Politik bei uns wird nicht mehr aktiv betreut, eine Datenaktualisierung findet genausowenig statt wie Support.

Wir würden gerne weitermachen. Aber die Ansprüche an die Plattform passen nicht zum vollständig ehrenamtlichen Betrieb. Hintergründe und Ideen zur Rettung finden Sie in diesem Blogartikel.

Vorlage (Jahresbericht SKFM)

Daten

Kommune
Brühl
Größe
115 kB
Datum
25.09.2014
Erstellt
15.09.14, 15:03
Aktualisiert
15.09.14, 15:03

Inhalt der Datei

Jahresbericht 2013 der Beratungsstelle für wohnungslose Menschen Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer im Lupinenweg, 50321 Brühl für den Rhein-Erft Kreis e.V. _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Beratungsstelle für wohnungslose Menschen am Lupinenweg in Brühl - Orientierungshilfen, Information und aktive Unterstützung _____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ 1 Jahresbericht 2013 der Beratungsstelle für wohnungslose Menschen Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer im Lupinenweg, 50321 Brühl für den Rhein-Erft Kreis e.V. _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Die Beratungsstelle für wohnungslose Menschen im Lupinenweg, Brühl - Orientierungshilfen, Information und aktive Unterstützung Das Angebotsspektrum des Sozialdienstes im Lupinenweg, 50321 Brühl, wurde wie im vergangenen Bericht geschildert, erweitert, um möglichst alle BewohnerInnen erreichen und unterstützen zu können. Auch wenn die oberste Priorität am Lupinenweg die Wohnungssuche darstellt, so muss man doch zunächst den multiplen Problemlagen und Vermittlungshemmnissen begegnen, die der Wohnungssuche, und natürlich auch der Arbeitssuche, entgegenstehen. Die Unterstützungsleistungen sind vielfältig und unterliegen einer kontinuierlichen Anpassung an die jeweiligen Bedarfe. Diese Ausgangssituation zugrunde gelegt, konzentriert sich das aktuelle Angebot der Beratungsstelle hauptsächlich wie folgt auf: Arbeitssuche einschließlich Stärken- / Schwächenanalyse, individuellem Bewerbungstraining und Erstellung der Bewerbungsunterlagen, Wohnungssuche einschließlich der Einholung von Schufa-Auskünften, Begleitung zu Wohnungsbesichtigungen etc. Beides beinhaltet auch nach wie vor das Training der persönlichen Darstellung einschließlich Erscheinungsbild, Nachbetreuung partiell durch die zuständige Dipl.-Sozialpädagogin sowie u. U. nach Bedarf, Wunsch und Möglichkeit auch die Vermittlung ins betreute Wohnen, Kooperation erfolgt kontinuierlich mit vielzähligen Netzwerkpartnern einschl. der Vermittlung zur Drogenberatung, zum Gesundheitsamt, zu weiterführenden Beratungsstellen, zu Selbsthilfegruppen etc., _____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ 2 Jahresbericht 2013 der Beratungsstelle für wohnungslose Menschen Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer im Lupinenweg, 50321 Brühl für den Rhein-Erft Kreis e.V. _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Beratungs- und Informationsdienste werden kontinuierlich bezüglich Ämter-, Krankenkassen- und Rentenversicherungsangelegenheiten angeboten, Initiierung von gesetzlichen Betreuungen und deren Unterstützung / Begleitung, Vereinbarung von Ratenzahlungen und ggfs. Vermittlung an die Schuldnerberatung, Erstellung von Haushaltsplänen, um die individuellen finanziellen Ressourcen besser einschätzen und regulieren zu können, Angehörigenarbeit zur Stabilisierung unserer BewohnerInnen und ggfs., um einen räumlichen Rückzug zur Familie / zu Freunden zu ermöglichen, Gesundheitsfürsorge mittels Hausbesuchen mit Herrn Dr. Kliem sowie mittels regelmäßigen Informationsgesprächen mit den BewohnerInnen oder als Teilauftrag der gesetzlichen Betreuung, Deeskalation bei Konflikten der BewohnerInnen untereinander, Aktivierung aller