Daten
Kommune
Brühl
Größe
2,0 MB
Datum
07.09.2015
Erstellt
16.04.15, 11:22
Aktualisiert
16.04.15, 11:22
Stichworte
Inhalt der Datei
Friedhofsentwicklungskonzept
Südfriedhof – Stadt Brühl
Südfriedhof
der Stadt Brühl
- Friedhofsentwicklungsplanung Zwischenstand zu den Arbeitsschritten:
Schritt 1 – Flächenbedarf & Friedhofsentwicklung
(20.02.2015)
Schritt 2 – Optimierung der neuen Bestattungsangebote
(20.02.2015)
Hier: Schritt 2
PlanRat
Kassel
PlanRat
Büro für Landschaftsarchitektur und Städtebau
www.planrat.de
Friedhofsentwicklungskonzept
Südfriedhof - Stadt Brühl
Südfriedhof der Stadt Brühl
Schritt 2
Überprüfung und Optimierung der
neu angebotenen Grabformen
1. Rasengräber mit Bodenplatte
2. Baumgrabstätten
3. Urnen-Gemeinschaftsgrabstätten
4. Ergänzende Hinweise – zu den Urnenwahlgräbern
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Kassel
Zusammenfassung: Überprüfung und Optimierung der neu angebotenen
Grabformen
Flächenbedarf und Verortung der Bestattungsangebote
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Friedhofsentwicklungskonzept
Südfriedhof - Stadt Brühl
Kassel
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Schritt 2 – Optimierung der neuen Bestattungsangebote
Überprüfung und Optimierung der neu angebotenen Grabformen
Zur Jahresmitte 2013 wurden auf dem Brühler Südfriedhof mit viel Engagement neue
Bestattungsangebote eingerichtet. Die neuen Angebote bestehen nun knapp ein Jahr und
finden überwiegend guten Anklang bei den Grabsuchenden.
Mittlerweile liegt auch die Friedhofsentwicklungsplanung mit einer Flächenbedarfsermittlung vor und vermittelt einen Überblick zum prognostizierten Flächenbedarf der
Angebote. Darin wird absehbar, welche Teile des Friedhofs sich für die Unterbringung der
neuen Angebote anbieten und welche Teilbereiche langfristig belegungsfrei gehalten
werden sollten.
Mit diesem neuen Wissensstand können nun weiterführende Überlegungen dazu angestellt
werden, wie die eingerichteten Angebote ergänzt oder optimiert ausgestaltet werden
können, um sie bestmöglich mit den Entwicklungsperspektiven des Friedhofs abzustimmen.
Der Angebotszuschnitt mit den drei zusätzlichen pflegevereinfachten Angeboten ist vom
Grundsatz her gut geeignet, um wesentliche Nachfragewünsche abzudecken:
- Naturverbundenheit
> Baumgräber
- attraktive hochwertiger Gestaltung
> Urnen-GGA
- optionaler Einfluss der Hinterbliebenen
> Rasengräber, sofern einige Veränderungen
auf die Grabgestaltung
in dieser Hinsicht vorgenommen werden
Daneben spielt für die Grabstättenwahl der Preis eine gewichtige Rolle. Allerdings werden
die Grabgebühren kalkulatorisch aus dem Gesamtumfang der Kosten des Friedhofs
abgeleitet, und in gewichteter Form auf die verschiedenen Grabformen verteilt. Die
Bereitstellung eines besonders günstigen Grabangebots bedeutet deshalb zunächst nichts …
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Friedhofsentwicklungskonzept
Überprüfung und Optimierung der neu angebotenen Grabformen
… anderes, als dass die übrigen Nutzer des Friedhofs mit entsprechend höheren Preisen für
deren Grab belastet werden. Aus diesem Grund muss ein Nachfragerückgang bei den
herkömmlichen Sarggräbern nicht ausschließlich ein Zeichen für einen schwindenden
Zuspruch zur dieser Art der Grabstätte als solcher sein. Vielmehr ist bei den in Brühl
vorzufindenden Gebührentarifen davon auszugehen, dass der hohe Zuspruch für die
pflegefreien Angebote auch dadurch unterstützt wird, dass die pflegefreien Angebote
teilweise sehr günstig angeboten werden, insbesondere in Anbetracht der Mehrleistung
einer jahrzehntelangen Grabpflege seitens des Friedhofsträgers. Die hauptsächlichen Kosten
des Friedhofs sind dabei aber den herkömmlichen Wahlgräbern aufgebürdet.
