Daten
Kommune
Kerpen
Größe
1,0 MB
Datum
30.03.2017
Erstellt
22.03.17, 13:16
Aktualisiert
22.03.17, 13:16
Stichworte
Inhalt der Datei
Kerpenerleben
-1-
Präventionsbericht
des Jugendamtes
Kerpen
Jahresbericht 2016
Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit
und Jugendschutz
gültig für den Zeitraum vom 01.01. – 31.12.16
PRÄVENTIONSBERICHT:
Jahresbericht 2016 der Jugendarbeit, der
Jugendsozialarbeit und des Jugendschutzes
HERAUSGEBERIN:
Kolpingstadt Kerpen
Der Bürgermeister
Jugendamt
Postfach 2120
50151 Kerpen
REDAKTION:
Thomas Kümpel
Fon 02237/58222
Fax 02237/58102
E-Mail tkuempel@stadt-kerpen.de
HINWEIS:
Für die Inhalte der einzelnen Berichtsbausteine
sind die jeweiligen Verfasser/innen verantwortlich.
BESCHLOSSEN:
Vom Jugendhilfeausschuss am 30.03.17
STAND/GÜLTIG:
01.01.16 – 31.12.16
INTERNET:
Diese Veröffentlichung ist auch aus dem Internet
unter www.stadt-kerpen.de herunter ladbar.
Hierzu in der Reihenfolge "Soziales & Bildung",
Link "Infobörse" und Link „Präventionsbericht“
anklicken.
-3-
0.
INHALTSVERZEICHNIS ........................................................................................ Seite
1.
Jugendarbeit gem. § 11 SGB VIII ................................................................................ 4
2.
3.
1.1
Ferienfreizeiten ................................................................................................. 4
1.2
Ferienspiele ...................................................................................................... 4
1.3
Juleicaschulung ................................................................................................ 4
1.4
Kerpener Kindertheaterbühne .......................................................................... 5
1.5
Musikszene ...................................................................................................... 6
1.6
Spielmobil ......................................................................................................... 6
Jugendsozialarbeit gem. § 13 SGB VIII ..................................................................... 16
2.1
Streetwork ...................................................................................................... 16
2.2
Jugendgerichtshilfe ........................................................................................ 17
2.3
Schulsozialarbeit ............................................................................................ 20
Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz gem. § 14 SGB VIII................................. 31
3.0
Vorbemerkung ................................................................................................ 31
3.1
Aktion „Karneval und Jugendschutz“ ............................................................. 31
3.2
Gewaltpräventionstheater an der Gesamtschule Kerpen .............................. 32
3.3
Cybermobbing-Präventionstheater im Jugendzentrum Sindorf ..................... 33
3.4
Suchtpräventionswoche am Europagymnasium............................................ 34
3.5
Cyber-Mobbing-Projekttag des Europagymnasiums ..................................... 35
3.6
Cyber-Mobbing-Theater an der Hauptschule Horrem ................................... 36
3.7
Rheinisches Lesefest „Käpt’n Book“ .............................................................. 37
3.8
Kerpener Netzwerk der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe .......................... 37
3.9
Jugendschutz und Öffentlichkeitsarbeit ......................................................... 38
-4-
1. Jugendarbeit gem. § 11 SGB VIII
1.1 Ferienfreizeiten
Ferienfreizeit Guidel 22.07. – 06.08.16
Sommerfreizeit des Jugendamtes:
• Jugendbildungsstätte des Rhein-Erft-Kreises, Haus Brauweiler
• Altersstufe 12 – 16 Jahre
• Gemeinsame Aktion mit dem Jugendamt Wesseling
• 21 Teilnehmer/innen und 3 Betreuer/innen aus Kerpen
• Finanzierungsbedarf: 3.235,31 €, davon 832,00 € Mindereinnahmen durch
Beitragsermäßigungen gem. § 90 SGB VIII
• Zusätzlich Übernahme von Teilnehmerbeiträgen in Höhe von 1.677,00 €
durch Wirtschaftliche Jugendhilfe im Rahmen von Hilfeplankosten
1.2 Ferienspiele
Nachfolgend eine Tabellenübersicht mit den wichtigsten Daten inkl. Finanzierungsbedarf:
STADTTEIL
ORT
ZEIT
VERANSTALTER
AUSRICHTER
Kerpen
Jugendzentrum
11.07. –
22.07.16
SSK
Kerpen
SSK Kerpen
Türnich
Jugend- und
Pfarrzentrum
11.07. –
22.07.16
Caritasverband
Brüggen
Jugendzentrum
01.08. –
12.08.16
Buir
Grundschule
Manheim
HA
EA
TN
FÖRDERBETRAG
0
14
68
2.800,00
Jugendzentrum
Türnich
2
13
50
2.400,00
Caritasverband
Jugendzentrum
Brüggen
2
10
43
2.080,00
11.07. –
22.07.16
Caritasverband
Jugendzentrum
Buir
2
18
86
3.080,00
Jugendzentrum
11.07. –
22.07.16
DRK-Kreisverband
Jugendzentrum
Manheim
2
6
37
2.080,00
Blatzheim
Grundschule
01.08. –
12.08.16
Caritasverband
Kath. Kirchengem. Blatzheim
0
16
64
2.680,00
Horrem
Rathausschule
01.08. –
12.08.16
SC Buchenhöhe
SC Buchenhöhe Horrem
0
12
85
3.080,00
Sindorf
Mühlenfeldschule
11.07. –
22.07.16
DKSB OV
Kerpen
Jugendzentrum
Horrem
3
18
89
3.150,00
flächendeckend
örtliche RaumRessourcen
Sommerferien
TrägerVielfalt
dezentrale
Einrichtungen
11
107
522
21.350,00
(HA = Hauptamtler, EA = Ehrenamtler, TN = Teilnehmerzahl)
1.3 Juleica-Schulung für Ferienbetreuer/innen
Aufgrund zu geringer Nachfrage hat die Juleica-Schulung 2016 nicht stattgefunden.
Für 2017 war bei Redaktionsschluss wieder eine zweistellige Teilnehmerzahl erreicht.
-5-
1.4 Kerpener Kindertheaterbühne (KTB)
Merkmale:
• Capitol-Theater mit 192 Sitzplätzen als fester Spielort mit Theaterambiente
und Bewirtung
• Ausschließlich professionelle Künstler
• Kontinuierliche Beliebtheit seit 20 Jahren mit durchschnittlich 187 Besucher/innen im Jahr 2016
• Monatliche ortsnahe Veranstaltungen im Winterhalbjahr
• Zur Konkurrenzvermeidung keine eigenen Veranstaltungen im Sommerhalbjahr, dafür Sammlung und Bekanntmachung von Veranstaltungen externer
Anbieter zwecks Zusammenstellung eines attraktiven Kindertheaterjahresprogramms mit meist durchgängig monatlichen und ortsnahen Vorstellungen
innerhalb des Stadtgebietes.
Nachstehend eine Tabellenübersicht mit den wichtigsten Daten inkl. Finanzierungsbedarf:
DATUM
10.01.
14.02.
13.03.
07.04.10.04.
22.04.24.04.
12.05.
09.06.19.06.
19.08.21.08.
30.09.
09.10.
06.11.
04.12.
6x
TITEL
KÜNSTLER
Fliwatü
Kölner Künstler Theater, Köln
Rumpelstilzchen
L’Una Theater, Beulich
Kleiner Muck ganz groß
Theater 1+1, Reichshof
Langes Zirkuswochenende
Circus Aladin, Selfkant
Die kleine Meerjungfrau
Theatergruppe Jugendzentrum Blatzheim
Ritter Rost kommt nach Blatzheim
Musikalische Lesung mit Patricia Prawit
Zirkusgastspiel
Zirkus Laola
Wie Findus zu Petterson kam
Kraichgauer Puppenbühne, Bamberg
Das Grüffelo-Kind
Kraichgauer Puppenbühne, Bamberg
Der Fischer, seine Frau & das Fischstäbchen
Theater Kreuz & Quer, Duisburg
Kannst Du nicht schlafen, kleiner Bär?
Theater 1, Bad Münstereifel
Der Weihnachtstraum des Tannenbaums
Die Mimosen, Düsseldorf
Besucherdurchschnitt: 187 Personen
BESU- AUSEINFINANCHER GABEN
NAHMEN ZIERUNG
183
142,00
Gagenhöhen unter219 liegen einer vertrag11,00
lich begründeten
Schweigepflicht.
193
69,50
Besucherzahlen liegen nicht vor. Finanzierung nicht über städtische Kostenstellen.
Besucherzahlen liegen nicht vor. Finanzierung nicht über städtische Kostenstellen.
Besucherzahlen liegen nicht vor. Finanzierung nicht über städtische Kostenstellen.
Besucherzahlen liegen nicht vor. Finanzierung nicht über städtische Kostenstellen.
Besucherzahlen liegen nicht vor. Finanzierung nicht über städtische Kostenstellen.
Besucherzahlen liegen nicht vor. Finanzierung nicht über städtische Kostenstellen.
363,00
139
Gagenhöhen unter196 liegen einer vertrag424,00
lich begründeten
Schweigepflicht.
190
204,00
1.120
5.835,50
4.622,00
1.213,50
kursiv = Aufführungen als nichtstädtische Veranstaltungen eines freien Trägers bzw.
privaten Veranstalters außerhalb der Stammbühne Capitol-Theater sowie in dortiger
eigener fiskalischer Zuständigkeit. Zur Vermeidung konkurrenziöser Situationen daher Verzicht auf eigene Veranstaltungen von Abt. 23.3 im Sommerhalbjahr von April
bis September.
Neben der Kerpener Kindertheaterbühne als Angebot des Jugendamtes selbst gibt
es im Stadtgebiet Kerpen noch eine ganze Reihe von Trägern, die viele pädagogisch wertvolle Veranstaltungen für Kinder bzw. Familien im Jahresverlauf anbieten,
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die seit Oktober 2014 auf der Veranstaltungsseite im neuen Kinderportal auf
www.stadt-kerpen.de, Startseite unten links, Kinder in Kerpen eingestellt werden.
2016 konnten hier 151 Veranstaltungen übersichtlich erfasst werden, die sich speziell an Kinder (und deren Eltern) richten. Somit hat sich einer von vielen Bausteinen für Kinderfreundlichkeit in der Kolpingstadt positiv weiterentwickelt. Hier ist
auch ein Archiv mit den Terminen aus den vergangenen Jahren eingestellt.
1.5 Musikszene
Merkmale regional:
• Der bisherige Zusammenschluss von Musikinitiativen und nichtkommerziellen Veranstaltern aus dem Rhein-Erft-Kreis in der Arbeitsgemeinschaft
„ErftMusik“ hat sich Anfang 2016 aufgelöst
• Die Durchführung des kreisweites Local Heroes-Wettbewerbs im Bergheimer Medio wurde aufgrund immer geringerer Nachfrage ebenfalls bis auf
Weiteres ausgesetzt.
Merkmale kommunal:
• Förderung der örtlichen Musikszene durch Auftrittsmöglichkeiten u. a. in den
Jugendzentren im Stadtgebiet.
• Regelmäßige Veranstaltungen in den Juzes Kerpen, Buir und Brüggen (vgl.
auch Verwendungsberichte im Rahmen des Wirksamkeitsdialoges).
• Fortführung des Musikclubs im Jugendzentrum Kerpen mit monatlichen Veranstaltungen im Winterhalbjahr von Oktober bis März, Veranstalter sind die
städtischen Jugendzentren Kerpen und Sindorf mit wechselnden Kooperationspartnern.
Musikportal:
• Die Musikszene im Stadtgebiet zeichnet sich quantitativ und qualitativ durch
eine große Bandbreite aus. Damit dies einem breiten Publikum schnell und
übersichtlich bekannt gemacht werden kann, haben Jugendamt und Kulturabteilung in gemeinsamer Initiative seit dem 01.07.13 ein Musikportal eingerichtet.
• Die Einrichtung des Musikportals hat sich 2016 sehr erfolgreich weiterentwickelt. Insgesamt konnten hier 173 Veranstaltungen übersichtlich erfasst
werden. Es ist gleich auf der Startseite von www.stadt-kerpen.de unten links
bei „Termine kompakt“ aufrufbar.
• Hier ist auch ein Archiv mit den Terminen aus den vergangenen Jahren
eingestellt.
Finanzierungsbedarf für Vernetzungsarbeit: keiner 2016.
1.6 Spielmobil
Allgemeine Informationen
Der Jahresbericht des Spielmobils stellt zum einen die quantitativen Indikatoren der
vergangenen Saison dar, zum anderen geht er auf die Problemlagen der Kinder an
den einzelnen Standorten sowie auf deren Spezifika ein. Ein Augenmerk wird ebenfalls auf besondere Veranstaltungen wie etwa die Sommerferienaktion und kinderspezifische Mottotage gelegt. Am Ende des Berichts sind ein Zahlenspiegel und der
Einsatzplan zu finden, welche die wichtigsten Daten zu Besucherzahlen und Neuanmeldungen zusammenfassen.
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Das Spielmobil der Kolpingstadt Kerpen war im Jahr 2016 vom 5. April an bis zum
7. Oktober im Einsatz. Es wurden folgende Standorte im Stadtgebiet Kerpen angefahren:
• Dienstag: Brüggen, Raphaelstraße
• Mittwoch: Kerpen, Maastrichter Straße
• Donnerstag: Horrem, Buchenhöhe
• Freitag: Sindorf, Naumburger Straße
Die Einsatzzeit betrug je fünf Stunden von 13.00 bis 18.00 Uhr.
Aufgrund der Kartei über die teilnehmenden Kinder ist es möglich, die folgenden
Daten zu erheben: In der Saison 2016 nahmen insgesamt 977 registrierte Kinder an
den Angeboten des Spielmobils teil. Dazu kamen weitere 370 Gastkinder mit insgesamt 754 Besuchen. Gastkinder sind jene Kinder, von denen keine Anmeldung vorliegt. Damit haben 2016 insgesamt 1.347 verschiedene Kinder das Spielmobil besucht.
Laut Einwohnermeldedaten Stand 13.02.17 leben im Einzugsgebiet aller Standorte
1310 Kinder im Alter von 0-12 Jahren. Das Spielmobil erreichte in dieser Altersgruppe 923 angemeldete Kinder, dies entspricht 70 %. Bei insgesamt 74 Einsätzen
im Stadtgebiet besuchten aufsummiert 6481 Kinder das Spielmobil. Das sind im
Durchschnitt 88 Kinder pro Einsatz. Für weitere Informationen steht der Einsatzplan
2016 am Ende des Berichts zur Verfügung.
Im Jahr 2016 gab es insgesamt unglaubliche 459 Neuanmeldungen. Dies bedeutet, dass sich fast die Hälfte der Kinder neu angemeldet hat. Neben dem hohen organisatorischen Aufwand, der im Büro für das Einpflegen der Daten in die entsprechende Datei anfällt, ist auch der Zeitaufwand vor Ort zur Erhebung der Daten immens. Daher war es in der Saison 2016 großes Glück, dass dieser Arbeitsbereich
von den hauptamtlichen Mitarbeitern an die neu hinzugewonnene Bundesfreiwilligendienstleistende abgegeben werden konnte. Eine Aufrechterhaltung der gewohnten Qualität der pädagogischen Arbeit wäre sonst nicht möglich gewesen.
Bei vielen Neuanmeldungen ist zu bemerken, dass die Eltern zwar einen Migrationshintergrund haben, die Kinder aber die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen.
Dies bedeutet, dass solche Kinder, insbesondere Kleinkinder, im sprachlichen Bereich häufig noch Schwierigkeiten haben bzw. kein Deutsch sprechen. Das Team
muss daher auf ältere zweisprachige Kinder zurückgreifen, um die Kinder verstehen
zu können bzw. ihnen die Regeln zu erklären. Zudem versucht es, die Kinder angemessen in einem korrekten Sprachgebrauch zu unterstützen.
In Kerpen kamen ähnlich viele Kinder wie im Vorjahr. In Horrem gab es einen leichten Rückgang der durchschnittlichen Besucherzahl. Dagegen gab es in Sindorf einen hohen Zuwachs von 20 % und in Brüggen gab es sogar fast 30 % mehr durchschnittliche Besucher pro Einsatz. Insgesamt gesehen gab es seit Beginn der systematischen Besuchererfassung 2004 im Rahmen dieses des Präventionsberichtes
noch nie eine so hohe Besucherzahl! Zu erklären ist das wahrscheinlich durch den
Standortwechsel in Brüggen und die Neuausrichtung der Öffentlichkeitsarbeit, wozu
es ausführliche Informationen im weiteren Verlauf des Berichts gibt.
