Daten
Kommune
Pulheim
Größe
44 kB
Datum
25.09.2012
Erstellt
28.08.12, 05:18
Aktualisiert
28.08.12, 05:18
Stichworte
Inhalt der Datei
Anlage zu Vorlage Nr. 248/2012
Umgestaltung der Schulbüchereien in den Schulzentren Pulheim und Brauweiler
Die Schulzentren in Brauweiler und Pulheim führen bisher konventionelle, überwiegend mit Printmedien ausgestattete Schulbibliotheken, die zu modernen, multimedialen Schüler-Selbstlernzentren umgestaltet werden
sollten. Die Ausgangsbasis für die konzeptionelle und inhaltliche Umgestaltung ist vielversprechend, da zentral
gelegene Räumlichkeiten in ausreichender Größe und Umfang vorhanden sind. Im Folgenden sollen das Grundkonzept, der veränderte Medienbestand, die Betriebsform sowie Organisation und Betrieb in Form eines Grobentwurfes skizziert werden.
Konzept
Die jeweilige Schulbibliothek soll als umfassendes Selbstlernzentrum und Informationspool für alle Schulfächer
konzipiert werden. Auf diese Weise kann sie von den Schülern sowohl zur selbstständigen Vor- und Nachbereitung des Unterrichts als auch – allein oder gemeinsam mit den Lehrenden – während des Unterrichts genutzt
werden.
Ein Selbstlernzentrum benötigt Literatur und elektronische Medien für alle Fächer und eine ausreichend große
Fläche für die Aufstellung und Präsentation. Nach einer Konsolidierung des bisherigen Bestandes ist hierfür ausreichend Raum vorhanden. Einzel- und Gruppenarbeitsplätze mit PC und Laptops sind bereits zum Teil vorhanden und können in ein schlüssiges Gesamtkonzept „die Bibliothek als freier Lern- und Kommunikationsort“
integriert werden.
Für Schulzentren in dieser Größenordnung kann evtl. eine interne Trennung zwischen Mittelstufen- und Oberstufenbibliothek geplant werden, da für die Zielgruppe der Oberstufenschüler – beispielsweise für Facharbeiten –
besondere Spezialliteratur bzw. -medien (u.a. auch Abiturhilfen) bereitgestellt werden können.
Zu prüfen wäre, ob es evtl. auch die Möglichkeit gibt, Unterricht oder kleinere Kurse in den Bibliotheksräumen zu
halten. Dies erzielt in der Regel eine deutlich bessere Integration der Bibliothek in den Schulalltag. Sind bestimmte Themen immer in Zusammenarbeit mit der Bibliothek zu bearbeiten erhält die Nutzung eine Verbindlichkeit für
Schüler und Lehrer.
Bestandsaufbau / -abbau
Der jetzige, überwiegend aus Printmedien bestehende Bestand wird gesichtet und wahrscheinlich aufgrund veralteter Titel stark reduziert, um anschließend aktualisiert und in Teilen auf neue Medien umgestellt zu werden. Dies
geschieht durch die Beratung und die Fachaufsicht der Stadtbibliothek, die gemeinsam mit dem jeweiligen Lehrerkollegium – idealerweise mit den einzelnen Fachkonferenzen – Bedarfe ermittelt und neue Angebote auswählt.
Bezüglich der Bestandsplanung kann von einer Relation von 5 Medien / Schüler ausgegangen werden. Bei ca.
1500 Schülern wäre das ein Zielbestand von ca. 7500 Medien, wobei die schulischen Schwerpunkte oder die
internen Schulentwicklungsprogramme berücksichtigt werden müssen. Nach diesen Aspekten richtet sich auch
die Frage des Präsenz- und Ausleihbestandes.
Anlage zu Vorlage Nr. 248/2012
Aktivitäten
Die Nutzung eines Medien-Selbstlernzentrums muss bereits in den unteren Klassen in den Unterricht integriert
und von den Schülerinnen und Schüler geübt und gelernt werden. Bibliotheks-, Medien- und Informationskompetenz muss bereits in der Unter- und Mittelstufe vermittelt werden. Das beginnt bei der Frage, wie in welchen Medienarten recherchiert werden kann, geht über die Frage welche Quelle es für welches Fach am besten zu nutzen gilt bis hin zur selbständigen Prüfung der gefundenen Informationen auf Qualität und Verlässlichkeit.
Die bibliotheksfachliche Arbeit beinhaltet dabei Schulungen, Recherche-Trainings für unterschiedliche Kompetenzstufen und Präsentation erster fachlich-wissenschaftlicher Quellen, wie z.B. dem Programm „Genios School“,
das wirtschaftswissenschaftliche Fachinformationen für die gymnasiale Oberstufe anbietet und eine Vorform der
späteren Quellen darstellt, die in wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen zum Einsatz kommen. Dabei ist
es wichtig, dass die bibliothekarische Fachkraft einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen und Angebote
auf dem Markt der Lern- und Schulsoftware besitzt, um den Informationspool gemeinsam mit dem Kollegium
aktuell halten zu können.
Organisation / Personal
Die jeweilige Schulbibliothek kann als selbstständige Schulbibliothek geführt werden, die hinsichtlich der Fachaufsicht der Stadtbücherei unterstellt wird, um bezüglich des Bestandsaufbaus und des gesamten Medienerwerbs fachlich aktuell und finanziell effizient zu arbeiten. Eine fachliche Beratung ist zwingend erforderlich,
damit die Medien nach fachlicher Rücksprache ausgewählt, erworben und nach einheitlichen Kriterien bearbeitet
und präsentiert werden können. Darüber hinaus müssen veraltete und verschlissene Medien regelmäßig makuliert werden. An festgelegten Tagen innerhalb der Öffnungszeiten sollte eine Beratung der Schülerinnen und
Schüler z.B. für die Recherche zu Unterrichts- und Referatsthemen erfolgen. Darüber hinaus gibt es zur effektiven Nutzung regelmäßige Bibliothekseinführungen für Lehrer und Schüler. In Kooperation mit den Lehrenden
werden themenorientierte Medienzusammenstellungen für den Projekt- und Fachunterricht zusammengestellt.
Die Gewährleistung eines Mindestmaßes an fachlicher Betreuung für eine lebendige Schulbibliothek ist unumgänglich.
Prof. Dr. Simone Fühles-Ubach
Dekanin der Fakultät für Informations- und Kommunikationswissenschaften
Fachhochschule Köln
Cologne University of Applied Sciences