Daten
Kommune
Brühl
Größe
512 kB
Datum
10.12.2012
Erstellt
31.10.12, 19:10
Aktualisiert
31.10.12, 19:10
Stichworte
Inhalt der Datei
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Rechte
und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an
sochen Rechten und Werten
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Sonstige Vermögensgegenstände
(5)
154.915,19
114.472.417,63
113.358.128,39
154.915,19
2.662.562,36
9.817.306,20
13.296.095,52
23.113.401,72
458.415,89
31.713,70
8.900,00
3.884.006,81
4.383.036,40
30.159.000,48
33.000,00
52.919,59
65.425,74
151.345,33
66.134.476,00
3.121.300,58
10.946.154,36
1.006.063,24
2.012.222,73
83.220.216,91
786.939,72
786.939,72
84.158.501,96
€
Vorjahr
150.868,82
150.868,82
9.295.218,10
6.599.707,75
6.876.294,74
13.476.002,49
504.961,11
32.383,84
0,00
3.875.788,25
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Waren
Grundstücke mit unfertigen Bauten
Unfertige Leistungen
1.
2.
3.
4.
27.184.353,79
33.000,00
52.919,59
50.085,87
136.005,46
66.048.836,92
3.423.974,46
11.453.622,35
787.232,09
3.310.249,80
85.023.915,62
862.984,70
862.984,70
86.022.905,78
€
31.12.2011
4.413.133,20
(4)
(2)
(3)
(1)
Anhang
Vorräte
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
I.
B. Umlaufvermögen
1. Beteiligungen
2. Wertpapiere des Anlagevermögens
3. Sonstige Ausleihungen und Genossenschaftsanteile
III. Finanzanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken
2. Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen
3. Verteilungsanlagen
4. Betriebs- und Geschäftsausstattung
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
II. Sachanlagen
I.
A. Anlagevermögen
AKTIVA
- Konzernbilanz -
Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011
Stadtwerke Brühl GmbH, Brühl
Anlage 1
E.
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit:
(davon aus Steuern:
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern
Erhaltene Anzahlungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin
Sonstige Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
1.
2.
3.
4.
5.
6.
D. Verbindlichkeiten
1. Pensionsrückstellungen
2. Steuerrückstellungen
3. Sonstige Rückstellungen
C. Rückstellungen
(9)
113.358.128,39
123.512,00
34.727,37
572.012,25
68.084.657,20
655.746,55
3.961.085,00
3.306.866,78
464.165,55
3.902.354,68
80.374.875,76
392.806,00
1.061.684,07
4.129.926,00
5.584.416,07
34.413,88
2.549.984,16
1. Investitionszuschüsse
2. Ertragszuschüsse
6.671.274,17
1.022.340,00
708.432,88
3.906.166,43
5.090.400,00
7.292.313,04
24.690.926,52
€
31.12.2011
2.584.398,04
(8)
(7)
(6)
Anhang
B. Sonderposten für Zuschüsse
I. Gezeichnetes Kapital
II. Kapitalrücklage
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen
IV. Konzerngewinnvortrag
V. Ausgleichsposten für Anteile im Fremdbesitz
VI. Konzernbilanzgewinn
A. Eigenkapital
PASSIVA
Stadtwerke Brühl GmbH, Brühl
Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011
- Konzernbilanz -
114.472.417,63
108.714,66
31.185,13
895.539,32
67.572.910,74
719.968,05
3.864.565,00
4.252.724,18
3.361.333,97
2.474.308,74
82.245.810,68
427.025,00
602.705,64
5.349.897,00
6.379.627,64
31.434,48
3.085.952,43
3.117.386,91
7.180.233,62
0,00
792.753,23
2.265.177,86
5.090.400,00
7.292.313,04
22.620.877,74
€
Vorjahr
Stadtwerke Brühl GmbH, Brühl
Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011
- Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 1. Januar bis 31. Dezember 2011 2011
Anhang
. Umsatzerlöse
€
(11)
. Bestandsveränderung
. Andere aktivierte Eigenleistungen
. Sonstige betriebliche Erträge
(12)
. Aufwendungen für
a) Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
b) bezogene Leistungen
34.106.287,85
2.972.893,07
. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen
für Altersversorgung
davon für Altersversorgung:
€
2.282.986,65
€
63.752.269,61
63.192.825,23
-8.218,56
124.000,47
458.462,03
221.260,19
1.301.209,72
1.322.072,20
37.079.180,92
8.045.161,59
34.621.292,13
2.992.091,19
37.613.383,32
8.029.607,56
10.328.148,24
2.293.151,13
10.322.758,69
636.336,65
. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
(13)
. Sonstige betriebliche Aufwendungen
(14)
ZWISCHENSUMME
. Erträge aus Wertpapieren und
Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
. FINANZERGEBNIS
. ERGEBNIS DER GEWÖHNLICHEN
GESCHÄFTSTÄTIGKEIT
. außerordentliche Aufwendungen
= außerordentliches Ergebnis
. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
. Sonstige Steuern
. KONZERNJAHRESÜBERSCHUSS
. Entnahme aus den Gewinnrücklagen
3.744.066,83
4.050.770,19
7.198.745,33
8.077.355,66
7.153.581,48
4.795.890,23
26.562,85
. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
. Konzernbilanzgewinn
Vorjahr
€
(16)
26.367,06
125.445,88
152.008,73
373.119,60
399.486,66
2.829.233,65
2.829.233,65
2.612.667,77
2.612.667,77
-2.677.224,92
-2.213.181,11
4.476.356,56
2.582.709,12
0,00
37.788,00
863.075,49
747.841,43
543.572,29
554.238,96
3.069.708,78
1.242.840,73
836.457,65
1.022.337,13
3.906.166,43
2.265.177,86
Anlage 2
Konzernanhang 2011
Allgemeines
Der Konzernabschluss wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und den ergänzenden Vorschriften des GmbH-Gesetzes
aufgestellt.
Die Konzernbilanz basiert auf den Gliederungsvorschriften des HGB.
Der Konzerngewinn- und -verlustrechnung liegt das Gesamtkostenverfahren zugrunde.
Soweit Berichtspflichten wahlweise in der Bilanz bzw. Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang erfüllt werden können, wurden überwiegend die Angaben in den Anhang aufgenommen.
Bilanzierungs- und
Bewertungsgrundsätze
Die Bewertung von immateriellen Vermögensgegenständen und
Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter
Berücksichtigung von Lohn- und Materialgemeinkostenzuschlägen.
Bewegliche Vermögensgegenstände werden – soweit ihre Nutzung
zeitlich begrenzt ist - entsprechend ihrer voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer planmäßig grundsätzlich degressiv abgeschrieben. Die lineare Abschreibungsmethode findet auf die im Jahr 1986 zugegangenen Mittelspannungsanlagen und auf das Sachanlagevermögen des Karlsbades Anwendung.
Geringwertige Vermögensgegenstände des Anlagevermögens zum
Einzelanschaffungspreis bis zu EUR 410,00 werden im Zugangsjahr
voll abgeschrieben.
Bau- und Ertragszuschüsse, die ab 2003 vereinnahmt wurden, mindern die Anschaffungs- und Herstellungskosten des bezuschussten
Vermögensgegenstandes.
Beteiligungen und Wertpapiere des Anlagevermögens werden zu
Anschaffungskosten ausgewiesen. Bei nicht vorübergehender Wertminderung erfolgt eine Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert.
Niedrig verzinsliche und unverzinsliche Ausleihungen sind mit dem
Barwert aktiviert.
Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu durchschnittlichen Einstandspreisen unter Beachtung des Niederstwertprinzips.
Als unfertige Leistungen werden die mit den Mietern noch nicht abgerechneten umlagefähigen Betriebs- und Heizkosten nach einer Wertberichtigung auf leerstehende Wohnungen ausgewiesen.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit
dem Nominalwert unter Berücksichtigung des erkennbaren Ausfallrisikos bewertet. Uneinbringliche Forderungen werden voll abgeschrieben.
