Politik bei uns wird nicht mehr aktiv betreut, eine Datenaktualisierung findet genausowenig statt wie Support.

Wir würden gerne weitermachen. Aber die Ansprüche an die Plattform passen nicht zum vollständig ehrenamtlichen Betrieb. Hintergründe und Ideen zur Rettung finden Sie in diesem Blogartikel.

Vorlage (Verlegung von Stolpersteinen Bezug: Rat 16.12.2002)

Daten

Kommune
Brühl
Größe
97 kB
Datum
20.04.2015
Erstellt
14.04.15, 18:28
Aktualisiert
14.04.15, 18:28
Vorlage (Verlegung von Stolpersteinen
Bezug: Rat 16.12.2002) Vorlage (Verlegung von Stolpersteinen
Bezug: Rat 16.12.2002)

öffnen download melden Dateigröße: 97 kB

Inhalt der Datei

Stadt Brühl öffentliche Vorlage Der Bürgermeister Dienststelle Sachbearbeiter/in 13/1 Uenzen, Kerstin Aktenzeichen Datum Vorlagen-Nr. 13.03.2015 110/2015 (36/02 a) Betreff Verlegung von Stolpersteinen Bezug: Rat 16.12.2002 Beratungsfolge Hauptausschuss Finanzielle Auswirkungen Ja X Nein Mittel stehen zur Verfügung bei SK / KST Mittel stehen nicht zur Verfügung Über-/außerplanmäßige Aufwendungen/Auszahlungen Sachkonto / Kostenstelle BGM Zust. Dez. Zust. Dienststelle Kämmerer RPA Beschlussentwurf: Der Hauptausschuss nimmt den Bericht des Bürgermeisters zur Kenntnis. Erläuterungen: Der Rat hat in seiner Sitzung am 16.12.2002 einstimmig beschlossen, das Projekt „Stolpersteine“ des Kölner Künstlers Gunter Demnig in Zusammenarbeit mit dem Künstler und der Israel-AG des Max-Ernst-Gymnasiums zu realisieren. Als Kompromiss wurde ergänzend beschlossen, dass die Verwaltung hierbei Hauseigentümer, die das Verlegen von Stolpersteinen vor ihrem Haus strikt ablehnen, von diesem Projekt ausnehmen kann. Daraufhin wurden im Jahr 2003 von den insgesamt 65 Stolpersteinen 39 Stolpersteine verlegt; 26 Stolpersteine konnten wegen des fehlenden Einverständnisses der betreffenden Hausbesitzer nicht an dem für sie vorgesehenen Platz verlegt werden und wurden zunächst auf dem Schulhof des Max-Ernst-Gymnasiums eingelassen. Inzwischen sind beinahe 12 Jahre vergangen und der Künstler Demnig hat rund 50.000 Stolpersteine sowohl in Deutschland als auch in 15 weiteren europäischen Ländern verlegt. Wie sich zeigt, haben die Stolpersteine mittlerweile nicht nur bundesweit Beachtung gefunden, sondern sind auch in Brühl ein fester Bestandteil des Stadtbilds geworden. Auch die Erfahrungen haben gezeigt, dass die seinerzeit von den betreffenden Hausbesitzern geäußerten Befürchtungen hinsichtlich Schmierereien an den Häusern oder sinkender Verkaufszahlen in den Geschäften sich nicht bewahrheitet haben. Aus diesem Grund wurden alle Hausbesitzer, vor deren Haus noch keine Stolpersteine verlegt wurden, bereits im vergangenen Jahr angeschrieben und gefragt, wie sie heute zu einer Verlegung der Stolpersteine stehen. Gleichzeitig wurde mehrfach ein persönliches Gespräch angeboten. Von den angeschriebenen 10 Hausbesitzern haben sich zwei gar nicht gemeldet, fünf sind mit einer Verlegung der Stolpersteine einverstanden – hier erfolgte von einem Hausbesitzer nach einer zunächst ablehnenden Haltung nach einem Drucksache 110/2015 Seite - 2 – persönlichen Gespräch eine Zustimmung – und die verbleibenden drei Hausbesitzer, vor deren Häusern insgesamt 12 Stolpersteine zu verlegen wären, lehnen eine Verlegung nach wie vor ab und haben auch die Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch nicht wahrnehmen wollen. Gemäß dem Ratsbeschluss vom 16.12.2002 beabsichtige ich, dennoch alle 26 auf dem Schulhof des Max-Ernst-Gymnasiums befindlichen Stolpersteine in Kürze anlässlich des 70. Jahrestags des Kriegsendes und der Befreiung vom Nationalsozialismus an ihrem vorgesehenen Ort verlegen zu lassen. Das Interesse, alle Stolpersteine in Brühl gemäß ihrer Bestimmung zu verlegen, wiegt, wie man auch der Berichterstattung der Presse im vergangenen Jahr entnehmen konnte, höher als die Bedenken der Eigentümer, so dass auch die 12 Stolpersteine ohne die ausdrückliche Zustimmung der drei Hausbesitzer verlegt und somit nicht auf dem Schulhof zurückgelassen werden sollen. Die Israel-AG des Max-Ernst-Gymnasiums, auf deren Initiative die Verlegung der Stolpersteine erfolgte, hat erklärt, dass sie für die anfallenden Kosten gemeinsam mit der Initiative für Völkerverständigung aufkommen wird. Die Israel-AG wird bei der Verlegung der 26 Stolpersteine mit eingebunden.