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Kommune
Erftstadt
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13.09.10, 06:45
Aktualisiert
13.09.10, 06:45
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STADT ERFTSTADT
DER BÜRGERMEISTER
Gemäß § 2 Geschäftsordnung
i. V. m. den BesUmmungen der Hauptsatzung der Stadt Erftstadt leite ich
den beigefügten Antrag der I des
SPDr.f1 CDUFraktion
LJ::l Fraktion
o
o
F.D.P.-
0 Fraktion
Fraktion
BÜNDNIS 90 I
DIE GRUNEN
D
StV
, l.9 o
l.¢-an die zuständigen Ausschüsse weiter.
STADT
ERFTSTADT
,
..
DER BURGERMElSTER
,"I-
Öffentlich
A 8/0912
•
Amt: - 61 BeschlAusf.: - 61- - 82 - 81 Datum: 21. 10.2005
Betreff:
Antrag bzg!. Darstellung eines nachhaltigen
Erftstadt
Finanzielle
•
für
Auswirkungen:
X
Millel
Energiekonzeptes
stehen
Keine
nicht
zur Verfügung
Unterschrift des BUdgetverantwortlichen
Erttstadt. den 23. November 2005
Der Antrag
Ausschuss
wird
'"'"
..,.
'"
~
'"
o,
o
~
zugeleitet
an den
für Stadtentwicklung
Stellungnahme
<,
zur Beschlussfassung
der Verwaltung:
Die Stadt Erftstadt ist 1995 dem 'Klimabündnis europäischer Städte' beigetreten und hat sich damlt
verpflichtet, den von ihr zu beeinflussenden Ausstoß von Kohlendioxid -als einem der wichtigsten
klimaschadlichen Gase- deutlich zu senken.
Hierzu und zur Reduzierung der im städtischen Bereich anfallenden Energiekosten ist die Erarbeijung und
praktische Umsetzung eines nachhaltigen Energiekonzeptes sinnvoll. Aussagen zu den Chancen und
wirtschaftlichen Auswirkungen einer nachhaltigeren Nutzung von Energie sind entscheidende Bestandteile
eines solchen Energiekonzeptes.
Durch den auch in Zukunft weiter zu erwartenden Anstieg der Preise für fossile Energiestoffe und die zur
Zeit intensiv gefOhrte Diskussion um die Veränderungen
der landwirtschaft
im Rahmen der
Subventionierung und der Zuckennarktordnung
rückt die energeUsche Nutzung landwirtschaftlicher
Erzeugnisse immer mehr in den Vordergrund. Die von der STAWAG in Kerpen geplante Erzeugung von
Biogas -bei der auch Landwirte aus Erftstadt Zulieferverträge haben- ist unter diesem Gesichtspunkt zu
sehen. Auch fOr den Bereich Erftstadt könnte eine solche Energieerzeugung (Erzeugung entweder von
reinem Biogas mit Einspeisung in das Gasnetz, bzw. Erzeugung von Biogas und Nutzung mittels eines
Blockheizkraftwerl<es zur gekoppelten Erzeugung von Strom und Wärme) interessante Perspektiven
eröffnen. Die Verwaltung hat in Zusarnmensrbeit mij dem Naturschutzbund im Rahmen einerganzt'lgigen
Informationsveranstaltung im Rathaus Liblar bereäs im Juni 1999 auf die Perspektive ,Vom Landwirt zum
Energiewirt' hingewiesen.
Grundsätzlich muss man im Rahmen eines nachhaltigen Energiekonzeptes mehrere verschiedene
Arbeftsschtenen innerhalb der Verwaltung und die bisher dort durchgeführten Vorarbelten betrachten:
A. Planung und Öffentlichkeitsarbeit
•
Das Umwelt- und Planungsamt ist auf der einen Seije (Planung) für die Schaffung planungsrechtlicher
Voraussetzungen fOr die Errichtung von Anlagen zur Erzeugung von Energie (auch Anlagen zur Nutzung
regenerativer Energien) zustandig, auf der anderen Seite (Umwelt) sollen durch eine gezielte
Öffentlichkeijsarbeü Privatpersonen zu einer verstärkten Nutzung regenerativer Energien angeregtwerden
(s. A 7/3332):
1.
