Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
1,2 MB
Erstellt
13.09.10, 06:45
Aktualisiert
13.09.10, 06:45
Stichworte
Inhalt der Datei
öffentlich
STADT
ERFTSTADT
Der Bürgermeister
V
A:z..: 51 13-00
An den
Amt:
- 51 -
Jugendhilfeausschuss
BeschIAusf.: - 511 -
der Stadt Erftstadt zur Beschlussfassung;
Datum: 11.11.2005
Betrifft:
Erziehungsberatungsstelle
Tätigkeitsbericht
•
O}1~O
8/
Finanzielle
I.::1-.
' I
l\.i,
des Caritas-Verbandes;
20041 Jubiläumstätigkeitsbericht
2005
Auswirkungen:
Keine
HHJ.: 2005
I
HHStl.:
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Ert1stadt,den 11.11.2005
1.465.7180
I
Budget:
512
I
-,'
.
l/u-rL
Beschlussentwurf:
Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Tätigkeitsbericht der
Erziehungsberatungsstelle
des Caritas-Verbandes für den Erftkreis e.v. für das
Jahr 2004 sowie den Jubiläumstätigkeitsbericht 2005 dankend zur Kenntnis.
•
Begründung:
Die Erziehungsberatungsstelle des Caritas-Verbandes in Erftstadt-Lechenich ist
zuständig für die Durchführung der Erziehungsberatung in der Stadt Erftstadt. Sie
übernimmt im Einvernehmen mit der Stadt Erftstadt die Erziehungsberatung
gemäß § 28 SGB VIII "Kinder- und Jugendhilfe".
Für die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses können die vom Caritasverband
gedruckten Exemplare zur Verfügung gestellt werden.
Der Vorlage wird der Tätigkeitsbericht 2004 (Seiten 3 bis 19 des
Jubiläumstätigkeitsberichtes)
beigefügt.
Sofern Nicht-JHA-Mitglieder an dem vollständigen Bericht interessiert sind, steht
dieser im Internet zur Verfügung:
www.eb-erftstadt.de
In Vertretung
Anlage
.Jubiläurnstätiqkeitsbericht
2005"
.-
Jubiläumstätigkeitsbericht
2005
Liebe Leserin!
Lieber Leser!
Am 02. März 1980 hat die Erziehungs- und Familienberatungsstelle
des Caritasverbandes in Erftstadt-Lechenich
(Beratungsstelle Schloßstraße) ihre Arbeit aufgenommen. Somit können wir in diesem Jahr auf ein 25-jähriges Bestehen zurückblicken.
Dieses Jubiläum ist für uns Anlass, einen ausführlicheren Jubiläumstätigkeitsbericht
zu
erstellen, der neben den Berichtszahlen für das vergangene Jahr 2004 auch nochmals
inhaltlich umfangreicher die Arbeit darstellt. Exemplarische Falldarstellungen (natürlich
anonymisiert) und Berichte über fallübergreifende Projekte sollen Ihnen einen vertieften Einblick in die Arbeit ermöglichen. Wir hoffen, der Bericht findet Ihr Interesse. Auf
Rückmeldungen und Nachfragen freuen wir uns.
•
Wir danken allen Kooperationspartnerinnen
sammenarbeit.
und wünschen
weiterhin eine gute Zu-
Erftstadt, im August 2005
Dipl.-Psych. W. Dreser,
Leiter der Beratungsstelle
Seite
Inhalt:
Gedanken
4
zur Arbeit
Infos über Beratungsstelle
•
und Anmeldung
7
Das Team der Beratungsstelle
7
Zahlen zur Einzelfallarbeit
9
Prävention
und Netzwerkarbeit
Qualitätsentwicklung
Alltag inder
des Jahres 2004
15
und Fortbildung
17
EB
20
Sandspieltherapeutische
Arbeit in der EB (Sexuelle
Beratungsarbeit
mit einer Jugendlichen
und Scheidungsfamilie
Gewalterfahrung)
aus einer Trennungs-
Motopädie
30
34
Fallbesprechungsgruppen
Zwischenbilanz
25
in der Erziehungsberatungsstelle
zum FAUSTLOS-Projekt
für Grundschulen
36
42
Seite 3
Jubiläumstätigkeitsbericht
2005
Gedanken zur Arbeit
Betrachtet man das unten abgebildete Diagramm zur Entwicklung der Fallzahlen in
den vergangenen 25 Jahren so wird deutlich, wie enorm die Inanspruchnahme des
Beratungsangebotes unserer Stelle gestiegen ist. Wir erklären uns dies sowohl durch
die gestiegene Verunsicherung von Eltern und Familien heute als auch die deutlich
gestiegene Bereitschaft, sich im Bedarfsfall Hilfe zu holen.
Fallzahlen 1980 - 2004
ES des Caritasvarbandes in Erftstadt
700
•
600
500
400
300
200
100
1
0
1980 1982 1984
1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004
D Fallzahlen
•
Dass Erziehungsberatung ein so erfolgreiches Angebot ist, ist nach unserer Einschätzung auf folgende Faktoren zurückzuführen:
1. Das multiprofessionelle
Team
Die in den Förderungsrichtlinien vorgeschriebene Zusammensetzung des Teams aus
verschiedenen Berufsgruppen (Psychologen, Sozialpädagogen und Heilpädagogen),
die konkret auch über die jeweiligen psychologischen und pädagogischen Grundberufe
hinaus über psychetherapeutische
und beratungsthemenspezifische
Weiterbildungen
verfügen, bietet den Ratsuchenden gerade auch durch das Zusammenwirken im Team
die Sicherheit, dass ihre Anliegen aus verschiedenen Perspektiven gesehen und kompetent aufgegriffen, bearbeitet und ggl. auch weitergeleitet werden. Hohe Fachlichkeit
einerseits und eine pädagogisch an den Möglichkeiten der Ratsuchenden orientierte
Hilfestellung andererseits sind so in einer Weise möglich, die sowohl den Familien als
auch außerfamiliären Fachkräften, die bei vorliegendem Einverständnis der Familien in
die Arbeit einbezogen werden können, konkrete und verständliche Hilfe bietet.
