Mitteilungsvorlage (Prognostizierte Folgekosten Nordpark Pulheim, 1. Realisierungsabschnitt)

Vorlage Nr.: 133/2012 Erstellt am: 19.04.2012 Aktenzeichen: IV/003 Verfasser/in: Frau Dr. Cassens-Sasse Mitteilungsvorlage Gremium Haupt- und Finanzausschuss TOP ö. Sitzung X nö. Sitzung Termin 08.05.2012 Betreff Prognostizierte Folgekosten Nordpark Pulheim, 1. Realisierungsabschnitt Veranlasser/in / Antragsteller/in Verwaltung Mitteilung Der 1. Realisierungsabschnitt des Nordpark Pulheim ist fertig gestellt. Die Flächen werden in den nächsten Jahren im Rahmen der Entwicklungspflege von der beauftragten Firma gepflegt. Eine Übernahme in die städtische Unterhaltungspflege erfolgt frühestens Mitte 2015 ggf. auch erst zu Beginn des Jahres 2016. Vor Ende der Entwicklungspflege soll rechtzeitig mit dem Bauhof eine Vereinbarung hinsichtlich der zu erbringenden Leistungen und der entstehenden Kosten getroffen werden. Die jetzt neu gestaltete Fläche umfasst knapp 60.000 m². Es wurden Wege und Plätze sowie Aufenthaltsinseln, Treppen- und Rampenanlagen angelegt. Daneben gibt es Parkfelder mit Blumenrasen und Wiesenflächen, die in unterschiedlichen Intervallen gemäht werden. Teile der Wiesenflächen sind mit Obstbäumen und anderen Gehölzen bepflanzt, entlang der Horizontallee stehen in verschiedenen Abständen und Gruppierungen Säulenhainbuchen. Auf der Fläche hinter dem Friedhof gibt es neben Wiesen auch einzelne Staudenflächen. Der Nordpark wurde mit Sesseln, Bänken, Holzpodesten und Mobilitätsgeräten ausgestattet. Die Kosten der zukünftigen Unterhaltungspflege können zur Zeit lediglich auf Grundlage der Flächenangaben des Leistungsverzeichnisses und der Preiskalkulationen der Ausschreibungsergebnisse prognostiziert werden, da die Auswertung der Aufmessung im Rahmen der Teilschlussrechnung noch nicht abgeschlossen ist. Bei der Planung wurde im Vorfeld in allen Teilbereichen darauf geachtet, die Folgekosten so gering wie möglich zu halten. Das Flurstück 209 zwischen Venloer Straße und Unterstem Weg soll wie vor der Neugestaltung überwiegend als Grünland genutzt werden. Lediglich die Bereiche um die Parkterrasse herum und entlang der Horizontallee müssen später wahrscheinlich durch die Stadt gepflegt werden. Der bisherige Pächter hat sich bereit erklärt, diese Fläche weiter als Grünland zu nutzen, auch wenn die Nutzung durch Baumpflanzungen und Aufenthaltsinsel erschwert ist. Vorlage Nr.: 133/2012 . Seite 2 / 4 Im Folgenden werden für die verschiedenen Pflegepositionen mögliche Folgekosten prognostiziert. Als Grundlage dienen Durchschnittskosten, die für die jeweilige Leistung aus verschiedenen Angeboten ermittelt wurden. Mahd der Wiesenflächen Unterhaltungspflege der Wiesenflächen, 2 Schnitte pro Jahr, 17.275 m² erwartete Kosten 4.200 €/Jahr Unterhaltungspflege der Blumenrasenflächen und des zwischen den Wegen vorhandenen Schotterrasens, 5 Schnitte pro Jahr, 24.562 m² erwartete Kosten 10.000 €/Jahr Staudenflächen Lockern und Säubern der Staudenflächen einschließlich Entfernen von unerwünschtem Aufwuchs und Beseitigen von Müll und Unrat, 6 Pflegegänge pro Jahr, 1.100 m² erwartete Kosten 3.700 €/Jahr Entfernen von Laub zweimaliges Entfernen von Laub im Herbst einschl. Entsorgung, 40.000 m² erwartete Kosten 6.500 €/Jahr Pflege der Bäume und Gehölze Die Bäume und Sträucher wurden so gepflanzt und ausgewählt, dass Pflegeschnitte sehr selten nötig werden. Es ist kein Schnitt zum Erhalt des Lichtraumprofils notwendig, da es sich um eine Anpflanzung in der freien Landschaft handelt. Die Abstände zu Nachbargrundstücken wurden großzügig bemessen. Die Gehölze können sich frei entwickeln. Es muss lediglich damit gerechnet werden, dass alle 5 bis 10 Jahre in geringem Umfang Pflegeschnitte erfolgen müssen. erwartete Kosten 5.000 € /5 Jahre entspricht 1.000 €/Jahr Pflege der Obstbäume Die Obstbäume bedürfen eines regelmäßigen Pflegeschnitts. erwartete Kosten 1.500 €/Jahr Eventuell besteht die Möglichkeit, eine Pflegevereinbarung mit der Obstbaumgruppe der Lokalen Agenda/Nabu zu treffen, die bereits die städtischen Obstwiesen in Stommeln pflegen. Die