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Antrag (Antrag bzgl. Sachstandsbericht Projekt "Selbständige Schule NRW")

Daten

Kommune
Erftstadt
Größe
1,5 MB
Erstellt
13.09.10, 06:45
Aktualisiert
13.09.10, 06:45

Inhalt der Datei

STADT ERFTSTADT DER BÜRGERMEISTER Gemäß § 2 Geschäftsordnung i. V. m. den Bestimmungen den beigefügten Antrag der I des SPDCDUFraktion Fraktion o 0 0 00 an die zuständigen • ,--" L) F.D.P.Fraktion der Hauptsatzung der Stadt Erftstadt leite ich o o Fraktion BÜNDNIS 90 I DIEGRUNEN StV b(J~ Ausschüsse weiter. Dn ;ih.1 ~··~,r7.ji·\ .. il;br: ::,u):.;p~.h(h~;:j\:,'A:::~;':-:-;~' . --_._-----_ .._-- .. ------- .- -' ----_. _ .. _- - -------- -_ ..- ----- ..--.------ -_ .. ~. , }; ~"!"1\;l.J: ~ i,:~~"'\'r i; ;~;' £ i;;'~\U}" .~ 1B,.~t.r,~ff.~!(~~MJr.!!g,~:z~liß!!chstandsbericht Projekt "Selbständige Schule NRW" ;'S: ~ {....I>:~.x;· ~_::,;-.(;::"~ .('.J : '; :-.i-< ~.. ::'},.~'") j ~·'U~-;I,-;:"~-,.'\;~C·1.:~; ,'-'" Finanzielle \:~ :ltC2"~. I-i .-!. ;'_~\;~~r:·;·i;r:r·< ...rs" I' ;;'.:1 ;," 'I •• t.'; :,.r;:; . ...• -I'-'~ :, -j'''- .0' • "" ~., ._,.•... iR! Keine '" I ....: .__.. _ .. . .~_ .. --'.. . A)er,},\.r;ttrag:wirdzur-Beschlussfassung ... ~-~ ~,:~~", ••"_.~ ~ • I.....~;jl:? Schulausschuss ., ', ... ' :-<,~ ".01,.' -.--,- .. - ""'--'-'---f----"'---" ----.-.--..- ----. zugeleitet an den ;; :~~:;:~:-'!)l'.r?-~'~·::::~ F{t:~j~K:~:.-~'"1 ~}:,:,\C;:-: J i) ~", ;:(!jC· H... ~:.:.::~~ ~,/:::'~;;:: .... r.: ;-:-: . .-~ .~r~~~~~?~r~~·~;f,~8~~ ~~~~~:t.u.r:t~hj.··:~.r.!lt,:~·::1~;.~~:i<~';;··.~'::0 .;' _'~:,j~~·.1l':,·' : .;:",: ;::~L~<~'): ~..~:tl~ ',")! An demProjekt"Selbstständige Schule NRW" hat l'sich seinerzeit keine der 14 Schulen .. ,."'" aus..Erftstaöt 'beteiligt:\.Die Erfahl'u"ngen der-teilfiehmenden Schulen aus anderen Städtenund Gemeintlen'·sind·n'och"hicht tiekan'n"t:,bie:SchulverW~HÖng ist derzeit bemüht, ~ch9n."verfügbi'lreBericl:1teaus anderen Kommunen zu beschaffen und , - _,' .\",. ,'1'> I.'· ,.> .. " auszüWerteh:h'einem der nächsten Ausschusstermine werde ich. entsprechend. _ ... _, _ ',.;'1 ••'(.':, -'" ., ' .... , - ~- •• ,,1 .• - H~' . 'ünterrittiten". _H. .~<:r.'~ 'J5;...C3,·r 12;' .- -".'-."~-'",' ~~~'i: _~~':"':,'~~ -.;:'-'!~\.\r:;"T .- . ,- . -' ,.• ---- - - - - •. - ._" -_.- .~' •. ' -- - ,';IP,,¥,~l1ret.~~9:),tv';::;;,~·':i", Y .. ': ,~~> ! ,;:~ ~~-" -;-:;":'.\ ",~: : ~. " ...! .: -,.,',', ~ ':'1,.\: . -.. "i.: _; 11 '.::< I',' I -. .~, ~;>'::' ,1_' .! <" 1 , :~I f?llo54 !J Christlich-Demokratische Union Deutschlands Fraktion im Rat der Stadt Erftstadt Michael Schmalen, Stadtverordneter Stadt Erftstadt Herrn Bürgermeister Bösche Herrn 1. Beigeordneten Erner Rathaus / Holzdamm 10 18. APR. 2005 Eingang 32 50374 Erftstadt , 63 ac-e BOro;termei!)ter 40 43 44 61 50 51 18.4.2005 ANTRAG gern. GO Projekt "Selbstständige Schule NRW" Aktueller Sachstandsbericht Sehr geehrter Herr Bösche, sehr geehrter Herr Erner, Vor Jahren wurde in NRW das Projekt "Selbstständige Schule" gestartet. Viele Schulen haben sich dem Projekt angeschlossen. Die Verwaltung wird gebeten, einen aktuellen Sachstandsbericht zum Projekt -bezogen auf die Erftstädter Schulen- vorzulegen, und auf nachfolgende Punkte einzugehen: , • • • • • Welche Schulen beteiligen sich nachhaltig am Projekt. Welche Vorteile sehendie Schulen für sich. Wie stellt sich die Lehrerauswahl i.d.R. dar. Welche Maßnahmen/Möglichkeiten hat die Schule bei der Lehrerqualifikation, insbesondere bei Lehrern die seit Jahren nicht mehr an Fortbildungsmaßnahmen teilgenommen haben. Wie wirkt sich das Projekt auf die Lehrpläne aus Michael Sch Fraktionsvorsitzender: Alfred Zerres Fraktionsräume: Bonner Straße 5 50374 Erftstadt-Lechenich Bürozelten. Mo., Di.,+Do. 9.00 - 11.00 Uhr Telefon 02235-75954 Telefax 02235-688685 Bankverbindung: Kreissparkasse Köln Konlo-Nr. 0191004300 . BLZ 370 502 99 Anlage /1 .2i , ltV0f1?J Bba ~ • ~/ EiJ Selbstständige Schule.nrw Z-wischenbilanz Modellprojekt "Selbstständige Schule" Materialien • April 2005 _ ....... das Projekt du Ministeriums fiir Scflule. Jugend und Kinder NRW und der Berttlsmann Stiftung Ministerium fOr Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung Zwischenbilanz zum Projekt "Selbstständige Schule" (April 2005) Zwischenbilanz Modellprojekt "Selbstständige Schule" Materialien Übersicht: 1. Voraussetzungen 2. Grundlagen • und Rahmenbedingungen des Modellprojekts 5 des Modellprojekts 3. Schulentwicklung in Selbstständigen 4. Ressourcenbewirtschaftung 5. Unterstützungssysteme 11 Schulen in Selbstständigen für Selbstständige Schulen Schulen der EntwiCklungsprozesse 8. Nächste Schritte im Modellprojekt 9. Zusammenfassung 15 17 20 6. Regionale Schulentwicklung 7. Auswertung 3 und Ergebnisse 22 25 27 • Seite 2 von 29 Ministerium für Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung Zwischenbilanz zum Projekt ·Selbstständige Schule" (April 2005) 1. Voraussetzungen und Rahmenbedingungen des Modellprojekts Die Stärkung der Selbstständigkeit von Schulen ist seit langem ein zentrales An· liegen der nordrhein-westfälischen Bildungspolitik. Das Modellprojekt Selbststän· dige Schule erprobt die Wege und lotet die Möglichkeiten aus, um dieses Anliegen in die schulische Praxis umzusetzen. Das Modellprojekt orientiert sich programmatisch an den wegweisenden Impulsen für eine neue eigenverantwortliche Kultur der Schul- und Unterrichtsentwicklung, die von der Bildungskommission NRW "Zukuntt der Bildung, Schule der Zukunft" im Jahre 1995 gegeben wurden und die im Leitbild der Schule als Haus des Lernens ihren Ausdruck fanden. • • In das Modellprojekt flossen ferner wichtige Ergebnisse der internationalen Schul. entwicklungsforschung ein, die von der Bertelsmann Stiftung aufgenommen, verarbeitet und in die deutsche Schuldiskussion eingebracht wurden. Schließlich konnte das Modellprojekt an die Ergebnisse anknüpfen, die das Land NordrheinWestfalen und die Bertelsmann Stiftung in den Jahren 1997 bis 2002 im Projekt "Schule und Co." im Kreis Herford und in der Stadt Leverkusen gesammelt hatten. Der nordrhein-westfälische Landtag ebnete mit seinem Beschluss zu dem Antrag der Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen "Schule der Zukunft gestalten - Dialog zu dem Modellprojekt NRW Schule 21 vorbereiten" (LT-Drs. 13/421) vom 29.11.2000 den Weg für das Modellprojekt "Selbstständige Schule". Zu seiner Durchführung schlossen im August 2001 das nordrhein-westfälische Schulministerium und die Bertelsmann Stiftung einen Kooperationsvertrag. Im Schulentwicklungsgesetz vom 27.11.2001 und in der Verordnung über die Durchführung des Modellprojekts