Seite 4
Jubiläumstätigkeitsbericht
2.
Die Kombination
von Einzetfallarbeit,
Prävention
2005
und Netzwerkarbeit
Von Anfang an hat unsere Erziehungsberatungsstelle
sich sehr darum bemüht, die
Einzelfallarbeit durch entsprechende Angebote für Fachkräfte, die ebenfalls die betroffenen Kinder und Familien betreuen, zu ergänzen. Themenspezifische Fortbildungen
oder Supervisionen für einzelne oder Teams oder die Fallbesprechungsgruppen
haben
sich als eine effektive Möglichkeiten erwiesen, beraterisches Fachwissen vielen Fachkräften zukommen zu lassen und gleichzeitig auch die Vernetzung zu verstärken. Letzteres wiederum erleichtert den Zugang für Familien. Erzählt jemand von seiner
Erfahrung mit der Beratungsstelle, kann er auch überzeugender andere motivieren,
dort Hilfe in Anspruch zu nehmen. Als zum Jahresanfang 2005 auch in den Förderrichtlinien des Landes NRW ein stärkerer Akzent auf diese Arbeitsweise gelegt wurde,
konnten wir schon auf eine langjährige Tradition in dieser Richtung verweisen.
•
•
3.
Das Engagement
der Geldgeber
Kommune,
Kirche und Land
Die kath. Kirche hat sich immer schon sehr stark für den Beratungssektor eingesetzt.
Auch bei den aktuellen Kürzungsnotwendigkeiten
ist diese Unterstützung erhalten
geblieben. In den ersten 10 Jahren der Tätigkeit der Erziehungsberatungsstelle
des
Caritasverbandes in Erftstadt-Lechenich sind dabei in einem weitaus überdurchschnittlichen Maße kirchliche Mittel in die Umsetzung dieser Aufgabe in Erftstadt geflossen.
Erst nach Einrichtung eines eigenen städtischen Jugendamtes und kurz nach der Verabschiedung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes
im Jahre 1990 erfolgte ab dem
01.01.1991 eine adäquate kommunale Bezuschussung dieser Pflichtaufgabe. Mit der
Einrichtung eines eigenen Jugendamtes in Erftstadt ergab sich auch eine sehr positive
Möglichkeit der Zusammenarbeit im Einzugsgebiet vor Ort. Dies spiegelt sich auch in
der inzwischen sehen langen Tradition fast jährlicher gemeinsamer Tagungen zu aktuellen Schwerpunktthemen der Kinder- und Jugendhilfe wider. Neben dem finanziellen
kirchlichen Engagement war die fachlich fundierte Unterstützung durch den Diözesancaritasverband ebenfalls ein weiterer wichtiger Faktor. Dass auch die Landesförderung, wenn auch inzwischen reduziert, weiter bestehen bleibt, um den Fortbestand
dieses erfolgreichen Modells zu sichern, erhoffen wir. Wir danken allen Geldgebern,
auch im Namen der von uns betreuten Familien, für die Unterstützung unserer Arbeit.
Zur Situation von Familien heute
Immer wieder werden wir gefragt, was sich denn aus unserer Arbeit an Hinweisen ergibt, was Familien heute besonders belastet und welche Unterstützung besonders
wichtig ist. Dazu ließen sich natürlich viele Seiten füllen. An dieser Stelle möchte ich
mich auf zwei Stichworte konzentrieren, die sich prägnant aus einem Gespräch im
Team zu Fragen der erlebten Entwicklungen in den letzten Jahren ergaben. Es sind
die Stichworte "Zeitdruck" und "Familie und Beruf".
Zeitdruck
Dass in der Beratungsarbeit der Zeitdruck gestiegen ist, ist leicht nachvollziehbar aus
dem oben abgebildeten Diagramm zur Fallzunahme. Sie bringt mit sich, dass wir bei
langjähriger gleichbleibender personeller Ausstattung immer weniger Zeit für den einzelnen Fall zur Verfügung haben. Eine Zeitbudgeterhebung des Bundesministeriums
für Familie (1996) ergab, dass deutsche Paare heute kaum mehr als zwei Minuten pro
Seite 5
Jubiläumstätigkeitsbericht
2005
Tag Zeit miteinander über persönliche Dinge sprechen. Darin spiegelt sich, dass auch
in den Familien allgemein das Problem "fehlender" Zeit für ein persönliches Miteinander sicher ein enormer Belastungsfaktor ist.
In der Hektik des heutigen Alltags bleibt oft zu wenig Zeit für ein ruhiges Gespräch.
Ursachen dafür sind sicherlich die Ansprüche aus der Berufswelt, die Schwierigkeit,
Termine verschiedenster Art (Schule, Vereine, musische Angebote, ...) zu koordinieren
sowie die auch doch durch die Medienvielfalt bedingte Entwöhnung vom Gespräch.
Die Notwendigkeit für ausreichende finanziellen Ressourcen zu sorgen einerseits und
die legitime Erwartung, dass Männer und Frauen erworbene Qualifikationen auch beruflich einsetzen möchten, stellt zusätzliche Anforderungen, die es ebenfalls schwer
machen, genügend Zeit für gemeinsame Gespräche zu finden.
•
Familien erleben Beratungsgespräche u.a. auch deshalb als hilfreich, dass unterstützt
durch einen neutralen Berater Zeit bleibt, wichtige Dinge zu klären, gerade auch im
Hinblick darauf, was emotional bedeutsam ist und im Alltag oft verborgen und unverstanden bleibt.
Familie und Beruf
In dem erwähnten teaminternen Gespräch waren es gerade die Frauen im Team, die
aus der eigenen biografischen Erfahrung über die Schwierigkeit sprachen, berufliche
Entwicklung und familiäre Aufgaben in Einklang zu bringen.
In der Beratungsarbeit taucht immer wieder das Thema auf, dass Mütter, die im Beruf
viel Bestätigung erfahren haben, gerade eine solche Bestätigung angesichts der Komplexität der familiären Aufgaben im Bereich Alltagsorganisation und Kindererziehung
vermissen. Angesichts verloren gegangener Selbstverständlichkeiten
muss darüber
hinaus vieles immer wieder selbst entschieden werden, was gerade das Erziehen nicht
leichter macht.