Neues Konzept mit Leitmotiv „Draußen spielen – besser fühlen!“
In der Sitzung am 14.04.16 des Jugendhilfeausschusses wurde das neue Konzept
des Spielmobils einstimmig beschlossen. Darin ist ein kurzer Abriss zur Geschichte
der Spielmobile zu finden sowie Erläuterungen zur Bedeutung des Spiels in der
Entwicklung von Kindern und zu neueren gesellschaftlichen Entwicklungen. Es werden die pädagogischen Grundprinzipien der Spielmobilarbeit und deren Ziele dar-
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gestellt. Schließlich werden die Rahmenbedingungen in Kerpen beschrieben und
die tatsächliche Ausgestaltung der Arbeit vor Ort mit ihren Schwerpunktsetzungen.
Einer dieser Schwerpunkte ist im Konzeptpapier zur gesundheitlichen Entwicklung
und Förderung im Kontext der Spielmobilarbeit zu finden. In ihm wird die Bedeutung
von Bewegung und Körperwahrnehmung beschrieben und welche Ziele die Spielmobilarbeit in diesem Kontext verfolgt. Dies wird ausdrücklich von den Kerpener
Kinderärzten unterstützt und als eine Möglichkeit gesehen, entwicklungsbedingte
und gesundheitliche Defizite durch eine aktive und regelmäßige Teilnahme an den
vielfältigen Angeboten positiv beeinflussen zu können.
Auch dieses Papier wurde auf der o. g. JHA-Sitzung beschlossen und ist nun Bestandteil der Konzeption. Eine offizielle Vorstellung fand am 25.05.16 am Standort
Kerpen im Beisein des Bürgermeisters Herrn Spürck, des 1. Beigeordneten und Jugenddezernenten Herrn Canzler, der Jugendamtsleiterin Frau Landscheidt, sowie
den Damen und Herren Kinderärzten Groß, Wallraf, Peters-Wallraf und Witzel statt.
Öffentlichkeitsarbeit
Die Öffentlichkeitsarbeit des Spielmobils ist runderneuert worden. Ein Foto des
neuen Fahrzeuges ist zum Logo für alle seine Veröffentlichungen geworden. Hierzu
gehört in erster Linie der jährliche Handzettel mit den Saisonterminen. Darüber hinaus ist – analog zu den beiden städtischen Jugendzentren Kerpen und Sindorf – ein
ausführliches Informationsfaltblatt entwickelt worden. 10.000-fach neu aufgelegt
wurde eine beidseitig bedruckte farbige Aktionskarte im „Hosentaschenformat“ mit
einem Kurzportrait des Spielmobils für die Familienpinnwand daheim.
Dieses Material wurde persönlich an alle Kitas und Grundschulen der Standorte verteilt, damit alle Kinder und Eltern wissen, dass es dieses Angebot in der Kolpingstadt Kerpen gibt und wo es zu finden ist. Das Spielmobil ist auch in der Broschüre
„Jugendzentren“ mit einem Kurzportrait zu finden. Es ist auf Facebook vertreten und
an einer eigenen Internetpräsenz wird aktuell gearbeitet. Für das Team wurden
Spielmobil T-Shirts und Jacken mit dem Logo vom Spielmobil-LKW bedruckt. Diese
wurden für eine bessere Kenntlichkeit der Mitarbeiter und zur einheitlichen Außendarstellung bei allen Einsätzen getragen.
Bundesfreiwilligendienst
Seit dem 01.11.15 ist dem Spielmobil nun auch wie den beiden städtischen Kinderund Jugendzentren eine Stelle im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes zur Bewältigung nichtpädagogischer Zuarbeiten zugeordnet. D. h. in dieser Saison wurde
die Spielmobilarbeit erstmalig durch den Einsatz einer Bundesfreiwilligendienstleistenden („Bufdi“) bereichert. Sie war insbesondere für die Instandhaltung des Materials und die Ordnung im LKW zuständig. Im organisatorischen Bereich kümmerte sie
sich verantwortlich um die Verwaltung des Anmelde- und Ausweissystems, was bei
den erwähnten 459 Neuanmeldungen eine sehr umfangreiche und zeitaufwändige
Aufgabe darstellte.
Die Sommerferienaktion
Während der Sommerferien bot das Team des Spielmobils vier Wochen Ferienprogramm vor Ort am jeweiligen Standort zu den bekannten Wochentagen an. Es wurde bereits um 10.00 Uhr aufgebaut. Am Morgen waren zunächst nur wenige Kinder
an den Standorten. Mittags gab es eine Stunde Angebots- und Ausleihstopp, in der
die Kinder nachhause gehen oder mitgebrachtes Essen gemütlich vor Ort verzehren
konnten. Am Nachmittag wurden die Angebote weitergeführt. Zur Orientierung gab
es am LKW einen Zeitplan für die Kinder wann was und wo stattfand. Auch bei die-
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sem Angebot des Spielmobilteams standen die Themen Bewegung und Gesundheit
sowie Sprache im Fokus. Insgesamt nahmen im Durchschnitt 198 Kinder pro Woche an der Aktion teil (ohne Ausflugswoche, siehe Anhang). Es gab folgende besondere Angebote:
• Erste Woche – Gesunde Ernährung: Die Kinder hatten die Möglichkeit selbst
Butter herzustellen und Gemüse zu schneiden. Daraus konnten sie sich
nach eigenen Wünschen ein gesund belegtes Butterbrot zurechtmachen und
verzehren.
• Zweite Woche – Lesen und Theater: Eine besondere Attraktion war am
Nachmittag eine Kindertheateraufführung des Schauspielers Achim Sonntag
aus Wengen. Er präsentierte eine Bilderbuchgeschichte als Theaterstück.
An allen vier Standorten wurde das Theaterstück für die anwesenden Kinder
und Eltern kostenlos aufgeführt. Es nahmen insgesamt rund 240 Kinder an
dieser Aktion teil.
• Dritte Woche – Familienabend und gesunde Ernährung: Gemeinsam mit den
Kindern wurden Gemüsespieße hergestellt und anschließend mit den Familien gegrillt, Stockbrot hergestellt, gesungen und gefeiert.
• Vierte Woche – Familienausflugswoche ins Bubenheimer Spieleland: In den
Wochen zuvor konnte man sich für diesen Ausflug anmelden. Das besondere war hierbei, dass auch Familien mit ihren kleineren Kindern am Ausflug
teilnehmen konnten. Für Kinder ab 6 Jahren übernahm das Spielmobilteam
die Aufsichtspflicht. Die Ausflügler zahlten nur den Gruppeneintrittspreis für
das Spieleland, die organisierte Busfahrt war für die Teilnehmer kostenlos.
Insgesamt nahmen in dieser Woche 99 Kinder und Eltern dieses Angebot
wahr.
Weltspieltag und Weltkindertag
Zum Weltspieltag am 29.05.16 plante das Spielmobil verschiedene Aktionen gemeinsam mit den Kinder- und Jugendzentren in Kerpen (01.06.) und Sindorf
(03.06.). In Sindorf standen in diesem Jahr motorische Herausforderungen im Fokus der Angebote. Neben der Slackline, einem Fahrzeugparcours und der Hüpfburg
gab es auch die Möglichkeit riesige Seifenblasen zu zaubern oder aus kleinen Bauklötzen bis zu drei Meter hohe Türme zu bauen. In Kerpen fand die Aktion aufgrund
von Dauerregen in der Turnhalle statt. Spiel und Bewegung standen im Fokus des
Festes. Neben Gruppen- und Ballspielen kamen auch Geschicklichkeitsspielzeuge
wie Jonglierbälle, -keulen, und -ringe sowie Diabolos zum Einsatz.
Zum Weltkindertag am 20.09.16 unter dem Motto „Kindern ein Zuhause geben“
wurde im Kinder- und Jugendzentrum in Sindorf am 16.09. von vielen Besucher/innen an eigenen Buden gewerkelt. Mit Hammer, Säge, Nagel, Schraube und
Akkubohrer gingen die „Häuslebauer“ zu Werke und konnten sich und ihren Wünschen und Träumen ein Zuhause geben. Die gelungene Aktion wurde pressewirksam dargestellt.
Fest der Kulturen
Am 03.10.16 nahm das Spielmobil mit den anderen Kinder- und Jugendzentren aus
dem gesamten Stadtgebiet im Zuge einer Eigenwerbungskampagne am Fest der
Kulturen teil, das zum 5. Mal vom Verein „Vielfalt der Kulturen in Kerpen e. V.“ am
Europagymnasium durchgeführt wurde. Dabei kam die Hüpfburg zum Einsatz und
es konnten Spiele aus verschiedenen Kulturkreisen gespielt werden, die vorher
durch das Spielmobilteam an den Standorten von Eltern unterschiedlichster Herkunft gesammelt worden waren.
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Leseprojekt im Spielmobil
In der Saison 2016 ist zur Erweiterung des Angebotes ein Leseprojekt gestartet
worden. Der Anhänger wurde – ausgelegt mit Sitzmatten – genutzt, um Vorleseaktionen durchzuführen. Wöchentlich wurde an den vier Standorten zu festgelegten
Zeitpunkten am Nachmittag Bilderbuchbetrachtungen angeboten.
Das Angebot traf auf große Resonanz. Es nahmen 10 bis 40 Kinder an bis zu vier
Vorleseaktionen täglich teil. Kinder unterschiedlichster Herkunft und mit verschiedenstem Bildungsstand im Alter von 2-12 Jahren bekamen so niedrigschwelligen Zugang zu Literatur. Jede Vorleserunde gestaltete sich aufgrund der Unterschiedlichkeit der Kinder anders. Die Kinder wurden aktiv in die jeweilige Geschichte miteinbezogen. Auch geflüchtete Kinder nahmen teil. Es war dem Team möglich,
Kindern mit erschwertem Zugang zu Literatur diesen bereitzustellen.
Zu den Standorten des Spielmobils allgemein
Für jeden Einsatz wurden Tagesprotokolle geführt, die neben der Anzahl der Kinder,
die anwesenden Mitarbeiter/innen, die Wetterlage, die durchgeführten Angebote
und besondere Vorkommnisse erfassten. Durch die schriftliche Fixierung der Angebote konnte eine größere Vielfalt und ein besser aufeinander abgestimmtes Programm geboten werden. Das Festhalten besonderer Vorkommnisse diente einerseits dazu, Kinder, die massive Regelverstöße begangen hatten, an den weiteren
Besuchstagen noch mal mit ihrem Verhalten konfrontieren zu können und über
Konsequenzen zu sprechen. Die Kinder, die sich durch positives Verhalten hervor
getan hatten, wurden im Laufe der Saison darin bestärkt und ihnen ihre Vorbildfunktion bewusst gemacht, um damit auch ihr Selbstbewusstsein zu stärken.
Der Standort Brüggen
In Brüggen wurde das Spielmobil verstärkt von Kindern im Alter von 2 bis 9 Jahren
in Anspruch genommen. Laut Einwohnermeldedaten Stand 03.02.17 leben im Einzugsgebiet 387 Kinder im Alter von 0-12 Jahren. Das Spielmobil erreichte in dieser
Altersklasse 259 Kinder, dies entsprach 67 %. Insgesamt besuchten 265 Kinder,
davon 133 Mädchen und 132 Jungen den Standort. Dazu kamen 55 Gastkinder mit
aufsummiert 88 Besuchen. Im Jahr 2016 gab es in Brüggen insgesamt 164 neue
Anmeldungen, d. h. weitaus mehr als die Hälfte der Kinder hat sich neu angemeldet.
Alles in allem kamen bei 17 Einsätzen aufaddiert 1.379 Kinder an den Standort, das
waren durchschnittlich 81 Kinder pro Einsatz und damit eine immense Steigerung
im Vergleich zum Vorjahr.
Diese hängt mit der Veränderung des Standortes zum Kinderspielplatz an der
Raphaelstraße zusammen. Das war, wie bereits im Vorjahresbericht angekündigt,
nötig geworden, da der bisherige Standort zwischen Eifel- und Westerwaldstraße
zum Bau eines Einkaufszentrums verwendet werden soll. Durch diesen Wechsel
hat sich die Charakteristik des Standortes zu großen Teilen verändert. Wie an den
Zahlen zu sehen ist, wird er zwar sehr gut angenommen, aber leider haben nicht alle Stammbesucher den Weg zum neuen Platz mitvollzogen.
Des Weiteren liegen in dessen unmittelbarer Nachbarschaft eine Kita und eine Tagesbetreuungsgruppe für U3-Kinder. Das Brüggener Kinder- und Jugendzentrum
„Jukido“ liegt ebenfalls gleich nebenan wie auch die Mehrzweckhalle, in der u. a.
Sportangebote für Kinder stattfinden. Zudem gibt es nicht weit in westlicher Richtung ein Neubaugebiet, in dem viele Kinder wohnen. Daraus resultieren ein wesentlich jüngerer Altersschnitt der Kinder und ein dementsprechend zu veränderndes
Angebot des Teams.
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Zudem kamen zweieinhalb Mal so viele Kinder (265) wie im Vorjahr (107). Dies bedeutet, dass viele Kinder sowie deren Eltern die Regeln und Abläufe beim Spielmobil noch nicht kannten. Hier wurde viel Zeit investiert, um den „Neuen“ Möglichkeiten, Ziele und Grenzen der Arbeit begreifbar und verständlich zu machen. Während
des Einsatzes sind aufgrund des Alters der Kinder wesentlich mehr rudimentäre Hilfestellungen und Unterstützungsleistungen notwendig, als am alten Standort. Dazu
gehört auch, dass die ausgeliehenen Gegenstände häufig von den jüngeren Kindern nicht zurückgebracht werden. Beim Abschlussspiel ist meist eine große Altersspanne der Kinder zu berücksichtigen, wodurch die Auswahl der Spiele entsprechend eingeschränkt wird. Insgesamt ist zu überlegen, ob mehr Spielmaterial für
den Kleinkinderbereich anzuschaffen ist und wie bedarfsgerechte Angebote zu implementieren sind.
In einigen Fällen kam es zu Konflikten zwischen älteren Kindern, die dort wohnen
und schon in eingefahrenen Rollenbildern miteinander interagieren. Hier konnte die
Situation durch das Einwirken des Teams häufig entspannt und zwischen den Kindern vermittelt werden. Es ist dem Team wichtig, den Kindern die Gleichberechtigung unterschiedlicher Wünsche und Vorlieben bei gegenseitiger Rücksichtnahme
zu vermitteln. Ebenso besteht eine wichtige Aufgabe darin, die Kinder zu unterstützen, die eine Außenseiter- und Sündenbockrolle haben und ihnen ihre Stärken bewusst zu machen. Gleichzeitig auch den anderen Kindern diese anerkennenswerten
und liebenswürdigen Seiten aufzuzeigen und sie darauf hinzuweisen, um einen gegenseitigen Respekt und friedlichen Umgang miteinander zu erreichen.
Der Standort Kerpen
In Kerpen wurde das Spielmobil verstärkt von Kindern im Alter von 3 bis 12 Jahren
in Anspruch genommen. Laut Einwohnermeldedaten Stand 13.02.17 leben im Einzugsgebiet 314 Kinder im Alter von 0-12 Jahren. Das Spielmobil erreichte in dieser
Altersklasse 209 Kinder. Dies entsprach 67 %. Insgesamt besuchten 223 Kinder,
davon 120 Jungen und 103 Mädchen den Standort. Dazu kamen 146 statistisch
nicht erfasste Kinder (Gastkinder) mit aufsummiert 306 Besuchen. Im Jahr 2016 gab
es in Kerpen insgesamt 97 neue Anmeldungen. Alles in allem kamen bei 19 Einsätzen aufaddiert 1.593 Kinder an den Standort, das waren durchschnittlich 84 Kinder
pro Einsatz.
Die markanteste Veränderung des Standortes bestand seit 2013 darin, dass vermehrt Familien aus Rumänien und Bulgarien ansässig wurden, deren Kinder das
Spielmobil besuchten. Im Jahr 2016 kamen noch Flüchtlingskinder zusammen mit
deren Eltern aus der naheliegenden Boelckekaserne dazu, von der der Standort
fußläufig gut erreichbar ist. Hier kam es sprachlich bedingt zu Kommunikationsschwierigkeiten.
Das Spiel der Kinder war stark durch deren hohen Bewegungsdrang geprägt. Die
Fahrzeuge waren unentwegt im Einsatz, Rollschuhe und Inliner wurden häufig ausgeliehen. Das naheliegende Klettergerüst wurde häufig als Kletterparcours mit ins
Angebot einbezogen. Auch Fußball und Basketball werden häufig und gerne gespielt. Einige Kinder waren sehr engagiert und halfen häufig beim Auf- und Abbau
mit. Angebotene Gruppenspiele stießen in Kerpen nicht auf große Resonanz.