Selbstständige Schule (VOSS) vom 12.04.2002 wurden wesentliche Elemente der zu erprobenden erweiterten Gestaltungsfreiräume für die Modellschulen geregelt. Damit war der Startschuss für das mit derzeit 278 Schulen in 19 Modellregionen bundesweit größte Vorhaben zur Etablierung von mehr Elementen schulischer Selbstständigkeit in Deutschland gegeben. Selbstständigkeit ist dabei kein Selbstzweck, keine hinreichende, aber eine notwendige Bedingung der zeitgemäßen Schulentwicklung. In enger Verknüpfung mit der Organisations- und Personalentwicklung der Schulen geht es vor allem um eine zeitgemäße Optimierung des Unterrichts und um die Verbesserung der SChüler1eistungen. Die Verbesserung der schulischen Arbeit und insbesondere des Unterrichts stützt sich auf die qualitätsorientierte Selbststeuerung der Schule einerseits und die Entwicklung regionaler Bildungslandschaften andererseits. Um die erweiterten Freiräume zielorientiert zu nutzen, sollen sich die Schulen auf regionale Struktu- Seite 3 von 29 Ministerium für Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stillung Zwischenbilanz zum Projekt "Selbstständige Schule" (April 2005) ren verlassen können, die sie beraten und unterstützen. Das Modellprojekt Selbstständige Schule ist sinnvoll verzahnt mit einer Reihe von weiteren Maßnahmen zur Entwicklung und Stärkung der Selbstständigkeit, die für alle Schulen in Nordrhein-Westfalen gelten. Dazu gehören zum Beispiel die pädagogisch profilierte Schulprogrammarbeit, Einstellungen von Lehrerinnen und Lehrern im Ausschreibungsverfahren durch die Schulen bei mittlerweile ca. 95 % aller Einstellungen, . von den Schulen selbst verantworteten Budgets für die Lehrerfortbildung, • im Schulgesetz verankerte erweiterte Selbstständigkeit aller Schulen . Die Projektpartner haben in Zusammenarbeit mit der Schulaufsicht, den regionalen Steuergruppen und den beteiligten Schulen vielfältige, auf den Ergebnissen interner Evaluationen beruhende Instrumente entwickelt. Hierbei handelt es sich um statistisches Material, Auswertungen, Besuche und Evaluationsgespräche, die das Ministerium durchgeführt hat, sowie das projektinteme Controllinq der Projektleitung, in das die Modellregionen und Modellschulen einbezogen sind . • Seite 4 von 29 Ministerium für Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung Zwischenbilanz zum Projekt "Selbstständiqe Schule" (April 2005) 2. Grundlagen des Modellprojekts • Das Gesetz zur Weiterentwicklung von Schulen (Schulentwicklungsgesetz) vom 27. November 2001 (GV.NRW. S.811) ermöglicht das zeitlich befristete Abweichen von bestehenden Vorschriften auf der Grundlage einer Rechtsverordnung. Den teilnehmenden Schulen wird damit die Möglichkeit zur Erprobung der eigenverantwortlichen Steuerung zum Zwecke der Steigerung der Qualität von Unterricht und Erziehung und des Einsatzes von Personal- und Sachmitteln eingeräumt. Die Modellschulen können bei der Personalverwaltung, der Bewirtschaftung von Stellen und Sachmitteln sowie der Unterrichtsorganisation und gestaltung selbstständig entscheiden und neue Modelle der Schulmitwirkung und der Personalvertretung erproben. Auf der Grundlage des Schulentwicklungsgesetzes wurde die Verordnung zur Durchführung des Modellprojekts "Selbstständige Schule" (Verordnung "Selbstständiqe Schule" - VOSS) vom 12. April 2002 (GV.NRW.S. 122) erlassen. Sie konkretisiert die Möglichkeiten der Schulen, von gültigen Vorschriften abzuweichen zum Beispiel bei der Bildung von Lerngruppen, Organisation des Unterrichts, Stu ndentafel , • Ausgestaltung der Leistungsbewertung mit Ausnahme von Abschluss-, Überweisungs- und Abgangszeugnissen, den Formen der äußeren Differenzierung Über Art und Umfang dieser Abweichungen von den allgemeinen Vorgaben muss die Schulkonferenz mit einer 2/3-Mehrheit entscheiden. Die VOSS überträgt außerdem den Schulleiterinnen und Schulleitern bestimmte Aufgaben der Dienstvorgesetzten. Parallel dazu werden neue Formen der personalvertretungsrechtlichen Beteiligungen erprobt. In den Modellschulen wird der Seite 5 von 29 Ministerium für Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung Zwischenbilanz zum Projekt 'Selbstständige Schule" (April 200S) Lehrerrat für die Dauer von vier Jahren gewählt und tritt im Rahmen von Schulentwicklungsgesetz und VOSS an die Stelle des Personalrates. Die Aufgaben und Beteiligungsrechte der Gleichstellungsbeauftragten nach dem Landesgleichstellungsgesetz werden unmittelbar an der Schule von der Ansprechpartnerin für Gleichstellungsfragen wahrgenommen. • • Interessierte Schulen konnten sich nur gemeinsam mit ihren Schulträgem bewerben. Die Teilnahme, war zwingend an die Beschlüsse der Lehrerkonferenz, der Schulkonferenz (2/3-Mehrheit) und der Kommunalvertretung gebunden. Darüber wurde eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Die Schulträger verpflichteten sich zur Bereitstellung von Mitteln für den regionalen Schulentwicklungsfonds sowie zum Aufbau eines kommunalen Berichtswesens für den Schulbereich. Für die am Modellprojekt beteiligten Schulen wurden fünf Arbeitsfelder festgelegt, in denen sie Vorhaben entwickeln und durchführen können. Es handelt sich dabei um • Unterrichtsorganisation und Unterrichtsgestaltung, • Personalbewirtschaftung, • Sachmittelbewirtschaftung, • Innere Organisation und Mitwirkung in der Schule und • Qualitätssicherung und Rechenschaftslegung. Das Modellprojekt ist auf 6 Jahre angelegt und läuft zum Ende des Schuljahres 2007/2008 aus. Es geht davon aus, dass die stärkere Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Schulen sowie eine engere Kooperation von Schulen und Schulträgern wesentliche Voraussetzungen für die effiziente und effektive Verknüpfung von Unterrichts-, Personal- und Organisations-Entwicklung sind. Ziel des Projektes ist es zu erproben, wie durch professionalisierte Selbststeuerung die Qualität schulischer Arbeit und insbesondere des Unterrichts verbessert werden und welchen Beitrag die Zusammenarbeit der Schulen in und mit dem regionalen Umfeld dazu leisten kann. Dabei sollen sich die beteiligten Schulen und Regionen auch intensiv den Obergangsproblemen an den Schnittstellen zwischen Primar- und Sekundarstufe bzw. zwischen Sekundarstufe und Berufskolleg wid- Seite 6 von 29 Ministerium für Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung Zwischenbilanz zum Projekt "Selbstständiqe Schule" (April 2005) men. Weiteres Ziel ist, im Sinne des lebenslangen Lernens die Bildung aller in einer Region lebenden Menschen zu fördern. Das Projekt berOcksichtigt auch die Gender-Mainstreaming-Strategie in Form der