Daten
Kommune
Pulheim
Größe
124 kB
Datum
22.05.2012
Erstellt
16.04.12, 19:17
Aktualisiert
14.05.12, 19:18
Stichworte
Inhalt der Datei
Vorlage Nr.:
105/2012
Erstellt am:
30.03.2012
Aktenzeichen:
IV/003
Verfasser/in:
Frau Dr. Cassens-Sasse
Vorlage zur Beratung/Beschlussfassung
Gremium
TOP
ö. Sitzung
nö. Sitzung
Termin
Umwelt- und Planungsausschuss
X
25.04.2012
Rat
X
22.05.2012
Betreff
Feldhamsterschutz in NRW life + Projekt
Veranlasser/in / Antragsteller/in
Verwaltung
Haushalts-/Personalwirtschaftliche Auswirkungen
Die Vorlage hat haushaltswirtschaftliche Auswirkungen:
― bei Einzahlungen bzw. Erträgen
ja
x nein
― bei Einzahlungen bzw. Erträgen
― bei Auszahlungen bzw. Aufwendungen
ja
x nein
― bei Auszahlungen bzw. Aufwendungen
Die Vorlage hat personalwirtschaftliche Auswirkungen:
ja
x nein
Finanzierungsbedarf gesamt:
(ggf. inkl. zusätzlicher Personalkosten)
€
— im Haushalt des laufenden Jahres
€
— in den Haushalten der folgenden Jahre
€
€
€
Die Mittel stehen haushaltswirtschaftlich zur Verfügung:
Finanzierungsvorschlag (und ggf. weitere Erläuterungen):
ja
nein
Vorlage Nr.: 105/2012 . Seite 2 / 2
Beschlussvorschlag
Die Stadt Pulheim unterstützt die Teilnahme des Landes NRW am life+ Projekt zum Feldhamsterschutz in Mitteleuropa,
da in der letzten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses zugesichert wurde, dass bei der Ausweisung von
Hamsterschutzflächen Absprachen erfolgen und die städtebaulichen Entwicklungsbelange der Stadt in die konkrete
Planung einbezogen werden.
Eine finanzielle Unterstützung des Projektes ist nicht vorgesehen.
Erläuterungen
In der Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses am 01.02.2012 wurde durch den Leiter der Biologischen Station
Bonn umfassend über die Biologie des Feldhamsters, die Hintergründe und den Stand des Feldhamsterschutzes in
NRW sowie der vom Land NRW geplanten Teilnahme am life+ Projekt zum Feldhamsterschutz in Mitteleuropa informiert
(s. Vorlage 23/2012).
Die Verwaltung war vorab durch Vertreter des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) darüber
unterrichtet worden, dass die Teilnahme an einem solchen Schutzprogramm nur dann sinnvoll bzw. möglich sei, wenn
es von möglichst vielen Beteiligten unterstützt werde.
Die Beschlussfassung der Stadt Pulheim hinsichtlich einer Unterstützung des Life+ Projekts ist für die Sitzung des UPA
am 25.04. bzw. für den Rat am 22.05.2012 terminiert worden, damit den Fraktionen nach Vorliegen der Informationen
ausreichend Zeit zur Beratung zur Verfügung stand.
In Zülpich, Rommerskirchen und Pulheim gibt/gab es aufgrund der sehr guten Böden die größten Feldhamsterpopulationen in NRW. Da diese Vorkommen in den letzten Jahren stark rückläufig sind, sollen sie entsprechend der Artenschutzerfordernisse durch das life+ Projekt stabilisiert werden.
In dem jährlichen Gespräch mit den Pulheimer Ortslandwirten ist seitens der Verwaltung die Thematik Feldhamsterschutz angesprochen worden. Von der Landwirtschaft wurde dargelegt, dass bestimmte landwirtschaftliche Maßnahmen, die den Feldhamster fördern sollen teilweise dem Grundwasserschutz (Senken des Nitratgehalts) widersprechen.
Insofern besteht für die betroffenen Landwirte die Schwierigkeit, verschiedenste Schutzmaßnahmen gleichzeitig zu verfolgen und dann auch noch die eigentliche Aufgabe, die Produktion von Nahrungsmitteln, wirtschaftlich durchzuführen.
Aufgrund dieser Äußerungen hat die Stadtverwaltung die Landwirtschaftskammer mit der Bitte um Stellungnahme zu
dem geplanten life+ Projekt angeschrieben.
Das Antwortschreiben ist in der Anlage beigefügt. Die Stellungnahme zeigt, dass die im Ortslandwirtetreffen dargestellte
Sichtweise bestätigt wird. Gleichwohl sieht die Landwirtschaft Chancen in dem Projekt, da in Zusammenarbeit mit der
Landwirtschaft neue Maßnahmen und Bausteine entwickelt werden sollen, die das Überleben der Art im Rahmen der
landwirtschaftlichen Bewirtschaftung sicher stellen.
In der letzten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses wurde deutlich, dass sich der Schutz des Feldhamsters
und die weitere städtebauliche Entwicklung in Pulheim nicht behindern. Die Flächen, auf denen der Hamsterschutz geplant ist, sind nicht als allgemeine Siedlungsbereiche ausgewiesen. Letztere befinden sich in Siedlungsnähe oder in
Randbereichen von Gewerbegebieten. Diese Bereiche eignen sich ohnehin nicht für die Ansiedlung von Feldhamstern,
da dort erhebliches Störpotential u.a. in Form von freilaufenden Katzen und Hunden vorhanden ist.
Im Gegenteil bietet das life+ Projekt die Möglichkeit des Einfangens von Feldhamstern, sofern sie in zukünftigen Plangebieten kartiert werden, um sie dann in das geplante Zuchtprogramm zu geben.
Die Verwaltung schlägt daher vor, dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz die Unterstützung des
life+ Projektes durch die Stadt Pulheim zu signalisieren.