Daten
Kommune
Pulheim
Größe
137 kB
Datum
03.07.2013
Erstellt
27.06.13, 18:50
Aktualisiert
27.06.13, 18:50
Stichworte
Inhalt der Datei
Vorlage Nr.:
283/2013
Erstellt am:
18.06.2013
Aktenzeichen:
IV/003
Verfasser/in:
Frau Dr. Cassens-Sasse
Vorlage zur Beratung/Beschlussfassung
Gremium
TOP
ö. Sitzung
Umwelt- und Planungsausschuss
X
nö. Sitzung
Termin
03.07.2013
Betreff
Regionale 2010/RegioGrün
Weg Orr - Pletschmühle
Alternativroute
Veranlasser/in / Antragsteller/in
Verwaltung
Haushalts-/Personalwirtschaftliche Auswirkungen
Die Vorlage hat haushaltswirtschaftliche Auswirkungen:
― bei Einzahlungen bzw. Erträgen
ja
nein
― bei Einzahlungen bzw. Erträgen
― bei Auszahlungen bzw. Aufwendungen
ja
nein
― bei Auszahlungen bzw. Aufwendungen
Die Vorlage hat personalwirtschaftliche Auswirkungen:
ja
nein
Finanzierungsbedarf gesamt:
(ggf. inkl. zusätzlicher Personalkosten)
€
— im Haushalt des laufenden Jahres
€
— in den Haushalten der folgenden Jahre
€
€
€
Die Mittel stehen haushaltswirtschaftlich zur Verfügung:
Finanzierungsvorschlag (und ggf. weitere Erläuterungen):
ja
nein
Vorlage Nr.: 283/2013 . Seite 2 / 4
Beschlussvorschlag
Der Umwelt- und Planungsausschuss stimmt der in den Erläuterungen dargestellten Alternativplanung für die Herstellung einer attraktiven und verkehrssicheren Wegeverbindung eines Teilstücks der Hauptroute des Korridors am alten
Rhein zu, da dadurch ein wichtiger Lückenschluss erfolgt. Gleichzeitig dient dieser Routenabschnitt der aus der Ortslage
kommenden Bevölkerung als Zugang zum Erholungsgebiet Stöckheimer Hof / Pulheimer See und Große Laache.
Die Verwaltung wird beauftragt, beim Fördergeber zu beantragen, dass diese Alternativplanung anstelle des Neubaus
eines Rad/Fußweges von Orr zur Pletschmühle gefördert wird. Sollte die Zustimmung des Fördergebers vorliegen, soll
die Genehmigung für die Brücke über den Pulheimer Bach bei der unteren Wasserbehörde beantragt werden, damit die
Chance besteht, die Maßnahme noch bis zum Ende des Durchführungszeitraums Ende August 2014 zu realisieren.
Erläuterungen
Im Rahmen des Projektes RegioGrün war als ein Projektfenster eine Wegeverbindung von Orr zur Pletschmühle
(s. Anlage 2) geplant worden, um damit in der Hauptroute des Korridors am alten Rhein vom Mediapark zum Kloster
Knechtsteden einen wichtigen Lückenschluss herzustellen. Zur Zeit müssen die Radwanderer und Erholungssuchenden
die Industriestraße nutzen. Damit führt die Route durch ein vom Verkehr stark belastetes und unattraktives Industriebzw. Gewerbegebiet. Auszüge aus dem Flyer für die Gesamtroute sind in der Anlage 1 beigefügt, der gesamte Flyer ist
in SD-net einsehbar.
Gleichzeitig konnte mit dieser Routenführung eine attraktive und ungefährliche Verbindung zwischen den Wohngebieten,
dem Nordpark ( im Endausbauzustand) und dem geplanten Erholungsgebiet Stöckheimer Hof / Pulheimer See erreicht
werden.
Zusammen mit den Kooperationspartnern hat die Stadt Pulheim einen gemeinsamen Mantelantrag für die Förderung
des Projektes RegioGrün auf Basis von 29 Teilprojekten gestellt. Dabei wurden seitens der Stadt aufgrund der Beschlusslage (Vorlage 1388 aus 2007 sowie Vorlage 64/2010) 5 Projektfenster auf Pulheimer Stadtgebiet sowie für alle
Projektpartner geltende Projekte als Fördermaßnahmen beantragt. Zu den gemeinsamen Projekten zählen der Ausbau
des Routensystems in den einzelnen Korridoren, die kulturlandschaftlich vernetzt und im System RegioGrün verbunden
werden sollen. Außerdem gehören dazu das Wegeleitsystem und Infopunkte.