Selbstverpflichtung, bei allen Projektaktivitäten die Auswirkungen auf die Chancengleichheit von Mädchen und Jungen, Frauen und Männern in den Blick zu nehmen. • Die Projektstruktur sieht einen Projektvorstand vor, der paritätisch aus Mitgliedern des Schulministeriums und der Bertelsmann Stiftung zusammengesetzt ist. Der Projektleiter ist verantwortlich für die Durchführung des Projekts und leitet das Projektbüro. Zur Unterstützung und Begleitung des Projektvorstands ist ein Beirat eingerichtet worden, dem Vertreterinnen und Vertreter der Projektträger, der Landtagsfraktionen, der kommunalen Spitzenverbände, der Lehrer- und Ellernverbände, der Landesschüler/innenvertrelung, der Wissenschaft und der teilnehmenden Regionen angehören. Auf regionaler Ebene wurden mit Vertreterinnen und Vertretern der Schulen, der Schulträger und der Schulaufsicht regionale Steuergruppen gebildet, die alle auf die jeweilige Modellregion bezogenen Projektaktivitäten gestalten und koordinieren. Steuerungsstruktur im Projekt ):;:X~eLbstständige ~~\SChuLe.nrw .. .) BerteJsmann Stiftunq • Modellregion Schulträger An den Modellschulen sind schulische Steuergruppen eingerichtet worden, die die innere Schulentwicklung koordinieren und steuern. Über die Zusammenset- Seite 7 von 29 Ministerium für Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung ZWischenbilanz zum Projekt "Selbstständige Schule" (April 2005) zung dieser Gruppe entscheidet die Schule, wobei die Schulleiterin oder der Schulleiter gesetztes Mitglied ist. Für das Projekt stellen das Land Nordrhein-Westfalen, die Bertelsmann Stiftung sowie die am Projekt beteiligten Schulträger Projektmittel bereit. Diese verteilen sich nach der Herkunft wie folgt: • Projektfinanzierung 2004 IlILandNRW • Bertelsmann Stiftung o Regionen (komm, Sehnlträger) Abb. 2 Ressourcen der Projektlräger 2004 • Auf der Grundlage des Kooperationsvertrages mit der Bertelsmann Stiftung stellt das Land NRW pro Jahr 1,0 Millionen EUR für den Innovationsfonds sowie 7,5 Millionen EUR in Form zusätzlicher Stellenanteile für die Modellschulen (139 Stellen), die regionalen Projektbüros (9 Stellen) und die Projektleitung (2 Stellen) zur Verfügung. Seite 8 von 29 Ministerium fOr Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung Zwischenbilanz zum Projekt "Selbstständige Schule" (April 2005) Mittelverwendung Innovationsfonds Land in % 80 70 60 50 40 30 20 8 regionale Fonds • Qualifizierung o Ö1Ientlichkeitsarbeit o Begleitfo/Schung • Projektsteuerung 10 o • Abb. 3 Mitte/verwendung /nnovationsfonds des Landes 2002 - 2004 Die Bertelsmann Stiftung stellt das Projektbüro und Finanzmittel in Höhe von jährlich 1,0 Millionen EUR zur Verfügung. Diese Mittel werden in erster Linie zur Finanzierung der personellen und sächlichen Kosten der Projektleitung und des Projektbüros sowie für überregionale Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit verWendet. Die beteiligten kommunalen Schulträger zahlen für jede Modellschule pro Jahr 2.500 € in den regionalen Entwicklungsfonds. Die Mittel werden überwiegend für regionale Qualifizierungsmaßnahmen (schulische Steuergruppen, Lehrkräfte, Schulleiterinnen und Schulleiter) verwendet. Die Regionen stellen darüber hinaus zusätzliche Finanz- und Personalressourcen für das Projekt zur Verfügung. • Von 427 interessierten Schulen mit 82 Schulträgern wurden zu Beginn des Schuljahres 2002/2003 zunächst 237 Schulen in 18 Regionen und schließlich seit dem Schuljahr 2003/2004 278 Schulen in 19 Modellregionen in das Projekt aufgenommen. Sie setzen sich aus allen Schulforrnen zusammen und sind in allen Bezirksregierungen vertreten. Die nachstehenden Schaubilder zeigen die Verteilung der teilnehmenden Modellschulen auf die verschiedenen Schulforrnen und Regionen. Modellschulen nach Schulformen OO.---~~L------------------------------, 80 70 60 ~ 50 ~ 40 30 20 10 n ;44 -. -01 von29 Ministerium für Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung Zwischenbilanz zum Projekt"Selbstständige Schule" (April 2005) Modellschulen nach Regionen • as "n:rahl Abb. 5 Modellschulen nach Regionen • In den Modellregionen werden zurzeit Überlegungen angestellt, wie perspektivisch alle Schulen der Region in den Entwicklungs" und Qualifizierungsprozess eingebunden werden können. Zurzeit sind bereits 140 zusätzliche Schulen als sog "Korrespondenzschulen" in die Qualifizierungsaktivitäten des Modellprojekts eingebunden. Weitere sollen in Kurze hinzukommen . Seite 10 von 29 Ministerium für Schule. Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung Zwischenbilanz zum Projekt "Selbstständige Schule" {April 2005} 3. Schulentwicklung in selbstständigen Schulen • Um für die Verbesserung der Qualität und die Weiterentwicklung von Unterricht einen verbindlichen Referenzrahmen zu erhalten. wurde für die Beteiligten des Projektes das Konzept "Lehren und Lernen für die Zukunft - Guter Unterricht und seine Entwicklung im Projekt Selbstständige Schule" entwickelt. Es rückt Selbstständigkeit und selbstständiges Lernen als pädagogische Aufgabe in das Zentrum der schulischen Arbeit. Mit der Konzentration auf das selbstständige Lernen soll dabei schon in der Schule die Grundlage für das lebenslange Lernen gelegt werden. Die Lehrerinnen und Lehrer der Modellschulen können dazu an einem umfangreichen Qualifizierungsprogramm teilnehmen, das fachliche Standards mit überfachlichen Kompetenzen wie Methodenkompetenz, Kommunikationskompetenz und Teamkompetenz verknüpft. Das Qualifizierungsprogramm initiiert und unterstützt eine Unterrichtsverbesserung. die nach und nach alle Schülerinnen und Schüler einer Schule erreicht. Eine entscheidende Rolle in der Entwicklung der selbstständigen Schulen nehmen die schulinternen Steuergruppen ein. Sie initiieren, koordinieren und steuern die Schulentwicklung im Sinne der Projektziele. Die Mitglieder werden in der Regel von der Lehrerkonferenz gewählt und erhalten eine spezifische Qualifizierung. Im Modellprojekt sind die schulischen Steuergruppen zu einem wesentlichen Reforrnmotor für den innerschulischen Entwicklungsprozess geworden. • Für die Schulentwicklung. das heißt für die Personalentwicklung, die Organisationsentwicklung und die Unterrichtsentwicklung in den selbstständigen Schulen, ist das Engagement der Schulleitungen eine zentrale Gelingensbedingung. Alle Schulleitungen übernehmen im Modellprojekt spätestens ab dem Beginn des Schuljahres 2005/06 Dienstvorgesetztenfunktionen (§ 4 VOSS). Diese sind in einen obligatorischen und einen fakultativen Teil gegliedert. Für das Handeln der Schulleiterinnen und Schulleiter in selbstständigen