Daten
Kommune
Brühl
Größe
507 kB
Datum
10.12.2012
Erstellt
31.10.12, 19:10
Aktualisiert
31.10.12, 19:10
Stichworte
Inhalt der Datei
Anlage 1
C.
B.
A.
Finanzanlagen:
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Beteiligungen
3. Wertpapiere des Anlagevermögens
4. Sonstige Ausleihungen und Genossenschaftsanteile
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände:
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr:
€ 34.890,74; Vorjahr: T€ 31
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3. Sonstige Vermögensgegenstände
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
II.
III.
RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
Vorräte:
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
2. Waren
I.
UMLAUFVERMÖGEN
III.
Sachanlagen:
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken
2. Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen
II.
3. Verteilungsanlagen
4. Sonstige technische Anlagen
5. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Immaterielle Vermögensgegenstände:
Entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Rechte
I.
ANLAGEVERMÖGEN
Aktiva
141
75.714
1.217
3.135
13.830
571
3.074.968,20
1.826.685,49
11.175.847,80
1.866.637,76
136.560,66
75.965.427,34
9.478
458
32
490
33.249
33
50
65
33.397
9.551
1.395
994
1.963
26.501
9.477
3.121
784
T€
Vorjahr
6.274.194,11
504.961,11
32.383,84
537.344,95
33.249.287,46
33.000,00
50.319,59
49.225,87
33.381.832,92
9.709.922,37
1.743.699,98
778.033,02
3.237.783,25
28.005.818,54
9.112.405,46
3.423.974,46
861.384,71
€
31.12.2011
Bilanz der Stadtwerke Brühl GmbH zum 31.12.2011
F.
E.
RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafterin
5. Sonstige Verbindlichkeiten
davon aus Steuern:
€ 547.990,54; Vorjahr: T€ 896
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit:
€ 34.727,37; Vorjahr: T€ 31
VERBINDLICHKEITEN
1. Rückstellungen für Pensionen
2. Steuerrückstellungen
3. Sonstige Rückstellungen
RÜCKSTELLUNGEN
EMPFANGENE
ERTRAGSZUSCHÜSSE
C.
D.
SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSE
ZUM ANLAGEVERMÖGEN
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
Gewinnrücklagen
Jahresüberschuss
EIGENKAPITAL:
I.
II.
III.
IV.
B.
A.
38.040,10
75.965.427,34
49.361.483,46
42.530.718,51
2.485.117,18
0,00
464.165,51
3.881.482,26
166.307,00
1.053.022,07
3.949.297,00
5.168.626,07
2.549.984,16
34.413,88
5.090.400,00
7.292.313,04
2.338.117,85
4.092.048,78
18.812.879,67
€
31.12.2011
22
75.714
51.084
41.528
3.723
4
3.361
2.468
192
594
5.062
5.848
3.086
32
5.090
7.292
2.017
1.243
15.642
T€
Vorjahr
Passiva
Gewinn- und Verlustrechnung der Stadtwerke Brühl GmbH für die Zeit
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011
€
56.118.754,03
4.188.938,08
51.929.815,95
T€
Vorjahr
56.721
4.741
51.980
2. Andere aktivierte Eigenleistungen
432.722,09
193
3. Sonstige betriebliche Erträge
729.623,78
733
27.473.849,13
28.017
3.893.201,09
3.901
7.054.365,53
7.135
1.989.531,69
2.017
6. Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
2.760.702,15
2.956
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen
6.633.210,71
7.443
8. Erträge aus Beteiligungen
(von verbundenen Unternehmen)
1.022.340,00
0
9. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen
(von verbundenen Unternehmen)
2.838.507,62
2.406
10. Erträge aus anderen Wertpapieren
und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
26.338,15
26
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
21.980,98
308
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
1.988.863,03
1.736
13. Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
5.207.605,24
2.441
0,00
18
15. Steuern vom Einkommen und
vom Ertrag
868.911,96
923
16. Sonstige Steuern
246.644,50
257
17. Jahresüberschuß
4.092.048,78
1.243
1. Umsatzerlöse
abzüglich Strom- und Gassteuer
Umsatzerlöse ohne Strom- und Gassteuer
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe und für bezogene
Waren
b) Aufwendungen für bezogene
Leistungen
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und
für Unterstützung
(davon für Altersversorgung
€ 539.711,66; Vorjahr: T€ 564)
14. Außerordentliche Aufwendungen
= Außerordentliches Ergebnis
Anlage 2
Anhang 2011
Allgemeines
Der Jahresabschluss 2011 wurde nach den für große Kapitalgesellschaften maßgeblichen Vorschriften des HGB und des GmbHG aufgestellt.
Soweit Berichtspflichten wahlweise in der Bilanz bzw. Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang erfüllt werden können, wurden überwiegend die Angaben in den Anhang aufgenommen.
Besonderheiten der Versorgungswirtschaft wurden berücksichtigt. Für
die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.
Bilanzierungs- und
Bewertungsgrundsätze
Die Bewertung von immateriellen Vermögensgegenständen und
Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter
Berücksichtigung von Lohn- und Materialgemeinkostenzuschlägen.
Bewegliche Vermögensgegenstände werden – soweit ihre Nutzung
zeitlich begrenzt ist - entsprechend ihrer voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer planmäßig grundsätzlich degressiv abgeschrieben. Die lineare Abschreibungsmethode findet auf die im Jahr 1986 zugegangenen Mittelspannungsanlagen und auf das Sachanlagevermögen des Karlsbades Anwendung.
Geringwertige Vermögensgegenstände des Anlagevermögens zum
Einzelanschaffungspreis bis zu EUR 410,00 werden im Zugangsjahr
voll abgeschrieben.
Bau- und Ertragszuschüsse, die ab 2003 vereinnahmt wurden, mindern die Anschaffungs- und Herstellungskosten des bezuschussten
Vermögensgegenstandes.
Anteile an verbundenen Unternehmen und Wertpapiere des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten ausgewiesen. Bei nicht
vorübergehender Wertminderung erfolgt eine Abschreibung auf den
niedrigeren beizulegenden Wert.
Niedrig verzinsliche und unverzinsliche Ausleihungen sind mit dem
Barwert aktiviert.
Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu durchschnittlichen Einstandspreisen unter Beachtung des Niederstwertprinzips.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit
dem Nominalwert unter Berücksichtigung des erkennbaren Ausfallrisikos bewertet. Uneinbringliche Forderungen werden voll abgeschrieben.
Bis zum Jahr 2002 empfangene Ertragszuschüsse werden mit jährlich
5 % des Ursprungswertes erfolgswirksam aufgelöst.
-1-
Anlage 3
Anhang 2011
Die Pensionsrückstellungen sind versicherungsmathematisch nach
dem Anwartschaftsbarwertverfahren (PUC) unter Anwendung der Richttafeln 2005 ermittelt. Die Bewertung wird im Rahmen des § 253 Abs. 1
und 2 HGB unter Zugrundelegung eines Rechnungszinsfußes von
5,14 % sowie eines Gehaltstrends von 1 % ermittelt. Eine Fluktuation ist
nicht berücksichtigt. Fehlbeträge bestehen nicht.
Die Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen werden nach
§ 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit einem laufzeitadäquaten Zinssatz abgezinst.
Die Jubiläumsrückstellungen wurden für handelsrechtliche Zwecke
pauschal mit einem Rechenzinsfuß von 5,14% und unter Berücksichtigung einer Fluktuation von 5% ermittelt. Der Rechnungszins ist den von
der Deutschen Bundesbank für den 31. Dezember 2011 bekannt gegebenen Abzinsungssätzen entnommen.
Mit der Bildung von Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen werden alle erkennbaren Risiken sowie ungewisse Verbindlichkeiten abgedeckt. Die Rückstellungen gemäß § 249 Abs.1 HGB berücksichtigen alle erkennbaren Risiken sowie alle ungewissen Verpflichtungen. Die Bewertung erfolgt jeweils in Höhe des Erfüllungsbetrages,
der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, um
zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftige Preis- und
Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichend objektive Hinweise für den Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben
Geschäftsjahre abgezinst.
Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag passiviert.
-2-
Anhang 2011
Angaben zu
Positionen der Bilanz
Anlagevermögen
(1)
Anteilsbesitz
(2)
Die Entwicklung des Anlagevermögens wird in einer Übersicht
gesondert dargestellt.
Anteil Eigenkapital Ergebnis
%
TEUR
TEUR
Gebausie Gesellschaft für 79,0
Bauen und
Wohnen GmbH der Stadt
Brühl, Brühl
Gastronomiebetriebe im 100,0
Karlsbad Brühl GmbH,
23.794
2.779
26
46
Brühl
Wertpapiere
(3)
Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
(4)
Die Wertpapiere des Anlagevermögens betreffen wie im Vorjahr
Anteile an der RWE AG, Essen, und an der WV Energie AG,
Frankfurt am Main (vormals Wirtschaftlichen Vereinigung deutscher Versorgungsunternehmen AG, Frankfurt am Main).
Forderungsspiegel
31.12.2011
davon Restlaufzeit
> 1 Jahr
EUR
EUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
6.274.194,11
34.890,74
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3.074.968,20
0,00
sonstige Vermögensgegenstände
1.826.685,49
0,00
11.175.847,80
34.890,74
Gesamt
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten
überwiegend Forderungen aus Energie- und Wasserlieferungen. Dem Ausfallrisiko wird durch Bildung einer Pauschalwertberichtigung in Höhe von 1% Rechnung getragen. Forderungen
an insolvente Kunden werden zu 100%, überfällige Forderungen in Abhängigkeit von der Altersstruktur zwischen 20% und
100% einzelwertberichtigt.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen
überwiegend die Gewinnabführung der Gebausie GmbH.