Bis zum Jahr 2002 empfangene Ertragszuschüsse werden mit jährlich
5 % des Ursprungswertes erfolgswirksam aufgelöst.
1
Anlage 3
Konzernanhang 2011
Die Pensionsrückstellungen sind versicherungsmathematisch nach
dem Anwartschaftsbarwertverfahren (PUC) unter Anwendung der
Richttafeln 2005 ermittelt. Die Bewertung wird im Rahmen des § 253
Abs. 1 und 2 HGB unter Zugrundelegung eines Rechnungszinsfußes
von 5,14 % sowie eines Gehaltstrends von 1 % ermittelt. Eine Fluktuation ist nicht berücksichtigt. Fehlbeträge bestehen nicht.
Die Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen werden nach
§ 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit einem laufzeitadäquaten Zinssatz abgezinst.
Die Jubiläumsrückstellungen wurden für handelsrechtliche Zwecke
pauschal mit einem Rechenzinsfuß von 5,14% und unter Berücksichtigung einer Fluktuation von 5% ermittelt. Der Rechnungszins ist den von
der Deutschen Bundesbank für den 31. Dezember 2011 bekannt gegebenen Abzinsungssätzen entnommen.
Mit der Bildung von Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen werden alle erkennbaren Risiken sowie ungewisse Verbindlichkeiten abgedeckt. Die Rückstellungen gemäß § 249 Abs.1 HGB berücksichtigen alle erkennbaren Risiken sowie alle ungewissen Verpflichtungen. Die Bewertung erfolgt jeweils in Höhe des Erfüllungsbetrages, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich
ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftige
Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichend objektive Hinweise für den Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit
einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.
Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag passiviert.
Konsolidierung:
Die nach der Buchwertmethode bei Erstkonsolidierung (01. Januar
2004) entstehenden aktivischen Unterschiedsbeträge wurden den
Grundstücken zugeordnet. Alle Forderungen, Verbindlichkeiten, Umsätze, Zwischenergebnisse, andere Erträge und Aufwendungen zwischen den einbezogenen Unternehmen sind eliminiert.
Bilanzstichtag der in den Konsolidierungskreis einbezogenen Unternehmen ist der Abschlussstichtag des Mutterunternehmens.
Konsolidierungskreis:
Tochterunternehmen
Gebausie Gesellschaft für Bauen
und Wohnen GmbH
der Stadt Brühl,
Brühl
Gastronomiebetriebe im Karlsbad
Brühl GmbH, Brühl
2
Anteil
Methodik
79,0 %
(92,94 % nach
Eliminierung
eigener Anteile)
100,0 %
Vollkonsolidierung
Vollkonsolidierung
Erstkonsolidierung
1.1.2004
1.1.2004
Konzernanhang 2011
Angaben zu
Posten der Konzernbilanz
Anlagevermögen
(1)
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist dem Anhang als
Anlage beigefügt. Die Restbuchwerte der Grundstücke beinhalten die im Rahmen der Erstkonsolidierung der Gebausie zum
01. Januar 2004 aufgedeckten stillen Reserven in Höhe von
23.532 T€.
Beteiligungen
(2)
Es handelt sich um die Beteiligung an der Quantum GmbH.
Wertpapiere
(3)
Die Wertpapiere des Anlagevermögens betreffen Anteile an der
RWE AG, Essen, und an der Wirtschaftlichen Vereinigung
deutscher Versorgungsunternehmen AG, Frankfurt am Main.
Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
(4)
Forderungsspiegel
31.12.2011
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
6.599.707,75
9.817.306,20
Sonstige
Vermögensgegenstände
6.876.294,74
13.296.095,52
Gesamt
13.476.002,49
31.12.2010
23.113.401,72
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten
überwiegend Forderungen aus Energie- und Wasserlieferungen. 71 T€ haben eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.
Die sonstigen Vermögensgegenstände betreffen im Wesentlichen in 2009 in den Cash-Pool der Stadt Brühl überführte
liquide Mittel in Höhe von heute 5.000 T€ (i.Vj. 10.000 T€), die
in 2009 aufgrund von Bestandsverkäufen erwirtschaftet wurden.
Kassenbestand, Guthaben
bei Kreditinstituten
(5)
Die flüssigen Mittel im Konzern bestehen fast ausschließlich
aus Guthaben bei Kreditinstituten.
Eigenkapital
(6)
Das
Stammkapital
5.090.400,00 Euro.
der
Muttergesellschaft
beträgt
Die Entwicklung des Eigenkapitals ist dem Eigenkapitalspiegel
zu entnehmen.
Ausgleichsposten
für Anteile Dritter
(7)
Der Ausgleichsposten für Anteile Dritter betrifft die Stadt Brühl
3
Konzernanhang 2011
Rückstellungen
(8)
Aus der Abzinsung der Rückstellungen gemäß § 253 Abs. 2
Satz 1 HGB ergibt sich ein Zinsaufwand von 79 TEUR. Dieser
ist gemäß § 277 Abs. 5 Satz 1 HGB unter dem Posten „Zinsen
und ähnliche Aufwendungen“ ausgewiesen.
Sonstige Rückstellungen sind im Wesentlichen für Zusatzversorgung, Altersteilzeit, Jahresabschlusskosten, übrige Verpflichtungen im Personalbereich, Mehrerlösabschöpfung und
Anreizregulierung gebildet worden.
Nach mehreren BGH-Beschlüssen in 2008 haben Netzbetreiber, welche zwischen dem 01. November 2005 (Strom) bzw.
dem 01. Februar 2006 (Gas) und der erstmaligen Genehmigung der Netzentgelte Mehrerlöse vereinnahmt haben, diese
Mehrerlöse rechtsgrundlos erhalten und dürfen diese nicht behalten. Für die Pflicht zur Herausgabe ist gemäß § 249 Abs. 1
HGB eine Rückstellung für ungewisse Verbindlichkeiten zu bilden. Für den Zeitraum ab dem 01. Januar 2007 wurden von der
Bundesnetzagentur genehmigte Netzentgelte abgerechnet. Die
Gesellschaft hat zum 31. Dezember 2011 eine Rückstellung
i.H.v. 1.435 TEUR für im Zeitraum vom 01. November 2005 bis
zum 31. Dezember 2006 vereinnahmte Mehrerlöse in der Sparte Strom sowie i.H.v. 890 TEUR für den Zeitraum vom 01. Februar 2006 bis zum 31. Dezember 2006 in der Sparte Gas gebildet.
Die Rückstellung ist in Höhe von 256 TEUR nach § 253 Abs. 2
Satz 1 HGB entsprechend der Restlaufzeit abgezinst. Die Zinssätze sind den von der Deutschen Bundesbank für den 31. Dezember 2011 bekannt gegebenen Abzinsungssätzen entnommen.
Im Rahmen der Anreizregulierung werden nach § 5 ARegV die
Differenz zwischen den genehmigten Erlösobergrenzen und
den vom Netzbetreiber unter Berücksichtigung der tatsächlichen Mengenentwicklung erzielten Erlöse auf einem Regulierungskonto verbucht. Die Erlöse aus Netzentgelten in den Tätigkeiten Gas und Strom lagen im Geschäftsjahr unter den für
das Jahr 2011 genehmigten Erlösobergrenzen. Die Rückstellung dotiert zum 31. Dezember 2011 auf 231 TEUR.