BewohnerInnen und zusätzliche Angebote für unsere BewohnerInnen 55+, Erfahrungsaustausch erfolgt regelmäßig mit den Teammitgliedern der Wohnungslosenhilfe des SKFM e. V., Präventivarbeit für von Obdachlosigkeit bedrohte Personen außerhalb des Lupinenwegs, Schulungsangebote finden im Einzelunterricht oder in Kleingruppen von 2 – 3 BewohnerInnen zu folgenden Themen statt: - Bewerbungstraining bezüglich der Aufbereitung von Bewerbungsunterlagen, - Vorbereitung von Vorstellungsgesprächen einschließlich Praxisübungen, - Deutsch und Telefontraining einschließlich der Erarbeitung von Checklisten, _____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ 3 Jahresbericht 2013 der Beratungsstelle für wohnungslose Menschen Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer im Lupinenweg, 50321 Brühl für den Rhein-Erft Kreis e.V. _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Frühstücksangebot besteht zweimal wöchentlich und ein zusätzliches Kochangebot einmal monatlich, in Form von Kleidung sowie Haushaltsartikeln und Möbeln u. a. Materialspenden werden angenommen und an die BewohnerInnen verteilt, Direkt aufsuchende bleibt unerlässlich! Sozialarbeit Es hat sich bewährt, neu eingetroffene BewohnerInnen unmittelbar nach ihrer Anmeldung im Lupinenweg an den Sozialdienst durch direkte Kontaktaufnahme seitens der zuständigen Sozialpädagogin des SKFM e. V. anzubinden. Die zeitnahe Ansprache und Unterstützung eines Menschen, der plötzlich die räumliche Sicherheit durch eine eigene Wohnung verloren hat, fördert die beschleunigte Wiederherstellung seiner Orientierungs- und somit seiner Handlungsfähigkeit. Fast täglich werden die aktuellen Arbeits- und Wohnungsangebote im Internet recherchiert, ausgedruckt, den BewohnerInnen mit Erläuterung ausgehändigt und zusätzlich werden viele Angebote vor dem Büro des Sozialdienstes ausgehangen. Auch werden Schufa-Auskünfte eingeholt, Ratenzahlungsvereinbarungen getroffen, Wohnungsbesichtigungstermine und Vorstellungsgespräche direkt durch die zuständige Sozialpädagogin vereinbart und / oder (in Abhängigkeit der individuellen Möglichkeiten) vorgesehene fernmündliche Gespräche in Telefontrainings geübt, gemeinsam durchgeführt und anschließend reflektiert. Die Sozialpädagogin erstellt gemeinsam mit den Arbeit suchenden BewohnerInnen ihre Bewerbungsunterlagen, bereitet auf Vorstellungsgespräche für Ausbildung oder Arbeit vor und pflegt kontinuierlich Kontakte mit potentiellen Arbeitgebern. Ein häufig mangelndes Interesse an Arbeit wird selten seitens der BewohnerInnen verbalisiert / eingestanden und verlangt stets nach sozialpädagogischer Kreativität im Aktivierungsprozess. _____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ 4 Jahresbericht 2013 der Beratungsstelle für wohnungslose Menschen Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer im Lupinenweg, 50321 Brühl für den Rhein-Erft Kreis e.V. _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Eine Mitarbeiterin der Stadt Brühl führt nach vorheriger, schriftlicher Einladung regelmäßig gemeinsam mit BewohnerInnen der des zuständigen Lupinenwegs, Sozialpädagogin um mit persönliche ihnen den Gespräche Stand der mit den aktuellen Wohnungsbemühungen zu erfassen. Nach wie vor besteht dank der großzügigen Spenden von dem „Nach Vorn e. V.