Planung
Auf der Grundlage vorhandener Bauanträge und Planungsabsichten werden die entsprechenden
planungsrechtlichen
Voraussetzungen
(Aufstellung eines Bebauungsplanes, Anderung des
Flächennutzungsplanes etc.) geschaffen.
Folgende Aktivitäten wurden bisher durchgeführt:
Vorranggebiete
für Windenergieanlagen
im Flächennutzungsplan
Im Rahmen der Aufstellung des Flächennutzungsplanes wurden zwei Vorranggebiete zur Nutzung
der Windenergie dargestellt. Es sind zur Zeit 8 Anlagen im Vorranggebiet Erftstadt-Erp und zwei
Anlagen im Vorranggebiet Erftstadt-Dirmerzheim errichtet und in Betrieb. Die Errichtung weüerer
vier Anlagen im Vorranggebiet Erftstadt-Dirmerzheim ist für das erste Halbjahr 2006 vorgesehen.
Energiestudie Borr (Studie zu einer Null-Energie-Siedlungl
•
In Zusammenarbeit mit dem Landesamt fOr Agrarordnung NRWwurde 199912000 im Rahmen der
Dorferneuerungsplanung
ein ,Energienutzungskonzept für Erftstadt-Borr' erarbeitet. Ziel dieser
Studie war die Frage, ob sich eine ländüche Siedlung durch die Nutzung der lokal vorhandenen
Energie rein rechnerisch selbst versorgen kann. Die Untersuchung erfolgte unter Berücksichtigung
folgender Energieformen/ Energieträger:
Stroh als lokal und regional vorhandener nachwachsender Rohstoff
Lokale Windkraftanlagen
Nutzung von Solarwärme
und unter Bewertung folgender Krüerien:
mögliche Energieeinsparung
Umweltentlastung
Wirtschaftlichkeü und Umsetzbarl<eü.
Au/grund technischer Probleme (Heiztechnik bei dezentralen Anlagen) wurde die Nutzung von
Stroh in Einzelanlagen als z.Zt. nicht realisierbar eingestuft. Parallel wurde die Möglichkeit zum
Bau einer Zentralanlage im Bereich des Schulzentrums Lechenich (mögliche Wärmeabnehmer:
Freibad, Schulschwimmbecken, Gebäudeheizunqender
Schulen des Schulzentrums bis hin zur
SOdschule incl. Kindergarten) untersucht und bewertet. Die Ergebnisse haben noch nicht zu
praktischen Umsetzungen gefOhrt.
Teilnahme an dem Landesprogramm
,50 Solarsiedlungen
NRW'
1996 beschloss der Rat der Stadt Erftstadt die Aufstellung des Bebauungsplanes ,BP 150
Lechenich-Wesf. Im Juni 1997 wurde die Teilnahme an dem Landesprogramm ,Mü der Sonne
bauen' beschlossen. Nach der Bewilligung der Fördermittel, der energetischen Optimierung des
Bebauungsplanentwurfes
und Satzungsbeschluss
des Bebauungsplanes
wurde von der
Landesauswahlkommission
im April 2002 der Status ,Solarsiedlung in Planung' vergeben.lm April
2003 startete der Baubeginn des ersten Bauabschnittes. Zur Zeü ist das Plangebiet ca. zu ca. 50%
belegt (29 von 57 Wohneinheijen).
Schaffung von Kohlendioxid-Senken (Neuanlage von Waldflächenl
Seit Jahren beteiligt sich die Stadt Erftstadt intensiv an dem Aufforstungsprogramm
,Lasst Baume
in den Himmel wachsen' des Rhein-Erft-Kreises (in Kooperation mrt dem Forstamt und Radio Erft).
Hierdurch werden Kohlendioxid-Senken, d.h. zertweise Bindung von Kohlendioxid in langlebigen
Pflanzen (Bäumen) geschaffen. Gleichzeitig verbessern sich u.a. die rnikro-klimatischen
VerMltnisse im Stadtgebiet.