-3-
Anhang 2011
Bei den sonstigen Vermögensgegenständen werden hauptsächlich Steuererstattungsansprüche und Forderungen aus
Energielieferungen ausgewiesen.
Eigenkapital
(5)
Das Stammkapital beträgt 5.090.400,00 EUR.
Rücklagen
(6)
Bei den Gewinnrücklagen handelt es sich auschließlich um andere Gewinnrücklagen. Den Gewinnrücklagen wurden im Berichtsjahr 320.840,73 EUR aus dem Jahresüberschuss zum 31.
Dezember 2010 zugeführt.
Rückstellungen
(7)
Rückstellungen
Pensionsrückstellung
Steuerrückstellung
Sonstige Rückstellungen
Gesamt
31.12.2010
Zuführung
EUR
EUR
192.263,00
594.043,64
5.062.065,00
5.848.371,64
Inanspruchnahnahme/Auflösung
EUR
Aufzinsung
31.12.2011
EUR
0,00
652.753,67
579.984,00
35.071,00
193.774,64
1.742.517,00
9.115,00
0,00
49.765,00
1.232.737,67
1.971.362,64
58.880,00
166.307,00
1.053.022,07
3.949.297,00
5.168.626,07
Aus der Abzinsung der Rückstellungen gemäß § 253 Abs. 2
Satz 1 HGB ergibt sich ein Zinsaufwand von 59 TEUR. Dieser
ist gemäß § 277 Abs. 5 Satz 1 HGB unter dem Posten „Zinsen
und ähnliche Aufwendungen“ ausgewiesen.
Sonstige Rückstellungen sind im Wesentlichen für Zusatzversorgung, Altersteilzeit, Jahresabschlusskosten, übrige Verpflichtungen im Personalbereich, Mehrerlösabschöpfung und
Anreizregulierung gebildet worden.
Nach mehreren BGH-Beschlüssen in 2008 haben Netzbetreiber, welche zwischen dem 01. November 2005 (Strom) bzw.
dem 01. Februar 2006 (Gas) und der erstmaligen Genehmigung der Netzentgelte Mehrerlöse vereinnahmt haben, diese
Mehrerlöse rechtsgrundlos erhalten und dürfen diese nicht behalten. Für die Pflicht zur Herausgabe ist gemäß § 249 Abs. 1
HGB eine Rückstellung für ungewisse Verbindlichkeiten zu bilden. Für den Zeitraum ab dem 01. Januar 2007 wurden von der
Bundesnetzagentur genehmigte Netzentgelte abgerechnet. Die
Gesellschaft hat zum 31. Dezember 2011 eine Rückstellung
i.H.v. 1.435 TEUR für im Zeitraum vom 01. November 2005 bis
zum 31. Dezember 2006 vereinnahmte Mehrerlöse in der Sparte Strom sowie i.H.v. 890 TEUR für den Zeitraum vom 01. Februar 2006 bis zum 31. Dezember 2006 in der Sparte Gas gebildet.
Die Rückstellung ist in Höhe von 256 TEUR nach § 253 Abs. 2
Satz 1 HGB entsprechend der Restlaufzeit abgezinst. Die Zinssätze sind den von der Deutschen Bundesbank für den 31. Dezember 2011 bekannt gegebenen Abzinsungssätzen entnommen.
-4-
Anhang 2011
Im Rahmen der Anreizregulierung werden nach § 5 ARegV die
Differenz zwischen den genehmigten Erlösobergrenzen und
den vom Netzbetreiber unter Berücksichtigung der tatsächlichen Mengenentwicklung erzielten Erlöse auf einem Regulierungskonto verbucht. Die Erlöse aus Netzentgelten in den Tätigkeiten Gas und Strom lagen im Geschäftsjahr unter den für
das Jahr 2011 genehmigten Erlösobergrenzen. Die Rückstellung dotiert zum 31. Dezember 2011 auf 231 TEUR.
Verbindlichkeiten
(8) Restlaufzeiten:
Verbindlichkeiten
Gesamt
bis 1 Jahr
1-5 Jahre
über 5 Jahre
EUR
EUR
EUR
EUR
Kreditinstitute
Lieferungen und
Leistungen
Verbundene
Unternehmen
Stadt Brühl
Sonstige
42.530.718,51
2.046.276,90
8.737.917,49
31.746.524,12
2.485.117,18
2.485.117,18
0,00
464.165,51
3.881.482,26
0,00
81.171,85
3.881.482,26
29.003,51
353.990,15
Gesamt
49.361.483,46
8.494.048,19
8.766.921,00
32.100.514,27
Die Bankverbindlichkeiten sind durch Bürgschaften der Stadt Brühl
besichert.
Derivate Finanzinstrumente
In 2008 und 2010 hat die Gesellschaft jeweils zur Absicherung des
Zinsrisikos von variabel verzinsten Darlehen in Höhe von 2,6 Mio.
EUR und 8,7 Mio. EUR Zinssatz-Swaps abgeschlossen. Die Nominalwerte der Grundgeschäfte betragen zum 31. Dezember 2011
1,7 Mio. EUR und 6,6 Mio. EUR. Die daraus resultierenden synthetischen Festzinsdarlehen neutralisieren das Zahlungsstromänderungsrisiko, da sie dem selben Risiko ausgesetzt sind (6-MonatsEuribor). Drohverlustrückstellungen mussten nicht gebildet werden.
Der negative Marktwert resultiert aus dem niedrigeren Zinsniveau
zum Bilanzstichtag.
Übersicht Zins-Swap:
Nominalwert EUR
1.702.226,08
6.555.469,66
Geschäftsart
Zinsswap
Zinsswap
Marktwert EUR
-222.627,88
-364.630,28
Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Kundenüberzahlungen und Umsatzsteuerschulden.
-5-
Anhang 2011
Latente Steuern
Sonstige finanzielle
Verpflichtungen
Für die Ermittlung der Steuerlatenzen findet gemäß § 274 HGB das
bilanzorientierte Temporary-Konzept Anwendung. Grundsätzlich besteht eine Verpflichtung zur Passivierung latenter Steuern sowie ein
Wahlrecht zur Aktivierung latenter Steuerüberhänge nach der Verrechnung mit passiven latenten Steuern. Dieses Aktivierungswahlrecht nimmt die Gesellschaft in der Form in Anspruch, dass entsprechende aktive latente Steuern im Jahresabschluss nach § 274 Abs. 1
Satz 2 HGB nicht ausgewiesen werden.
(9) Aufteilung:
TEUR
Investitionen lt. Wirtschaftsplan 2012
Energie- und Wasserbezug
Konzessionsabgabe
9.822
30.924
2.818
43.564
Angaben zu Positionen der
Gewi nn - und Verlustrechnung
Umsatzerlöse
(10)
Die Umsatzerlöse verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Betriebszweige:
TEUR
Strom
Gas
Wasser
Wärme
Bus
Parken
Bäder
Stadt-Service-Betriebe
21.941
14.591
4.670
1.029
1.031
855
1.446
5.171
Installationen und andere Leistungen
660
Auflösung Ertragszuschüsse
536
51.930
Sonstige betriebliche
Erträge
(11)
Die sonstigen betrieblichen Erträge umfassen im Wesentlichen
mit 113 TEUR Erträge aus Mieten und Pachten, mit 112 TEUR
Erträge für Gebühreneinzug der Stadt Brühl, mit 57 TEUR Erträge aus Personalkostenerstattungen sowie mit 52 TEUR Erträge aus Schadenersatz.
Abschreibungen
(12)
Die Abschreibungen enthalten ausschließlich planmäßige Abschreibungen.
-6-
Anhang 2011
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
(13)
Neben der voll erwirtschafteten Konzessionsabgabe umfassen
die übrigen betrieblichen Aufwendungen vor allem Aufwendungen für Fremdlieferungen (1.044 TEUR), Mieten und Pachten
(831 TEUR) sowie Werbekosten (233 TEUR).
Sonstige Zinsen und
ähnliche Erträge
(14)
In den Positionen sind im Wesentlichen Erträge aus Bankzinsen von 15 TEUR enthalten.
Zinsen und ähnliche
Aufwenungen
(15)
In den Positionen sind Darlehenszinsen von 1.598 TEUR sowie
Zinsen aus der Abzinsung langfristiger Rückstellungen von 59
TEUR enthalten.
Periodenfremde Erträge
und Aufwendungen
(16)
Den periodenfremden Erträgen in Höhe von 56 TEUR stehen
periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 63 TEUR gegenüber.
Steueraufwand
(17)
Die Ertragsteuern beziehen sich nur auf das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Unter den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind Steuererstattungen für Vorjahre
von 73 TEUR enthalten.
Sonstige Angaben
Angaben zur Belegschaft
Die Zahl der durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer des
Geschäftsjahres, getrennt nach Mitarbeitergruppen:
Angestellte
gewerbliche Arbeitnehmer
Auszubildende
Konzern
2011
2010
81
97
78
105
178
12
190
183
11
194
Die Stadtwerke Brühl GmbH, Brühl stellt als Konzernmutter einen Konzernabschluss auf. Der Konzernabschluss wird im
elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht.