4
Konzernanhang 2011
Verbindlichkeiten
(9)
Restlaufzeiten:
Gesamt
Verbindlichkeiten
T€
Kreditinstitute 1
68.084,66
andere Kreditgeber
Anzahlungen
Lieferantenschulden
Gesellschafterin
Sonstige
655,75
3.961,08
3.306,87
464,17
3.902,35
Gesamt
1
80.374,88
durch Grundfpandrechte besichert
bis 1 Jahr 2-5 Jahre über 5 Jahre
T€
T€
3.098,49 11.969,05
103,62
3.961,08
3.306,87
81,17
3.902,35
T€
53.017,12
233,11
0,00
0,00
29,00
0,00
319,02
0,00
0,00
353,99
0,00
14.453,58 12.231,16
53.690,13
18.395 T€
Die Bankverbindlichkeiten sind, soweit keine Grundpfandrechte
bestellt wurden, durch Bürgschaften der Stadt Brühl besichert.
Derivate Finanzinstrumente
In 2008 und 2010 hat der Konzern jeweils zur Absicherung des
Zinsrisikos von variabel verzinsten Darlehen in Höhe von
2,6 Mio.EUR und 8,7 Mio.EUR Zinssatz-Swaps abgeschlossen.
Die Nominalwerte der Grundgeschäfte betragen zum 31. Dezember 2011 1,7 Mio.EUR und 6,6 Mio.EUR. Die daraus resultierenden synthetischen Festzinsdarlehen neutralisieren das Zahlungsstromänderungsrisiko, da sie dem selben Risiko ausgesetzt sind
(6-Monats-Euribor). Drohverlustrückstellungen mussten nicht gebildet werden. Der negative Marktwert resultiert aus dem niedrigeren Zinsniveau zum Bilanzstichtag.
Übersicht Zins-Swap:
Nominalwert EUR
1.702.226,08
6.555.469,66
Geschäftsart
Zinsswap
Zinsswap
Marktwert EUR
-222.627,88
-364.630,28
Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Kundenüberzahlungen und Steuerverbindlichkeiten.
Latente Steuern
Für die Ermittlung der Steuerlatenzen findet gemäß § 274 i.V.m.
§ 298 HGB das bilanzorientierte Temporary-Konzept insbesondere
bei Rückstellungen Anwendung. Grundsätzlich besteht eine Verpflichtung zur Passivierung latenter Steuern sowie ein Wahlrecht zur Aktivierung latenter Steuerüberhänge nach der Verrechnung mit passiven
latenten Steuern. Dieses Aktivierungswahlrecht nimmt die Gesellschaft in der Form in Anspruch, dass entsprechende aktive latente
Steuern im Jahresabschluss nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht
ausgewiesen werden.
Der anzuwendende Steuersatz für Steuerlatenzen würde rd. 30,9 %
betragen.
Latente Steuern nach § 306 HGB ergaben sich nicht.
5
1
Konzernanhang 2011
Sonstige finanzielle
Verpflichtungen
(10)
Aufteilung:
TEUR
Investitionen lt. Wirtschaftsplan 2012
Energie- und Wasserbezug
Konzessionsabgabe
9.822
30.924
2.818
43.564
Angaben zu Posten der
Konzerngewinn - und -verlustrechnung
Umsatzerlöse
(11)
Die Umsatzerlöse verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Betriebszweige:
T€
Strom
Gas
Wasser
Wärme
Aufl.Ertragszuschüsse
Energie
Hausbewirtschaftung
Verkauf v.Grundstücken
Baubetreuung
Bauen + Wohnen
Bus
Parken
Verkehr
Bäder
Stadt-Service-Betriebe
Installationen und andere
Leistungen
T€
21.848
14.099
4.337
1.029
536
41.849
12.321
0
422
12.743
1.028
855
1.886
1.446
5.171
660
63.752
Sonstige betriebliche
Erträge
(12)
Die sonstigen betrieblichen Erträge umfassen im Wesentlichen
mit 135 TEUR aus Kostenerstattungen durch Versicherungen,
mit 113 TEUR Erträge aus Mieten und Pachten, mit 112 TEUR
Erträge für Gebühreneinzug der Stadt Brühl, mit 57 TEUR Erträge aus Personalkostenerstattungen sowie mit 187 TEUR Erträge aus Schadenersatz.
Abschreibungen
(13)
Die Abschreibungen enthalten ausschließlich planmäßige Abschreibungen.
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
(14)
Neben der voll erwirtschafteten Konzessionsabgabe umfassen
die übrigen betrieblichen Aufwendungen vor allem Aufwendungen für Fremdlieferungen (1.044 TEUR), Mieten und Pachten
(831 TEUR), Aufwendungen für die Verwaltung (362 TEUR)
und Werbekosten (233 TEUR).
6
Konzernanhang 2011
Periodenfremde Erträge
und Aufwendungen
Steueraufwand
Erläuterungen zur
Kapitalflußrechnung
(15) Den periodenfremden Erträgen in Höhe von 429 TEUR stehen
periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 318 TEUR gegen
über.
(16)
(17)
Die Ertragsteuern beziehen sich im Wesentlichen auf das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Unter den Steuern
vom Einkommen und vom Ertrag sind Steuererstattungen für
Vorjahre von 73 TEUR enthalten.
Die Kapitalflussrechnung wurde nach DRS 2 erstellt. Der
Finanzmittelfonds setzt sich zusammen aus Kassenbestand,
Guthaben bei Kreditinstituten und dem Cash Pool mit der Stadt
Brühl in Höhe von 5.000 T€. Das Finanzmanagement der Stadtwerke Brühl GmbH verfolgt das Ziel, die Fähigkeit zur Erfüllung
ihrer Zahlungsverpflichtungen jederzeit sicherzustellen. Daneben
zählen zu den übergeordneten Zielen des Finanzmanagements
die Finanzierung unternehmerischer Aktivitäten, das Management finanzieller Risiken, insbesondere Liqiuditätsrisiken, Marktpreisrisiken und Adressenausfallrisiken, eine kosten- und risikooptimierte Finanzmittelbeschaffung und – anlage sowie die Optimierung des Zinsergebnisses.
Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen lässt sich keine negative Veränderung der Liquiditätssituation erkennen, so dass
die Fähigkeit zur Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen jederzeit
vorhanden ist.
Im Berichtsjahr wurden Zinsen in Höhe von 2.830 T€ gezahlt.
An Ertragsteuern fielen 876 T€ an.
Sonstige Angaben
1. Angabe nach § 314 (1) Nr. 9 HGB (Abschlußprüfer)
Angabe nach § 314 (1)
Nr. 9 HGB
a) Abschlußprüfleistungen
b) andere Bestätigungsleistungen
c) Steuerberaterleistungen
7
KPMG Prüfungs- und Beratungsgesellschaft für den Öffentlichen Sektor
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
in T EUR
61
26
24
Konzernanhang 2011
2. Angaben zur Belegschaft
Die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten beträgt im laufenden
Geschäftsjahr 197 zzgl. 13 Auzubildende.
3. Organe der Muttergesellschaft
Aufsichtsrat
Geschäftsführer
Hans Meeth
Frithjof Berg
Michael Kreuzberg
Dieter Freytag
Johannes Bortlisz-Dickhoff
Dr. Albert Dahm
Franziska Grafe
Dr. Herbert Heermann
Hanns-H. Hosmann
Hans-Theo Klug
Holger Köllejan
Jochem Pitz
Michael vom Hagen
Gerd Sester
Guido Fisch
Fritz Wittig
Kaufm. Angestellter/Rentner
Diplom-Verwaltungswirt
Bürgermeister
Stadtkämmerer
Geschäftsführer
Arzt
Versicherungsmathematikerin
Dozent
Diplom-Kaufmann
Oberstudiendirektor
Diplom-Kaufmann
Rechtsanwalt
Kfm. Angestellter/Einkäufer
Gas-/Wasser-Monteur
Gas-/Wasser-Monteur Techn.
Angestellter
Vorsitzender
Stellv.Vorsitzender
bis 31.01.2012
ab 01.02.2012
Erwin Gardemann
4. Vergütungen
Die Angabe des Geschäftsführerhonorars nach § 314 Abs. 1 Nr. 6
HGB unterbleibt entsprechend § 286 Abs. 4 HGB analog.
