Daten
Kommune
Brühl
Größe
100 kB
Datum
21.01.2016
Erstellt
03.11.15, 18:26
Aktualisiert
17.12.15, 18:26
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Brühl
öffentliche
Vorlage
Der Bürgermeister
Dienststelle
Sachbearbeiter/in
Aktenzeichen
Datum
Vorlagen-Nr.
61/1
Kaiser
61 05 10
21.10.2015
464/2015
Betreff
Mikrozensus 2011
Beratungsfolge
Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung
Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung
Finanzielle Auswirkungen
Ja
Nein
Mittel stehen zur Verfügung bei SK / KST
Mittel stehen nicht zur Verfügung
Über-/außerplanmäßige Aufwendungen/Auszahlungen
Sachkonto / Kostenstelle
BGM
Zust. Dez.
Zust. Dienststelle
Freytag
Schiffer
Lamberty
Schaaf
Kämmerer
RPA
Beschlussentwurf:
Der Planungs- und Stadtentwicklungsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur
Kenntnis.
Erläuterungen:
Viele Millionen Datensätze wurden bis 2013 ausgewertet, um aktuelle Zahlen zum Leben,
Wohnen und Arbeiten in Deutschland zu gewinnen. Ganz Deutschland zählt also – und
dennoch wurden zum Zensusstichtag am 9. Mai 2011 nicht alle Einwohnerinnen und
Einwohner befragt. Denn das neue Verfahren berücksichtigte auch bestimmte
Verzeichnisse der Verwaltung (unter anderem der Einwohnermeldeämter).
Mit dem Zensus 2011 nahm Deutschland an einer EU-weiten Zensusrunde teil, die künftig
alle zehn Jahre stattfinden wird. Auch die Vereinten Nationen (UN) empfehlen, die
Bevölkerung alle zehn Jahre zu zählen. Weltweit kommen dem fast alle nach: Nur sieben
von 235 Staaten und Gebieten, die die UN-Statistik verzeichnet, haben für das laufende
Jahrzehnt noch keinen Zensustermin festgelegt.
Das Besondere an den Zensusergebnissen ist, dass sie sehr kleinräumige Auswertungen
ermöglichen. Denn der Zensus 2011 stellt nicht nur für Bund und Länder,
Regierungsbezirke und Kreise, sondern auch für Kommunen aussagekräftige
Planungsdaten bereit. Die Ergebnisse für Gebäude und Wohnungen können von
Kommunen, die über eine abgeschottete Statistikstelle verfügen, sogar für einzelne
Straßenzüge ausgewertet werden.
Zur Umsetzung des EU-weiten Zensus hat sich Deutschland – statt wie bisher für eine
Vollerhebung – für eine registergestützte Methode entschieden. Das bedeutet, dass
bereits vorhandene Verwaltungsregister als Datenquellen genutzt werden, die in
Drucksache 464/2015
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bestimmten Bereichen durch eine Verknüpfung von Vollerhebungen und
Stichprobenerhebungen ergänzt werden.
Der technische Fortschritt ermöglicht heute die Nutzung von Daten, die in Registern der
Verwaltung bereits vorhanden sind. Aufgrund der in Deutschland geltenden Meldepflicht
stehen in allen Kommunen Melderegister zur Verfügung, die vergleichbare Informationen
enthalten. Darüber hinaus verfügt die Bundesagentur für Arbeit über Informationen zu
allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sowie zu allen arbeitslos oder
arbeitsuchend gemeldeten Menschen. Schließlich können die öffentlichen Arbeitgeber
Daten über Beamte, Richter und Soldaten liefern.
Diese Verwaltungsdaten enthalten jedoch keine verlässlichen Informationen etwa zur
Bildung, zum konkreten Beruf eines Menschen oder zur Wohnsituation. Auch lassen sich
die Angaben zur Erwerbstätigkeit für bestimmte Gruppen (zum Beispiel für Selbstständige)
nicht in Registern finden. Für Gebäude und Wohnungen gibt es in Deutschland
flächendeckend überhaupt keine Registerdaten.
Deshalb mussten beim Zensus 2011 ergänzende Befragungen durchgeführt werden:
beispielsweise die Gebäude- und Wohnungszählung, die Haushaltebefragung und die
Befragung in Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften. Letztere war notwendig, weil
die Melderegisterdaten zu dort lebenden Personen oft erhebliche Unschärfen aufwiesen,
wie der Zensustest gezeigt hat.
Eine besondere Herausforderung besteht in der Verknüpfung der einzelnen Datenquellen.
Für sich genommen kann mit den Ergebnissen der Gebäude- und Wohnungszählung etwa
die Frage nach der Zahl der Wohnungen und ihrer Größe beantwortet werden. Aus den
Melderegisterdaten lassen sich zum Beispiel Aussagen zur Zahl der Kinder im
Kindergartenalter treffen. Aber der Zensus 2011 muss auch die Frage beantworten
können, welche Wohnfläche beispielsweise Familien mit drei und mehr Kindern oder
Alleinlebenden im Durchschnitt zur Verfügung steht. Diese Haushaltszusammenhänge
werden in einem gesonderten Verfahren, der sogenannten Haushaltegenerierung, aus den
einzelnen Erhebungsteilen gebildet.
Diese bundesweiten Daten sind unter www.zensus2011.de abrufbar.
Bei der Stadt Brühl wurde ein Blockseitenschlüssel erarbeitet, über den es nunmehr
möglich ist, Datensätze aus einzelnen Straßenseiten zu erstellen. Beispiele hierzu werden
in der Sitzung präsentiert.