-7-
Anhang 2011
Organe der Gesellschaft
Aufsichtsrat
Geschäftsführer
Hans Meeth
Frithjof Berg
Michael Kreuzberg
Dieter Freytag
Johannes Bortlisz-Dickhoff
Dr. Albert Dahm
Franziska Grafe
Dr. Herbert Heermann
Hanns-H. Hosmann
Hans-Theo Klug
Holger Köllejan
Jochem Pitz
Michael vom Hagen
Gerd Sester
Guido Fisch
Fritz Wittig
Kaufm. Angestellter/Rentner
Diplom-Verwaltungswirt
Bürgermeister
Stadtkämmerer
Geschäftsführer
Arzt
Versicherungsmathematikerin
Dozent
Diplom-Kaufmann
Oberstudiendirektor
Diplom-Kaufmann
Rechtsanwalt
Kfm. Angestellter/Einkäufer
Gas-/Wasser-Monteur
Gas-/Wasser-Monteur
Techn. Angestellter
Vorsitzender
Stellv.Vorsitzender
bis 31.01.2012
ab 01.02.2012
Erwin Gardemann
Vergütungen
Ergebnisverwendungsvorschlag
Die Aufsichtsratsvergütung betrug für die Zeit vom 01.01.2011 bis
31.12.2011 insgesamt 19.500,00 EUR. Die Geschäftsführervergütungen werden unter zutreffender Inanspruchnahme der Schutzklauseln
nach § 286 Abs. 4 HGB nicht angegeben. Vorschüsse oder Kredite an
den Geschäftsführer bestanden i.H.v. 4 TEUR zu einer Verzinsung
von 3,25%. Die vollständige Tilgung des Kredits erfolgte im Januar
2011.
Die Geschäftsführung schlägt vor, von dem Bilanzgewinn in Höhe von
4.092.048,78 EUR einen Betrag in Höhe von 814.000,00 EUR an den
Gesellschafter auszuschütten und 3.278.048,78 EUR in die Gewinnrücklage einzustellen.
Angabe nach § 285
Nr. 17 HGB
Auf die Angabe des Honorars des Abschlussprüfers gemäß § 285
Nr.17 HGB wird verzichtet. Die Angabe erfolgt im Konzernabschluss
der Stadtwerke Brühl GmbH.
Brühl, den 10. August 2012
Erwin Gardemann
Geschäftsführer
Stadtwerke Brühl GmbH
-8-
4.
3.
2.
121.092.962,48
3.237.783,25
5.051.721,61
7.911.095,32
73.569.913,43
8.792.517,68
22.529.931,19
3.094.319,05
Anschaffungs- und
Herstellungskosten
Stand 31.12.2011
0,00
4.928.740,32
33.404.975,89
72.368,84
Sonstige Ausleihungen und
Genossenschaftsanteile
154.973.500,21
33.000,00
50.319,59
Beteiligungen
0,00
18.176,69
2.328.159,80
157.574.080,73
33.386.799,20
54.192,15
50.319,59
33.000,00
18.176,69
2.299.651,01
0,00
392.866,41
386.749,29
749.174,19
596.181,61
174.679,51
10.332,10
Abgänge
33.249.287,46
0,00
-7.371,71
-456.053,12
3.181,13
0,00
443.354,45
0,00
2.145,83
7.371,71
Umbuchungen
33.249.287,46
Wertpapiere des Anlagevermögens
Anteile an verbundenen Unternehmen
FINANZANLAGEN
III.
1.
4.745.984,88
118.654.000,32
162.298,08
1.730.598,87
5.279.108,81
1.963.237,50
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
553.602,22
1.582.215,44
657.604,46
59.665,81
182.755,44
Zugänge
Andere Anlagen,Betriebs- und Geschäftsausstattung
5.
7.744.242,39
72.293.517,73
8.731.094,83
22.642.799,06
2.914.524,00
Sonstige Technische Anlagen
Verteilungsanlagen
Erzeugungs-, Gewinnungs- und
Bezugsanlagen
Grundstücke, grundstücksähnliche
Rechte und Bauten einschl. der
Bauten auf fremden Grundstücken
SACHANLAGEN
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Anschaffungs- und
Herstellungskosten
Stand 01.01.2011
6.
4.
3.
2.
1.
II.
I.
Anlagenspiegel
Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2011
Anlage zum Anhang
0,00
0,00
0,00
Zuschüsse
0,00
0,00
0,00
0,00
94.291.251,50 511.190,88
7.803,10
7.803,10
92.152.691,36 511.190,88
0,00
4.285.133,78
6.348.881,16
62.742.724,60 511.190,88
5.609.794,25
13.166.157,57
2.130.757,04
Abschreibungen
Stand 01.01.2011
2.836,82
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
2.760.702,15 2.836,82
0,00
363.096,69
386.749,29
719.536,10
587.847,21
167.701,76
10.332,10
Abgänge
0,00
0,00 2.235.263,15
0,00
0,00 2.224.931,05
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Zuschrei- Umbubungen chungen
0,00 2.836,82
2.648.192,75
0,00
351.651,50
205.263,47
1.325.611,68
346.596,18
419.069,92
112.509,40
Zugänge
95.325.044,56
4.966,28
4.966,28
93.087.143,94
0,00
4.273.688,59
6.167.395,34
63.859.991,06
5.368.543,22
13.417.525,73
2.232.934,34
Abschreibungen
Stand 31.12.2011
62.249.036,17
33.381.832,92
49.225,87
50.319,59
33.000,00
33.249.287,46
28.005.818,54
3.237.783,25
778.033,02
1.743.699,98
9.709.922,37
3.423.974,46
9.112.405,46
861.384,71
Restbuchwert
(31.12.11)
60.682.248,71
33.397.172,79
64.565,74
50.319,59
33.000,00
33.249.287,46
26.501.308,96
1.963.237,50
993.975,03
1.395.361,23
9.550.793,13
3.121.300,58
9.476.641,49
783.766,96
Restbuchwert
(31.12.10)
D
Lagebericht
D.1
Allgemeine Rahmenbedingungen
D.1.1 Wirtschaftliche Lage
Das bedeutendste Thema des Geschäftsjahrs 2011 war in der Energieversorgungsbranche das
tragische Unglück im Kernkraftwerk der japanischen Stadt Fukushima. Nach diesem Ereignis wurde
nahezu weltweit das Thema Energieversorgung neu diskutiert. Resultat dessen war, dass die
Bundesregierung in Folge der Ereignisse eine grundsätzliche Energiewende einleitete, die mit
Verabschiedung des Bundesrates am 08.07.2011 endgültig auf den Weg gebracht wurde. Damit
wurde der Ausstieg aus der Kernenergie bis 2022 beschlossen und gleichzeitig als Ziel der noch
intensivere Ausbau der erneuerbaren Energien auf den Weg gebracht.
Neben den Ereignissen von Fukushima zeichnete sich das energiepolitische Umfeld in 2011 dadurch
aus, dass im Vergleich zum Vorjahr ein gebremstes Wirtschaftswachstum festzustellen war. Laut dem
Bericht der OECD sank das weltweite reale Bruttoinlandsprodukt von 5,0% auf 3,8%. Diese
Entwicklung ist im Wesentlichen auf eine restriktivere Wirtschaftspolitik, eine nachlassende Nachfrage
der Schwellenländer und die immer weiter zunehmende Verschuldung vieler Staaten zurück zu
führen. Insbesondere im Euroraum fand keine zunehmende Nachfrage bei öffentlichen Auftraggebern
statt.
Die Entwicklung in der Bundesrepublik war im Vergleich zum gesamten Euro-Raum dabei noch als
positiv zu bezeichnen. Deutschland gehörte in 2011 zu einen der wenigen Ländern mit hohen
Wachstumsraten. So verzeichnete die OECD in Deutschland ein Wachstum von 3,0% im Vergleich
zum Euroraum von 1,6%.
D.1.2 Energiewirtschaft und Wettbewerb
Der Primärenergieverbrauch sank nach Angaben der AG Energiebilanzen in Deutschland von 2010
auf 2011 von 14.121 Petajoule um 747 Petajoule (5,3%) auf 13.374 Petajoule (=3.715 TWh). Dieser
entsprach dem niedrigsten Verbrauch seit der Wiedervereinigung. Grund hierfür waren die hohen
Energiepreise und insbesondere die milde Witterung. Die Witterung wirkt sich durch den hohen Anteil
des
temperaturabhängigen
Wärmebedarfs
an
der
Primärenergienachfrage
stark
auf
den
Gesamtverbrauch aus. Insbesondere beim Erdgas und beim Mineralöl war der Einbruch erkennbar.
Alleine der Erdgasverbrauch ging um 12,9% zurück.
Im Bereich der Erzeugung von Strom war auf der einen Seite ein klarer Abwärtstrend bei Kernenergie
und auf der anderen Seite ein deutlicher Aufwärtstrend bei den erneuerbaren Energien zu erkennen.
So erreichten die erneuerbaren Energien in 2011 mit 122 TWh einen Anteil von 19,9% und waren
damit nach der Braunkohle der Energieträger mit dem zweitstärksten Anteil an der deutschen
Stromerzeugung.
Diese Tendenz wirkte sich in vielerlei Hinsicht auch auf die Energiepreise aus. Nachdem zum Anfang
des zweiten Quartals eine deutliche Preissteigerung aufgrund des Moratoriums zu verzeichnen war,
-1-
Anlage 4
fielen die Preise aufgrund sinkender Kosten für CO2 - Zertifikate auf ein stabiles Niveau bis zum
Jahresende. So lag der Preis für das Baseload des Folgejahres im Jahresdurchschnitt bei knapp unter
50 €/MWh. Der Zubau, insbesondere der Photovoltaik, führte auf der einen Seite jedoch auch dazu,
dass die Umlagen und damit die Kosten der Energie entsprechend stiegen. Positiver Effekt des PVZubaus ist dagegen aber auch, dass in den letzten Jahren die Differenz zwischen Peak- und Baseload
abnimmt, was vor allem auf den Zubau des „Peak-lastigen“ Photovoltaikstroms zurück zu führen ist.
