Daten
Kommune
Kerpen
Größe
101 kB
Datum
06.09.2016
Erstellt
29.08.16, 17:10
Aktualisiert
02.09.16, 11:40
Stichworte
Inhalt der Datei
KOLPINGSTADT KERPEN
DER BÜRGERMEISTER
Amt/Abteilung: 20.4 / Beitragsangelegenheiten
TOP
und zentrale Vergabestelle
Bearbeiterin: Ilse Schilling
Drs.-Nr.: 455.16
Datum :
Beratungsfolge
Termin
Haupt- und Finanzausschuss
X
30.08.2016
Bemerkungen
06.09.2016
Öffentlicher Teil
Nichtöffentlicher Teil
Neues Vergabeverfahren;
hier. Anfrage der Fraktion B90/Die Grünen
X
Durch die Vorlage entstehen keine haushaltsrelevanten Kosten
Durch die zu beschließende Maßnahme entstehen Kosten von ___ € (s. Anlage)
Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung;
Haushaltsansatz im Haushaltsjahr :
Produktsachkonto:
Mittel müssen über- außerplanmäßig bereitgestellt werden;
Im Haushaltsjahr :
Produktsachkonto:
Deckung:
Mittel sollen im/in folgenden Haushaltsjahr/en veranschlagt werden:
Durch die Vorlage entstehen stellenplanmäßige Auswirkungen (s. Begründung)
Pflichtaufgabe
Freiwillige Aufgabe
Beschlussentwurf:
Der Haupt- und Finanzausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
Beschlussausfertigung soll erhalten:
Sachbearbeiter/in
Abteilungsleiterin
Amtsleiter
Zuständiger
Dezernent
Schilling
Schaaf
Canzler
Mitzeichnung
Dez. / Amt
Kämmerer
Bürgermeister
Abt. 10.1
Ratsbüro
Schaaf
Spürck
Nimtz
Begründung:
Die zentrale Vergabestelle hat sich schon sehr früh, nämlich bereits 2010, mit der Einführung
einer Vergabesoftware beschäftigt. Die bisherige Arbeitsweise unter Verwendung verschiedener
Programme und Datenbanken war zeitaufwändig und umständlich.
Hauptgrund für die Anschaffung des „Vergabemanagers“ im Jahr 2013 war aber die Möglichkeit,
Vergaben elektronisch durchzuführen.
Der Vergabemanager ist eine eVergabe-Lösung, welche den Vergabeprozess vollständig abbildet
und den aufwändigen, stark arbeitsteiligen Prozess unterstützt. Die Software führt dabei nicht nur
rechtskonform durch den gesamten internen Prozess der Vorbereitung, sondern unterstützt auch
bei Veröffentlichung einer Ausschreibung sowie der Prüfung und Wertung der eingehenden
Angebote bis zum Zuschlag.
Der Vergabemanager arbeitet nach einem streng juristischen Workflow. Durch die vorgegebene
Programmführung werden Fehler im Ablauf vermieden. Weiterhin sind die Vordrucke des Bundes,
angepasst auf die landespezifischen Anforderungen in Nordrhein-Westfalen, hinterlegt.
Rechtsänderungen werden über Updates eingepflegt und ersparen es der Zentralen
Vergabestelle, hier selbst tätig werden zu müssen.
Durch die inzwischen gewonnene Praxis mit der Software ist die Kolpingstadt Kerpen sehr gut
gerüstet, den Vorgaben ab 2017 Rechnung zu tragen.
Die bisher gesammelten Erfahrungen mit der Einführung einer Vergabesoftware und Umstellung
auf elektronische Vergabe hat der bisherige Leiter der zentralen Vergabestelle der Kolpingstadt
Kerpen, Herr Melchert, auf dem Symposium des Ministeriums für Inneres und Kommunales des
Landes Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr in Wuppertal vorgestellt. Das 16. ÖVSymposium in Wuppertal stand unter dem Motto „Auf dem Weg zur digitalen Verwaltung“. Dort
trafen sich rund 600 Fach- und Führungskräfte aus verschiedenen Institutionen der nordrheinwestfälischen Landesverwaltung, der Kommunen und der Wirtschaft bei interessanten Vorträgen,
Diskussionen und zum Networking.