Leider ist die Fläche, auf dem das Spielmobil in Kerpen sein Angebot macht, immer
sehr verschmutzt, so dass ein Teil der Arbeit darin bestand, erstmal zu kehren und
Scherben aufzuheben. Auch im Tagesablauf ist Müll und dessen Entsorgung immer
wieder Thema und Teil der vor Ort durchgeführten pädagogischen Arbeit. Dennoch
wurde die komplette asphaltierte Fläche als Spielraum von den Kindern ausgiebig
genutzt.
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In diesem Jahr wurde das Team wieder durch den OKJA-Verbund (vgl. Präventionsbericht 2015) am Standort von Mitarbeitern des Jugendzentrums Kerpen unterstützt. Die Unterstützung war unkompliziert und erfolgreich. Die beiden Honorarkräfte konnten auch wieder aus dem Sozialraum gewonnen werden. Im Kontakt mit den
türkischstämmigen Eltern bzw. mit den ausschließlich türkisch sprechenden Großeltern und Kleinkindern waren die Honorarkräfte durch ihre sprachliche Kompetenz
von großem Vorteil.
Der Standort Horrem
In Horrem wurde das Spielmobil verstärkt von Kindern im Alter von 7 bis 12 Jahren
in Anspruch genommen. Die stärkste Gruppe sind jedoch die 3-Jährigen. Laut Einwohnermeldedaten Stand 03.0217 leben im Einzugsgebiet 258 Kinder im Alter von
0-12 Jahren. Das Spielmobil erreichte in dieser Altersklasse 156 Kinder, dies entsprach 60 %. Insgesamt besuchten 170 Kinder, davon 91 Jungen und 79 Mädchen
den Standort. Dazu kamen 73 Gastkinder mit aufsummiert 222 Besuchen. Im Jahr
2016 gab es in Horrem 44 neue Anmeldungen. Insgesamt kamen bei 18 Einsätzen
aufaddiert 1.508 Kinder an den Standort, das waren durchschnittlich 84 Kinder pro
Einsatz.
Der Standort in Horrem war nach wie vor von einem häufigen Anwohnerwechsel
geprägt, was eine kontinuierlich aufbauende Arbeit erschwerte. Dies bedeutete,
dass Abläufe und Regeln immer wieder neu erklärt und durchgesetzt werden mussten. Dies erforderte viel Zeit und Geduld vom Team. Viele Kinder verstanden das
Ausleihsystem nicht. Das bedeutete, dass die Sachen zum Teil unvollständig oder
gar nicht zurückgegeben wurden.
An diesem Standort treffen mindestens 18 verschiedene Nationalitäten aufeinander,
was leider zu Bandenbildung und Konkurrenzdenken führt. Es entstanden häufig
Konflikte bis hin zu Handgreiflichkeiten und Verletzungen. Die Aufgabe des Teams
besteht in der Hauptsache darin, immer wieder Regeln zu erklären, Material zu suchen, die Kinder zur Verantwortung zu ziehen und bei Konflikten zu helfen.
Der Einsatz des Spielmobils dort ist extrem wichtig, da die Kinder durch den geschützten Rahmen überhaupt erst die Möglichkeit haben, sich gewaltfreier zu begegnen. Sie können üben, zunächst nebeneinander und schließlich miteinander zu
spielen. Hierbei steht im Vordergrund, die Kinder zu unterstützen, ein Verantwortungsgefühl für sich in einer Gemeinschaft und für ein Wohnumfeld zu entwickeln,
um langfristig friedlich in kultureller Vielfalt leben zu können.
In einem Fall war es nach dem Verschwinden und Wiederauffinden von Spielgeräten möglich, alle Kinder in eine Gesprächsrunde zu integrieren um demokratisch
über mögliche Konsequenzen, die sich aus dieser Situation ergaben, nachzudenken
und abzustimmen. Die Kinder nahmen sehr engagiert an dieser Runde teil und
übernahmen zum Teil auch die Gesprächsführung. Schließlich stimmten die Kinder
darüber ab, dass die Übeltäter als Konsequenz für ihr Verhalten einen Dienst für die
Gemeinschaft ausüben sollten. Diese haben dann einen Teil des Spielgeländes von
Spielsand befreien und gründlich fegen müssen.
Der Standort Sindorf
In Sindorf wurde das Spielmobil verstärkt von Kindern im Alter von 4 bis 10 Jahren
in Anspruch genommen. Laut Einwohnermeldedaten Stand 03.02.17 leben im Einzugsgebiet 351 Kinder im Alter von 0-12 Jahren. Das Spielmobil erreichte in dieser
Altersklasse 299 Kinder, dies entsprach 85 %. Insgesamt besuchten 319 Kinder,
davon 175 Jungen und 144 Mädchen den Standort. Dazu kamen 96 Gastkinder mit
aufsummiert 138 Besuchen. Im Jahr 2016 gab es in Sindorf insgesamt 154 neue
- 13 -
Anmeldungen, d. h. fast die Hälfte der Kinder hat sich neu angemeldet. Alles in allem kamen bei 20 Einsätzen aufaddiert 2001 Kinder an den Standort, das waren
durchschnittlich 100 Kinder pro Einsatz.
Die hohe Zahl der Neuanmeldungen relativiert sich etwas, wenn man in Betracht
zieht, dass etwa 100 Kinder davon maximal drei Besuche aufweisen. Der organisatorische und zeitliche Aufwand, der damit verbunden ist, bleibt jedoch auf dem Platz
(Anmeldung und Ausweis ausfüllen, Regeln und Abläufe erklären) und im Büro (Daten verifizieren und einpflegen) gleichermaßen hoch. Insgesamt hat sich der Standort zahlenmäßig stark entwickelt, nachdem in den letzten beiden Jahren die durchschnittliche Anzahl der Besucher stetig leicht zurückgegangen war. Dazu hat wahrscheinlich auch die verlässliche und gut funktionierende Zusammenarbeit im OKJAVerbund mit den Mitarbeiter/innen des Kinder- und Jugendzentrums Sindorf beigetragen. Außerdem gab es nur einen Ausfalltag wegen Regen.
Es wurden unterschiedliche Angebote aus dem sportlichen, kreativen und sprachlichen Bereich gemacht, bei denen die Teammitglieder auch immer als Spielpartner
zur Verfügung standen. Während und nach den Sommerferien konnten vergleichsweise häufig die Wasserrutsche und die Planschbecken eingesetzt werden. Die
Abwechslung bei den durchgeführten Aktivitäten wird der großen Anzahl der Kinder
und ihren verschiedenen Bedürfnissen gerecht. Insgesamt kommt es relativ selten
zu Problemen und Streitigkeiten auf dem Platz, da dieser ausreichend groß ist und
genügend Alternativ- bzw. Rückzugsräume bietet. Es sind meistens viele Eltern anwesend, die auch auf das soziale Miteinander auf dem Platz achten. Das Abschlussspiel wird sehr gut und gerne angenommen.
Aufgrund der baulichen Veränderungen um den Platz herum sowohl durch die Errichtung von Wohnraum für geflüchtete Menschen als auch die Umgestaltung des
Platzes selbst durch die Gewährung von Landesmitteln wird es zu Veränderungen
kommen. Das Team wird in Abstimmung mit den zuständigen Ämtern anstreben,
dass die Nutzungs- und Angebotsmöglichkeiten dadurch nicht beeinträchtigt werden.
Zahlenspiegel der Spielmobilsaison 2016
Im Jahr 2016 erreichte das Spielmobil 977 (Vorjahr 555) Kinder im Stadtgebiet Kerpen, davon 518 (300) Jungen und 459 (255) Mädchen. Grundlage für die Erstellung
des Zahlenspiegels sind die angemeldeten und in die Datenbank aufgenommenen
Kinder. Insgesamt haben sich 459 (122) Kinder 2016 neu angemeldet, davon 97 in
Kerpen, 164 in Brüggen, 44 in Horrem und 154 in Sindorf.
Darüber hinaus gibt es Kinder, die nur einige Male kommen, ohne eine ausgefüllte
Anmeldung abzugeben oder bei Kindern des Spielmobils zu Besuch sind. Sie können nicht in der Datenbank erfasst werden und sind deshalb separat als Gastkinder
aufgeführt. 2016 waren dies 370 Kinder mit insgesamt 754 Besuchen.
Damit erreichte das Spielmobil 2016 insgesamt 1.347 Kinder.
Insgesamt hatte das Spielmobil 74 Einsätze (38 im Vorjahr). Dies liegt an der stabilen personellen Situation und dem Beginn der Saison bereits nach den Osterferien,
die in diesem Jahr sehr früh lagen und die Eröffnungsfeste daher schon in der ersten Aprilwoche durchgeführt wurden.
- 14 -
Besucherzahl nach Alter
Alter
Gesamt
Jungen
Mädchen
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10 11 12 13 14 15 16 17 18+
25 54 79 93 90 95 95 95 98 81 59 59 33 10
4
5
0
2
13 34 46 53 50 44 51 48 48 38 30 34 17
8
1
3
0
0
12 20 33 40 40 51 44 47 50 43 29 25 16
2
3
2
0
2
Besucherzahl nach Standorten
Standort
Kerpen
Brüggen
Horrem
Sindorf
insgesamt
223
265
170
319
männlich
120
132
91
175
Weiblich
103
133
79
144
Tagesbesucherdurchschnitt pro Einsatz
Standort
Kerpen
Brüggen
Horrem
Sindorf
gesamt
2012
75
52
82
93
302 / Ø = 76
2013
70
46
62
99
277 / Ø = 69
2014
70
59
84
85
298 / Ø = 75
2015
82
63
89
83
317 / Ø = 79
2016
84
81
84
100
349 / Ø = 87
Einsatzplan
Kerpen
06.04.
13.04.
20.04.
27.04.
04.05.
11.05.
18.05.
100
85
142
R
111
96
61
25.05.
01.06.
08.06.
15.06.
22.06.
29.06.
06.07.
103
64
118
63
77
84
72
24.08.
31.08.
07.09.
14.09.
21.09.
28.09.
05.10.
68
61
73
K
64
97
54
1.593 Kinder gesamt
84 Kinder pro Einsatz
21 Soll-Einsätze
19 Ist-Einsätze
1 Ausfall wg. Krankheit (K)
1 Ausfall wg. Regen (R)
Weltspieltag am 01.06.
Brüggen
05.04.
12.04.
19.04.
26.04.
03.05.
10.05.
17.05.
R
104
116
R
107
102
103
24.05.
31.05.
07.06.
14.06.
21.06.
28.06.
05.07.
50
101
101
R
79
99
68
23.08.
30.08.
06.09.
13.09.
20.09.
27.09.
04.10.
28
75
60
30
50
106
K
1.379 Kinder gesamt
81 Kinder pro Einsatz
21 Soll-Einsätze
17 Ist-Einsätze
1 Ausfall wg. Krankheit (K)
3 Ausfälle wg. Regen (R)
Horrem
07.04.
14.04.
21.04.
28.04.
05.05.
12.05.
19.05.
106
106
107
98
FT
105
96
26.05.
02.06.
09.06
16.06.
23.06.
30.06.
07.07.
FT
79
104
R
81
73
77
25.08.
01.09.
08.09.
15.09.
22.09.
29.09.
06.10.
65
46
53
66
78
97
71
1.508 Kinder gesamt
84 Kinder pro Einsatz
21 Soll-Einsätze
18 Ist-Einsätze
1 Ausfall wg. Regen (R)
2 Ausfälle wg. Feiertag (FT)
- 15 -
Sindorf
08.04.
15.04.
22.04.
29.04.
06.05.
13.05.
20.05.
133
96
118
75
99
103
89
27.05.
03.06.
10.06.
17.06.
24.06.
01.07.
08.07.
110
85
137
R
89
87
102
26.08.
02.09.
09.09.
16.09.
23.09.
30.09.
07.10.
71
99
102
150
99
97
60
2.001 Kinder gesamt
100 Kinder pro Einsatz
21 Soll-Einsätze
20 Ist-Einsätze
1 Ausfall wg. Regen (R)
Weltspieltag am 03.06.
Weltkindertag am 16.09.
Sommerferienaktion
Standorte
Kerpen
Brüggen
Horrem
Sindorf
gesamt
1. Woche
vor Ort
40
75
81
85
281 / Ø = 70
2. Woche
vor Ort
42
51
70
76
239 / Ø = 60
3. Woche
vor Ort
51
84
63
73
271 / Ø = 68
Summen
1. - 3. Woche
133 / Ø = 44
210 / Ø = 70
214 / Ø = 71
234 / Ø = 78
791 / Ø = 198
4. Woche
Familienausflug
13
20
31
35
99 / Ø = 25
Die Zahlen zur Sommerferienaktion geben jeweils die Anzahl der Kinder (1. - 3.
Woche) bzw. die der Kinder und Erwachsenen (4. Woche) wieder. Die mit Ø gekennzeichneten Zahlen sind die jeweiligen Durchschnittswerte.
Ausblick 2017
Im März 2017 sind mit den für das Spielmobil relevanten Grundschulen in Brüggen,
Türnich, Kerpen, Horrem und Sindorf Schulhofaktionen geplant. Hierfür wurden
mit den Schulleitungen Termine vereinbart. Das Spielmobil fährt die Schulhöfe in
der großen Pause an und gestaltet dort offene Spielsituationen, wie sie beim Spielmobil üblich sind. Diese Aktionen dienen der Werbung in eigener Sache und können auch den Einstieg in gemeinsame Projekte mit den Grundschulen bedeuten.
Das Team freut sich darauf, auch 2017 schon nach den Osterferien die Saison zu
eröffnen und bis zu den Herbstferien präsent zu sein. So sind für die kommende
Saison wieder 20 Einsätze pro Standort möglich. Das überaus erfolgreiche Leseprojekt soll 2017 noch verlässlicher ausgebaut werden.
Für die kommende Saison sind weiterhin Aktionen zum Thema Gesundheit und
Sprache geplant. Neben gesunder Ernährung wird natürlich das Thema Bewegung
wieder groß geschrieben. Um den Angeboten eine größere Nachhaltigkeit zu verleihen, sollen unter Berücksichtigung der örtlichen Bedingungen jedes Standortes Bewegungsangebote und Spielaktionen im Vorfeld geplant und in der Saison angeboten werden, die die Kinder dann selbst durchführen können, auch an Tagen ohne
Präsenz des Spielmobils. Diese werden nach der Saison in einem Spielaktionsheft
zusammengestellt.
In den Sommerferien wird das Spielmobil wieder vier Wochen lang an den Standorten im Einsatz sein. Dort wird dieses Jahr das Thema Zirkus im Vordergrund stehen. Zirkuspädagogik hat immer einen ganzheitlichen Ansatz und fördert die motorische Entwicklung, die kognitiven Fähigkeiten und das soziale und emotionale Lernen. Dies beinhaltet Angebote im sport-, erlebnis-, abenteuer- und spielpädagogischen Bereich. Unter anderem sind jeweils an den Standorten eine Zirkusvorstellung und wieder ein Familienausflug geplant.
Finanzierungsbedarf: 14.874,73 €
- 16 -
2. Jugendsozialarbeit gem. § 13 SGB VIII
2.1 Streetwork
Im Rahmen der aufsuchenden Tätigkeit sucht Streetwork sogenannte informelle
Treffpunkte auf, an denen sich unterschiedliche Jugendliche / junge Erwachsene
(fortan werden lediglich Jugendliche genannt, gemeint sind jedoch stets beide Personengruppen) und ihre Cliquen aufhalten. Streetwork Kerpen intendiert hierbei,
sich den Jugendlichen bekannt zu machen und als Ansprechpartner im öffentlichen
Raum zur Verfügung zu stehen, allerdings ohne freizeitpädagogischen Ansatz. Des
Weiteren fungiert Streetwork als parteilicher Vertreter für die Jugendlichen, um gegebenenfalls zwischen Bürgern und Jugendlichen zu vermitteln. Eine Besonderheit
von Streetwork ist, dass sich die Streetworker/innen in den Lebensraum der Jugendlichen begeben und somit die charakteristische Niedrigschwelligkeit gewährleistet ist. Streetwork Kerpen setzt sich unter anderem dafür ein, Treffpunkte für Jugendliche im öffentlichen Raum zu erhalten oder neu zu erschließen.