Schulen ergeben sich dabei folgende Veränderungen gegenüber dem Regelsystem: Sie sind in besonderer Weise verantwortlich für die Entwicklung und Sicherung der Qualität schulischer und unterrichtlicher Arbeit. Seite 11 von 29 Ministerium für Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung Zwischenbilanz zum Projekt "Selbstständige Schule" (April 2005) Sie stellen selbst Personal ein und sind auch darüber hinaus im vorgenannten gesetzlichen Rahmen Dienstvorgesetzte ihrer Lehrkräfte, Bei ihren Entscheidungen als Dienstvorgesetzte wirken die Ansprechpartnerin für Gleichstellungsfragen und der Lehrerrat nach den gleichstellungsrechtlichen und personalvertretungsrechtlichen Vorschriften mit. Sie entscheiden eigenverantwortlich über die Bewirtschaftung Schuletats im Rahmen von erweiterten Budgets. • ihres Im Projekt hat sich gezeigt, dass Schulleitungen selbstständiger Schufen ein neues Rollenbild entwickeln, auf das sie professionell vorbereitet werden müssen. Vor Übernahme der Dienstvorgesetztenfunktionen gem. § 4 VOSS müssen deshalb alle Schulleiterinnen und Schulleiter an einer entsprechenden Qualifizierung teilnehmen. 80 % aller Schulleiterinnen und Schulleiter haben diese Fortbildung, die im Auftrag des MSJK von der Fortbildungsakademie des Innenministeriums in Herne durchgeführt wird, inzwischen durchlaufen; die Hälfte davon übt die Dienstvorgesetztenfunktionen bereits aus. Da die Anforderungen an die Management- und Führungsfähigkeit von Schulleiterinnen und Schullettern allgemein steigen, muss geprüft werden, ob es möglich sein wird, künftig allen Schulleitungen entsprechende Kenntnisse zu venmitteln und das System der Schulleiterfortbildung auf das einer .berufsvorbereitenden" Ausbildung umzustellen. Das Projektcontrolling hat ergeben, dass mehr als 90 % aller Schulen nach eigener Einschätzung im Modellprojekt die neuen Gestaltungsmöglichkeiten des § 2 VOSS genutzt haben. Wie die Rückmeldungen belegen, liegen die Schwerpunkte dabei auf der: • • Einrichtung von Fördergruppen, • Durchführung fächerübergreifender Projekte, • Veränderung von Stundentafeln und • Bildung jahrgangsübergreifender Lerngruppen. Zirka 20 % der Modellschulen erproben auch neue Fonmen der Leistungsbewertung. Ein Teil davon hat die Versetzung auf Probe eingeführt oder sogar die Nichtversetzung - soweit nicht abschlussrelevant - ganz abgeschafft, Seite 12 von 29 Ministerium fOr Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung Zwischenbilanz zum Projekt "Selbstständige Schule" (April 2005) um statt dessen besondere Fördemnaßnahmen für die entsprechenden Schülerinnen und Schüler durchzuführen. Die Professionalität der Lehrerinnen und Lehrer kann offensichtlich positiv weiterentwickelt werden, denn es lassen sich Motivationssteigerungen, Kompetenzzuwächse und eine verbesserte Teamfähigkeit feststellen. • • Die bisherigen Erfahrungen im Projekt lassen erwarten, dass eine verbesserte Verzahnung von Unterrichts-, Personal- und Organisationsentwicklung sich auf Schulklima, Schulkultur und auf die Qualität der schulischen Arbeit sehr positivauswirkt. Detaillierte Aussagen dazu werden von der wissenschaftlichen Begleitforschung erwartet, deren Zwischenevaluation Ende 2005 vorliegen wird . Die Modellschulen erproben auch die Mitbestimmung durch den Lehrerrat auf der Ebene der eigenen Schule. Dabei tritt der Lehrerrat insoweit an die Stelle des Personalrates, als Aufgaben des Dienstvorgesetzten, die nach dem Landespersonalvertretungsgesetz beteiligungspflichtig sind, auf die Schulleiterinnen oder Schulleiter übertragen werden. Zur Vorbereitung auf ihre neuen Aufgaben konnten Lehrerratsmitglieder gemeinsam mit ihrer Schulleitung an den Fortbildungen zum Dienstrecht der Fortbildungsakademie in Heme teilnehmen. Zusätzlich haben die Lehrerverbände dezentrale Fortbildungsseminare angeboten, die teilweise aus Projektmitteln refinanziert werden. Insgesamt wurden bisher 230.000 EUR für Fortbildungsmaßnahmen der Lehrerratsmitglieder eingesetzt, das entspricht mehr als 2.600 Teilnehmertagen, davon 700 an der Fortbildungsakademie in Heme. Darüber hinaus werden Erfahrungen gesammelt mit der Wahmehmung von Gleichstellungsaufgaben unmittelbar auf Schulebene. Hierfür wurden die Ansprechpartnerinnen für Gleichstellungsfragen in den Regierungsbezirken in speziellen Infamnationsveranstaltungen über die neuen Aufgaben und Rechte informiert. Unterstützend ist ein Praxisleitfaden vom MSJK entwickelt und zur Verfügung gestellt worden, der auch im Rahmen der Schulleitungsfortbildung Berücksichtigung findet. Zum Leitbild des Lehrerrates im Modellprojekt "Selbstständige Schule" gehört auch die Partizipation. Seite 13 von 29 ... Ministerium fOr Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung Zwischenbilanz zum Projekt "Selbstständige Schule" (April 2005) Das Arbeitsfeld "Co-Mangement" ist Gegenstand eines Teilprojekts, das auf der Grundlage der VOSS gemeinsam mit dem DGB-Bezirk NordrheinWestfalen durchgeführt wird. In dessen Fokus stehen neue Modelle der Mitwirkung, Mitbestimmung und Mitgestaltung in selbstständigen Schulen. Die bisherigen Erfahrungen und der Zwischenbericht des Teilprojektes belegen eine breite Akzeptanz dieser Formen der Partizipation sowohl auf Seiten der Lehrerräte als auch der Schulleitungen. Auswertungen dazu werden im Rahmen der Begleitforschung Anfang 2006 vorliegen . • • Seite 14 von 29 Ministerium fOr Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung Zwischenbilanz zum Projekt "Selbstständige Schule" (April 2005) 4, Ressourcenbewirtschaftung • in Selbstständigen Schulen Die Modellschulen entscheiden auf der Grundlage einer schulbezogenen Stellenübersicht eigenverantwortlich über Zeitpunkt und Inhalt der Stellen" ausschreibung und können im Rahmen der verfügbaren Stellen selbst entscheiden, ob sie anstelle von Lehrkräften z.B. Sozialpädagogen, Betreuungspersonal oder auch Techniker befristet einstellen. Im Rahmen der sog. "Kapitalisierung" können die Schulen unter bestimmten Voraussetzungen Personalmittel auch in Sachmittel zur Verbesserung des Unterrichts umwandeln. Grundlagen für die Bewilligung sind freie und besetzbare Stellen oder Stellenanteile sowie ein Entwicklungskonzept der Schule, das auf die Verbesserung der Schul- und Unterrichtsqualität ausgerichtet ist und den Einsatz der Mittel aus der Kapitalisierung im Sinne der Projektziele nachweist. Für die Erteilung von Vertretungsunterricht erhalten die Modellschulen zudem ein eigenes Planungsbudget aus dem Programm "Geld statt SteIlen", Der Anteil des Budgets, der nicht für den Vertretungsunterricht benötigt