Die Aufsichtsratsvergütung betrug für das Geschäftsjahr insgesamt
19.600,00 EUR. Die Geschäftsführervergütungen werden unter zutreffender analoger Inanspruchnahme der Schutzklauseln nach § 286
Abs. 4 HGB nicht angegeben. Vorschüsse oder Kredite an den Geschäftsführer oder Mitglieder des Aufsichtsrates bestehen i.H.v. 4 T€
zu einer Verzinsung von 3,25%. Die vollständige Tilgung des Kredits
erfolgte im Januar 2011.
Brühl, den 31. August 2012
Erwin Gardemann
Geschäftsführer
Stadtwerke Brühl GmbH
8
Anlage zum Anhang
164
73
3. sonstige Ausleihungen und
Genossenschaftsanteile
Gesamtes Anlagevermögen
214.477
159
53
2. Wertpapiere des Anlagevermögens
Finanzanlagen gesamt
33
1. Beteiligungen
6.415
0
0
0
0
6.415
214.318
Summe I. und II.
III.Finanzanlagen
6.232
1.912
211.184
5. geleistete Anzahlungen und Anlagen
im Bau
2.136
658
1.362
10
2.535
18
18
0
0
2.517
2.507
148
395
1.135
596
233
TEuro
TEuro
183
Abgänge
Zugänge
Sachanlagen gesamt
5.616
2.012
4. Betriebs- und Geschäftsausstattung
80.038
8.731
2. Erzeugungs-, Gewinnungs- und
Bezugsanlagen
3. Verteilungsanlagen
114.787
3.134
1. Grundstücke, grundstücksgleiche
Rechte und Bauten einschließlich
Bauten auf fremden Grundstücken
II. Sachanlagen
Immaterielle Vermögensgegenstände
gesamt
Stand
01.01.11
TEuro
TEuro
0
0
0
0
0
0
-7
-466
3
443
0
13
7
Umbuchungen
Anschaffungs- und Herstellungskosten
218.357
141
55
53
33
218.216
214.902
3.310
5.388
81.487
8.793
115.929
3.314
Stand
31.12.11
TEuro
130.318
8
8
0
0
130.310
127.963
0
4.609
69.092
5.610
48.652
2.347
Stand
01.01.11
TEuro
Entwicklung des Anlagevermögens
TEuro
0
0
0
511
0
0
0
0
511
511
0
0
511
Zuschüsse
114
3.744
0
0
0
0
3.744
3.630
0
356
1.531
347
1.396
TEuro
Zugänge
TEuro
3
3
3
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Zuschreibungen
Abschreibungen
588
168
10
2.236
0
0
0
0
2.236
2.226
0
364
1.106
TEuro
Abgänge
132.334
5
5
0
0
132.329
129.878
0
4.601
70.028
5.369
49.880
2.451
Stand
31.12.11
TEuro
86.023
136
50
53
33
85.887
85.024
3.310
787
11.454
3.424
66.049
863
Stand
31.12.11
TEuro
84.159
151
65
53
33
84.008
83.221
2.012
1.007
10.946
3.121
66.135
787
Stand
31.12.10
TEuro
Buchwerte
Kapitalflussrechnung Konzern Stadtwerke Brühl GmbH
2011
TEUR
2010
TEUR
Periodenergebnis
3.069
1.243
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
3.744
4.049
Veränderung der Rückstellungen
-795
1.633
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge
-533
-555
Gewinne aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens und
außerordentlichen Posten
-164
-12
Abnahme / Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen sowie andere Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
4.611
-3.769
Abnahme / Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit
zuzuordnen sind
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
-5.952
3.980
4.734
7.323
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens
300
22
-5.580
-4.611
-183
-27
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
18
-5.445
15
-4.601
Auszahlungen an die Gesellschafterin und Minderheitsgesellschafter
-1.000
-864
6.600
0
-2.503
3.097
-2.291
-3.155
1.632
-433
12.663
14.295
13.096
12.663
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzkrediten
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Anlage 4
Anlage 5
Stadtwerke Brühl GmbH, Brühl
Stand am 31.12.2011
Konzern-Jahresüberschuss =
Konzerngesamtergebnis
Übrige Veränderungen
gezahlte Dividende
Stand am 31.12.2010 = 01.01.2011
Konzern-Jahresüberschuss =
Konzerngesamtergebnis
Übrige Veränderungen
Stand 31.12.2009 = 01.01.2010
gezahlte Dividende
5.090.400,00
0,00
5.090.400,00
5.090.400,00
7.292.313,04
0,00
7.292.313,04
7.292.313,04
11.599.780,60
3.069.708,78
6.660,35
8.530.071,82
922.000,00
9.445.411,47
1.242.840,73
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
23.982.493,64
3.069.708,78
6.660,35
20.912.784,86
922.000,00
21.828.124,51
1.242.840,73
11.101,24
20.585.283,78
11.101,24
8.202.570,74
0,00
5.090.400,00
0,00
7.292.313,04
€
21.280.182,54
706.000,00
Eigenkapital
Mutterunternehmen
Erwirtschaftetes
Kumuliertes
Gezeichnetes
Konzerneigenübriges
Kapital
Kapitalrücklage
kapital
Konzernergebnis
andere neutrale
Transaktionen
€
€
€
€
5.090.400,00
7.292.313,04
8.897.469,50
0,00
706.000,00
- Entwicklung des Eigenkapitals 1. Januar bis 31. Dezember 2011 -
Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011
792.753,23
0,00
792.753,23
792.753,23
950.590,63
0,00
950.590,63
950.590,63
-84.320,35
0,00
-84.320,35
-84.320,35
-157.837,40
0,00
-157.837,40
-157.837,40
Kumuliertes übriges
Konzernergebnis
andere neutrale
Transaktionen
€
€
792.753,23
157.837,40
Minderheitenkapital
Minderheitsgesellschafter
708.432,88
0,00
708.432,88
708.432,88
792.753,23
0,00
792.753,23
792.753,23
€
950.590,63
Eigenkapital
24.690.926,52
3.069.708,78
21.621.217,74
922.000,00
22.620.877,74
1.242.840,73
21.378.037,01
€
22.230.773,17
706.000,00
Konzerneigenkapital
Konzernlagebericht
Der
Stadtwerke
Brühl
GmbH-Konzern
ist
ein
Multi-Dienstleistungskonzern,
der
in
den
Geschäftsfeldern Versorgung, Verkehr, Bäderbetrieb, Stadtservices und Wohnungswirtschaft tätig ist.
1
Geschäftsverlauf und Wirtschaftslage
1.1
Wirtschaftliche Lage
Das bedeutendste Thema des Geschäftsjahrs 2011 war in der Energieversorgungsbranche das
tragische Unglück im Kernkraftwerk der japanischen Stadt Fukushima. Nach diesem Ereignis wurde
nahezu weltweit das Thema Energieversorgung neu diskutiert. Resultat dessen war, dass die
Bundesregierung in Folge der Ereignisse eine grundsätzliche Energiewende einleitete, die mit
Verabschiedung des Bundesrates am 08.07.2011 endgültig auf den Weg gebracht wurde. Damit
wurde der Ausstieg aus der Kernenergie bis 2022 beschlossen und gleichzeitig als Ziel der noch
intensivere Ausbau der erneuerbaren Energien auf den Weg gebracht.
Neben den Ereignissen von Fukushima zeichnete sich das wirtschaftliche Umfeld in 2011 dadurch
aus, dass im Vergleich zum Vorjahr ein gebremstes Wirtschaftswachstum festzustellen war. Laut dem
Bericht der OECD sank das weltweite reale Bruttoinlandsprodukt von 5,0% auf 3,8%. Diese
Entwicklung ist im Wesentlichen auf eine restriktivere Wirtschaftspolitik, eine nachlassende Nachfrage
der Schwellenländer und die immer weiter zunehmende Verschuldung vieler Staaten zurück zu
führen. Insbesondere im Euroraum fand keine zunehmende Nachfrage bei öffentlichen Auftraggebern
statt.
