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Beschlussvorlage ("Draußen spielen - besser fühlen!")

Daten

Kommune
Kerpen
Größe
250 kB
Datum
14.04.2016
Erstellt
01.04.16, 13:16
Aktualisiert
01.04.16, 13:16
Beschlussvorlage ("Draußen spielen - besser fühlen!") Beschlussvorlage ("Draußen spielen - besser fühlen!")

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Inhalt der Datei

Draußen spielen – besser fühlen! Konzeptpapier zur gesundheitlichen Entwicklung und Förderung im Kontext der Spielmobilarbeit. Mit freundlicher Unterstützung der Kerpener Kinderärzte! Beschlossen vom Jugendhilfeausschuss am 14.04.16 Die Spielmobilarbeit in der Kolpingstadt Spielmobilarbeit ist eine Form der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Sie füllt durch ihr mobiles Angebot die Lücken sowohl in der schulischen als auch außerschulischen freizeit- und sozialpädagogischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen in einer Kommune. Dabei steht das Recht auf Spiel, Kreativität, Begegnung und Bewegung als Grundlage einer gesunden Persönlichkeitsentwicklung im Vordergrund. Im Zeitraum zwischen Ende der Osterferien und dem Beginn der Herbstferien fährt das Spielmobil der Kolpingstadt Kerpen in einem wöchentlich festgelegten Rhythmus vier Standorte im Stadtgebiet Kerpen an. Es ist an diesen jeweils von 13.00 bis 18.00 Uhr präsent. Alle Kinder können hier jederzeit teilnehmen und auch die Verweildauer selbst bestimmen. Die Angebote orientieren sich an der Lebenswelt und den Bedürfnissen der Kinder. Es wird dort eingesetzt, wo eine Unterversorgung im Bereich der Freizeitbetreuung von Kindern vorherrscht, im Stadtgebiet Kerpen dies vorrangig die dicht bebauten Einzugsgebiete • Brüggen, Eifel-/Westerwaldstraße • Kerpen, Maastrichter Straße • Horrem, Buchenhöhe • Sindorf, Naumburger Straße Zumeist finden die Kinder, die hier wohnen, nur eine reizarme Wohnumgebung vor und sind aus finanziellen Gründen auch von weiteren sozialpädagogischen und kulturellen Angeboten weitestgehend ausgeschlossen. Die Ziele der Spielmobilarbeit sind die Rückgewinnung von Spiel- und Erfahrungsmöglichkeiten für Kinder, das Engagement für die Interessen der Kinder und die Vermittlung sozialer Kompetenzen, damit Kinder Fähigkeiten erwerben, um selbstbestimmt in sozialer Verantwortung in unserer Gesellschaft bestehen zu können. Die gesellschaftlichen Bedingungen Gegenwärtig finden Kinder immer weniger zeitlichen und örtlichen Raum, Bewegungsbedürfnisse auszuleben und Spielpartner spontan anzutreffen. Kinder werden zeitlich für organisierte Fördermaßnahmen verplant oder sind statisch sitzend mit Internet, Fernsehsendungen und multimedialen Spielen beschäftigt. Darüber hinaus sind Kinder zunehmend von überfürsorglichen Erwachsenen umgeben, die den Spiel- und Bewegungstrieb aufgrund von vermeintlichen Gefahren einschränken. Diese Faktoren stehen im deutlichen Widerspruch zu den heute anerkannten Erkenntnissen, dass Kinder auf eine bestimmte Qualität von und Quantität an Bewegung zur Sicherung ihrer ganzheitlichen Entwicklungsprozesse angewiesen sind. Insbesondere in den ersten elf Lebensjahren brauchen Kinder vielfältige herausfordernde, wagnisbesetzte und offene Bewegungshandlungen wie Klettern, Steigen, Balancieren, Springen, Schwingen, Schaukeln etc. Stürze sind auf ungenügende Körper- und Bewegungserfahrungen zurückzuführen, insbesondere mangels eines ausgeprägten Gleichgewichtssinns. Zusammenstöße basieren auf geringem Reaktionsvermögen und der Unfähigkeit, eigene Bewegungen mit denen anderer zu koordinieren. Die Kinder • • • • Kinder verfügen über eine natürliche Neugier, sich an neue, auch unberechenbare, Herausforderungen heranzutasten. Sie nutzen Bewegung und Spiel als Zugang zu ihrer Welt. Im Spiel in geschütztem Rahmen üben sich Kinder in „Als-ob-Situationen“, um sich in ihrem sozialen Umfeld zu erproben und schließlich zurechtzufinden. Kinder haben ein sehr gutes Gefühl dafür, was sie sich zutrauen können und was nicht. Dazu bedarf es Bewegungsanlässen und Zutrauen der Erwachsenen. Die Ziele • • • • • • • • • • Durch Bewegung machen Kinder Erfahrungen über sich selbst. Sie lernen ihre Fähigkeiten kennen, sich selbst einzuschätzen und entwickeln somit wichtige Voraussetzungen, um aufrecht, sicher und gesund durch das Leben zu gehen. Durch viel und vielseitiges Üben steigern sie nicht nur ihr Fertigkeitsniveau, sondern auch ihre Bewegungssicherheit und Handlungsfähigkeit, dies auch im feinmotorischen Bereich. Die Körperwahrnehmung wird geschult, insbesondere aus eigenen Erkenntnissen und Zutrauen in die eigenen körperlich-motorischen Fähigkeiten und dem Erfahrungsreichtum aus Erlebtem. Wer lernt, mit unsicheren Situationen umzugehen, gewinnt Sicherheit. Erfahrungen - Erfolg und Misserfolg gleichermaßen - sind notwendig für den gesamten Entwicklungsverlauf einen Kindes In der Gruppe lernen Kinder die Notwendigkeit Regeln zu akzeptieren, sind Konflikten ausgesetzt, lernen sich in andere hineinzuversetzen und deren Wünsche und Meinungen zu respektieren. Gemeinsames Spielen und Bewegung fördert emotionale und soziale Gesundheit. Durch eine anregungsreiche Bewegungswelt, ein Angebot vielfältiger Bewegungsanlässe und die Berücksichtigung kindlicher Bewegungsbedürfnisse werden Rahmenbedingungen geschaffen, die das Kind als Ganzes in seiner Entwicklung fördern. Es werden Erlebnisräume eröffnet, die Versuche, Experimente, Wagnisse und auch Fehler zulassen. So erfahren Kinder viel über ihre eigenen Grenzen und gewinnen ein immer konkreteres Bild von ihrer eigenen Leistungsfähigkeit. Zur physischen und psychischen Gesundheit ist eine gewisse Balance zwischen körperlichen und geistigen Fähigkeiten und Anstrengungen notwendig. Das Spielmobil bietet hierzu Raum und Gelegenheit. Die Kerpener Kinderärzte unterstützen das Spielmobil der Kolpingstadt Kerpen als eine Möglichkeit, entwicklungsbedingte und gesundheitliche Defizite durch eine aktive und regelmäßige Teilnahme an dessen vielfältigen Angeboten positiv beeinflussen zu können. Andrea Weiß pädagogische Mitarbeiterin Martin Zickel pädagogischer Mitarbeiter