wird, kann zum Ende des Haushaltsjahres ebenfalls kapitalisiert und der Schule zur Verfügung gestellt werden. • Drei Viertel aller Modellschulen haben bislang vom Instrument der Kapitalisierung Gebrauch gemacht. Im Durchschnitt hat jede Modellschule pro Jahr 0,6 Stellenanteile (ca. 25.000 EUR) kapitalisiert, die zu zirka einem Fünftel aus "Geld-statt-Stellen"-Mitteln und zu vier Fünftein aus der Kapitalisierung von Stellenanteilen stammen. Diese Mittel wurden von Schulen zu je einem Drittel für Qualifizierung, die befristete Einstellung von Personal und die Beschaffung von Lehr- und Lernmitteln verwendet. Es hat sich gezeigt, dass der flexiblere Ressourceneinsatz im Rahmen der Kapitalisierung und die Budgetbildung den Anreiz erhöht hat, zunächst innerhalb der Schule alle Möglichkeiten zur Vermeidung von Unterrichtsausfall auszuschöpfen. Um auch kleinere Modellschulen, die über geringere Budgetmittel verfügen, besser unterstützen zu können, wurde 2005 erstmals ein von den Modellregionen selbst verwalteter Solidaritätsfonds für die Abdeckung des Vertretungsunterrichts eingerichtet. Die Erfahrungen mit diesem Fonds werden zum Ende des Jahres ausgewertet. Seite 15 von 29 Ministerium für Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung Zwischenbilanz zum Projekt "Selbstständige Schule" (April 2005) Die erweiterten Gestaltungsmöglichkeiten durch Kapitalisierung von Personalmitteln und Budgetbildung wurden von den selbstständigen Schulen bisher positivaufgegriffen. • Die Modellschulen setzen die verfügbaren Ressourcen flexibler und damit nach ersten Einschätzungen auch effektiver als bisher ein. In den Auswertungsgesprächen mit Schulleiterinnen und Schulleitern wurde deutlich, dass sich die Arbeitsbedingungen an den Modellschulen insgesamt spürbar verbessert haben. Die Verbesserungen werden zurückgeführt z.B. auf die gezieltere Personalauswahl und die erleichterte Beschaffung moderner Unterrichtsmittel und nicht zuletzt auf die umfangreichen Qualifizierungsmaßnahmen . Die Zusammenführung von Landes- und Schulträgermitteln in einem Schulbudget soll in der zweiten Projekthälfte in enger Kooperation mit den beteiligten Kommunen und den kommunalen Spitzenverbänden erprobt und ausgewertet werden . • Seite 16 von 29 ~ .. - Ministerium für Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung Zwischenbilanz zum Projekt "Selbstständige Schule" (April 2005) 5. Unterstützungssysteme • • für selbstständige Schulen Die selbstständigen Schulen werden durch ein im Aufbau befindliches passgenaues Unterstützungsangebot von administrativen Tätigkeiten und Verwaltungsarbeiten entlastet. Dies bezieht sich vor allem auf die Übertragung der Entscheidung in dienstrechtlichen Angelegenheiten auf die einzelnen Schulleiterinnen und Schulleiter. Im Projektverlauf hat sich eindeutig gezeigt, dass die dabei anfallenden Verwaltunqsarbelten nicht in der Schule erfolgen sollten. Aus diesen Erfahrungen ergibt sich folgende sinnvolle Arbeitsteilung: Die dienstrechtlich relevanten Entscheidungen treffen die Schulleiterinnen und Schulleiter, die vor- und nachbereitenden Verwaltungsarbeiten werden durch eine unterstützende Verwaltungseinheit als ServiceLeistung erbracht. Derzeit sind das die Bezirksregierungen und die Schulämter. Mit ihnen gibt es seit März 2005 eine Vereinbarung, wonach sie die Übernahme des Verwaltungssupports bis hin zur Bereitstellung unterschriftsreifer Vorlagen komplett übernehmen. Die regionalen Steuergruppen beraten und unterstützen die Schulen und koordinieren die Vernetzung mit anderen Bildungseinrichtungen. In den ersten beiden Projektjahren sind in 17 der 19 Modellregionen regionale Projektbüros eingerichtet worden, die als regionale Serviceeinrichtungen die regionalen Steuergruppen und die selbstständigen Schulen operativ unterstützen. Sie organisieren die pädagogische Beratung, Fortbildung und Qualifizierung und fördern die Zusammenarbeit zwischen Schulen unterschiedlicher Schulformen sowie zwischen Schulen und Schulträgern, Wirtschaft, Weiterbildungsträgern, Trägern der Jugendhilfe usw. Die Projektbüros wurden von den Schulträgern eingerichtet. Finanziert werden sie aus Projektmitteln der Regionen. Das Land stellt im Umfang von jährlich zirka 0,5 Millionen EUR Stellenanteile für die Projektbüros zur Verfügung. Der Aufbau dieser Serviceeinrichtungen ist regional unterschiedlich weit fortgeschritten. Seite 17 von 29 Ministerium fOr Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung Zwischenbilanz zum Projekt "Selbstständige Schule" (April 2005) Zur Unterstützung der Modellschulen wurde ein umfassendes Fortbildungspaket entwickelt. Dieses Paket enthält die folgenden fünf Angebote, die inhaltlich aufeinander bezogen sind. 1. Unterrichtsentwicklung: Systematische und teamorientierte Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer • Referenzrahmen für dieses Angebot ist das Konzept "Lehren und Lernen für die Zukunft". Die darauf bezogene Fortbildung umfasst drei Basismodule zu überfachlichen Kompetenzen sowie mehrere Module zur Integration dieser Kompetenzen in den standardorientierten Fachunterricht. Inzwischen haben 60 % aller Modellschulen dazu einen Orientierungstag durchgeführt, die Hälfte davon hat mit der Fortbildung aller Lehrerinnen und Lehrer ihrer Schule bereits begonnen. 2. Schulentwicklungsmanagement: schen Steuergruppen Fortbildung für Mitglieder der schuli- Alle ca. 1.400 Mitglieder der insgesamt 278 schulischen Steuergruppen darunter auch alle Schulleiterinnen und Schulleiter - haben an einer Fortbildung zum Schulentwicklungsmanagement teilgenommen. Die Fortbildung wurde von externen Beratungsunternehmen durchgeführt und aus dem regionalen Entwicklungsfonds finanziert. Erste Auswertungen haben eine hohe Zufriedenheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ergeben. • 3. Leitung und Führung in lernenden Organisationen Alle Schulleitungen erhalten bei dieser regionalen Fortbildung eine wirksame Unterstützung, um die Gesamtverantwortung für die Entwicklung ihrer Schule professioneller wahrnehmen zu können. Auf der Basis des vom Schulministerium erarbeiteten Kompetenzprofils haben die Schulleitungen ihre Fortbildungsbedarfe selbst angemeldet. Die individuellen Bedarfe wurden zu einem regionalen Fortbildungsprogramm zusammen gefasst. Seite 18 von 29 Ministerium fOr Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung Zwischenbilanz zum Projekt "Selbstständige Schule" (April 2005) 4. Vorbereitung auf die Übernahme der Dienstvorgesetztenfunktionen Alle Schulleiterinnen und Schulleiter der Modellschulen werden in einer zentralen Fortbildung auf die Übernahme von Dienstvorgesetztenfunktionen nach § 4 VOSS vorbereitet. Diese Fortbildung ist inzwischen weitgehend abgeschlossen. 