Die Routen durch die 6 Korridore stellen den Ausgangspunkt und den verbindenden Teil des Gesamtprojekts
RegioGrün dar. Daher kommen gerade den Teilprojekten zur qualitativen Aufwertung der Hauptrouten große Bedeutung
zu. Durch die Teilnahme an dem Gesamtprojekt RegioGrün hat sich die Stadt wie alle übrigen Projektpartner verpflichtet, die Ziele von RegioGrün umzusetzen. Dies wurde insbesondere auch durch die Unterzeichnung der GrüngürtelCharta nochmals bekräftigt.
Bei dem oben beschriebenen Projektfenster handelt es sich um einen zentralen Baustein für den Ausbau der Hauptroute
im Korridor am alten Rhein und damit im Gesamtwege- und Erlebnisroutenkonzept des Gemeinschaftsprojektes
RegioGrün.
Die Fördermittel wurden letztlich im Zusammenhang mit den übrigen Teilprojekten dafür bewilligt, im Bereich der Industriestraße die Hauptroute attraktiv und verkehrssicher herzustellen. Da der ursprünglich geplante Routenverlauf aufgrund
des nicht realisierbaren Grunderwerbs nicht möglich ist, war es von großer Bedeutung zur Sicherstellung des Förderzwecks RegioGrün eine alternative Trassenführung zu erarbeiten. Dies ist wie im beiliegenden Lageplan erkennbar
möglich und erzielt weitgehend den gleichen Effekt wie die im Förderantrag ursprünglich gewünschte Route. Dieser
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alternative Routenverlauf beinhaltet, dass die Erholungssuchenden den unattraktiven und nicht ungefährlichen Trassenverlauf durch die Industriestraße nicht mehr nutzen müssen.
Ursprünglich war eine Überführung über die K9 für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer angedacht, die aus dem Wohngebiet Edelsteingarten in Höhe der Querung des Pulheimer Baches errichtet werden
sollte (s. Vorlage 1388, UPA vom 07.11.2007).
Bei der Erarbeitung des Förderantrags für die EFRE-Förderung (Europäischer Fond für regionale Entwicklung, Vorlage
64/2011) konnte dieses Projektfenster in der ursprünglich geplanten Form nicht weiter verfolgt werden, da zum damaligen Zeitpunkt die notwendige Übertragung des Eigentums an der öffentlichen Grünfläche im BP 73 als Ausgangspunkt
für die Wegeverbindung nicht in Aussicht stand. Um dennoch eine attraktive Wegeverbindung herzustellen wurde eine
Alternativplanung, die Wegeverbindung ‚Portal Pletschmühle – Orr/Nordpark’ entwickelt. Beginnend an der Kreuzung
Orrer Straße/K 9 sollte dieser neu zu bauende Weg entlang der K 9 bis zur Pletschmühle geführt werden. Für dieses
Projekt wurden im Rahmen der ERFE-Förderung knapp 275. 000 Euro Maßnahmekosten einschl. Grunderwerb anerkannt und Fördermittel in Höhe von 80 %, d.h. in Höhe von 220.000 Euro bewilligt.
Für diesen Weg ist Grunderwerb nötig. Grundsätzlich war vom Grundstückseigentümer ein Verkauf der notwendigen
Wegefläche vor Aufnahme in den Maßnahmenkatalog der ERFE - Fördermaßnahmen in Aussicht gestellt worden. Allerdings konnte der Grunderwerb bis jetzt nicht realisiert werden. Die Stadt kann die Fördermittel nur in Anspruch nehmen,
wenn die Baumaßnahme bis Ende August 2014 durchgeführt ist. Vor diesem Hintergrund wurde erneut eine Alternativplanung überlegt, die ohne Grunderwerb möglich ist.
In Anlage 3 und 4 sind die Planüberlegungen grob dargestellt. Diese Alternative wurde möglich, da in der Zwischenzeit
erreicht werden konnte, dass im BP 73 (Edelsteingarten) entlang des Pulheimer Baches innerhalb der dortigen öffentlichen Grünfläche ein Rad- / Fußweg hergestellt wird. Außerdem gibt es eine Einigung zwischen dem Rhein-Erft-Kreis,
der Fa. Zapf als Erschließungsträger und der Stadt Pulheim, dass am Ende dieses Weges ein Durchbruch durch die dort
vorhandene Lärmschutzwand an der K 9 erfolgt. Eine entsprechende Verwaltungsvereinbarung liegt bereits im Entwurf
vor. Somit besteht die Möglichkeit in abgewandelter Form auf die ursprüngliche Planungsidee zurückzugreifen und an
diesem Durchbruch mit einer Wegeverbindung anzuschließen.
