Daten
Kommune
Pulheim
Größe
259 kB
Datum
25.09.2012
Erstellt
17.09.12, 19:10
Aktualisiert
17.09.12, 19:10
Stichworte
Inhalt der Datei
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STADTBFRECHEN
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Herrn Oberbürgermeister
JürgenRoters
Stadthaus
50679Köln
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Juli 2012
Entwurf der regionalenVerkehrsuntersuchungim KölnerWesten(PTVAG,Nov.2011);
GemeinsameStellungnahmeder StädteFrechenund Hürth sowiedesRhein-Erft-Kreises
SehrgeehrterHerrOberbürgermeister,
für die Beteiligungan der Erstellungder regionalenVerkehrsuntersuchung
und die konstruktiven
Verwaltungsgespräche
im ZugedesBeteiligungsprozesses
bedankenwir uns sehrherzlich.
Dawir uns wegender Komplexitätder Thematikextem beratenlassenhaben,könnenwir zu der von
lhnenbeauftragtenVerkehrsuntersuchung
erstheutegrundlegendStellungnehmen.Zu lhrer
Informationist der Fachbeitrag
von IngenieurgruppelW ausdem Februar2ol2diesem Schreiben
beigefügt.
DieseStellungnahmebeziehtsichausschließlich
auf die o.a.Verkehrsuntersuchung.
Sieersetztnicht
die förmlichenStellungnahmenim Zugeder Bauleitplanverfahren:
1. Vorbemerktrngen
Die Untersuchungzur Verkehrsanalyse
und zur Verkehrsprognose
ist nach anerkanntenMethoden
erfolgtund nachvollziehbar
dargestellt.Unabhängigdavon,dasseinigeEntwicklungsflächen
anders
alsin anderenGutachtenBerücksichtigung
gefundenhaben,kommt die PTVAGsowohlin der Analyse
alsauchim Prognose-Null-Fall
zu deutlichhöherenVerkehrsbelastungszahlen
alsdie amtlichen
Verkehrszählungenund andereVerkehrsuntersuchungen,
die den gleichenRaumbetrachten.Bei
Zugrundelegungder Prognosewerteder PTVACwürde man im Hinblickauf die spätere
Dimensionierungder erforder'lichenMaßnahmenin den kritischen Knotenpunktenauf d.ersicheren
Seiteliegen (worst-case-szenario),
soferndie bis zum Prognosehorizont
alsrealisiertunterstellten
Straßenbauvorhabenauchtatsächlichumgesetztworden wären.
2. Konkrete Forderungen
2.L Zusätzlichen worst-case-Planfallberechnen
Angesichtsder aktuellenEntwicklungenauf Landesebene
(u.a.neue Priorisierungslisten
desLandes
NRW)ist fraglich,ob bis zur lnbetriebnahmedesFrischezentrums
wesentlicheStraßenbauvorhaben
- wie im Gutachtenunterstellt- umgesetztsein
im Autobahn-,Bundes-sowieim Landesstraßennetz
(insbesondere
werden
die B 265n,UmgehungHürth-Hermülheim
/ Efferenunddie B 51n,Umgehung
Köln-Meschenich/
ehem.Degussa-Gelände).
In der Antwort desMinisteriumsfür Wirtschaft,Energie,
Bauen,Wohnenund VerkehrdesLandesNRWauf die KleineAnfrageder Landtagsabgeordneten
Rita
Klöpper(Drucksache
L5/41L8)vom22.02.2012
wird u.a.ausgeführt,dasseine,,Realisierung
aller (...)
K:\66Amtsfaufl7\71\71Owerkehrsgutachten_OB_B_L2O726.docx
Maßnahmender drei betroffenen Baulastträgerbis zum Jahr202obzw.2025 (...)zurzeit nicht
absehbar"ist.
lm Hinblickauf die verändertenRahmenbedingungen
mussdasVerkehrsgutachten
deshalbum einen
(Prognose-Null-Fall
worst-case-Planfall
ergänztwerden
ohne Realisierung
weiterer
kapazitätserhöhender
Stvaßenbauvorhaben
mit Ausnahmeder bereitsim Baubefindlichenbzw. als
wirklich sichergeltendenMaßnahmen).DasCutachtender PW AGenthieltedann nicht nur ein worstcase-Szenario,
sondernaucheinenworst-case-Planfall.
2.2 Worst-case-Verkehrsbelasfungszahlen
für die verkehrstechnischen
Untersuchungenansetzen
Fürdie verkehrstechnischen
Untersuchungen
der 10 kritischenKnotenpunktemüsstendann die
worst-case-Verkehrsbelastungszahlen
in Ansatzgebrachtwerden,d.h.derjeweiligeHöchstwertaus
(worst-case-Szenario)
dem Prognose-Null-Fall
oderdem nochzu rechnendenworst-case-Planfall.
