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Beschlussvorlage (Anlage 2 - Protokoll Jurysitzung)

Daten

Kommune
Kerpen
Größe
1,4 MB
Datum
04.04.2017
Erstellt
28.03.17, 18:16
Aktualisiert
28.03.17, 18:16

Inhalt der Datei

1 Protokoll Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich Nicht-offener, anonymer städtebaulicher und freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb mit hochbaulichem Ideenteil gem. RPW 2013 Protokoll Freitag, 10. März 2017 ab 10.00 Uhr bis 18.30 Uhr Mehrzweckhalle Brüggen, Raphaelstraße, 50169 Kerpen 2 Protokoll Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich Protokoll Inhalt 1. Konstituierung des Preisgerichts Seite 3 2. Bericht der Vorprüfung Seite 5 3. Informationsrundgang und Zulassung der Wettbewerbsarbeiten Seite 7 4. Bewertung der zugelassenen Arbeiten Seite 8 5. Abschluss der Preisgerichtssitzung/ Öffnen der Umschläge Seite 12 6. Bestätigung des Protokolls Seite 13 Anlage 1: Teilnehmer Seite 14 Anlage 2: Würdigungen der Arbeiten Seite 20 3 Protokoll Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich 1. Konstituierung des Preisgerichts (10.00 Uhr -10.15 Uhr) Eröffnung der Preisgerichtssitzung Ab 9.00 Uhr verschaffen sich die Teilnehmenden an der Sitzung des Preisgerichts einen Überblick über die Wettbewerbsarbeiten. Joachim Schwister, Technischer Beigeordneter, Kolpingstadt Kerpen begrüßt um 10.00 Uhr alle anwesenden Jurymitglieder, die Sachverständigen, Gäste und Verfahrensbeteiligten. Er unterstreicht die Bedeutung des Projekts Zukunftsensemble Schloss Türnich für die Kolpingstadt Kerpen. Ziel ist es auf der Grundlage des Wettbewerbsergebnisses eines der teilnehmenden Teams mit der Umsetzung des Masterplans und erster Umsetzungsbausteine im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms ZIP "Förderung von Investitionen in nationale Projekte des Städtebaus" zu beauftragen Herr Schwister vergegenwärtigt zum Auftakt der Sitzung die wesentlichen Ergebnisse der Vorbereitung des Wettbewerbs und die Erwartungen der Kolpingstadt Kerpen sowie der Nutzer, der Gräflichen Familie Hoensbroech, an den Wettbewerb. Er dankt allen Mitwirkenden an der Vorbereitung der Sitzung des Preisgerichts und wünscht der Sitzung einen erfolgreichen Verlauf. Jörg Neubig vom Büro neubighubacher, das den Wettbewerb betreut, übernimmt danach die Moderation der Konstituierung des Preisgerichts. Prüfung der Anwesenheitsberechtigung und Feststellung der Vollständigkeit des Preisgerichts Jörg Neubig prüft die Anwesenheitsberechtigung der Teilnehmenden an der Sitzung des Preisgerichts. Mit Ausnahme der entschuldigt abwesenden Sachpreisrichter, Michael Kreuzberg, Landrat des RheinErft-Kreises, und Dr. Reimar Molitor, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Region Köln/Bonn e.V., sind alle stimmberechtigten und stellvertretenden Preisrichterinnen und Preisrichter anwesend. Um 10.20 Uhr kommt Herr Dr. Wortmann, Präsident und Geschäftsführer der Rheinischen Fachhochschule Köln, Sachpreisrichter, zur Sitzung hinzu. Als Gäste anwesend sind Svenja Hillebrand und Hubertus Röllgen, Vertreter/-in der Eigentümergemeinschaft „An der Burg“. Darüber hinaus sind Vertreter/-innen der Vorprüfung und Sachverständige ohne Stimmrecht, die an der Vorprüfung mitgewirkt haben, anwesend. Im Einzelnen: Fachpreisrichter - Prof. Gabriele G. Kiefer, Landschaftsarchitektin, Berlin / TU Braunschweig - Prof. Dr. Michael Koch, Stadtplaner, Hamburg/ Zürich - Prof. Dr. Frank Lohrberg, Landschaftsarchitekt, Aachen - Dr. Thomas Otten, Archäologe und Gründungsdirektor der Archäologischen Zone mit Jüdischem Museum Köln - Joachim Schwister, Technischer Beigeordneter, Kolpingstadt Kerpen - Much Untertrifaller, Architekt, Bregenz/ Wien Sachpreisrichter Severin Graf Hoensbroech, Schloss Türnich Bastian Wahler-Zak, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung BBSR Klaus Ripp, Vorsitzender Planungsausschuss, Stadtverordneter, Stadt Kerpen Prof. Dr. Martin Wortmann, Präsident und Geschäftsführer der Rheinischen Fachhochschule Köln Stellvertretende Fachpreisrichter/-innen - Alexander Fischer, Architekt, Köln - Matthias Lill, Landschaftsarchitekt, Köln - Jörg Mackeprang, Abteilungsleiter Stadtplanung, Kolpingstadt Kerpen Stellvertretende Sachpreisrichter/-innen - Jens Grisar, Region Köln/Bonn e.V. - Anja Gräfin Hoensbroech, Schloss Türnich - Ingeborg Jachmann, Oberfinanzdirektion Münster - Berthold Rothe, Dezernent Rhein-Erft-Kreis - Dietmar Reimann, Ortsvorsteher KerpenTürnich 4 Protokoll Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich Sachverständige ohne Stimmrecht - Jutta Becker, Oberfinanzdirektion Münster - Godehard Graf Hoensbroech, Schloss Türnich - Marie-Thérèse Gräfin Hoensbroech, Schloss Türnich - Birgit Kann, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung BBSR - Friedrich Knorpp, Verein pro Wohnpark, Kerpen - Nils Maskos, Kultur- und Naturstiftung, Schloss Türnich - Wolfgang Mayr, Amt für Umweltschutz und Kreisplanung, Rhein-Erft-Kreis - Zoltàn von Mohos, Senior Fellow Rheinische Fachhochschule Köln - Martin Pflaum, LVR- Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Abteilung Kulturlandschaftspflege, Köln - Dr. Andreas Stürmer, LVR- Amt für Denkmalpflege im Rheinland - Heide Schnickmann, Oberfinanzdirektion Münster - Jascha Braun, LVR- Amt für Denkmalpflege im Rheinland - Michael Strehling, Kolpingstadt Kerpen - Rachel Hennecken, Dez. III, Abt. 16.1, Stadtplanung und Umweltschutz, Kolpingstadt Kerpen Gäste - Svenja Hillebrand, Eigentümergemeinschaft „An der Burg“ - Hubertus Röllgen, Eigentümergemeinschaft „An der Burg“ Für den abwesenden Sachpreisrichter Dr. Reimar Molitor wird der stellvertretende Sachpreisrichter Jens Grisar, Region Köln/Bonn e.V., als Sachpreisrichter berufen. Für den abwesenden Herrn Kreuzberg, Landrat des Rhein-Erft-Kreises, wird der stellvertretende Sachpreisrichter Berthold Rothe, Dezernent im RheinErft-Kreis, als stimmberechtigter Preisrichter berufen. Zusammensetzung des Preisgerichts Das Preisgericht ist mit zwölf stimmberechtigten Preisrichterinnen und Preisrichtern vollzählig und während der gesamten Dauer arbeitsfähig. Das Preisgericht setzt sich wie folgt zusammen: Fachpreisrichter - Prof. Gabriele G. Kiefer, Landschaftsarchitektin, Berlin / TU Braunschweig - Prof. Dr. Michael Koch, Stadtplaner, Hamburg/ Zürich - Prof. Dr. Frank Lohrberg, Landschaftsarchitekt, Aachen - Dr. Thomas Otten, Archäologe und Gründungsdirektor der Archäologischen Zone mit Jüdischem Museum Köln - Joachim Schwister, Technischer Beigeordneter, Kolpingstadt Kerpen - Much Untertrifaller, Architekt, Bregenz/ Wien Vorprüfung - Dorothee Völlings-Grube, Projektsteuerung Schmitz.Reichard - Jörg Neubig, neubighubacher, Köln - Simon Hubacher, neubighubacher, Köln - Vanessa Müller, neubighubacher, Köln - Angela Kirch, neubighubacher, Köln - Katja Opelka, neubighubacher, Köln Sachpreisrichter - Severin Graf Hoensbroech, Schloss Türnich - Jens Grisar, Region Köln/Bonn e.V. - Klaus Ripp, Vorsitzender Planungsausschuss, StV Stadtverordneter, Stadt Kerpen - Berthold Rothe, Dezernent Rhein – Erft – Kreis - Bastian Wahler-Zak, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung BBSR Prof. Dr. Martin Wortmann, Präsident und Geschäftsführer der Rheinischen Fachhochschule Köln Alle Teilnehmenden an der Sitzung des Preisgerichts sind anwesenheitsberechtigt. Die Protokollführung wird durch das den Wettbewerb betreuende Büro neubighubacher übernommen. 