•
Auch wenn Väter zunehmend motiviert sind, ihre Erziehungsaufgabe zu sehen und
wahrzunehmen, so ist das Gelingen einer elterlichen Kooperation auch deshalb
schwierig, weil es an überzeugenden Modellen fehlt und traditionelle Rollenvorbilder
wirkmächtiger sind als das wünschenswert ist. Dass im Hinblick auf die zurückgehenden Kinderzahlen auch oft als Faktor genannt wird, dass ein entsprechender Partner
fehlt, spiegelt diese Situation wider. So bleibt es eine enorm schwierige Aufgabe für
Väter und Mütter heute, Wege zu einer gelungenen Kooperation zu finden.
Dass dies oft schief geht, zeigt sich in der hohen Zahl von Scheidungen, die wiederum
für die meist alleinerziehenden Mütter enorme Belastungen mit sich bringen. Um so
verständlicher ist es, dass sich der hohe Anteil solcher Familien in unserem Klientel
widerspiegelt und unser Engagement diesen Familien auch in besonderem Maße gilt.
Denn die Erfahrung nicht gelungener familiärerer Kooperation prägt ja auch wiederum
die inneren Bilder der nachfolgenden Generation und trägt zu ihrer Verunsicherung bei.
Walter Dreser
Seile 6
Jubiläumstätigkeitsbericht
2005
Allgemeines zur Beratungsstelle
Unser Beratungsangebot richtet sich an Eltern und Kindern sowie Jugendliche und
junge Erwachsene (bis 26 Jahre) und darüber hinaus an Fachkräfte, die mit diesem
Personenkreis arbeiten, zur freiwilligen und vertraulichen Beratung. Nach dem KJHG
(Kinder- und Jugendhilfegesetz) besteht ein gesetzlicher Anspruch auf dieses Hilfsangebot, um eine dem .Kindeswohl" entsprechende Entwicklung zu gewährleisten.
Anmeldung
•
und erster Fachkontakt:
Bei der persönlichen oder telefonischen Anmeldung bietet die Sekretärin zur Auswahl
für die Ratsuchenden einen Termin für einen ersten Beratungskontakt an: entweder für
ein ausführliches Erstgespräch (ca. 60 - 90 Min.) - in der Regel innerhalb von 4 Wochen - oder für die nächste wöchentlich stattfindende Offene Sprechstunde, in deren
Rahmen mindestens eine halbe Stunde für den Erstkontakt zur Verfügung steht.
Telefonzeiten
des Sekretariats:
- montags bis freitags:
08.15 - 12.00 Uhr
- montags bis donnerstags
13.15 - 17.00 Uhr
Beratungstermine:
Die Beratungsgespräche finden nach Vereinbarung statt, auch nach 17:00 Uhr und am
Freitagnachmittag. Die Gespräche unterliegen der Schweigepflicht. Sie sind für die
Ratsuchenden kostenlos. Spenden sind steuerlich absetzbar.
•
Das Team
Hauptamtliche
Walter Dreser
(Stand 31.12.2004)
Beraterinnen:
Diplom-Psychologe, Leiter der Beratungsstelle 1)
Zusatzausbildung in Familientherapie, Hypnotherapie
als Ehe-, Familien- und Lebensberater
Ulrike Wirtz
Diplorn-Sozialpädaqoqin",
Stellvertretende Leiterin,
teilzeitbeschäftigt (75 %)
Zusatzausbildung zur Paar- und Familientherapeutin
Christoph
Diplom-Psychologe 1)
Zusatzausbildung
in Gesprächspsychotherapie,
therapie und Psychoanalyse
Brigitte
Polke
Goldstein
Elke Horstmann
Diplom-Psychologin, teilzeitb. (40 %) 1)
Zusatzausbildung
in Gesprächspsychotherapie,
tenstherapie und Familientherapie
Diplom-Heilpädagogin (85 %) 2)
Zusatzausbildung in Familientherapie
und
Familien-
Verhal-
und Hypnotherapie
Seite 7
Jubiläumstätigkeitsbericht
Erika Jungbluth
Diplom-Heilpädagogin, teilzeitb. (50 %) 2)
Zusatzausbildung in Sandspieltherapie mit Lehrberechtigung
Ulrich Jungbluth
Diplom-Heilpädagoge, teilzeitb. (50 %)
in Zusatzausbildung Traumatherapie
Franziska
Diplom-Heilpädagogin, teilzeitb. (40 %)
Zusatzausbildung Elterntraining: Starke Eltern - Starke
Kinder
1)
2)
•
2005
Graw-Czurda
2)
approbierte Psychologische Psychotherapeutln
approbierte Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutln.
Honorarkräfte:
Michael Krause
(bis 31.03.2004)
Diplom-Sozialpädagoge,
Psychotherapeut
Eva Krings
Motopädin
Zusatzqualifikationen
Analyt. Kinder- u. Jugendlichen-
der Beraterinnen:
Alle Beratungsfachkräfte verfügen über ihren Grundberuf hinaus über zusätzliche Qualifikationen im therapeutischen und beraterischen Bereich. Das Zusammenwirken dieser unterschiedlichen Professionen und Zusatzqualifikationen in der Teamarbeit ist ein
spezifisches Qualitätsmerkmal
des Jugendhilfeangebotes
Erziehungsberatung.
Die
Fort- und Weiterbildungen umfassen sowohl Methoden (Einzel-, Paar-, Kinder-, Familientherapie) psychoanalytischer, tiefenpsychologischer,
humanistischer und systemischer Orientierung, als auch darüber hinaus spezifische Themenbereiche
wie Arbeit
mit Kindern und Erwachsenen im Bereich Trennung/Scheidung,
Mediation bei Trennung der Eltern, Umgang mit Gewalt und Missbrauch, Traumaarbeit, Entwicklungsstörungen, etc. Unterschiedliche
Zugangsweisen
über Gespräch und gestalterische
Elemente wie Malen oder Sandspiel ermöglichen eine auf Probleme und Ratsuchende
angepasste Zugangsweise. Fortbildungen zu Qualitätssicherung
und Organisationsentwicklung unterstützen die fachliche und organisatorische Weiterentwicklung.