2.3Vertiefende,überprüfbare Untersuchungenin den l0kritischen Knotenpunktendurchführen
I
Dieverkehrstechnische
Betrachtungder 1.0kritischenKnotenpunktekommt zusammengefasst
zu
dem Ergebnis,dassdie Verkehrsverhältnisse
durchbetrieblicheMaßnahmen(Anpassungder
Freigabezeiten,
Veränderungenim Phasenablauf,
kleinräumigeUmbauten,wie z.B.die Verlängerung
von Abbiegestreifen,
oder
und/
Markierungsänderungen)
sozu optimierenseien,dassdurchwegeine
mindestensausreichende
Verkehrsqualität
erreichtwerdenkönnte.Ob diesrealistischist, kann
anhandder uns vorliegendenDatennicht überprüftwerden.Wegender KomplexitätdesStraßenund Knotenpunktsystems
ist eine Leistungsfähigkeitsbetrachtung
nach HBSallein ohnehinnicht
hinreichendaussagefähig,
um zu einerrealistischenEinschätzung
der Verkehrssituation
zu kommen.
Eswerden deshalbvertiefendeund überprüfbare Untersuchungenzu den 10 kritischen
Knotenpunktengefordert.
2.4 Als ZielvorgabedurchgängigQualitätsstufeC anstreben
DieStadt Kölnhat sichanscheinenddie Erreichungeinermindestensausreichenden
Verkehrsqualität
(O-ualitätsstufeD) zum Ziel gesetzt.Diesist für hochverdichteteInnenstadtgebieteauch richtig und
nachvollziehbar.
Außerhalbder Innenstadtgebiete
mussin der RegeleinehöhereO_ualitätsstufe
erreichtwerden.Selbstwenn vom Cutachterplausibeldargelegtwerdenkönnte,dasseine
mindestensausreichende
Verkehrsqualitätunter Würdigungder zuvorbeschriebenen
(insbesondere
Randbedingungen
den Belangender Verkehrssicherheit)
tatsächlicherreichbarwäre,
kann die O-ualitätsstufeD als Zielgrößefür die Verkehrsqualitätder L 183 und der B 264 nicht
akzeptiertwerden. Wir fordern deshalbals Zielvorgabefür die Ertüchtigungder kritischen
Knotenpunktedie Erreichungeinesuneingeschränkt
stabilenVerkehrszustandes
mit mindestens
befriedigenderVerkehrsqualität(O_ualitätsstufe
C).
2.5 Verteilung der 24-Stunden-Werte auf die Lastrichtungen überprüfen
DieÜbertragungder erhobenenVerkehrsdaten
desFrankfurterFrischezentrums
mit einem 2O%-tigen
5icherheitszuschlag
ist geeignet,daszu erwartendeVerkehrsaufkommen
desKölnerFrischezentrums
hinreichendgenauabzuschätzen.
Leiderwerdendie tageszeitlichen
Verteilungender Zu- und
Abflüsse,die aus der Frankfurter Erhebungim Detailvorliegen,fi.ir die Ausweisungder
Knotenstrombelastungennicht genutzt. Offenbarwurden die 24- Stunden-Werte symmetrischauf
die Lastrichtungen
verteilt.Wir fordern,zumindestim näherenUmfelddesgeplantenStandortesin
- insbesondere
den kritischenVerkehrsbeziehungen
den Abbiegebeziehungenzu untersuchen,ob
diesevereinfachende
Betrachtunghinreichendgenauist.
2.6 BestehendeVerkehrsproblemeim Untersuchungsraumzeitnahlösen
DieAussageder PTVAG,dassdasZusatzverkehrsaufkommen
durchdasFrischezentrum
nur zu
geringenErhöhungender Verkehrsbelastungen
in diesembereitsheute sehrhochvorbelastetenRaum
führt, ist nachvollziehbar.
DieSchlussfolgerung
hierausdarf abernicht sein,nur die zusätzlichen
verkehrlichenAuswirkungendesFrischezentrums
zubetrachtenund nur diesedurchkostengünstige
K:\66Amtslaufl7\71\710perkeh rsgutachten_OB
_B_L2O726.docx
betrieblicheOptimierungenan der ein oder anderenStellezu kompensieren.
Geradeweil die
Verkehrssituation
bereitsheute kritischist, fordernwir - unabhängigvon der Diskussionüber die
- umgehendkonkreteMaßnahmenzur Verbesserung
Ansiedlungdes Frischezentrums
der
bestehendenVerkehrsverhältnisse.
Erstwenn der Nachweiserbrachtwordenist, dassdie bestehenden
Verkehrsprobleme
gelöstwerdenkönnen,kann in einemzweitenSchrittüber die
zufriedenstellend
AnsiedlungweiterergroßerVerkehrserzeuger
im Untersuchungsgebiet
diskutiertwerden.