Die Entwicklung in der Bundesrepublik war im Vergleich zum gesamten Euro-Raum dabei noch als
positiv zu bezeichnen. Deutschland gehörte in 2011 zu einen der wenigen Ländern mit hohen
Wachstumsraten. So verzeichnete die OECD in Deutschland ein Wachstum von 3,0% im Vergleich
zum Euroraum von 1,6%.
1.2
Energiewirtschaft und Wettbewerb
Der Primärenergieverbrauch sank nach Angaben der AG Energiebilanzen in Deutschland von 2010
auf 2011 von 14.121 Petajoule um 747 Petajoule (5,3%) auf 13.374 Petajoule (=3.715 TWh). Dieser
entsprach dem niedrigsten Verbrauch seit der Wiedervereinigung. Grund hierfür waren die hohen
Energiepreise und insbesondere die milde Witterung. Die Witterung wirkt sich durch den hohen Anteil
des
temperaturabhängigen
Wärmebedarfs
an
der
Primärenergienachfrage
stark
auf
den
Gesamtverbrauch aus. Insbesondere beim Erdgas und beim Mineralöl war der Einbruch erkennbar.
Alleine der Erdgasverbrauch ging um 12,9% zurück.
Im Bereich der Erzeugung von Strom war auf der einen Seite ein klarer Abwärtstrend bei Kernenergie
und auf der anderen Seite ein deutlicher Aufwärtstrend bei den erneuerbaren Energien zu erkennen.
So erreichten die erneuerbaren Energien in 2011 mit 122 TWh einen Anteil von 19,9% und waren
damit nach der Braunkohle der Energieträger mit dem zweitstärksten Anteil an der deutschen
Stromerzeugung.
-1-
Diese Tendenz wirkte sich in vielerlei Hinsicht auch auf die Energiepreise aus. Nachdem zum Anfang
des zweiten Quartals eine deutliche Preissteigerung aufgrund des Moratoriums zu verzeichnen war,
fielen die Preise aufgrund sinkender Kosten für CO2 - Zertifikate auf ein stabiles Niveau bis zum
Jahresende. So lag der Preis für das Baseload des Folgejahres im Jahresdurchschnitt bei knapp unter
50 €/MWh. Der Zubau, insbesondere der Photovoltaik, führte auf der einen Seite jedoch auch dazu,
dass die Umlagen und damit die Kosten der Energie entsprechend stiegen. Positiver Effekt des PVZubaus ist dagegen aber auch, dass in den letzten Jahren die Differenz zwischen Peak- und Baseload
abnimmt, was vor allem auf den Zubau des „Peak-lastigen“ Photovoltaikstroms zurück zu führen ist.
Auf dem Energiemarkt Brühl musste sich unser Vertrieb unter den Voraussetzungen auch 2011 einem
weiter zunehmenden Wettbewerb stellen. So bieten laut verivox mittlerweile 56 Erdgas- und 97
Stromanbieter entsprechende Energielieferungen in Brühl an.
1.3
Entwicklung der Konzernwirtschaftslage
Der Konzernabschluss der Stadtwerke Brühl GmbH (kurz: Stadtwerke oder Stadtwerke Brühl) wurde
aufgrund des Anteilserwerb an der Gebausie Gesellschaft für Bauen und Wohnen GmbH der Stadt
Brühl, Brühl (kurz: Gebausie), erstmalig für das Geschäftsjahr 2004 aufgestellt.
Im Konzernabschluss der Stadtwerke Brühl GmbH werden neben den Stadtwerken die
Tochterunternehmen Gebausie Gesellschaft für Bauen und Wohnen GmbH der Stadt Brühl und die
Gastronomiebetriebe im KarlsBad Brühl GmbH konsolidiert.
Der Konzernabschluss der Stadtwerke Brühl GmbH weist im Geschäftsjahr 2011 einen
Konzernjahresüberschuss in Höhe von 3.069 T€ (Vorjahr: 1.243 T€) aus. Das Konzernergebnis wird
maßgeblich durch die Geschäftstätigkeit der Stadtwerke Brühl und der Gebausie bestimmt.
Die Ergebnissteigerung in Höhe von 1.827 T€ resultiert im Wesentlichen aus der Ergebnisentwicklung
der Gebausie und den Versorgungssparten.
2
Die Sparten des Konzerns
Im vergangenen Jahr wurde mit Bildung der Organschaft zwischen den Stadtwerken Brühl GmbH und
der Gebausie Gesellschaft für Bauen und Wohnen GmbH der Stadt Brühl die steuerrechtliche
Verknüpfung der beiden Unternehmen vollzogen. Im Geschäftsjahr 2011 wurde im Nachgang auch
die organisatorische Verknüpfung vorbereitet. Zeichen hierfür war der Anbau des Stadtwerke
Gebäudes an der Engeldorfer Straße/Berger Straße. Die Erweiterungsarbeiten dienen der
Kapazitätserweiterung, um die Büroräume der Gebausie in das Verwaltungsgebäude der Stadtwerke
Brühl zu integrieren, um somit weitere Synergien zu heben. Geplanter Umzugstermin ist Spätsommer
2012.
2.1
Geschäftsbereiche Versorgung, Verkehr, Bäderbetrieb, Stadtservices der Stadtwerke
Brühl GmbH
Neben der Verknüpfung mit der Gebausie und der ständigen Optimierung der Strukturen der
Stadtwerke
Brühl
GmbH
wurde
in
2011
ein
besonderer
Fokus
auf
den
Ausbau
der
Erzeugungskapazitäten gelegt. So wurde zum einen eine weitere Bürgersolaranlage gebaut und ein
-2-
mit Bioerdgas betriebenes Blockheizkraftwerk im KarlsBad errichtet, mit dem wir regenerativ
erzeugten Strom in Brühl erzeugen und zudem unseren Kunden unter dem Namen „BRÜHLStrom Bio“
anbieten. Auch zukünftig wollen die Stadtwerke weiter einen Fokus auf den Ausbau von
Erzeugungskapazitäten legen um zum einen ein weiteres Standbein als Ertragsquelle aufzubauen und
auf der anderen Seite die von der Bundesregierung eingeleitete Energiewende aktiv zu unterstützen.
Auch hiermit wird die in den Vorjahren bereits eingeleitete Diversifizierung fortgeführt, um die
Abhängigkeit vom Netzbetrieb und Energievertrieb zu reduzieren. Denn auch in 2011 fand aufgrund
der bereits eingangs erwähnten Wettbewerbsverschärfung keine Entspannung statt.
Im Folgenden werden die Energie- und Wasserversorgungssparten erläutert und die Entwicklung der
Sparten dargestellt.
2.1.1 Stromversorgung
Aufgrund der eingangs bereits erwähnten Einflüsse war auf dem Beschaffungsmarkt für Strom im Jahr
2011 wieder eine verstärkte Volatilität zu beobachten.
Die Bezugspreise für Strom Jahresfuture 2011, welcher überwiegend in 2010 beschafft wurde, lagen
Ende Juni bei 53 €/MWh Base und bei 71 €/MWh Peak.
Insgesamt ermöglicht die vergangene Eindeckung am Terminmarkt für das Stromportfolio der
Stadtwerke Brühl GmbH mit der leichten Reduzierung der KWK-Umlage von 0,130 auf 0,030 ct/kWh
eine teilweise Kompensation der für das Lieferjahr 2011 anfallenden Mehrkosten, entstanden durch
die deutliche Erhöhung der EEG-Umlage von 2,047 ct/kWh auf 3,53 ct/kWh.