Sekretariat:
Gabriele Fischer
Sekretärin (50 %)
Ruth Lessenich
Sekretärin (50 %)
Beide mit spezifischen Weiterbildungen
Beratende
Externe
Seite 8
Ärztin:
Supervision:
zur Sekretariatsarbeit
in Beratungsstellen
Dr. med. Katrin Edelmann, Fachärztin für Kinder- u.
Jugendpsychiatrie
Jürgen Pfitzner, Familientherapeut
des Kinderschutzzentrums Köln
(APF), Mitarbeiter
Jubiläumstätigkeitsbericht
2005
Zahlen und Kommentare zur Arbeit des vergangenen Jahres
Wie in den vergangenen Jahren bieten wir an dieser Stelle zunächst
schen Überblick über die Einzelfallarbeit des Vorjahres.
einen statisti-
Einzelfallarbeit im Jahr 2004
Die Arbeit mit den einzelnen Familien, Eltern, Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen nimmt nach wie vor den größten Teil der Beratungsstellenarbeit ein. Da die
Einbindung dieser Arbeit in eine gezielte Präventions- und Netzwerkarbeit ein besonderes Qualitätsmerkmal der Arbeit von Erziehungsberatungsstellen
ist, verweisen wir
an dieser Stelle auch auf die entsprechenden Informationen auf Seite 15 fl.
2004
•
Gesamtzahl der Fälle':
688
abgeschlossen
im Berichtsjahr
übernommen ins Folaejahr
370
318
2003
669
53,8%
46,2%
339
330
50,7%
49,3%
• Diese Zahl bezieht sich auf die Anzahl der betreuten angemeldeten Kinder, Jugendlichen und jungen
Erwachsenen. Im Rahmen der Familienberatung werden häufig Geschwisterkinder mit nicht sellen gravie·
renden eigenen AuNälligkeiten mitbetreut. Eine eigene Zählung eriolgte jedoch nur dann, wenn zusätzlich
einzeldiagnostische bzw. einzellherapeutische
Maßnahmen eriorderlich wurden.
Im Jahr 2004 ist die Fallzahl (Weiteriührungen von Beratungen aus dem Vorjahr und
Neuaufnahmen) weiterhin gestiegen, und zwar um 2,8 %. Dass die Anmeldungen im
bisherigen Verlauf des Jahres 2005 (Stand 30.06.2005) gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres nochmals um 21,7 % gestiegen ist, finden wir besorgniserregend.
•
Die Fallzahl steigt, obwohl wir seit Jahren konsequenter als in der Vergangenheit Ratsuchende von außerhalb auf dort zur Veriügung stehende Beratungsangebote verwiesen haben. Ausgenommen davon haben wir die Kinder und Jugendlichen, die Schulen
in Erftstadt besuchen, da hier unsere Vernetzung mit den Einrichtungen vor Ort zugunsten des Jugendhilfeauftrags zum Tragen kommen kann. Diese Entwicklung wird
zahlenmäßig dadurch deutlich, dass der Anteil der Anteil Erftstädter Klienten von
69,3 % im Jahre 2000 auf 81,3 % im Jahre 2004 gestiegen ist.
Herkunftsorte der Klienten:
Erftstadt
Brühl
Hürth
Kerpen
Wesselina
Sonstiaer Erftkreis
Kreis Euskirchen
Kreis Düren
Sonstiqe
2004
559
56
6
11
4
5
15
11
21
2003
81,3 %
8,1 %
09%
1,6 %
0,6%
0,7%
2,2 %
1,6%
3,1 %
528
50
8
13
9
5
24
11
20
78,9%
7,5%
1,2 %
1,9 %
1;3%
0,7%
3,6%
1,7 %
3,1 %
Der relativ hohe Anteil aus Brühl spiegelt die Inanspruchnahme durch Ratsuchende
von den beiden erzbischöflichen Schulen in Brühl. Der Kollege Dipl.-Psych. Christoph
Polke hat hier eine beispielhafte Vernetzungsarbeit zwischen Erziehungsberatung und
Schule entwickelt. Diese Planstelle wird nicht von der Stadt Erftstadt mitfinanziert.
Seite 9
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Jubiläumstätigkeitsbericht
i
2005
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Alter und Geschlecht
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9-11
N
12-14
15-17
18+
Alter
f"ij männlich
•
weiblich
Die Grafik zur Alters- und Geschlechtsverteilung
zeigt, dass Jungen in allen Altersgruppen mit Ausnahme der über 14-Jährigen überwiegen. Dass bei den älteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen, wo ja eine selbständige Motivation wichtig ist,
der weibliche Anteil überwiegt, spiegelt ein Phänomen, dass Frauen eher bereit sind,
bei Schwierigkeiten Gesprächshilfe zu suchen.
Weitere Daten:
Familienverhältnisse:
2004
2004
2003
1%)
1%)
Es lebten bei:
•
•
leiblichen Eltern
361
52,5 %
52,6%
alleinerziehender Mutter
Mutter mit neuem Partner'
Mutter und Stiefvater'
Zwischensumme
alleinerziehendem Vater
Vater mit neuer Partnerin'
Vater und Stiefmutter'
Zwischensumme "
Ptleueeltern
Adoptiveltern
bei GroßelternNerwandten
Heim
alleine lebend
Sonstiqes/Unbekannt
153
41
38
232
17
16
11
44
7
5
22,2 %
6,0%
5,5%
33,7%
2,5%
2,3%
1,6 %
6,4%
1,0 %
0,7%
1,0 %
0,9%
2,8%
0,6%
21,2 %
7,0%
5,5%
33,7%
3,0%
2,2%
1,5 %
6,1%
0,9%
0,6%
1,2 %
1,3%
2,2%
0,4 %
7
6
19
4
Die Unterscheidung zwischen .neuemtr) Pertnertin)" und Stiefvater/-mutter
Partner unverheiratet zusammenleben oder miteinander verheiratet sind.
beschreibt, ob die
Die Zusammenstellung zeigt, dass fast in jedem 2. Fall in unserem Klientel die Kinder
nicht mehr bei ihren leiblichen Eltern leben (= 47,5 %). Die folgende Grafik veranschaulicht unter der Überschrift "Besondere Familiensituationen" die Zusammensetzung dieser Untergruppe der Familien mit Kindern, die nicht bei ihren leiblichen Eltern
leben, nochmals separat (also ohne die Kinder, die bei ihren leiblichen Eltern leben):
Seite 10
JUbiläumstätigkeitsbericht
Mutter mit
neuem Partner
21,0%
Besondere
2005
Familiensituationen
alleinerz. Vater
7,6%
Heim 2,5%
Vater mit neuer
Partnerin 6,3% .