Im Rahmen der aufsuchenden Arbeit gab es im letzten Jahr mehrere gezielte „Einsätze“ an Standorten, die regelmäßig von Jugendlichen und Jugendgruppen frequentiert wurden. Unter anderem war Streetwork verstärkt an den Standorten Ulrichschule Sindorf, Park im Vogelrutherfeld, Martinusschule Kerpen, Europaschule
Kerpen und am Spielplatz an der Ahornstraße zu unterschiedlichen Zeiten präsent,
um mit den angetroffenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen ins Gespräch zu
kommen und mit ihnen bei der Möglichkeit der Nutzung der Örtlichkeiten zwischen
den unterschiedlichsten Interessen zu vermitteln. Häufige Auffälligkeiten waren in
diesem Zusammenhang Vandalismus und allgemeine Ruhestörung, nicht selten unter dem Einfluss von Alkohol. Streetwork ist bestrebt, den Kontakt zu den Jugendgruppen so lang wie möglich aufrecht zu erhalten, allerdings sind die Zusammensetzungen der Gruppen sehr unterschiedlich und in der Regel nicht von langer Dauer, was ein nachhaltiges Arbeiten zusätzlich erschwert.
Ein weiteres Angebot von Streetwork ist die Einzelfallbegleitung. Im Rahmen der
Einzelfallhilfe berät und begleitet Streetwork Jugendliche und junge Erwachsene im
Alter zwischen 14 und 27 Jahren. Die Hilfesuchenden finden auf unterschiedliche
Art und Weise den Weg zu Streetwork. Häufig werden sie durch das Jugendamt,
das Jobcenter, aber auch von Freunden und Bekannten auf die Mitarbeiter/innen
von Streetwork Kerpen aufmerksam gemacht. Dabei zeichnet Streetwork aus, dass
keinerlei Zugangsvoraussetzungen an das Klientel gestellt wird, dass die Zusammenarbeit völlig freiwillig, auf Wunsch auch anonym ist und dass die Klienten stets
die Intensität der Zusammenarbeit mitbestimmen.
Die Gründe, warum sich Jugendliche an Streetwork wenden, sind vielfältig. Zu beobachten ist allerdings, dass die Lebenskrisen sowohl von Jugendlichen als auch
von jungen Erwachsenen deutliche Parallelen aufweisen. Häufig sind die Hilfesuchenden von Wohnungslosigkeit bedroht, sie verspüren Existenzängste, sehen keine berufliche Perspektive, leiden unter fehlender familiärer Anbindung und können
kaum auf tragfähige Beziehungen im Bekannten- und Freundeskreis zurückgreifen.
Des Weiteren benötigen die Hilfesuchenden häufig Unterstützung bei Antragsverfahren wie ALG II, Kindergeld und BAföG. Streetwork leistet hier ganz praktische
„Lebenshilfe“, immer mit dem Ziel der Verselbständigung. So begleiten die Streetworker/innen Jugendliche z. B. ins Jobcenter, zum Gericht oder zu Beratungsstellen. Streetwork unterstützt aber auch bei der Wohnungssuche, Problemen mit den
Eltern oder in der Schule. Häufig berät Streetwork zu Fragen der Berufswahl und
unterstützt aktiv bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen.
Die Zusammenarbeit mit Streetwork gestaltet sich individuell je nach Bedarf des Klienten. Manche Klienten werden über mehrere Monate oder sogar Jahre von Street-
- 17 -
work begleitet, anderen kann mit einer einmaligen Beratung geholfen werden und
benötigen keine weitere Unterstützung. Ein Großteil der Jugendlichen die von
Streetwork begleitet werden, haben bereits Erfahrungen mit Jugendhilfemaßnahmen gemacht oder sie sind bis jetzt durch alle Netze des Hilfesystems gefallen;
dadurch gestaltet sich die bedeutende Beziehungsarbeit mit den Klienten nicht immer einfach. Zu bedenken ist hier, dass die Streetworker/innen häufig die einzig verlässlichen Vertrauenspersonen für die Klienten darstellen und diese insbesondere
zu Erwachsenen erst wieder Vertrauen aufbauen müssen. Streetwork steht für eine
aktivierende und ressourcenorientierte Sozialarbeit. Ein Ziel ist hier die Vermittlung
zum Hilfesystem und der Abbau von Schwellenängsten gegenüber anderen Hilfsangeboten.
Im Rahmen der Einzelfallbegleitung wurden im Jahr 2016 insgesamt 105 Klient/innen, 54 weibliche und 51 männliche Klienten, beraten und begleitet. Das
Durchschnittsalter der Klienten lag bei ca. 21 Jahren. Des Weiteren wurden fünf hilfesuchende Elternteile und/oder Verwandte beraten und an andere Institutionen
weitervermittelt.
Auch im vergangenen Jahr war unser Klientel von akuter Wohnungslosigkeit bedroht und es wurden einige in der Obdachlosenunterkunft der Kolpingstadt Kerpen
in Kooperation mit dem Ordnungsamt untergebracht. Während der Begleitung durch
Streetwork konnten auch einige Klienten eine eigene Wohnung beziehen, wobei
deutlich mehr im Rahmen der Hilfen zur Alltagsbewältigung in der eigenen Wohnung durch Streetwork begleitet wurden. Des Weiteren konnte im Austausch mit
Angehörigen und Freunden der Klienten und teilweise in Zusammenarbeit mit der
Abteilung „Erzieherische Hilfen“ des Jugendamtes, alternative Möglichkeiten der
Unterbringung sowie Konfliktlösungen gefunden werden (z. B. Unterbringung bei
Freunden oder Verwandten, Rückführung in die Herkunftsfamilie, Konfliktgespräche). In fast allen Fällen bestand Kontakt zum Jobcenter.
Streetwork Kerpen arbeitet mit verschieden Kooperationspartnern zusammen. Zu
diesen zählen unter anderem die Erzieherischen Hilfen und die Jugendgerichtshilfe
des Jugendamtes der Kolpingstadt Kerpen, aber auch das Ordnungsamt, das Jobcenter, die Jugendzentren, die Wohnungslosenhilfe und die weiterführenden Schulen in Kerpen. Dieses Netzwerk, welches sich über die Jahre immer weiter entwickelt hat, ist für die tägliche Arbeit von großer Bedeutung. Aus diesem Grund blickt
Streetwork Kerpen zufrieden auf die Vertiefung mit den neu geknüpften Kooperationspartnern zurück.
Streetwork Kerpen engagiert sich in unterschiedlichen Arbeitskreisen und ist Mitglied in der Landesarbeitsgemeinschaft Streetwork/Mobile Jugendarbeit NRW e. V.
Finanzierungsbedarf: 3.027,09 €
2.2 Jugendgerichtshilfe
Die Jugendgerichtshilfe (JGH) ist ein besonderes Organ der Strafrechtspflege, dessen Aufgabengebiet gesetzlich geregelt ist. Organisatorisch ist sie gem. § 38 Jugendgerichtsgesetz (JGG) und § 52 Sozialgesetzbuch VIII (SGB VIII) originär dem
Jugendamt zugeordnet. Ihre Aufgaben definiert ebenfalls der § 38 Abs. 2 JGG. Die
Vertreterinnen und Vertreter der Jugendgerichtshilfe bringen die erzieherischen und
sozialen Gesichtspunkte im Verfahren vor den Jugendgerichten zur Geltung. Ergänzend gewährleistet die JGH
• Unterstützung der beteiligten Behörden bei der Findung eines für jeden Einzelnen angemessenen Urteils/Maßnahme unter Wahrung des dem JGG unterliegenden erzieherischen Moments,
• Vermittlung, Durchführung und Überwachung von Weisungen (§ 10 JGG)
- 18 -
•
•
und Auflagen (§ 15 JGG),
Haftentscheidungshilfe (§ 72a JGG),
Betreuung von Inhaftierten und Wiedereingliederungshilfe für strafentlassene Jugendliche und Heranwachsende.
Darüber hinaus hat die Jugendgerichtshilfe folgende Aufgaben:
• Unterstützung bei der Aufarbeitung von Sozialisationsdefiziten,
• Förderung der individuellen und sozialen Entwicklung von Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden,
• Aufklärung und Information über Zusammenhänge von Jugendstraftaten,
Stationen der Strafverfolgung und der Konsequenzen
Die unten stehende Tabelle zeigt die Fallzahlen der vergangenen Jahre im Überblick.
Jahr
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Fälle
615
623
626
676
615
770
Die Jugendgerichtshilfe Kerpen regelt nicht nur die Angelegenheiten, die mit der
Vertretung der 14- bis 21-jährigen Jugendlichen bzw. Heranwachsenden vor dem
Jugendgericht verbunden sind. Sie gewährleistet, plant und organisiert die Durchführung und Kontrolle sämtlicher im JGG genannten ambulanten Maßnahmen wie:
• Arbeitsauflagen/Sozialdienststunden
• Täter-Opfer-Ausgleich
• Schadenswiedergutmachung
• Verkehrserziehungskurs
• Sozialer Trainingskurs/Anti-Gewalt-Training
• Betreuungsweisung
• Geldbußen
In der folgenden Tabelle ist die Anzahl der durch die Jugendgerichtshilfe Kerpen
vermittelten Sozialdienststunden/Arbeitsweisungen der letzten Jahre aufgeführt.
Jahr
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Anzahl der Stunden
5137
4420
4583
3890
3789
4261
Durch Arbeitsweisungen allgemein soll die Lebensführung der Jugendlichen / Heranwachsenden beeinflusst werden, indem Fehlverhalten bewusst gemacht, Verantwortungsgefühl geschärft, der Wert Rechtsgüter Dritter schätzen gelernt, aber auch
Erfolgserlebnisse vermittelt werden. Deshalb ist es der Jugendgerichtshilfe Kerpen
wichtig, individuelle Lösungen bzw. passgenaue Einsatzstellen zu finden.
Aufgrund der Vielzahl der Betroffenen und der hohen Stundenzahl jedes Einzelnen
sowie einer begrenzten Anzahl von Einsatzstellen können bis zum Beginn der Arbeit
Wartezeiten bestehen. Da dies aber im Widerspruch zu dem erzieherischen An-
- 19 -
spruch steht, auf Verfehlungen möglichst schnell Konsequenzen folgen zu lassen,
hat die Jugendgerichtshilfe Kerpen den Anspruch, dass die Vermittlungen möglichst
zeitnah erfolgen und akquiriert ständig neue sinnvolle Einsatzstellen.
Seit 2008 wird darüber hinaus die Ableistung von Sozialdienststunden in angeleiteten Gruppen angeboten. Die in Gruppen abzuleistende, betreute Form der Sozialdienstauflage verschafft in verstärktem Maß Gemeinschafts- und Kontakterlebnisse, was sozial festigende Wirkung erzielen und somit die Gefahr erneuter Straftaten
vermindern soll. Durch den nahen Kontakt bei der gemeinsamen Arbeit ergeben
sich zwanglose Gespräche, die u. a. auch Anregungen zu angemessenem Verhalten am Arbeitsplatz oder allgemein in Gruppen sowie zur sinnvollen Freizeitbeschäftigung eröffnen. Hier wird durch aktives Handeln alternatives Gruppenerleben ermöglicht. Für die Gruppen werden hauptsächlich schwer zu vermittelnde Teilnehmer
mit hoher Stundenzahl ausgewählt.
Weiterhin werden folgende Maßnahmen vorgehalten:
• Verkehrskurs: Der Verkehrskurs, auch Verkehrserziehungskurs genannt, hat
das Ziel, den Teilnehmern ein Verhalten zu vermitteln, welches dazu führt,
dass zukünftig niemand mehr gefährdet wird. Der Kurs wird von der Jugendgerichtshilfe durchgeführt. Inhaltliche Schwerpunkte dabei sind die Aufarbeitung der begangenen Straftat, das Erkennen und Vermeiden von Gefahren,
Alkohol und illegale Drogen im Straßenverkehr und Fragen zum Thema Versicherungs- und Haftungsrecht sowie der Erwerb und/oder Erhalt des Führerscheins.
Jahr
2011
2012
2013
2014
2015
2016
•
Anzahl der Teilnehmer
20
26
24
37
29
20
Sozialer Trainingskurs/Anti-Aggressivitäts-Training (AAT): Der Soziale
Trainingskurs ist ein gruppenpädagogisches Angebot für Jugendliche und
Heranwachsende, die durch nicht unerhebliche Straftaten, meist im Bereich
Körperverletzung oder Raub in Erscheinung getreten sind. Inhaltlich dient er
der Förderung von persönlicher und sozialer Verantwortlichkeit, Konfliktfähigkeit und -verarbeitung, Kontinuität und Selbstständigkeit und verfolgt das Ziel,
an den durch die Straftat deutlich gewordenen Erziehungsmängeln zu arbeiten und somit den Weg zu einem straffreien Leben zu unterstützen. Seit 2002
finden in der Regel zwei Kurse pro Jahr statt, an denen jeweils 5 - 8 Jugendliche/ Heranwachsende zwischen 15 und 20 Jahren teilnehmen.
Die Jugendgerichtshilfe Kerpen arbeitet bei der Durchführung ihrer Kurse seit
2013 mit einem neuen Kooperationspartner zusammen. Dies bedeutet, dass
der Soziale Trainingskurs auch in Form eines Anti-Aggressivitäts-Trainings
(AAT) durchgeführt werden kann. Methodisch wird hierbei mit verschiedenen
Ansätzen gearbeitet, die je nach Gruppenzusammensetzung auf die individuellen Erforderlichkeiten abgestimmt werden.
Die Trainer bedienen sich hierfür der Methoden der gesprächsorientierten und
themenzentrierten Interaktion, der konfrontativen Pädagogik, Ansätzen der
Lern- und Verhaltenstherapie und nutzen erlebnispädagogische Mittel, die im
Gruppen- und Einzeltraining Anwendung finden.
- 20 -
Die Teilnehmer erhalten durch ein transparentes und für alle verbindliches
Regelwerk, ergänzt durch die gemeinsame Erarbeitung eines tragfähigen
Gruppengefüges eine Orientierungshilfe, die sie dazu befähigt, aktiv an der
Entwicklung von Problembewusstsein und Konfliktlösungsstrategien sowie der
Bewältigung von Alltagsproblemen zu arbeiten.
Für Personen mit Einzeltrainingsbedarf besteht eine enge Zusammenarbeit
mit dem Arbeiter-Samariter-Bund, namentlich der Männerberatungsstelle Dekathlon in Brühl.
•
Betreuungsweisung: Betreuungsweisungen sind als zeitlich und inhaltlich intensive Begleitung über einen Zeitraum von 3 bis 12 Monaten definiert. Sie
ermöglichen, den Einzelnen durch eine Bezugsperson gezielt zu betreuen und
bei der Lösung persönlicher und sozialer Probleme zu unterstützen. Themen
sind vertrauensbildende Maßnahmen, Lebens-, Schul- und Berufsperspektiven entwickeln, Familien- und/oder Partnerschaftsproblematik bearbeiten, Behördenangelegenheiten, Schuldnerberatung vorbereiten und begleiten, Wohnungssuche unterstützen oder Therapievorbereitung.
Neben der klassischen, gerichtlich angeordneten Betreuungsweisung findet
zunehmend eine intensive Einzelfallbetreuung und Beratung für Jugendliche
und Heranwachsende statt, die oft aufgrund mehrerer Jahre andauernder
Straffälligkeit mit der Jugendgerichtshilfe in Verbindung stehen. Das dadurch
entstandene Vertrauensverhältnis ermöglicht eine enge Zusammenarbeit analog zur Betreuungsweisung.
Im Jahr 2016 wurden 14 Personen auf diese Weise begleitet.
Außerdem fanden zudem erneut zahlreiche Besuche der inhaftierten Jugendlichen
und Heranwachsenden in Untersuchungshaft oder Strafhaft statt. Auf diesem Weg
konnte der Kontakt zu den Inhaftierten aufrechterhalten und die Hauptverhandlung
sowie die spätere Entlassung vorbereitet werden.
2.3 Schulsozialarbeit
Einleitung
Schulsozialarbeit will das Recht junger Menschen auf Förderung ihrer Entwicklung
und auf Erziehung verwirklichen helfen. Sie versteht sich als Bindeglied zwischen
Jugendhilfe, Schule und Elternhaus. Ein wesentlicher Baustein in diesem Zusammenhang ist die Einzelfallarbeit.
Im letzten Jahr konnte die Schulsozialarbeit der Kolpingstadt Kerpen aufgrund der
stabilen Personalsituation eine hohe Beständigkeit an den zu betreuenden Schulen
aufweisen. Diese fortdauernde Bereitstellung von Fachkraft und Fachwissen ermöglichte nicht nur die Beratung bedarfsgerechter zu gestalten, sondern half auch die
verschiedensten Präventionsprojekte stärker in den Schulen zu implementieren.