“ und der „KG Margaretha“ montags und mittwochs ein Frühstücksangebot, das sich großer Beliebtheit erfreut, einen wertvollen Beitrag zur Erstanbindung von BewohnerInnen darstellt und aus dem Organisationsteams zur Gestaltung von Weihnachtsfeier, Geburtstagen, größeren Umzügen usw. erwachsen. Kontinuierliche direkt aufsuchende Sozialarbeit bleibt trotz alledem unerlässlich, um möglichst sämtliche BewohnerInnen erreichen zu können. Es erfolgen Vermittlungen zu weiterführenden Hilfen, wie Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen und ins betreute Wohnen (§ 67 SGB XII). Die Stabilisierung durch eine frühzeitige BewoInitiierung erhöht die Wahrscheinlichkeit, dauerhaft in eigenen Räumlichkeiten wohnen zu können. In der Beratungsstelle werden permanent Beratungs- und Informationsdienste bezüglich Ämter-, Krankenkassen-, Rentenversicherungsangelegenheiten angeboten, bei Konflikten der BewohnerInnen untereinander vermittelt, Gespräche mit Betreuern, Gerichtsvollziehern etc. geführt. Das Jobcenter Rhein-Erft zeigt sich sehr engagiert, die Bewohnerinnen und Bewohner des Lupinenwegs wieder in ein perspektivreiches Leben zurück zu führen und stellt einen besonders wichtigen Baustein für das sozialpädagogische Wirken des Sozialdienstes dar. Wichtiger Bestandteil bleibt somit die Netzwerkarbeit, um eine umfassende und nachhaltige Effizienz in den Beratungs- und Unterstützungsleistungen erreichen zu können. _____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ 5 Jahresbericht 2013 der Beratungsstelle für wohnungslose Menschen Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer im Lupinenweg, 50321 Brühl für den Rhein-Erft Kreis e.V. _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Aufgrund gestiegener Anzahl von BewohnerInnen mit psychischen Auffälligkeiten und Alkoholabhängigkeit bot eine Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes einmal monatlich sowie nach vorheriger Terminabsprache eine Sprechstunde im Lupinenweg an. Die wöchentlichen Hausbesuche mit einem Arzt in der Siedlung haben sich als sehr effektiv erwiesen und haben bereits die ersten Leben gerettet. Die ursprünglich bestehende Arztpraxis direkt im Lupinenweg wurde zwischenzeitlich aufgegeben, da die BewohnerInnen sie nicht aufsuchten. Die Siedlung ist durch häufigere Präsenz und persönliche Ansprache der Polizei vor etwaiger Konflikt-Eskalation für alle Anwohner bemerkbar ruhiger geworden. Auch trägt der regelmäßige Austausch mit den Hausmeistern sowie deren tatkräftige Unterstützung zur Minderung von Situationen mit Eskalationspotential bei. Die Präventivarbeit hat in der Beratungsstelle ebenfalls zugenommen, d. h. die telefonische oder persönliche Beratung und Information von Menschen, die von Obdachlosigkeit bedroht sind und bei denen es gilt, die Unterbringung in einer Notunterkunft zu vermeiden. Die Fachberatungsstelle des SKFM e. V. wird regelmäßig involviert und unmittelbar aktiv, wenn sich Personen außerhalb des Brühler Einzugsbereiches melden. Dank Unterstützung der Verbraucherzentrale erhält die Beratungsstelle ausreichende Kleidung, Haushaltsgeräte, Kleinmöbel etc. zur Verteilung an die BewohnerInnen. Auch hat sich die Verbraucherzentrale bereit erklärt, Informationsveranstaltungen zu diversen Themenbereichen direkt im Lupinenweg durchzuführen, auf die bei Bedarf noch zurück gegriffen wird. Der Jugendmigrationsdienst Rhein-Erft unterstützt im Lupinenweg ebenso engagiert junge Menschen im Alter von 12 bis 27 Jahren mit Migrationshintergrund. _____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ 6 Jahresbericht 2013 der Beratungsstelle für wohnungslose Menschen Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer im Lupinenweg, 50321 Brühl für den Rhein-Erft Kreis e.V. _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Zur Förderung der Eigeninitiative können nun alle Bewohner täglich kostenfrei einen InternetArbeitsplatz zur selbstständigen Arbeits- und Wohnungsrecherche nutzen. Ende 2013 beherbergten wir 67 Wohnungslose in 45 Haushalten im Lupinenweg. Es handelte sich um ca. 1/3 Frauen und 2/3 Männer (zzgl. 3 männlichen Jugendlichen sowie 1 Säugling). Außerdem hat sich im Laufe des Jahres die Alters-Struktur verändert. Im