Auf dem Energiemarkt Brühl musste sich unser Vertrieb unter den Voraussetzungen auch 2011 einem
weiter zunehmenden Wettbewerb stellen. So bieten laut verivox mittlerweile 56 Erdgas- und 97
Stromanbieter entsprechende Energielieferungen in Brühl an.
D.2
Die Sparten der Stadtwerke Brühl
Im vergangenen Jahr wurde mit Bildung der Organschaft zwischen den Stadtwerken Brühl GmbH und
der Gebausie Gesellschaft für Bauen und Wohnen GmbH der Stadt Brühl (kurz: Gebausie) die
steuerrechtliche Verknüpfung der beiden Unternehmen vollzogen. Im Geschäftsjahr 2011 wurde im
Nachgang auch die organisatorische Verknüpfung vorbereitet. Zeichen hierfür war der Anbau des
Stadtwerke Gebäudes an der Engeldorfer Straße/Berger Straße. Die Erweiterungsarbeiten dienen der
Kapazitätserweiterung um die Büroräume der Gebausie in das Verwaltungsgebäude der Stadtwerke
Brühl zu integrieren, um somit weitere Synergien zu heben. Geplanter Umzugstermin ist Spätsommer
2012.
Neben der Verknüpfung mit der Gebausie und der ständigen Optimierung der Strukturen der
Stadtwerke
Brühl
GmbH
wurde
in
2011
ein
besonderer
Fokus
auf
den
Ausbau
der
Erzeugungskapazitäten gelegt. So wurde zum einen eine weitere Bürgersolaranlage gebaut und ein
mit Bioerdgas betriebenes Blockheizkraftwerk im KarlsBad errichtet, mit dem wir regenerativ
erzeugten Strom in Brühl erzeugen und zudem unseren Kunden unter dem Namen „BRÜHLStrom Bio“
anbieten. Auch zukünftig wollen die Stadtwerke weiter einen Fokus auf den Ausbau von
Erzeugungskapazitäten legen, um zum einen ein weiteres Standbein als Ertragsquelle aufzubauen
und auf der anderen Seite die von der Bundesregierung eingeleitete Energiewende aktiv zu
unterstützen.
Auch hiermit wird die in den Vorjahren bereits eingeleitete Diversifizierung fortgeführt, um die
Abhängigkeit vom Netzbetrieb und Energievertrieb zu reduzieren. Denn auch in 2011 fand aufgrund
der bereits eingangs erwähnten Wettbewerbsverschärfung keine Entspannung statt. Die Ergebnisse
im wichtigsten Bereich Energieversorgung stellten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr wie folgt dar:
Abnahme (Vertrieb SW Brühl)
2011
2010
Strom
MWh
128.126
133.596
Gas
MWh
318.327
416.948
Wasser
Tm³
2.768
2.802
Wärme
MWh
9.670
11.478
Delta
Umsatz (Vertrieb SW Brühl)
2011
2010
-4,09% T€
-23,65% T€
19.869
19.466
2,07 %
13.900
15.947
-12,84%
-1,21% T€
-15,75% T€
4.670
4.718
-1,02%
1.029
1.061
-3,02%
-2-
Delta
Im Folgenden werden alle Sparten erläutert und die Entwicklung der Sparten dargestellt.
D.2.1 Stromversorgung
Aufgrund der eingangs bereits erwähnten Einflüsse war auf dem Beschaffungsmarkt für Strom im Jahr
2011 wieder eine verstärkte Volatilität zu beobachten.
Die Bezugspreise für Strom Jahresfuture 2011, welcher überwiegend in 2010 beschafft wurde, lagen
Ende Juni bei 53 €/MWh Base und bei 71 €/MWh Peak.
Insgesamt ermöglicht die vergangene Eindeckung am Terminmarkt für das Stromportfolio der
Stadtwerke Brühl GmbH mit der leichten Reduzierung der KWK-Umlage von 0,130 auf 0,030 ct/kWh
eine teilweise Kompensation der für das Lieferjahr 2011 anfallenden Mehrkosten, entstanden durch
die deutliche Erhöhung der EEG-Umlage von 2,047 ct/kWh auf 3,53 ct/kWh.
Im Tarifsegment stieg der Strompreis um 0,933 ct/kWh netto.
Unsere lokalen Produktangebote wie z.B. der Treuebonus stoßen im Stromgeschäft mit Privatkunden
auf positive Resonanz. Auch über die Stadtgrenzen von Brühl hinaus hat das Produkt BrühlStrom
Regional den Stadtwerken Brühl GmbH zu größerer Aufmerksamkeit verholfen. Dennoch blieb der
Stromabsatz der Stadtwerke Brühl GmbH aufgrund des intensiven Wettbewerbs hinter dem
Vorjahreswert zurück.
Im Ergebnis lieferte der Vertrieb der Stadtwerke 128,1 GWh. Der Absatz ging damit im Jahr 2011 um
5,5 GWh leicht zurück. Insgesamt wurden durch das Netz der Stadtwerke Brühl GmbH 191,8 GWh
geliefert. Die Anzahl der eingebauten Stromzähler erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 55 Stück auf
nunmehr 28.450 Zähler. Der Mengenrückgang ist im Wesentlichen durch eine Zunahme der
Abgabemengen durch fremde Energieversorger begründet.
D.2.2 Gasversorgung
Nahezu gleich mit den Preisen zum Jahresende 2010 schloss das Erdgas im Marktgebiet NCG (Net
Connect Germany) das Jahr 2011 ab. Der Angebotsseite stand eine witterungsbedingte schwache
Nachfrage im gesamten Jahresverlauf gegenüber. Auch im Gaswirtschaftjahr 2010/2011 lagen die
Spotmarktpreise teilweise deutlich unter den Grenzübergangspreisen. Preise über ölpreisgebundene
Lieferverträge konnten so durch Händler mit flexibler Beschaffungsstrategie deutlich unterboten
werden. Um weiteren Kundenverlusten vorzubeugen, bauten die Stadtwerke Brühl GmbH ein flexibles
Gasbezugsportfolio seit Juli 2011 zur Belieferung Ihrer Kunden ab Oktober 2012, auf.
Im Ergebnis konnte die Stadtwerke Brühl GmbH in 2011 beim Erdgasvertrieb 318,3 GWh Erdgas
verkaufen, was einer witterungsbedingten Abnahme von 98,6 GWh entspricht. Insgesamt wurden
durch das Netz der Stadtwerke Brühl GmbH 365,1 GWh geliefert.
Durch innovative Produktangebote, die ein Höchstmaß an Transparenz erfüllen, streben die
Stadtwerke Brühl GmbH an, ihre Position als leistungsstarker Partner weiter zu festigen. Mit dem
Bezug von Bioerdgas zum Betrieb der neu erbauten BHKW-Anlage im KarlsBad Brühl wird nicht nur
umweltfreundlich Wärme produziert, sondern auch gleichzeitig die Belieferung mit vor Ort erzeugtem
Ökostrom weiter ausgebaut und sichergestellt.
-3-
Der zuletzt zum 01.04.2010 angepasste allgemeine Erdgastarif wurde moderat zum 01.01.2011 um
0,2 ct./kWh erhöht, um im Anschluss über die Kälteperiode im Frühjahr 2011 Preisstabilität zu
gewährleisten. Im Sommer mussten die Gaspreise zum 01.08.2011 um 0,767 ct./kWh erhöht werden.
Die Anzahl der eingebauten Gaszähler erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 42 Stck. auf nunmehr
