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Beschlussvorlage (Anlage 3 zur Beschlussvorlage 486/2013)

Daten

Kommune
Pulheim
Größe
2,3 MB
Datum
11.12.2013
Erstellt
02.12.13, 18:46
Aktualisiert
02.12.13, 18:46

Inhalt der Datei

1 Gesundheitsgefahren durch KohlekraftwerksEmissionen Gerald Neubauer Greenpeace Energie-Experte Luftverschmutzung ist das UmweltGesundheitsproblem Nr. 1 • WHO Global Burden of Disease 2010: OutdoorLuftverschmutzung verursacht jährlich weltweit 2,3 Millionen vorzeitige Todesfälle, davon 166.000 in Westeuropa • In Deutschland verkürzt mit Feinstaub belastete Luft die Lebenserwartung um durchschnittlich 10 Monate (WHO, UBA) • Luftqualität in Deutschland hat sich zwar stark verbessert, aber die Schadstoffbelastung ist immer noch problematisch hoch 2 Europäische Umweltagentur (2011):l • Untersuchung der Gesundheitskosten durch Luftverschmutzung von 10.000 europäischen Industrieanlagen • 2009 verursachten diese Industrieanlagen Gesundheitskosten in Höhe von 102-169 Milliarden Euro 3 Kohlekraftwerke sind größte Punktquellen von Luftschadstoffen 4 Größte Gesundheitsschäden entstehen durch Feinstaub Feinstäube sind mikroskopisch kleine Staubpartikel, die mit bloßem Auge nicht zu sehen sind. - PM10: Partikel kleiner als 10 Mikrometer - PM2.5: Partikel kleiner als 2,5 Mikrometer 5 6 • Feinstaub dringt tief in Lunge und Blutkreislauf ein • Je kleiner die Partikel, umso gesundheitsschädlicher 7 Feinstaubbelastung erhöht Risiko von • Lungenkrebs • Herzerkrankungen • Atemwegserkrankungen • Herzinfarkt • Asthma • Verringertes Geburtsgewicht • Frühgeburt Sterblichkeitsrisiko steigt mit 10 µg pro Kubikmeter Luft um 6% Es gibt keine sichere Schwelle, selbst minimale Luftverschmutzung hat noch Gesundheitsauswirkungen 8 Grenzwerte WHO-Empfehlung • Jahresmittel PM10: 20 µg/m³ • Jahresmittel PM2.5: 10 µg/m³ EU/Deutschland: • Jahresmittel PM10: 40 µg/m³ • Jahresmittel PM2.5: 25 µg/m³ (Zielwert, ab 2015 verbindlicher Grenzwert)  Europäische Grenzwerte sind deutlich schwächer als WHO-Empfehlungen Luftverschmutzung aus Kohlekraftwerken • Größte Gesundheitschäden werden durch PM2.5-Feinstaub verursacht • Kohlekraftwerke emittieren drei Schadstoffe, die PM2.5 ausbilden 1. Primärer Feinstaub 2. Schwefeldioxid (SO2) 3. Stickoxide (NOx) 9 10 Primärer Feinstaub PM2.5 • Nichtverbrennbare Aschepartikel (Staub) • Unverbrannte Kohlenstoffpartikel (Ruß) • Krebserregende Schwermetalle haften sich an Feinstaubpartikel an 11 Sekundärer Feinstaub PM2.5 • SO2 und NOx reagieren in der Atmosphäre mit anderen Stoffen und bilden Aerosole (sekundärer Feinstaub) • Die Bildung von sekundärem Feinstaub dauert ca. 24 Stunden, die Verweildauer in der Atmosphäre liegt bei 2-5 Tagen • Sekundäre Feinstäube werden über hunderte Kilometer in Atmosphäre verteilt Anteil Kohlekraftwerke an Emissionen in Deutschland (2010) PM10 3% PM2.5 6% SO2 37% NOx 15% Quelle: Preiss et al.2013: Assessment of health impacts of Coal Fired Power Stations in Germany 12 Charakteristika der Luftverschmutzung aus Kohlekraftwerken • Die Luftverschmutzung verteilt sich über einen sehr großen Raum  erhöht die Hintergrundbelastung • Einzelne Kohlekraftwerke führen zu kleinen Zusatzbelastungen für Millionen Menschen • Luftqualität an einem Ort wird von hunderten Kohlekraftwerken mitbeeinflusst 13 14 Durchführung der Studie • Health Impact Assessment, ausgeführt durch Universität Stuttgart • Berechnung der Gesundheitsfolgen der Emissionen von 67 deutschen Kohlekraftwerken und 15 Neuanlagen 15 Wirkungspfadansatz 16 Vom Kraftwerk in die Luft: Emissionsdaten vom Europäischen Schadstofffreisetzungs und verbringungsregister 17 Von der Luft in die Lunge: Modellierung der Verteilung und chemischen Reaktionen in der Atmosphäre • EcoSenseWeb wurde von dem EU-Projekt NEEDS zu externen Kosten der Energieversorgung entwickelt • Verwendet EMEPAtmosphärenmodell • Abgleich mit Bevölkerungsdaten 18 19 Von der Einatmung zur Krankheit • Verwendung von Risikofaktoren aus epidemiologischen Studien • „American Cancer Society“-Studie: Untersuchung von 500.000 Erwachsenen aus 50 US- Bundesstaaten mit unterschiedlicher Luftverschmutzung (1982-1998) • Exposition von 100.000 Menschen mit 1µg/ m³ Feinstaub (PM2.5) führt zum Verlust von 65 Lebensjahren 20 Ergebnisse • Emissionen der 67 untersuchten Kohlekraftwerke führen jedes Jahr zum Verlust von 33.000 Lebensjahren bzw. dem vorzeitigen Tod von 3100 Menschen • 700.000 verlorene Arbeitstage aufgrund von Emissionen aus Kohlekraftwerken 21 22 23 24 Zusammenfassung • Feinstaub führt zu einer erhöhten Sterblichkeit • Kohlekraftwerke tragen zu einer erhöhten Feinstaubbelastung bei • • primärer Feinstaub Sekundärer Feinstaub (aus SO2 und NOx) • Gesundheitliche Folgen treten auch noch hunderte Kilometer entfernt auf 25 Greenpeace-Forderungen • Kein Neubau von Kohlekraftwerken • Schrittweiser Kohleausstieg bis 2030 (Braunkohle) und 2040 (Steinkohle) • Umsetzung der EU-Richtlinie über Industrieemissionen in allen europäischen Ländern ohne Verzögerung