5. Qualitätssicherung: und -berater • Fortbildung für schulische Evaluationsberaterinnen Einzelne Lehrerinnen und Lehrer der Modellschulen werden zu Evaluationsberaterinnen und -beratern ausgebildet, die interne Evaluationsvorhaben methodisch begleiten und unterstützen und somit den Schulentwicklungsprozess absichern helfen. Regionale Experten führen die Basisqualifizierung durch und können gleichzeitig die regionalen Steuergruppen unterstützen und begleiten. Diese Fortbildungen sollen im Herbst 2005 abgeschlossen werden. Zirka zwei Drittel der Modellschulen haben zurückgemeldet, dass sie bereits Maßnahmen der schulinternen Evaluation durchgeführt haben. Dieser Bereich ist Gegenstand der wissenschaftlichen Begleitforschung und wird im Rahmen der Zwischenevaluation im Herbst 2005 bewertet. • Seite 19 von 29 Ministe~um für Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung Zwischenbilanz zum Projekt "Selbstständige Schule" (April 2005) 6. Regionale Schulentwicklung Die im Projekt aufgebauten Strukturen dienen der Entwicklung regionaler Schul- und Bildungslandschaften mit einer gleichmäßig guten Qualität in der ganzen Region. Dies betrifft die Einzelschule ebenso wie die Vemetzung der Schulen bzw. der Schulformen und reicht bis hin zur Kooperation mit anderen Bildungsakteuren sowie mit ortsansässigen Unternehmen. • Im Projekt gibt es unterschiedliche Ansätze für eine solche Vernetzung und Kooperation. In den Modellregionen arbeiten die staatliche Schulaufsicht (Schulämter und Bezirksregierung) und die Schulträger im Sinne einer staatlich-kommunalen Verantwortungsgemeinschaft zusammen. Zum Teil werden regionale Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung miteinander verzahnt. In den Modellregionen sehen besonders die Kommunen in einer gestaltenden Schulträgerschaft einen wichtigen Erfolgsfaktor für bessere und leistungsfähigere Schulen. Diese wiederum werden zunehmend als ein wichtiger kommunaler Standortfaktor begriffen. Allerdings verläuft die Kooperation der Beteiligten in den einzelnen Modellregionen unterschiedlich intensiv. Das ist abhängig vom zeitlichen Vorlauf, den die jeweilige Region hatte, von ihrer Größe und Zusammensetzung, von der aktiven Unterstützung und Begleitung durch die Schulaufsicht und vom Engagement der beteiligten Schulträger selbst. • Zu Projektbeginn wurden auf der Ebene der beteiligten Modellregionen regionale Entwicklungsvorhaben vereinbart. Die Auswahl der Entwicklungsschwerpunkte war regional sehr unterschiedlich. Im Projektverlauf treten die Arbeitsschwerpunkte "Unterrichtsentwicklung" und "Schulentwicklungsmanagement" inzwischen auch regional zunehmend in den Vordergrund . (Einen Überblick aber s§mYiche EntwicklungsvorlJaben Qualität - regionale und schulische bietet der Band "Verantwortung far Entwicklungsvorhabenlf im Rahmen der Projektveröf- fentlichungen, erschienen 2004 im Bildungsverlag Eins.) Seite 20 von 29 Ministerium für Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung Zwischenbilanz zum Projekt "Selbstständige Schule" (April 2005) Die regionalen Steuergruppen unterstützen die Arbeit der Modellschulen und sind verantwortlich für die Gestaltung und Koordination der projektbezogenen Aktivitäten in der Region. Sie entwickeln die notwendigen Beratungsund Unterstützungsstrukturen und entscheiden über die Verteilung der vom Land zur Verfügung gestellten Stellenanteile für die Modellschulen sowie über die Verwendung der Mittel im regionalen Entwicklungsfonds. • Befragungen und Auswertungen im Rahmen des Projektcontrollings haben ergeben, dass die Zustimmung der Mitglieder der regionalen Steuergruppen zum Modellprojekt sehr ausgeprägt ist. Allerdings wird von ihnen die zeitliche Belastung derzeit als erheblich empfunden. Zusammen mit den Mitgliedern regionaler Steuergruppen werden verschiedene Modelle zur Optimierung der regionalen Steuerung des Projekts erprobt. Die Projektträger Schulministerium NRW und Bertelsmann Stiftung haben auf der Grundlage eines Gutachtens der "Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung" (KGSt) empfohlen, dass die regionalen Steuergnuppen im Projekt weiterhin als Kollegialgremien ohne hierarchische Strukturen arbeiten sollen. Die regionalen Projektbüros sind hinsichtlich der Ressourcenausstattung und der Verankerung in der Region noch sehr unterschiedlich. Das Land unterstützt diese Büros mit einem Stellenanteil von bis zu 0,5, wenn die Kommune als Träger des Projektbüros ebenfalls einen Stellenanteil mindestens im gleichen Umfang zur Verfügung stellt. • Im Durchschnitt sind die regionalen Projektbüros derzeit mit je 1,5 Stellen ausgestattet. Dabei reicht das Spektrum von 0,3 Stellen bis zu 7,6 Stellen. Knapp zwei Drittel der Stellenanteile (15,7) werden von den kommunalen Trägem, zirka ein Drittel (9,3) wird vom Land finanziert. Seite 21 von 29 Ministerium tür Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung Zwischenbilanz zum Projekt "Selbstständige Schule" (April 2005) 7, Auswertung der Entwicklungsprozesse und Ergebnisse • • Die schulischen Entwicklungsprozesse sollen intern von den Modellschulen und extern durch die Schulaufsicht systematisch evaluiert werden. Dadurch sollen die Modellschulen wichtige Informationen für die qualitätsorientierte Selbststeuerung erhalten. Die Schulaufsicht erfährt, ob sich die Qualität der schulischen Arbeit und des Unterrichts verbessert hat. Die schulische Selbstevaluationskompetenz wird an den Modellschulen zurzeit durch entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen (Ausbildung von EvaluationsberatemIinnen) systematisch aufgebaut. Das System der externen Qualitätssicherung befindet sich zurzeit insgesamt in einer Umbruchphase. Die im Schulgesetz verankerte Eigenverantwortung der Schule für Unterrichtsgestaltung, Unterrichtsorganisation und schulinterne Qualitätssicherung macht deutlich: Selbstständige Schulen sind für den Weg selbst verantwortlich, benötigen dafür aber klare Ziele und systematische Qualitätskontrolle. Aufgabe der Schulaufsicht wird es daher sein, auf der Grundlage gesicherter Qualitätsüberprüfung die Schulen systemisch zu beraten und zu unterstützen. Die wesentlichen Elemente für dieses neue System von Schulaufsicht werden in NRW zurzeit für alle Schulen des Landes entwickelt und schrittweise umgesetzt. Dazu zählen: Bildungsstandards, Kemlehrpläne, Lemstandserhebungen, Prüfungen mit zentraler AufgabensteIlung, Aufbau einer Qualitätsagentur, Einführung der Schulinspektion. In die Entwicklung des Instruments der Schulinspektion, mit deren Erprobung die Landesregierung begonnen hat, sind Modellschulen einbezogen. Seit Beginn des Schuljahres 2004/05 wird von der Projektleitung ein regelmäßiges Projektcontrolling durchgeführt und ausgewertet. Die regionalen Steuergruppen werden jeweils über die Ergebnisse des Controllings in ihrem Bereich umfassend informiert. Die Ergebnisse des Controllings sind auch in diese Zwischenbilanz eingeflossen. 