11.962 Zähler.
D.2.3 Wasserversorgung
Wie bereits in den Vorjahren haben die Stadtwerke Brühl GmbH auch im Geschäftsjahr 2011 in die
Wasserversorgungsinfrastruktur investiert. Neben der Sanierung der Erdbehälter (Fertigstellung in
2012), dem weiteren Ausbau des Leitungsnetzes und neuen Hausanschlüssen wurde insbesondere
im Bereich Schwadorf Maßnahmen zur Stabilisierung des Wasserdrucks durchgeführt. So wurde im
Jahr 2011 mit der Erstellung einer weiteren Trinkwasser-Druckzone begonnen, die im Frühjahr 2012
fertiggestellt wurde. Der Bereich Schwadorf wird nach der Inbetriebnahme der Druckzone über eine
Druckminderanlage aus der Trinkwasser-Druckzone 3 versorgt. Hierdurch können wir unseren
Kunden einen um ca. 0,80 bar höheren Druck liefern. Außer den bereits erwähnten routinemäßigen
Erneuerungen wurde im Laufe des Geschäftsjahres zudem mit dem kompletten Rückbau der
Trinkwasserleitungen aus Asbestzement (AZ) begonnen. Zwar geht keine Gefährdung von den AZLeitungen aus, es wird trotzdem angestrebt, diese Leitungen durch moderne Polyethylen-Leitungen zu
ersetzen. Mit Abschluss der Baumaßnahme Stephanstraße wurde im Frühjahr 2012 die letzte AZLeitung in Brühl außer Betrieb genommen. Der Wasserabsatz ist im vergangenen Jahr leicht um 34
Tm³ auf 2,77 Mio. m³ gesunken. Dies ist sowohl auf klimatische Ursachen, als auch durch den Trend
zum Wassersparen zurück zu führen. Die Kostenstruktur im Bereich der Wasserversorgung zeichnet
sich durch einen großen Anteil an Fixkosten und einen nur geringen Anteil an variablen Kosten
(größtenteils Wasserbezugskosten) aus. Hingegen stellt sich die Erlösstruktur bei deutschen
Wasserversorgern oft so dar, dass nur ein geringer Teil durch fixe Erlöse erzielt wird. Der Großteil der
Erlöse ergibt sich aus dem variablen Arbeitspreis des Wasserabsatzes und ist dadurch sehr volatil und
setzt zudem die falschen Anreize. Dieser Effekt ist in Brühl besonders stark ausgeprägt, da in der
Vergangenheit bei Preisanpassungen vorwiegend der Arbeitspreis erhöht wurde, so dass sich die
fixen Kosten noch weniger durch fixe Erlöse decken lassen, als bei anderen vergleichbaren
Wasserversorgern. Im Zuge der bereits angesprochenen Neukalkulation der Wasserentgelte ist daher
als Handlungsempfehlung ausgesprochen worden, die fixen Erlöse im Verhältnis zu den
Gesamterlösen zu erhöhen, was durch eine Anpassung der Preisstruktur zugunsten des Grundpreises
möglich ist. Ziel ist es, trotz der Anpassung eine möglichst hohe Preisstabilität zu generieren. Und dies
obwohl in der letzter Zeit massive Investitionen in die Wasserinfrastruktur stattfanden.
D.2.4 Wärmeversorgung
Die Sparte Wärmeversorgung teilt sich in den Bereich Nahwärme und Fernwärme auf. Unter der
Nahwärmeversorgung definiert die Gesellschaft so genannte Heizungsanlagen, welche die
Gesellschaft als Contractor beim Kunden betreiben und dem Kunden, die in der Anlage produzierte
Wärme verkaufen. Die in 2011 abgegebene Menge belief sich auf 7,2 GWh, in 2010 lag die Abgabe
bei 8,4 GWh.
-4-
Im Bereich der Fernwärmeversorgung betreibt die Gesellschaft im Wohngebiet „An der Alten
Zuckerfabrik“ ein Blockheizkraftwerk mit 1,7 MW thermischer und 1,3 MW elektrischer Leistung.
Hiermit versorgen die Stadtwerke im angrenzenden Wohngebiet, über ein eigens hierfür errichtetes 3
km langes Fernwärmenetz, die Wohneinheiten mit Wärme. Die abgegebene Fernwärme lag mit 2,4
GWh unter der Abgabemenge von 2010.
Die Entwicklung des Wärmeabsatzes ist ohne Veränderung der Anschlussrate ausschließlich
witterungsgeführt. Durch die vergleichsweise hohen Temperaturen des abgelaufen Geschäftsjahres
2011 ging die Nachfrage in der gesamten Wärmeversorgung (Fernwärme und Nahwärme) um
insgesamt 1,81 GWh auf 9,67 GWh zurück.
Im Rahmen von Contractingaktivitäten im Bereich Wärme hat die Stadtwerke Brühl GmbH einen
weiteren Ausbau für diverse Projekte über sämtliche Stufen der Wertschöpfung geprüft. Von der
ersten Bedarfsanalyse über die Planung, Finanzierung und Realisierung bis hin zur Wartung und
Instandhaltung der Anlagen beim Kunden. Neue Projekte wurden nicht realisiert.
D.2.5 Verkehrsbetrieb
Ein weiteres Angebot der Stadtwerke für die Brühler Bürger ist der 1998 eingeführte Stadtbus, welcher
2003 mit dem Anruf-Sammeltaxi (AST) ergänzt wurde.
Die neuen Linienführungen der Stadtbuslinien 703 und 709 nach Brühl-Ost haben sich mittlerweile
etabliert. Die Einbindung der beiden Linienzweige wurde im Laufe der Jahres 2011 durch
Stichprobenzählungen
überprüft.
In
Gesprächen
mit
den
Verantwortlichen
des
Telekom-
Servicecenters wurden kleinere Korrekturen in den Fahrplan integriert, um eine Verbesserung der
Anbindung an den Bahnhof am Schloss, sowie in Brühl-Mitte bzw. Brühl-Nord sicherzustellen. Erste
Fahrgastdaten der Linie 705 wurden im Mai 2011 aufgenommen, um Vergleichsdaten für eine
zukünftige Prüfung heranziehen zu können. Die Anzahl der Beförderungsfälle für den Bereich ÖPNV
liegen mit 932.526 Beförderungsfällen unter denen des Vorjahres.
Beförderungsfälle (Stadtbus)
Beförderungsfälle (AST)
Gesamt Beförderungsfälle
2010
2011
936.499
915.512
19.605
17.014
956.104
932.526
Trotz steigender Formel9-, Aktiv60- und Monatsticketabsätze sanken in 2011 erstmals seit 1999 die
Gesamtabonnementzahlen durch die flächendeckende Einführung des Schülertickets im VRS um
2,4%. So fielen z.B. rund 18% der Startertickets durch die Einführung des Schülertickets am KarlSchiller-Berufskolleg weg. Zudem wurde das Juniorticket seit dem 01.09.2011 verbundweit nicht mehr
angeboten, so dass auch hier die Absatzzahlen um ca. 22% sanken. Dieser Absatzrückgang konnte
auch durch Absatzsteigerungen anderer Tickets nicht kompensiert werden. Die Jobticketzahlen
stiegen um 1,9%, die Formel9Tickets um 9%, die Aktiv-60 Tickets um 14% und die MonatsTickets um
6,7%. Durch Abschaffung des Juniortickets war jedoch bereits ab Herbst 2011 eine verstärkte
Nachfrage zum Schülerticket spürbar, so dass im kommenden Jahr wieder mit Steigerungen zu
rechnen ist. In Summe lag die Anzahl der verkauften Abonnements im Berichtsjahr bei 3.023 Stck.
-5-
2010
2011
sonstige Abonnements
1.513
1.449
Schülertickets
1.584
1.574
gesamt
3.097
3.023
Die gefahrenen Leerkilometer konnten um 1,2% erfolgreich weiter reduziert werden.
Nutzwagenkilometer
Leerkilometer
Gefahrene Kilometer
2010
2011
321.026
334.194
46.571
45.999
367.597
380.193
Ergänzend zum ÖPNV ist die Bewirtschaftung der Parkplätze ein weiteres Aufgabenfeld im Bereich
Verkehr. Neben der Bewirtschaftung des Parkdecks auf der Giesler-Galerie, dem Parkhaus am
Krankenhaus und dem Parkplatz am Schloss/Bundesbahnhof bewirtschaften die Stadtwerke die
städtischen Parkplätze in der Innenstadt.
Insgesamt bewirtschaften die Stadtwerke damit wie im Vorjahr 1.503 Parkplätze und unterhalten das
dazugehörige Parkleitsystem.
Parkhaus am Krankenhaus
Giesler-Galerie
Am Schloss/Bundesbahnhof
sonstige Parkplätze
288
531
204
480
1.503
Anzahl der Objekte
10
Der Jahresfehlbetrag der Sparte Verkehr konnte im Vergleich zum Vorjahr um 266 T€ auf 317 T€
deutlich verringert werden. Dies resultiert im Vergleich zum Vorjahr neben leichten Steigerungen beim
Ertrag aufgrund eines Zuschuss für den öffentlichen Personennahverkehr von 88 T€, insbesondere
aus deutlich reduzierten Aufwendungen für bezogene Fahrleistungen.
D.2.6 Bäderbetrieb
Mit dem Freizeitbad KarlsBad betreiben die Stadtwerke eine wichtige Infrastruktur- und
Freizeiteinrichtung für Brühl. Das KarlsBad ist durch ein Blockheizkraftwerk mit den Energiesparten
technisch-wirtschaftlich verflochten und ergänzt somit das Angebot der Stadtwerke.
Obwohl sich die Bucherzahlen im KarlsBad wiederholt positiv entwickelten und im Bereich
Hallenbad/Sauna mit 200.393 Besuchern die 200.000 Besuchermarke überschritten wurde, hat die
schlechte Freibadsaison den positiven Trend der vergangenen Jahre relativiert. Trotz der bereits
schwachen Freibadsaison 2010 mit lediglich 40.221 Besuchern im Vorjahr sind die Besuche in der
2011er Saison auf unter die Hälfte (18.008 Besuchern) des Vorjahres eingebrochen. Dadurch liegen
die Gesamtbesucherzahlen inklusive des Bereichs Schulschwimmen/Vereine im abgelaufenen
Geschäftsjahr bei nur noch 282.094 Besuchern.
-6-
2010
2011
194.978
200.393
Freibad
40.221
18.008
Schulen/Vereine
65.082
63.693
300.281
282.094
Hallenbad
gesamt
Was die Besucher des KarlsBads zunächst nur indirekt mitbekommen, ist, dass die Stadtwerke Brühl
GmbH im vergangenen Jahr im hohen Maße in die Technik investiert hat. So wurde von den
Stadtwerken ein komplett neues Wärmekonzept entwickelt, um die benötigte Wärmeleistung durch
einen besseren Wirkungsgrad zu reduzieren. Hierzu wurde ein mit Bioerdgas betriebenes BHKW
installiert, um die Grundlast zu decken. Zusätzlich wurden zwei Brenner und zwei Kessel installiert.