Pflege-I Adoptiveltern 2,2%
bei Großeltern!
Verwandten
2,5%
allein lebend
6,0%
•
alleinerz. Mutter
51,7%
Kinder/Jugendliche/jg,
Erwachsene besuchten:
•
Noch nicht im Kinderaarten
Kinderaarten
Grundschule
Hauptschule
Realschule
Gvmnasium
Sonderschule
Gesamtschule
Waldorfschule
Fachschule / Studium
2004
2004
2003
(%)
(%)
11
128
182
49
65
134
19
29
6
13
1,6 %
18,6 %
265%
7,1 %
9,4 %
19,5 %
28%
4,2%
0,9%
19%
3,0%
17,0 %
27,4 %
7,8%
8,4 %
202%
2,1 %
4,2%
0,4 %
1,6 %
Juqendt. I ls. Erwachsener
in 8erufsvorbereitung/-förderung
in Ausbilduna/Beruf
arbeitslos
9
23
8
1,3 %
3,3%
1,2 %
1,2 %
4,3%
0,6%
Sonstiaes/unbekannt
12
1,7%
1,8 %
Der Großteil der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen besucht eine Schule.
Das unterstreicht die Bedeutung der Erziehungsberatung
für das Schulalter.
Seite II
Jubiläumstätigkeitsbericht
2005
Wartezeiten bis zum ersten Beratungskontakt
Unser im Rahmen der Qualitätsentwicklung formuliertes Ziel, möglichst kurzfristig einen ersten Beratungskontakt anbieten zu können, konnten wir sogar noch etwas besser realisieren: bei 66,8 % (2003: 64,0 %) der Klienten war bei den 370 Neuaufnahmen
in 2004 ein erster Beratungskontakt innerhalb von 14 Tagen möglich. Innerhalb eines
Monats erhielten 92,7 % (2004: 90,7 %) einen ersten Beratungskontakt. Dieser Wert
liegt sehr deutlich über dem von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung vorgeschlagenen Zielwert von 80 %.
Wartezeiten der Neuaufnahmen
70,0%
•
60,0%
50,0%
40,0%
30,0%
20,0%
10,0%
0,0%
'", ~"'ifttW:
•..~c
bis 14 Tage
bis
1
Monat
.2004
bis 2 Monate
~- .,
länger
02003
Längere Wartezeiten hingen oft auch mit spezifischen Wünschen seitens der Ratsuchenden zusammen. Damit haben sich unsere Bemühungen zur Strukturierung der
Erstgesprächskontakte (vgl. auch Anmeldemodus S. 7) weiterhin bewährt.
In 22 (2003: 37) Fällen wurde trotz Anmeldung eine Beratung nicht aufgenommen,
12 (20) mit Absage, in 10 (17) Fällen auch ohne Absage.
Symptomatiken und Problembereiche
Symptomatiken und ihre Häufigkeit
Emotionale AuHälligkeiten
(Angste, Selbstwertmangel,
Suizidgedepressive Verstimmungen,
fährduno, ...)
Probleme im Sozialverhalten
I (Aqqressivität, Lelstunosverweloeruno,
Stehlen, WeQlaufen, ...)
Arbeits- und Leistungsstörungen
I (Konzentrationsprobleme,
Unruhe, alloemeine Leistunqsprobl., ...)
Psychosomatische Probleme
I (Bauch-/Kopfschmerzen,
Einnässen, Adipositas, Anorexie, ...)
Entwicklungsrückstände
I (Motorik, Wahrnehmunq, Sprache, ...)
Suchtproblematiken
I IAIkohol-, Droqenrnissbrauch, ...)
Seile 12
479
69,6%
431
62,6%
404
58,7%
148
21,5 %
104
15,1 %
38
5,5%
in
Jubiläumstätigkeitsbericht
Angaben
zu Belastungsfaktoren
2005
(Auswahl):
Hoch ist die Zahl von Fällen, in denen die Suchtproblematik
eines Elternteils die
Familie belastete (41 vs. 32 Vorjahr). Die Zahl der Fälle, wo Gewalt zwischen den
Eltern benannt wurde betrug 27 (17 im Vorjahr). Gewalt in der Erziehung wurde in 30
Fällen Thema (32 im Vorjahr).
Angestiegen ist die Zahl der Fälle (48 vs. 36), in denen es um die Thematik
xuellen Missbrauchs ging.
•
des se-
Betrachtet man die Fälle unter dem Aspekt, ob es eher ein zu wenig an elterlicher
Steuerung und Grenzsetzung
gibt oder eher zu wenig Platz für die Autonomie der
Kinder bleibt, so überwiegt weiterhin deutlich Ersteres (N= 123 versus N= 60, Vorjahr:
144 zu 62). In 39 (Vorjahr: 36) Fällen war die Erziehungssituation so problematisch,
dass von einer Verwahrlosungsgefahr
auszugehen war.
Art und Umfang der Problematiken
unterstreichen, wie wichtig eine frühzeitige Unterstützung der Eltern durch ein differenziertes Angebot an Erziehungsberatung ist, da
gerade die Steuerungskompetenz
der Eltern im Sinne einer wertschätzenden
und
gleichzeitig
klare Orientierung
gebenden Erziehung entscheidend für die weitere
Entwicklung der Kinder und Jugendlichen ist.
"Maßnahmen" der Beratungsstelle
in 2004
Die Art des Beratungsangebotes richtet sich nach den Erfordernissen des Einzelfalles
und der seitens der Beratungsstelle bestehenden Möglichkeiten. Sie ist natürlich auch
abhängig von der vorhandenen Motivation und den Möglichkeiten der Familie.
