Daten
Kommune
Erftstadt
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Erstellt
13.09.10, 06:45
Aktualisiert
13.09.10, 06:45
Stichworte
Inhalt der Datei
öffentlich
STADT
ERFTSTADT
Der Bürgermeister
.r1tJ';~
V 8/
Az.: 63- 3034/036
Amt:
- 63-
An den
BeschIAusf.: - 63 -
Ausschuss für Stadtentwicklung
Datum: 05.10.2005
der Stadt Erftstadt zur Beschlussfassung;
•
Betrifft: Einlragung in die Denkmalliste (TeilAl der Stadt Erftstadt
hier:
Ehemalige Donatusschule / Volksschule Oberliblar und heutige
städtische Bernd-Alois-Zimmermann Musikschule
Finanzielle
Auswirkungen:
Keine
Unterschriftdes BUdgetverantwortlichentP~
Erftstadt.den 05.10.2005
r
Beschlussentwurf:
•
Die Eintragung der ehemaligen Donatusschule und heutigen Musikschule in
der Gemarkung Liblar. Flur 14. Flurstück 44, Heidebroichstraße 36 in ErftstadtLiblar. in die Denkmalliste (Teil Al der Stadt Erftstadt wird entsprechend dem
Beiblatt beschlossen.
Begründung:
Das Rheinische Amt für Denkmalpflege beantragte gem. § 3 D S c h G NRW
die Eintragung der ehemaligen Donatusschule und heutigen Musikschule in
die Denkmalliste (Teil Al der Stadt Erftstadt.
Die Denkmälerkommission des Landschaftsverbandes Rheinland. hier das
Rheinische Amt für Denkmalpflege. kommt nach Überprüfung des O.g. Objektes zu dem Ergebnis. dass das zuvor genannte Objekt die gesetzlichen
Tatbestandsvoraussetzungen gemäß 2 § D S c h G NRW die für eine UnterschutzsteIlung für ein Baudenkmal erforderlich sind. erfüllt.
An der Erhaltung und Nutzung der Anlage besteht ein öffentliches Interesse.
da Schulen um 1908 im allgemeinen den Mittelpunkt des Gemeinwesen bildeten.
C:\WINNT\PROFILE;S\630_6\EIGEUE
DATEIEN\HEIDEBROICHERSTR\HAUS
36\VORLAGE
DONATUS SCHULE,A.DOC
•
•
Die ehem. Donatusschule ist für die Geschichte des Menschen von Bedeutung. weil sie den von staatlicher Seite aus betriebenen Ausbau des Schulwesens, gerade im ländlichen Raum, in seiner originalen Substanz und
deren sehr guten Erhaltungszustand, als ein nahezu authentisches Beispiel für
die Schulhausarchitektur des frühen 19. Jh. anschaulich dokumentiert.
Für die Geschichte der Arbeits- und Produktionsverhältnisse ist die Schule ein
Denkmal des Fortschritts, des Einzugsder Industriealisierung im Braunkohleabbau des Rheinischen Reviers und der dadurch ausgelösten, für die
Region und ihre damalige Bevölkerungsstruktur gewaltigen und in allen
Lebensbereichen bis heute nachhaltigen Zuzugsbewegung.
Für die Entwicklung der Städte und Siedlungen ist die ehemalige Donatusschule "gebaute Stadtentwicklungsgeschichte"
. Das Schulgebäude schloß
zunächst die Siedlung Donatusdorf nach Westen hin ab, bildete dann aber
den Kern eines sich während der nächsten Jahre begünstigt durch den
Bahnanschluss, rasant entwickelnden, modernen Ortsteils, durch den Liblar
ein völlig neues Gesicht erhielt.
An der Erhaltung und Nutzung der Anlage besteht ein öffentliches Interesse,
da das aus gleichmäßig gereihten einfachen, zweigeschossigen Backsteinhäusern bestehende .Donotusoort" durch einschneidene Veränderungen
aufgrund individuell durchgeführter Baumaßnahmen so gestört ist, dass die
Anschaulichkeit der historischen Gesamtsituation verloren gegangen ist und
die Schule als einziges Gebäude in ihrer baulich disparaten Umgebung
einen erkennbar historischen Akzent zu setzen vermag.
Für die Erhaltung der Anlage liegen auch wissenschaftliche Gründe vor.