5 Protokoll Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich 2. Bericht der Vorprüfung (10.20 Uhr bis 10.40 Uhr) Wahl des Vorsitzenden Auf Vorschlag von Herrn Schwister wird Prof. Dr. Michael Koch bei eigener Enthaltung einstimmig zum Vorsitzenden des Preisgerichts gewählt. Herr Prof. Dr. Koch skizziert zunächst noch einmal die Aufgabenstellung des Wettbewerbs. Er erläutert danach den Regelablauf einer Preisgerichtssitzung und das Vorgehen in der Entscheidungsfindung. Er vergewissert sich bei allen Anwesenden der Preisgerichtssitzung, dass kein Meinungsaustausch mit Teilnehmenden am Wettbewerb über die Wettbewerbsaufgabe und deren Lösung geführt wurde und bis zum Preisgericht keine Kenntnis über Wettbewerbsarbeiten bestand, sofern nicht an der Vorprüfung mitgewirkt wurde. Er unterstreicht, dass die Kontaktaufnahme und der Meinungsaustausch mit Wettbewerbsteilnehmern/innen oder Dritten während der Dauer des Preisgerichts untersagt sind. Der Vorsitzende bittet außerdem alle Anwesenden, das Beratungsgeheimnis sowie die Anonymität aller Arbeiten zu wahren und es zu unterlassen, Vermutungen über die Verfasser einer Arbeit zu äußern. Das Fotografieren während der Sitzung des Preisgerichts ist zu unterlassen. Anschließend weist Herr Prof. Dr. Koch alle Preisrichterinnen und Preisrichter auf, ihre Verantwortung gegenüber dem Auslober, den Wettbewerbsteilnehmern und der Öffentlichkeit hin. Er fordert alle Mitwirkenden auf, sich aktiv in die Diskussionen einzubringen und diese nicht den Fachleuten zu überlassen. Er bittet um eine konstruktive und objektive, allein an der Auslobung orientierte Beurteilung der eingereichten Arbeiten. Anschließend bittet der Vorsitzende Herrn Neubig vom Büro neubighubacher um den Bericht der Vorprüfung. Allgemeiner Bericht der Vorprüfung Der Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich, wurde im Oktober 2016 ausgelobt. Das Verfahren wird gemäß den Regeln für die Auslobung von Wettbewerben nach RPW 2013 durchgeführt. Das gesamte Verfahren ist anonym. Eingereichte Arbeiten | Fristen/ Vollständigkeit 11 Wettbewerbsarbeiten (Planunterlagen) sind anonym und fristgerecht zum 07.02.2017, bis 15.00 Uhr und 11 Arbeitsmodelle sind anonym und fristgerecht zum 14.02.2017, bis 15.00 Uhr im Büro neubighubacher eingegangen. Von der Vorprüfung wurden Eingangsdatum, Kennzahl und die eingereichten Unterlagen der eingegangenen Arbeiten in einer Eingangsliste erfasst. Die Verfassererklärungen und digitalen Daten wurden zu treuen Händen an eine Mitarbeiterin des Wettbewerbsmanagements zur sicheren Verwahrung übergeben. Eine Verpflichtungserklärung liegt vor. Anonymität Die Kennzahlen aller eingereichten Unterlagen wurden nach dem Zufallsprinzip mit Tarnzahlen von 1001 bis 1011 versehen. Die Reihenfolge der Eingänge der Arbeiten ist damit nicht erkennbar. Eventuelle Hinweise auf die Identität der Verfasser wurden von der Vorprüfung entfernt, überdeckt oder neutralisiert. Wettbewerbsleistungen Die Vollständigkeit der Unterlagen und der geforderten Leistungen wurden gemäß Auslobung von der Vorprüfung geprüft. Das Ergebnis der Prüfung wurde in entsprechenden Prüflisten dokumentiert. Fazit: Die geforderten Unterlagen und Leistungen wurden von allen Verfassern im Wesentlichen vollständig erbracht. Vorgehen der Vorprüfung Die Vorprüfung der Arbeiten erfolgte in der Zeit vom 08.02.2017 bis zum 06.03.2017 durch das Büro neubighubacher in enger Abstimmung mit den in der Auslobung genannten Vertreter/-innen der Kolpingstadt Kerpen sowie den Sachverständigen und Mitgliedern der Vorprüfung. 6 Protokoll Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich Die Projekte wurden nach den Anforderungen der RPW 2013 sorgfältig untersucht und geprüft. Der Vorprüfung wurde die BauO NRW zugrunde gelegt. Die technischen Anforderungen der Auslobung zum Themen `Städtebau, Planungsrecht, Infrastruktur`, `Bauprogramm` und `Freiraum` wurden für alle Arbeiten am 16.02.2017 in der Jahnhalle, Jahnplatz 1, 50171 Kerpen geprüft. Am Termin am 02.03.2017, im Büro neubighubacher, Köln wurden die bisherigen Vorprüfergebnisse für alle 11 Arbeiten vorgestellt, gegebenenfalls ergänzt oder korrigiert und der gemeinsam verabschiedet. - - Folgende Personen haben an der Vorprüfung und an genannten Vorprüfterminen im Büro neubighubacher mitgewirkt (in alphabetischer Reihenfolge): - Svea Bach, Dez. III, Abt. 16.1, Freiraumplanung, Kolpingstadt Kerpen Jascha Braun, Praktikant LVR Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Brauweiler - Rachel Hennecken, Dez. III, Abt. 16.1, Stadtplanung und Umweltschutz, Kolpingstadt Kerpen - Wolfgang Höhne, Dez. III, Abt. 16.1 Freiraumplanung, Kolpingstadt Kerpen - Godehard Graf Hoensbroech, Schloss Türnich - Marie-Thérèse Gräfin Hoensbroech, Schloss Türnich - Friedrich Knorpp, Verein pro Wohnpark, Kerpen Nils Maskos, Kultur- und Naturstiftung, Schloss Türnich Wolfgang Mayr, Amt für Umweltschutz und Kreisplanung, Rhein-Erft-Kreis Zoltàn von Mohos, Senior Fellow Rheinische Fachhochschule Köln Martin Pflaum, LVR- Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Brauweiler Hubertus Röllgen, Eigentümergemeinschaft „An der Burg“ Markus Schmidt, Dez. III, Abt. 25.1, Amt für Abfallwirtschaft, Kolpingstadt Kerpen Dieter Schmitz, Schmitz Reichard Projektsteuerung Michael Strehling, Kolpingstadt Kerpen Dr. Andreas Stürmer, LVR- Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Brauweiler Simon Hubacher, neubighubacher, Köln Jörg Neubig, neubighubacher, Köln - Vanessa Müller, neubighubacher, Köln Angela Kirch, neubighubacher, Köln Die Zusammenstellung der Inhalte des Vorprüfberichts erfolgte im selben Zeitraum bis zum 06.03.2017 durch