Durch Erreichung einer zusätzlichen Qualifikation von drei Fachkräften zur/zum Deeskalationstrainer/in Gewalt und Rassismus in 2016, kann die Schulsozialarbeit der
Kolpingstadt Kerpen nun insgesamt fünf ausgebildete Anti-Gewalt- und Deeskalationstrainer/innen den Schulen zur Verfügung stellen. Auch vor diesem Hintergrund
kann der im letzten Präventionsbericht beschriebenen steigenden Gewaltbereitschaft von Schüler/innen adäquat begegnet werden. Bereits in den Grundschulen
werden entsprechende Trainings durchgeführt und sind in den Unterricht integriert.
Die Schulsozialarbeit bietet Beratung in unterschiedlichen Situationen und Problem-
- 21 -
lagen an. Diese kann einmalig oder auf längere Dauer angelegt sein. Sie richtet sich
an Eltern, Lehrer/innen oder OGS-Mitarbeiter/innen und natürlich auch an die Schüler/innen selbst. In diesem Zusammenhang wird immer wieder deutlich, dass es an
den weiterführenden Schulen aus schulsozialarbeiterischer Sicht eine Vielzahl von
psychischen Belastungen bei Kindern und Jugendlichen gibt. Manche resultierten
aus dem Schulalltag, aber auch die familiäre Situation ist ausschlaggebend für persönliche Krisen der Schüler/innen.
In den Gesprächen mit den betroffenen Schüler/innen und auch Eltern konnten
diese je nach Bedarf an weitergehende Institutionen der Hilfe und Unterstützung wie
z. B. der Familienberatungsstelle, Psychotherapeuten sowie dem Schulpsychologischen Dienst vermittelt werden.
Ein defizitärer Umgang mit sozialen Netzwerken der Schülerinnen und Schüler ist
dauerhaft bedeutsam, was weitere zusätzliche präventive Maßnahmen notwendig
macht.
Die Beratung, die sich auf Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket bezieht, ist ein Schwerpunkt der Schulsozialarbeit an allen betreuten Schulen. Das Bildungs- und Teilhabepaket ist ein Programm des Bundesministeriums für Arbeit und
Soziales. Es ermöglicht Kindern aus finanziell schwachen Familien unter bestimmten Voraussetzungen durch finanzielle Unterstützung die Teilhabe am sozialen und
kulturellen Leben. Schulsozialarbeit informiert und berät konkret über Anspruchsvoraussetzungen sowie die unterschiedlichen Zugangswege. Bei Bedarf unterstützt
Schulsozialarbeit auch beim Ausfüllen der notwendigen Anträge sowie bei der Korrespondenz mit den unterschiedlichen Institutionen (Jobcenter, Wohnungsamt, Kindergeldstelle, Amt für Familien, Generationen und Schule des Rhein- Erft- Kreises).
Erstmals gestaltete die Schulsozialarbeit der Kolpingstadt Kerpen 2016 zwei schulübergreifende Ferienprojektwochen. Diese wurden jeweils in der ersten Oster- und
Herbstferienwoche initiiert und am Standort der Martinusschule durchgeführt. Die
Projektwochen richteten sich an Schülerinnen und Schüler der Hauptschulen, der
Förder- und Realschule, der Klassen 5 und 6. Die Ferienprojektwochen helfen, den
Kontakt der Schulsozialarbeit zu den Schüler/innen insbesondere im Freizeitbereich
zu vertiefen und die Beziehung und die Vertrauensebene zu stabilisieren.
Die Situation der schulpflichtigen Flüchtlingskinder stellt eine erhebliche zusätzliche
Herausforderung im Schulalltag dar.
Andere sozialarbeiterische und pädagogische Bedarfe werden darüber hinaus von
der Schulsozialarbeit in Kooperation mit den Lehrer/innen sowie im Austausch mit
den Schüler/innen festgelegt und bearbeitet.
Europaschule der Kolpingstadt Kerpen
Die aktuelle Zahl der Schüler/innen beträgt 2.046. Die Jahrgänge sind acht- bis elfzügig.
Beratung und Konfliktbearbeitung
Der Schwerpunkt der Schulsozialarbeit an der Europaschule liegt auf der Einzelfallhilfe. In Beratungsgesprächen mit Schülern und Eltern werden schulische, familiäre,
persönliche und soziale Probleme bearbeitet und jeweils passende Unterstützungsmöglichkeiten und Hilfsangebote aufgezeigt und vermittelt. Auch die Beratung
und enge Kooperation mit Lehrkräften, den verschiedenen Gremien der Schule sowie der Schulleitung sind wesentlicher Bestandteil der Arbeit. Darüber hinaus werden Gespräche zur Lösung unterschiedlichster Konflikte angeboten.
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Mitwirkung an schulinternen u. -übergreifenden themenspezifischen Arbeitskreisen
Die Schulsozialarbeiterin ist Teil des Krisenteams am Gymnasium, das sich mit
möglichen Krisensituationen an der Schule, Notfallplänen und Handlungsanweisungen sowie der diesbezüglichen Zusammenarbeit mit Polizei und Justiz beschäftigt.
Darüber hinaus ist die Schulsozialarbeiterin Teil des Inklusionsteams an der Europaschule. Gemeinsam mit dem Sonderpädagogen und den Lehrern wird hier erarbeitet, wie Inklusionsschüler und deren Klasse sonderpädagogisch und sozialpädagogisch unterstützt werden können.
Durchführung eines Moduls zum Thema „Online-Sucht“ im Rahmen der Suchtprophylaxewoche in der Jahrgangstufe 7
Auch in diesem Jahr führte die Schulsozialarbeit im Rahmen der jährlich an der Europaschule stattfindenden Suchtprophylaxewoche in allen neun Klassen der Jahrgangsstufe 7 ein Modul zum Thema „Online-Sucht“ durch. In interaktiven Übungen
und Gruppenarbeiten wurden Fallbeispiele für die verschiedenen Stadien eines
Suchtverlaufs, Kriterien einer Suchterkrankung, Präventions- und Unterstützungsmöglichkeiten thematisiert und erarbeitet. Ziel dessen war es, eine Sensibilisierung
der Schüler/innen für das Thema „Online-Sucht“ zu erreichen.
Vorstellung der Schulsozialarbeit und Einheiten zum Sozialen Lernen in der Jahrgangsstufe. 5
Zu Beginn des 5. Schuljahres befinden sich die Schüler/innen in einer Phase des
Zurechtfindens an der neuen Schule und des Kennenlernens im neuen Klassenverbund. Oftmals gehen damit Ängste, Unsicherheiten und Konflikte der Kinder untereinander einher. Die Schulsozialarbeiterin stellte sich den Fünftklässlern vor und
führte in allen acht Fünferklassen in Kooperation mit den jeweiligen Klassenlehrer/innen Übungen zur Stärkung der Klassengemeinschaft und zur Förderung der
sozialen Fertigkeiten der Kinder durch. Falls im Rahmen dessen Unterstützungsbedarfe einzelner Schüler/innen offenkundig wurden, knüpfte eine Einzelfallhilfe daran
an.
Angebote zur Stärkung des Klassenklimas
Die Schulsozialarbeiterin führt sowohl präventiv als auch zur Reaktion auf akute
Konfliktsituationen anonyme Umfragen in den Klassen 5-9 bezüglich des Klassenklimas durch. Das Angebot zur Stärkung des Klassenklimas besteht aus 3 Phasen:
• Phase 1: Evaluation – Der anonym ausgehändigte Fragebogen besteht aus
drei offenen Fragen zum Klassenklima. So können die Schüler/innen frei positive und negative Aspekte des Klassenklimas benennen.
• Phase 2: Auswertung – Das Ergebnis wird im Anschluss gemeinsam mit der
Klasse ausgewertet.
• Phase 3: Ergreifen von Maßnahmen – In Form von Gruppenarbeiten, Gruppenübungen und Diskussionen erarbeiten die Schülerinnen und Schüler unter
Anleitung der Schulsozialarbeiterin eigene Klassenregeln die individuell auf
die Klasse konzipiert werden. Partizipativ entscheiden die Schüler/innen in
den jeweiligen Klassen, wie das zukünftige Miteinander aussehen soll und
stärken somit auch das soziale Miteinander.
Realschule der Kolpingstadt Kerpen
Im Jahr 2016 betrug die Schülerzahl ca. 640. Die Jahrgänge sind vierzügig.
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Die Auswahl und Schwerpunktsetzung der pädagogischen Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern werden bezüglich der vorliegenden Bedarfe von der Schulsozialarbeiterin in Kooperation mit dem Lehrerkollegium festgelegt.
Streitschlichtung
Das Projekt Streitschlichtung befähigt die Schülerinnen und Schüler besser miteinander umzugehen und Konflikte ohne Gewalt zu lösen. Dies sorgt für ein friedliches Miteinander an der Schule. Schülerinnen und Schüler der Klasse 8 und 9 werden ein Schuljahr lang zu Streitschlichtern ausgebildet. Im 10. Schuljahr fungieren
diese dann für die anderen Schülerinnen und Schüler der Schule als Streitschlichter
und erhalten ein entsprechendes Zertifikat. Fünf Schülerinnen und Schüler haben
bis Juli 2016 an dieser Ausbildung teilgenommen. Die Ausbildung findet wöchentlich
im Rahmen einer AG statt. Seit September 2016 lassen sich 14 Schülerinnen und
Schüler zu Streitschlichtern ausbilden.
Sozialtraining
Die Schülerinnen und Schüler erlernen im Sozialtraining ihre sozialen Handlungskompetenzen weiter auszubauen und dabei den Umgang mit Verhaltensproblemen
zu schulen, so dass schwierige Schulalltagssituationen, wie beispielsweise
Mobbing oder körperliche Auseinandersetzungen besser bewältigt werden können
und ein faires Miteinander möglich ist.
Das Sozialtraining findet in der Realschule in allen 4 Eingangsklassen statt. Die
Trainings werden jeweils in Kooperation mit einer Kollegin/ einem Kollegen aus der
Schulsozialarbeit durchgeführt.
Kanutour für engagierte Schüler/innen
Am letzten Donnerstag vor den Sommerferien hatten 15 Schülerinnen und Schüler
aus den AGs Streitschlichtung und Sanitäter, wie bereits im Vorjahr, die Möglichkeit
Kanu auf dem Otto-Maigler-See in Hürth zu fahren. Dies ist eine Belohnungsaktion
für diese Schülerschaft, da diese durch ihr soziales Engagement das Schulleben an
der Realschule unterstützen. Das Kanuprojekt dient auch dem Zusammenhalt und
fördert die Teamfähigkeit und Kooperation der beteiligten Schülerinnen und Schülern.
Projekt Klangwerk
Interessierte Schülerinnen und Schülern der Klassen 9 konnten an diesem Projekt
teilnehmen. Das Projekt wurde in Kooperation mit dem katholischen Bildungswerk
an fünf Tagen vor Beginn der Schulsommerferien, in Köln durchgeführt. Die Schülerinnen und Schüler nahmen mit professionellen Mediengeräten verschiedenste Geräusche im Museum Kolumba und auf der Straße auf und führten Interviews zu einem eigens überlegten Thema durch. Diese Aufnahmen stellte diese Schülerschaft
dann künstlerisch zu einer Klangcollage zusammen. Hier übten sie unter anderem
den Tonschnitt an verschiedenen Computerprogrammen. Abgesehen vom Spaß
den dieses Projekt den Schülerinnen und Schülern bereitete, konnten diesen auch
Kultur einerseits und Bildung andererseits auf eine besondere Art und Weise vermittelt werden.
Projekt Fotoshop
Dieses Projekt richtete sich an Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 und 9. Mit
professionellen Fotoapparaten erlernten die Schülerinnen und Schüler sich selbst
und Objekte unter dem Thema Licht und Schatten in Szene zu setzen. Am Ende
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wurde eine Fotocollage erstellt, die in der Realschule ausgestellt und auch auf der
Homepage der Realschule veröffentlicht wurde. Durch das Projekt wird das Selbstbewusstsein der Schüler bezüglich des eigenen Körpers gestärkt. Des Weiteren erlernten sie die Arbeit mit einer professionellen Kamera und erlebten Personen und
Objekte ästhetisch darzustellen.
Adolph-Kolping-Hauptschule Kerpen (AKS)
Die Adolph-Kolping-Hauptschule wird insgesamt von 336 Schülerinnen und Schülern aus dem Stadtgebiet besucht. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund liegt bei ca. 72 %. Die Schule liegt in unmittelbarer Nähe zu einem sozialen Brennpunkt. Neben den Regelklassen verfügt die AKS über eine BuSKlasse (Beruf und Schule) sowie drei Auffangklassen (AUK), die zurzeit von 65
Schülerinnen und Schülern besucht werden. Im Rahmen des Gemeinsamen Unterrichtes (GU) werden die Schüler auch durch zwei Sonderpädagoginnen- und pädagogen unterstützt.
Im Rahmen des Gebundenen Ganztages arbeitet die AKS mit dem Schülergarten
e. V., einem Träger der freien Jugendhilfe, der die Übermittagsbetreuung und freizeitpädagogische Angebote anbietet, zusammen.
Über die Jahre hat sich an der Adolph-Kolping-Hauptschule in Kerpen ein vielschichtiges Beratungs- und Trainingsangebot entwickelt, welches nicht nur der aktiven und unmittelbaren Intervention, sondern auch der Prävention dient.
Coolnesstraining
Das Coolnesstraining ist ein Trainingsangebot für Kinder und Jugendliche zur Verbesserung der Handlungskompetenz in konfliktträchtigen Alltagssituationen. Es
dient vor allem der Gewaltprävention und Gewaltintervention. Beim Coolnesstraining
geht es um die Ursachen, Auslöser und Gelegenheiten für aggressives und gewalttätiges Verhalten von Kindern und Jugendlichen.
Das Training verbessert die soziale Kompetenz von Kindern und Jugendlichen und
fördert eine Kultur des Hinschauens und der friedfertigen Einmischung. Das Training wird standardmäßig im 14-tägigen Rhythmus in den 5. Klassen (Doppelstunde)
angeboten und ist in den Stundenplan dieser Schülerschaft integriert.
Selbstbehauptungstraining durch das Medium Taekwondo
Fortführung einer Taekwondo-AG als waffenlose Selbstverteidigung regelmäßig
donnerstags nachmittags. Das Angebot richtet sich an alle Schülerinnen und Schüler aller Stufen. Es dient dem Aufbau von Selbstbewusstsein, Disziplin, Durchhaltevermögen und fördert den respektvollen Umgang der Schülerinnen und Schüler untereinander. Dieses Angebot dient auch der Gewaltprävention. Darüber hinaus werden durch dieses Angebot Schülerinnen und Schüler erreicht, die zunächst über
den „normalen“ Zugang der Vereinstätigkeit nicht erreicht werden. Besonderheit! Es
werden Gürtelprüfungen absolviert, die von der DTU (Deutschen Taekwondo Union)
anerkannt sind.
Juwelier-Workshop im Rahmen der Berufsorientierung
Unter Anleitung einer Goldschmiedin wurde im November 2016 ein eintägiger Juwelier-Workshop an der Adolph-Kolping-Schule angeboten. Das werkpädagogische
Angebot richtete sich an Schüler/innen der 8. und 9. Klassen und wurde im Rahmen
der Berufsorientierung sowie der Erweiterung der persönlichen Fähig-/Fertigkeiten
installiert.
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Präventionsangebot für Schulklassen zum Thema Mobbing/ Cybermobbing
In Kooperation mit der Kreispolizeibehörde des Rhein-Erft-Kreises (Kommissariat
Kriminalprävention/Opferschutz) wurde für die 7. Klassen ein Angebot im Bereich
der Gewalt- und Verhaltensprävention initiiert. Zentrale Themen waren u. a. Mobbing/ Cybermobbing, Interventionsmöglichkeiten, Rechte am eigenen Bild, Sicherheit im Internet und Datenschutz
Theaterstück „Update 2.0“ von ComicOn
Auf Initiative der Schulsozialarbeit (Adolph-Kolping-Hauptschule und GHS Horrem)
war die Theaterproduktion Köln „ComicOn“ im Oktober zu Gast in der GHS Horrem.
Das Theaterstück widmete sich den Peinlichkeiten und Ängsten während der Pubertät, mit dem Schwerpunkt auf Sexualität und soziale Medien. Es thematisierte
Verantwortung und Werte im Umgang mit Daten, Bildern und Videosequenzen im
Online-Alltags-Verkehr. Es nahmen die 8. und 9. Klassen der AKS und der GHS teil.