Die folgenden Zahlen besagen, in wie vielen Fällen (bzw. zu welchem Prozentanteil in
Relation zur Gesamtzahl der Fälle) bestimmte Beratungssettings praktiziert wurden:
•
Einzelberatunq mit Mutter
Einzelberatunq mit Vater
Elternpaarberatunq
Familienberatunaf -tneraole
Beratuna mit sonstigen Bezu~~ersonen
Einzeltermine für Kinder, Jugendliche und junge
Erwachsene (Diagnostik, Beratung, Therapie)
Gruppen mit Kindern
Psvchomotorische Abkläruna
Psvchomotorische Behandluna
Schriftliche Stellunanahmen
Verhaltensbeobachtuna in Umfeld
2004
438
104
213
172
26
256
25
12
13
8
1
2003
462
63,7%
15,1 %
110
31,0%
183
158
25,0%
3,8%
20
37,2%
3,6%
1,7 %
1,9%
1,2 %
0,1 %
242
18
6
o.A.
o.A.
5
69,1 %
16,4 %
27,4%
23,6%
3,0%
36,2%
27%
09%
07%
Es entspricht der überwiegenden Arbeitsteilung in den Familien, dass in den meisten
Fällen Beratungsgespräche
mit der Mutter stattgefunden haben. Der Anteil der gemeinsamen Beratungsgespräche
mit beiden Eltern ist jedoch gestiegen, ebenso der
Anteil der Arbeit mit Familien.
Seite 13
Jubiläumstätigkeitsbericht
2005
Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern:
Aufgeschlüsselt
auf einzelne Institutionen ergeben sich folgende Zahlen:
Kooperationen
Schulen
Kinderaärten
Juaendämter
Arzte/Kliniken
andere Beratunasstellen
Niederael. Psychotherapeuten
2004
2003
56
26
49
33
11
3
49
17
43
24
12
5
2004 2003
Gerichte/Polizei
Anwälte
Arbeits-/Sozialamt
Sonstiae
5
4
2
13
1
1
1
12
In den meisten Bereichen ist die Zahl der Kooperationen gestiegen. Eine solche einzelfallbezogene Zusammenarbeit erfolgt nur, wenn das Einverständnis der Betroffenen
vorliegt.
Beratungsdauer und Kontakthäufigkeit
Wie sich die Häufigkeit und Dauer der Beratunqskontakte bei den einzelnen Fällen
verteilen, spiegeln die beiden folgenden Grafiken zu den im Jahr 2004 abgeschlossenen Fällen (N 365) im Vergleich zum Jahr 2003 (N 284) wider.
=
=
Anzahl der Fachkontakte
40,0%
30,0%
20,0%
. ,,:::z:..ur"·
.
10,0%
.
0,0%
2-5
•
6-15
Anteil in 2004
. ,"~~.:
~~.-
.....
:;..
.'...
_
....
l
;
16-30
.'
-
über 30
::: Anteil in 2003
Insgesamt zeigt sich ein Trend in Richtung geringerer Zahl von Fallkontakten. Ausgenommen davon ist der Anteil der Fälle, bei denen eine deutlich länger dauernde Beratung oder therapeutische Begleitung erforderlich war (mehr als 30 Kontakte). Er hat
leicht zugenommen. Ein besonders belasteter Teil des Klienteis (ca. 10 %) wird sicher
auch weiterhin eine solche längerfristige Begleitung brauchen.
Die Grafik zur Beratungsdauer
diese Entwicklung.
Seile 14
in Monaten auf der nächsten Seite spiegelt ebenfalls
Jubiläumstätigkeitsbericht
Beratungsdauer
2005
in Monaten
40,0%
30,0%
20,0%
10,0%
•
0,0%
bis 3
3-8
•
36 +
9-17
Anteil in 2004
[£J Anteil in 2003
Beide Grafiken verdeutlichen den Schwerpunkt der Arbeitsweise der Erziehungsberatungssteilen im Bereich der kurz- und mittelfristigen Intervention (2-15 Kontakte, 3 -17
Monate Beratungsdauer), aber spiegeln auch den Bedarf an längerfristiger Begleitung.
Prävention und Arbeit im Sozialen Netzwerk
Mit der Arbeit in diesem Bereich verbinden wir folgende Ziele:
•
•
•
•
Vorbeugung gegen Negativentwicklungen,
so dass die intensive Einzelberatung
erst gar nicht in Anspruch genommen werden muss
Erleichterung des Zugangs zur Beratungsstelle durch persönliches Kennenlernen
der Mitarbeiterinnen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit
Erleichterung der Zusammenarbeit
der Fachkräfte im sozialen Netzwerk und
damit verbunden eine bessere Nutzung der unterschiedlichen Ressourcen der Hilfesysteme u.a. durch gemeinsame Analyse von Problemen und Planung von Aktivitäten.
Die Anforderungen im Bereich der Einzelfallberatung erlauben es uns allerdings nur,
exemplarisch tätig zu werden. Wir müssen also immer wieder prüfen, ob Einzelfallarbeit und präventive Arbeit in einer verträglichen Relation zueinander stehen, ob evtl.
auch andere Finanzierungsmöglichkeiten
für die Maßnahme in Betracht kommen oder
andere Träger für solche Angebote anzusprechen sind.
Folgende Aktivitäten haben im Jahr 2004 und im ersten Halbjahr 2005 stattgefunden:
Seile IS
Jubiläumstätigkeitsbericht
Thematische
2005
Abende für Eltern zu bestimmten
Themen wie:
"Grenzen setzen in der Erziehung"
"Hilfe, mein Kind wird anders" (Eltern und die Pubertät ihrer Kinder)
"Pubertät ist, wenn die Eltern schwierig werden (mit VHS Erftstadt)
.Berutsorientierunq als "letzte" Erziehungsaufgabe"
"Sexuell übergriffiges Verhalten unter Kindern"
.Sexualerzlehunq im Kinderqartenalter
"Mitwirkung an dem VHS-Abend: Erziehung in türkischen Familien"
Teilname an einem Gesprächskreis für Frauen aus Migrationsfamilien
Auch bei Interesse an anderen Themen ist es möglich, an die Beratungsstelle
einzelne Mitarbeiter heranzutreten, um eine Zusammenarbeit zu verabreden.