2,
Umwelt
Zur Schaffung allgemeiner Grundlagen und zur intensiven Information der Bevölkerung führt
das Umwelt- und Planungsamt entsprechende Projekte durch:
Solar-Lokal
•
Im Januar 2004 startete die erste Aktion ,Solar Lokal' in NRW mit einer Auftaktveranstaltung irn
Kreishaus Bergheim. Akteure sind der Rhein-Erft-Kreis, Bedburg, Erftstadt und Pulheim.
Im März 2004 fand eine Informationsveranstaltung für Handwerker etc. zum Thema Solarenergie
im Umweltzentrum Friesheimer Busch mit folgenden Themen statt:
Solarenergie/Fotovoltaik - Was ist das?
Stromeinspeisung und Vergütung aus Sicht des RWE
Steuerliche Aspekte fOr private ,Stromerzeuger'
Seit der Auftaktveranstaltung
werden regelmäßig zum Thema ,Strom aus Sonne' Pressemitteilungen geschaltet und Aktionen durchgeführt, Flyer und Plakate werden zur Information der
Offentlichkeit eingesetzt.
Teilnahme an der Klimastaffel
2004 beteiligten sich 6 Schulen mit insgesamt rund 1000 Schülerinnen und
KJimastaffel aus Anlass der Internationalen KJimakonferenz in Bonn. Am 25. Mai
1000 Luftballons mit Wünschen zum Klimaschutz vom Schulzentrum Lechenich
Am darauffolgenden Wochenende wurde eine Abschrift der Wünsche in
Klimastaffel mit auf den Weg nach Bonn gegeben.
Schüler an der
2004 stiegen ca.
in den Himmel.
Düsseldorf der
Energiepass fOr Wohngebaude
•
Im vergangenen Jahr beteiligte sich der Rhein-Erft-Kreis in Kooperation mit Pulhem, Frechen und
Erftstadt an dem landesweiten Pilotprojekt (10 Teilnehmer-Kommunen)
der Verbraucherzentrale
NRW zur Einführung des Energiepasses. Kriterien -nach Vorgabe der Deutschen Energie-Agentur
(DENA)- wurden auf Landesebene diskutiert und über lokale Energiepassaussteller an privat
genutzten Gebäuden ausgetestet. Die Ergebnisse des landesweiten Pilotprojektes gehen in die ab
2006 geplante bundesweite Ausstellung von Energiepässen nach EU-Vorgaben mit ein .
Auch nach Ende des Pilotprojektes verfolgt und unterstotzt der Arbeitskreis ,Energie Rhein-ErftKreis' die EinfOhrung des Energiepasses z.B. durch entsprechende Informationsveranstaltungen
und Pressemitteilungen:
Eine Infoveranstaltung zum Thema ,Energiepass' in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale NRW findet am 30.11.2005 in Erftstadt-Libar statt.
Solar-Bundesliga
Die Stadt Erftstadt beteiligt sich seit 2005 an der Solar-Bundesliga, einem bundesweiten
,sportlichen Wettstreit' zwischen Kommunen um die Nutzung von Sonnenenergie. Auf Kreisebene
konnten neben dem Rhein-Erft-Kreis noch Pulheim , Hürth und Frechen zur Teilnahme gewonnen
werden. Am 3.9.05 fand in Pulheim im Rahmen eines Fußballturniers mit Solarausstellung die
Auftaktveranstaltung zur lokalen Solar-Bundesliga statt.
Parallel dazu wurden und werden in den beteiligten Kommunen private Anlagenbetreibergebeten ,
ihre Daten an die Kommune zu melden (Internetpräsentation und direkte Ansprache). Die
kommunenbezogenen
Gesamtdaten werden anschließend im Internet und Ober die Presse
veröffentlicht und dann als Startdaten an die Solar-Bundesliga gemeldet.
Ziel der Teilnahme an der Solarbundesliga soll es auch sein, einen Überblick Ober die private
Solarenergienutzung in Erftstadt zu erhalten. Die Erhebung erfolgt über Presseinformationen und
Hauswurfsendungen. Bisher liegen Informationen zu 13 Fotovoltaik- und 16 Solarthenmieanlagen
im Stadtgebiet vor.
Warme von der Sonne
In vorbereltunq ist für 2006 die Beteiligung an der bundesweiten Aktion ,Wanne von der Sonne'.
