Daten
Kommune
Brühl
Größe
77 kB
Datum
07.10.2013
Erstellt
16.09.13, 18:28
Aktualisiert
16.09.13, 18:28
Stichworte
Inhalt der Datei
Beratungsstelle für
wohnungslose Menschen
Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer
im Lupinenweg, 50321 Brühl
für den Rhein-Erft Kreis e.V.
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Beratungsstelle für wohnungslose Menschen
- Orientierungshilfen, Beratung und aktive Unterstützung -
Hintergrund
Seit 1996 unterhält die Stadt Brühl gemeinsam mit dem SKFM e. V. eine Beratungsund Kontaktstelle für die Bewohnerinnen und Bewohner der Notunterkünfte im
Lupinenweg in Brühl.
Der Blick auf die aktuellen Strukturen des Lupinenwegs unter Berücksichtigung des
gesellschaftlichen Wandels einschließlich unserer Arbeitsmarktsituation erfordert eine
veränderte und weitreichendere sozialpädagogische Intervention als noch vor
wenigen Jahren. Auch gilt es, Menschen nicht in Notunterkünften zu verwahren,
sondern ihre persönliche Handlungsfähigkeit wieder herzustellen und sie aktiv auf
dem Weg ihrer persönlichen Perspektivgestaltung zu unterstützen. Um diesen
Aufgaben gerecht zu werden, ist eine Aufstockung der Teilzeitstelle (24,5 Std./W.)
der Sozialpädagogin des SKFM vor Ort auf 39 Std. pro Woche notwendig.
Oberste Priorität am Lupinenweg stellt die Wohnungssuche dar, wobei wir stets
den Menschen mit seinen individuellen Bedürfnissen in den Mittelpunkt unserer
Betrachtung
stellen!
Diese
impliziert
unsere
Unterstützungsleistungen
durch
Förderung bzw. Schaffung von zuvor bezeichneter Handlungsfähigkeit, für die wir
mittels Orientierungshilfen, Informationen, Beratungsdienstleistungen, Schulungen,
aktive Unterstützung und Vermittlungsdienste eine aufbaufähige Basis schaffen.
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Um den multiplen Vermittlungshemmnissen bezüglich Wohnungssuche zu begegnen,
ist in der Regel festzustellen, dass Arbeitssuche unabdingbar mit der Wohnungssuche
einhergeht, dass sich aber zunächst grundsätzlichen Problemstellungen, wie z. B.
Drogen- und Alkoholkonsum, Schulden, Vorstrafen, physische und psychische
Erkrankungen etc. mittels sozialpädagogischer Unterstützung gewidmet werden muss
und sei es nur, um tragfähige Beziehungen zu den BewohnerInnen aufzubauen, die
es ermöglichen, Netzwerkpartner einzuschalten. Und auch ein gut funktionierendes
Netzwerk bedarf regelmäßiger Kommunikation und Koordination!
Ein Schwerpunkt sozialpädagogischen Handels bildet zudem die Schaffung von
Orientierung und Mobilität, da sich viele BewohnerInnen im Lupinenweg heimisch
fühlen und jegliches Engagement für Veränderungen fehlt bzw. Orientierungslosigkeit
dem menschlichen Grundbedürfnis nach Sicherheit entgegen wirkt.
