Daten
Kommune
Brühl
Größe
205 kB
Datum
10.12.2012
Erstellt
09.04.13, 19:46
Aktualisiert
09.04.13, 19:46
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Brühl
öffentliche
Vorlage
Der Bürgermeister
Dienststelle
Aktenzeichen
Datum
Vorlagen-Nr.
40
40 11 60
28.11.2012
199/2012
()
Betreff
Doppelter Abiturjahrgang 2013
hier: Anfrage der Fraktion DIE GRÜNEN vom 23.11.2012
Beratungsfolge
Rat
Finanzielle Auswirkungen
Ja
X Nein
Mittel stehen zur Verfügung bei SK / KST
Mittel stehen nicht zur Verfügung
Über-/außerplanmäßige Aufwendungen/Auszahlungen
Sachkonto / Kostenstelle
Beschlussentwurf:
Der Rat nimmt den Bericht des Bürgermeisters zur Kenntnis.
Erläuterungen:
Zur Anfrage der Fraktion DIE GRÜNEN vom 23.11.2012, wird wie folgt Stellung genommen:
1. Welche Auswirkungen hat der doppelte Abiturjahrgang für die Stadt Brühl?
Mit wie vielen Absolventen ist an Brühler Schulen zurechnen?
In Brühl wird es im Jahr 2013 an den beiden Gymnasien nahezu eine Verdopplung der
Zahl der abgehenden Abiturientinnen und Abiturienten geben.
Zu den nachstehend errechneten Abgängern/innen der Gymnasien kommen die Abgänger/innen der städtischen Gesamtschule (67) sowie des beruflichen Gymnasiums
(65) hinzu, die die Schule ohne Schulzeitverkürzung beenden.
Bgm.
Zust. Dez.
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Insgesamt werden im Jahr 2013 somit 585 Abiturientinnen und Abiturienten von
den Brühler Schulen entlassen (siehe Tabelle).
Max Ernst-Gymnasium
Abgänger/innen
„alter“
Jahrgang 13
101
zusätzliche
Abgänger/innen
neuer
Jahrgang 12
100
St. Ursula-Gymnasium
130
122
Gesamtschule
67
Karl SchillerBerufskolleg
Zweig
Berufliches Gymnasium
65
hier keine
Schulzeitverkürzung
hier keine
Schulzeitverkürzung
Steigerung in %
und
Gesamtzahl
der Abiturienten
+ 99 %
201
+ 94 %
252
keine Steigerung
67
keine Steigerung
65
Gesamtzahl
der Abiturienten
2013
363
222
585
Schulen in Brühl
Steigerung
gesamt:
61,15 %
ins-
Ebenso werden die Schulabgänger/innen der Klassen 12 aus der Höheren Handelsschule (200 mit Fachhochschulreife) sowie der Klassen 10 aus der Förderschule (19),
der Hauptschule (83), den beiden Realschulen (201), der Gesamtschule (50 bis 60) und
der Gymnasien (20 bis 25) mit insgesamt ca. 370 bis 390 Abgänger/innen mit Hauptschulabschluss oder mittlerem Schulabschluss auf der Suche nach Plätzen für Ausund Weiterbildung sein.
2. Welche Maßnahmen hat die Stadt Brühl ergriffen, um die Abiturientinnen
und Abiturienten zu unterstützen?
In der Sekundarstufe II erhalten die Schülerinnen und Schüler eine von den Oberstufenkoordinatoren gesteuerte und besonders hohe Dichte an Informationen zu einem
gelungenen Übergang von der Schule in den Beruf oder ins Studium. Die Vorbereitungen beginnen hierfür meist schon in der Sekundarstufe I.
Eingeflochten in diese Informationsarbeit sind zahlreiche Kooperationspartner aus Wirtschaft, Bildung und Verwaltung (z.B. KSK Köln, Barmer GEK, Logistikunternehmen,
REWE Group, Siemens AG, Deutsche Flugsicherung, Agentur für Arbeit, Finanzamt
Brühl, Bundeswehr, Bundespolizeiakademie, Ärztekammer Köln, IHK Köln, HWK Köln,
etliche Fachhochschulen und Hochschulen usw.)