Auf der östlich der K 9 gelegenen Straßenseite besitzt die Stadt Pulheim unmittelbar am Pulheimer Bach ein Grundstück. Eine Teilfläche des Grundstücks wurde zum Bau eines Regenklärbeckens genutzt. Der übrige Teil dieses Grundstücks sowie ein Teil des bereits neben dem Becken hergestellten Weges kann als Zugang zum Portal Pletschmühle
genutzt werden. Diese Wegeverbindung hätte den großen Vorteil, dass die Erholungssuchenden nicht mehr wie bisher
durch die stark befahrene Industriestraße in das Erholungsgebiet gelangen müssen. Ein weiterer Vorteil des Projektes
wäre, dass es ausschließlich auf städtischen Flächen durchführbar wäre. Allerdings müsste eine Brücke für Fußgänger
und Radverkehr über den Pulheimer Bach gebaut werden. Eine Überprüfung der Grundstücksverhältnisse ergab, dass
der auf der südlichen Seite des Pulheimer Baches parallel zum Randkanal verlaufende Weg im Eigentum der Stadt
Pulheim steht. Dieser Wegeabschnitt ist asphaltiert und sofort nutzbar. Am Ende dieses Wegeabschnitts können die
Erholungssuchenden die Brücke über den Randkanal nutzen und stehen am Portal Pletschmühle.
Um die Machbarkeit dieser Projektidee zu prüfen hat wegen der Kürze der noch zur Verfügung stehenden Zeit bereits
ein Ortstermin unter Beteiligung der Unteren Wasserbehörde, der unteren Landschaftsbehörde und des Pulheimer
Bachverbandes stattgefunden. Seitens der Behörden und des Bachverbandes gibt es keine grundsätzlichen Bedenken,
im Gegenteil wurde Zustimmung zu der geänderten Projektidee geäußert.
Vom Verbandsvorstehers des Pulheimer Baches wurde bei diesem Termin vorgeschlagen, zwischen K 9 und Regenklärbecken auf dem dort vorhandenen Teilstück der städtischen Parzelle einen Bachmäander herzustellen. Diese Idee
wurde von den Behörden unterstützt. Der geplante Weg würde dann an dem Bachmäander entlangführen und in Höhe
des Regenklärbeckens auf den dort bereits vorhandenen Weg treffen. Die kleine Fläche um den Mäander könnte im
Rahmen des Projekts als Grünfläche gestaltet und mit einer Bank ausgestattet werden.
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Um die Projektkosten abschätzen zu können und einen entsprechenden Projektänderungsantrag beim Fördergeber
stellen zu können, wurde ein Ingenieurbüro gebeten, einen Vorentwurf und eine Kostenschätzung für den Brücken- und
Wegebau zu erstellen.
Damit die Wegeverbindung verkehrssicher wird, müsste an der K 9 als Querungshilfe eine Fußgängeranforderungsampel installiert werden. Aus diesem Grund wurde ein Ortstermin mit dem zuständigen Baulastträger, dem Rhein-Erft-Kreis
durchgeführt. Aus Sicht des Kreises wird dieser Vorschlag unterstützt. Es wurde angeregt, eine solche Ampel parallel zu
der in Höhe der Industristraße bereits vorhandenen Drückampel zu schalten.
Nach einer ersten Einschätzung der Kosten für alle notwendigen Maßnahmenbausteine kann davon ausgegangen werden, dass das Alternativprojekt erheblich kostengünstiger hergestellt werden kann als der ursprünglich geplante Wegeneubau von Orr zur Pletschmüle.
Es wird mit Gesamtmaßnahmekosten für Brückenbau, Wegebau und Herstellung der Ampelanlage sowie der kleinen
Grünfläche in Höhe von 160.000 bis 170.000 Euro kalkuliert. Hinsichtlich des von der Stadt bereits finanzierten Eigenanteils würde diese Änderung ebenfalls zu einer Einsparung führen. Bisher musste von einem Eigenanteil in Höhe von
55.000 Euro ausgegangen werden, nach der derzeitigen groben Kostenschätzung könnte sich dieser Wert möglicherweise auf 34.000 Euro verringern. Die Verwaltung geht davon aus, dass bis zum Sitzungstag konkretere Zahlen vorliegen.
Um nicht den Verlust der Fördermittel zu riskieren, hat die Verwaltung vorbehaltlich der Beschlussfassung durch den
Umwelt- und Planungsausschuss bereits einen Änderungsantrag beim Fördergeber gestellt, da die Abgabefrist Ende
Juni abläuft.
Wie oben beschrieben hat die Kostenkalkulation ergeben, dass zusätzliche Mittel nicht notwendig werden, im Gegenteil
die Alternativmaßnahme wird kostengünstiger herzustellen sein. Durch die Alternativplanung sollte jedoch sicher gestellt
werden, dass die Fördermittel trotz Abänderung des Projektes im Stadtgebiet Pulheim eingesetzt werden können und
das Ziel eines attraktiven und verkehrssicheren Verlaufs der Hauptroute sicher gestellt werden kann. Außerdem wird die
Zugänglichkeit der Erholungslandschaft Stöckheimer Hof / Pulheimer See sowie des Naturschutzgebietes Große Laache
aus den Wohngebieten heraus optimiert.