Gegensatz zu den Vorjahren ist die Anzahl junger Erwachsender deutlich zurückgegangen: Neben 4 jungen Männern U 25 wohnten Ende 12/2013 1 junge Frau U 25 mit Säugling im Lupinenweg. Außerdem wohnten im Dezember 2013 noch 3 männliche Jugendliche im Alter zwischen 14 – 16 Jahren gemeinsam mit mind. einem Elternteil hier. Wie bei der vergangenen Berichtsvorstellung erläutert, verzeichneten wir allerdings 22 Menschen 55+, d. h. 1958 und früher geboren (11 Frauen und 11 Männer). Aus diesem Grunde wurde zur Aktivierung und Mobilisierung der älteren BewohnerInnen dank Herrn Stilz (Vorsitzender des Brühler Turnvereins e. V., auch Fachbereichsleiter der Caritas Rhein-Erft) eine Sportmaßnahme 55+ ins Leben gerufen. Die älteren BewohnerInnen nahmen ab Januar 2014 an Sportangeboten des Brühler Turnvereins teil. Die Kommentation erfolgt im Jahresbericht 2014. Zudem wurde ein „Senioren-Arbeitskreis“ gegründet, der die monatlichen Kochangebote durchführt, Geburtstags- und andere Feiern gestaltet, Gesprächskreise zu aktuellen Themen anbietet und Kreativangebote saisonbedingt initiiert und weitestgehend selbstständig durchführt. _____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ 7 Jahresbericht 2013 der Beratungsstelle für wohnungslose Menschen Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer im Lupinenweg, 50321 Brühl für den Rhein-Erft Kreis e.V. _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Die Vermittlungszahlen Bezüglich der Vermittlungszahlen sowie unter Zugrundelegung der meist vorwiegend schwierigen individuellen Gegebenheiten / Strukturen sei vorweg geschickt, dass es gilt, jeden Menschen dort abzuholen, wo er sich gerade befindet, ihn zu stabilisieren, Handlungsfähigkeit wieder herzustellen, Lösungsorientierung und Perspektiven durch Problemminderung zu schaffen. Und dann beginnt meist erst der Prozess der Wohnungssuche… Nicht alle Menschen sind in der Lage, in eine eigene Wohnung zu ziehen, daher impliziert die Beratungstätigkeit auch Angehörigenarbeit, um BewohnerInnen in ihre Familien zurückzuführen oder bei Freunden räumlich anzubinden. Aus diesem Grund sind 6 Personen zu den Eltern oder Freunden gezogen. 6 BewohnerInnen zogen in eine Außenwohngruppe. 13 BewohnerInnen sind in eine eigene Wohnung gezogen, davon konnten auch 4 Personen Arbeit aufnehmen und ein Mann befand sich in einer Umschulung, für den der Sozialdienst zum Erhalt seiner Umschulung eine adäquate Praktikumsstelle akquiriert hat. Es ist nennenswert, dass sich 2013 9 BewohnerInnen des Lupinenwegs in Arbeit befanden! Außerdem: 10 BewohnerInnen standen im Jahre 2013 unter Betreuung. 2 Bewohner wurden inhaftiert, 2 Bewohner sind bewusst in die tatsächliche Obdachlosigkeit gegangen, 1 Bewohner ist unbekannt verzogen, 1 Bewohner ist verstorben, 1 Bewohner zog in ein Altenheim, für den zuvor eine Betreuung initiiert wurde und 2 BewohnerInnen nahmen eine stationäre Langzeittherapie auf, wovon ein Bewohner vorsichtshalber erst zu Beginn 2014 seine Unterkunft im Lupinenweg geräumt hat. Ende 2013 zeigte der Aktivierungsprozess bei vielen Bewohnern tragfähige Ergebnisse, die zu Beginn 2014 in Umzüge in eigene Wohnungen mündeten und im kommenden Jahresbericht näher erläutert werden. _____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ 8 Jahresbericht 2013 der Beratungsstelle für wohnungslose Menschen Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer im Lupinenweg, 50321 Brühl für den Rhein-Erft Kreis e.V. _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Ich danke allen Netzwerkpartnern für die gute Zusammenarbeit und das weitere Verfolgen gemeinsamer Ziele! Stefanie Domsch Dipl.-Sozialpädagogin SKFM e. V., Brühl Juli 2014 _____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ 9