Beratungs- und Informationsdienste bezüglich Ämter- und Krankenkassenangelegenheiten angeboten, bei Konflikten der Bewohner untereinander vermittelt, Krisenintervention in vielfältigen Lebensbereichen ermöglicht, Kontakt- und Kommunikationsangebote bezüglich Betreuern, Gerichtsvollziehern u. a. unterbreitet und wahrgenommen u. v. m. Präventivhilfen zur Vermeidung drohender Wohnungslosigkeit sowie die Nachbetreuung ausgezogener BewohnerInnen, um den Erhalt einer neuen Wohnung möglich auf Dauer zu gestalten, zählen ebenfalls zu den Aufgaben der Beratungsstelle. Wichtiger Bestandteil der Beratungstätigkeit am Lupinenweg ist und bleibt somit die Vernetzung der Einrichtung mit anderen Institutionen und Hilfeanbietern. _____________________________________________________________________ 4 Jahresbericht 2014 der Beratungsstelle für wohnungslose Menschen Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer im Lupinenweg, 50321 Brühl für den Rhein-Erft Kreis e.V. _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Alle Bewohnerinnen und Bewohner können während der Öffnungszeiten der Beratungsstelle kostenfrei und eigeninitiativ zwecks Arbeitsstellen- und Wohnungsrecherche einen PC mit Internetzugang, Drucker sowie einen Kopierer und Telefon nutzen. Die Durchführung unterschiedlichster Aktivierungs- und Mobilisierungsmaßnahmen durch saisonale Angebote, Informationsveranstaltungen, Umzüge u. a. zeigt beachtliche Ergebnisse, die auf Seite 9 des vorliegenden Jahresberichtes beziffert werden. Die Angehörigenarbeit zur Stabilisierung von BewohnerInnen hat abgenommen, bleibt aber im Angebotsspektrum des Sozialdienstes enthalten. Die erforderliche Intervention zur Deeskalation von Situationen mit hohem Aggressionspotential nimmt zu. Es erfolgen Interventionen bei mangelnden hygienischen Verhältnissen, Lärmbelästigungen, Zimmerräumung etc. Es findet ein regelmäßiger qualitätssichernder Erfahrungsaustausch durch die Teilnahme an Teamsitzungen mit Kollegen der Wohnungslosenhilfe des SKFM e. V. sowie mit Netzwerkpartnern statt. Angemerkt sei, dass das Angebot des Sozialdienstes des SKFM e. V. im Lupinenweg grundsätzlich den sich wandelnden Erfordernissen durch aus- bzw. einziehende BewohnerInnen und ihren selbstverständlich differenten Persönlichkeitsstrukturen und Problemfeldern einhergeht und demzufolge fortwährend angepasst wird. _____________________________________________________________________ 5 Jahresbericht 2014 der Beratungsstelle für wohnungslose Menschen Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer im Lupinenweg, 50321 Brühl für den Rhein-Erft Kreis e.V. _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Sozialstruktur … Zur sozialstrukturellen Zusammensetzung der Haushalte im Lupinenweg ist für das Jahr 2014 festzuhalten, dass im Lupinenweg vornehmlich kinderlose Einzelpersonen (zumeist Männer) beherbergt waren. Als Hauptgründe für die Wohnungslosigkeit sind neben Mietschulden vor allem partnerschaftliche Trennungen und Haftentlassungen zu nennen. Zudem ist die Anzahl der Drogen- und Alkoholabhängigen gestiegen, aber nennenswert ist vor allem die gestiegene Anzahl der psychisch auffälligen Menschen, die sich mitunter auch körperlich aggressiv und unbeherrscht zeigten. Zwei Personen mussten wegen Fremdgefährdung sogar wiederholt im Folgejahr nach PsychKG stationär untergebracht werden. Die Problemlagen und Vermittlungshemmnisse bleiben insgesamt vielfältig… Schulden, Arbeitslosigkeit, mangelnde Ausbildung bzw. Berufserfahrung, physische und psychische Erkrankungen, Drogen- / Alkoholabhängigkeit, Vorstrafen, aktuelle Straftaten, Scheidung, Konflikte mit der Herkunftsfamilie etc. Da also nach wie vor zumeist Mietschulden mit spezifischen sozialen Faktoren einhergingen, die zum Verlust des Wohnraums vor Einzug in den Lupinenweg führten, bleiben flankierende Hilfen zur (Wieder-)herstellung von „Wohnfähigkeit“ und zum Erhalt einer neuen Wohnung erforderlich. Der lösungsfokussierte Beratungsansatz im Rahmen einer stetig anzustrebenden Gesamtstrategie implizierte zum Ausbau und zur Stärkung von Hilfestrukturen / Unterstützungsleistungen auch 2014 die Kooperation sowie die Gewinnung weiterer relevanter Akteure. _____________________________________________________________________ 6 Jahresbericht 2014 der Beratungsstelle für wohnungslose Menschen Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer im Lupinenweg, 50321 Brühl für den Rhein-Erft Kreis e.V. _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Neuerungen und zusätzliche Akteure in 2014: Der Fallmanager Wolfgang Kowalewski des Jobcenters Brühl hat sein großes