Im Tarifsegment stieg der Strompreis um 0,933 ct/kWh netto.
Unsere lokalen Produktangebote wie z.B. der Treuebonus stoßen im Stromgeschäft mit Privatkunden
auf positive Resonanz. Auch über die Stadtgrenzen von Brühl hinaus hat das Produkt BrühlStrom
Regional den Stadtwerken Brühl GmbH zu größerer Aufmerksamkeit verholfen. Dennoch blieb der
Stromabsatz der Stadtwerke Brühl GmbH aufgrund des intensiven Wettbewerbs hinter dem
Vorjahreswert zurück.
Im Ergebnis lieferte der Vertrieb der Stadtwerke 127,7 GWh. Der Absatz ging damit im Jahr 2011 um
5,5 GWh leicht zurück. Insgesamt wurden durch das Netz der Stadtwerke Brühl GmbH 191,8 GWh
geliefert. Die Anzahl der eingebauten Stromzähler erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 55 Stück auf
nunmehr 28.450 Zähler. Der Mengenrückgang ist im Wesentlichen durch eine Zunahme der
Abgabemengen durch fremde Energieversorger begründet.
2.1.2 Gasversorgung
Nahezu gleich mit den Preisen zum Jahresende 2010 schloss das Erdgas im Marktgebiet NCG (Net
Connect Germany) das Jahr 2011 ab. Der Angebotsseite stand eine witterungsbedingte schwache
Nachfrage im gesamten Jahresverlauf gegenüber. Auch im Gaswirtschaftjahr 2010/2011 lagen die
Spotmarktpreise teilweise deutlich unter den Grenzübergangspreisen. Preise über ölpreisgebundene
Lieferverträge konnten so durch Händler mit flexibler Beschaffungsstrategie deutlich unterboten
-3-
werden. Um weiteren Kundenverlusten vorzubeugen, bauten die Stadtwerke Brühl GmbH ein flexibles
Gasbezugsportfolio seit Juli 2011 zur Belieferung ihrer Kunden ab Oktober 2012 auf.
Im Ergebnis konnte die Stadtwerke Brühl GmbH in 2011 beim Erdgasvertrieb 310,3 GWh Erdgas
verkaufen, was einer witterungsbedingten Abnahme von 96,7 GWh entspricht. Insgesamt wurden
durch das Netz der Stadtwerke Brühl GmbH 365,1 GWh geliefert.
Durch innovative Produktangebote, die ein Höchstmaß an Transparenz erfüllen, streben die
Stadtwerke Brühl GmbH an, ihre Position als leistungsstarker Partner weiter zu festigen. Mit dem
Bezug von Bioerdgas zum Betrieb der neu erbauten BHKW-Anlage im KarlsBad Brühl wird nicht nur
umweltfreundlich Wärme produziert, sondern auch gleichzeitig die Belieferung mit vor Ort erzeugtem
Ökostrom weiter ausgebaut und sichergestellt.
Der zuletzt zum 01.04.2010 angepasste allgemeine Erdgastarif wurde moderat zum 01.01.2011 um
0,2 ct./kWh erhöht, um im Anschluss über die Kälteperiode im Frühjahr 2011 Preisstabilität zu
gewährleisten. Im Sommer mussten die Gaspreise zum 01.08.2011 um 0,767 ct./kWh erhöht werden.
Die Anzahl der eingebauten Gaszähler erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 42 Stck. auf nunmehr
11.962 Zähler.
2.1.3 Wasserversorgung
Wie bereits in den Vorjahren haben die Stadtwerke Brühl GmbH auch im Geschäftsjahr 2011 in die
Wasserversorgungsinfrastruktur investiert. Neben der Sanierung der Erdbehälter (Fertigstellung in
2012), dem weiteren Ausbau des Leitungsnetzes und neuen Hausanschlüssen wurde insbesondere
im Bereich Schwadorf Maßnahmen zur Stabilisierung des Wasserdrucks durchgeführt. So wurde im
Jahr 2011 mit der Erstellung einer weiteren Trinkwasser-Druckzone begonnen, die im Frühjahr 2012
fertiggestellt wurde. Der Bereich Schwadorf wird nach der Inbetriebnahme der Druckzone über eine
Druckminderanlage aus der Trinkwasser-Druckzone 3 versorgt. Hierdurch können wir unseren
Kunden einen um ca. 0,80 bar höheren Druck liefern. Außer den bereits erwähnten routinemäßigen
Erneuerungen wurde im Laufe des Geschäftsjahres zudem mit dem kompletten Rückbau der
Trinkwasserleitungen aus Asbestzement (AZ) begonnen. Zwar geht keine Gefährdung von den AZLeitungen aus, es wird trotzdem angestrebt, diese Leitungen durch moderne Polyethylen-Leitungen zu
ersetzen. Mit Abschluss der Baumaßnahme Stephanstraße wurde im Frühjahr 2012 die letzte AZLeitung in Brühl außer Betrieb genommen. Der Wasserabsatz ist im vergangenen Jahr leicht um 30
Tm³ auf 2,57 Mio. m³ gesunken. Dies ist sowohl auf klimatische Ursachen, als auch durch den Trend
zum Wassersparen zurück zu führen. Die Kostenstruktur im Bereich der Wasserversorgung zeichnet
sich durch einen großen Anteil an Fixkosten und einen nur geringen Anteil an variablen Kosten
(größtenteils Wasserbezugskosten) aus. Hingegen stellt sich die Erlösstruktur bei deutschen
Wasserversorgern oft so dar, dass nur ein geringer Teil durch fixe Erlöse erzielt wird. Der Großteil der
Erlöse ergibt sich aus dem variablen Arbeitspreis des Wasserabsatzes und ist dadurch sehr volatil und
setzt zudem die falschen Anreize. Dieser Effekt ist in Brühl besonders stark ausgeprägt, da in der
Vergangenheit bei Preisanapassungen vorwiegend der Arbeitspreis erhöht wurde, so dass sich die
fixen Kosten noch weniger durch fixe Erlöse decken lassen, als bei anderen vergleichbaren
Wasserversorgern. Im Zuge der bereits angesprochenen Neukalkulation der Wasserentgelte ist daher
-4-
als Handlungsempfehlung ausgesprochen worden, die fixen Erlöse im Verhältnis zu den
Gesamterlösen zu erhöhen, was durch eine Anpassung der Preisstruktur zugunsten des Grundpreises
möglich ist. Ziel ist es, trotz der Anpassung eine möglichst hohe Preisstabilität zu generieren. Und dies
obwohl in der letzter Zeit massive Investitionen in die Wasserinfrastruktur stattfanden.
2.1.4 Wärmeversorgung
Die Sparte Wärmeversorgung teilt sich in den Bereich Nahwärme und Fernwärme auf. Unter der
Nahwärmeversorgung definiert die Gesellschaft so genannte Heizungsanlagen, welche die
Gesellschaft als Contractor beim Kunden betreiben und dem Kunden, die in der Anlage produzierte
Wärme verkaufen. Die in 2011 abgegebene Menge belief sich auf 7,2 GWh, in 2010 lag die Abgabe
bei 8,4 GWh.
Im Bereich der Fernwärmeversorgung betreibt die Gesellschaft im Wohngebiet „An der Alten
Zuckerfabrik“ ein Blockheizkraftwerk mit 1,7 MW thermischer und 1,3 MW elektrischer Leistung.
Hiermit versorgen die Stadtwerke im angrenzenden Wohngebiet, über ein eigens hierfür errichtetes 3
km langes Fernwärmenetz, die Wohneinheiten mit Wärme. Die abgegebene Fernwärme lag mit 2,4
GWh unter der Abgabemenge von 2010.