Parallel zur Gestaltung der Bestattungsangebote sollte deshalb die Gebührenbemessung
noch einmal überprüft werden. Insbesondere die Reihengrabangebote erscheinen
hinterfragenswert niedrig, und der Zuschnitt der Urnen-Gemeinschaftsanlage erscheint im
Verhältnis zu den übrigen Grabgebühren für gepflegte Gräber fragwürdig hoch.
Mithilfe von veränderten Gewichtungen und Äquivalenzziffern bei der Gebührenkalkulation
lassen sich ggf. auftretende Fehlsteuerungen bei der Grabnachfrage innerhalb des Friedhofs
abmildern. Allerdings müssen hierbei auch die Gebühren von benachbarten Konkurrenzangeboten mit im Auge behalten werden.
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Schritt 2 – Optimierung der neuen Bestattungsangebote
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1. Rasengräber mit Bodenplatte
(Pflegefreie Grabstätten, als Reihengräber für Sarg & Urne)
Kurzbeschreibung, Bilder
oben:
Sarg-Rasengräber
unten:
Urnen-Rasengräber
Von den Hauptwegen
aus sind die jeweils
hinten liegenden Tafeln
nicht erkennbar.
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Schritt 2 – Optimierung der neuen Bestattungsangebote
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Schritt 2 – Optimierung der neuen Bestattungsangebote
1. Rasengräber mit Bodenplatte
(Pflegefreie Grabstätten, als Reihengräber für Sarg & Urne)
Kurzbeschreibung
Die neu eingerichteten Rasengrabstätten werden bislang ausschließlich als Reihengräber
für Särge und für Urnen in einem jeweils eigenen Grabfeld angeboten. Die Anordnung der
Gräber erfolgte zunächst in einem dicht an dicht liegenden Belegungsraster (2,50 x 1,25 m
bei Särgen, 1 x 1 m bei Urnen) ohne Zwischenwege. Zukünftig werden die pflegefreien
Sarg-Rasengräber zur verbesserten Erreichbarkeit mit vorgelagerten Grabwegen
ausgebildet.
Eine Einflussmöglichkeit der Hinterbliebenen auf die Grabgestaltung besteht bei diesem
Bestattungsangebot bislang nicht. Die Einrichtung und Pflege der Grabfeldanlage wird
ausschließlich seitens des Friedhofsträgers vorgenommen.
Das Grabfeld besteht in der gesamten Belegungsfläche aus einer offenen Rasenfläche, in
die die Bodenplatten als Namensträger niveaugleich eingelassen werden, damit sie
übermähbar sind. Für die Ablage von Grabschmuck ist eine separate befestigte Fläche für
die Gesamtheit aller Nutzer des Grabfeldes angelegt. Eine einfache und effiziente
Grabfeldpflege ist allerdings nur dann gegeben, wenn die Grabnutzer den Grabschmuck
auch tatsächlich auf der gemeinschaftlichen Kranzablagefläche ablegen, und nicht auf der
Namenstafel abstellen.
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Schritt 2 – Optimierung der neuen Bestattungsangebote
1. Rasengräber mit Bodenplatte
(Pflegefreie Grabstätten, als Reihengräber für Sarg & Urne)
Analyse & Optimierungsvorschläge
Aus Erfahrungen von anderen Friedhöfen ist bekannt, dass Grabnutzer derartige
Angebote gerne auch als Wahlgrab (bzw. zumindest als Partnergrab) wünschen, oftmals
werden Partnergräber sogar stärker nachgefragt als Einzelgräber.
Bei Abstimmungen mit den Gewerken wurde jedoch die Befürchtung geäußert, dass
Partnergräber bei Rasengräbern zu einem verstärkten Schwund der Nutzung der
herkömmlichen Gräber beiträgt, und damit die Entleerung des Friedhofs beschleunigt
würde.
Für die weitere Friedhofsentwicklung wären Belegungsstrukturen vorteilhafter, die sich
in bestehende Grabfeldsituationen einmischen lassen, anstatt neue unberührte Flächen
neben den Bestandstrukturen in Anspruch zu nehmen.
Das derzeit in Belegung befindliche Grabfeld 159 kann jedoch ohne störende
Auswirkungen auf die Friedhofsentwicklung noch weiter belegt werden. Danach werden
Lösungen erforderlich werden, die sich in bis dann freigewordene Bestandsstrukturen
einbinden lassen.