Die qualitätvolle, nahezu authentische, ehemalige "Donatus - Volksschule"
in Liblar mit ihrem bemerkenswerten Anbau, dem Werk eines überregional
bedeutenden Architekten, dokumentiert in einzigartiger Weise Wechselwirkungen und Abhängigkeiten von städtebaulichen, historischen, sozial-,
wirtschafts-, architektur-, religions- und schulgeschichtlichen Gegebenheiten
im Rahmen der Stadt- und Bevölkerungsentwicklung und ist somit für die o.g.
Wissenschaftsdisziplin von größter Bedeutung.
Die obere Freifläche (rechts und links des Schulgebäudes) dokumentiert die
historisch wichtige Situation von konfessionell getrennten Schulhöfen und ist
daher ebenfalls denkmalwert.
In Abweichung zum Antrag des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege wird
jedoch der untere Grundslücksteil (westliche, von der Heidebroichstraße aus
tiefer gelegene Grünfläche) nicht unter Schutz gestellt. da die dafür
gegebene Beurteilung u.E. nicht für eine Denkmalwertigkeit ausreicht.
Anlage:
Formblatt
C;\WINNT\PROfILES\630_6\EIGENE
DATEIEN\HEIDEBROICHERSTR\HAUS
36\VORLAGE
DONATUS
SCHULE,A.DOC
STADT ERFTSTADT
Anlege
zu
"V3/10.7)
Objekt: Ehern. Donatusschule 1 Volksschule Oberliblar
~
~
Az.: 63-3034/036
Ortsteil:
Liblar
B!all - /firn DV Seite: nicht verzeichnet
Straße:
Heidebroichstraße 36 1 Ecke Schlunkweg
Gemarkung:
Liblar
44
Flurstück:
Flur:
14
Objektbeschreibung:
Zwischen 1908-10 erbaut; 2-geschossiger, neunachsiger, traufständiger zur Straße hin gelegener verputzter Baukllrper,
Vorder- und RUckseitesind symmetrisch gegliedert und mit pfannengedeckten Walmdächern versehen. Im Mitteltrakt eine halbrunde Fledermausgaube, die Seitenrisaliten weisen breite, dreiachsige Dachhäuschen auf, an den Selten Ober den Giebeln
rechts zwei, links drei Dachhäuschen mit Zinkspitzenbekrönung, Ober der Rückseite breites, vierachsiges Dachhäuschen. Im
Inneren des vierldassigen SChulgebäudes ist die ursprüngliche Raumaufteilung weitgehendst erhalten und teilweise durch
Leichtbauwände unterteilt; originale Treppenhäuser mit Holztreppen. zahlreiche Fül!ungstOren aus der Erbauungszeitllnd origi. naler stehender Weichholzdachstuhl; Keller mit preußischen Kappendecken versehen. Die Ursprungsfenster wurden 2004
durch Kunststofffenster ersetzt. An der Rückseite befindet sich ein 2-geschossiger, glatt verputzter Erweiterungsbau von 1929;
ein VerbindungsIlur verbindet den Neubau mit dem Alttrakt.
Zum Denkmal gehört das Hauptschulgebäude mit dem dahinter liegenden Anbau. Weiterhin zum Denkmal gehört der
umgebende Freiraum, hier der obere Schulhof mit dem Ahorn- und Lindenbaumbestand sowie der umlaufenden, teils
.riginalen,
teils 1932133erganzten, unverputzten Backstein-Einfriedungsmauer mit Metallgeländer.
Antragsteller:
Eintragung:
Kennzeichnung:
Landschaftsverband Rheinland (Rheinisches Amt für Denkmalpflege), Brauweiler, 50250
Pulheim. Tel.: 02234/505-550
Der Gebäudekomplex der ehern. Donatusschule und heutigen städt. Musikschule; der
umgebende Freiraum des oberen Schulhofes rechts und links mit dem Ahorn- und
Lindenbaumbestand sowie der umlaufenden, leils originalen, teils 1932/33 ergänzten,
unverputzten Backstein-Einfriedungsmauer
mit Metallgeländer
Die Eintragung der Gebäudeteile isl rot-flächig dargestellt. Der Freiraum des oberen
Schulhofes ist grOn gekennzeichnet.
(Bei Kopien erscheint dies in Sc\1warz.)
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r-------~--~------------------------------~ ',.
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denkmalwertes Gebäude
..' .1
denkmalwertes Gebäude bzw. nur Fassadenteile alt