Die Entwicklung des Wärmeabsatzes ist ohne Veränderung der Anschlussrate ausschließlich
witterungsgeführt. Durch die vergleichsweise hohen Temperaturen des abgelaufen Geschäftsjahres
2011 ging die Nachfrage in der gesamten Wärmeversorgung (Fernwärme und Nahwärme) um
insgesamt 1,81 GWh auf 9,67 GWh zurück.
Im Rahmen von Contractingaktivitäten im Bereich Wärme hat die Stadtwerke Brühl GmbH einen
weiteren Ausbau für diverse Projekte über sämtliche Stufen der Wertschöpfung geprüft. Von der
ersten Bedarfsanalyse über die Planung, Finanzierung und Realisierung bis hin zur Wartung und
Instandhaltung der Anlagen beim Kunden. Neue Projekte wurden nicht realisiert.
2.1.5 Verkehrsbetrieb
Ein weiteres Angebot der Stadtwerke für die Brühler Bürger ist der 1998 eingeführte Stadtbus, welcher
2003 mit dem Anruf-Sammeltaxi (AST) ergänzt wurde.
Die neuen Linienführungen der Stadtbuslinien 703 und 709 nach Brühl-Ost haben sich mittlerweile
etabliert. Die Einbindung der beiden Linienzweige wurde im Laufe der Jahres 2011 durch
Stichprobenzählungen
überprüft.
In
Gesprächen
mit
den
Verantwortlichen
des
Telekom-
Servicecenters wurden kleinere Korrekturen in den Fahrplan integriert, um eine Verbesserung der
Anbindung an den Bahnhof am Schloss, sowie in Brühl-Mitte bzw. Brühl-Nord sicherzustellen. Erste
Fahrgastdaten der Linie 705 wurden im Mai 2011 aufgenommen, um Vergleichsdaten für eine
zukünftige Prüfung heranziehen zu können. Die Anzahl der Beförderungsfälle für den Bereich ÖPNV
liegen mit 932.526 Beförderungsfällen unter denen des Vorjahres.
Beförderungsfälle (Stadtbus)
Beförderungsfälle (AST)
Gesamt Beförderungsfälle
-5-
2010
2011
936.499
915.512
19.605
17.014
956.104
932.526
Trotz steigender Formel9-, Aktiv60- und Monatsticketabsätze sanken in 2011 erstmals seit 1999 die
Gesamtabonnementzahlen durch die flächendeckende Einführung des Schülertickets im VRS um
2,4%. So fielen z.B. rund 18% der Startertickets durch die Einführung des Schülertickets am KarlSchiller-Berufskolleg weg. Zudem wurde das Juniorticket seit dem 01.09.2011 verbundweit nicht mehr
angeboten, so dass auch hier die Absatzzahlen um ca. 22% sanken. Dieser Absatzrückgang konnte
auch durch Absatzsteigerungen anderer Tickets nicht kompensiert werden. Die Jobticketzahlen
stiegen um 1,9%, die Formel9Tickets um 9%, die Aktiv-60 Tickets um 14% und die MonatsTickets um
6,7%. Durch Abschaffung des Juniortickets war jedoch bereits ab Herbst 2011 eine verstärkte
Nachfrage zum Schülerticket spürbar, so dass im kommenden Jahr wieder mit Steigerungen zu
rechnen ist. In Summe lag die Anzahl der verkauften Abonnements im Berichtsjahr bei 3.023 Stck.
2010
2011
sonstige Abonnements
1.513
1.449
Schülertickets
1.584
1.574
gesamt
3.097
3.023
Die gefahrenen Leerkilometer konnten um 1,2% erfolgreich weiter reduziert werden.
Nutzwagenkilometer
Leerkilometer
Gefahrene Kilometer
2010
2011
321.026
334.194
46.571
45.999
367.597
380.193
Ergänzend zum ÖPNV ist die Bewirtschaftung der Parkplätze ein weiteres Aufgabenfeld im Bereich
Verkehr. Neben der Bewirtschaftung des Parkdecks auf der Giesler-Galerie, dem Parkhaus am
Krankenhaus und dem Parkplatz am Schloss/Bundesbahnhof bewirtschaften die Stadtwerke die
städtischen Parkplätze in der Innenstadt.
Insgesamt bewirtschaften die Stadtwerke damit wie im Vorjahr 1.503 Parkplätze und unterhalten das
dazugehörige Parkleitsystem.
Parkhaus am Krankenhaus
Giesler-Galerie
Am Schloss/Bundesbahnhof
sonstige Parkplätze
288
531
204
480
1.503
Anzahl der Objekte
10
Der Jahresfehlbetrag der Sparte Verkehr konnte im Vergleich zum Vorjahr um 263 T€ auf 320 T€
deutlich verringert werden. Dies resultiert im Vergleich zum Vorjahr neben leichten Steigerungen beim
Ertrag aufgrund eines Zuschuss für den öffentlichen Personennahverkehr von 88 T€, insbesondere
aus deutlich reduzierten Aufwendungen für bezogene Fahrleistungen.
-6-
2.1.6 Bäderbetrieb
Mit dem Freizeitbad KarlsBad betreiben die Stadtwerke eine wichtige Infrastruktur- und
Freizeiteinrichtung für Brühl. Das KarlsBad ist durch ein Blockheizkraftwerk mit den Energiesparten
technisch-wirtschaftlich verflochten und ergänzt somit das Angebot der Stadtwerke.
Obwohl sich die Bucherzahlen im KarlsBad wiederholt positiv entwickelten und im Bereich
Hallenbad/Sauna mit 200.393 Besuchern die 200.000 Besuchermarke überschritten wurde, hat die
schlechte Freibadsaison den positiven Trend der vergangenen Jahre relativiert. Trotz der bereits
schwachen Freibadsaison 2010 mit lediglich 40.221 Besuchern im Vorjahr sind die Besuche in der
2011er Saison auf unter die Hälfte (18.008 Besuchern) des Vorjahres eingebrochen. Dadurch liegen
die Gesamtbesucherzahlen inklusive des Bereichs Schulschwimmen/Vereine im abgelaufenen
Geschäftsjahr bei nur noch 282.094 Besuchern.
Hallenbad
Freibad
Schulen/Vereine
gesamt
2010
2011
194.978
200.393
40.221
18.008
65.082
63.693
300.281
282.094
Was die Besucher des KarlsBads zunächst nur indirekt mitbekommen, ist, dass die Stadtwerke Brühl
GmbH im vergangenen Jahr im hohen Maße in die Technik investiert hat. So wurde von den
Stadtwerken ein komplett neues Wärmekonzept entwickelt, um die benötigte Wärmeleistung durch
einen besseren Wirkungsgrad zu reduzieren. Hierzu wurde ein mit Bioerdgas betriebenes BHKW
installiert, um die Grundlast zu decken. Zusätzlich wurden zwei Brenner und zwei Kessel installiert.
Zur Erzeugung von Brauchwasser wurde außerdem ein neuer effektiverer Wärmetauscher installiert.
Die Erfahrungen aus den ersten Monaten des Betriebs zeigen, dass das BHKW über den kalkulierten
7.500 Benutzungsstunden liegen wird und damit noch effizienter läuft, als die ohnehin positive
Annahme. Durch die Investitionen in die Wärmezentrale wird eine Reduzierung der Wärmeleistung
von 18% prognostiziert. Neben den Investitionen in die Wärmezentrale wurde im Geschäftsjahr 2011
auch die Erneuerung der über 20 Jahre alten Lüftungs-/Entfeuchtungsanlage im Spaßbad/Sauna für
rund 250.000 € nötig. Durch diese notwendige Investition versprechen sich die Stadtwerke deutlich
niedrigere Unterhalts- und Energiekosten und auch bei Minusgraden stabile Temperaturen im Bad.