Andere Friedhofsträger machen oftmals die Erfahrung, dass solche Grabfelder trotz
einer vorhandenen gemeinschaftlichen Ablagefläche umfangreich mit Grabschmuck auf
den im Rasen liegenden Namenstafeln vollgestellt werden. Hierdurch werden die
Rasenmäharbeiten beträchtlich erschwert.
Durch Umstrukturierungen mit Anordnung eines Ablagestreifens in direkter Zuordnung
zur Grabstelle kann sich dieser Aspekt entschärfen lassen. Allerdings sind derartige
organisatorische Veränderungen nicht innerhalb des derzeit in Belegung befindlichen
Grabfelds angebracht.
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Schritt 2 – Optimierung der neuen Bestattungsangebote
1. Rasengräber mit Bodenplatte
(Pflegefreie Grabstätten, als Reihengräber für Sarg & Urne)
Analyse & Optimierungsvorschläge
Es ist zwar auf vielen Friedhöfen üblich, dass Angebote an Rasengräbern ohne jede
Gestaltungsmöglichkeiten für die Nutzer angeboten werden.
Trotz alledem sind mit geringfügigen organisatorischen Veränderungen Angebote an
pflegevereinfachten Rasengräbern möglich, die einen optionalen Einfluss der
Grabnutzer/Hinterbliebenen auf die Grabstätte (bzw. einen Teilbereich der Grabstätte
oder den Grabstein/Namensstein) zulassen. Das Angebot kann dadurch aufgewertet
werden. Friedhöfe, die eine solches Angebot unterbreiten, erfahren damit guten
Zuspruch.
Wie im vorstehenden Punkt bereits beschrieben, lassen sich derartige organisatorische
Veränderungen nicht gut innerhalb des derzeit in Belegung befindlichen Grabfelds
vornehmen.
Außerdem befürchten die Gewerke, dass eine derartige Aufwertung zu einem
verstärkten Rückgang der herkömmlichen Wahlgräber beitragen kann. Unter
Fortbestand der derzeitigen Gebührentarife ist eine solche Befürchtung sicherlich
zutreffend.
Die Gebühren für Rasengräber mit Bodenplatten erscheinen in Anbetracht der
angebotenen Leistung gegenüber den Wahlgräbern als zu günstig. Der
Gebührenzuschnitt sollte überprüft werden.
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Schritt 2 – Optimierung der neuen Bestattungsangebote
Vorschlag zur Weiterentwicklung der Rasengräber mit Bodenplatte:
Pflegeleichte Rasengräber mit optionalem Gestaltungsstreifen
Konzeptbeschreibung: Pflegeleichte Gräber
Am Kopfende der pflegeleichten Gräber wird ein Mulchstreifen abgeteilt, innerhalb dessen
die Grabnutzer nach eigenem Ermessen einen stehenden Grabstein, einen Pultstein oder
eine Namenstafel aufstellen oder einlegen lassen können. Aller Grabschmuck muss
innerhalb dieses Streifens abgelegt werden. Optional kann der Streifen den Grabnutzern
auch zur eigenen Bepflanzung angeboten werden.
Die restliche Grabstellenfläche ist als Rasen angelegt, der seitens des Friedhofs – gegen
entsprechend höhere Gebühren - gepflegt wird. Da kein störender Grabschmuck innerhalb
der Rasenflächen liegt, sind die Mäharbeiten relativ effizient zu bewerkstelligen. Die
Grabsackungen werden, wie beim bisherigen Rasengrab auch, seitens des Friedhofs
ausgeglichen. Für den Mulchstreifen reichen i.d.R. zwei bis drei Pflegegänge pro Jahr,
sofern dies nicht den Angehörigen überlassen wird.
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Schritt 2 – Optimierung der neuen Bestattungsangebote
Vorschlag zur Weiterentwicklung der Rasengräber mit Bodenplatte:
Pflegeleichte Rasengräber mit optionalem Gestaltungsstreifen
Konzeptbeschreibung: Pflegeleichte Gräber (Sarg)
Von den Abmessungen her sind derartige Sarg-Rasengräber gut geeignet, um in vorhandene
Wahlgrabfeldstrukturen eingebunden zu werden. Die hier vorhandenen
Grabrückenpflanzungen schaffen ohne zusätzlichen Aufwand eine attraktive Umgebung für
dieses Angebot und werten deren Erscheinungsbild im Gegensatz zu den Rasengrabfeldern
mit versenkter Namenstafel auf.