das Büro neubighubacher. Die Flächenangaben der Teilnehmer und die Kennwerte wurden soweit nachvollziehbar von der Vorprüfung auf Plausibilität geprüft. Besonderes Augenmerk galt der Herstellung der Vergleichbarkeit der Kennwerte der Arbeiten. Hierfür erfolgte eine vertiefte Betrachtung und Auswertung Bruttogeschossflächen für die Schlossinsel, den Mühlenhof sowie den Landwirtschaftlichen Betriebshof. Für das Mühlenareal erfolgte zusätzlich die arealbezogene Prüfung der GRZ. Auch der Umfang des vorgeschlagenen Nettobaulands sowie der Wohneinheiten im Bereich „An der Burg“ wurde ohne das bereits vorhandene Bauland an der Poststraße zu berücksichtigen, für jede Arbeit geprüft. Inhalt des Vorprüfberichtes Der vorliegende Bericht beschränkt sich auf vergleichende Darstellungen der Beiträge, die jeweils auf zwei Seiten und ebenfalls mit Ziffern von 1001 bis 1011 versehen sind. Einzelberichte Die Prüfberichte zu den einzelnen Arbeiten aus den Arbeitsgruppen der Vorprüfung gliedern sich in folgende Abschnitte: - Freiraum - Städtebau/ Planungsrecht/ Infrastruktur - Bauprogramm - Formale Aspekte Die Einhaltung der Vorgaben der Auslobung wurde durch folgende Kategorien dokumentiert und gegebenenfalls durch Bemerkungen ergänzt: erfüllt - teilweise erfüllt - nicht erfüllt Jeder Einzelbericht umfasst Abweichungen zum Bauprogramm. 7 Protokoll Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich 3. Informationsrundgang und Zulassung der Wettbewerbsarbeiten (10.40 Uhr bis 12.30 Uhr) Darüber hinaus dokumentiert der Einzelbericht einen Auszug aus dem Erläuterungsbericht, Informationen zur Nutzung des Herrenhauses, zur Funktionalität der Landschaft, zu kostenrelevanten Maßnahmen und zum energetischen Konzept. Informationsrundgang In einem gemeinsamen Informationsrundgang erläutert Herr Hubacher, Büro neubighubacher, wertungsneutral die Merkmale der jeweiligen eingereichten Arbeiten. In einem separaten Übersichtsblatt (DIN A4) wurden Übersichtsdiagramme der Bruttogeschossflächen des Schlossensembles und weitere wirtschaftlichkeitsrelevante Kennziffern vermerkt. Auch die in der Vorprüfung festgestellten Abweichungen einzelner Arbeiten von formalen Anforderungen werden vorgestellt. Die Teilnehmenden der Sitzung stellen Verständnisfragen zu den Arbeiten. Übergeordnete Erkenntnisse der Vorprüfung Herr Neubig informiert das Preisgericht über allgemeine und übergeordnete Erkenntnisse der Vorprüfung. Zulassung der Arbeiten Alle Arbeiten 1001 bis 1011 werden zur Beurteilung zugelassen. Um 11.30 Uhr kommt Herr Markus Schmidt, Dez. III, Abt. 25.1, Amt für Abfallwirtschaft, Kolpingstadt Kerpen als Mitglied der Vorprüfung zur Sitzung hinzu. Die von der Arbeit 1008 fristgereicht eingereichten Pläne sind ebenso gut lesbar wie die verspätet eingereichte Planfassung. Das Preisgericht lässt daher die nachgereichten Pläne nicht zu. Auf zwingende Vorgaben, deren Nichtbeachtung zum Ausschluss von der Beurteilung der Arbeit führen, wurde in der Auslobung ausdrücklich verzichtet. 8 Protokoll Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich 4. Bewertung der zugelassenen Arbeiten (12.30 Uhr bis 16.00 Uhr) Grundsatzberatung Zunächst bespricht das Preisgericht die in der Auslobung genannten Ziele und Beurteilungskriterien. Die Arbeiten werden vom Preisgericht gemäß Auslobung nach folgenden Kriterien bewertet, wobei die Reihenfolge der Kriterien auf deren Wertigkeit keinen Einfluss hat: In die Beurteilung der freiraumplanerischen und der städtebaulichen Eingriffe sollen neben den Aufenthaltsqualitäten und Nutzungsmöglichkeiten und -qualitäten auch die Angemessenheit der Materialisierung der einzelnen Projektbausteine einfließen. - Qualität der Leitidee - Freiraum und Aufenthaltsqualität - Ökologische Qualität und Nachhaltigkeit - Qualität im Umgang mit dem Denkmal im Bestand - Städtebauliche Qualität - Nutzerqualität und Besucherführung - Qualität des Architekturkonzepts - wirtschaftliche Tragfähigkeit - Anschlussfähigkeit für Bürgerbeteiligung 1. Wertungsrundgang Danach setzt das Preisgericht die Beratungen mit dem ersten Wertungsrundgang fort. Der Vorsitzende erläutert, dass im 1. Wertungsrundgang über den Verbleib jeder einzelnen Arbeit abgestimmt wird. Ein Ausschluss von Arbeiten von der weiteren Wertung erfolgt im ersten Wertungsrundgang nur bei Einstimmigkeit. Das Preisgericht erörtert anschließend Erkenntnisse aus dem Informationsrundgang für die Anwendung der Beurteilungskriterien. Alle elf Arbeiten spiegeln eine intensive Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Aspekten der Planungsaufgabe. Die Arbeiten bieten sehr unterschiedliche Lesearten des Schlossensembles. Auch die vorgeschlagene Eingriffstiefe und die emblematische Kraft der Arbeiten unterscheidet sich erheblich. In der Bewertung der Arbeiten soll die Qualität der Leitidee hinterfragt werden. Inwieweit eine hohe Eingriffstiefe in den Bestand auch mit einer entsprechenden Erhöhung der Anziehungskraft für Besucher, und damit der wirtschaftlichen Tragfähigkeit, einhergeht, soll herausgearbeitet werden. Die Qualität der Leitidee soll auch daran gemessen werden, inwiefern sie in den vorgeschlagenen Maßnahmen abgelesen werden kann. In dieser Hinsicht kommt ersten Umsetzungsschritten besondere Bedeutung zu. Auch hinsichtlich der wirtschaftlichen Tragfähigkeit gilt der Umsetzbarkeit erster Umsetzungsschritte besondere Aufmerksamkeit. Die Mitwirkenden an der Vorprüfung beantworten zu den einzelnen Arbeiten Fragen zu den Ergebnissen ihrer Analysen. Besondere Aufmerksamkeit gilt in diesem Rundgang der Beurteilung der Qualität des städtebaulichen und freiräumlichen Gesamtkonzepts und der Qualität der Leitidee. Das Preisgericht stimmt danach vor jeder Arbeit über den Verbleib von Arbeiten in der Wertung ab. Das Preisgericht scheidet unter Berücksichtigung der Beurteilungskriterien folgende Arbeiten im ersten Wertungsrundgang aus: 1009 1011 Damit verbleiben folgende Arbeiten in der Wertung: 1001 1002 1003 1004 1005 1006 1007 1008 1010 Um 13.10 Uhr unterbricht das Preisgericht für einen kurzen Imbiss. 