Streitschlichter-AG
Mit dem Schuljahr 2016/17 konnte eine Streitschlichter-AG im Rahmen des Ganztages der Schule installiert werden. Gemeinsam mit einer Lehrerin soll die Ausbildung
von Streitschlichtern bis zum Sommer 2017 abgeschlossen sein und ist Teil der
Gewaltprävention an der Hauptschule. Dabei werden Schülerinnen und Schüler zu
Streitschlichtern ausgebildet und sollen zukünftig zwischen Schülerinnen und Schülern vermitteln, die einen Konflikt miteinander austragen, um damit zu einem friedlicheren Zusammenleben innerhalb des Klassen- und Schulverbandes beitragen.
Info-Stunde für Abschlussklassen
Im Sommer 2016 wurden zwei „Info-Stunden“ für Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen installiert. Dabei stellten sich zwei Institutionen aus Kerpen bzw.
dem Rhein-Erft-Kreis (Streetwork der Kolpingstadt Kerpen und „Ansprechbar“ Suchtberatungsstelle für Jugendliche in Hürth) vor. Es nahmen alle vier Abschlussklassen (10a1, 10a2, 10B und BuS-Klasse) teil.
„Erlebnispädagogischer Tag – Hochseilgarten“
Mit der Klasse 6b (Schuljahr 2015/16) und der Klasse 6c (Schuljahr 2016/17) wurde
im Sommer bzw. Herbst 2016 ein erlebnispädagogischer Tag durchgeführt. Der Fokus lag auf der „Klassenentwicklung“ sowie der individuellen Persönlichkeitsentwicklung. Dabei wurden vor allem Kompetenzen wie Kommunikationsfähigkeit, positives
Sozialverhalten und Zusammenhalt in der Gruppe gefördert.
„FreiZeit in Kerpen“ mit den Klassen 5 und 6
Die fünften Klassen besuchten gemeinsam mit ihren Klassenleitungen und dem
Schulsozialarbeiter das Spielmobil der Kolpingstadt Kerpen. Die sechsten Klassen
besuchten den Jugendtreff des Internationalen Zentrums der Arbeiterwohlfahrt in
Kerpen. Die Schülerinnen und Schüler sollten die Möglichkeit bekommen, die unterschiedlichen Institutionen kennenzulernen und Ideen für eine sinnvolle Freizeitgestaltung (vor allem nach der Schule) zu erhalten.
Gemeinschaftshauptschule (GHS) Horrem
Im Jahr 2016 betrug die Schülerzahl 365. Gemeinsames Lernen (GL) findet in allen
Jahrgangsstufen statt, die durchweg dreizügig sind. Im Jahr 2016 wurden folgende
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Projekte im Rahmen der Präventionsarbeit durchgeführt:
Theateraufführung „upDate“
Auf Einladung der Schulsozialarbeit (Adolph-Kolping-Hauptschule und GHS Horrem) war die Theaterproduktion Köln „ComicOn“ im Oktober zu Gast in der Gemeinschaftshauptschule Horrem. Das Theaterstück thematisierte Verantwortung und
Werte im Umgang mit Daten, Bildern und Videosequenzen im OnlineAlltagsverkehr. Aufgrund der realistischen Umsetzung sprach das Stück die Schüler/innen der Stufen 8 und 9 sehr an, sie zeigten sich beeindruckt von den Auswirkungen und Konsequenzen, die Cyber-Mobbing haben kann.
Auch die beteiligten Lehrkräfte, die zur pädagogischen Vor- und Nachbereitung in
ihren Klassen Begleitmaterial zum Theaterstück erhalten hatten, äußerten sich
durchweg positiv. Das Theaterstück reiht sich in das Präventionsprogramm der
Schulen ein und stellt ein sinnvolles Modul zur Mobbingprävention und Medienkompetenz im Schulalltag dar.
Fußball-AG
In Zusammenarbeit mit der Präventionsstelle der Kolpingstadt Kerpen konnte 2016
die Fußball-AG an der GHS Horrem fortgeführt werden. Insgesamt nahmen 15
Schüler/innen im Alter von 12 bis 15 Jahren regelmäßig daran teil. Der überwiegende Teil der Kinder kommt aus Familien, die Leistungen nach SGB II beziehen. Das
Fußballtraining wird als Methode zur sozialen Kompetenzvermittlung genutzt. Das
Einhalten von Regeln sowie Respekt- und Toleranzverhalten sind Voraussetzung
für ein faires Miteinander. Angewandt wird die „Fußball-für-Toleranz-Methode“, in
der Fairplay eine übergeordnete Rolle spielt. Die AG erfreut sich großer Beliebtheit.
„No Blame Aproach“
Der "No Blame Approach" (wörtlich "Ohne-Schuld-Ansatz") ist eine lösungsorientierte Vorgehensweise, die darauf abzielt, zum Wohl und Schutz der MobbingBetroffenen zu handeln und Mobbing nachhaltig zu stoppen. Die besondere Faszination und gleichzeitig große Herausforderung des Ansatzes liegt darin begründet,
dass - trotz der schwerwiegenden Problematik - auf Schuldzuweisungen und Bestrafungen verzichtet wird. Vielmehr vertraut er auf die Ressourcen und Fähigkeiten
von Kindern und Jugendlichen, wirksame Lösungen herbeizuführen. In den allermeisten Fällen konnte das Mobbing zeitnah beendet werden.
Werkpädagogisches Projekt „Goldschmiede-Workshop“
Dieses Projekt zur Stärkung der Bildungskompetenz wird bereits im neunten Jahr
von der Schulsozialarbeiterin in Kooperation mit einem Goldschmiedemeister an der
GHS Horrem angeboten. Im Jahr 2016 fand der Workshop am Samstag, 29.10.16
und an den Projekttagen vom 01. bis 03.12.16 mit insgesamt 40 Schülerinnen und
Schülern statt. Sie entwarfen und erstellten unter Anleitung eines Goldschmiedemeisters und einer Goldschmiedegesellin ein eigenes Werkstück (Ring, Kettenanhänger, Gürtelschnalle etc.). Die sozialen, persönlichen und fachlichen Kompetenzen werden den Schülerinnen und Schülern durch die werkpädagogische Arbeit und
einem Sozial- und Kommunikationstraining vermittelt. Sie erlangen berufsübergreifende Kenntnisse und Fertigkeiten aus der Metall- und Kunststoffverarbeitung und
werden für den Übergang von der Schule in den Beruf gefördert.
Sexualpädagogische Beratung für Mädchen
In Kooperation mit der AWO-Beratungsstelle für Schwangerschafts- und Familien-
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fragen nehmen alle Mädchen der Stufe 8 (klassenweise) an einem Kennenlernvormittag der Beratungsstelle teil. Hier haben sie die Möglichkeit, außerhalb der Schule
in vertrauensvoller Atmosphäre Fragen zur Sexualität und Partnerschaft zu stellen.
Ziel ist es, durch Information und Aufklärung ungewollten Schwangerschaften bei
Minderjährigen vorzubeugen.
Anti-Gewalt- und Deeskalationstraining
Seit dem Schuljahr 2010/11 werden an der GHS Horrem regelmäßig Anti-Gewaltund Deeskalationstrainings für die Schüler/innen der Stufe 5 durchgeführt. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Schulsozialarbeiterkollegen werden mit den Mitteln der konfrontativen Pädagogik und speziellen Übungen folgende Inhalte geübt:
• Einhalten von Regeln,
• Kooperationsbereitschaft,
• Wahrnehmung und Benennung der eigenen Gefühle,
• Vertrauen und Offenheit sowie
• Verhalten in Bedrohungssituationen
Die Trainings finden im Beisein der jeweiligen Klassenlehrerin statt und sind fester
Bestandteil des Stundenplans.
„Urban Gardening“
Im Jahr der Integration 2016 initiierte die Abteilung Integration der Kolpingstadt Kerpen ein Sommerprogramm. Unter dem Motto „Kerpen gelingt gemeinsam“ startete
die Klasse 6a der GHS Horrem in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Baubetriebshofes im September eine gemeinsame Pflanzaktion im öffentlichen Raum rund
um das Soziokulturelle Zentrum in Horrem.
Die Mitarbeiter des Baubetriebshofes zeigten eine hohe Motivationsbereitschaft und
konnten die 20 Schülerinnen und Schüler für die gärtnerische Tätigkeit begeistern.
Sie jäteten Unkraut, setzten kleine Lavendelpflanzen und andere Stauden in die Erde und verteilten neuen Mutterboden. Ziel war es, die Schülerinnen und Schüler im
öffentlichen Raum tätig werden zu lassen, um ihre Wahrnehmung zu schärfen (hier
die bepflanzten Beete) und ihre soziale Verantwortung zu fördern.
Streitschlichter-Ausbildung
Im Februar 2016 wurde von der Schulsozialarbeit in Kooperation mit einer Lehrerin
der GHS Horrem mit 12 Schüler/innen (sechs Mädchen, sechs Jungen) aus der Stufe 7 mit der Ausbildung zu Streitschlichtern begonnen. Ziel ist es, die Schüler/innen
zu befähigen, in den unteren Stufen kleinere Konflikte der Mitschüler selbstständig
zu schlichten. Im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts werden Techniken aus den
Bereichen der Kommunikation, Empathie, Konfliktlösungsstrategien erlernt und mit
Hilfe von Rollenspielen eingeübt. Damit wird eine große Bereitschaft geweckt an eigenen sozialen Fähigkeiten zu arbeiten.
Tanz-AG
Im 2. Halbjahr 2016 fand eine Tanz-AG statt, an der 20 Schülerinnen und Schüler
im Alter zwischen 11 bis 15 Jahren teilnahmen. Ziel war es, durch das Tanzen Taktund Rhythmusgefühl, Musikalität und motorische Fähigkeiten zu fördern. Zudem
lehrt das Tanzen Verantwortung, gegenseitiges Vertrauen und Respekt im Umgang
mit den Tanzpartnern. Das Tanzen trägt zur Entwicklung der Kinder und Jugendlichen bei, es fördert das Gruppengefühl und stärkt das Selbstbewusstsein.
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Martinusschule Kerpen – Förderschule mit dem Schwerpunkt „Lernen“
Die Martinusschule besteht seit über 50 Jahren als einzige Förderschule in der Trägerschaft der Kolpingstadt Kerpen. Der Einzugsbereich der Schule hat sich durch
die Auflösung anderer Förderschulen über das Stadtgebiet der Kolpingstadt Kerpen
hinaus erweitert. Die Martinusschule wurde im vergangenen Schuljahr von 118
Schülerinnen und Schülern besucht.
Die Primarstufe ist dreizügig, die Sekundarstufe 1 sechszügig. Der Anteil der Schüler/innen mit Migrationshintergrund beträgt ca. 30%. Die Schülerschaft besteht aus
45 % Mädchen und 55 % Jungen. Die Martinusschule ist eine Offene Ganztagsschule. Das Nachmittagsangebot nutzen aktuell 37 Schülerinnen und Schüler.
Yoga/Morgengymnastik
Im Rahmen eines Pilotprojekts wurde mit der Unter- und Mittelstufe regelmäßig
morgens nach der ersten Pause eine 10-minütige Morgengymnastik bis zu den
Sommerferien durchgeführt. Die Grundlage für diese Morgengymnastik bildeten
Übungen aus dem Vini-Yoga. Neben einer sportlichen, gesunden Bewegung war
auch die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls der Schülerinnen und Schüler Ziel
des Angebots. Damit dieses Projekt auch der Oberstufe angeboten werden kann,
wird aktuell an einem neuen Ablaufplan gearbeitet.
Deeskalationstraining
Weiterhin findet regelmäßig alle zwei Wochen ein Training zur Gewaltprävention
und zum Sozialverhalten statt. Dieses Training wird mit einer Klasse der Mittelstufe
durchgeführt. Das Coolnesstraining ist ein Trainingsangebot für Kinder und Jugendliche zur Verbesserung der Handlungskompetenz in konfliktträchtigen Alltagssituationen. Es dient vor allem der Gewaltprävention und Gewaltintervention.
Teamtraining
Regelmäßig wird mit den Schulabsolventen der Klasse 10 im ersten Halbjahr ein
Teamtraining durchgeführt. Das Teamtraining beinhaltet nachfolgende Themenschwerpunkte:
• Kooperation
• Kommunikation
• Einschätzung und Wahrnehmung von Situationen und Problemstellungen
• Erarbeitung von Problemlösungsstrategien
• Diskussions- und Konfliktfähigkeit
Regelmäßig im zweiten Halbjahr werden in der Fortführung dieses Teamtrainings
Fragestellungen aufgegriffen und bearbeitet, die seitens dieser Schülerschaft als
Schwerpunkte thematisiert wurden.
Taekwondo als waffenlose Selbstverteidigung
Regelmäßig einmal wöchentlich findet ein Taekwondo-Training statt. An diesem
Angebot nehmen Schülerinnen und Schüler der Martinus- und der Adolph-KolpingHauptschule teil. Mit diesem Training sollen den Schülerinnen und Schülern Ziele
wie z. B. Beweglichkeit, Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer, Koordination und Gleichgewichtssinn, Kontrolle über den Atem und Konzentration nahegebracht werden.
Weitere Ziele sind Selbstsicherheit, Ausloten und Erkennen der eigenen Grenzen,
Achtung anderen Menschen gegenüber, Bescheidenheit und innere Ruhe, Durchhaltevermögen. Durch dieses Angebot werden Schüler/innen erreicht, die zunächst
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über den „normalen“ Zugang der Vereinstätigkeit nicht erreicht werden. Besonderheit! Es werden Gürtelprüfungen absolviert, die von der DTU (Deutschen Taekwondo Union) anerkannt sind.
Juwelier-Workshop im Rahmen der Berufsorientierung
Unter Anleitung eines Goldschmieds wurde im November 2016 ein eintägiger Juwelier-Workshop am Wochenende angeboten. Dieses werkpädagogische Angebot
richtete sich an Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse und wurde im Rahmen der
Berufsorientierung sowie der Erweiterung der persönlichen Fähig- und Fertigkeiten
installiert.
Kooperation mit der Jugendgerichtshilfe der Kolpingstadt Kerpen
Erstmalig in 2016 gestaltete die Jugendgerichtshilfe eine Unterrichtseinheit in einer
Klasse 8. Die Schülerinnen und Schüler auf der Schwelle zur Strafmündigkeit zeigten ein großes Interesse. Einerseits konnte diesen der Aufbau und das Sanktionssystem der Strafverfolgungsbehörden erläutert und andererseits konnten Berührungs- und Schwellenängste zur Jugendgerichtshilfe abgebaut und den Schülerinnen und Schülern deren Aufgaben nahegebracht werden.
Schulsozialarbeit an Grundschulen
Grundschulen mit Schülerzahlen
Albertus-Magnus-Schule
199 Grundschule im Park
Evangelische Grundschule
198 Clemensschule
Theodor-Heuss-Schule
220 Rathausschule
Albert-Schweitzer-Schule
187 Mühlenfeldschule
GGS Türnich
164 Ulrichschule
St. Elisabeth-Schule
142 Gesamt
152
332
200
378
443
2.615
Die Schulsozialarbeit an den Grundschulen war 2016 mit insgesamt 2,0 Stellen besetzt. Diese teilten sich auf in eine Vollzeitstelle und zwei Teilzeitstellen. Insgesamt
werden 11 Grundschulen im Stadtgebiet der Kolpingstadt betreut. Die Fachkräfte
haben ihr Büro im Rathaus und fahren von dort aus zu den einzelnen Schulen.
Hierbei betreut die Vollzeitkraft 5 Schulen und die Teilzeitkräfte jeweils 3 Schulen.
Beratungs- und Einzelfallhilfe
Die Schulsozialarbeit bietet Beratung in unterschiedlichen Situationen und Problemlagen an. Diese kann einmalig oder im Sinne der sozialen Einzelfallhilfe auf längere
Dauer angelegt sein. Das Beratungsangebot der Schulsozialarbeit richtet sich sowohl an Eltern und Kinder, als auch an das Lehrerkollegium, sowie an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der OGS. Die Kontaktaufnahme erfolgt oftmals direkt über
die Lehrperson oder die Schulleitung.
Feste Sprechstunden gibt es in diesem Sinne nicht, weil die Schulsozialarbeiterinnen eher nach Bedarf angefragt werden. Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, die Schulsozialarbeit im Büro im Rathaus aufzusuchen oder zu kontaktieren. In
der Beratung unterstützt und begleitet Schulsozialarbeit konstruktive Problemlösungen oder stellt bedarfsorientiert den Kontakt zu weiteren Hilfen und Kooperationspartnern her.
