Daten
Kommune
Inden
Größe
136 kB
Datum
15.09.2016
Erstellt
01.09.16, 16:01
Aktualisiert
01.09.16, 16:01
Stichworte
Inhalt der Datei
Vorlagen-Nr.
Der Bürgermeister
Aktenzeichen
Datum
Sozialamt
50 50 10 Gisela Wacker
29.08.2016
öffentlich
Beratungsfolge
Termin
Rat
15.09.2016
TOP Ein Ja
Nein
73/2016
Ent Bemerkungen
Betrifft:
Unterbringung von Asylbewerbern und sonstigen Flüchtlingen;
Weitere Entwicklung
Beschlussentwurf:
Der Rat der Gemeinde Inden nimmt die Ausführungen zur Unterbringungssituation von
Flüchtlingen zur Kenntnis und beschließt, die acht bereits erworbenen Mobilheime auf dem
Grundstück Gemarkung Lamersdorf, Flur 11, Flurstück 139, Merödgener Straße südlich der
Tennisanlagen, wie in der beiliegenden Planskizze dargelegt, befristet auf drei Jahre aufzustellen.
Die Verwaltung wird beauftragt, die notwendigen Maßnahmen durchzuführen.
Begründung:
Mit Stand 24.08.2016 hat die Gemeinde Inden insgesamt 160 Personen unterzubringen. Diese teilen
sich wie folgt auf:
Asylbewerber und sonstige Flüchtlinge
Anerkannte Flüchtlinge
in Inden
108
in Linnich
23
in Inden
27
In Linnich
2
Diese Personen sind untergebracht in angemieteten Wohnungen, im Mobilheim Merödgener Str. 37
a sowie in den Chalets in Frenz.
Freier Wohnraum ist nur noch begrenzt vorhanden:
Die angemieteten Wohnungen sind mit einer Ausnahme alle belegt. Hier kann eine Familie
untergebracht werden. Allerdings wird diese Wohnung für bereits hier lebende Flüchtlinge benötigt,
da aufgrund von Geburten sowie drei noch bestehenden Schwangerschaften die Wohnsituation
bereits hier lebender Familien neu geordnet werden muss. In den vorhandenen Wohnungen sind
teilweise zwei Familien untergebracht, aufgrund der neuen Familienmitglieder müssen Familien
anderweitig untergebracht werden.
In Frenz sind fünf Mobilheime komplett durch Flüchtlinge belegt, in dem sechsten hat bis Mitte
August eine obdachlose Familie gewohnt, die zwischenzeitlich verzogen ist. Dieses Mobilheim
steht wieder zur Verfügung.
In der Merödgener Str. 37 a sind noch nur 7 Plätze für männliche Einzelpersonen frei. ( 3 Männer
aus der Merödgener Str. 33 müssen wegen Überbelegung dorthin umverteilt werden.) Merödgener
Str. 33 ist zur Zeit mit 3 Personen überbelegt.
Die acht Chalets in Lamersdorf sind augenblicklich noch frei. Hier können rd. 24 Personen
untergebracht werden.
Allerdings hat die Bezirksregierung Arnsberg mit Datum vom 15.06.2016 mitgeteilt, dass alle
Kommunen, deren Zuweisungsquote unter 90 % liegt, ab sofort wieder Zuweisungen erhalten
werden.
Die Gemeinde Inden zählt hierzu, da Stand 20.06.2016 die Zuweisungsquote bei 85,2 % liegt. Das
heißt, dass in den letzten beiden Septemberwochen 2016 20 Personen zugewiesen werden. Diese
könnten in den Chalets in Lamersdorf untergebracht werden. Je nach familiärer Konstellation
bleiben in Frenz und Lamersdorf insgesamt 2 – 3 Chalets frei.
Weiterhin hat die Stadt Linnich mit Schreiben vom 09.08.2016 darauf hingewiesen, dass die
Landesunterkunft in Linnich zum 30.11.2016 auslaufen wird. Dies führt dazu, dass Linnich wieder
Flüchtlinge zugewiesen bekommen wird, mit der Folge, dass die Stadt Linnich die Unterkünfte in
Welz und Gevenich selber zur Unterbringung ihrer Flüchtlinge benötigen wird. Dabei ist davon
sogar auszugehen, dass diese Unterkünfte nicht für alle Linnicher Flüchtlinge ausreichen werden.
(siehe in Kopie beigefügtes Schreiben der Stadt Linnich)
Das bedeutet, dass die Gemeinde Inden die bisher in Linnich untergebrachten Flüchtlinge wieder
aufnehmen und selber unterbringen muss. Hier handelt es sich um insgesamt 25 männliche
Einzelpersonen. Hiervon können Stand heute 7 Personen in der Merödgener Str. 37 a untergebracht
werden, dann ist diese Unterkunft voll belegt.
Weiterhin konnte ein Haus in Schophoven angemietet werden. Hier können rd. 8 männliche
Einzelpersonen untergebracht werden, so dass dann immer noch 10 männliche Einzelpersonen ohne
Wohnung sind, die im günstigsten Fall in den Chalets in Lamersdorf und Frenz unterzubringen sind.