9 Protokoll Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich 2. Wertungsrundgang Um 13.40 Uhr setzt das Preisgericht die Sitzung mit dem zweiten Wertungsrundgang fort. Der Vorsitzende erläutert, dass im zweiten Wertungsrundgang über den Verbleib jeder einzelnen Arbeit abgestimmt und mit einfacher Mehrheit entschieden wird. Die Arbeiten werden von den Preisrichterinnen und Preisrichtern in wechselnder Reihenfolge unter Berücksichtigung der Beurteilungskriterien kritisch gewürdigt. Für jede der elf Arbeiten arbeitet das Preisgericht unter Berücksichtigung der Beurteilungskriterien, der Vorgaben der Auslobung und des Kolloquiums sowie der Ergebnisse der Vorprüfung Stärken und Schwächen heraus. Das Preisgericht vertieft im zweiten Wertungsrundgang die Beurteilung der städtebaulichen Qualitäten, der Nutzungsqualitäten und Besucherführung sowie und der Angemessenheit des architektonischen Auftritts. Danach stimmt das Preisgericht, nach intensiver Diskussion, unter Berücksichtigung der Beurteilungskriterien einzeln vor jeder Arbeit über deren Verbleib in der Wertung ab. Das Preisgericht scheidet unter Berücksichtigung der Beurteilungskriterien folgende Arbeiten im zweiten Wertungsrundgang aus: Arbeit 1001 2 Ja-Stimmen / 10 Nein-Stimmen Arbeit 1002 2 Ja-Stimmen / 10 Nein-Stimmen Arbeit 1003 4 Ja-Stimmen / 8 Nein-Stimmen Arbeit 1008 0 Ja-Stimmen / 12 Nein-Stimmen Arbeit 1010 2 Ja-Stimmen /10 Nein-Stimmen In der Wertung verbleiben folgende Arbeiten: Arbeit 1004 7 Ja-Stimmen / 6 Nein-Stimmen Stichentscheid des Vorsitzenden Arbeit 1005 einstimmig Arbeit 1006 9 Ja-Stimmen / 3 Nein-Stimmen Arbeit 1007 7 Ja-Stimmen / 5 Nein-Stimmen Der stimmberechtigte Sachpreisrichter Herr Prof. Dr. Wortmann, Präsident und Geschäftsführer der Rheinischen Fachhochschule Köln, verlässt um 15.00 Uhr zeitwiese die Sitzung des Preisgerichts. Die stellvertretende Preisrichterin Ingeborg Jachmann, Oberfinanzdirektion Münster, wird als stimmberechtigte Preisrichterin berufen. Um 15.30 Uhr verlässt das Mitglied der Vorprüfung Markus Schmidt, Dez. III, Abt. 25.1, Amt für Abfallwirtschaft, Kolpingstadt Kerpen, die Sitzung. Die Sitzung wird für eine Kaffeepause unterbrochen. 10 Protokoll Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich 3. Wertungsrundgang (Kontrollrundgang) Um 15.45 Uhr nimmt das Preisgericht die Beratungen wieder auf. Nach Abschluss des zweiten Wertungsrundgangs vergewissert sich Herr Prof. Dr. Koch in einem Kontrollrundgang, ob die Anwendung der Beurteilungskriterien für alle Arbeiten in gleicher Weise erfolgte und ob es für einzelne Arbeiten im zweiten Wertungsrundgang weiteren Beratungsbedarf gibt. Für die Arbeiten 1008 und 1011 werden als Ergebnis, der vertieften Diskussion und der nun vorliegenden Gesamtsicht der unterschiedlichen Qualitäten aller eingereichten Arbeiten, Rückkommensanträge formuliert und begründet. Danach wird einzeln über den Verbleib in der Wertung der beiden Arbeiten abgestimmt. Zunächst diskutiert das Preisgericht den Rückkommensantrag für Arbeit 1011. Die Arbeit wird nach nochmaliger Erörterung unter Berücksichtigung der Beurteilungskriterien einstimmig in den zweiten Wertungsrundgang hochgestuft. Das Preisgericht vergewissert sich nochmals der Stärken und Schwächen der Arbeit 1011 unter Berücksichtigung der Beurteilungskriterien der Auslobung und stimmt über den Verbleib der Arbeit 1011 in der Wertung ab. Dem Antrag, die Arbeit 1011 in der Wertung zu belassen und die Arbeit in die engere Wahl zu nehmen, wird zugestimmt. Arbeit 1011 9 Ja-Stimmen / 3 Nein-Stimmen Danach berät das Preisgericht nochmals unter Berücksichtigung der Beurteilungskriterien über die Arbeit 1008. Ein Antrag auf Rückholen der im zweiten Wertungsrundgang verbliebenen Arbeit in die Wertung erfolgt nicht. Damit verbleiben folgende fünf Arbeiten in der engeren Wahl: 1004 1005 1006 1007 1011 Schriftliche Würdigung der Arbeiten Alle fünf Arbeiten in der Engeren Wahl werden ab 16.15 Uhr durch das Preisgericht schriftlich beurteilt. Die Texte werden im Anschluss ab 16.45 Uhr verlesen, ergänzt und einstimmig verabschiedet (siehe Anlage 2). Festlegung der Rangfolge und Preise Prof. Dr. Koch macht zunächst darauf aufmerksam, dass die Zahl der Arbeiten in der Engeren Wahl von der in der Auslobung des Wettbewerbs vorgesehenen Zahl für Preise und Anerkennungen abweicht. Das Preisgericht kann mit einstimmiger Entscheidung die Verteilung von Preisen und Anerkennungen und die Aufteilung der Wettbewerbssumme verändern. Das Preisgericht beschließt einstimmig die festgelegte Anzahl für Preise und Anerkennungen abweichend von der Auslobung auf die fünf Arbeiten in der Engeren Wahl zu reduzieren. Zum Abschluss der intensiven Beratung und nach sorgfältiger Abwägung der unterschiedlichen Anforderungen stimmt das Preisgericht unter Berücksichtigung der Beurteilungskriterien über die Rangfolge der fünf in der Wertung verbliebenen Arbeiten ab: 5. Rang: Arbeit 1011 9 Ja-Stimmen / 3 Nein-Stimmen 4. Rang Arbeit 1007 9 Ja-Stimmen / 3 Nein-Stimmen 3. Rang Arbeit 1004 7 Ja-Stimmen / 6 Nein-Stimmen Stichentscheid des Vorsitzenden 2. Rang: Arbeit 1006 8 Ja-Stimmen / 4 Nein-Stimmen 1. Rang: Arbeit 1005 10 Ja-Stimmen/ 2 Nein-Stimmen 11 Protokoll Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich Das Preisgericht beschließt einstimmig die Verteilung der Preise und Anerkennungen abweichend von den Vorgaben der Auslobung zuzuteilen. Anschließend stimmt das Preisgericht einzeln für jede Arbeit über die Zuteilung der Preise und Anerkennungen ab. 5. Rang, Anerkennung Arbeit 1011 einstimmig 4. Rang, Anerkennung Arbeit 1007 einstimmig 3. Rang, Anerkennung Arbeit 1004 7 Ja-Stimmen/ 5 Nein-Stimmen 2. Rang, 2. Preis Arbeit 1006 8 Ja-Stimmen/ 4 Nein-Stimmen 1. Rang, 1. Preis Arbeit 1005 10 Ja-Stimmen/ 2 Nein-Stimmen Der Vorsitzende des Preisgerichts weist die Mitglieder des Preisgerichts anschließend darauf hin, dass für eine von den Vorgaben der Auslobung abweichende Verteilung der Preissumme die ebenfalls Einstimmigkeit des Preisgerichts erforderlich ist. Die Wettbewerbssumme beträgt 73.000 EUR, netto. Das Preisgericht beschließt einstimmig folgende von den Angaben der Auslobung abweichende Aufteilung der Wettbewerbssumme: Empfehlungen des Preisgerichts Das Preisgericht empfiehlt dem Auslober einstimmig, die Verfasser/-innen der mit dem ersten Preis prämierten Arbeit 1005 mit der Umsetzung des Masterplans und mit ersten Umsetzungsschritten im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms ZIP "Förderung von Investitionen in nationale Projekte des Städtebaus" zu beauftragen. Das Preisgericht empfiehlt zudem, in der weiteren Bearbeitung der Planungsaufgabe zu prüfen, inwieweit Denkanstöße in Arbeiten, die mit einem Preis oder einer Anerkennung ausgezeichnet wurden, entwurfsspezifisch in die Masterplanung einbezogen werden können: - Blickbeziehungen im Bereich des Mühlenhofs - Ausblicke vom Stadtbalkon an der Heerstraße in die Landschaft - Bachführung des Mühlgrabens vom Mühlenhofs zum Erftgraben - die freiräumliche Qualifizierung der Straße am