Präventive
Arbeit mit Kindern
oder an
und Jugendlichen
Jungengruppen in den Hauptschulen in Liblar und Lechenich
Arbeit mit 9. Klassen zu Fragen der Berufsorientierung
Arbeit mit einer 9. Klasse zum Thema "Mobbing"
Zusammenarbeit rnit Kursen der gymnasialen Oberstufe im Fach Pädagogik
Referententätigkeit bei "Tagen religiöser Orientierung
Angebote
Bereich
für Einzelne, Gruppen,
Teams von Fachleuten
im psychosozialen
"Fall"besprechungsgruppe
für Erzieherinnen aus Kindertagesstätten
.Fall''besprechunqsqruppe
für Betreuungskräfte aus der Schulbetreuung
Beratung von Erzieherinnen zu einzelnen schwierigen Kindern in der Gruppe
Fortbildung für Erzieherinnen: "Mit Kindergartenkindern über Sexualität sprechen"
Fallbesprechungen mit Lehrerinnen über "Störungsbilder", schwierige Schülerinnen
und Klassensituationen, Sozialpraktikum
Fortbildung und Supervision für Lehrerinnen zum FAUSTLOS-Konzept
Mitarbeit
in Gremien und Arbeitskreisen,
Kontakte
im Netzwerk
Dies dient dem fachlichen Austausch vor Ort und Entwicklung gemeinsamer Projekte:
regelmäßige Treffen mit der Leitung des ASO des Jugendamtes
Arbeitskreis Jugendschutz
Arbeitskreise zur Thematik Partnerschaft, Trennung, Scheidung beim Familiengericht in Brühl und mit Fachkräften in Erftstadt
Treffen mit Mitgliedern des Kinderschutzbundes in Erftstadt
Arbeitskreis Männer in psychosozialen Berufen
Psychosozialer Arbeitskreis im Erftkreis
Fachgesprächskreis Schule und Jugendhilfe
Kooperationstag von Erziehungsberatung, Jugendamtsmitarbeiterinnen
und Pädagogischem Familiendienst zum Thema "Kinder psychisch kranker Eltern"
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Jubiläumstätigkeitsbericht
2005
Mitarbeit im Jugendhilfeausschuss und bei der Jugendhilfeplanung
Mitarbeit in der Erttkreis-Arbeitsgemeinschaft
zum Gewaltschutzgesetz
Treffen mit Leitern und Mitarbeitern anderer Beratungsstellen auf BistumsLandesebene
und
Der Kooperationstag
von Erziehungsberatung, Jugendamtsmitarbeiterinnen
und Pädagogischem Familiendienst fand im Oktober 2004 statt zum Thema: "Kinder psychisch kranker Eltern", Frau Sabine Wagenblass vom Institut für Soziale Arbeit,
MOnster referierte über diese Thematik und im fachlichen Austausch konnte das Verständnis für die Situation solcher Kinder in den Familien vertieft werden,
•
Eine weitere präventive Aktivität ist die Mitarbeit an der Beratungsseite
zeitung des Erzbistums
Köln, auf der vom Leiter der Beratungsstelle
Antworten zu folgenden Themen gegeben wurden:
Gewalt in der Familie - Nicht handgreiflich werden
Was tun, wenn das Baby nicht aufhört zu schreien?
Wenn Kummer Bauchweh macht
Großeltern und religiöse Erziehung
der Kirchenorientierende
Ferner hielt der Leiter der Beratungsstelle auf der Tagung der Drogenhilfe im RheinErft-Kreis zum Thema "Wann ..wohin? einen Vortrag über die Arbeit der ErziehungsberatungssteIlen, Ziel der Tagung war, den teilnehmenden pädagogischen Fachkräften
eine Orientierung zu geben, wann welche fachlichen Hilfen zur Kooperation und Weiterverweisung angezeigt sind,
Um die Zusammenarbeit
mit den Niedergelassenen
PsychotherapeutInnen
zu
fördern, fand Anfang des Jahres 2005 erneut ein Treffen mit ortsansässigen niedergelassenen Psychotherapeutinnen
in Erttstadt statt, Thema des Abends war: Traumatherapie.
•
Darüber hinaus dienten zahlreiche Einzelkontakte zu Fachleuten dem Sammeln oder
Weitergeben von Information, die für das psychosoziale Netz von Bedeutung sind. Immer wieder wenden sich einzelne Privatpersonen oder Fachleute an uns, um solche
Informationen zu erhalten, Dazu auch an dieser Stelle nochmals der Hinweis, dass
gerade auch Lehrerinnen und Erzieherinnen,
die besonders häufig mit psychischen
Problemen von Kindern und Jugendlichen konfrontiert sind, sich an uns wenden können, um Hilfsmöglichkeiten
zu besprechen.
Qualitätssicherung
und Weiterentwicklung
Die bereits in den Vorjahren beschriebenen
Evaluation wurden weiter praktiziert.
Instrumente
der Arbeit
der Qualitätssicherung
und
Bei der Weiterentwicklung der Arbeit lag der Fokus darauf, wie im Rahmen der Netzwerkarbeit besonders problembelastete
Gruppen besser erreicht werden können,
Hier sind insbesondere die Einrichtung von Jungengruppen an den beiden Hauptschulen in Liblar und Lechenich in Zusammenarbeit mit dem dort tätigen Schulsozialarbeiter
Herr Cremer zu nennen. Die Klassenlehrerinnen regen die Teilnahme von Schülern
der Eingangsstufe der Hauptschule an, bei denen von ihrem Verhalten her sich ein
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Jubiläumstätigkeitsbericht
2005
Risiko abzeichnet, dass die schulische Integration misslingen könnte. Somit kann, bei
Zustimmung der Eltern, in einem frühen Stadium ein Hilfsangebot gemacht werden.