Zur Erzeugung von Brauchwasser wurde außerdem ein neuer effektiverer Wärmetauscher installiert.
Die Erfahrungen aus den ersten Monaten des Betriebs zeigen, dass das BHKW über den kalkulierten
7.500 Benutzungsstunden liegen wird und damit noch effizienter läuft, als die ohnehin positive
Annahme. Durch die Investitionen in die Wärmezentrale wird eine Reduzierung der Wärmeleistung
von 18% prognostiziert. Neben den Investitionen in die Wärmezentrale wurde im Geschäftsjahr 2011
auch die Erneuerung der über 20 Jahre alten Lüftungs-/Entfeuchtungsanlage im Spaßbad/Sauna für
rund 250.000 € nötig. Durch diese notwendige Investition versprechen sich die Stadtwerke deutlich
niedrigere Unterhalts- und Energiekosten und auch bei Minusgraden stabile Temperaturen im Bad.
D.2.7 Stadtservicebetrieb
Seit dem 01.01.2009 ist der ehemalige Fachbereich 70, mit einem Anlagevermögen von 4.050 T€, Teil
der Stadtwerke Brühl GmbH. Gleichzeitig ist der Personalbestand der Stadtwerke zu diesem Zeitpunkt
um 76 Mitarbeiter und einer Vielzahl an zusätzlichen Dienstleistungen gestiegen. So erfüllen die
Stadtwerke Brühl im neu gegründeten Stadtservicebetrieb die Aufgaben der Friedhofsunterhaltung,
Grünflächenpflege, Straßenreinigung, Abfallentsorgung und des Bauhofs.
Für die Erfüllung der Aufgaben erhalten die Stadtwerke Brühl von ihren Auftraggebern (im
Wesentlichen Stadt Brühl) eine fest definierte Pauschale, mit der definierte Leistungen von Seiten der
Stadtwerke erbracht werden müssen. Außerdem werden interne Leistungen für die Bereiche
KarlsBad, Parkraumbewirtschaftung und Netzbetrieb erbracht.
Der Stadtservicebetrieb ist für die Unterhaltung und Pflege von ca. 75 ha Grünanlagen, ca. 3.500
Straßenbäumen, sowie 36 Kinderspielplätzen mit ca. 200 Spielgeräten verantwortlich. Ca. 100 km
Straßenfläche wurden durch den Winterdienst unterhalten. Zudem war die Gesellschaft für die
Entsorgung von 18.976 to. Müll verschiedenster Fraktionen verantwortlich. Auf den 7 städtischen
Friedhöfen (24 ha Gesamtfläche) wurden im Geschäftsjahr 2011 455 Bestattungen durch den
Stadtservicebetrieb durchgeführt. Durch den immer stärker werdenden Trend von Urnenbestattungen
und dem damit verbundenen geringeren Platzbedarf muss mittelfristig dieser Entwicklung durch eine
neue Flächenkonzeption entgegengewirkt werden. In diesem Zusammenhang erarbeiten der
Stadtservicebetrieb
und
die
Stadtverwaltung
gemeinsam mit
Steinmetzen,
Bestattern und
Friedhofsgärtnern ein Konzept, das neue Bestattungsformen auf den Brühler Friedhöfen ermöglichen
-7-
soll. Hiermit wird dem Wunsch der Bevölkerung nach neuartigen Grabgestaltungen und
Beisetzungsarten Rechnung getragen. Um den Stadtservicebetrieb unabhängiger vom Auftraggeber
Stadt Brühl zu machen, intensivierten die Stadtwerke Brühl GmbH ihre Aktivitäten im Bereich
Gewerbeabfall. Ziel ist es, zukünftig den Stadtservicebetrieb in das QM-System der Stadtwerke zu
integrieren und als Entsorgungsfachbetrieb zu zertifizieren. Parallel sollen die Entsorgungskonditionen
des Gewerbeabfalls neu verhandelt und ggf. neue Partnerschaften aufgebaut werden. Damit sollen
den Kunden zukünftig neben der Versorgung auch Entsorgungsleistungen angeboten werden. Seit
Ende 2011 wird der Elektroschrott (Haushaltsgroß- und -kleingeräte) in Eigenregie vermarktet. Hier
wird mit erheblichen Jahreserlösen gerechnet. Ab 2012 soll auch die Verwertung der IT- und
Unterhaltungselektronik in die Eigenvermarktung übernommen werden, um weitere Erlöse zu
generieren.
Kostensteigerungen
machen
die
lange
verschobene
Anpassung
des
Dienstleistungsentgeltes ab 2012 unvermeidbar. Eine Kostendeckung ist durch Steigerung der
Personalausgaben und durch Zunahme des Dienstleistungsumfangs mit den zurzeit geltenden
Dienstleistungsentgelten nicht mehr zu erzielen, auch wenn die Optimierungen unabhängig davon
weiterhin durchgeführt werden. So fand 2011 eine Organisationsverschlankung im gewerblichen
Bereich statt. Mitarbeiter aus dem öffentlichen Grün und der Friedhofsunterhaltung wurden in der
Arbeitsgruppe
„Stadtgrün“ zusammengeführt. Hierdurch
werden
Verbesserungen hinsichtlich
Maschineneinsatz und Personaleinteilung erzielt und Arbeitsspitzen können besser abgedeckt
werden.
Auch im Geschäftsjahr 2011 hat der Stadtservicebetrieb einen Jahresfehlbetrag erzielt. Dies resultiert
im Wesentlichen aus dem Wegfall von Erlösen durch den verlorenen Auftrag zur Sammlung von
Leichtverpackungen
(gelber
Sack),
weniger
Winterdienst
durch
den
milden
Winter
und
Mehraufwendungen beim Materialaufwand und Fremdleistungen.
D.3 Angaben nach § 6b Abs. 7 Satz 4 EnWG
Die Stadtwerke Brühl GmbH unterliegt als Energieversorgungsunternehmen den Vorschriften des
Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG). Mit dem Gesetz zur Neuregelung energiewirtschaftlicher
Vorschriften (BGBl. I vom 3. August 2011, S. 1554) wurde das EnWG geändert. § 6b EnWG (bisher §
10 EnWG a.F.) enthält besondere Vorschriften zur Buchführung und Rechnungslegung von
Energieversorgungsunternehmen. Nach § 6b Abs. 7 Satz 4 EnWG werden folgende Tätigkeiten
gemäß § 6b Abs. 3 EnWG ausgeführt:
Der Bereich Stromnetz umfasst die Tätigkeit Stromnetzbetrieb. Das Stromnetz ist Eigentum der
Stadtwerke Brühl GmbH. Die Stromnetzaktivität wurde von den übrigen Aktivitäten Strom getrennt. In
den sonstigen Tätigkeiten Strom werden die Strombeschaffung von Dritten, Vertriebsaktivitäten der
Stromversorgung sowie weitere Tätigkeiten wie z.B. Straßenbeleuchtung oder Messwesen
abgebildet. In der Tätigkeit „Gasnetz“ ist (analog zum Stromnetz) die Tätigkeit des Gasnetzbetriebes
dargestellt. Auch das Gasnetz ist Eigentum der Stadtwerke Brühl GmbH. Die übrigen Aktivitäten Gas
umfassen insbesondere die Beschaffungs- und Vertriebsaktivitäten der Gasversorgung.
-8-
Die sonstigen Tätigkeiten außerhalb der Strom- und Gasversorgung umfassen im Wesentlichen
Tätigkeiten der Wasser-/Wärmeverteilung und -vertrieb, Parkraumbewirtschaftung, Stadtbus und
Bäderbetrieb.
D.4
Beteiligungen
Die Beteiligung an der Energiebeschaffungsgesellschaft Quantum war der erste Schritt in eine
stärkere Kooperation mit anderen kommunalen Energieversorgern. Weitere Kooperationen in den
verschiedenen Bereichen sollen folgen, um die Wettbewerbsfähigkeit auch langfristig zu sichern.
Darüber hinaus wollen sich die Stadtwerke Brühl auch regional stärker als kommunaler
Energieversorger engagieren und sich an strategischen Projekten beteiligen. Hierzu zählt unter
anderem eine Beteiligung an einem BMHKW in Hürth, für die sich die Stadtwerke nach intensiven
Untersuchungen entschieden haben. Baubeginn soll je nach Fortschritt der Genehmigung 2012 oder
2013 werden.
Eine wichtige Beteiligung der Stadtwerke ist die Gebausie. Im Jahr 2004 hat die Gesellschaft von der
Stadt Brühl 79% der Anteile an der Gebausie übernommen. 15% hält die Gebausie selbst, 6% hält
nach wie vor die Stadt Brühl.
Zudem haben die Stadtwerke Brühl mit der 100%igen Tochter Gastronomiebetriebe im KarlsBad Brühl
GmbH eine Tochter, welche für die Gastronomie im KarlsBad zuständig ist. Der operative Betrieb der
Gastronomie wird allerdings von einem Pächter übernommen.
Die Stadtwerke sind außerdem, wie in der Vergangenheit, im Besitz von Wertpapieren an der RWE
AG und an der WV Energie AG.