Schlosspark. Die Weiterbearbeitung soll zudem die in der Würdigung des Preisgerichts (siehe Anlage 2) aufgeführten Hinweise und Kritikpunkte berücksichtigen. Der stimmberechtigte Sachpreisrichter Herr Rothe, Dezernent Rhein – Erft – Kreis, hat um 17.10 Uhr die Sitzung verlassen. An seiner Stelle wird Herr Reimann, Ortsvorsteher Kerpen-Türnich, als stimmberechtigter Sachpreisrichter benannt. Um 18.00 Uhr verlässt Anja Gräfin Hoensbroech die Sitzung des Preisgerichts. Arbeit 1005, 1. Rang, 1. Preis: 24.000 EUR, netto Arbeit 1006, 2. Rang, 2. Preis: 18.000 EUR, netto Arbeit 1004 3. Rang, Anerkennung 12.000 EUR, netto Arbeit 1007 4. Rang, Anerkennung 12.000 EUR, netto Arbeit 1011 5. Rang, Anerkennung 7.000 EUR, netto 12 Protokoll Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich 5. Abschluss der Preisgerichtssitzung/ Öffnen der Umschläge (18.00 bis 18.30 Uhr) Fertigstellung des Protokolls Die förmliche Fertigstellung des bisher angefertigten schriftlichen Protokolls wird vom Preisgericht an den Vorsitzenden und die Protokollführung delegiert und vor Versand dem Preisgericht vorgelegt. VgV-Vergabeverfahren Die beiden Preisträger werden zur Teilnahme am VgV -Vergabeverfahren eingeladen. Die Wertung des Wettbewerbsergebnisses des Preisgerichts erfolgt gemäß Verfahrensbeschreibung, Seite 13. Entlastung der Vorprüfung Zum Abschluss der Sitzung bedankt sich der Vorsitzende beim Wettbewerbsmanagement und allen anderen Beteiligten, die an der Vorprüfung der Arbeiten mitgewirkt haben, für die hervorragende Vorbereitung der Entscheidungsfindung im Preisgericht. Die Vorprüfung wird vom Preisgericht einstimmig entlastet. Ausstellung der Arbeiten Herr Schwister weist darauf hin, dass zum Abschluss der Ausstellung die Wettbewerbsarbeiten in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt und erörtert werden. Die öffentliche Feedbackveranstaltung findet am Mittwoch, den 5. April 2017 um 17.00 Uhr im Rathaus der Kolpingstadt Kerpen, Jahnplatz 1, 50171 Kerpen statt. Er lädt alle Anwesenden ein an der Veranstaltung teilzunehmen ein. Abschluss der Sitzung des Preisgerichts Mit einem Schlusswort bedankt sich Prof. Dr. Koch beim Auslober für das Vertrauen und bei allen Anwesenden für die lebhafte und stets konstruktive Beteiligung an der Entscheidungsfindung. Er freut sich, dass die Beratungen des Preisgerichts mit einer einstimmigen Entscheidung und einstimmigen Empfehlungen abgeschlossen wurden. Mit den besten Wünschen für die weitere Entwicklung und Realisierung des Projekts übergibt Herr Prof. Dr. Koch die Sitzungsleitung zurück an Herrn Schwister. Im Namen des Auslobers, der Kolpingstadt Kerpen, und des Nutzers, der Familie von Hoensbroech dankt Herr Schwister Prof. Dr. Koch für die umsichtige Leitung der Sitzung und allen Anwesenden für die Mitwirkung an der Diskussion. Auch er freut sich über das hervorragende Wettbewerbsergebnis. Feststellung der Verfasser Die verschlossenen Umschläge mit den Verfassererklärungen werden, nachdem sich das Preisgericht von deren Unversehrtheit überzeugt hat, geöffnet und verlesen. Die Liste der Verfasser der einzelnen Arbeiten ist dem Protokoll in Anlage 1 beigefügt. Ab Montag, den 13. März 2017 bis Mittwoch, den 5. April 2017 sind die Arbeiten im Rathaus der Kolpingstadt Kerpen ausgestellt. Sie können zu den Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden. Die Öffnungszeiten sind montags bis mittwochs und freitags von 8.30 Uhr bis 12.00 Uhr sowie donnerstags von 13.30 Uhr bis 18:30 Uhr. Die Sitzung des Preisgerichts endet um 18.30 Uhr. Für das Protokoll Simon Hubacher, neubighubacher, 10. März 2017 13 Protokoll Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich 6. Bestätigung des Protokolls durch das Preisgericht Köln, den 10. März 2017 14 Protokoll Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich Anlage 1: Teilnehmende Arbeit 1001, Kennzahl: 377585 2. Wertungsrundgang Arbeit 1002, Kennzahl: 181104 2. Wertungsrundgang TOPOS Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung, Berlin (Städtebau / Landschaftsarchitektur) studio associato baukuh, Milano, Italien (Städtebau) Verfasser: Uwe Eichhorn, Stadtplaner, Stephan Buddatsch, Landschaftsarchitekt Mitarbeiter/-innen: Selina Schöller-Mann, Denise Baudoin, Anais Alfieri, Natalja Ravel mit hks Jochen König, Architekten + Gesamtplaner GmbH & Co. KG, Aachen (Architektur) Verfasser: Pier Paolo Tamburelli, Planer Architekt, Landschaftsarchitekt, Konservator Mitarbeiter/-innen: Paula Frasch, Chiara Catapano, Andrea Zanderigo, Planer, Architekt, Landschaftsarchitekt mit Smeets Landschaftsarchitekten Planungsgesellschaft mbH, Erftstadt (Landschaftsarchitektur) Verfasser: Jan Peter Stiller, Landschaftsarchitekt Verfasser: Dipl.-Ing. Jochen König Mitarbeiter: Benjamin Michel, M.A. Architektur, Justus Poth, M. Sc. Architektur, Moritz Gnädinger, B.A. Architektur mit BeL Sozietät für Architektur BDA, Köln (Architektur) Verfasser: Jörg Lesser, Architekt Mitarbeiter/-in: Alia Mortada, Michel Kleinbrahm, Jakob Wolters Fachplaner/-innen: Energietechnik: Jörg vom Stein, Köln 15 Protokoll Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich Arbeit 1003, Kennzahl: 164300 2. Wertungsrundgang Arbeit 1004, Kennzahl: 528641 3. Rang, Anerkennung lüderwaldt architekten, Köln (Architektur) Club L94 Landschaftsarchitekten GmbH, Köln (Landschaftsarchitektur) Verfasser: Dirk Lüderwaldt, Dipl.-Ing. Architekt Verfasser: Prof. Burkhard Wegener mit Dirk Melzer, Landschaftsarchitekt & Umweltingenieur, Kaub (Landschaftsarchitektur) Verfasser: Dirk Melzer, Landschaftsarchitekt, Umweltingenieur mit Kunst+Herbert, Büro für Forschung und Hausbau, Hamburg (Städtebau) Mitarbeiterinnen: Dipl.-Ing. Nina Rohde, Dipl.-Ing. Heike Plagmann mit Stadtplanung Zimmermann GmbH, Köln (Städtebau) Verfasser: Dipl.-Ing. Hubertus Zimmermann, Stadtplaner Verfasserin: Bettina Kunst Mitarbeiter/-innen: Antonin Duquesne, Guillaume Haton, Friedrich Prigge, Annika Wendt mit gernot schulz : architektur GmbH, Köln (Architektur) Verfasser: Prof. Dipl.-Ing. Gernot Schulz Mitarbeiter/-in: André Zweering, Charlotte Mauz 16 Protokoll Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich Arbeit 1005, Kennzahl: 372320 1. Rang, 1. Preis Arbeit 1006, Kennzahl: 317432 2. Rang, 2. Preis sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin (Landschaftsarchitektur) Relais Landschaftsarchitekten Heck Mommsen PartGmbB, Berlin (Landschaftsarchitektur) Verfasser: A.W. Faust Verfasser/-in: Gero Heck, Landschaftsarchitekt Marianne Mommsen, Landschaftsarchitektin Mitarbeiter/-innen: Heyden Freitag, Sophie Béjanin, Marta Balestri, Sumika Aizawa, Clara Gusmão, Melanie Becker mit Machleidt GmbH, Büro für Städtebau, Berlin (Städtebau) Mitarbeiter/-innen: Luis Miguel Kann, Louisa Bleil, Thomas Thränert, Elisabeth Biederbick mit D/Form Gesellschaft für Architektur + Städtebau mbH, Berlin (Architektur) Verfasser: Dipl.