Daten
Kommune
Kerpen
Größe
226 kB
Datum
10.05.2017
Erstellt
24.03.17, 11:52
Aktualisiert
24.03.17, 11:52
Stichworte
Inhalt der Datei
KOLPINGSTADT KERPEN
DER BÜRGERMEISTER
Bearbeiter: Thomas Kümpel mit besonderer
Beauftragung durch den Bürgermeister
TOP
Drs.-Nr.: 148.17
Datum :
Beratungsfolge
Termin
Bemerkungen
Ausschuss für Stadtplanung und Verkehr
04.04.2017
Schulausschuss
10.05.2017
X
14.03.2017
Öffentlicher Teil
Nichtöffentlicher Teil
Optimierung des Schüler- und Regionalbusverkehrs im Stadtgebiet Kerpen
X
Durch die Vorlage entstehen keine haushaltsrelevanten Kosten
Durch die zu beschließende Maßnahme entstehen Kosten von ___ € (s. Anlage)
Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung;
Haushaltsansatz im Haushaltsjahr :
Produktsachkonto:
Mittel müssen über- außerplanmäßig bereitgestellt werden;
Im Haushaltsjahr :
Produktsachkonto:
Deckung:
Mittel sollen im/in folgenden Haushaltsjahr/en veranschlagt werden:
Durch die Vorlage entstehen stellenplanmäßige Auswirkungen (s. Begründung)
Pflichtaufgabe
Freiwillige Aufgabe
Beschlussentwurf:
Der Ausschuss für Stadtplanung und Verkehr und der Schulausschuss nehmen die
Sachstandsmitteilung der Verwaltung zu den Optimierungsvorhaben sowohl im Schüler- als auch
im Regionalbusverkehr zur Kenntnis.
Beschlussausfertigung soll erhalten:
Sachbearbeiter Mitzeichnung
AL 16.2
Mitzeichnung
Dez. III
Mitzeichnung
AL 22
Mitzeichnung
Dez. II
Kümpel
Schwister
Maus
Canzler
Ensemeier
Kämmerer
Bürgermeister
Abt. 10.1
Ratsbüro
Spürck
Cornely
Begründung:
0. Vorbemerkung
In den vergangenen Jahren hat es seitens des AK ÖPNV eine Reihe von Vorschlägen zur
Optimierung des ÖPNV im Stadtgebiet gegeben. Die diesbezüglichen Vorhaben wurden
über die AK-Protokolle dem Ausschuss für Stadtplanung und Verkehr übermittelt, der stets
entsprechend im Sinne der Empfehlungen beschlossen hat.
Die Verwaltung gibt daher an dieser Stelle einen Sachstandsbericht zu den derzeitigen
Optimierungsvorhaben.
1. Optimierung des Schülerverkehrs
1.1. Sachlage
Mit der Einführung des S-Bahn-Betriebs auf der Strecke Köln-Düren hat sich auch das
Angebot im Linienbusverkehr im Stadtgebiet Kerpen erheblich verbessert. Parallel zu
diesem existiert jedoch noch zusätzlich mit den Linie 933, 944 und 966 ein aufgesetztes
Schulbussystem mit täglich 130 Fahrten, welches die weiterführenden Schulen in
städtischer Trägerschaft zu jeder Schulstunde bedient. Bei der Auswertung der derzeitigen
Fahrpläne dieser drei Linien ist festzustellen, dass die jeweils gleiche Anzahl Schüler
morgens mit rund 50 Fahrten zu den Schulen hin und im Tagesverlauf jedoch mit rund 80
Fahrten wieder zurück transportiert werden. Diese drei Linien werden als sog. Ortsbuslinien
mit jährlich rund 500.000,00 € zu 100 % von der Kolpingstadt Kerpen finanziert. Hinzu
kommt mit Linie 911 noch eine weitere Ortsbuslinie, die allerdings mit dem
Schülertransport (noch) wenig zu tun hat.
Es ist allerdings allgemein zu beobachten, dass außerhalb der Spitzenzeiten, somit also
zur 2., 3., 4., 5. und 7. Stunde das Schülerfahrgastaufkommen nur sehr gering ist. Da die
REVG Fahrgastzählungen speziell auf den Schülerverkehrslinien im gesamten Kreis als
Aufgabe der Städte ansieht, gab es bisher kein belastbares Zahlenmaterial, was die
Verwaltung im Hinblick auf ein zu vermutendes Einsparpotenzial veranlasst hat, Zählungen
durch eigenes Personal durchzuführen, die im Zeitraum von September 2016 bis Januar
2017 stattgefunden haben.