Geplant sind neben einem Solarstammtisch die Durchführung von Fachveranstaltungen für
Handwerker etc .. Kooperationspartner ist u.a. der Rhein-Erft-Kreis.
Arbeijskreis Energie Rhein-Erft-Kreis
Seit Gründung des Arbettskreises -Anlass war die gemeinsame Beteiligung an SolarLokal- finden
regelmäßige Treffen der lokalen Energie-Ansprechpartner
(Rhein-Erft-Kreis, Frechen, HOrth,
Pulheim, Erftstadt) statt. Es erfolgt die Initiierung, Durchführung und Begleijung gemeinsamer
Aktionen:
Solar-Lokal
Energiepass
Solarbundesliga
(s.o.)
Energieberatung
•
im Umwelt- und Planungsamt
Im Rahmen der Umweltberatung erfolgt eine telefonische bzw. persönliche Beratung zu
Fördenmöglichkeijen des Einsatzes Regenerativer Energien und zum Programm ,ökologische und
nachhaltige Wasserwirtschaft N RW; die Fördenmöglichkeijen werden auf der stadtischen IntemetSette dargestellt; entsprechendelPublikationen
werden zusammengestellt und liegen im Rathaus
Liblar aus.
Infoveranstaltungen
Jährtch:
zum Thema Regenerative Energien im Umweltzentrum
Tag der offenen TOr (Mai) und Obstwiesenfest
(Oktober):
allgemeine Übersicht Ober regenerative Energien in Kooperationen mn dem
Forstamt Bonn, SolarWortd, Energiezentrum Rheinland etc.
Umweltakademie: Seminarreihe Üährlich ab 2004) in Zusarnrnenarbejt rnlt der Energie-agentur
NRW mij folgenden Themen:
Energie-Pass
Solarenergienutzung- Solarthenmie und Photovoltaik
Innovative Heiztechnik
Schimmelpilz
im Wohnungsbau - richtig lüften und Feuchtigkett
vermeiden
Naturwerkstatt:
•
,Ökoaklionswoche
fOr Schuten und Kindergärten
Thema Energie im Umweltzentrum
2005' zum
Tei/nahme an dem ,1n/ema/iona/en Tag der Regenera/iven Energien 2005'
Am Tag der offenen Tür 2005 wurde im Rahmen des ,Internationalen Tags des Regenerativen
Energien 2005' mtt einer Ausstellung (von Solar bis Holz als Brennmaterial) die Nutzung
erneuerbarer Energien dargestellt. Parallel dazu bestand die Möglichkeij zwei Gebaude in
Erftstadt, die durch regenerative Energien versorgt werden, zu besichtigen (in Zusammenarbeit mtt
der Landesinttiative Zukunftsenergien NRW).
/nfopunkt ,Regenera/ive Energien'
Mn finanzieller UnterstOtzung der Stiftung für Umwelt und Entwicklung NRW konnte im
Umweltzentrum eine ,Energie-Hütte' geschaffen werden. In bzw. auf der Energiehütte befinden
sich funktionsfähiqe Module einer Solarthenmie- und einer Fotovoltaikanlage. Die AnIag'tWrden in
Kooperation mit dem Energiezentrum Rheinland (Euskirchen) und Vaülant (Bergheim) erricIrtet. Es
besteht eine weitere Kooperation mjt dem Berufsbildungszentrum Köln.
Neben der Energiehütte steht eine in Zusammenarbett mit dem Gymnasium Lechenich errichtete
Windenergieanlage (Schnelllaufer). Eine kleine Ausstellung infonmiert über die verschiedenen
Energieerzeugungsfonmen. Eine ebenfalls in Zusammenarben mit dem Gymnasium Lechenich
errichtete Wetterstation erfasst die fOr die Energieerzeugung
wichtigen Wetterparameter
(gleichzeijig Einspeisung der Daten ins Internet (Ober die tnternetseäe des Umweltzentrums).
Zur Darstellung weiterer Einsatzmöglichkeijen
regenerativer Energien dienen die im Umweltbildungshaus vorhandene Holzschwelbrandheizung
und Luft-Wänmepumpe,
die auch als
Gebäudeheizung eingesetzt werden.