Mit Hilfe derartiger Veränderungen lassen sich gezielt die erwünschten Kernbelegungsflächen
füllen, anstatt neue unbelegte Bereiche des Friedhofs anzutasten.
Vorschlag zur Weiterverfolgung:
Auf Grundlage der Abstimmungsgespräche mit den Gewerken
und der Friedhofhofsverwaltung soll dieser Vorschlag für
pflegeleichte Sarggräber zurückgestellt werden.
Das derzeitige Sarg-Rasengrabfeld bietet noch
für einige Zeit ausreichend Belegungsfläche;
so dass hier derzeit noch kein Bedarf gesehen wird.
Nachdem das Grabfeld voll belegt ist, wird jedoch
zwangsläufig nach Belegungskapazitäten innerhalb
der Bestandsstrukturen zu suchen sein. Dann bietet
sich eine entsprechende organisatorische Veränderung
an. Dies sollte dann jedoch nicht ohne einen begleitenden
Blick auf die Gebührenstruktur umgesetzt werden.
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Friedhofsentwicklungskonzept
Vorschlag zur Weiterentwicklung der Rasengräber mit Bodenplatte:
Pflegeleichte Rasengräber mit optionalem Gestaltungsstreifen
Konzeptbeschreibung: Pflegeleichte Gräber (Urne)
In Analogie zu den pflegeleichten Sarggräbern können pflegeleichte Angebote für
Urnengräber nach dem gleichen Prinzip mit einem optionalen
Gestaltungsstreifen/Mulchstreifen am Kopfende angelegt werden. Sie haben jedoch
entsprechend geringere Abmessungen. Damit sich praktikable Zuschnitte ergeben ist es
sinnvoll, die Grabstätten auf mindestens 2 Urnenstellen auszulegen.
Vorschlag zur Weiterverfolgung:
Auf Grundlage der Abstimmungsgespräche mit den Gewerken soll dieser Vorschlag für
pflegeleichte Urnengräber zunächst zurückgestellt werden, um die Konkurrenz zu den
herkömmlichen Gräbern nicht zu verstärken.
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2. Baumgrabstätten
(Pflegefreie Reihengräber für Urnen um einen Baum)
Kurzbeschreibung, Bilder
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Schritt 2 – Optimierung der neuen Bestattungsangebote
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2. Baumgrabstätten
(Pflegefreie Reihengräber für Urnen um einen Baum)
Kurzbeschreibung
Die neu eingerichteten Baumgräber finden in einem Kreisraster um ausgewählte Bäume
in der darunter befindlichen Rasenfläche statt. Die einzelne Grabstätte ist innerhalb der
Rasenfläche nicht kenntlich gemacht. Bislang werden die Baumgräber ausschließlich als
Reihengräber angeboten.
Eine Namennennung erfolgt an einer gemeinschaftlichen Natursteinstele, in der die
Namen allseitig in vorstrukturierten Flächen eingearbeitet werden. Da alle vier Seiten der
Natursteinstele für die Namensanbringung genutzt werden, erfordert dies einen
allseitigen Zuwegungsabstand um die Stele herum, so dass die Stele in deutlich
abgerückten Abstand vom jeweiligen Baum aufgestellt werden muss.
Um die Natursteinstele herum ist eine Ablagefläche für Grabschmuck aus Betonplatten
angelegt. Diese wird bislang gut angenommen. Ein Abstellen von Grabschmuck im Rasen
findet unseres Wissen bislang nicht statt.
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2. Baumgrabstätten
(Pflegefreie Reihengräber für Urnen um einen Baum)
Analyse & Optimierungsvorschläge
Die Baumgräber erfahren hohen Zuspruch. Setzt sich diese Nachfrage im derzeitigen
Umfang fort, und wird das derzeit angesetzte Belegungsraster beibehalten, dann sind
auf Dauer ca. 130 (!) Bäume als Beisetzungsstandorte erforderlich.
Voraussichtlich wird es sich schwierig darstellen, eine derartige Anzahl geeigneter
Standorte und Bäume auf dem Südfriedhof zu finden. Der noch belegungsfreie
Wiesenstreifen parallel des Pingsdorfer Bachs bietet bei Zugrundelegung des
bisherigen Belegungsrasters eine Kapazität für gerade einmal etwa 38 bis 40
ergänzend angepflanzter Bäume.