D.5
Personal und Sozialwesen
Zum Stichtag 31.12.2011 beschäftigten die Stadtwerke Brühl GmbH 188 Angestellte inklusive der
Auszubildenden. Damit hat sich die Anzahl der Beschäftigten zum Vorjahresstichtag geringfügig um 4
Mitarbeiter reduziert. Durch den zunehmenden Wettbewerb werden unsere Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter immer wieder vor neuen Herausforderungen stehen, deshalb gilt es, diese Veränderungen
vorzubereiten. Qualifizierungen und Weiterbildungsmaßnahmen unserer Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter sind daher unerlässlich. Die Stadtwerke Brühl haben im abgeschlossenen Geschäftsjahr
197 Seminar-, Lehrgangs- und Schulungsmaßnahmen im Rahmen der Fort- und Weiterbildung
durchgeführt, damit sich die Belegschaft weiterentwickeln kann. Diese Möglichkeit soll unseren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch in Zukunft gegeben werden. Zudem haben die Stadtwerke Brühl
im Jahr 2011 durchschnittlich 12 junge Menschen in den verschiedensten Bereichen ausgebildet.
Hiermit möchte die Gesellschaft zum einen ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden und zum
anderen aber auch einen wichtigen Beitrag zur eigenen mittel- und langfristigen Nachwuchsförderung
der Stadtwerke Brühl GmbH leisten. Im Geschäftsjahr wurde bekanntermaßen eine Leistungs- und
erfolgsorientierte Prämie -LEP- implementiert, sowie eine entsprechende Betriebsvereinbarung
abgeschlossen. Zukünftig werden durch die Führungskräfte mit allen Beschäftigten jährlich
Mitarbeitergespräche geführt. Im Rahmen dieser Maßnahme werden zudem am Anfang eines
Kalenderjahres, auf Basis der aus den Unternehmenszielen abgeleiteten Abteilungszielen, mit den
-9-
Beschäftigten individuelle oder teamorientierte Ziele vereinbart. Alle Kräfte sollen so noch stärker als
bisher am Gesamtziel der Stadtwerke Brühl GmbH ausgerichtet werden.
Die Altersstruktur der 175 Beschäftigten (ohne Auszubildende) stellt sich wie folgt dar:
Altersstruktur
40
35
Mitarbeiter
30
25
20
15
10
5
0
≤ 30
31-40
41-50
51-60
> 60
gewerbl. AN
6
12
34
32
9
kfm./techn. AN
13
11
25
24
9
D.6
Umwelt- und Nachhaltigkeitsaktivitäten
Mit der Umstellung des gesamten Stromportfolios zum 01.04.2012 haben die Stadtwerke einen
weiteren Schritt zum Umweltschutz unternommen. Mit der Zertifizierung von BrühlStrom hat die
Gesellschaft flexibel auf den Bedarf und die Nachfrage ihrer Kunden reagiert, ohne die Preise
anzupassen.
Weiterhin wurde auch der Ausbau der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien durch die
Stadtwerke forciert. Besonders heraus zu heben ist hierbei der bereits erwähnte Bau des neuen
Blockheizkraftwerks (BHKW) im KarlsBad. Dieses wird mit Bioerdgas betrieben und erzeugt damit
nicht nur regenerative Wärme, sondern speist Strom nach dem Erneuerbaren-Energien Gesetz (EEG)
ins Netz der Stadtwerke Brühl ein.
Die bereits in der Vergangenheit aufgelegten Förderprogramme für die Kunden der Stadtwerke,
wurden auch in 2011 weiter eingesetzt, um den Einsatz energieeffizienter Produkte jeglicher Art zu
fördern.
Nachdem 2010 die erste Elektrotankstelle im Parkhaus am Krankenhaus installiert wurde, wurde mit
der Anschaffung einiger neuer Elektrofahrzeuge in 2011 der Bereich Elektromobilität weiter forciert.
Auch wurde im vergangenen Geschäftsjahr eine weitere Bürgersolaranlage errichtet, um noch
weiteren Kunden den Zugang zur gemeinsamen Produktion von erneuerbaren Energien zu bieten.
Auch die dritte Anlage war wieder ein voller Erfolg.
Wie bereits im Vorjahr entwickelte sich der Absatz an der Erdgastankstelle wieder erneut äußerst
erfreulich. Die deutliche Steigerung in 2010 wurde nochmal stark erhöht. So lag der Verbrauch Absatz
mit 183 Tonnen nochmal um 28,35% über dem Vorjahresergebnis von rund 142 Tonnen. Dies
-10-
unterstreicht abermals die immer stärkere Akzeptanz des Kraftstoffes Erdgas, welcher mit einem
günstigen Angebot der Stadtwerke Brühl immer mehr Abnehmer findet.
D.7
Finanzlage
Die Eigenkapitalquote der Stadtwerke lag mit 24,8% höher als im Vorjahr und dies obwohl die
Bilanzsumme größer als im Vorjahr ist. Die Liquidität zum 31.12.2011 hat sich im Vergleich zum
Vorjahr von 571 T€ um 1.296 T€ auf 1.867 T€ verbessert. Der Cash Flow aus der laufenden
Geschäftstätigkeit von 1.905 T€ sowie der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit von 3.729 T€
wurden überwiegend zur Finanzierung der Investitionstätigkeit genutzt. Die Stadtwerke Brühl hat
Kredite von 6.600 T€ im Geschäftsjahr aufgenommen sowie das Gesellschafterdarlehen der Gebausie
von
1.400
T€
getilgt.
Zum
Abschlussstichtag
bestehen
gemäß
Wirtschaftsplan
Investitionsverpflichtungen von 9.822 T€, welche überwiegend aus der laufenden Geschäftstätigkeit
finanziert werden sollen.
Die Kapitalstruktur der Stadtwerke Brühl ist gekennzeichnet durch eine langfristige solide
Finanzierung. Das Anlagevermögen ist vollständig durch mittel- und langfristig gebundenes Kapital
(Eigen- und Fremdmittel) gedeckt.
Die Stadtwerke Brühl verfolgen eine konservative Risikopolitik mit einer geringen Risikobereitschaft,
sowie eines aktiven Managements von Markpreisrisiken mit der Zielsetzung einer hohen
Planungssicherheit. Das Management der Marktpreisrisiken dient der Begrenzung der Auswirkungen
von Kursschwankungen von Währungen und Zinsen.
Marktpreisrisiken aus dem Bereich der Zinsen werden durch das Verbindlichkeitenmanagement der
Stadtwerke Brühl GmbH gesteuert. Dabei werden Zinsänderungsrisiken durch festverzinsliche
Darlehen bzw. syntetisch konstruierte Festzinsdarlehen abgesichert. Für die bestehenden variabel
verzinsten
Darlehen
wurden
in
2009
und
2010
selektiv
Zinsswaps
kontrahiert.
Die
Absicherungsgeschäfte werden immer in Bezug zum Grundgeschäft geschlossen und weisen einen
hohen Sicherungszusammenhang auf. Für die Grund- und Absicherungsgeschäfte wurden
Bewertungseinheiten gebildet. Hieraus sind keine Verluste zu erwarten. Die Bewertungseinheiten
wurden
in
Form
von
Mikro-Hedges
geschlossen
mit
einer
eindeutigen
Zuordnung
der
Sicherungsgeschäfte zu Grundgeschäften. Die Bedingungen und Parameter von Grund- und
Sicherungsgeschäften sind eng aufeinander abgestimmt. Auf Grund dessen, sowie der Identität der
Risikoarten der Bewertungseinheiten, ist die Wirksamkeit der Bewertungseinheiten retro- und
prospektiv gegeben.
-11-
D.8
Vermögenslage
31.12.2011
%
Vorjahr (in T€)
%
Anlagevermögen
62.249.036,17
81,94%
60.682
80,15%
Umlaufvermögen
13.579.830,51
17,88%
14.891
19,67%
136.560,66
0,18%
141
0,18%
75.965.427,34
100,00%
75.714
100,00%
Aktiva
Rechnungsabgrenzungsposten
Das Investitionsvolumen belief sich im Berichtsjahr auf 4.929 T€ (Vj.: 3.957 T€)
Hiervon entfielen auf den Bereich des Sachanlagevermögens auf Stromversorgung 1.170 T€,
Gasversorgung 871 T€, Wasserversorgung 856 T€, Wärmeversorgung 24 T€, Bäder 841 T€,
Stadtservicebetriebe 103 T€ und Gemeinsame Anlage 882 T€.
Zusätzlich wurden 183 T€ in die immateriellen Vermögensgegenstände investiert.
Wesentliche Investitionen im Berichtsjahr waren mit 396 T€ die Erneuerung der Wasserbehälter, mit
271 T€ die Errichtung einer Photovoltaikanlage, mit 730 T€ für den Anbau des Verwaltungsgebäudes,
sowie 829 T€ für die Erneuerung der Heizungs- und Lüftungsanlage inkl. BHKW im KarlsBad.
Außerdem wurden Investitionen in das Leitungsnetz, Hausanschlüsse und Zähler getätigt.
Passiva
Eigenkapital
Sonderposten und Ertragszuschüsse
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
31.12.2011
% Vorjahr (in T€)
%
18.812.879,67
24,77%
15.643
20,66%
2.584.398,04
3,40%
3.117
4,12%
5.168.626,07
6,80%
5.848
7,72%
49.361.483,46
64,98%
51.084
67,47%
38.040,10
0,05%
21
0,03%
75.965.427,34
100,00%
75.714
100,00%
Die Bilanzsumme hat sich im Geschäftsjahr leicht um 251 T€ erhöht. Dies resultiert auf der Aktivseite
im Wesentlichen aus dem Anstieg des Sachanlagevermögens und einem Zuwachs an Forderungen.