Angedacht ist der ,exemplarische Anbau' von Energiepflanzen (Raps. Micanthusetc.) im Zuge des
geplanten Energielehrpfades (s. Arbeitskreis Energie).
Infobereiche Energie und Klima in der Umwelt- und Agenda-Bibliothek
Infos (Bücher, Presseartikel, IT-Medien) sind vorhanden zu allen Energieformen, speziell zu
regenerativen Energien und Fördermöglichkeiten. Die Bibliothek ist vor Ort als Präsenzbibliothek
nutzbar.
Initiativkreis ,Erneuerbare Energien Erftstadt'
Seit Anfang 2005 trifft sich monatlich der Arbertskreis unter Leitung des Umwelt-/und
Naturschutzkreises Erftstadt (UNKE)';
Teilnehmer: Vertreter von Umweltverbänden (NABU, UNKE, Umweltnetzwerk Erftstadt e.V.),
Schulen (z.Zt. Gymnasium Lechenich, Ville-Gymnasium), Besitzer privater Anlagen zur Nutzung
regenerativer Energien, Stadt Erftstadt -Umwelt- und Planungsamt.
Aufgaben:
•
Betreuung des Info-Punktes .Regenerative Energien'
Organisation von Veranstaltungen
(z.Zt. Planung: Tag der Regenerativen Energien 2006)
Planung eines Energielehrpfades am Info-Punkt
(in Zusammenarbeit mit lokalen Schulen)
Bau einer Infotafel Wetterstation (Projektarbeit in Zusammenarbeit
dem Gymnasium Lechenich)
B. Wirtschaftsförderung
mit
und Städtische Gebäudewirtschaft
Die Erarbertung und Umsetzung von Energiesparmaßnahmen
in stadtischen Gebäuden liegt im
Arbeitsbereich des Eigenbetriebes Immobilienwirtschaft. Dazu gehört neben der Betreuung der stadtischen
Liegenschaften auch die Federführung des Projektes ,Wirtschaftspark Erftstadt'. Das Ansprechen
entsprechender
Investoren (Betreiber von Biogasanlagen
etc.) erfolgt über die Abteilung für
Wirtschaftsförderung.
KISS-Projekt
•
Auf Anregung des ,Kommunalen Nord·Süd-Forms' wurde vom Rat der Stadt 1997 das Projekt
,Kinder sparen Strom' beschlossen. Federführend ist hierbei der Eigenbetrieb Immobilienwirtschaft
in Zusammenarbeit mit dem Schulverwaltungsamt. Im Rahmen des Energieeinsparprojektes
wurde folgender Verteilungsschlüssel für die eingesparten Gelder festgelegt:
30 % für die Schule zur freien Verfügung
40 % für kleininvestive Energieeinsparmaßnahmen
30 % für die allgemeine Haushaltskonsolidierung
Sieben Schulen beteiligten sich ab 1999 daran. In den Jahren 1999 und 2000 konnten im Rahmen
des Projektes 2.192 MWh Heizenergie und 127.614 kWh Strom eingespart werden. Dies
entspracht einer Kosteneinsparung von insgesamt 114.108 DM.
Das Programm wird z.ZI. -allerdings m it reduzierter Schulbeteiligung- weitergeführt; eine bereits
zu Beginn angeregte Erweiterung des Programms auf die Kindergärten ist bisher nicht erfolgt.
Ville-Gymnasium Erftstadt-Liblar
Rollendes Umweltlabor in Kooperation mit dem Ville-Gymnasium mit FV-Inselanlage:
In Zusammenarbeit mit der Stadt Erflstadt (Feuerwehr) und dem Umweltzentrum Friesheimer
Busch wurde ein zweiachsiger Bauwagen als ,Umweltlabor' mit Möglichkeiten zur Gewässer- und
Bodenanalytik ausgebaut. Die Anlagen werden über eine auf dem Dach installierte Fotovoltaikanlage mit Strom versorgt. Der Bauwagen steht den Schulen für entsprechende Freilandarbeiten zur Verfügung.
Auf dem Anbau des Ville·Gymnasiums wurde eine Fotovoltaik-Anlage errichtet.