-Ing. Benjamin Wille Verfasser: Dipl.-Ing. Kilian Enders Mitarbeiter/-in: Steffen Wörsdorfer, Ilja Haub, Lasse Schmalfuß, Carsten Maerz, Carolin Arand mit winkelmüller.architekten gmbh, Berlin (Architektur) Verfasser: Henner Winkelmüller, Dipl.-Ing. Architekt BDA Mitarbeiter: Daniel Cabrera Santana, Simon Kiefer, Clemens Kirchmaier Mitarbeiter/-in: Jeanne Clerc, M. Arch. Julio Cesar Nunes, B. Sc. Jan Salverius mit Stadt Land Fluss Büro für Städtebau und Stadtplanung, Berlin BDA, SRL (Städtebau) Verfasser: James Miller Stevens, Stadtplaner Mitarbeiter/-in: Norman Kaltschmidt, Barbara Horst 17 Protokoll Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich Arbeit 1007, Kennzahl: 181918 4. Rang, Anerkennung Arbeit 1008, Kennzahl: 163250 2. Wertungsrundgang LandschaftsArchitektur Planungsbüro Rudloff, Radebeul (Städtebau /Landschaftsarchitektur) urbanegestalt PartGmbB, Köln (Landschaftsarchitektur/ Architektur) Verfasserin: Katrin Rudloff, Landschaftsarchitektin Verfasser: Johannes Böttger, Landschaftsarchitekt Ulrich Böttger, Architekt BDA Mitarbeiter: Martin Aglaster mit Architektengemeinschaft Milde+Möser, Pirna (Architektur) Verfasser: Jörg Möser, Architekt Mitarbeiter/-in: Dipl.-Ing. Landschaftsarchitektin Caroline Hertel, cand. B.Sc. Marius Hilterhaus mit MESS GbR, Kaiserslautern (Städtebau) Verfasser: Sebastian Hermann, Stadtplaner mit Dipl.-Ing. Architekt und Designer Gerd Rausch, Köln (Architektur) mit Planungsbüro Sandner Architektur und Stein, Königswinter Verfasser: Markus Sandner, Architekt Mitarbeiter/-in: Michel Poiré, Barbara Schmitz Mitarbeiterin: B.A. Lisa-Marie Laub 18 Protokoll Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich Arbeit 1009, Kennzahl: 431918 1. Wertungsrundgang Arbeit 1010, Kennzahl: 005133 2. Wertungsrundgang KLA kiparlandschaftsarchitekten GmbH, Duisburg (Städtebau / Landschaftsarchitektur) rheinflügel severin, Düsseldorf (Städtebau) Verfasser: Björn Severin, Stadtplaner/ Architekt Verfasser/-in: Dr. (I) Arch. Dipl.-Ing. Andreas O. Kipar, Landschaftsarchitekt AKNW/ BDLA/ AIAPP, Dipl.-Ing. Susanne Gombert, Stadtplanerin Mitarbeiter/-innen: Dipl.-Ing. Kornelia Keil, Landschaftsarchitektin ANKNW, M.Sc. Roxanne Hornman, Landschaftsarchitektin BNT, M. Sc. Martin Thoma, Raumentwicklung und Landschaftsarchitektur mit hermanns landschaftsarchitektur/ umweltplanung, Schwalmtal (Landschaftsarchitektur) Verfasser: Andreas Hermanns, Landschaftsarchitekt AKNW, BDLA Mitarbeiter: Rubén Herráiz mit HHS Planer + Architekten AG, Hegger Hegger Schleiff, Kassel (Architektur) mit office03 Waldmann & Jungblut Architekten Partnerschaft mbB, Köln Verfasser: Johannes Hegger, Architekt Verfasser: Dirk Waldmann, Architekt Mitarbeiter/-in: Günter Schleif, Andreas Schöner, Linda Bi Mitarbeiter: Sascha Welsch, Cand. Arch. Christoph Patz, Berthold Jungblut 19 Protokoll Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich Arbeit 1011, Kennzahl: 351746 5. Rang, Anerkennung Burkhardt | Engelmayer, Landschaftsarchitekten Stadtplaner PartG, München (Städtebau / Landschaftsarchitektur) Verfasser: Oliver Engelmayer, Landschaftsarchitekt, Stadtplaner Mitarbeiter/-innen: Stefanie Vilsmaier, Edgar Kaare, Terje Ong mit Und Mang Architektur, München (Architektur) Verfasser: Anton Mang, Architekt Mitarbeiter/-in: Dipl.-Ing. Vera Letsch, Dipl.-Ing. Zeno Dietrich Fachplaner/-innen: Modellbau: Sehen und Verstehen, Peter Götz, München 20 Protokoll Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich Anlage 2: Schriftliche Würdigungen der Arbeiten durch das Preisgericht Arbeit 1004, Kennzahl: 528641 3. Rang, Anerkennung Club L94 Landschaftsarchitekten GmbH, Köln (Landschaftsarchitektur) mit Stadtplanung Zimmermann GmbH, Köln (Städtebau) mit gernot schulz :architektur GmbH, Köln (Architektur) Die Arbeit konzentriert sich bewusst auf die Bearbeitung der Freiflächen um das Schloss Türnich; die Anbindung an das Ortzentrum bzw. eine mögliche Qualifizierung dessen erfolgt nicht. Diese Entscheidung stößt bei der Mehrheit der Jury auf Unverständnis, da dies Aufgabe des Wettbewerbs war. Die Haltung kann zwar theoretisch nachvollzogen werden, eine große Chance ist damit aber vertan. Gleichzeitig überzeugt die Arbeit durch ihre behutsamen Veränderungen des Bestands. Durch wenige gezielte Interventionen werden fünf verschiedene Atmosphären und Identitäten sehr professionell herausgeschält - der englische Landschaftspark, der Schlosshof, der französische Garten, der Waldpark und der Feld-und Wiesenpark. Letzterer wird zur essbaren Landschaft programmiert und als solidarische Landwirtschaft für die Türnicher Bevölkerung begriffen - ein neuer reizvoller Parktypus kann so entstehen. Die nördliche Festwiese wird für größere Veranstaltungen vorgeschlagen und kann auch temporär beparkt werden, was sinnvoll erscheint. Die Entwicklung des Waldparks zum verwunschenen Erlebnis- und Entdeckerraum durch sensibel gelegte Pfade wird begrüßt. Die vorgeschlagene Sichtachse widerspricht aber dem eigenen gesetzten Ziel, zumal sie eine beliebige ist. Der Schlosshof soll als öffentlicher Raum gefördert werden, was die Umlagerung des Ceres-Heilgartens in den Französischen Garten bedingt. Dies ist vom Nutzer nicht erwünscht und wird auch gartendenkmalpflegerisch abgelehnt. Die Schaffung eines Veranstaltungsraums in der Orangerie wird zudem kritisch gesehen. Auch aus der Sicht des Denkmalschutzes wird die Errichtung eines Wohngebäudes im Französischen Garten (Orangerie) kritisch bewertet. Die Steigerung der Attraktivität des Landschaftsgartens durch gezielte ergänzende Anpflanzungen überzeugt. Die vorgeschlagene Einzäunung dieses Parkbereichs zur Gewinnung von Eintrittsgeldern für die Pflegekosten wird als positive Anregung gewertet. Insgesamt generieren sich die unterschiedlichen Landschaftsbereiche sehr gekonnt aus den vorhandenen Potentialen des Ortes, statt untypische Formen und Funktionen überzustülpen. Auch wird ein abwechslungsreiches, gleichzeitig sehr ökonomisches Wegekonzept zur Erschließung des Gesamtareals angeboten. Dies überzeugt als tragfähiges stabiles landschaftsarchitektonisches Konzept, das sukzessive entwickelt werden kann und dabei in der Lage ist, Identität durch erinnerbare klare Atmosphären zu schaffen. Beim