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Mitteilungsvorlage (Anlage zur Mitteilungsvorlage 330/2013)

Daten

Kommune
Pulheim
Größe
64 kB
Datum
12.09.2013
Erstellt
02.09.13, 18:31
Aktualisiert
02.09.13, 18:31
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Inhalt der Datei

Weiterentwicklung des Konzeptes der sozialen Gruppenarbeit am KSF Jahnstraße vom November 2012 Eine Besonderheit des KSF Jahnstraße ist, dass im laufenden Schuljahr immer wieder Schüler anderer Schulen aus extremen Krisensituationen heraus aufgenommen und in die Schule und die OGS integriert werden müssen. Dadurch besuchen viele Kinder mit sehr individuellen und besonderen Problemlagen die Schule und die OGS. Das Angebot der Sozialen Gruppenarbeit (SGA) ist ein Beitrag des Amtes für Kinder, Jugend und Familien, die Schule und die OGS zu unterstützen, um auf diese schwierige und komplexe Anforderung flexibel reagieren zu können. Soziale Gruppenarbeit (SGA) nach § 29 SGB VIII ist eine Hilfeform, die Kindern und Jugendlichen bei der Überwindung von Entwicklungsschwierigkeiten hilft und Verhaltensänderungen bewirken soll. Die soziale Gruppenarbeit nimmt Einfluss auf das Selbstwertgefühl, die Wertbildung und die Übernahme von Rollenfunktionen. Somit sollen die Kinder und Jugendlichen auf Dauer stabilisiert und befähigt werden, das neu Erlernte auf andere wichtige Lebensbereiche in ihrem sozialen Umfeld in die Gemeinschaft übertragen zu können. Die starke Orientierung an Gleichaltrigen in dieser Altersstufe kann eine gemeinsame Bewältigung individueller Problemlagen und die Erarbeitung von Lösungsstrategien stützen und motivieren. Soziale Gruppenarbeit am KSF Jahnstraße Die Zielgruppe des Angebotes sind Kinder der OGS, des KsF mit besonderem Förderbedarf an sozialen Kompetenzen. Die Fachkräfte des Jugendhilfeträgers wählen die Teilnehmer/innen in Absprache mit der Koordinatorin der OGS, der Schulleitung und des Jugendamtes aus. Die Gruppe sollte sich in der Regel aus gemischtgeschlechtlichen Teilnehmer/innen mit möglichst ähnlichem Entwicklungsstand zusammensetzen. Rechtsgrundlage bildet das SGB VIII durch den §27 (Hilfe zur Erziehung) in Verbindung mit §29 und §36 (Mitwirkung / Hilfeplan) Die Angebote finden im Rahmen der Sozialen Gruppenarbeit, wöchentlich, in vorwiegend gemischtgeschlechtlichen Gruppen von maximal 7 Teilnehmern oder in Kleingruppen von 2-3 Teilnehmer/ innen (vorwiegend gleichgeschlechtlich) statt. Für die Angebote werden Ressourcen aus der Schule, des offenen Ganztags und des Sozialraumes genutzt. Die Angebote mit den Schülerinnen und Schülern finden für die Dauer eines Schulhalbjahres, wöchentlich in drei Gruppen dienstags, mittwochs und donnerstags nachmittags in und außerhalb der OGS statt. Der zeitliche Ablauf der Treffen ist stark ritualisiert, um den Kindern Sicherheit zu geben. Schwerpunkt der Arbeit ist die Vereinbarung von festen Regeln mit Konsequenzen, die Sensibilisierung für Gewalt und die Entwicklung von Strategien zur Konfliktlösung. Dies wird in theoretischen Einheiten, in Spielen und Rollenspielen eingeübt. Durch die gemeinsame Planung der Angebote übernehmen die Kinder Verantwortung, müssen Absprachen einhalten (ggf. eigene Wünsche zurückstellen), Empathie wird gefördert und die Kinder erhalten dadurch Klarheit über den Fortgang der SGA. Eine wertschätzende und vertrauensvolle Haltung der Betreuer schaffte eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre. Erfahrungen mit der SGA Die Kinder sind regelmäßig und gerne zu den Treffen der SGA gekommen. In Konfliktsituationen wollten zu Beginn der SGA einige Kinder die Gruppensituation verlassen. Dies ist mit fortschreitender Dauer des Angebotes immer seltener vorgekommen. Die Gruppe hat Handlungsbezogene Inhalte