Gvmnasium Lechenich
Auf dem Dach wurde eine Demo-Fotovoltaikanlage errichtet. Parallel dazu wird eine Wetterstation
betrieben, mit der die entsprechenden FV-Werte mit Wetlerdaten abgeglichen werden können.
(Eine baugleiche Anlage befindet sich im Umweltzentrum Friesheimer Busch).
Energieeinsparkonzept für Städtische Gebäude
Über eine Beratungsfirma wurden verschiedene städtische Gebäude auf Energieeinsparungen
untersucht. Die Ergebnisse werden schrittweise umgesetzt.
WirtschaftsPark Erftstadt
Im Rahmen
der ,Machbarkeitsstudie
zum Gewerbegebiet
Lechenich-Südosf
(heute
WirtschaftsPark Erftstadt) wurde 2002 bereits auf die Bedeutung der Brennstofflechnologie fürdie
Region und damit auch für den WirtschaftsPark hingewiesen. 2003 wurde von der Firma
BauGrund die Durchführung eines Energiekonzeptes mit folgenden Inhalten vorgeschlagen:
Einsatz von zukunftssicheren und regenerativen Energieträgern
Prüfung von zentralen und dezentralen Versorgungsstrukturen
Konzepte für eine Bauweise in einem ,Niedrigenergiestandard' im Gewerbebau
Konzepte zur Nutzung von Solarenergie und Photovoltaik
We~ere Gespräche über Energiekonzepte fanden mit anderen Anbietern Ende 2003 mit den
Schwerpunkten
WasserstofflBrennstoffzelleneinsatz,
Nahwarme-lNahkalte-Versorgung,
energieoptimierte Architektur, virtuelles Kraftwerk statt.
2004 folgte ein Expertenworkshop,
bei dem der Vertreter der Energieagentur NRW die
Durchführung eines Energiegutachtend für das Gewerbegebiet empfahl.
•
•
Im Rahmen einer Konzeptstudie wurden folgende Möglichkeoon aufgezeigt:
Intensive Nutzung der Kraft Warme-Kopplung über einen Verbund von Kleinkrattwerken (virtuelles Kraftwerk- gezielte, bedarfsgerechte Nutzung von Strom und
Wärme)
Aufbau eines Nahwarmenetzes als Bestandteil der Infrastruktur zur optimalen
Verteilung von Warmelasten (Heizung und Kühlung, incl. des Einsatzes von
gebaudebezogenen Erdwarmetauschern)
Speicherung und Nutzung an anderen Stellen von Überschusswarme mittels
transportabler Latentwärmespeichem.
Versorgung mittels Wasserstoff unter Ausnutzung des Erdgasversorgungsnetzes (->
Erzielen eines Alleinstellungsmerkmals
durch die gebietsbezogene, C02-freie
Energieerzeugung
und eine optimierte
Energienutzung
möglich
als
Demonstrationsvorhaben)
Der Einsatz von Brennstoffzellen wurde gegenüber dem Einsatz \/On Blockheizkraftwerken zurückgestellt, da entsprechende Feldversuche noch nicht vorliegen
Zu Beginn 2005 wurde der Aspekt BiogasanlagenIBiomasseheizkraftwerk
aufgrund steigenden
Interesses aus der Landwirtschaft intensiver thematisiert. Die Versorgung des WirtschaftsParks
mit Strom und Wärme aus einem Biomasseheizkraftwerk
könnte -ahnlich dem Einsatz von
Wasserstoff als Energietrager- zu einem Alleinstellungsmerkmal fOr den WirtschaftsPark we~erentwickelt werden. Insbesondere im Zuge der zu erwartenden Änderung der Zuckermarktordnung
würde ein solches Projekt gleichzeitig zur Existenzsicherung örtlicher Landwirte beäragen,
Eine Einbeziehung we~erer Gebäude (z.B. Schulen, Kindergärten etc.) in die Versorgung durch
eine Biomasseheizkraftwerk sollte ebenfalls mit einbezogen werden .