Mühlenareal wird die fehlende Schließung des Mühlenhofs durch einen raumbildenden Baukörper bedauert. Die landschaftliche Einbindung des Parkplatzes am Mühlenareal ist gelungen. Die Lage des Betriebshofes wird kontrovers diskutiert. Während Teile der Jury die Lage als perfekte Setzung ansehen, sehen Andere eine Störung der kulturlandschaftlichen Achse des Kanals gegeben. Das Gebäudeensemble liegt im Hochwasserbereich, was kritisch gesehen wird. Zudem wird durch die Positionierung Verkehr in den Park gezogen, was diesen verlärmen wird. Ein weiterer zentraler Schwerpunkt ist die ergänzende Wohnbebauung im Bereich der Parkerweiterungsflächen. Diese will die Formensprache von ortstypischen landwirtschaftlichen Gebäuden aufgreifen. Die Gestaltung wird kontrovers diskutiert, zumal der Vorschlag sehr schematisch bleibt. Die einseitige Erschließung wird problematisch bewertet. Eine sehr hochwertige und überzeugende Arbeit betreffend die landschaftsarchitektonische Haltung und Gestaltung. Gleichwohl disqualifiziert die fehlende Anbindung an das Ortszentrum - die mit wenigen zusätzlichen Maßnahmen einfach herstellbar gewesen wäre - die Arbeit als Basis für den zu erstellenden Masterplan. 21 Protokoll Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich Arbeit 1005, Kennzahl: 372320 1. Rang, 1. Preis sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, AW Faust, Klaus Schroll. Bernhard Schwarz, Berlin (Landschaftsarchitektur) mit Machleidt GmbH Büro für Städtebau, Berlin (Städtebau) und winkelmüller.architekten gmbh, Berlin (Architektur) Der Entwurf greift die Organisation von Stoffkreisläufen auf, bietet aber auch eine klare räumliche Neustrukturierung der Gesamtanlage. Besonders überzeugend ist der Vorschlag am Lindentor einen bis zur ehemaligen Schule reichenden Quartiersplatz einzurichten. Der Platz setzt das ehemalige Rathaus und andere Gebäude gut in Szene und bringt die Lindenallee als Entree zum Schloss sehr gut zur Wirkung. Umstritten ist die Fortführung des Landschaftsgartens auch auf die Parkerweiterungsfläche. Einerseits wird darin eine gewisse, geschichtsklitternde Einfallslosigkeit gesehen, andererseits wird dies als ein souveränes, eingefahrene Handlungsmuster überwindende Maßnahme verstanden, um die Lindenallee – als wertgebendes Landschaftselement – weiter zu betonen und insgesamt einen ruhigen, lesbaren Übergang von der Ortsbebauung über den Landschaftspark zur landwirtschaftlich genutzten Erftaue zu schaffen. In der Erftaue wird die Doppelhecken-Obst-Plantagen-Struktur aufgenommen, aber in größere, besser bewirtschaftbare Einheiten, überführt. Weideartige „Passagen“ gliedern die Nutzflächen und verbinden in Nord-Südrichtung Türnich und die Erft. Ein interessanter Wechsel von linear strukturierten Nutzflächen und locker baumbestandenen Passagen entsteht. Für das Bauprogramm bietet der Entwurf eine eigenständige und angemessene Lösung. Im Mühlenhof wird die Baumasse im Westen konzentriert. Zum Französichen Garten wird eingeschossig gearbeitet (Hofladen), was sowohl dem Relikt-Fachwerkbau als auch dem Garten gerecht wird. Jedoch wird die Errichtung eines Wohngebäudes im Französischen Garten (Orangerie) aus Sicht des Denkmalschutzes kritisch bewertet. Die übrige geforderte Baumasse wird jenseits der Nussbaumallee konzentriert, was eine städtebauliche gelungene Eck- und Übergangssituation in die Landschaft erzeugt. Auch die Errichtung des Betriebshofes abgesetzt am Nordrand des Geländes wird als gelungener Vorschlag bewertet, da so ein charaktervoller Ortsrand entsteht als auch das Parken integriert werden kann. Die vorgeschlagene Bebauung für die Parkerweiterung erscheint auf den ersten Blick konventionell, bildet aber mit dem Stichstraßensystem eine gute städtebauliche Einbindung und kann durchaus mit innovativen Programmen (Wohnen und Arbeiten, Wohnen und Gärtnern) gefüllt werden. Das Wegesystem folgt den Passagen und definiert auch die Nutzflächen als Park, wird aber auch als überzogen kritisiert, was insbesondere für die Querung des Hirschparks gilt. Teile der Jury halten die dort vorgeschlagene Holzsteglösung allerdings für sinnvoll. Die Binnengliederung der Gräfte sowie die zusätzlichen Brückenschläge werden seitens des Denkmalschutzes abgelehnt. Durch die neue Wegeführung erfolgt aus Sicht des Denkmalschutzes ein erheblicher Eingriff in den kulturlandwirtschaftlich geprägten Raum. Die Vollendung des englischen Landschaftsgartens entspricht nicht der denkmalpflegerischen Zielsetzung. Insgesamt legt der/die Verfasser/-in einen gut durchdachten, durchgearbeiteten Entwurf vor, der gerade aufgrund der Verknüpfungen von Ort, Park und Aue eine sehr gute Grundlage für die anstehende Masterplanung bildet. 22 Protokoll Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich Arbeit 1006, Kennzahl: 317432 2. Rang, 2. Preis Relais Landschaftsarchitekten Heck Mommsen Part GmbB, Berlin (Landschaftsarchitektur) mit D/Form Gesellschaft für Architektur + Städtebau mbH, Berlin (Architektur) mit Stadt Land Fluss Büro für Städtebau und Stadtplanung, Berlin BDA, SRL (Städtebau) Die Arbeit ist schlüssig aufgebaut und erfüllt in vielfacher Hinsicht die Anforderungen der Auslobung. Auch die von der Arbeit in Aussicht gestellten Atmosphären sind reizvoll. Insbesondere die Integration des Dorfkerns bietet hohe Qualität. Die Herstellung neuer Bezüge von der Heerstraße zum Schloss und Park durch Alleen ist einfach und zweckmäßig. Die Schaffung von Binnenwegeverbindungen mit begrünten Aufenthaltsbereichen und Kommunikationszonen ist ein wertvoller Beitrag zur Attraktivierung des Dorfes bzw. Stärkung der Nachbarschaften. Die Umsetzung wäre durch Eigeninitiative mit etwas öffentlicher Förderung leicht machbar, Bereitschaft vorausgesetzt. Überflüssige Brückenbauwerke zur Nutzung der Gräfte werden seitens des Denkmalschutzes abgelehnt. Begrüßt wird der Vorschlag eine innovative zukunftsweisende themenrelevante Wohnform als klar umrissenen Teil der Gesamtanlage von Schloss Türnich zu etablieren und gleichzeitig eine Integration zu dem „Dorfkörper“ möglich zu machen. Die Errichtung eines Seminarraums im französischen Garten (Orangerie) ist aus der Sicht des Denkmalschutzes kritisch zu bewerten. Auch der Neubau eines Aussichtsturms als Erinnerung an den Kapellenturm erscheint aus Sicht des Denkmalschutzes wenig schlüssig. Weniger geglückt scheint auch die schlangenartige Großform für den Mühlenhof, wiewohl die Setzung des Hotels an Stelle der ehemaligen Mühlenhofanlage hohes Potenzial aufweist. Die Torsituation zur Landschaft ist ein denkbarer Beitrag zur Ermöglichung kontrollierter Zonen. Das Nebeneinander unterschiedlichster Nutzungen könnte – muss aber nicht – zu gegenseitigen Beeinträchtigungen führen. Ungelöst bleibt die Frage der Parkierung für Besucher. Die vorgeschlagene Positionierung ist nicht erwünscht und hat lange Wege zur Folge. Das über die Landschaft gelegte Wegesystem mit dem Ziel die unterschiedlichen Charaktere der Landschaft erlebbar zu machen polarisiert und wird kontrovers diskutiert, da es die Entwicklung der Flächen beeinträchtigten könnte. Die Umsetzung der vorgeschlagenen Teichanlagen ist in ihrem Umfang fraglich. 