Antrag/Anfrage (Anfrage der Fraktion "Bündnis 90 / Die Grünen" vom 28.2.2013)

GRÜNE – Fraktion im Rat der Stadt Brühl Uhlstraße 3 – 50321 Brühl An die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses Frau Luise Küster Rathaus Uhlstr. 3 50321 Brühl 28. Februar 2013 Sehr geehrte Frau Küster, bezugnehmend auf meine mündliche Anfrage zum Sachstand des Netzwerks gegen Kinderarmut vom 14.06.2012, deren Beantwortung noch aussteht, bitte ich Sie, die unten stehende Anfrage in die Tagesordnung des nächsten Jugendhilfeausschusses aufzunehmen. Mit freundlichen Grüßen Johanna Mäsgen Anfrage zum „Kommunalen Netzwerk gegen Kinderarmut“ in Brühl 1. Allgemeine Netzwerkeigenschaften Bei der Auftaktveranstaltung des Brühler Netzwerks gegen Kinderarmut am 25.11.2010 zeichnete Herr Christoph Gilles vom LVR-Landesjugendamt Rheinland zwei mögliche Ausprägungen von Netzwerken: a) „Vielfalt, Kompetenz- und Kreativitätspool, neue Verbindungen“; b) „Unüberschaubarkeit, unklare Strukturen, Beliebigkeit“. Frage 1: Welche Eigenschaften weisen Sie dem Brühler Netzwerk aus heutiger Perspektive zu? GRÜNE – Fraktion im Rat der Stadt Brühl – Uhlstraße 3 - 50321 Brühl Telefon: 02232 / 792150 –ratsfraktion@bruehlgruen.de - www.bruehlgruen.de Geschäftsführer: Bernd Winkelmann-Strack - Vorstand: Michael vom Hagen – Johanna Mäsgen – Roman Konertz Seite 1 2. Gelingensbedingungen für „gesteuerte Netzwerke“ Im gleichen Vortrag wurden Gelingensbedingungen für „gesteuerte Netzwerke“ angeführt, dazu zählten: Steuerungsinstanz und gesicherte Koordination, systematische Bedarfserhebung, Leitbild/ Konzept, gezielte Zusammenführung von Kompetenzen und Ressourcen, klar definierte Verantwortlichkeiten und gesicherte personelle und finanzielle Ressourcen. Fragen 2: 3. Waren diese Bedingungen im ersten Förderzeitraum gegeben? Sind nach dem Ende der Förderung diese Bedingungen (weiterhin) gegeben? Präventionsketten Ziel der Netzwerke sei die Einrichtung von „Präventionsketten“, also „strukturierter, optimierter Aufund Ausbau vernetzter Angebote entlang des Lebenslaufs des Kindes und der Familien“, führte Herr Gilles aus. Fragen 3: 4. Welche Akteure haben sich am Netzwerk inwiefern beteiligt? Konnten Dopplungen bzw. Konkurrenzen um Zielgruppen aufgedeckt oder gar vermieden werden? Wie wurden gewachsene Strukturen und Kompetenzen eingebunden? Welche Begründung gab es für die Diskussion von neuen Projekten in den Brühler Arbeitsgruppen? Wurden neue Projekte initiiert? Förderzweck „Anteilig gefördert werden Personalkosten für die Einsetzung einer/eines kommunalen Netzwerkkoordinatorin/-koordinators, angesiedelt auf der Planungsebene im Jugendamt. Anteilig gefördert werden können darüber hinaus Kosten für Personal, Honorarkräfte und/oder geringfügig Beschäftigte für Moderations-, Beratungsleistungen und/oder Vortragstätigkeiten bei Arbeitszusammenschlüssen, Fortbildungen und/oder Fachveranstaltungen, die Bestandteil der Aktivitäten der kommunalen Netzwerke sind.“ (LVR-Dezernat Jugend, LVR-Landesjugendamt Rheinland, LVR-Fachbereich Jugend: Rundschreiben Nr. 43/6/2010) Frage 4: 5. Wofür wurden die Fördermittel in Brühl im Einzelnen verwendet? Web 2.0 gegen Kinderarmut „Die LVR-Koordinationsstelle Kinderarmut ermöglicht durch die Plattform OpenNetworX den digitalen Austausch unter Netzwerkpartnern […] Vorteile sind unkomplizierter Austausch, schnelle Informationsweitergabe und aktives Wissensmanagement“. (http://www.lvr.de/app/Presse/index.asp?NNr=6701) GRÜNE – Fraktion im Rat der Stadt Brühl – Uhlstraße 3 - 50321 Brühl Telefon: 02232 / 792150 –ratsfraktion@bruehlgruen.de - www.bruehlgruen.de Geschäftsführer: Bernd Winkelmann-Strack - Vorstand: Michael vom Hagen – Johanna Mäsgen – Roman Konertz Seite 2 Fragen 5: 6. Wurde diese Plattform im Rahmen der Brühler Netzwerkarbeit eingesetzt? Wenn nein, welche Gründe sprachen/sprechen dagegen bzw. welche Hemmnisse sind aufgetreten? Wissenschaftliche Begleitung Die Pilotprojekte wurden wissenschaftlich begleitet. Fragen 6: Wie ist die wissenschaftliche Begleitung abgelaufen? Zu welchen Ergebnissen ist die wissenschaftliche Begleitung des Brühler Netzwerks gekommen? Welche Konsequenzen sind daraus für die Zukunft des Brühler Netzwerks zu ziehen? In der Broschüre des LVR „Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des LVR-Pilotprogramms 2010–2011“ wird auch kurz das Praxisbeispiel Brühl zusammengefasst. In einer tabellarischen Übersicht sind „Schritte für das Jahr 2011“ angegeben: 1. „Gründung Unter-AGs Gesundheit, Bildung und Kultur“, 2. „Diskussion und erste Umsetzung praktischer Schritte“. Fragen 7: 7. Welche „praktischen Schritte“ wurden 2011 umgesetzt? Was ist seitdem geschehen? Fortbestand des Brühler Netzwerks Laut Angaben des Ersten Beigeordneten Brandt in der Sitzung des JHA vom 14.06.2012 hat sich Brühl erneut für eine Förderung des Netzwerks beworben. Laut LVR sollen vorrangig wieder Personalkosten für „die Einsetzung einer/eines kommunalen Netzwerkkoordinatorin/ Netzwerkkoordinators, angesiedelt auf der Planungs-/ Steuerungsebene im Jugendamt“ gefördert werden. (Rundschreiben Nr. 43/12/2012) Fragen 8: Wie soll die zukünftige Netzwerkkoordination organisiert sein? Wo soll die entsprechende Stelle angesiedelt sein? Wird vom in der Pilotphase erprobten Modell bzgl. der Koordinationsstelle abgewichen? Bleibt Frau Vela-Sanchez zuständig? Fragen 9: Wie wurde das Netzwerk nach Ablauf des ersten Förderzeitraumes weiter geführt? Wie wurde die Netzwerkarbeit (v.a. Koordination) weiter finanziert? Wie soll das Netzwerk nach Ablauf des Förderzeitraumes einer etwaigen zweiten Förderphase weiter geführt werden? GRÜNE – Fraktion im Rat der Stadt Brühl – Uhlstraße 3 - 50321 Brühl Telefon: 02232 / 792150 –ratsfraktion@bruehlgruen.de - www.bruehlgruen.de Geschäftsführer: Bernd Winkelmann-Strack - Vorstand: Michael vom Hagen – Johanna Mäsgen – Roman Konertz Seite 3