Die Gesamtergebnisse bis 2005 wurden von der Firma BauGrund zusammengefasst und stehen
als Grundlage fOr ein nachhaltiges Energiekonzept fOr den WirtschaftsPark und darüber hinaus als
Grundlage eines Konzeptes für die Stadt Erftstadt zur Verfügung.
Wenn der Rat die Erstellung eines ,nachhaltigen Energiekonzeptes', das sowohl die kommunalen
Immobilien wie auch den Gesamtbereich der Stadt umfasst, beschließt, ist es nach Auffassung der
Verwaltung erforderlich, das Thema Energie an einer verwaltungsinternen, fachkompetenten Stelle zu
bündeln. Eine solche verwaltungsinterne Stelle ist erforderlich, um entsprechendeAuftrage, Gutachten etc.
fachkompetent zu vergeben und die eingehenden Ergebnisse entsprechend bewerten und lokal umsetzen
zu können sowie Chancen und Risiken ,neuer' Energieträger zu bewerten. Zur Beauftragung und späteren
Umsetzung eines ,nachhaltigen Energiekonzeptes' sind im Haushaltentsprechende M~I zurVerfügung zu
stellen. Diese Mittel lassen sich aber nach Erfahrungswerten der Energieagentur NRW -ebenso wie die
entsprechende
Fachstelle- durch entsprechende
Energieeinsparungen
refinanzieren.
Bezüglich
zusätzlicher Einnahmen sollte im Rahmen eines Energiekonzeptes
auch Ober ein betriebliches
Engagement der Stadt im Bereich Energie nachgedacht werden.
,~ CDU Erftstadt
Carla Neisse-Hommelsheim
eMail: hommelsheim@aol.com
Cln-ist llch-Demokratische
Union Deutachlands
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I
I 10
(DU-Fraktion im Rat der Stadt Erftstadt
Bonner Straße 5.
50374 Erftstadt
An den Bürgermeister
der Stadt Erftstadt
Ernst-Dieter Bösche
Rathaus
50374 Erftstadt
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Erftstadt, den 17. Oktober 05
"
nachrichtlich Herrn Beigeordneten Volker Erner
Antrag gemäß GO des Rates
Prüfauftrag
für ein nachhaltiges
Energiekonzept
für Erftstadt
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
hiermit will ich an die
in den letzten Jahren
vereinbarungsgemäß
abgearbeitet werden
kann.
•
alten Anträge der CDU-Fraktion und anderer Fraktionen erinnern, die
im Umweltausschuss behandelt worden sind und
alle zusammen in einer gemeinsamen Vorlage der Verwaltung
sollen, damit der Fachausschuss weiter beraten und beschließen
Da die Energiepreise wahrscheinlich langfristig auf hohem Niveau bleiben werden, sehe
ich die Aktualität dieser Anträge mehr denn je gegeben,
Weiterhin sind anlässlich der Planung des "Wirtschaftsparks Erftstadt" und zukünftiger
Wohnbaugebiete sowie der Chance für eine mögliche dezentrale Energieversorgung die
Erarbeitung dieser Grundlagen für die Willensbildung in den politischen Gremien von
enormer Bedeutung.
Aus den Tageszeitungen entnehme ich, dass auf Kerpener Stadtgebiet eine Biogasanlage
errichtet werden soll und die Stadtwerke Aachen dort eine große Investition tätigen.
I; , i Lt'F8. Am Samstag konnte ich in der Kölnischen Rundschau lesen (Artikel
beigefügt), dass das Dorf Jühnde in Südniedersachsen aus Biomasse seinen gesamten
Energiebedarf deckt, darüber hinaus Strom ins Netz einspeist und dass sich das ganze
Projekt für die Bürgerinnen und Bürger rechnet.
Deshalb beantrage ich, dass die Verwaltung die Chancen, Risiken und
Wirtschaftlichkeiten
eines nachhaltigen Energiekonzeptes
für Erftstadt darlegt und
dabei alle alten Ratsanträge zu dieser Thematik berücksichtigt.
1. sty. Fraktionsvorsitzende
Carla Neisse-Hommelsheim
Fraktionsanschrift:
Bonner Straße 5
50374 Erftstadt
Bürozelten.
MO.·Do.