Sozialpädagogische Handlungsfelder
Die
zuständige
Sozialpädagogin
bietet
Orientierung,
Beratungs-
und
Unterstützungsleistungen mit folgendem Angebotsspektrum an:
Suche nach eigenem Wohnraum und Sicherung der Privatsphäre
Verbesserung der wirtschaftlichen Situation,
einschl. Bewerbungstraining und Unterstützung bei der Stellenrecherche
Bewältigung persönlicher Krisen und sozialer Schwierigkeiten,
Förderung der Gesundheit
Schaffung von Tagesstruktur und Handlungsfähigkeit
einschließlich Förderung individueller Fähigkeiten und Fertigkeiten
Herstellung sozialer Kontakte, Aufbrechen von Resignation und Isolation
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Das erforderliche Angebot der Beratungsstelle im Lupinenweg im Detail:
Eruierung der Unterstützungsbedarfe
Suche nach eigenem Wohnraum und Sicherung der Privatsphäre
Anleitung zur und Unterstützung bei der Wohnungssuche
mittels Internet, Zeitungen und Telefonoffensive
- ggfs. Begleitung zu Besichtigungen
- auch regelmäßiger Aushang und stetige Verteilung der aktuellen
Wohnungsangebote
- einschließlich Klärung der leistungsrechtlichen Angelegenheiten
- Einholung von Schufa-Auskünften
- Schreiben der Selbstauskünfte, Versenden von Mails,
Führung von Telefonaten
Initiierung
weiterführender
Unterstützungsprozesse
zur
Wohnungssuche
zwecks Auszug aus der Notunterkunft, z. B. durch ambulant betreutes
Wohnen gem. §§ 53, 67 SGB XII
Beteiligung an den Gesprächen zwischen BewohnerInnen und den zuständigen
Mitarbeitern der Stadt Brühl bezüglich Aufforderung / Mitteilung zu den
jeweiligen Bemühungen zwecks Wohnungssuche.
Sicherung der Privatsphäre
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Verbesserung der wirtschaftlichen Situation, einschl. Bewerbungstraining
und Unterstützung bei der Stellenrecherche
Arbeitssuche
- Profiling und Matching mit den aktuellen Arbeitsmarktmarktanforderungen
und Stellenangeboten
- Erstellung der Bewerbungsunterlagen
Individuelle und arbeitgeberorientierte Erstellung von Anschreiben,
Lebenslauf, ggfs. Deckblatt, Lichtbild, Aufbau der Bewerbungsmappe,
ggfs. Online-Bewerbung einschl. Scannen der Bewerbungsunterlagen
und Versand als PDF
- Unterweisung in Möglichkeiten der Stellenrecherche
- Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche
Organisation und ggfs. Abholung kostenfreier Möbel und Kleidung
Einkauf von Lebensmitteln, div. Gebrauchs- und Verbrauchsgütern
Bewältigung persönlicher Krisen und sozialer Schwierigkeiten,
Förderung der Gesundheit
In der Beratungsstelle werden kontinuierlich Beratungs- und
Informationsdienste bezüglich Ämter-, Banken- und Krankenkassen- sowie
Rentenversicherungsangelegenheiten angeboten, bei Konflikten der Bewohner
untereinander vermittelt, Krisenintervention in vielfältigen Lebensbereichen
ermöglicht, Kontakt- und Kommunikationsangebote zu Schuldnerberatern,
Gerichtsvollziehern u. a. unterbreitet und wahrgenommen u. v. m.
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Initiierung von Betreuungen und kontinuierliche Zusammenarbeit mit den
bestellten Betreuern.
Es erfolgen Interventionen bei mangelnden hygienischen Verhältnissen,
Lärmbelästigungen, Zimmerräumungen etc.
Jeden Montag erhalten die Bewohnerinnen und Bewohner die Möglichkeit
ärztlicher Versorgung durch Hausbesuche. Die zuständige Sozialpädagogin
dient als erste Kontaktperson zu den Bewohnern, um Hemmschwellen
abzubauen.
Derzeit wird eine regelmäßige Sprechstunde für alkoholabhängige
BewohnerInnen eingeführt und begleitet. Die Führung der Sprechstunde
erfolgt voraussichtlich durch eine Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes.
Einleitung von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und psychischen
Stabilisierung
ggfs. Motivation zur Inanspruchnahme geeigneter weiterführender
Hilfestellungen und Unterstützungsleistungen
Suche und gemeinsame Besichtigung von Alten- und Pflegeheimen für die
älteren Bewohner mit erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen.
Schaffung
von
Tagesstruktur
und
Handlungsfähigkeit
einschließlich
Förderung individueller Fähigkeiten und Fertigkeiten
Wohnungs- und Arbeitssuche implizieren auch das
Training der persönlichen Darstellung (Coaching),
einschließlich Erscheinungsbild sowie Planung
von Zeiten und Fahrtwegen u. a.