Ergänzend dazu wird die Möglichkeit zu einer Beratungsarbeit der Eltern in der Beratungsstelle angeboten. Eingebettet ist dieses Angebot in eine insgesamt verstärkte
Kooperation mit den Hauptschulen.
Ein weiteres Angebot ist die Einrichtung einer Sprechstunde
in der städtischen Kindertagesstätte
Willy-Brandt-Straße.
Von der Sozialstruktur des Einzugsgebietes war
auch hier von einem höheren Bedarf an Jugendhilfeunterstützung
auszugehen und
deshalb haben wir dort vor Ort eine Sprechstunde begonnen, die sowohl für Erzieherinnen als auch für Eltern offen ist.
Eine weitere Zielgruppe sind Migrationsfamilien.
Eltern, bei denen beide oder einer
aus einem anderen Kulturkreis in unser Land gekommen sind (das waren im Jahr 2004
ca. 13 % unserer Fälle). haben eine besonders schwierige Aufgabe. In den Herkunftsländern ist es in der Regel nicht üblich, sich außerhalb des engen familiären Umfeldes
BeratungShilfe zu suchen. Daher haben wir hier auch noch einen zugehenderen Weg
gewählt, indem wir seitens der Beratungsstelle an einer Veranstaltung der VHS Erftstadt für diese Elterngruppe, an der in diesem konkreten Falle eine türkischsprachige
Referentin auch übersetzte, teilgenommen, um den Zugang für diese Familien zu erleichtern. Ferner nimmt eine Mitarbeiterin an einer Gruppe für solche Mütter teil.
Weitergeführt wird das bewährte Angebot einer mehrteiligen Veranstaltung in Zusammenarbeit von VHS, Jugendamt der Stadt Erftstadt und Erziehungsberatungsstelle
zum Thema "Trennung I Scheidung - und die Kinder" mit den Themen:
Gemeinsames Sorgerecht - Last oder Chance? (26.10.2005)
Paare können auseinandergehen. Eltern bleiben Eltern!? (09.11.2005)
Was brauchen Kinder bei Trennung und Scheidung? (16.11.2005)
Das ebenfalls bewährte Angebot der Fallbesprechungsgruppen,
das wir seit 2005
auch für die Zielgruppe Fachkräfte in der schulischen (Ganztags- )Betreuung erweitert
haben, wird weiter fortgeführt werden. Gerade im zuletzt genannten Bereich ergibt sich
angesichts der Entwicklung im Ganztagsgrundschulbereich
eine wichtige Schnittstelle
zwischen Schule und Jugendhilfe.
Neues Medium Internet
Seit dem 01.12.2002 bieten wir unter www.eb-erftstadt.de auch die Möglichkeit
zur
Onlineberatung
an. Aufgebaut auf dem heutigen Stand der Sicherheitstechnik (nur
durch ein eigenes Passwort kann die Antwort auf die konkrete persönliche Anfrage
auch gelesen werden, die Daten sind verschlüsselt auf einem eigenen Server gespeichert) besteht hier die Möglichkeit, sich kurzfristig an die Fachkräfte der Beratungsstelle zu wenden. Wir sagen zu, auf eine ersten Anfrage an Werktagen innerhalb von 48
Stunden zu antworten.
Mangels fehlender personeller Kapazitäten werben wir nicht offensiv für dieses Angebot. Es wurde in 2004 in 11 Fällen wahrgenommen. Als positiverleben wir dabei, dass
es auch als eine erste Kontaktaufnahme gewählt wird, um gerade auch bei jüngeren
Müttern kurzfristig eine Entlastung zu ermöglichen. Schwierig linden wir, dass die reduziertere, nur aul den Text konzentrierte Kommunikation weniger Möglichkeiten einer
Zusammenarbeit bietet, als es im direkten Gesprächskontakt möglich ist. Erkennbar ist
allerdings auch, dass manche Ratsuchende diese Distanz (zunächst einmal) brauchen.
Seite IS
Jubiläumstätigkeitsbericht
2005
Die intensive Nutzung unseres Informationsangebotes im Internet, die sich in der Statistik der Seitenaufrufe zeigt, belegt für uns, wie wichtig dieses Medium auch ist, um
sich erst einmal Informationen zu verschaHen. Wir laden Interessierte ein, sich auf unseren Seiten umzuschauen. Aktuell informieren wir immer auch über relevante örtliche
Veranstaltungen und Themen => www.eb.erftstadt.de.
Darüber hinaus findet bei einer Reihe von Beratungen eine Ergänzung der Beratungsgespräche durch gängige E-Mail-Kommunikation statt.
Fortbildung
•
Die Fortbildungsaktivitäten
der Mitarbeiterinnen als ein Teil der Qualitätssicherung
deckten 2004 und im ersten Halbjahr 2005 wie üblich zwei Bereiche ab:
Weiterentwicklung der methodisch-therapeutischen
Kompetenz, um die für die
Erziehungsberatung typische Verknüpfung orientierender Beratung mit verstehender, Entwicklung ermöglichender therapeutischer Intervention gewährleisten zu
können.
Hier lag der Schwerpunkt in diesem Zeitraum im Bereich Traumatherapie.
Themenspezifische
Weiterbildungen, um die Kenntnisse in Bezug auf aktuelle
Problemlagen und korrespondierende Handlungsstrategien zu vertiefen. Hier sind
Fortbildungen zu den folgenden Themen zu nennen:
•
"Psychisch kranke Eltern"
"Gewalt in der Familie"
"Familie aus anderen Kulturen"
.Elterntrainlnq: Starke Eltern, starke Kinder"
.Famillensysterne sexuell übergriHiger Jugendlicher"
..Tätertherapie als Opferschutz"
.Diaqnostik in der Erziehungsberatung"
.Familiendiaqnostik für das Jugendamt"
"Kinder mit ADHS-Verhalten"
"Macht Schule Schüler und Lehrer krank?"
"Wege aus der Krise"
"Umgang mit pubertierenden Jugendlichen"
.Fachtaqunq zum Gewaltschutzgesetz"
.Paarwelten"
"Das Asperger-Syndrom"
"Psychotische Störungen"
Präventionstagung Erltprävent u.a. zum Thema "Jugendkulturen"
.Gewaltschutz'
und zum Thema
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