Daten
Kommune
Inden
Größe
94 kB
Datum
26.03.2014
Erstellt
07.02.14, 17:09
Aktualisiert
13.02.14, 17:13
Stichworte
Inhalt der Datei
Vorlagen-Nr.
Der Bürgermeister
Aktenzeichen
Datum
Planungsamt
Regina Dechering
30.01.2014
öffentlich
Beratungsfolge
Termin
Ausschuss für Gemeindeplanung
und -entwicklung
20.02.2014
Rat
26.03.2014
TOP Ein Ja
Nein
7/2014
Ent Bemerkungen
Betrifft:
Bebauungsplan Nr. 27 b „Waagmühle 3“
- Abstimmung eines städtebaulichen Konzeptes als Grundlage für die öffentliche Auslegung
- Weitere Vorgehensweise
Beschlussentwurf:
Auf der in der Sitzung vorgestellten Plangrundlage wird die öffentliche Auslegung vorbereitet. Der
weiteren Vorgehensweise zur Sicherung der Faktor X-Vorgaben wird zugestimmt.
Begründung:
Unter dem Motto „modern und zukunftsfest bauen“ soll das Baugebiet Inden-Seeviertel entwickelt
werden. Es geht um umweltverträgliches Bauen. Der Baubereich gehört zu den ganz großen
Ressourcenverbrauchern in Deutschland. Bisher ist es kaum gelungen, dort nennenswerte
Verbesserungen beim Ressourcenverbrauch zu erreichen. Daher wird in Inden-Seeviertel das Ziel
gesetzt, den Ressourcenverbrauch in der gesamtheitlichen Betrachtung entsprechend der
Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung um die Hälfte zu reduzieren
Eine Steigerung der Ressourcenproduktivität heißt nicht nur weniger Material für den Bau
einzusetzen oder weniger Energie bei der Nutzung zu verbrauchen. Das Ziel ist vielschichtiger: Es
gilt, Baustoffe auszuwählen, die mit möglichst geringem Material- und Energieeinsatz hergestellt
wurden. Es gilt, Baustoffe zu finden, die möglichst langlebig sind und sich am Ende ihrer
Lebensdauer gut rezyklieren oder anders verwenden lassen. Bekannte und scheinbar bewährte
Grundrisse sind zu hinterfragen: Passt das Haus auch für die nächste und übernächste Lebensphase?
Können notwendige Anpassungen ohne großen Bauaufwand erreicht werden? Das ist der eine Teil
von Ressourcenproduktivität. Entsprechend werden die Vorgaben zur Erschließung des Baugebietes
und zur Errichtung der einzelnen privaten Bauvorhaben zur Zeit entwickelt.
In alle Entscheidungen werden die Bauinteressierten, Vertreter der Politik und auch sonstige
Interessierte aktiv eingebunden. Entsprechend wurden und werden regelmäßig in etwas größerem
Rahmen Informationsveranstaltungen und im kleineren Rahmen Workshops durchgeführt.
In einem Workshop am 27.06.2013 wurden die Vorstellungen der am Prozess Interessierten zum
städtebaulichen Konzept diskutiert.
Auf der Grundlage der Ergebnisse dieses Workshops wurde ein städtebaulicher Entwurf erarbeitet.
Er spiegelt die gewünschte Hof-, Angerbebauung vor einer Bebauung „entlang einer Straße“ wieder.
Auch lassen sich in diesen Platzbereichen die gewünschten Aufenthaltsfunktionen wie Bänke.
spielende Kinder, Treffpunkt, Baumbepflanzungen und in den Zufahrtsbereichen öffentliche
Parkplätze integrieren. Der Ringschluss wird weiterhin fußläufig gewährleistet. Das städtebauliche
Konzept kann in der Sitzung dargelegt und erörtert werden.
Im Bebauungsplan sollen gestalterische Festsetzungen zurückhaltend festgelegt werden. In
Entwicklung des Bauhandbuches zum Inden-Seeviertel werden unter Faktor-X-Kriterien aus
ressourcenschonender Sicht zur konstruktiven Ausführung, die sich auch in Form und Proportion
ausdrückt, Vorgaben entwickelt. Hier soll auch dem Wunsch aus dem Bürgerworkshop zu einer
untereinander abgestimmten Architektur und Gestaltung entsprochen werden. Des Weiteren werden
natürlich im Bauhandbuch die Vorgaben zu den Faktor-X-Kriterien in Materialität und Ausführung
der Bauvorhaben dargelegt. Es wird entsprechend Muss- und Kann-Vorschriften inklusive
Empfehlungen geben.
Die Einhaltung dieser Kriterien (mindestens Faktor-2-Ressourceneinsparung) wird privatrechtlich
im Kaufvertrag vereinbart werden.
Für interessierte Bauherren wird eine Eingangsberatung angeboten. Im Vorgriff wird danach eine
Reservierungsgebühr für das Grundstück erhoben. Diese wird selbstverständlich mit dem Kaufpreis
des Grundstückes verrechnet. Auf der Grundlage der Eingangsberatung und der Vorgaben aus dem
Bauhandbuch ist dann ein Entwurf mit Aussagen zur Materialität und Ausführung von den
Bauherren zu entwickeln. Dieser wird einem Fachgremium mit Vertretern der Kommune, der
Aachener Stiftung Kathy Beys und RWE-Power zur Überprüfung vorgelegt. Die Prüfung hat in
einer vorgegebenen Frist zu erfolgen. Die Entscheidungen des Fachgremiums werden auf der
Grundlage einer noch zu entwickelnden Geschäftsordnung per Protokoll transparent
nachvollziehbar sein. Da das Beratungsangebot intensiv und ausführlich jeder Zeit in Anspruch
genommen werden kann und die Parameter der Siedlung von Anfang an offen kommuniziert
werden, ist nicht von hohem Konfliktpotential auszugehen. Ein Erfahrungsaustausch mit der Stadt
Trier, die diese Vorgehensweise im Projektgebiet Petrisberg anwendet, hat dies bestätigt.
Beschlussvorlage 7/2014
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