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Vorlage (Jahresbericht Drogenhilfe)

Daten

Kommune
Brühl
Größe
555 kB
Datum
25.09.2014
Erstellt
15.09.14, 15:03
Aktualisiert
15.09.14, 15:03

Inhalt der Datei

Sozialer Brennpunkt Lupinenweg Jahresbericht 2013 IBS Information und Beratung zu Suchtlösungen ( Drogenhilfe Köln ) Sozialer Brennpunkt Lupinenweg Jahresbericht 2013 Sinn und Zweck des Betreuungsprojektes Die aufsuchende Suchthilfe in der Obdachlosenunterkunft am Lupinenweg hat zum Ziel, die Drogen- und Alkoholproblematik vor Ort zu reduzieren und die dort ansässigen primär suchtkranken Obdachlosen auf dem Weg in andere Wohn- und Hilfsformen (Klinik, Therapie, Selbstständiges Wohnen, ...) zu begleiten und zu unterstützen. Wesentlicher Synergie- und Kostenspareffekt ist die Nutzung mehrerer Kosten- und Leistungsträger bei enger personeller Verzahnung durch die Beratungsstelle IBS, z.B. für Therapievermittlung / PSB / Kostenanträge / Ambulant Betreutes Wohnen / Angehörigenberatung etc. Die Betroffenen haben i.d.R. eine Vielzahl von zusätzlichen Terminen, die nicht über die Betreuungsleistungen im Lupinenweg abgerechnet werden. Die enge Personalschnittstelle sorgt für transparente Informationen und laufende Aktualisierung. Zusammenfassung der bisherigen Vereinbarungen . Der Vertrag vom 26.09.2008 / incl. Konzeptergänzung von 2011 stützt sich im Wesentlichen auf folgende Hilfsstrategien und –angebote: - Methodischer Schwerpunkt ist die aufsuchende Sozialarbeit, die dem Drogenkonsumenten in seinem Lebensumfeld begegnet und mit motivationsfördernden Gesprächs- und konkreten Hilfsangeboten eine Veränderung in gesündere Lebensweisen unterstützt. - Wesentliches Ziel ist es, die Anzahl der Drogen- / Alkoholabhängigen vor Ort möglichst gering zu halten, also die Vermittlung in eine andere Wohnform. Sinnvoll vorgeschaltet kann hierbei auch die Vermittlung in Hilfssysteme des Gesundheitswesens sein, z.B. in eine stationäre Entwöhnungstherapie. Um dies zu erreichen, wurden die im nachfolgenden beschriebenen Maßnahmen vereinbart: 2 Sozialer Brennpunkt Lupinenweg Jahresbericht 2013  Wöchtliche Sprechzeiten / Präsenzzeit Umfang: 8,0 Wochenstunden / 416 Jahresstunden An zwei Tagen pro Woche (je 4 Stunden) bieten wir eine regelmäßige Präsenzzeit vor Ort an. Diese Sprechzeiten bieten die Möglichkeit, ohne Terminabsprache zu uns Kontakt aufzunehmen. Ergänzend werden je nach Bedarf und Nachfrage auch Essens- und/oder Freizeitangebote integriert, um die Kontaktschwelle niedrigschwelliger zu gestalten. Ziele und Methoden – Identifizieren der Zielpersonen in Kooperation mit den zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt Brühl – Kontaktaufnahme und Vertrauen schaffen durch erste Gespräche – Vermitteln von Informationen zu konkreten Suchthilfe – Angeboten – Einzelgespräche zur Förderung der Veränderungsmotivation – Begleiten zu weiterführenden Hilfen und Institutionen – Vermittlung Wir nutzen diese Zeiten auch, um ggf. aufsuchend vor Ort bestimmte Personen in ihrem Wohnraum anzusprechen, um sie zu einer (erneuten) Kontaktaufnahme zu motivieren.  Vermittlung in andere Wohnsituationen Soweit sinnvoll, erfolgt eine Motivierung zur Teilnahme an einer stationären Entwöhnungsbehandlung. Bei entsprechender Zusage schließt sich die Antragstellung beim zuständigen Kostenträger an incl. Therapievorbereitung bis zum Therapieantritt. 3 Sozialer Brennpunkt Lupinenweg Jahresbericht 2013 Die Begleitung der KlientInnen zur Beratungsstelle / zur Entgiftung / zur Therapie ist eine unterstützende Leistung. Sie wird angeboten, wenn Klienten diesen Weg alleine nicht zuverlässig alleine bewältigen würden. Diese Unterstützung erhöht die Vermittlungsquote und führt bei erfolgreichem Therapieantritt zum Auszug aus dem Lupinenweg.  Vermittlung in Ambulant Betreutes Wohnen Zur Verringerung der Anzahl der vor Ort ansässigen Drogenabhängigen erfolgt – soweit möglich – eine Vermittlung in eigenen Wohnraum mit Gewährung von Hilfe zum selbständigen Wohnen. Zwingende Voraussetzung für diese Möglichkeit sind: - der eigene Wohnraum (BeWo = Hilfe zum selbstständigen Wohnen) das Vorliegen einer seelischen Behinderung (dies gilt z. B. bei einer Suchterkrankung) sowie zusätzlich eine erhebliche Teilhabeeinschränkung - und der glaubhafte eigene Wunsch nach Veränderungen. Die fachlichen Vorleistungen bis zur Kostenübernahme durch den LVR sind für diese Zielgruppe aufgrund ihrer wechselnden Zuverlässigkeit, des zum Teil langjährigen Suchthintergrundes und des fehlenden eigenen Wohnraumes anfangs besonders zeitintensiv. Im Einzelnen sind dies vor allem – die Erstellung eines individuellen Hilfeplans, – ein fachärztliches Gutachten (lange Terminwartezeiten!) und – i.d.R. eigener Wohnraum mit einem entsprechendem Mietvertrag. Die erste Kostenzusage des LVR umfasst in der Regel ein Kalenderjahr und wird bei anhaltendem Bedarf entsprechend häufig verlängert. Eine Rückkehr des Klienten in den Lupinenweg ist daher nicht wahrscheinlich. 