Das bedeutet allerdings, dass dann mit dem aktuell vorhandenen Wohnraum kein weiterer
Flüchtling mehr untergebracht werden kann!
Die Neuberechnung der aufzunehmenden Personen erfolgt quartalsweise, das heißt, sollte die Zahl
der zu berücksichtigenden Personen zum 01.07.oder 01.10.2016 gesunken sein, weil z. B. das
Verfahren durch Anerkennung oder Ablehnung beendet ist, wird die Zahl der neu aufzunehmenden
Personen noch weiter steigen, so dass die jetzt vorhandenen Unterkünfte ggf. nicht ausreichen
werden.
Darüber hinaus werden ab Oktober 2016 auch weiterhin neue Flüchtlinge zugewiesen werden.
Unabhängig hiervon geht die Bezirksregierung aufgrund der Erfahrung der Vorjahre davon aus,
dass die Flüchtlingszahlen im Oktober, November, Dezember in jedem Fall wieder steigen werden.
Dies hat die Entwicklung in den vergangenen Jahren unabhängig vom letztjährigen starken Zustrom
gezeigt.
Das bedeutet, dass sofern keine Vorsorge getroffen wird, für diese Personen keine Unterkünfte zur
Verfügung stehen, so dass dann ggf. eine Turnhalle für die Unterbringung hergerichtet werden
muss. Aus Kostengründen und zur Unterbringung einer größeren Zahl von Personen ist dann die
Turnhalle an der Goltsteinschule zu bevorzugen.
Allerdings ist zu berücksichtigen, dass eine derartige Nutzung auch eine Vorlaufzeit von rd. einem
Monat benötigt, wenn eine geordnete Unterbringung der Flüchtlinge erfolgen soll.
Beschlussvorlage 73/2016
Seite 2
Um die Inanspruchnahme einer Turnhalle zu vermeiden, muss daher unbedingt kurzfristig neuer
Wohnraum geschaffen werden. Der Wohnungsmarkt in Inden gibt keinen Wohnraum her.
Zur Zeit stehen noch 8 weitere bereits gekaufte Mobilheime auf Abruf beim Vermieter in den
Niederlanden. Hier könnten rd. 24 weitere Personen untergebracht werden. Allerdings wird für die
Aufstellung eine Vorlaufzeit von rund drei Monaten benötigt, da hier die entsprechenden
Vorarbeiten (Vorbereitung des Geländes, Herstellung von Hausanschlüssen etc.) notwendig werden.
Aus Sicht der Verwaltung ist der sinnvollste Standort die Wiese an der Merödgener Straße südlich
der Tennisanlagen. Die hier zu tätigenden Investitionen für die notwendige Versorgung der
Mobilheime können nachhaltig für die Nachfolgenutzung als Wohnmobilstellplatz genutzt werden.
Die Anbringung dieser Wohnmobilstellplätze wird auch in den vorliegenden Gutachten der
indeland Entwicklungsgesellschaft zur Naherholung und der vorliegenden touristischen
Inwertsetzung des Indesees empfohlen.
An allen weiteren zur Zeit zur Verfügung stehenden Alternativstandorten wären die
Erschließungsarbeiten zurückzubauen.
Ein aktiver Immissionsschutz ist bei der Reduzierung auf acht Mobilheime nicht notwendig, da
diese mit Abstand von 20 Metern zu den Tennisanlagen errichtet würden.
Um eine mögliche Inanspruchnahme von Turnhallen zu vermeiden, muss daher aktuell eine
Entscheidung über die Aufstellung getroffen werden, da die Chalets aufgrund der Vorlaufzeit
frühestens Anfang bis Mitte Dezember 2016 zur Verfügung stehen würden. Spätestens zu diesem
Zeitpunkt ist aufgrund der angekündigten Rückführung der Flüchtlinge aus Linnich kein
ausreichender Wohnraum mehr vorhanden. Abhängig davon, wie die Zuweisung von Flüchtlingen
ab Oktober 2016 erfolgen wird, kann dies auch noch früher eintreffen.
Haushaltswirtschaftliche Auswirkungen:
Der Beschluss hat haushaltswirtschaftliche Auswirkungen:
☒ ja
☐ nein
wenn ja:
Finanzierungsbedarf gesamt:
60.000,00 €
davon: im Haushalt des laufenden Jahres
60.000,00 €
in den Haushalten der folgenden Jahre
erstes Folgejahr
€
zweites Folgejahr
€
drittes Folgejahr
€
Die Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung:
☐ ja
☒ nein
wenn ja:
Produkt:
Sachkonto:
wenn nein: Finanzierungsvorschlag: Einbringung in Nachtragshaushalt 2016; investive
Auszahlungen stellen nur zu einem kleinen Teil (bilanzielle Abschreibungen)
eine Belastung des Jahresergebnis dar
_______________________
Aufgestellt
_______________________ _______________________ ___________________________
Bürgermeister
Fachbereichsleiter
Kämmerer
(wenn Beschluss haushaltsrechtlich relevant)
Beschlussvorlage 73/2016
Seite 3