Engagement für den Lupinenweg der letzten Jahre sogar noch um regelmäßige Beratungsstunden direkt im Büro des Sozialdienstes erweitert. Dieses niederschwellige Angebot wurde bereits beim Start von vielzähligen BewohnerInnen genutzt und hat sich bereits als festes Beratungsangebot im Lupinenweg etabliert. Ein Mitarbeiter des Projektes „Stromspar-Check“, Herr Hufgard, beriet kostenfrei und effektiv die BewohnerInnen des Lupinenwegs sowie ehemalige BewohnerInnen in ihren neuen Räumlichkeiten zum Thema Strom- und Wasserverbrauch und leistete somit einen wertvollen Beitrag zur individuellen Budgetplanung. Dank einer neuen SKFM-Kollegin, Angelika Liebich, besteht nun auch die Möglichkeit, sich dem Thema „Verwahrlosung“ intensiver zu widmen. Getreu dem Motto; „Äußere Ordnung schaffen, um innere Ordnung zu erreichen“, trainiert sie betroffene BewohnerInnen bezüglich Ordnung, Sorgfältigkeit, räumliche und persönliche Hygiene. „Senioren-Wohngemeinschaft“ Die Aktivierungsmaßnahmen unserer älteren BewohnerInnen in 2013 (z. B. Wahrnehmung von Sportangeboten des Brühler Turnvereins, Durchführung von Kochaktivitäten, Planung von saisonalen Aktionen durch unseren „SeniorenArbeitskreis“ u. a.) mündeten zu Beginn des Jahres 2014 in eine „Senioren-WG“, bei der allerdings jede Person ein eigenes Appartement bezogen hat und die um jüngere BewohnerInnen ergänzt wurde. Neben 6 ehemaligen BewohnerInnen des Lupinenwegs zogen zwei Menschen in diese „Wohngemeinschaft“, welche die Beratungsstelle im Lupinenweg präventiv aufgesucht hatten. 7 Jahresbericht 2014 der Beratungsstelle für wohnungslose Menschen Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer im Lupinenweg, 50321 Brühl für den Rhein-Erft Kreis e.V. _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ Alle genannten Mieter blieben an den Sozialdienst angebunden, um eine rasche Krisenintervention zu gewährleisten. So wurden hier u. a. auch nach Auszug gesetzliche Betreuungen initiiert und an Sozialpädagogen ins „Betreute Wohnen“ vermittelt. Es zeigte sich, dass der Tag, an dem die meisten BewohnerInnen in das genannte „WG-Haus“ zogen (5!) nicht nur zur tatkräftigen Unterstützung seitens anderer Lupinenweg-BewohnerInnen führte, sondern dass sich auch besonders viele weitere „Lupianerinnen und Lupianer“ motivieren und v. a. zur gemeinsamen Wohnungssuche aktivieren ließen! Im Verlauf des Jahres wurde wie erwartet deutlich, dass Lern-, Entwicklungs- und Hilfeprozesse ebenso in ausgeprägterem Rahmen gefördert und verlaufen müssen, wie dies während des Aufenthalts im Lupinenweg erfolgte. Insgesamt ist festzustellen, dass sozialpädagogische Interventionen in der Nachbetreuung erforderlich sind, um die Anzahl der Wiederholungsfälle i. S. erneutem Wohnungsverlust in geringerem Umfang zu halten. 8 Jahresbericht 2014 der Beratungsstelle für wohnungslose Menschen Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer im Lupinenweg, 50321 Brühl für den Rhein-Erft Kreis e.V. _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ Einige wissenswerte Zahlen im Jahr 2014… 8 Menschen standen unter Betreuung. 12 Personen befanden sich dauerhaft oder partiell in Arbeit. 1 junge Frau wurde in eine Berufsausbildung vermittelt. 1 junger Mann hat seine Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen. 1 Person ist verstorben. Die kontinuierliche bedarfsgerechte Erweiterung des Tätigkeitsspektrums in der Beratungsstelle auf der Basis einer gelungenen Netzwerk- und Kooperationsarbeit führte im Jahr 2014 zur Vermittlung in Normalwohnraum für 25 Personen, die zuvor im Lupinenweg beherbergt waren. 2 Personen zogen in stationär betreute Wohngemeinschaften. Zudem konnte für 8 Menschen Alternativwohnraum gefunden werden, welche die Beratungsstelle präventiv wegen drohendem Wohnungsverlust aufsuchten. 9 Jahresbericht 2014 der Beratungsstelle für wohnungslose Menschen Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer im Lupinenweg, 50321 Brühl für den Rhein-Erft Kreis e.V. _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ Ich danke allen NetzwerkpartnerInnen, KollegInnen und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen für ein erfolgreiches Jahr 2014! Ebenso danke ich für die stetig finanzielle Unterstützung des Nach Vorn e. V., die einen wertvollen Beitrag für zahlreiche Aktivierungsmaßnahmen darstellte. Stefanie Domsch Dipl.-Sozialpädagogin SKFM e. V., Brühl Oktober 2015 10 Jahresbericht 2014 der Beratungsstelle für wohnungslose Menschen Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer im Lupinenweg, 50321 Brühl für den Rhein-Erft Kreis e.V. _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 11