Das Ergebnis dieser Zählungen deckt sich weitgehend mit den oben beschriebenen
Beobachtungen. Insbesondere sind bei Linie 933 erhebliche Überkapazitäten festgestellt
worden, die sich aufgrund der großen Entfernungen auch sehr massiv in der
Gesamtkilometer- und somit auch auf die Kostenbilanz auswirken.
Es wurde zudem auch häufig beobachtet, dass eine Reihe von Fahrten, die in zeitgleichen
Zweier-, Dreier- oder gar Vierertraktionen angeordnet sind, mangels Fahrgastaufkommen
gar nicht erst starteten, obwohl sie im Plan stehen. Darüber hinaus waren auch Fahrten zu
vermerken, die quasi „auf halber Strecke“ abgebrochen wurden, weil schlichtweg keine
Fahrgäste mehr im Bus saßen.
Insgesamt kann im Ergebnis festgehalten werden, dass der Schülerverkehr mit nur rund 80
täglichen Fahrten - dies ist rund ein Drittel weniger - durchführbar ist, ohne dass es in
diesem Zusammenhang zu Fahrplanlücken kommt. Wesentlich bedeutsamer ist in diesem
Zusammenhang allerdings, dass die Jahreskilometersumme der Linien 911, 933, 944 und
966 von rund 540.000 km (Stand Januar 2016) künftig auf unter 300.000 km abgesenkt
werden kann.
1.2
Umsetzungsschritte
Das jetzige Schülerverkehrssystem sieht ausdrücklich vor, dass auch andere Fahrgäste die
Schulbusse mitnutzen können. Aufgrund undurchsichtiger Linienwege, fehlender BusBahn-Verknüpfungen und häufiger Verspätungen wird dies von der Bevölkerung jedoch
kaum angenommen.
Neben der Streichung überflüssiger Fahrten ist daher auch eine fahrgastfreundlichere
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Neuordnung der vier Stadtlinien 911, 933, 944 und 966 erforderlich durch
o einheitliche Linienwege in Orientierung an den Wegen der Regionallinien,
o Wegfall von Stichfahrten und Mäandrierungen sowie
o weitgehende Vermeidung von Feinerschließungen mit Fahrten durch 30-Zonen
Allein hierdurch würden pro Jahr schon rund 50.000 entbehrliche Fahrkilometer eingespart
und auch künftige Fahrgastzählungen deutlich unaufwendiger durchführbar sein.
Als künftiger „Leistungsträger“ sowohl im Schüler- als auch im Stadtverkehr bietet sich L
911 an, siehe nachfolgend 1.2.1.
1.2.1 Linie 911: Brüggen – Türnich – Kerpen – Sindorf Bf (– Sindorf Schulzentrum –
Horrem Hauptschule) und zurück
Da L 920 nicht mehr Türnich/Balkhausen/Brüggen mit Kerpen und Sindorf verbindet,
erfolgte zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016 eine Fahrplanverdichtung bei L 911. Da
sie seitdem jedoch erst um 9.00 Uhr ihren Betrieb aufnimmt, es zuvor aber schon frühere
Fahrten der L 920 von bzw. nach Türnich/Balkhausen/Brüggen gab, soll es ab
Fahrplanwechsel im Juni 2017 zwischen Brüggen und Sindorf zwei zusätzliche
Fahrtenpaare ab 7.00 Uhr sowie eine Durchbindung aller Fahrten bis/ab Bf Sindorf geben.
An Schultagen sollen mit Beginn des neuen Schuljahres am 30.08.17 die erforderlichen
Fahrten über Sindorf Bf hinaus zum Schulzentrum Sindorf bzw. zur Hauptschule Horrem
und zurück weitergeführt sowie die zum 60-Minuten-Grundtakt notwendige Anzahl von
Verstärkerfahrten hinzugefügt werden.
Somit werden von den großen und mittleren Stadtteilen, in denen 85 % der
Gesamteinwohner leben, alle WF-Schulen umsteigefrei erreicht, sodass viele – jedoch nur
wirklich notwendige – Fahrten von L 944 und L 966 übernommen werden können.
Durch die günstige Zeitlage vieler bereits bestehender Fahrten der L 911 mit noch
erheblichen Freikapazitäten ergeben sich jetzt schon optimale „Anschlüsse“ an die
Schulzeiten, sodass viele Zusatzfahrten entfallen können.
Aus fahrplantechnischen Gründen verkehren außerhalb der Spitzenzeiten einige Fahrten
nicht mehr direkt bis/ab Europagymnasium, sondern ab Haltestelle Philipp-SchneiderStraße, dies ist bereits auch jetzt schon der Fall.