Die Erhöhung der Passivseite ergibt sich im Wesentlichen aus der Zunahme des Eigenkapitals
(insbesondere Jahresüberschuss) und der Abnahme der Verbindlichkeiten. Ein Teil der im Vorjahr
gebildeten Rückstellungen wie insbesondere die Rückstellung für Periodenübergreifende Saldierung
Strom und Gas konnte hingegen wieder abgebaut werden.
D.9
Ertragslage
Der Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2011 liegt mit 4.092.048,78 € deutlich über dem Ergebnis
des Vorjahres. Auffällig ist, dass sowohl das Rohergebnis als auch das Finanzergebnis verbessert
-12-
wurde. Zusätzlich zu dem erzielten Jahresüberschuss haben die Stadtwerke Brühl GmbH rund 2,7
Mio. € an erwirtschafteten Konzessionsabgaben an die Stadt Brühl abgeführt.
Die Gesellschaft schlägt vor, hiervon 810 T€ an den Gesellschafter Stadt Brühl auszuschütten.
Zusätzlich werden 3.278.052,78 € in die Gewinnrücklage der Gesellschaft gestellt.
Im Folgenden stellt die Gesellschaft die Gewinn- und Verlustrechnung auf die wesentlichen Positionen
verkürzt dar:
2011
%
Vorjahr (in T€)
%
Gesamtleistung
53.092.161,82
100,00%
52.906
100,00%
Materialaufwand
-31.367.050,22
-59,08%
-31.918
-60,33%
Rohergebnis
21.725.111,60
40,92%
20.988
39,67%
Personalaufwendungen
-9.043.897,22
-17,03%
-9.152
-17,30%
Andere Aufwendungen
-9.640.557,36
-18,16%
-10.675
-20,18%
Finanzergebnis
Steuern vom Einkommen und Ertrag
1.920.303,72
-868.911,96
3,62%
-1,64%
1.004
-923
1,90%
-1,74%
Jahresüberschuss
4.092.048,78
7,71%
1.243
2,35%
GuV
Das Rohergebnis ist durch eine leichte Zunahme der Gesamtleistung und einer Abnahme des
Materialaufwandes auf 21,725 Mio. € gestiegen. Der Anteil der Personalaufwendungen konnte um
108 T€ verringert werden. Auch die anderen Aufwendungen konnten um 1.034 T€ reduziert werden.
Die Erhöhung des Finanzergebnisses resultiert im Wesentlichen aus der zusätzlichen Ausschüttung
der Gesellschaft für Bauen und Wohnen GmbH der Stadt Brühl (Gebausie) neben der
Ergebnisabführung.
D.10 Nachtragsbericht
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres haben sich nicht ereignet.
D.11 Chancen- und Risikobericht
Folgende Chancen und Risiken sieht die Geschäftsführung aus heutiger Sicht, welche die Entwicklung
des Unternehmens beeinflussen können.
D.11.1 Chancen
Bei dem Einkauf von Erdgas ist die Gesellschaft, wie bereits im Vorjahresbericht angekündigt, von den
langfristigen Lieferverträgen auf eine strukturierte Beschaffung umgestiegen. Dieser Schritt hat sich
als richtig herausgestellt und soll daher forciert werden. Hierdurch ergeben sich große Chancen, die
Marktposition der Stadtwerke zu verbessern.
Beim Vertrieb möchte die Gesellschaft weiter über das Brühler Stammgebiet hinaus wachsen und
gezielt Kunden gewinnen, die neben einem günstigen Preis, Wert auf Kundenservice legen. Hier sieht
die Gesellschaft ein Kundenpotential für die Stadtwerke Brühl als regional verankerten Versorger.
-13-
Durch Kooperationen mit Nachbarkommunen wollen die Stadtwerke Brühl ihre Dienstleistungen als
konzernunabhängiger Versorger forcieren, um weitere Synergien zu heben.
Aber auch die Weiterentwicklung des Unternehmens vom kommunalen Energie- und Wasserversorger
hin zum Multi-Utility Dienstleister der Stadt Brühl bietet große Chancen für die Stadtwerke und den
Konzern Stadt Brühl. Dies wurde mit der Übernahme des Stadtservicebetriebes begonnen und wird
mit der engeren Verknüpfung zur Gebausie konsequent weiterentwickelt.
Für die kommenden Jahre sieht die Stadtwerke Brühl trotz des fortschreitenden Wettbewerbs nach
wie vor gute Chancen und interessante Potenziale. Hierzu muss neben einem kosten- und
kundenorientiertem Kurs gezielt in neue Geschäftsfelder investiert werden und der Konzern damit
breiter aufgestellt werden. Das ist notwendig, um in einem liberalisierten Markt auch nach wie vor eine
akzeptable Rendite zu erwirtschaften.
Die Stadtwerke Brühl sehen auch bei der Erzeugung von Erneuerbaren Energien Potentiale im Zuge
der Energiewende, um auch in diesem Feld weiter zu wachsen. Dies betrifft Kooperationen, wie
beispielsweise mit den Stadtwerken Hürth beim Projekt BMHKW, aber auch alleine realisierte Projekte
in der Region.
Das alles sind wichtige Bausteine, um die unternehmerische Eigenständigkeit langfristig zu sichern
und die Stadtwerke Brühl positiv weiterzuentwickeln.
Die Energiewende, das konjunkturelle Wachstum und Witterungseinflüsse haben zur Folge, dass die
Entwicklungen auf dem Energiemarkt immer schwerer zu prognostizieren sind. Gemeinsam mit dem
Partner Quantum wollen die Stadtwerke Brühl diese Situation für sich nutzen, um durch geschickte
Bezugsstrategien die Marktposition der Stadtwerke Brühl auszubauen.
D.11.2 Risikomanagement
Im Mai 1998 wurde das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG)
verabschiedet. Gemäß § 91, Abs. 2, Aktiengesetz, besteht die gesetzliche Verpflichtung zur
Vorhaltung eines Risikomanagementsystems. Diese Norm ist nach der Gesetzlage auf amtlich notierte
Aktiengesellschaften beschränkt. Sie hat nach der Gesetzbegründung jedoch auch ausstrahlenden
Charakter auf andere Gesellschaftsformen. Nach diesem Gesetz hat die Gesellschaft seit dem Jahr
2000 permanent alle Risiken identifiziert und analysiert.
Im Rahmen des Risikomanagementprozesses identifiziert die Gesellschaft regelmäßig alle relevanten
Risikopotenziale und bewertet sie nach ihrer möglichen Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit.
So kann die Gesellschaft ihre Risikolage, die sie in einer computergestützten Risikodokumentation
erfasst und fortschreibt, systematisch und unternehmenseinheitlich analysieren.
Als besonders zu beachtende Risiken gelten die zunehmend verschärfenden Wettbewerbssituationen
auf dem Strom- und Gasabsatzmarkt, sowie die Unsicherheiten auf den Beschaffungsmärkten,
bedingt durch die starke Volatilität der Märkte. Dieses Risiko wird durch die Umstellung auf eine
strukturierte Beschaffung zunehmen. Die hieraus gewonnenen Chancen sind aber als deutlich höher
zu bewerten.
-14-
Die Stadtwerke Brühl kann jedoch auch feststellen, dass immer mehr Lieferanten, sowohl im
Stromgeschäft als auch zunehmend im Gasgeschäft, einen Netzzugang bei ihr beantragen. Die
Gesellschaft geht daher von einer weiteren Zunahme des Wettbewerbs auf dem Brühler Energiemarkt
aus.
Um Auswirkungen des Wettbewerbs teilweise zu kompensieren, arbeiten die Stadtwerke Brühl GmbH
auf
dem
Strom-
und
Gasbeschaffungsmarkt
konsequent
an
der
Optimierung
des
Beschaffungsportfolios für die folgenden Jahre.
Im Netzgeschäft liegt das wesentliche Risiko vor allem im Bereich der Regulierung der Netzentgelte
durch die Anreizregulierungsverordnung. Hierdurch findet eine tendenzielle Reduzierung der
Netzentgelte und damit der Erlöse im Netzgeschäft statt.
Die Überprüfung der gegenwärtigen Risikolage hat ergeben, dass keine den Fortbestand des
Unternehmens gefährdende Risiken bestehen.
D.12 Prognosebericht
Das Ziel der Stadtwerke Brühl bleibt auch weiterhin, trotz der strukturellen Verluste im Bereich Verkehr
und Bäder, ein positives Gesamtergebnis zu erreichen. So plant die Gesellschaft für das
Geschäftsjahr 2012 mit einem Jahresüberschuss von 814.000,00 €. Für das Geschäftsjahr 2013 wird
ein Jahresüberschuss in ähnlicher Höhe erwartet. Der Wirtschaftsplan zeigt demzufolge eine
Ergebnissteigerung gegenüber dem Plan 2011 auf, dies ist insbesondere auf die Steigerung der
Absatzmenge zurückzuführen, welche zu steigenden Erträgen führt. Den zunehmenden Erträgen
stehen gestiegene Bezugsaufwendungen für Energie und Wasser gegenüber.
Die Vermögens- und Finanzlage wird sich wie in den vergangenen Jahren auch in den kommenden
zwei Jahren als stabil erweisen. Für 2012 ist eine Darlehensaufnahme zur Finanzierung von
Investitionen i. H. v. 7,8 Mio. € geplant. Für 2013 ist die Finanzierung auf Innenfinanzierungsmaßnahmen abgestellt.
Die tatsächlichen Ergebnisse können wesentlich von den Erwartungen über die voraussichtliche
Entwicklung abweichen.
Brühl, 10. August 2012
Stadtwerke Brühl GmbH
Erwin Gardemann
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