Elterngespräche
Schulsozialarbeit wird als Unterstützer speziell bei Elterngesprächen hinzugezogen,
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bei denen die Lehrer/innen oder Schulleiter/innen um Hilfe bitten. Hierbei nimmt
Schulsozialarbeit nicht nur eine beratende, sondern häufig auch eine vermittelnde
Rolle ein.
Sozialpädagogische Gruppenangebote
Eine zunehmende Anforderung der Schulsozialarbeit an Grundschulen ist es, einen
Beitrag zur Verhinderung gewalttätigen Verhaltens im Schulalltag zu leisten, sowie
ein freundliches und förderliches Miteinander aufzubauen. Hierzu bietet die
Schulsozialarbeit verschiedene bedarfsgerechte Gruppenangebote und Sozialtrainings an. Diese werden sowohl klassenintern als auch klassenübergreifend angeboten. Verschiedenste Konzepte bieten hierzu die Grundlage. Im Jahr 2016 haben
zwei der 3 Schulsozialarbeiterinnen der Grundschulen die Qualifikation zur Deeskalationstrainerin Gewalt und Rassismus absolviert.
Das Thema Gewalt steht an vielen Grundschulen im Fokus. Mit Hilfe der erlernten
Methoden nähert man sich dem Thema an. Ziel ist es die Schülerinnen und Schüler
als auch die Lehrkräfte zu sensibilisieren und Gewalt im besten Falle zu vermeiden.
Die Trainings finden immer in Kooperation mit der Klassenleitung statt. In leitender
Funktion ist hier allerdings die Schulsozialarbeiterin. Hierbei unterstützen sich die
Kolleginnen der Grundschulsozialarbeit gegenseitig.
Neben den eigenen Trainings an den Schulen gibt es Projekte, die durch externe
Trainer durchgeführt werden. Bereits seit einigen Jahren gibt es eine Kooperation
mit ERGO PLUS. ERGO PLUS ist auf das Vorschul- und Grundschulalter ‚spezialisiert‘. Von den Schulen haben wir positive Rückmeldungen bezüglich des Trainings
erhalten.
Prävention
Ein Schwerpunkt der Schulsozialarbeit ist die Prävention. Schulsozialarbeit bedient
sich neben den o. g. sozialpädagogischen Gruppenangeboten und der Beratung
auch anderer Methoden. So bietet sie je nach Bedarf Impulsreferate im Lehrerkollegium oder in Klassenverbänden zu verschiedenen Themen an oder kooperiert mit
entsprechenden Fachstellen. Auch Projekte zur Prävention werden initiiert (z. B.
Theater), die sich bestimmten Themenbereichen widmen und diese altersgerecht
den Kindern nahe bringen. So konnte im November das Figurentheater „Hille Pupillle“ zum Thema Integration für die beiden Grundschulen in Kerpen und Sindorf verpflichtet werden.
Sozialraumorientierung
Die Netzwerkarbeit ist gerade in der Schulsozialarbeit an Grundschulen von großer
Bedeutung. Durch viele verschiedene Multiplikatoren an den Schulen arbeitet die
Schulsozialarbeit an einigen Gremien und Arbeitskreisen mit. So ist die Schulsozialarbeit in der Sozialraumkonferenz Türnich/ Brüggen/ Balkhausen, am runden Tisch
„Kindergesundheit und Prävention“ und am Arbeitskreis „Jungen“ beteiligt, um hier
auch einiges über den Sozialraum der Kinder erfahren zu können.
Kooperation
Die Schulsozialarbeit an Grundschulen arbeitet mit verschiedensten städtischen Institutionen und freien Trägern zusammen. So ist vor allem die Zusammenarbeit mit
der Präventionsstelle der Kolpingstadt Kerpen eine gute Möglichkeit, neue Projekte
umzusetzen und Vernetzung aktiv zu gestalten.
Finanzierungsbedarf: 6.589,95 €.
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3. Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz gem. § 14 SGB VIII
3.0 Vorbemerkung
Im Sozialgesetzbuch VIII (Kinder- und Jugendhilfe) wird in § 14 der Erzieherische
Kinder- und Jugendschutz wie folgt beschrieben:
(1) Jungen Menschen und Erziehungsberechtigten sollen Angebote des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes gemacht werden.
(2) Die Maßnahmen sollen
1. junge Menschen befähigen, sich vor gefährdenden Einflüssen zu schützen und
sie zu Kritikfähigkeit, Entscheidungsfähigkeit und Eigenverantwortlichkeit sowie
zur Verantwortung gegenüber ihren Mitmenschen führen,
2. Eltern und andere Erziehungsberechtigte besser befähigen, Kinder und Jugendliche vor gefährdenden Einflüssen zu schützen.
Für die Förderung von Präventionsprojekten speziell an Schulen hat die Verwaltung
eine entsprechende Regelung geschaffen, die eine Pro-Kopf-Förderung der tatsächlich am Projekt teilnehmenden Schüler/innen vorsieht. In Anlehnung an die
Fördersätze im Kinder- und Jugendförderplan der Stadt Kerpen ist dies eine Förderung von 3,00 € pro Teilnehmer/in, bei Veranstaltungen außerhalb der Schule aufgrund entstehender Fahrtkosten 6,00 €. Voraussetzung für eine Förderung ist eine
Eigenbeteiligung pro Schüler/in von mindestens ebenfalls 3,00 € bzw. 6,00 €.
Im Sinne der o. g. gesetzlichen Vorgaben und der – was Schulveranstaltungen betrifft – beschriebenen Förderrichtlinie sind 2016 aus dem Sachkonto „Präventionsmaßnahmen“ nachfolgend beschriebene Maßnahmen, Projekte und Aktionen initiiert, gefördert und durchgeführt worden.
3.1 Aktion „Karneval & Jugendschutz“
Diese seit 2000 regelmäßig jährlich durchgeführte Aktion wurde auch 2016 fortgeführt. Im Rahmen einer stadtweiten gemeinsamen Kampagne des Ordnungsamtes
und des Jugendamtes wurden wieder rund 200 Gaststätten bzw. Alkoholika zum
Verkauf anbietende Stellen im Stadtgebiet Kerpen erinnert, insbesondere in der
„heißen Phase“ des Karnevals verstärkt auf die Jugendschutzbestimmungen bezüglich der Abgabe von Alkohol an Jugendliche zu achten.
In diesem Zusammenhang wurden besagte Stellen gebeten, eine von einem Spezialverlag entwickelte farbige Informationstafel im A4-Format im genannten Zeitraum
gut sichtbar in der jeweiligen Ausgabestelle auszuhängen. Auf dieser sind in leicht
verständlicher und optisch ansprechender Weise die entsprechenden Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes zum Thema Alkoholabgabe bekannt gemacht.
Im Rahmen dieser Kampagne wurden die o. g. Alkoholabgabestellen flankierend
durch eine Pressemitteilung des Bürgermeisters darauf hingewiesen, die gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten. Außerdem wurde in diesem Zusammenhang die
Broschüre „Karneval und Jugendschutz“ allen Karnevalsvereinen als Anlage zur
Schankerlaubnis für alle Karnevalsveranstaltungen den jeweiligen Veranstaltern zugestellt.
Das insbesondere für Rat suchende Eltern zusammengestellte Infoportal „Karneval
& Jugendschutz“ wurde aktualisiert und während der „heißen Phase“ des Karnevals
unmittelbar auf der Startseite von www.stadt-kerpen.de veröffentlicht. Dieses enthielt neben den Informationen über die präventiven Maßnahmen der Kolpingstadt
Kerpen auch wertvolle Tipps und Empfehlungen der Fachstelle für Suchtprävention
der Drogenhilfe Köln.
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Innerhalb deutlich verstärkter Jugendschutzkontrollen des Ordnungsamtes während
der Karnevalszeit wurden Verstöße konsequent geahndet. Dieses gesamte zwischen Jugendamt und Ordnungsamt kommunizierte und abgestimmte Maßnahmenpaket hat nachweislich zu einem Rückgang der Verstöße geführt. Langjährige
Hartnäckigkeit und Kontinuität zahlen sich in diesem Zusammenhang aus.
Portokosten: Ca. 100,00 €.
3.2 Gewaltpräventionstheater an der Gesamtschule Kerpen am 25.04.16
Pädagogische Facheinschätzung der Schule:
Am Montag, dem 25. April 2016 besuchten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 in Begleitung ihrer Deutschlehrerinnen und -lehrer das Theaterstück
„Und dann kam Alex“ zum Thema Gewalt, Mobbing und Bullying unter Jugendlichen, das im Jugendzentrum Sindorf aufgeführt wurde. Der Förderverein und das
Jugendamt Kerpen ermöglichte durch die Finanzierung bzw. Bezuschussung der
Eintrittsgelder diesen Besuch. Das von Karl Koch überarbeitete Stück, das das Berliner Ensemble Radiks aufführt, fokussiert die Themenfelder Gewalt, Mobbing und
Toleranz. Tangiert werden weitere Themen wie Sprach- und Beziehungslosigkeit innerhalb der Familien, Drogen- und Alkoholkonsum, Lehrstellenmangel, Perspektivlosigkeit und die besondere Rolle der Mitläufer und Beobachter von Mobbing und
Gewalt an Schulen.
In einer Rückschau, dem Publikum zugewandt, erzählt der 17-jährige Schüler Alex
B., der zugleich als Erzähler fungiert, dass er über Jahre hinweg von Mitschülern
gemobbt und gedemütigt wurde. Um diesen zu imponieren, schlägt er als Mutprobe
einen wehrlosen älteren Mann. Alex weiß nicht, dass seine „Mutprobe“ gefilmt und
per Handy an andere Mitschüler gesendet wurde. Das Video wird von Lehrern der
Schule entdeckt. Alex flüchtet, dringt am nächsten Tag bewaffnet in die Schule ein
und möchte erzwingen, dass die Mitschüler gestehen, ihn gezwungen zu haben,
den Mann zu schlagen, um „endlich Ruhe vor denen“ zu haben. Sein Vorhaben
misslingt. Nachdem er mehrere Stunden mit einigen Geiseln in einem Klassenraum
verbracht hat, beschließt er, sich das Leben zu nehmen.
Hier setzt das eigentliche Stück an: Alex beginnt zu erzählen. Die Figur „Alex“ wird
einerseits geschildert als Opfer und Täter zugleich, andererseits ist er aber Erzähler
und Vermittler des ganzen Geschehens. Die durchaus zweischichtige Anlage der
Figur soll im Hinblick auf die sich anschließende Diskussion zu kontroversen Beiträgen anregen. In der nach der Aufführung stattfindenden Nachbesprechung, zu der
die beiden Darsteller einladen, wurde den Mädchen und Jungen die Gelegenheit
eingeräumt, ihre Fragen und Meinungen kundzutun. Ziel war es dabei, einen ergänzenden und fundierten Beitrag für ein respektvolles Miteinander zu leisten.
Zitate von Schüler/innen:
• Ich fand das Theaterstück gut, weil man sehen konnte, was mit den Personen passiert, wenn sie leider gemobbt werden. Wenn ich mal mitbekomme,
dass jemand gemobbt wird, werde ich dazwischen gehen und Hilfe holen.
• Ich habe aus dem Stück gelernt, dass man sich, wenn man gemobbt wird, an
eine Vertrauensperson, wie z. B. Eltern, Sozialpädagogen, Schulleiter usw.,
wenden sollte. So kann man alles klären, ohne das alles ausartet und man
sich umbringt.
• Das Stück war sehr gut, da die Schauspieler mit viel Elan aufgetreten sind.
Trotz der Rollenwechsel hat man eigentlich immer erkannt, wen die Akteure
darstellen.
• Ich fand, dass die Situation übertrieben inszeniert wurde, da es meiner Mei-
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nung nach unrealistisch ist, dass eine Person durch ein Video so aufgewühlt
wird, dass sie Amok läuft bzw. einen Selbstmord begehen möchte.
Ich fand es toll, dass die Gruppe Radiks extra aus Berlin angereist ist, um
uns das Thema Mobbing näher zu bringen.
An manchen Stellen fand ich das Stück verwirrend, z. B. als die Darsteller
die Rollen gewechselt haben. Dennoch würde ich es weiterempfehlen, damit
viele Leute verstehen, wie nachtragend und schlecht Mobbing ist.
Nicht gut war, dass Alex rumgeschrien und im Raum rumgelaufen ist. Das
war sehr unangenehm und ich kann mir nicht vorstellen, so eine Rolle zu
verkörpern.
Ich glaube, das Theaterstück sollte uns vermitteln, dass man sich in so einer
Situation einer außenstehenden Person anvertrauen sollte, damit sie nicht
so ausartet, wie hier.
Außerdem fand ich gut, dass die Schauspieler sich nach dem Stück Zeit genommen haben, um in einer Nachbesprechung die Aufführung zu reflektieren und Fragen zu klären.
Ich fand das Stück okay, aber ich glaube nicht, dass die Botschaft wirklich an
jeden Zuschauer vermittelt wird, da viele die Aufführung wegen ihrer übertriebenen Elemente nicht ernst genommen haben.
Ich fand es schade, dass die Sitzmöglichkeiten so unbequem waren.
Eigentlich war das Stück gut, aber manchmal hatte ich ein wenig Angst vor
Alex, bspw. als er mit der Pistole dort gestanden hat oder als er zu uns ins
Publikum kam.
Ich fand das Theaterstück gut, weil das, was dort dargestellt wurde, auch
tatsächlich täglich passiert, ohne dass jemand es mitbekommt. Die Aufführung hat den Menschen, die andere mobben, gezeigt, wie weit Mobbing führen kann.
Projektförderung: 298,00 €.
3.3 Cybermobbing-Präventionstheater im Jugendzentrum Sindorf am 25.04.16
Mit gleich zwei Vorstellungen gastierte das Theater Ensemble Radiks aus Berlin am
25.04.16 im Jugendzentrum in Sindorf. Aufgeführt wurden die Theaterstücke „Und
dann kam Alex“ als Schulveranstaltung für die Gesamtschule Kerpen zum Themenbereich Gewaltprävention (siehe 3.2) sowie „Fake oder war doch nur Spaß“ als öffentliche Abendveranstaltung rund um das Thema Cyber-Mobbing.
Die 17-jährige Lea träumt davon, Sängerin zu werden. Als sie schließlich in eine
Casting-Agentur aufgenommen werden soll, weckt das den Neid einiger ihrer Mitschüler, besonders den von Nadine, Leas vermeintlich bester Freundin. Erste Sticheleien und Ausgrenzungen beginnen in der Schule und weiten sich MobbingAttacken im Internet aus. Lea wehrt sich zunächst gegen die Kommentare und Lügen und stellt unter anderem einen von ihr verfassten Rap-Song gegen die Mobber
online. Die Folge sind anonyme Drohungen und Beleidigungen via Telefon und
SMS. Was als vermeintlicher „Zickenkrieg“ begann, nimmt nun Ausmaße an, die
keiner der Beteiligten voraussehen konnte.
„Fake oder War doch nur Spaß“ richtet sich an Jugendliche ab 12 und beschäftigt
sich mit Mobbing und Cyber-Mobbing unter Kindern und Jugendlichen. Thematisiert
werden unter anderem die persönlichen und rechtlichen Folgen von Beleidigungen,
Bedrohungen und sexueller Belästigung über Internet und Handy sowie der Missbrauch von Daten. Das Stück wirft außerdem einen Blick auf unsere Erlebnis- und
Medienkultur im Zusammenhang mit sozialen Netzwerken, den „Neuen Medien“
sowie der persönlichen Identität und Sprache im Zeitalter der Internetkultur. Zum
Stückkonzept gehört auch ein Nachgespräch der Darsteller mit ihrem Publikum.
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Die Abendvorstellung wurde von rund 70 jungen Menschen aus Jugendzentren und
Jugendverbänden besucht. In beiden Aufführungen überzeugten die Darsteller Olivia Beck und Tim Engemann auf ganzer Linie. Bei den jeweils anschließenden Diskussionsrunden mit den Schauspielern bekamen die jugendlichen Zuschauer Antworten auf ihre Fragen sowie wertvolle Tipps und Verhaltensregeln mit auf den
Weg.
Finanzierungsbedarf: 650,00 €
3.4 Suchtpräventionswoche am Europagymnasium vom 27.06. – 01.07.16
Pädagogische Facheinschätzung der Schule:
Das Konzept der Prophylaxewoche „Sucht mal (wo-)anders!“ der Jahrgangstufen 7
besteht aus sieben verschiedenen, aber sich ergänzenden Bausteinen.
1) Förderung der Klassengemeinschaft
In den Klassenleiterstunden wurden Übungen zur Klassengemeinschaft durchgeführt und die Verhaltensweisen der Schülerinnen und Schüler reflektiert. Diese
Übungen erfolgten unter folgenden Zielsetzungen: Klassengemeinschaft, Stärkung
des Selbstvertrauens, Verbesserung der Kommunikation und Umgang mit Gefühlen.