Neben internen und externen Informationstagen und Berufsfindungstests werden verstärkt Gruppen- und Einzelberatungen angeboten und es finden z. T. sogar aufwändige
schulinterne Studien- und Ausbildungsmessen mit zahlreichen Vorträgen und Informationsmaterial statt. Auch externe Ausbildungsmessen werden gemeinsam besucht sowie
Betriebe besichtigt.
Bgm.
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Weiterhin erhalten die Schülerinnen und Schüler u. a. Bewerbungstrainings sowie Assessmenttrainings und werden auch zur Teilnahme an freiwilligen Praktika animiert. In
viele dieser Angebote werden die Eltern miteinbezogen.
Die Stadt Brühl als Schulträger ist in diese Maßnahmen eingebunden, die sowohl quantitativ als auch qualitativ als hochwertig einzustufen sind.
3. Welche Bemühungen wurden bislang unternommen, die Brühler Unternehmen dazu anzuregen, insgesamt mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen?
Im April 2012 wurde auf Veranlassung von FB 40 ein Runder Tisch zum Thema „Doppelter Abiturjahrgang Schuljahr 2012/2013“ einberufen.
Teilnehmer waren neben dem Schulträger die Vertreter/innen der weiterführenden
Schulen in Brühl mit Sekundarstufe II (Oberstufenkoordinatoren/innen und Elternpflegschaften), Vertreter der Stadtschulpflegschaft sowie eine Vertreterin der Agentur für Arbeit. Unter Anbetracht der vorgenannten Abgängerzahlen wurde beschlossen, die in
Brühl ansässigen Wirtschaftsunternehmen mit ins Boot zu holen, um den Brühler
Schulabgänger/innen ein größtmögliches Ausbildungsplatzangebot zu gewährleisten.
So hat der Bürgermeister im Mai 2012 alle in und um Brühl ansässigen Wirtschaftsunternehmen angeschrieben und darum gebeten, im Jahr 2013 so viele Ausbildungsplätze
und gfls. auch überbrückende Praktikumsplätze wie möglich bereitzuhalten.
An die ortsansässigen karitativen Einrichtungen wurde die Bitte herangetragen, verstärkt Plätze für die Absolvierung eines Freiwilligen Sozialen oder Ökologischen Jahres
sowie Praktikumsplätze zur Verfügung zu stellen.
Über diese Maßnahmen wurden der Vorstand des Wirtschaftsgremiums Brühl, die Industrie- und Handelskammer sowie die Handwerkskammer in Köln informiert, um auch
von dieser Ebene aus für das Thema zu sensibilisieren.
Aus dem Bereich der Wirtschaftsunternehmen kamen nach dem erfolgreichen Appell
bereits etliche Rückmeldungen über geplante Ausbildungsplätze an die Stadt Brühl
selbst, die von hier aus an die Schulen weitergeleitet wurden, z. T. gingen auch Meldungen der Unternehmen direkt bei den Schulen ein.
Auch in der Presse sind seit Monaten viele Ausbildungsangebote zu finden, die sich auf
den doppelten Abiturjahrgang des Schuljahres 2012/2013 beziehen.
Der Bürgermeister wird sich im Dezember 2012 bei allen Ausbildungsbetrieben schriftlich
für ihr großes Engagement bedanken und noch einmal an deren weitere Einsatzbereitschaft hinsichtlich der Unterstützung der Brühler Schulabgängerinnen und Schulabgänger
appellieren.
Auch der 9. Brühler Bildungstag am 11.05.2013 wird unter dem Schwerpunktthema „Doppelter Abiturjahrgang“ stehen.
Bgm.
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4. Plant die Stadt Brühl selbst mehr Ausbildungsplätze anzubieten? Wie viele der
Ausbildungsplätze werden davon vernehmlich für Abiturientinnen und Abiturienten, wie viele für Haupt- und Realschülerinnen und –schüler angeboten
(im Vergleich zu den letzten Jahren)?
1. Einstellungen mit Abitur
Im Vergleich zum Einstellungsjahr 2012 wird die Stadt Brühl die Möglichkeiten zur Ausbildung für junge Abiturienten in vollem Rahmen ausschöpfen.
Für die Bewerberinnen und Bewerber für ein duales Studium an der Fachhochschule für
öffentliche Verwaltung in Köln und dem damit zusammenhängenden Berufseintritt in die
Laufbahn des gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienstes ist die allgemeine Hochschulreife (Abitur) bzw. die volle Fachhochschulreife (oder ein als gleichwertig anerkannter
Bildungsstand) die Grundvoraussetzung für die Einstellung. Jedoch streben auch immer
mehr Abiturienten eine Ausbildung im mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienst oder
eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten an.