In den Spitzenzeiten werden aus Sicherheitsgründen grundsätzlich keine Fahrten der vier
Stadtlinien mehr auf der Nordseite der Haltestelle Bruchhöhe halten, sondern direkt vor
dem Schulzentrum, sodass keine größeren Schülermassen mehr die Erftstraße queren
müssen.
Am Bahnhof Sindorf besteht Anschluss von und zur S-Bahn.
L 911 kann so zu einer veritablen Stadtlinie mit hoher Auslastung entwickelt werden, siehe
auch Ausführungen bei 2.
Ein detaillierter Fahrplanentwurf für L 911 wurde von der Verwaltung bereits erstellt,
angestrebte Gültigkeit generell zum Sommerfahrplan, für die Fahrten nur an Schultagen ab
30.08.17.
Aufgrund des Einsparpotenzials im Schülerverkehr besteht die Möglichkeit, auf der L 911 in
den Nächten Fr/Sa und Sa/So zwischen 1.00 und 5.00 Uhr fünf
Nachtverkehrsverbindungen mit Anschlussaufnahme von und zur S13/19 einzurichten.
Bei Erfolg könnte in einem 2. Schritt eine Anschlussverbindung ab Kerpen Rathaus mit
Linientaxi 976 in Richtung Blatzheim erfolgen, sodass wiederum das Anrufsammeltaxi
entbehrlich werden könnte.
Die Verwaltung strebt eine Umsetzung zum Sommerfahrplan an, da dann auch die Kulturund Feiersaison beginnt.
1.2.2 Linie 933: Manheim – Buir – Blatzheim – Kerpen Europagymnasium – Sindorf
Schulzentrum und zurück
Betrieb auf einheitlichem Linienweg (von Manheim-alt bis Kerpen wie L 976) zum Transport
der Schüler aus Manheim-alt, Buir, Blatzheim, Manheim-neu und Kerpen Nordwest zur
Hauptschule Kerpen, zum Gymnasium, zum Schulzentrum Sindorf sowie zur
Martinusschule.
Hierdurch ist eine gleichmäßigere Auslastung der Fahrzeuge in Verbindung mit einer
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erheblichen Einsparung an Fahrten möglich.
Bedarfsorientierte Stichfahrten von bzw. nach Niederbolheim.
Transport der Förderschüler mit Schleifenfahrten zur Martinusschule.
Der Transport der Schüler zu den Grundschulen Buir, Blatzheim, Kerpen und Mödrath
verursacht jährlich 25.000 Fahrkilometer, obwohl die allermeisten Fahrten mit bereits
existierenden Schul- und Linienbusverbindungen bewältigt werden können. Die Verwaltung
führt Abstimmungsgespräche mit den fünf betroffenen Grundschulen durch, um
gemeinsam zu ermitteln, welche Fahrten künftig wirklich zwingend notwendig sind
(Ergebnisse werden mündlich in der Sitzung ergänzt). Ansonsten keine Abbildung dieser
Fahrten mehr in den Fahrplänen, da eine Mitnutzung derselben durch die Öffentlichkeit
kaum Sinn ergibt.
Reduzierung der Durchbindungen zahlreicher Mehrfachtraktionen nach Buir und Manheimalt auf das notwendige Mindestmaß, hierdurch sind Jahreskilometereinsparungen in
sechsstelliger Höhe möglich.
Ein detaillierter Fahrplanentwurf für L 933 wurde von der Verwaltung bereits erstellt,
angestrebte Gültigkeit ab 30.08.17.
1.2.3 Linie 944: Brüggen – Balkhausen – Türnich – Horrem – Sindorf Schulzentrum und
zurück
Die Fahrten, die nicht über Horrem führen, werden aufgrund des gleichen Linienweges der
L 911 zugeschlagen, siehe vor.
Reduzierung des Angebotes auf die notwendigen Fahrten zu den Spitzenzeiten.
Ein detaillierter Fahrplanentwurf für L 944 wurde von der Verwaltung bereits erstellt,
angestrebte Gültigkeit ab 30.08.17.
1.2.4 Linie 966: Horrem Bf – Götzenkirchen – Kerpen – Kerpen Europagymnasium und
zurück
Wie oben erwähnt, können auch hier viele Fahrten von L 911 übernommen werden, somit
lediglich Erhalt des Linienastes über Götzenkirchen erforderlich mit Reduzierung des
Angebotes auf die notwendigen Fahrten zu den Spitzenzeiten.