2004 lag die Rückmeldequote bei fast 100 % der Modellschulen und der Regionen. Die Auswertung zeigt, dass die Zufriedenheit mit dem bisherigen Projektverlauf bei den schulischen Steuergruppen mit 85 % besonders hoch ist: Seite 22 von 29 Ministerium für Schufe. Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stillung Zwischenbilanz zum Projekt "Selbstständige Schule" (April 2005) Die schulischen Steuergruppen sind mit dem bisherigen Projektverlauf generell zufrieden. trifft (eher) nicht zu 15% • triffteher zu 56% Abb. 6 Zufriedenheit schulischer steuergruppen mit dem Modellprojekt (Herbst 2004) Die zweite Controllingabfrage wird im Frühjahr 2005 durchgefOhrt und richtet sich ausschließlich an die regionalen Steuergruppen. Dabei stehen der Stand der Evaluationsberatung und der SChulleiterfortbildung sowie die Entwicklung regionaler Schul- und Bildungslandschaften im Mittelpunkt. Die dritte Controllingabfrage wird im Herbst 2005 durchgeführt. • Die wissenschaftliche Begleitforschung des Projekts wird von einem Konsortium der Universitäten Dortmund und Duisburg-Essen unter der Leitung der Professoren Dr. Holtappeis, Dr. Rolft und Dr. Klemm durchgeführt. Sie erm~tein unter Einsatz wissenschaftlicher Instrumente und Standards, ob das zentrale Projektziel, die Verbesserung der Qualität schulischer Arbeit und insbesondere des Unterrichts, mit dem Modellprojekt erreicht wird. Die Begleitforschung erstreckt sich über den gesamten Zeitraum des Modellprojekts. Sie legt einen besonderen Fokus auf die Schul- und Unterrichtsentwicklung. Untersuchungsinstrumente sind Fallstudien sowie Längsschnittuntersuchungen. Diese werden zu drei Messzeitpunkten - 2003, 2005 und 2007 - durchgeführt. Im Rahmen dieser Längsschnittuntersuchungen werden Eingangsbedingungen, Entwicklungsstände und deren Veränderungen erhoben. Zu diesen Un- Seite 23 von 29 Ministerium für Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung Zwischenbilanz ZUm Projekt "Selbstständige Schule" (April 2005) tersuchungen gehören auch spezielle Leistungstests. Daten zum außerschulischen Kontext und zu entwicklungsrelevanten innerschulischen Bedingungen finden ebenfalls Eingang in die Untersuchung. Mit Hilfe der Fallstudien in ausgewählten Modellschulen sollen Typologien und Organisationsfonnen von Selbstständigkeit herausgearbeitet und in Bezug auf ihre Effektivität und Effizienz bewertet werden. • Die gewonnenen Informationen und Daten werden den Modellschulen unter Einhaltung der Datenschutzbestimmungen zur eigenen Verwendung zur Verfügung gestellt. Veröffentlicht werden ausschließlich aggregierte und anonymisierte Daten . Eine erste Auswertung der Eingangserhebung hat gezeigt, dass die Schülerleistungen an den Modellschulen zu Beginn des Modellprojekts nicht signifikant von anderen Schulen im Lande abweichen. Der in der öffentlichen Diskussion entstandene Eindruck, es handele sich bei den Modellschulen um eine Art "Bestenauslese" besonders guter Schulen, trifft also nicht zu. Zur LeistungsentwiCklung an den 278 selbstständigen Schulen können gesicherte Aussagen erst nach Auswertung der weiteren Leistungstests in der 2. Projekthälfte getroffen werden. Zum Ende des Jahres 2005 wird die wissenschaftliche Begleitforschung eine Zwischenevaluation des Modellprojekts vorlegen. • Seite 24 von 29 Ministerium für Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung Zwischenbilanz zum Projekt "Selbstständige Schule" (April 2005) 8, Nächste Schritte im Modellprojekt Standen in der ersten Hälfte des Projektzeitraums der Aufbau der Projektstruk" turen und die Vorbereitung und Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen im Vordergrund, so werden nun die Verstetigung und Weiterentwicklung der eingeleiteten Prozesse und die Auswertung von Erfahrungen in den Mittelpunkt rücken. Dabei sollen Erkenntnisse für den Transfer in die Fläche gewonnen werden. • Ein besonderer Schwerpunkt im Schuljahr 2004/05 liegt auf der Implementation der Unterrichtsentwicklung. Ziel ist es, allen Modellschulen, die dies wünschen, ab Schuljahr 2005/06 eine Fortbildung zur systematischen, teamorientierten und die ganze Schule erfassenden Unterrichtsentwicklung anzubieten, damit das zentrale Projektziel der Unterrichtsverbesserung erreicht werden kann. Grundlage dafür bildet die Ausbildung von 500 Trainerinnen und Trainern für Fortbildungen in diesem Bereich auf der Grundlage des Konzepts "Lehren und Lernen für die Zukunft". Für die Leiterinnen und Leiter selbstständiger Schulen wird die Fortbildung zur Vorbereitung auf die Übernahme der Dienstvorgesetztenfunktionen Mitte 2005 abgeschlossen. Bis Juli 2006 soflen afle Schulleiterinnen und Schulleiter der Modellschulen an regionalen Fortbildungen zur "Leitung und Führung in Lernenden Organisationen" teilgenommen haben. Die Erfahrungen mit der Übertragung der Dienstvorgesetztenfunktionen sollen im weiteren Projektverlauf durch die wissenschaftliche Begleitforschung systematisch ausgewertet werden. • Die Stärkung der schulischen Selbstevaluation wird im laufenden Schuljahr vorangetrieben. In allen 19 Regionen stehen seit Herbst 2004 Expertinnen und Experten für Evaluation zur Verfügung, um in allen interessierten Modellschulen Evaluationsberaterinnen und Evaluationsberater auszubilden. Es wird geprüft, zumindest für die großen Schulsysteme, das bisher eigenständig bewirtschaftete "Geld-statt-Stellen" -Budget sowie weitere Sachmittelbudgets schrittweise in das Schulbudget einzubeziehen. Die Sachmitlelbewirtschaftung durch die Modellschulen soll in enger Abstimmung mit den kommunalen Schulträgern weiter verbessert werden. Um das angestrebte Schulbudget vollständig umzusetzen, sollen auf der Grundlage der gegebenen Zuständigkeiten von Land und Kommunen praktikable Lösungen entwickelt werden. Seite 25 von 29 Ministerium lOr Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung Zwischenbilanz zum Projekt "Selbstständige Schule" (April 2005) Das im Herbst 2004 begonnene Projektcontrolling wird in der zweiten Projekthälfte kontinuierlich weitergefOhrt. Die zweite Erhebung an den Projektschulen