Die Wiesenfläche am Pingsdorfer Bach bietet somit zwar noch ausreichend
Kapazitätsreserve, sodass noch kein akuter Handlungsdruck besteht. Im Hinblick auf
die langfristige Entwicklung und Kapazitätsplanung ist es jedoch ratsam, die
Belegungsraster und die Zuordnung der Namensstelen dahingehend zu optimieren,
dass damit entweder weniger Flächenverbrauch für einen Baumstandort einhergeht,
oder dass eine höhere Anzahl an Belegungen an einem Baum unterzubringen ist. In
letzterem Fall muss jedoch auch die Anordnung der Namensnennung auf den
Natursteinstelen verändert und angepasst werden.
Nachdem hierzu eine Entscheidung gefällt ist, sollte für den Wiesenbereich ein
Pflanzschema entworfen werden, welches auf die erforderlichen Abstände des
Belegungsrasters Rücksicht nimmt und ein gefälliges Erscheinungsbild ergibt.
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2. Baumgrabstätten
(Pflegefreie Reihengräber für Urnen um einen Baum)
Analyse & Optimierungsvorschläge
Es sollte auf der Friedhofsfläche eine Überprüfung stattfinden, welche Bäume optisch
sowie hinsichtlich des Platzbedarfs für Baumgräber geeignet sind. Entsprechend
müssen „Sperrvermerke“ in der Belegungsplanung bzw. im
Friedhofsverwaltungsprogramm erfolgen, um eine versehentliche Belegung mit
anderen Grabangeboten zu vermeiden.
Das Erscheinungsbild der Baumgräber kann mit geringem Aufwand gestalterisch
aufgewertet werden, in dem die Ablageflächen für Grabschmuck, die um die Natursteinstele angebracht sind, ebenfalls aus Natursteinplatten (heimische Grauwacke,
materialgleich zur Stele) ausgeführt werden und nicht mehr aus Betonplatten. Die
Mehrkosten fallen in Anbetracht der geringen Flächen kaum ins Gewicht.
Die Gebühren für Baumgräber erscheinen im Vergleich zu den Gebühren der weiteren
friedhofseigenen Angebote als zu günstig, insbesondere in Anbetracht der angebotenen
Leistung. Der Gebührenzuschnitt sollte überprüft werden.
Langfristig kann in Hinblick auf die Nachfragewünsche eine Partnergrabvariante für
Baumgräber sinnvoll sein. Jedoch steigt damit die Anzahl der erforderlichen
Baumstandorte nochmals an.
Vorschlag zur Weiterverfolgung:
Kurzfristig bis mittelfristig sollte eine solche Partnergrab-Lösung noch nicht eingerichtet
werden, um den Nachfragerückgang bei den herkömmlichen Gräbern nicht zu verstärken.
Veränderte Gebührentarife wie vorstehend beschrieben sind dabei eine Vorbedingung,
damit ein derartiges Partnerangebot eine friedhofsverträgliche Wirkung entfalten kann.
Die Partnergrabvariante soll zurückgestellt werden, auch um die Flächen zunächst für
das Baum-Reihengrab zu bevorraten.
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3. Urnen-Gemeinschaftsgrabstätten
(mit pflegefreien Urnenreihengräbern, in einer ehemaligen
Sarggrabstätte)
Kurzbeschreibung, Bilder
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Schritt 2 – Optimierung der neuen Bestattungsangebote
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Links oben: ehemalige Grabstätte vor der Umwandlung
Oben & links unten:
Urnen-Gemeinschaftsanlage mit Bepflanzung
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3. Urnen-Gemeinschaftsgrabstätten
(mit pflegefreien Urnenreihengräbern, in einer ehemaligen Sarggrabstätte)
Kurzbeschreibung
Die Urnen-Gemeinschaftsgrabstätten (U-GGA) werden in ehemaligen Sarggrabstätten
eingerichtet, wobei oft die Einfassung des Grabbeetes und ggf. der Grabstein weiter
verwendet werden können. Ein erster Standort ist in Feld 27 in einer ehemaligen SargDoppelgrabstätte angelegt, die von einer vorhandenen Beeteinfassung aus Granit
eingerahmt ist und über ein kreuzförmiges Grabzeichen mit breitem Sockel aus
schwarzem Granit verfügt.