Verwaltung wird diese Thematik in den nächsten beiden Jahren mit der Gruppe klären. Vorlage Nr.: 133/2012 . Seite 3 / 4 Für die Pflege der Vegetationsflächen muss also nach aktuellem Stand mit jährlichen Kosten in Höhe von knapp 30.000 € gerechnet werden. Allerdings handelt es sich bei dieser Zahl lediglich um Prognosen, durch die Ermittlung der konkreten Flächenanteile können sich Verschiebungen ergeben. Um diese Kosten möglicherweise noch zu senken, soll versucht werden, für größere Wiesenbereiche Nutzungsvereinbarungen mit Landwirten zu treffen, so dass sich die Größe der zu mähenden Flächen und damit auch die Kosten weiter verringern könnten. Entleerung der Müllbehälter/Absammeln von Müll Weitere notwendige Unterhaltungsmaßnahmen sind die Entleerung der 10 Müllbehälter, der drei Hundetoiletten sowie wenn nötig das Absammeln von auf den Flächen hinterlassenem Müll. Diese Tätigkeiten müssen bereits jetzt von der Stadt durchgeführt werden. Diesbezüglich wurde eine Vereinbarung mit dem Bauhof getroffen. Für die wöchentliche Entleerung der Mülleimer und Hundetoiletten einschl. Umfeldreinigung wird mit 127,95 € pro Gang gerechnet. Bei 52 Wochen ergeben sich Kosten in Höhe von 6.653,40 € Bei diesen Zahlen handelt es sich jedoch lediglich um eine erste grobe Kostenkalkulation. Die Erfahrungen, die in diesem Jahr gesammelt werden, werden ggf. zu einer Anpassung führen. Insbesondere kann zur Zeit noch nicht abgeschätzt werden, wie hoch der Aufwand ist, um achtlos weggeworfenen Müll abzusammeln. Kontrolle der Spiel- und Motorikelemente Die im Nordpark aufgestellten Spiel- und Motorikelemente müssen regelmäßig im Hinblick auf die Verkehrssicherung kontrolliert werden. Der Bauhof wurde bereits gebeten, die Geräte bei den Kontrollgängen zu berücksichtigen. Es ist davon auszugehen, dass pro Kontrollgang maximal 2 Stunden angesetzt werden müssen. bei wöchentlichen Kontrollen fallen somit Kosten in Höhe von 3.000 bis 4.000 € pro Jahr an. Sollten Reparaturen nötig werden, erhöht sich diese Summe. Um hierzu seriöse Zahlen zu prognostizieren, müssen allerdings erst Erfahrungen gesammelt werden, das die eingebauten Motorikelemente erstmalig hier eingebaut wurden und in der Verwaltung dazu noch keine Erfahrungswerte vorliegen. Wege- und Platzflächen Bei den Wegeflächen ist bei bestimmungsgemäßer Nutzung in den nächsten Jahren nicht mit Unterhaltungsaufwand zu rechnen. Dies gilt in besonderem Maß für die Betonwege. Aber auch die wassergebundene Wegedecke ist weitgehend wartungsfrei. Sie sollte einmal im Jahr auf Schäden kontrolliert werden. Dies erfordert einen Aufwand von ca. einer Arbeitstunde (Ablaufen der Wegeverläufe). Parkmöbel Die Möblierungselemente sind im Normalfall viele Jahre wartungsfrei. Sie wurden zur Sicherheit mit einem Grafittischutz ausgerüstet. Wegen der Robustheit und der Minimierung der Vandalismusgefahr wurden Elemente aus Beton und Metall gewählt, die zum Teil mit Holzauflagen versehen sind. Auch diese Möblierung sollte einmal im Jahr auf Schäden hin kontrolliert werden. Dies kann zusammen mit dem Ablaufen der Wege erfolgen. Seriöse Schätzungen über notwendige Reparaturen, mögliche Vandalismusschäden und Müllbeseitigung sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. Dies kann erst erfolgen, wenn ein bis zwei Jahre Erfahrungswerte gesammelt werden Vorlage Nr.: 133/2012 . Seite 4 / 4 konnten. Eventuell entstehender Reparaturaufwand hängt auch entscheidend von der Intensität der Nutzung der Flächen und den sich dort aufhaltenden Nutzer/innengruppen sowie von der sozialen Kontrolle ab. Fazit: Aufgrund der bisher vorliegenden Daten muss für den 1. Realisierungsabschnitt Nordpark Pulheim mit jährlichen Folgekosten zwischen 40.000 und 50.000 Euro gerechnet werden. Dies bedeutet, dass die Unterhaltung der neuen Parkanlage Kosten in Höhe von ungefähr 1 Euro pro Einwohner/in verursacht. Zum Vergleich: Für den Stadtgarten sind bei einer Flächengröße von ca. 7.900 m² zur Zeit incl. Unterhaltung des Brunnens 30.000 Euro veranschlagt, für die Unterhaltung des ca. 3.600 m² umfassenden Barbaraparks 13.390 Euro.