durchweg kognitiven Lerninhalten vorgezogen. Einige zu Beginn der SGA in der Gruppe eher randständige Kinder waren zum Ende des Schulhalbjahres deutlich besser in die Gruppe integriert. Auch die Bereitschaft innerhalb der Gruppe Verantwortung für sich selbst und für andere Gruppenteilnehmer/innen zu übernehmen wurde während der SGA deutlich höher. Unmittelbare Auswirkungen Die Herausnahme von drei bzw. sieben Kindern an drei Tagen aus dem alltäglichen Angebot der OGS führt zu einer unmittelbaren Entlastung der Mitarbeiter, öffnet Räume für individuelleres Arbeiten in kleineren Gruppen und erweitert die Möglichkeiten zu Kriseninterventionen. Mit der SGA wurde erstmals ein Angebot eingeführt, an dem die ausgewählten Kinder ein Schulhalbjahr lang verbindlich teilnehmen mussten. Mittelbare Auswirkungen Die SGA leistet einen Beitrag zur Ritualisierung und Rhythmisierung des Alltags in der OGS. Die Kinder machen in der SGA individuelle Fortschritte und entwickeln sich weiter. Unter den Oberbegriffen Respekt – Achtsamkeit – Disziplin lernen sie Umgangsformen und Konfliktlösungsstrategien, die die Bemühungen von Schule und OGS unterstützen. Die Kinder können und sollen ihre neu gewonnenen Erfahrungen in anderen Situationen anwenden und umsetzen und so als Multiplikatoren fungieren. Die SGA hat einen positiven Beitrag erbracht, Schule und OGS in ihren Bemühungen zu unterstützen, Krisensituationen mit Schülern zu bewältigen. Dies ist zum einen durch die Arbeit mit diesen Schülern in den Gruppen der SGA geschehen, aber auch durch die Entlastung der OGS, die so über Freiräume verfügt hat, auf Krisenhaftes Geschehen individueller eingehen zu können. Elternarbeit Die Idee die Elternarbeit der SGA unmittelbar an die Lernentwicklungsgespräche anzudocken hat sich als nicht praktikabel herausgestellt. Hier gibt es immense organisatorische aber auch inhaltliche Probleme. Ein großer Teil der Eltern ist aber gerne bereit, ein Gesprächsangebot der SGA zu nutzen, das in zeitlicher Nähe zum Lernstandgespräch in der Schule stattfindet. Ebenfalls stehen viele Eltern einem Gespräch bei sich zu Hause positiv gegenüber. Ziel sollte sein, dass mit den Eltern aller an der SGA teilnehmenden Kinder wenigstens ein Gespräch stattfindet. Kooperation / Vernetzung Die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern ist als positiv und unkompliziert zu beschreiben. Es findet ein regelmäßiger Austausch zwischen den Institutionen statt. Individuelle Problemlagen werden zeitnah besprochen. Es werden gemeinsame Lösungswege und Handlungsstrategien mit allen Beteiligten entwickelt und umgesetzt. Zudem ist ein regelmäßiger Austausch zwischen den Institutionen durch die Arbeit im Arbeitskreis gegeben. Ausblick/ Veränderungen Mit Beginn des nächsten Schulhalbjahres beginnt die zweite Phase der SGA im KsF mit neuer Gruppenzusammensetzung. In den Settings werden Struktur und Themeninhalte beibehalten. Aufgrund kleinerer Veränderungen ist es im nächsten Halbjahr möglich, die Turnhalle regelmäßig für Angebote zu nutzen. Spannend ist hier die Frage, wie die einzelnen Kinder, die im vorherigen Schulhalbjahr am SGA in der Kleingruppe teilgenommen haben, jetzt auf die größere Gruppe und die bereits bekannten theoretischen Inhalte reagieren. Wünschenswert ist es, im Rahmen der SGA eine intensivere Zusammenarbeit mit den Eltern herzustellen. Aufgrund des Austauschs der Institutionen untereinander und des Wissens über die Verhaltensweisen der Teilnehmer/innen der SGA in den verschiedenen Systemen Schule, OGS und SGA , könnten die Eltern gezielt und auf Erfahrungswerten basierend, in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt und in Erziehungsfragen beraten werden. Hürth, 15.08.2013 i.A. Andrè Pawlik i.A. Björn Sucker