In dieser Grabstätte sollen 16 Urnen als Reihengräber Platz finden. Die Namenskennzeichnung ist bei dieser ersten Anlage an dem breiten Natursteinsockel vorgesehen. Dem
Sockel ist eine farbgleiche, abnehmbare Natursteinplatte vorgehangen. Der Steinmetz
kann die Platte abmontieren und in seiner Werkstatt den jeweiligen Namenszug
einarbeiten. Bei 16 Namensinschriften erfordert dies auf der zur Verfügung stehenden
Plattenfläche allerdings recht geringe Schriftgrößen.
Das Grabbeet ist mit einer einheitlichen Bepflanzung aus einem immergrünen
Bodendecker bepflanzt, welche zum Grabstein hin von einer Schmuckpflanzung abgelöst
wird. Die Hinterbliebenen haben keinen Einfluss auf die Gestaltung und Bepflanzung
dieser Fläche, die allein seitens des Friedhofs vorgenommen wird.
Für die Ablage von Grabschmuck ist keine besondere Fläche vorgesehen. Kränze und
Blumen im Rahmen der Beisetzung werden vor der Grabstätte auf dem Weg abgelegt.
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3. Urnen-Gemeinschaftsgrabstätten
(mit pflegefreien Urnenreihengräbern, in einer ehemaligen Sarggrabstätte)
Analyse & Optimierungsvorschläge
Bislang erfährt dieses Angebot noch wenig Nachfrage. Belegungen sind derzeit (zum
Zeitpunkt der Textverfassung) nicht erfolgt. Es bestehen lediglich 2 Reservierungen.
Dies kann daran liegen, dass dieses neue Angebot aufgrund der Anlagengröße optisch
zunächst weniger in Erscheinung tritt als die Baumgräber und Rasengräber, und von
den Nachfragern deshalb kaum wahrgenommen wurde. Daneben stellen die Kosten
sicherlich ein weiteres Hemmnis für dieses Grabkonzept dar (s.u.).
Für eine generelle Einschätzung dieses Angebots ist die Zeitspanne seit der
Ersteinrichtung aber noch zu kurz. Auf anderen Friedhöfen erfahren ähnlich geartete
Konzepte meist eine gute, teilweise sogar überdurchschnittliche Nachfrage. Vom
Grundansatz her können diesem Angebot deshalb gute Chancen eingeräumt werden.
Ein wesentliches Hemmnis für die hochwertig gestalteten Gemeinschaftsanlagen ist in
der Gebührenhöhe zu sehen, die im Verhältnis zu den weiteren pflegefreien
friedhofseigenen Angeboten als zu teuer anzusehen sind.
Der Gebührenzuschnitt sollte deshalb überprüft werden, um mithilfe von veränderten
Gewichtungen und Äquivalenzzuordnungen ein passenderes und sachgerechteres
Verhältnis gegenüber den anderen pflegefreien Angeboten auszutarieren. Gleichzeitig
sollte berücksichtigt werden, dass die pflegefreien Angebote gegenüber den
herkömmlichen Gräbern insgesamt als zu günstig erscheinen, und entsprechende
Optimierungsmöglichkeiten abgewogen werden (z.B. Berücksichtigung von grabartidentischen Kostenanteilen im Kalkulationsschema).
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Schritt 2 – Optimierung der neuen Bestattungsangebote
3. Urnen-Gemeinschaftsgrabstätten
(mit pflegefreien Urnenreihengräbern, in einer ehemaligen Sarggrabstätte)
Analyse & Optimierungsvorschläge
Da ein derartiges Konzept für die Fortsetzung jeweils von verfügbaren leeren
Grabstätten abhängt und sich jede Grabstätte anders darstellt, müssen die
Folgeanlagen jeweils an die neuen standörtlichen Bedingungen angepasst und dazu
leicht modifiziert werden. Bei der nächsten Anlage könnten folgende Veränderungen
einfließen:
o Die Namensanbringung kann in den vorderen, wegenahen Bereich verlagert werden,
zumal Grabsteine mit ausreichend Platz für die Namensanordnung wie bei dieser
ersten Anlage eher selten zu finden sind. Z.B. kann bei Vorhandensein einer
ausreichend breiten Einfassung die Namensinschrift auf dieser Kante angebracht
werden. Fehlt eine ausreichend breite Kante, kann alternativ ein breiteres
Natursteinband entlang der vorderen Beeteinfassung neu eingesetzt werden.
o Da der Grabstein hierbei nicht mehr aufgrund seiner
Eignung als Namensträger ausgesucht werden muss,
kann für Folgeanlagen stärker nach leeren Gräbern mit
ausgesucht schönen Grabsteinen Ausschau gehalten
werden.