3. Fragen
Auf der Grundlageder Prognosewerteder PTVAGstellen sichfür uns folgendekonkrete Fragen:
a) lst ein 8- streifigerAusbauder A 4 zwischender Anschlussstelle
Frechen-Nord
und dem AK
-West
Köln
erforderlich?
b) Mussder Streckenzug
der L i.83 (Bonnstraße)
alsZubringerstrecke
zur A4 auchnördlichder
B 55 (AachenerStraße)4- streifigausgebautwerden?
c) Wie könnte der heute schonstarkbelasteteKnotenpunktder L 183 (Bonnstraße)/B 55
(AachenerStraße)ausgebautwerdenTSinddie zu erwartendenBelastungenmit einem
höhengleichenKnotenpunktüberhauptnochabwickelbarodermusseinehöhenfreieLösung
gefundenwerden?
d) Wie realistischist es,davonauszugehen,
dassein zusätzlicher
Autobahnanschluss
zur
besserenAnbindungdesFrischezentrums
an die A 1bzw. A 4 - vorzugsweise
an die A 4 über
eineVerlängerungderToyota-Allee,
weil hierdurchdasgesamteCewerbegebiet
Marsdorf
direkterund ohne BelastungdesumliegendenRegionalstraßennetzes
zu erreichenwäre verwirklicht werden könnte?
4.Fazit
Auf der Grundlageder Verkehrsuntersuchung
ziehenwir folgendesFazit:
a) Die durchgeführteVerkehrsuntersuchung
bestätigteindrucksvolldie Einschätzung
der
Bevölkerungund aller Fachleute,
dassdie Crenzeder leistungsfähigkeitan den wichtigsten
Knotenpunktenim Untersuchungsraum
bereitsheute deutlichüberschrittenist.
b) DiebestehendeVerkehrssituation
erfordertdurchgreifende
betrieblicheund bauliche
Maßnahmenzur Verbesserung
der Verkehrsverhältnisse.
Angesichtsder veränderten
Rahmenbedingungen
beim LandNRWmussdasVerkehrsgutachten
um einenworst-casePlanfallergänztwerden.
c) DieAnsiedlungweiterergroßerVerkehrserzeuger
kann erstdann erfolgen,wenn die
bestehendenVerkehrsdefizite
im Untersuchungsgebiet
weitestgehendabgebautsind und ein
Konzeptfür die Lösungder durchdie Neuansiedlung
verursachtenzusätzlichen
Verkehrsprobleme
gefundenwordenist.
5.Vorschlagfür das weitere Vorgehen:
DieStädteFrechenund Hüfth sowieder Rhein-Erft-Kreis
regendeshalbfür dasweitere Procedere
folgendeVorgehensweise
an:
a) DieStadtKölnbeauftragtzu ihren Lastenin Abstimmungmit allen Beteiligteneine Ergänzung
desVerkehrsgutachtens
um einenworst-case-Pl
anfall.
b) Zwischenden StädtenKöln,Frechenund Hürth sowiedem Rhein-Erft-Kreis
wird eine
Planungsvereinbarung
mit dem Zielabgeschlossen,
für die heutebereitsbestehenden
Verkehrsprobleme
konkretegemeinsameLösungsvorschläge
zu entwickeln,die zeitnah
umgesetztwerdensollen.DieseVereinbarungsolltealleim Gutachtenbehandelten
726.docx
K:\66Amtslaufl7\7 1\TlOperkehrsgutachten_OB_8_120
Knotenpunktebeinhalten. Die Kostenfür eine tiefergehendesignaltechnischeBegutachtung
und Planungsollte von allen Beteiligtengemeinsamgetragenwerden; sie könnten ggf. im
Verhältnis der Brennstellenuntereinanderaufgeteilt werden.
Zu unseren Fragen(Punkt 3) und insbesonderezu unserenVorschlägenfür das weitere Vorgehen
(Punkt 5)bitten wir um zeitnahe Rückäußerung.Angesichtsdesgroßenöffentlichen lnteresses,dass
das Frischezentrumdiesseitsund jenseitsder KölnerStadtgrenzehervorgerufenhat, würden die
nach
zuständigenGremien der linksrheinischenUmlandkommunensowie des Rhein-Erft-Kreises
jahrelangen Diskussionengem zeitnah zu einer abschließendenMeinungsbildungin der
Angelegenheitkommen.
Mit freundlichen Crüßen
t
finL
tü^yt,t
?
Hans-Wil-liMeier
Bürgermeisterder Stadt Frechen
lowat>A,
Walther Boecker
Bürgermeister der Stadt Hürth
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-
i1:
4. lfulnow
\,
e
Werner Stump
I
Landratdes Rhein-Erft-Kreises
P.S.:Der Ausschussfür Planungund Umwelt der Stadt Hürth hat in seinerSitzungam 30.O5.2012noch
:
die folgende Ergänzungsfragebeschlossen
e)
Warum wird die bisherigeEinbeziehungund Untersuchungeine neuen BABAnschlusses41 ,,Frechen-Süd"an der 1l83/Frechener Straße auf Grund der Forderung
der Stadt Hürth und des Rhein-Erft-Kreisesfür den Prognose-Null-Fallund den worstUntersuchungenim
case-Planfallnicht mit in die verkehrstechnischen
Zusammenhangmit dem Frischemarktzentrumeinbezogen?
K:\66Amtslaufl 7\71\7 Lo\Verkehrsgutachten_OB_B_720726.docx