Ein detaillierter Fahrplanentwurf für L 966 wurde von der Verwaltung bereits erstellt,
angestrebte Gültigkeit ab 30.08.17.
Das Optimierungsvorhaben der Verwaltung bezüglich des Schülerverkehrs wurde auf der
Stadtschulleiterkonferenz am 07.03.17 vorgestellt. Bezüglich der hiermit verbundenen
Einsparungsbestrebungen wurde durchweg zustimmendes Verständnis geäußert. Seitens der
weiterführenden Schulen wurde jedoch noch ein separates Gespräch zur Klärung von
Detailfragen gewünscht, welches für den 27.03.17 terminiert ist (Ergebnis wird mündlich in der
Sitzung ergänzt).
2. Optimierung der Fahrtenlagen der Buslinien 911, 920 und 922 zwischen Kerpen Rathaus
und Sindorf Bahnhof
2.1
Sachlage
Zwischen Kerpen Rathaus und Sindorf Bahnhof verkehren folgende Linien auf dem
gleichen Weg:
o 911 Brüggen – Kerpen Rathaus – Sindorf Bf
o 920 Erftstadt Bf – Lechenich – Kerpen Rathaus – Sindorf Bf – Horrem Bf
o 922 Kerpen Rathaus – Sindorf Bf – Ahe – Bergheim Bf
Alle drei Linien verkehren jeweils weitgehend in einem Stundentakt, dies jedoch zu großen
Teilen zeitlich parallel, sodass häufig mit zwei Bussen die gleiche S-Bahn erreicht wird,
was hochgradig ineffizient ist.
Die Neuordnung des Busnetzes innerhalb der Stadt Erftstadt wurde zum Fahrplanwechsel
im Dezember 2016 weitgehend abgeschlossen. Die Stadt Erftstadt bat sich aus, die für
einen 20-Minuten-Takt zwischen Kerpen Rathaus und Sindorf Bahnhof notwendige
Verschiebung der Zeitlagen der Langläufer der L 920 jeweils um 30 Minuten erst zum
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Fahrplanwechsel im Juni 2017 umzusetzen.
2.2
Neuordnung des Fahrplangefüges der Linie 911, 920 und 922
Durch optimiert platzierte Zeitlagen der vorgenannten Stundentakte kann ohne
Mehreinsatz von Fahrzeugen zwischen Kerpen Rathaus – Sindorf Bf und zurück ein 20Minuten-Takt mit System-Anschlüssen an die S-Bahn in und aus Richtung Köln entstehen:
o Hierzu sind montags bis freitags die Langläufer der L 920 jeweils um 30 Minuten zu
verschieben, was von Herrn Schirmer, REK im Gespräch am 28.10.16 zum
Fahrplanwechsel im Juni 2017 mehr oder weniger zugesagt wurde. Diese hätten
dann zusätzlich auch in Horrem erstmals System-Anschlüsse an RE-Züge sowohl
in Richtung Köln als auch in Richtung Aachen.
o Die Fahrten der L 911 befinden sich bereits in einer optimalen Zeitlage.
o Eine Anpassung der Fahrten der L 922 ist in einem Gespräch mit Fa. Tirtey am
08.03.17 diskutiert worden, im Grundsatz erfolgte eine Zustimmung vorbehaltlich
einer Detailprüfung des Fahrplanentwurfes.
Diese Neuerungen kämen insbesondere den Bedarfslagen der beiden größten Stadtteile
Sindorf (18.000 EW) und Kerpen (16.500 EW) entgegen.
Mit einem durchgängigen 20-Minuten-Takt auf genanntem Abschnitt können durch
entsprechende öffentlichkeitswirksame Maßnahmen Fahrgäste zurück- bzw.
hinzugewonnen werden, sodass sich der Individualverkehr auf der Erfttalstraße verringern
kann.
Darüber hinaus trüge er zur Reduzierung von Schülerfahrten bei, die zu 100 % von der
Kolpingstadt zu finanzieren sind, insofern korrelieren die unter 1. und 2. beschriebenen
Maßnahmen miteinander.
Ein entsprechender Fahrplanentwurf ist durch die Kolpingstadt Kerpen bereits erstellt
worden und liegt dem REK vor.
Für den 06.04.17 hat die Kreisverwaltung die Städte Erftstadt, Frechen und Kerpen zu einem
Abstimmungsgespräch bezüglich der Linien 920, 955 und 977 eingeladen. Hier wird seitens
der Kolpingstadt auch eine bessere Erreichbarkeit der Türnicher Gewerbegebiete
angesprochen.
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