im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung wird im Frühjahr 2005 durchgefOhrt. Der Bericht zu dieser Zwischenevaluation des Gesamtprojekts wird Ende 2005 erwartet. Das Teilprojekt "Mitwirkung - Mitbestimmung - Mitgestaltung an Schulen" ist in die wissenschaftliche Begleitforschung eingebunden. Der Abschlussbericht des Teilprojekts wird im Januar 2006 vorgelegt. • • Seite 26 von 29 iJR Ministerium für Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsrnann Stiftung Zwischenbil.nz zum Projekt "Selbstständige Schule" (April 2005) 9. Zusammenfassung Das Modellprojekt Selbstständige Schule ist das größte seiner Art in der Bundesrepublik Deutschland. Das im Sommer 2002 gestartete, auf sechs Jahre angelegte Projekt betreut 19 Modellregionen. Damit ist ein Drittel aller Kreise und kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen an diesem Vorhaben beteiligt. Am Modellprojekt nehmen 278 Modellschulen aus allen Schulformen teil. Zusätzlich sind bisher 140 Korrespondenzschulen eingebunden worden. • Das Modellprojekt wird konzeptionell und finanziell vom Land NordrheinWestfalen und von der Bertelsmann Stiftung getragen. Die Zusammenarbeit von Land und Stiftung im Projektvorstand hat sich außerordentlich bewährt. Die anerkannte Expertise der Bertelsmann Stiftung in Fragen der Schulentwicklung und ihre ausgewiesenen nationalen und internationalen Erfahrungen auf diesem Gebiet haben sich als hilfreich und weiterführend erwiesen. Die qualitätsorientierte Selbststeuerung der Schulen zum Zwecke der Optimierung der schulischen Arbeit und des Unterrichts als Kernziel des Vorhabens wird umfassend ausgewertet. Die Entwicklung regionaler Bildungslandschaften und ihre strukturelle Verankerung werden im Rahmen des Modellprojekts weiter vorangetrieben.ln diesem Handlungsfeld werden praktikable Lösungen erprobt und auch mit Hilfe der wissenschaftlichen Begleitforschung auf ihre Wirksamkeit hin überprüft. • Die Modellschulen führen systematische interne Evaluationen durch. Zur Unterstützung der Kollegien werden Evaluationsberater eigens qualifiziert . Die Projektleitung erhält durch regelmäßiges Controlling wichtige Informationen für die zentrale Steuerung des Vorhabens. Die bisherigen Ergebnisse des Controllings belegen eine hohe Zufriedenheit der beteiligten Schulen mit dem Projektverlauf (über 80 %). Trotz gestiegener Arbeitsbelastungen haben die erweiterten Gestaltungsspielräume, verlässliche Rahmenbedingungen, systematische Unterstützung und vor allem intensive Qualifizierung nach ersten Einschätzungen von Schulleiterinnen Seite 27 von 29 Ministerium für Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung Zwischenbilanz zum Projekt "Selbstständiqe Schule- (April 2005) und Schulleitern offensichtlich nicht nur die Kompetenz, sondern auch die Motivation und die Arbeitszufriedenheit der Beteiligten spürbar verbessert. Das Modellprojekt wird wissenschaftlich begleitet. Die Auswertung der Eingangserhebung der wissenschaftlichen Begleitforschung zeigt, dass es sich bei den Modellschulen nicht um eine Positivauswahl besonders herausragender Schulen handelt. Ihre Entwicklungen werden deshalb auch auf die anderen Schulen des Landes übertragbar sein: Jede Schule kann sich erfolgreich weiter entwickeln. • Die Übernahme der Dienstvorgesetztenfunktionen wird von den Schulleitungen überwiegend begrüßt. Abgesicherte Erfahrungen können erst in der zweiten Projekthälfte ermittelt werden. Mit den Bezirksregierungen wurde ein besonderer Service vereinbart, der die Schulleitungen von routinemäßigen administrativen Tätigkeiten weitgehend entlasten soll. Bisherige Erfahrungen mit der teilweisen Übernahme von Personalratsaufgaben durch die Lehrerräte an den Modellschulen belegen, dass die Lehrerräte ihre neuen Aufgaben gemeinsam mit den Schulleitungen konstruktiv wahmehmen. Neue Formen der Schulmitwirkung von Schülem und Eltem entwickeln sich an den selbstständigen Schulen bisher eher zögerlich. Hier soll im weiteren Verlaufe des Projektes noch nachgearbeitet werden. • Die Möglichkeit der Kapitalisierung von Personalmitteln ist von den Modellschulen bisher gut angenommen worden und hat nach ersten Erkenntnissen einen deutlichen Motivationsschub für die Arbeit der Schulen ausgelöst. Die Modellschulen können die verfügbaren Ressourcen flexibler und damit auch effektiver einsetzen . Zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor haben sich die schulischen Steuergruppen an den Modellschulen entwickelt. Sie initiieren, koordinieren und steuern die Schulentwicklung systematisch im Sinne der Projektziele. Hier zeigt sich die hilfreiche Einbeziehung von Mitgliedem des Kollegiums in die Leitungsarbeit und verantwortung von Schulen. In allen 19 Modellregionen wurden regionale Steuergruppen eingerichtet, in 17 von 19 Regionen auch regionale Projektbüros. Damit hat die Entwicklung von Seite 28 von 29 Ministerium für Schule, Jugend und Kinder NRW I Bertelsmann Stiftung ZWischenbilanz zum Projekt "Selbstständige Schule" (April 2005) regionalen Schul- und Bildungslandschaften in Nordrhein-Westfalen - von Region zu Region allerdings durchaus unterschiedlich - starke Impulse erhalten. Die intensive und vor allem systematische Qualifizierung und Fortbildung ist nach bisherigen Erkenntnissen ein wesentlicher Grund für den großen Rückhalt des Modellprojekts bei den schulischen Beteiligten. Die Fortbildungen zum Schulentwicklungsmanagement, zu Leitung-F(Jhrung-Management, zur Unterrichtsentwicklung und zur Evaluationskompetenz werden von Schulleiterinnen und Schulleitem und Kollegien sehr stark nachgefragt und positiv bewertet. • Das Modellprojekt Selbstständige Schule ist in vielerlei Hinsicht ein PionierprojeId der vorauslaufenden Entwicklung des Schulwesens . In das Schulgesetz sind bereits Impulse aus dem Modellprojekt eingeflossen etwa mit dem größeren Gestaltungsspielraum für die Unterrichtsvorgaben, der eigenverantwortlichen Bewirtschaftung von Personalmitteln oder der Stärkung der Schulleitungen. Andererseits sind durch die rechtlichen Regelungen im Schulgesetz die Erfolgsbedingungen des Modellprojekts nachhaltig gestärkt worden. Als Zwischenbilanz lässt sich festhalten: Das Modellprojekt "Selbstständige Schule" kommt nicht zuletzt durch das große Engagement der Beteiligten vor Ort sehr gut voran. Nordrhein-Westfalen ist damit schon zur Halbzeit des Modellprojekts zum Vorreiter in der Erprobung und Umsetzung von schulischer Selbstständigkeit und Selbstverantwartung in Deutschland geworden. Deshalb gehen alle Beteiligten mit großer Zuversicht in die zweite Halbzeit des Modellprojekts . • Seite 29 von 29