Seit Anfang 2014 werden im Zuständigkeitsbereich der Zentralen Vergabestelle, d.h. bei allen
Vergaben über 10.000 € netto, die Angebotsunterlagen über die Vergabeplattform elektronisch
veröffentlicht. Interessierte Bieter können sich die Angebote in Papierform oder elektronisch
anfordern. Hierzu müssen sie sich beim Deutschen Ausschreibungsblatt registrieren lassen. Die
Basisversion der Registrierung ist kostenlos.
Angebote können seitdem elektronisch abgegeben werden. Für eine Übergangszeit wurden
Ausschreibungen vom Deutschen Ausschreibungsblatt zusätzlich auch in Papierform den
Unternehmen zugesandt. Eine Ausnahme bildete auch das Projekt Umsiedlung Manheim, für das
alle Ausschreibungen in Papierform versandt wurden.
Seit 2014 sind allerdings bisher nur vier elektronische Angebote abgegeben worden. Daran ist zu
erkennen, dass die Bieter die elektronische Vergabe noch nicht als vorteilhafte Möglichkeit der
Angebotsabgabe erkannt haben. Hier wird das eigentliche Problem bei der Umstellung auf
elektronische Vergabe gesehen. Auf manche Ausschreibungen wurde kein einziges Angebot
abgegeben, als Ursache wird u.a. auch die elektronische Ausschreibung in Betracht gezogen.
Die zentrale Vergabestelle hat auf die Beobachtung reagiert und mit einer Veröffentlichung auf der
Homepage der Kolpingstadt Kerpen unter der Rubrik Bekanntmachungen im Januar 2016 eine
allgemeine Information für die Bieter veröffentlicht. Außerdem wurden im April 2016 alle bisher
nicht registrierten Bieter aus der Unternehmerdatei persönlich über den Postweg angeschrieben.
Es wurde dafür geworben, sich registrieren zu lassen. Aus den Rückläufen ergaben sich neben
nachgeholten Registrierungen zwei hauptsächliche Reaktionen, nämlich dass die Bieter
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misstrauisch bezüglich der kostenlosen Registrierung waren oder sich über die „neumodischen“
Abläufe beschwerten.
Die Bearbeitung hier im Hause verläuft unproblematisch. Zugriff auf die Vergabesoftware hat
bislang außer der Zentralen Vergabestelle nur das RPA. Für eine durchgängige elektronische
Bearbeitung, z.B. Prüfung der Angebote durch die Fachämter usw., müssten weitere Lizenzen
angeschafft werden.
Durch den Einsatz der Software wird grundsätzlich Arbeitszeit eingespart. Allerdings führen die
fehlenden Rückläufe zu zeitlichem Mehraufwand. Zur Vermeidung fehlender Angebote werden
noch immer regelmäßig die potentiellen Bieter bei beschränkten oder freihändigen Verfahren
individuell per Mail über eine bevorstehende Ausschreibung informiert und gebeten, an der
Ausschreibung teilzunehmen. Die Wiederholung von Ausschreibungen belastet neben der
zentralen Vergabestelle auch die Fachämter. Dort müssen die Ausschreibungsunterlagen
bezüglich der Ausführungsfristen überarbeitet werden.
An laufenden Kosten fallen pro Jahr die Lizenzgebühren in Höhe von 2.570,40 € für insgesamt 6
Lizenzen an. Die Bereitstellung einer unbegrenzten Anzahl von Ausschreibungen auf der
Vergabeplattform kostet jährlich 1.188 €. Hinzu kommen Druck- und Versandkosten für im
Einzelnen angeforderte Ausschreibungsunterlagen in Papierform nach Umfang der Unterlagen.
Für die Zukunft wird mittelfristig geprüft, ob es denkbar und wirtschaftlich wäre, einen kompletten
digitalen Vergabeworkflow unter Einbindung der Finanzbuchhaltung einzuführen.
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