9.00 - 11.00 Uhr
Telefon 02235175 954
Telefax 02235/68 86 85
Bankverbindung
Kreissparkasse Köln
Konto-Nt. 0'9'
004 300 • Bll 370 502 99
SEITE
10
DEUTSCHLAND
Aus GÜII·ewird Strom
Jühnde produziert gesamten Energiebedarf aus Biomasse
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JOHNDE.'Das Dorf Jühnde in
Südniedersachsen
produziert
als erster Ort in Deutschland
seine gesamte Energie selbst
aus Biomasse. Angesichts der
hohen Preise für 01 und Gas
'.
können sich die Jühnder freuen. Ihre Heizkosten orientieren sich am Heizölpreis des
Jahres 2002, pro Liter 35 Cent.
Den rasanten
Anstieg der
Energiepreise
nimmt Bürgermeister August Brandenburg
denn auch gelassen zur Kenntnis, .Das war abzusehen", sagt
der 75-Jähdge: Dennoch bestätigen die hohen Preise die
Entscheidung
der Jühnder,
sich selbst mit Energie zu veren .• Wir haben den richtiMoment erwischt", meint
ndenburg.
.
Die Einwohner des 750-5ee-'
. len-Ortes bei. Göttingen sind
nicht nur vom Ölpreis unabhängig. Die Biogasanlage produztert mit etwa vier Millionen Kilowatt-Stunden
unge,
..
fähr doppelt so viel ElektriziZur rechten Zeit auf Energie aus Biomasse urngesattett: Jühndes BOrgermeister August Brandenburg
tät, .wie das Dorf selbst ver- (75) ist stolz auf sein Bioenergiedorf, das Stroinufid'Wilfine aus Pflanzen und GOllegewinnt. (Foto: ap)
braucht. Zudem werden die
Kohlendioxid-Emissionen
pro
L
angeschlossenem Bewohner
Die Grünmasse wird durch sChnitzel-Heizwerk
durch die Cent. Mittlerweile kostet der
um 60 Prozent gesenkt. Und, Vergären konserviert und zu- Verbrermung von Restholz aus Liter Heizöl etwa das DoppelDas Geld für die Energie fließt sammen mit der Gülle des den umliegenden Wäldern.
te. Möglich wird der günstige
weder ins Ausland, noch an Viehs in die Biogasanlage einDie lnvestition in das vom Preis durch das ErneuerbareEnergiekonzerne,
sondern
gespeist. Dort zersetzen Bak- Verbraucherschutz-Mi
n isteriEnergien-Gesetz.
Es garanbleibt in der Region und bietet terien den Brei zu dem Biogas um geförderte
Fünf-Milliotiert dem Erzeuger für 20 Jahdamit auch den Landwirten ei- Methan, das im benachbarten
nen-Euro-Projekt
lohnt sich re 17 Cent pro eingespeister
ne langfristige
Perspektive.
Blockheizkraftwerk
ver- fü r die angeschlossenen Haus- Kilowatt-Stunde.
Das Dorf
Diese bauen auf etwa 15 Pro- brannt wird. Die dabei entste- halte. Sie zahlen zwar 1500 Eu- kann also mit Einnahmen von
zent der Agrarflächen
des hende Elektrizität fließt in das ro fürdie Mitgliedschaft in der 680000 Euro pro Jahr rechnen.
Dorfes Energiepflanzen
wie Netz des regionalen Energie- Bioenergiedorf-GenossenDas Bioenergiedorf Jühnde
Raps, Muis oder Sonnenbluversorgers. Die frei-werdende
schaft und weitere 1000 Euro wird Schule machen, ist die
men an. Weil die Pflanzen
Wärme geht über ein unterirfür den Anschluss an das Nah- Betreibergesellschaft
überschon im Grünstadium
ge- disches Leitungssystem direkt
wärmenetz.
Die Heizkostenzeugt. .Schon seit Monaten Ist
nutzt werden, können die Bau- in die Häuser. Zusätzliche
Kalkulatiön
orientiert
sich der Ort das Ziel von Delegatioern zwei Mal im Jahr ernten.
Wärme liefert ein Holzhackaber an einem Ölpreis VOn35 nen aus aller Welt. tap)
l
..~..
"