Die Leitung übernahmen die Klassenlehrerteams oder der Klassenlehrer und ein
von den Schülerinnen und Schülern gewählter Vertrauenslehrer pro Klasse während
der gesamten Woche. Bei dem Erlebnisparcours sollen die Schülerinnen und Schüler im Klassenverband Übungen durchführen, die das Vertrauen zu den Mitschülern
voraussetzten, und gemeinsam Aufgaben erledigen, die nur durch gute Zusammenarbeit zu erfüllen waren.
2) Theateraufführung „Machtspiel“
Erstmalig führte die Theater-AG unserer Schule (Leitung Herr von Boetticher) das
Theaterstück „Machtspiel“ auf. Inhaltlich ging es um eine Mädchengang (13-14jährige), deren Leben von Gewalt, Alkohol und Drogen geprägt ist. Im Mittelpunkt
steht ein Mädchen, das aussteigt und dadurch Probleme mit ihren alten Freundinnen bekommt, aber sich zunächst das Vertrauen der ehemaligen Opfer erarbeiten
muss, um mit ihnen gemeinsam gegen die alte Clique vorzugehen.
3) Erfahrungsberichte von Mitarbeitern der Organisation „Pro Vita“
In einem Treffen mit ehemals Abhängigen der Organisation „Pro Vita“ konnten die
Schülerinnen und Schüler erfahren, wie der Weg in eine Sucht und auch der Weg
aus einer Sucht aussehen kann. Durch die Auseinandersetzung mit den Erfahrungsberichten der ehemals Abhängigen erfolgte ein direkter Kontakt mit diesem
Thema, der an Glaubwürdigkeit wohl kaum zu überbieten ist, zumal die theoretische
Ebene verlassen wird und das für die Schülerinnen und Schüler eher abstrakte
Phänomen der Sucht ein Gesicht bekommt. Dieses Treffen erfolgte im Klassenverband.
4) Rauschbrillenparcours
In Zusammenarbeit mit der Suchtberatungsstelle Hürth wurde ein Rauschbrillenparcours erstellt. Hier konnten die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe sogenannter
Rauschbrillen (Brillen, die einen Alkoholrausch simulieren) die Erfahrung machen,
wie sehr ihr Reaktionsvermögen unter Alkoholeinfluss eingeschränkt ist. Geleitet
wurde der Parcours von unserem Kollegen Herrn Endres, der von vier Schülerinnen
und Schülern der EF unterstützt wurde.
5) Das Alkoholquiz
Beim Suchtquiz, das mehrere Studienreferendare durchführten, konnten die Schüle-
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rinnen und Schüler ihr Wissen zum Thema Alkohol anhand eines interaktiven Quiz
der Drogenhilfe Köln überprüfen.
6) Infos zur Onlinesucht
Auch wenn der Schwerpunkt der Suchtprophylaxewoche das Thema Alkohol beinhaltet, haben wir als einen wichtigen Baustein seit zwei Jahren das Thema „Gefahrenpunkt Onlinesucht“ hinzugefügt. Unsere Schulsozialarbeiterin erarbeitete mit allen Klassen mögliche Gefahren des Internets von Spielsucht bis Cybermobbing.
7) Erste-Hilfe-Kurs
Neuerungen im Rahmen der Vorgaben des Schulgesetztes sehen unter anderem
vor, dass alle Schülerinnen und Schüler während ihrer Schullaufbahn einen ErsteHilfe-Kurs (am Unfallort) durchlaufen sollen. Wir haben uns entschieden, dies in der
Suchtpräventionswoche mit allen siebten Schuljahren durchzuführen, da es sich im
Rahmen von Suchtgefahren anbietet, auch durch Rauscheinfluss verunglückten
Personen helfen zu können.
7) Workshoptag „Hol dir den Kick woanders“
Am Freitag konnten die Schüler verschiedene Workshops wie z. B. Bogenschießen,
Turmspringen, Trommeln usw. wählen, sodass sie zum einen erfahren konnten,
dass man „einen Kick“ auch durch Sport oder andere Hobbys erreichen kann und
auch, dass das „NEIN-SAGEN-KÖNNEN“ (beispielsweise der Sprung vom 10Meter-Brett) eine innerliche Herausforderung bietet. Zum anderen lernten die Schülerinnen und Schüler innerhalb dieser Workshops verschiedene Formen der Freizeitgestaltung kennen.
Fazit
Abschließend lässt sich an dieser Stelle sagen, dass die Schülerinnen und Schüler
ein überwiegend positives Feedback gaben. Auffällig war die äußerst positive Einschätzung der Workshops, wobei die Funktion dieser Workshops innerhalb der
Suchtpräventionswoche klar erkannt wurde. Ebenfalls wurde die Begegnung mit
den Mitarbeitern von „Pro Vita“ und das Theaterstück als sehr gewinnbringend betrachtet. Anzumerken ist noch, dass das Modul „Kommissariat Vorbeugung“ ausfallen musste, da der Kripobeamte, der dieses Modul immer durchführte, erkrankt war.
Annette Himpel und Markus Potes
Projektförderung: 539,99 €.
3.5 Cyber-Mobbing-Projekttag des Europagymnasiums am 01.09.16
Pädagogische Facheinschätzung der Schule:
An unserer Schule wird seit einigen Jahren ein Projekt gegen das so genannte „Cyber-Mobbing“ durchgeführt. Am Donnerstag, dem 01.09.16 wurde dieser Projekttag
in den ersten drei Blöcken unseres Stundenplans durchgeführt, also von 8.00 bis
13.20 Uhr. Zielgruppe war unsere Jahrgangsstufe 8, die aus zehn Klassen besteht.
In den zwei Blöcken führten neun Lehrkräfte unserer Schule verschiedene Unterrichtsmodule zum Thema durch. Anhand von Fallbeispielen, Übungen und Diskussionen wurden die Schüler/innen dabei für die Gefahren des Cyber-Mobbings sensibilisiert. Dabei wurden den Schüler/innen auch rechtliche Aspekte dargelegt, um
ihnen bewusst zu machen, dass Cyber-Mobbing in den meisten Fällen Handlungen
beinhaltet, die strafbar sind. So beurteilten die Schüler/innen fiktive Fallbeispiele
hinsichtlich Straftatbestand und möglichem Strafumfang. In anderen Übungen ging
es darum, Empathie für Opfer von Mobbing zu entwickeln, so z. B. für das reale Beispiel der Amanda Todd, einem kanadischen Mädchen, die nach heftigem Mobbing
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Selbstmord beging. In anderen Übungen wie dem „Gewaltbarometer“ ging es darum, psychische oder physische Gewalt einzuschätzen und von einfachen Streitereien zu unterscheiden.
Höhepunkt des Projekttages war jedoch die Aufführung der pädagogischen Theatergruppe ComicOn. In einer schauspielerisch und von der Bühnenausstattung qualitativ hochwertigen Inszenierung konnten die Schauspieler die Schüler/innen sofort
in ihren Bann ziehen. Schon die Eröffnungsszene, in der sich zwei Schülerinnen
beim Shoppen für das bevorstehende Schulfest vorbereiten, knüpfte unmittelbar an
die Lebenswirklichkeit vieler Schüler/innen an. Im weiteren Verlauf des Stückes
wurde das Thema Cyber-Mobbing und seine Gefahren sowohl einfühlsam aber
auch drastisch-realistisch dargestellt. In der anschließenden Diskussion mit den
Darstellern zeigten sich unsere Schüler/innen äußerst interessiert und engagiert.
Nach einer Studie der Techniker-Krankenkasse und anderen vergleichbaren Erhebungen kann man davon ausgehen, dass ca. ein Drittel der deutschen Jugendlichen
schon einmal Opfer von Cyber-Mobbing geworden ist. Mit unserer Aktion möchten
wir präventiv und wirkungsvoll auf die steigende Gewalt zwischen Schüler/innen
eingehen, die im Internet oder über das Handy praktiziert wird. Ich persönlich denke,
dass unser Projekttag viele Schüler/innen thematisch und emotional erreicht hat.
Insbesondere das Theaterstück hat die Schüler/innen meines Erachtens sehr bewegt. Als hilfreich sehe ich dabei auch den Umstand, dass unsere Schüler/innen
nicht ausschließlich von ihren Lehrer/innen mit diesem Thema konfrontiert werden,
sondern dass ihnen klar wird, dass sich auch extern mit diesem Thema beschäftigt
wird.
Sascha Frieske (OStR)
Projektförderung: 486,00 €.
3.6 Cyber-Mobbing-Theater an der Hauptschule Horrem am 27.10.16
Pädagogische Facheinschätzung der Schule:
auf Einladung der Schulsozialarbeit (Adolph-Kolping Hauptschule und GHS Horrem)
war die Theaterproduktion „ComicOn“ aus Köln am 27.10.2016 zu Gast in der GHS
Horrem.
Das Theaterstück widmete sich den Peinlichkeiten und Ängsten während der Pubertät mit Schwerpunktlegung auf Sexualität und soziale Medien. Es thematisierte Verantwortung und Werte im Umgang mit Daten, Bildern und Filmen im Online-AlltagsVerkehr.
Den drei Darstellern gelang es sehr ausdrucksstark und humorvoll überspitzt, ohne
den Ernst der Hintergründe außer Acht zu lassen, das tägliche Schulchaos aufzuzeigen und deutlich zu machen, dass ein dauerndes Gefühlsdurcheinander in der
Pubertät ganz normal ist und man lernen kann, damit umzugehen.
Aufgrund der realistischen Umsetzung sprach das Stück die Schülerinnen und
Schüler sehr an, sie zeigten sich beeindruckt von den Auswirkungen, die CyberMobbing haben kann.
Im Anschluss an die Aufführung fand eine Nachbesprechung mit dem Theaterensemble statt, bei der die Schülerinnen und Schüler Fragen stellen konnten und die
Möglichkeit hatten, über eigene Erfahrungen zu berichten.
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Auch die beteiligten Lehrkräfte, die zur pädagogischen Vor- und Nachbereitung in
ihren Klassen Begleitmaterial zum Theaterstück erhalten hatten, äußerten sich
durchweg positiv.
Das Theaterstück reiht sich in das Präventionsprogramm der beiden Hauptschulen
ein und stellt ein sinnvolles Modul zur Mobbingprävention und Medienkompetenz im
Schulalltag dar.
Regina Schwäbe, Schulsozialarbeiterin
Projektförderung: 511,00 €
3.7 Rheinisches Lesefest „Käpt’n Book“ vom 05.11. – 20.11.16
Kerpen ist eine Stadt mit vielen Familien, vielen Kindern und Jugendlichen und hat
etwas übrig für Bücher. Die Stadtbücherei St. Martinus ist in Kerpen der kulturelle
Knotenpunkt zum Thema „Lesen“. Die Arbeit der Stadtbücherei wird durch sieben
Katholische Öffentliche Büchereien (KÖB) und Vorlesepaten unterstützt, die sich
dem Thema „Lesen“ und „Leseförderung“ auf ehrenamtlicher Basis widmen. Aktive
Buchhändler sorgen für aktuelles Lesefutter und unterstützen die Veranstaltungsreihe „Käpt’n Book“ nach Kräften, die im Stadtgebiet Kerpen von der Kulturabteilung
der Stadtverwaltung federführend durchgeführt wird.
Längst hat der Themenbereich „Leseförderung“ auch Einzug in die Offene Kinderund Jugendarbeit gehalten und leistet dort einen wichtigen Präventionsbeitrag im
Bereich der Medienpädagogik. So gab es in den städtischen Jugendzentren Kerpen
und Sindorf in diesem Jahr zwei Autorenlesungen mit 130 Besucher/innen. Viele
Kinder, die die Jugendzentren besuchen, schätzen es sehr, in gemütlich hergerichteten Räumen auf Matten und Kissen liegend vorgelesen zu bekommen. Es ist
durchaus zu beobachten, das nach diesen Veranstaltungen wieder häufiger in die
Bücherregale der Einrichtungen gegriffen wird.
Insgesamt konnten 19 (Vorjahr 22) Lesungen durchgeführt werden, an denen 1.003
(Vorjahr 980) junge Menschen teilnahmen. Die Planungen für das diesjährige Lesefest laufen bereits, beide städtischen Jugendzentren haben ihre Teilnahme bereits
angemeldet.
Kostenanteil Jugendamt Kerpen: 750,63 €
3.8 Kerpener Netzwerk der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
Gemäß § 78 SGB VIII sollen die Träger der öffentlichen Jugendhilfe (die Jugendämter) die Bildung von Arbeitsgemeinschaften (AG) anstreben, in denen neben ihnen
die anerkannten Träger der freien Jugendhilfe sowie die Träger geförderter Maßnahmen vertreten sind. In den Arbeitsgemeinschaften soll darauf hingewirkt werden,
dass die geplanten Maßnahmen aufeinander abgestimmt werden und sich gegenseitig ergänzen.
In der AG 78 des Jugendamtsbezirkes Kerpen sind viele im Stadtgebiet wirkende
bzw. für das Stadtgebiet zuständige Beratungsstellen vertreten. Darüber hinaus haben dort auch die Jugendzentren über den Wirksamkeitsdialog und die Jugendverbände über den Stadtjugendring Sitz und Stimme. Jeder dieser drei Trägergruppen
sind auch die entsprechenden Veröffentlichungen
• Jugendzentren
• Jugendverbände
• Einrichtungen und Angebote der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
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als Auszugsbroschüren des ehemaligen Sozialadressbuchs zugeordnet.
Aus der AG 78 heraus wurde angeregt, die in der umfangreichen Broschüre „Einrichtungen und Angebote der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe“ aufgeführten Hilfen auf einem Poster zusammenzufassen, um dem Rat und Hilfe suchenden Menschen einen schnelleren und besseren Überblick zu verschaffen. Das Poster ist an
alle relevanten Einrichtungen zum ständigen Aushang verschickt worden und erfüllt
dort seinen angestrebten Effekt zunehmend. Es ist auch zu finden auf
• www.stadt-kerpen.de
• Soziales & Bildung
• rechte Spalte Link Kerpener Netzwerk - Poster
Broschüren und Poster sind im Netz immer tagesaktuell eingestellt. Im Rahmen des
ständig zu pflegenden Vernetzungsgedankens erfolgt einmal jährlich der Versand
der jeweiligen aktualisierten Arbeitsexemplare inkl. Poster an alle Einrichtungen.
Diese konnten im Berichtsjahr um weitere Beratungs- und Hilfseinrichtungen ergänzt werden.
Portokosten: Ca. 200,00 €
3.9 Jugendschutz und Öffentlichkeitsarbeit
Prävention im Zusammenhang mit Erzieherischem Kinder- und Jugendschutz gewinnt innerhalb der Jugendhilfe ständig weiter an Bedeutung. Es ist daher unerlässlich, dass sich insbesondere Eltern wie auch die Fachöffentlichkeit jederzeit über
diese Thematik informieren können. Das Jugendamt Kerpen hat daher schon seit
längerem eine Jugendschutzseite eingerichtet, die auch 2016 wieder aktualisiert
und erweitert werden konnte. Sie enthält zahlreiche Informationen zum Themenbereich Jugendschutz und Prävention, die gleichermaßen für Kinder, Jugendliche, Eltern, Lehrpersonen und Multiplikatoren der Jugendhilfe interessant sind.
Darüber hinaus hält das Jugendamt Kerpen im Rathaus eine Vielzahl von Broschüren zu Jugendschutzthemen kostenlos auf rollfähigen Prospektständern ständig zur
Mitnahme bereit. Am publikumsstarken langen Donnerstag stehen diese im Rathausfoyer unmittelbar neben dem Eingang zum Bürgerbüro. Hierzu gehört auch die
häufig nachgefragte, 22-teilige Schriftenreihe „Elternwissen“ der Kath. Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW e. V. Auf Anfrage werden die
Materialien auch versandt.
Um die Kenntnis der Verfügbarkeit dieser Präventionsmöglichkeiten in der Elternschaft dauerhaft zu verankern, hält die Verwaltung die rote Aktionskarte „Jugendschutz aktuell“ im „Hosentaschenformat“ quasi als „Wegweiser zum Jugendschutz“
bereit. Sie ist auch auf o. g. Jugendschutzseite wie folgt zu finden:
• www.stadt-kerpen.de
• Soziales & Bildung
• rechte Spalte Link Jugendschutz aktuell
• Buchstabe „J“ wie Jugendschutzaktionskarte
Kosten für Informationsmaterialien: 329,40 €