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Schulungsangebote im individuellen Training sowie in Kleingruppen
zu folgenden Themenbereichen, die sich kontinuierlich den sich verändernden
Gegebenheiten anpassen können:
- Bewerbungstraining (bezüglich Unterlagen)
- Vorstellungsgespräche einschließlich Praxisübungen sowie Unterweisung
bzgl. erlaubter und unerlaubter Fragen
- Deutsch (schriftliches und verbales Training)
- Kommunikationstraining einschließlich Umgangsformen
- Telefontraining für Arbeits- und Wohnungssuche
- ggfs. Konzentrationstraining zur Vorbereitung auf die Nachholung
von Schul- und Bildungsabschlüssen
individuelle Förderung von Kompetenzen, Wahrnehmungsförderung
zur Einhaltung von Grenzen und Reflektion von Wahrnehmung
Herstellung sozialer Kontakte, Aufbrechen von Resignation und Isolation
Es besteht montags und mittwochs ein regelmäßiges Frühstücksangebot,
das aufgrund seiner Multiplikatoren-Wirkung weiterhin bestehen bleibt.
Durch das gemeinsame Frühstück wird die oft zunehmende Isolation der
Bewohner und Bewohnerinnen durchbrochen, Kommunikations- und Teamfähigkeit gefördert, Erfahrungen ausgetauscht und zur Tagesstrukturierung
beigetragen.
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Es wird neben der Beratungsstelle direkt aufsuchende Sozialarbeit
durchgeführt. Regelmäßig wird sich wöchentlich bemüht, jeden Bewohner
persönlich zu erreichen.
Kontaktaufnahme zur Herkunftsfamilie, weiterführende Angehörigenarbeit
Erlangung von Mobilität und Orientierung
Weitere aktive Unterstützung mittels…
regelmäßiger, erforderlicher Informationsaustausch mit den zuständigen
Hausmeistern und den MitarbeiterInnen der Abteilung Soziales
bestehendes Hilfeangebot auch gegenüber Menschen, die von Obdachlosigkeit
bedroht sind und in der Beratungsstellung des SKFM vorsprechen
(Präventivmaßnahmen zur Vermeidung der Unterbringung in Notunterkünften)
sowie Vermittlung an unsere Fachberatungsstelle für Wohnungslose, Frechen.
Es besteht die Möglichkeit, in Absprache mit der Stadt Brühl, im Einzelfall in
der Beratungsstelle im Lupinenweg 41 eine Postmeldeadresse einzurichten.
Akquise, Einweisung und Begleitung ehrenamtlicher Mitarbeiter
Wichtiger Bestandteil der Beratungstätigkeit am Lupinenweg ist die
Vernetzung der Einrichtung mit anderen Institutionen und Hilfeanbietern.
Grundsätzlich regelmäßige Akquise, Recherche, Koordination,
Informationsgespräche u. a. bezüglich Arbeit und Arbeitgebern, Vermietern,
Wohnungsbaugesellschaften, Maklern, Netzwerkpartnern u. v. m.
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Initiierung weiterführender Unterstützungsprozesse nach Auszug aus der
Notunterkunft, z. B. durch Beantragung von ambulant betreutem Wohnen
gem. §§ 53, 67 SGB XII.
Mit dieser Maßnahme soll die Resozialisierung der ehemaligen BewohnerInnen
der Obdachlosenunterkünfte unterstützt und gefördert werden. Bereits
begonnene Hilfeprozesse können fortgeführt werden mit dem Ziel, eine
dauerhafte Stabilisierung der Lebens- und Wohnverhältnisse zu erreichen.
Außerdem nimmt die zuständige Sozialpädagogin zur allgemeinen
Qualitätssicherung an regelmäßig stattfindenden Teamsitzungen und
Supervisionen des SKFM teil, verfasst die Jahresberichte für die Stadt Brühl
und den SKFM, verwaltet die Spenden, erstellt die monatliche
Kassenabrechnung etc.
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