Bei außergewöhnlichen Grabsteinen, wie der ehemaligen
Grabstätte Jovy im Feld 57, erscheint es sogar lohnenswert eine U-GGA unterzubringen, selbst wenn hier
keine Grabeinfassung mehr vorhanden ist und neu
gesetzt werden muss.
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3. Urnen-Gemeinschaftsgrabstätten
(mit pflegefreien Urnenreihengräbern, in einer ehemaligen Sarggrabstätte)
Analyse & Optimierungsvorschläge
o
In den zukünftigen Anlagen sollte möglichst eine Fläche für die Ablage von
Grabschmuck vorgesehen werden. In sehr kleinen Anlagen (auf der Fläche von 2
ehemaligen Sarggräbern) ist dies aus Platzgründen meist nur schwer möglich. Es
empfiehlt sich deshalb, für weitere U-GGA verstärkt auf Bestandsgräber mit 3 oder
mehr Stellen zurückzugreifen.
Aus Erfahrungen von anderen Friedhöfen ist bekannt, dass Grabnutzer derartige
Angebote gerne auch als Partnergräber wünschen.
Vorschlag zur Weiterverfolgung der Partnergrabvariante:
Kurzfristig sollten solche Lösungen aber noch nicht eingerichtet werden, da bei
Abstimmungen mit den Gewerken die Befürchtung geäußert wurde, dass ein Angebot
von pflegefreien Partnergräbern zu einem verstärkten Rückgang der herkömmlichen
Wahlgräber führen kann - was in Anbetracht der heutigen Gebührenstruktur eine
begründet Sorge darstellt - und damit die Entleerung des Friedhofs beschleunigt
würde.
Die Partnergrabvariante soll deshalb zurückgestellt werden.
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Schritt 2 – Optimierung der neuen Bestattungsangebote
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Schritt 2 – Optimierung der neuen Bestattungsangebote
4. Ergänzende Hinweise:
organisatorische Veränderungen bei den herkömmlichen
Urnenwahlgräbern
Im Hinblick auf die Friedhofsentwicklung, den Rückgang der langfristig erforderlichen
Flächenkapazität und die langfristige Zielsetzung, eine Kernbelegungsfläche für den
Südfriedhof zu schaffen, wird es als unumgänglich angesehen, die Belegung der
Grabfelder stärker zu durchmischen, um einer Lückenbildung in ausgewählten
Grabfeldern entgegenwirken zu können.
Zunächst wurde hierfür eine Einbindung der pflegeleichten Sarggräber in
auszusuchende Wahlgrabfelder vorgeschlagen. Beim derzeitigen Stand würde dies
jedoch zu einem erhöhten organisatorischen Aufwand bei den Arbeitsabläufen auf dem
Friedhof führen, so dass dieser Vorschlag zurückgestellt wurde, bis das Grabfeld 159
voll belegt ist.
Nach Abstimmung und Diskussionen mit der Friedhofsverwaltung wird es derzeit als
aussichtsreicher angesehen, den zukünftigen Bedarf an herkömmlichen
Urnenwahlgräbern ganz oder teilweise in Lücken in den Sarg-Wahlgrabfeldern
unterzubringen, um so die Zielsetzung der Kernbelegungsfläche weiterzuverfolgen.
Ergänzender Hinweis: eine solche Zielsetzung der Kernbelegungsfläche und der
Einmischung ist eine Voraussetzung dafür, einen unnötigen Erweiterungsbedarf des
Südfriedhofs auf belegungsfreie Flächen zu vermeiden (s. Arbeitsschritt 1 des
Friedhofsentwicklungskonzepts).