23 Protokoll Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich Arbeit 1007, Kennzahl: 181918 4. Rang, Anerkennung LandschaftsArchitektur Planungsbüro Rudloff, Radebeul (Städtebau und Landschaftsarchitektur) mit Architektengemeinschaft Milde+Möser, Pirna sowie Dipl.-Ing. Architekt und Designer Gerd Rausch, Köln sowie Planungsbüro Sandner Architektur und Stein, Königswinter (Architektur) Die Inszenierung des Übergangs der Topographie im Bereich des Lindentors über einen „Dorfbalkon“ ist gut gelungen, jedoch deutlich zu groß dimensioniert. Die vorgeschlagene Inszenierung der riesigen Freitreppe in die Parkerweiterungsfläche macht der Lindenallee Konkurrenz, zudem sie vom Abriss von vorhandenen Wohnhäusern abhängig ist. Die Dimensionierung der neuen Dorfmitte erscheint allerdings zu groß. Auch die Wirtschaftlichkeit der Tiefgarage wird kritisch gesehen. Die atmosphärische Vorstellung für die Parkerweiterung ist konzeptionell überzeugend, wird jedoch im Sinne einer Gartenschau inszeniert. Die städtebauliche Konzeption des Mühlenhofs ist zu kleinteilig und lässt an Großzügigkeit vermissen. Die Dimension und Dichte der „Mühlenhof Bebauung“ scheint überzogen. Sie relativiert die Wirkung des Schlosses und wirkt auch in sich zu dich und wird durch das Bauprogramm nicht legitimiert. Aus Sicht des Denkmalschutzes wird das Bauvolumen des Mühlenhofs als denkmalverträglich eingestuft. Der Neubau eines Mehrzweckgebäudes im Französischen Garten (Orangerie) wird aus denkmalpflegerischer Sicht kritisch bewertet. Die dargestellte Form einer Außengastronomie auf der Schlossinsel (Außenterrassen) ist denkmalverträglich. Das neue Brückenbauwerk zum Schwedenhof ist aus der Sicht des Denkmalschutzes abzulehnen. Die Lage des Betriebshofes versetzt gegenüber dem Mühlenhof wird positiv bewertet. Das Nebeneinander der verschiedenen Nutzungen ist konfliktbeladen und nicht gelöst. Die Idee, die Baumaßnahmen mit Backsteinen aus Orten, die durch den Braunkohletagebau abgebrochen werden, zu realisieren, ist schlüssig. Die hofartige Struktur der Siedlungserweiterung „An der Burg“ wird grundsätzlich als geeignet betrachtet, die Ausformung kann jedoch nicht überzeugen. Der Entwurf kommt ohne aufwändige Wegeführungen, durch Eingriffe in die Kulturlandschaft, aus. Die Wiederaufnahme der historischen Sichtachsen aus der Erftaue auf das Schlossgebäude wird aus Sicht des Denkmalschutzes positiv bewertet. Die Übertragung des „Landschaftsparkelementes“ auf die Parkerweiterungsseite wird kontrovers diskutiert, die Belegung der neuen offenen Flächen mit Permakulturen wird dem Anspruch an eine Parkerweiterung nicht gerecht. Auch die landschaftsplanerische Gesamtbearbeitung bleibt diffus, auch wenn sie im Detail reizvolle Erlebnisräume bietet. Schlüssige Wegeverbindungen im Gesamtraum werden vermisst. 24 Protokoll Wettbewerb Zukunftsensemble Schloss Türnich Arbeit 1011, Kennzahl: 351746 5. Rang, Anerkennung Burkhardt | Engelmayer, Landschaftsarchitekten Stadtplaner PartG, München (Städtebau und Landschaftsarchitektur) mit Und Mang Architektur, DI Anton Mang, München (Architektur) Die Arbeit reagiert mit ihrem Gestaltungsansatz auf die vielfältigen räumlichen und zeitlichen Schichten und der Abfolge von Einfriedungen, Gräben und Torsituationen des Landschaftsraum und will diese als wertbestimmende Elemente im übergeordneten Grünraum wieder erlebbar machen. Hierzu definiert sie neben neuen Aufenthaltsorten entlang der Erft auch neue Blickachsen vom Schloss Türnich in den umliegenden Landschaftsraum. Diese sind in ihrer Verortung in Teilen an historischen Vorbildern ausgerichtet, allerdings in ihrer Dimensionierung und Anzahl hinsichtlich des hierfür notwendigen Eingriffs in die hochwertige Gehölzstruktur fraglich. Des Weiteren thematisiert der Entwurf die bestehende Gewässerstruktur und weitet diese im Bereich des neuen Bürgerparks sowie südlich des bestehenden Hirschgartens auf. Die Schaffung beliebiger Sichtachsen durch den Hirschgarten ist seitens des Denkmalschutzes abzulehnen. Die Brücke über die äußere Gräfte ist an der vorgesehenen Stelle aus Sicht des Denkmalschutzes ebenso abzulehnen, wie der in der Gräfte vorgeschlagene Aussichtspunkt. Das Bild einer geschlossenen Wasserfläche wird aufgrund der begrenzten Wassermenge nicht als realistisch eingeschätzt. Hingegen wird der Vorschlag für die Schaffung eines neuen Wasserlaufs von der ehemaligen Mühle in die Erft begrüßt. Dieser lehnt sich in seiner Führung an das für die historische Erftaue prägende Landschaftsbild an und ermöglicht gleichzeitig zukünftige Retentionsflächen für Hochwassersituationen. Die städtebauliche Gestaltung des neuen Wohnclusters „Wohnen am Park“ ist in seinem Entwurf relative schematisch und wird aufgrund einer nicht erkennbaren städtebaulichen Gestaltungsidee als für den Ort unangemessen angesehen. Der Entwurf verbindet durch Verkehrsberuhigung des Straßenraums die Zugänge zur Parkanlage, dem neuen Mühlenhof sowie der Lindenallee mit dem angrenzenden Siedlungsgefüge und sieht die Gestaltung neuer Vorplätze an der Lindenallee/ Ecke Heerstraße und Nussbaumallee vor. Dieser wird begrüßt, hier fehlt es aber an Gestaltungsvorschlägen. Grundsätzlich werden die beiden Platzbereiche des neuen Mühlenhofs als positiv bewertet jedoch wird der Baukörper dem Ort nicht angemessen bewertet und in Verbindung mit den angrenzenden Betriebshof als ein zu deutlicher Kontrast zum angrenzenden Schloss gesehen. Auch wenn einzelne Teilelemente des Entwurfs, wie der neue Bachlauf von der ehemaligen Mühle in die Erft aufgrund seiner technischen und ästhetischen Bereicherung des Ortes als positiv zu bewerten sind kann der Entwurf in seiner Gesamtheit nicht überzeugen. Eine übergeordnete Idee für die weitere Entwicklung und Gestaltung des Landschaftsraums, die die Kraft besitzt auch in Zukunft den vielfältigen Ansprüchen an die Entwicklung des Raums Genüge zu tun, kann nur in Teilen erkannt werden.