Im Jahr 2012 wurden ein Stadtinspektor und eine Stadtinspektoranwärterin im gehobenen
nichttechnischen Dienst eingestellt. Außerdem konnte eine Stadtsekretäranwärterin (mit
Fachhochschulreife) im mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienst eingestellt werden.
Ein weiterer Stadtsekretäranwärter bringt eine Fachoberschulreife mit. Neben einem Ausbildungsplatz zur Kauffrau für Bürokommunikation wurden 2012 keine weiteren Ausbildungen angeboten.
Für das Einstellungsjahr 2013 wurden bereits Bewerbungsgespräche für die Ausbildungsstelle zur/zum Veranstaltungskauffrau/Veranstaltungskaufmann geführt. Hier ist beabsichtigt, eine Bewerberin aus dem Abiturjahrgang 2013 einzustellen.
Im Jahr 2013 werden zwei Ausbildungsplätze im gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst angeboten. Zudem ist beabsichtigt, zwei Ausbildungsplätze im mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienst zu besetzen sowie zwei Auszubildende zur/zum Verwaltungsfachangestellten einzustellen.
Die Stadt Brühl beabsichtigt ferner, im Jahr 2013 folgende Ausbildungsstellen anzubieten:
eine Fachkraft für Abwassertechnik
(schulische Voraussetzung: Fachoberschulreife)
eine/ein IT-System-Elektroniker/in
(schulische Voraussetzung: Fachoberschulreife, Abschluss der Höheren Handelsschule oder Fachhochschulreife bzw. allgemeine Hochschulreife)
eine/ein Kauffrau/Kaufmann für Bürokommunikation
(schulische Voraussetzung: Hauptschulabschluss oder Fachoberschulreife)
Die Ausbildungen werden teilweise über Bedarf angeboten, so dass nach Abschluss der
Ausbildung eine Übernahme nicht gewährleistet werden kann.
Bgm.
Zust. Dez.
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2. Beteiligung der Stadt Brühl am ehrenamtlichen Mentorenprogramm „BerufswahlMentoren für Brühler Oberstufen-Schüler/innen“
Die Stadt Brühl hat sich an der ehrenamtlichen Initiative zur Unterstützung von Brühler
Oberstufen-Schüler/innen beteiligt.
Die Initiative hat sich zur Aufgabe gemacht, Brühler Oberstufen-Schüler/innen in Zusammenarbeit mit den Schülervertretungen und Schulpflegschaften und der Agentur für Arbeit
mit einem Beratungsangebot zur Berufswahl zur Seite zu stehen.
Engagierte Fach- und Führungskräfte aus Brühler Unternehmen unterstützen OberstufenSchüler/innen ehrenamtlich bei der Berufs- und Studienwahl. In der Funktion von Mentoren helfen sie planvoll bei der Vorbereitung von Berufs- oder Studienentscheidungen, indem sie als Gesprächspartner zur Verfügung stehen.
Die Mentorinnen und Mentoren werden, je nach Interessenslage der Abiturientin oder des
Abiturienten, durch die Initiatorinnen vermittelt.
Dieses Angebot kann, je nach Bedarf, individuell im Einzelkontakt oder im Gruppenrahmen erfolgen. Im Schulterschluss mit Fach- und Führungskräften aus Brühler Unternehmen wird eine Beratung zum Einblick in die Berufs- und Arbeitswelt ermöglicht, es werden
Erfahrungen zu möglichen beruflichen Veränderungen weitergegeben und Hilfestellungen
bei der Berufs- und Studienorientierung angeboten.
Die Mentorinnen und Mentoren bilden ihrerseits ein Netzwerk, so dass auch hier ein Erfahrungsaustausch und die Möglichkeit zur gegenseitigen Beratung gewährleistet ist.
Diese private Initiative wurde Ende Oktober 2012 im Rahmen einer Pressekonferenz mit
den regionalen Medien gestartet. Inzwischen wurde die Initiative auch den Schülerinnen
und Schülern der Brühler Gymnasien vorgestellt.
Bgm.
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