Daten
Kommune
Brühl
Größe
99 kB
Datum
17.06.2013
Erstellt
11.06.13, 18:37
Aktualisiert
11.06.13, 18:37
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Brühl
öffentliche
Vorlage
Der Bürgermeister
Dienststelle
Aktenzeichen
I/1
Datum
Vorlagen-Nr.
10.06.2013
199/2013
Betreff
Umstellung des Betriebssystem von Windows auf Linux
hier: Anfrage der Fraktion "Die Linke." vom 4.6.2013
Beratungsfolge
Rat
Finanzielle Auswirkungen
Ja
Nein
Mittel stehen zur Verfügung bei SK / KST
Mittel stehen nicht zur Verfügung
Über-/außerplanmäßige Aufwendungen/Auszahlungen
Sachkonto / Kostenstelle
Beschlussentwurf:
Der Rat nimmt den Bericht des Bürgermeisters zur Kenntnis.
Erläuterungen:
Mit Datum 04.06.2013 stellte die DIE LINKE.-Fraktion die Anfrage, ob eine Umstellung
des Betriebssystems von Windows auf Linux nicht auch für die Stadtverwaltung Brühl eine
Option ist, um Kosten zu sparen? Beispielhaft werden die Verwaltungen von Schwäbisch
Hall und München aufgeführt.
Die Strategie der Verwaltung zum Einsatz von Soft- und Hardware im Bereich der Informationstechnik wurde im interfraktionellen Arbeitskreises IT am 13.10.2011 ausführlich
erläutert. Eine Umstellung der Betriebssysteme von Windows auf Linux ist danach nicht
geplant. Vielmehr steht aktuell im Bereich der Server die Umstellung vom bisher genutzten Novell-System auf das Windows-System kurz vor dem Abschluss.
Open-Source-Software wird nur dort eingesetzt, wo dies technologisch und wirtschaftlich
sinnvoll ist. In diesem Sinne basiert der Proxy-Server für den städtischen Internetzugang
auf einem Linux-System. Der Proxy-Server wird von der KDVZ betreut und gewartet. Ein
weiteres Beispiel ist das freie Programm Mapbender als ein Open Source WebFramework, das für Geoportal-Lösungen, Stadtplandienste und Geo-Datenmanagement
in Brühl genutzt wird.
Bgm.
Zust. Dez.
Fachbereich
Dez II
FB 14
Seite - 2 –
Drucksache 199/2013
Der Einsatz von kostenloser Open-Source-Software in öffentlichen Einrichtungen wird von
Beginn an kontrovers diskutiert und bewertet. Im Kern geht der Streit um Vor- und Nachteile der Systeme und deren Kosten. Der Einsparung von Lizenzgebühren steht der notwendige Einkauf von Dienstleistungen (Programmierung/Anpassung) gegenüber. Probleme bei der Kompatibilität unterschiedlicher Systeme und Schnittstellen, die Benutzerfreundlichkeit und die Nutzer-Akzeptanz spielen zudem eine wichtige Rolle.
Seit mehr als einem Jahrzehnt beschäftigt sich die Stadt München mit der Migration auf
ein anderes Arbeitsplatz-Betriebssystem anstelle des Microsoft-Systems. Im Herbst 2001
verlangte der Münchner Stadtrat von der Verwaltung, dass für die nötige Migration eine
Auswahl unter verschiedenen Alternativen stattfinden müsse. Am 28. Mai 2003 wurde beschlossen, auf ein anderes System (Projektname "LiMux - Die IT-Evolution" - "LiMux" ist
die Zusammensetzung aus Linux und München) umzustellen. Das Projekt ist bis heute
nicht abgeschlossen.
Über die tatsächlichen Einsparungen herrscht Unklarheit. Die Stadt München bezifferte im
Jahr 2010, dass für den Wechsel auf aktuelle Microsoft-Produkte 11,8 Mio € angefallen
wären. Die damaligen Ausgaben des LiMux-Projektes lagen nach Angaben der Stadt bei
6,2 Mio €. Laut einer unveröffentlichten Studie, die Microsoft bei HP in Auftrag gegeben
hat, betragen die Betriebskosten für die Limux-Migration der Stadt München über einen
Zeitraum von zehn Jahren 60,7 Millionen Euro. Für den Einsatz von Windows XP und
Microsoft Office 2003 wären nur Kosten von 17 Millionen Euro entstanden, berichten verschiedene Medien im Januar 2013.
Während die Verantwortlichen in München von einem Erfolg sprechen,
hob der Rat der Stadt Freiburg seinen Beschluss zur Öffnung zu freier Software, den er im
Jahr 2007 gefasst hatte und in deren Folge Open Office auf den Desktop-Computern installiert worden war, am 20.11.2012 wieder auf. Gleichzeitig wurde beschlossen, von OpenOffice wieder zu Microsoft zurückzukehren.
Seit 2002 war es die Strategie des Auswärtigen Amtes, freie Software zu nutzen.
Im Jahr 2011 wendete sich das Auswärtige Amt von der Open Source Software ab und
beschloss den Wechsel zurück zum Microsoft-System. Auf den Desktops des Auswärtigen Amtes wird seit 2012 Windows 7 und MS-Office 2010 eingeführt; die Umstellung soll
bis Anfang 2014 abgeschlossen sein.
Viele weitere Pro- und Contra-Beispiele listet die Internetseite http://de.wikipedia.org unter
dem Titel „Open-Source-Software in öffentlichen Einrichtungen“ auf.
Bgm.
Zust. Dez.
Fachbereich
Dez II
FB 14