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Friedhofsentwicklungskonzept
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Schritt 2 – Optimierung der neuen Bestattungsangebote / Südfriedhof Brühl
Zusammenfassung:
Überprüfung und Optimierung der neu angebotenen Grabformen
Die Gewerke äußern die Sorge, dass bei einer weiteren Erhöhung der Attraktivität der
neuen pflegefreien Grabangebote die herkömmlichen Gräber weiter ins Hintertreffen
geraten werden, insbesondere die Wahlgräber, die in besonderer Weise prägend für den
Charakter des Südfriedhofs sind. Diese Sorge ist vor dem Hintergrund der derzeitigen
Gebührenstruktur sicher sehr berechtigt. Kurzfristig sollten Veränderungen im
Bestattungsangebot deshalb nur behutsam vorgenommen werden.
Unserer Meinung nach stellt es mittelfristig aber eine unzureichende Perspektive dar,
Optimierungsmöglichkeiten im Hinblick auf die Wünsche der Bestattungsnachfrage und
auf ein qualitätsvolles Grabartenangebot zu unterlassen, um eine für die Friedhofsentwicklung zweifelhafte Gebührenstruktur aufrecht zu erhalten.
Es wird deshalb angeraten, zunächst Optimierungen bei der Gebührenstruktur
vorzunehmen, die insbesondere darauf ausgerichtet sein sollten, eine übermäßige
Belastung der herkömmlichen Wahlgräber abzumildern. Hiermit kann versucht werden,
deren Schwund der Wahlgrabstätten zu verlangsamen und die besondere parkartige
Eigenart des Südfriedhofs zu erhalten. Ein Trend zur Nachfrage nach Urnengrabstätten ist
bundesweit festzustellen, kann als repräsentativ für die Erwartungen und Vorstellungen
der zukünftigen Generationen zur Grabstättenwahl angesehen werden und wird deshalb
auch nicht umkehrbar sein. Jedoch sind Ausmaß und Geschwindigkeit der Veränderungen
maßgeblich von den jeweils geschaffenen Rahmenbedingungen mitbestimmt.
Der Rahmen des gebührenrechtlich Zulässigen bietet für derartige Optimierungen i.d.R.
ausreichend Spielräume und Ansatzpunkte. Die Spielräume in der Gebührenstruktur
werden eher darin ihre Grenzen finden, wo niedrige Gebühren bei Konkurrenzangeboten
externer Friedhofsträger die Handlungsfreiheit einschränken.
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Schritt 2 – Optimierung der neuen Bestattungsangebote / Südfriedhof Brühl
ff. Zusammenfassung:
Überprüfung und Optimierung der neu angebotenen Grabformen
Eine grundlegende Zielsetzung bei der Ausgestaltung der neuen Bestattungsangebote ist
darin zu sehen, eine hohe Standortbindung zu erhalten, in dem das Spektrum der
Nachfragewünsche möglichst gut abgedeckt wird, damit kein Wechsel auf ein
außerörtliches Angebot mehr notwendig ist.
Parallel dazu ist eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit und Bewerbung der Angebote
des Friedhofs sinnvoll. Hierfür ist es von unschätzbarem Wert, wenn ein möglichst
direkter Kontakt zwischen Friedhofsverwaltung und den Kunden/Grabsuchenden besteht.
Oftmals liegt stattdessen der erste und unmittelbarste Kontakt zu den Grabsuchenden bei
den Bestattern, die dann ggf. die Auswahl der Bestattungsart und den Standort innerhalb
des Friedhofs in nicht unbedingt erwünschter Richtung mit beeinflussen, bzw. ggf. auch
aus Eigeninteresse zu einer Abwanderung auf externe Angebote mit beitragen.
Aus diesem Grund sollte überlegt werden, wie sich die ‘Marktposition‘ und die
Kundenbeziehung für die Friedhofsverwaltung darstellt und ob diesbezüglich
Optimierungsmöglichkeiten bestehen, z.B. in Form von regelmäßigen Besucherführungen
und Rundgängen mit Interessent.
Auf solchen Wegen kann die Friedhofsverwaltung versuchen, wieder zur einer ersten
Anlaufstelle für die Grabsuchenden zu werden und damit Einfluss auf die
Friedhofsentwicklung nehmen zu können. Besonders Hilfreich ist es hierbei, wenn die
Öffentlichkeitsarbeit wirksam wird, bevor ein Todesfall eingetreten ist.
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Flächenbedarf und Verortung der Bestattungsangebote
Plangrundriss Vorrangflächen “Zielbelegung“ –
angelehnt an Prognose 01 vom 29.08.2014
> separat in voller Größe beiliegend
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Schritt 2 – Optimierung der neuen Bestattungsangebote
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