4 Sozialer Brennpunkt Lupinenweg Jahresbericht 2013 Rückblick 2013 Erreichbarkeit: 2013 wurden mit den genannten Angeboten 8 Personen intensiv betreut. - Davon hat im Verlauf des Jahres 1 Klient den Lupinenweg verlassen, allerdings mit nicht ausreichender Behandlung / fehlenden Hilfen. (Fast) erwartungsgemäß ist er Mitte 2014 in den Lupinenweg zurückgekehrt und nun erneut in Anbindung. - Eine KlientIn konnte erfolgreich in ein Wohnheim vermittelt werden, nachdem sie seit Jahren diverse Hilfesysteme ohne wesentliche Verbesserung ihrer Lebenslage in Anspruch genommen hat. Nun scheint sie eine für sich gute und unbefristete! Lösung gefunden zu haben. / Aufnahme: Januar 2014. Insgesamt wurden für die Vermittlung 131 zusätzliche Betreuungsstunden in 2013 benötigt. Stichpunkte aus den Betreuungsverläufen: X1) – regelmäßiger Kontakt, Themen: Wohnungssuche, Gesundheit etc., Kontakte mit dem Jobcenter. 46 Kontakte in 2013. X2) – regelmäßiger Kontakt, Gesundheit, Sozialstunden, Klinik + Entgiftungen etc., sehr dissozial, hält den Kontakt, aber unregelmäßig und noch nicht zielführend. 60 Kontakte in 2013 X3) – einige Kontaktversuche, die Anfang 2014 endlich in stabileren Kontakt führen 7 Kontakte in 2013 5 Sozialer Brennpunkt Lupinenweg Jahresbericht 2013 X4) – massive Problematik wg Doppeldiagnose (Sucht und Psychose), ein paar kooperative Kontakte, Unterstützung der gesetzlichen Betreuung, Auszug ohne gelungene Anschlusslösung zur Familie. 13 Kontakte in 2013 X5) – langjährig bekannte schwerstabhängige Klientin mit diversen „Vermittlungs- und Behandlungshemmnissen“, die Unterbringung in einem soziotherapeutischen Wohnheim ist nach vielen Mühen und Irrwegen gelungen (Januar 2014). 98 Kontakte in 2013 X6) – immer wieder Kontaktaufnahmen, immer wieder Abbruch, Vermittlungsversuche in stationäre Therapie, jetzt Warteliste in einer Einrichtung, Vermittlung evtl. für Ende 2014 möglich. 28 Kontakte in 2013 X7) – zahlreiche Gespräche zur Motivationsförderung in 2013, nun, in 2014 erste Überlegungen in eine Clean-WG zu ziehen (nach erfolgter Entgiftung/Therapie). Ist sicher hierfür noch nicht geeignet (nicht clean, Drogengeschäfte), aber es sind erste Gedanken und Zielsetzungen in eine andere Richtung als bisher. 44 Kontakte in 2013 X8) – erste Kontaktaufnahme und Anbindung 4 Kontakte in 2013 Nachträge zu ehemaligen Bewohner: Xx1), für den wir in 2012 einen Therapieantrag gestellt haben, der aber dort nicht ankam, weil er bei seiner Mutter blieb, geht nun doch in Therapie. Xx2), langjährig bekannter schwerstabhängiger Klient, der in 2012 vom Lupinenweg auszog, geht nun zusätzlich in stationäre Therapie. 6 Sozialer Brennpunkt Lupinenweg Jahresbericht 2013 5 – Jahres – Rückblick und Ausblick: Anzahl der betreuten Menschen Einzelbegleitung/ Gesamtstunden Auszug / Personenanzahl 2010 11 180 2 2011 08 188 2 2012 14 204 8 2013 8 131 1 2014 / 12 110 1 JAHR nur 1.HJ Tabelle 1: Zahlen im 5-Jahres-Rückblick In der Arbeit lässt sich deutlich feststellen, dass sich die genannten Maßnahmen hinsichtlich der Zielsetzung „Reduzierung der Drogenabhängigen am Lupinenweg“ aber auch im Hinblick auf die individuellen Förderungen der Betroffenen sehr bewährt haben. Besonders wertvoll ist die Unterstützung für den Lupinenweg, weil sie auf Dauer angelegt ist [Nachhaltigkeit] und so eine verlässliche Konstante bildet als Gegenpol zu den sehr schwankenden und ambivalenten Entwicklungen von Suchtkranken. Manchmal fallen die Früchte der Begleitung ja auch erst viel später .... Für 2014 lässt sich aktuell ein deutlicher Bedarfsanstieg feststellen, so dass wir ggf. gegen Ende 2014 unsere Stundenangebote etwas zurückfahren müssen, falls das Finanzbudget bereits im Vorfeld aufgebraucht sein sollte. Wir bedanken uns - vor allem im Namen unserer KundenInnen - bei der Stadt Brühl für ihr ausgeprägtes soziales Engagement. Jutta Göpel, Dipl.-Psychologin Brühl im August 2014 7