2.1.7 Stadtservicebetrieb
Seit dem 01.01.2009 ist der ehemalige Fachbereich 70, mit einem Anlagevermögen von 4.050 T€, Teil
der Stadtwerke Brühl GmbH. Gleichzeitig ist der Personalbestand der Stadtwerke zu diesem Zeitpunkt
um 76 Mitarbeiter und einer Vielzahl an zusätzlichen Dienstleistungen gestiegen. So erfüllen die
Stadtwerke Brühl im neu gegründeten Stadtservicebetrieb die Aufgaben der Friedhofsunterhaltung,
Grünflächenpflege, Straßenreinigung, Abfallentsorgung und des Bauhofs.
Für die Erfüllung der Aufgaben erhalten die Stadtwerke Brühl von ihren Auftraggebern (im
Wesentlichen Stadt Brühl) eine fest definierte Pauschale, mit der definierte Leistungen von Seiten der
-7-
Stadtwerke erbracht werden müssen. Außerdem werden interne Leistungen für die Bereiche
KarlsBad, Parkraumbewirtschaftung und Netzbetrieb erbracht.
Der Stadtservicebetrieb ist für die Unterhaltung und Pflege von ca. 75 ha Grünanlagen, ca. 3.500
Straßenbäumen, sowie 36 Kinderspielplätzen mit ca. 200 Spielgeräten verantwortlich. Ca. 100 km
Straßenfläche wurden durch den Winterdienst unterhalten. Zudem war die Gesellschaft für die
Entsorgung von 18.976 to. Müll verschiedenster Fraktionen verantwortlich. Auf den 7 städtischen
Friedhöfen (24 ha Gesamtfläche) wurden im Geschäftsjahr 2011 455 Bestattungen durch den
Stadtservicebetrieb durchgeführt. Durch den immer stärker werdenden Trend von Urnenbestattungen
und dem damit verbundenen geringeren Platzbedarf muss mittelfristig dieser Entwicklung durch eine
neue Flächenkonzeption entgegengewirkt werden. In diesem Zusammenhang erarbeiten der
Stadtservicebetrieb
und
die
Stadtverwaltung
gemeinsam mit
Steinmetzen,
Bestattern und
Friedhofsgärtnern ein Konzept, das neue Bestattungsformen auf den Brühler Friedhöfen ermöglichen
soll. Hiermit wird dem Wunsch der Bevölkerung nach neuartigen Grabgestaltungen und
Beisetzungsarten Rechnung getragen. Um den Stadtservicebetrieb unabhängiger vom Auftraggeber
Stadt Brühl zu machen, intensivierten die Stadtwerke Brühl GmbH ihre Aktivitäten im Bereich
Gewerbeabfall. Ziel ist es, zukünftig den Stadtservicebetrieb in das QM-System der Stadtwerke zu
integrieren und als Entsorgungsfachbetrieb zu zertifizieren. Parallel sollen die Entsorgungskonditionen
des Gewerbeabfalls neu verhandelt und ggf. neue Partnerschaften aufgebaut werden. Damit sollen
den Kunden zukünftig neben der Versorgung auch Entsorgungsleistungen angeboten werden. Seit
Ende 2011 wird der Elektroschrott (Haushaltsgroß- und -kleingeräte) in Eigenregie vermarktet. Hier
wird mit erheblichen Jahreserlösen gerechnet. Ab 2012 soll auch die Verwertung der IT- und
Unterhaltungselektronik in die Eigenvermarktung übernommen werden, um weitere Erlöse zu
generieren. Kostensteigerungen machen die lange verschobene Anpassung des Dienstleistungsentgeltes ab 2012 unvermeidbar. Eine Kostendeckung ist durch Steigerung der Personalausgaben
und durch Zunahme des Dienstleistungsumfangs mit den zurzeit geltenden Dienstleistungsentgelten
nicht mehr zu erzielen, auch wenn die Optimierungen unabhängig davon weiterhin durchgeführt
werden. So fand 2011 eine Organisationsverschlankung im gewerblichen Bereich statt. Mitarbeiter aus
dem öffentlichen Grün und der Friedhofsunterhaltung wurden in der Arbeitsgruppe „Stadtgrün“
zusammengeführt. Hierdurch werden Verbesserungen hinsichtlich Maschineneinsatz und Personaleinteilung erzielt und Arbeitsspitzen können besser abgedeckt werden.
Auch im Geschäftsjahr 2011 hat der Stadtservicebetrieb einen Jahresfehlbetrag erzielt. Dies resultiert
im Wesentlichen aus dem Wegfall von Erlösen durch den verlorenen Auftrag zur Sammlung von
Leichtverpackungen
(gelber
Sack),
weniger
Winterdienst
durch
den
milden
Winter
und
Mehraufwendungen beim Materialaufwand und Fremdleistungen.
2.2
Geschäftsbereich Bauen und Wohnen der Gesellschaft für Bauen und Wohnen
GmbH der Stadt Brühl
Die Gebausie hat im Berichtsjahr, wie in den Vorjahren, den Gesellschaftszweck, nämlich vorrangig
für sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung der breiten Schichten der Bevölkerung zu
sorgen, verfolgt.
-8-
Die Gebausie bewirtschaftete mit Stand 31.12.2011 2.160 (Vorjahr: 2.164) eigene Mietwohnungen in
341 (Vorjahr: 342) Häusern mit 135.675 (Vorjahr: 137.759) m² Wohnfläche. Die Verringerung resultiert
aus dem Verkauf eines Mietwohnobjektes in Pulheim Brauweiler mit 228 m² Wohnfläche sowie der
Herausnahme von nicht genutzten Mansardenzimmern mit 1.856 m². Weiterhin befinden sich 4 Läden,
179 Garagen, 4 Tiefgaragen mit 113 Einstellboxen, 258 Abstellplätze sowie 2 Praxen / Büros und 16
Kinderspielplätze im Eigentum der Gesellschaft.
Insgesamt hat der Geschäftsbereich ein Jahresergebnis von 2,779 Mio. Euro erwirtschaftet (Vorjahr:
2,355 Mio. Euro).
3
Investitionen
Die Investitionen im Gesamtvolumen von 6,2 Mio. € entfallen im Wesentlichen mit 396 T€ auf die
Erneuerung der Wasserbehälter, mit 271 T€ die Errichtung einer Photovoltaikanlage, mit 730 T€ für
den Anbau des Verwaltungsgebäudes, sowie 829 T€ für die Erneuerung der Heizungs- und
Lüftungsanlage inkl. BHKW im KarlsBad. Außerdem wurden Investitionen in das Leitungsnetz,
Hausanschlüsse und Zähler getätigt. Die Gebausie hat rd. 1,3 Mio. € in Modernisierungsmaßnahmen
einzelner Objekte der Gesellschaft investiert.
Aufteilung der Investitionen auf Sparten:
4
Strom
1,2 Mio. €
Gas
0,9 Mio. €
Wasser
0,9 Mio. €
Stadtservicebetrieb
0,1 Mio. €
Bad
0,8 Mio. €
Gebausie
1,3 Mio. €
Übrige
1,0 Mio. €
Gesamt
6,2 Mio. €
Personal und Sozialwesen
Zum Stichtag 31.12.2011 beschäftigten die Stadtwerke Brühl GmbH 188 Angestellte inklusive der
Auszubildenden. Damit hat sich die Anzahl der Beschäftigten zum Vorjahresstichtag geringfügig um 4
Mitarbeiter reduziert. Die Gebausie beschäftigt inkl. Auszubildende 19 Mitarbeiter. Hier sind es
gegenüber dem Vorjahr 2 Mitarbeiter mehr.
Durch den zunehmenden Wettbewerb werden unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer wieder
vor neuen Herausforderungen stehen, deshalb gilt es, diese Veränderungen vorzubereiten.
Qualifizierungen und Weiterbildungsmaßnahmen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind daher
-9-
unerlässlich. Die Stadtwerke Brühl haben im abgeschlossenen Geschäftsjahr 197 Seminar-,
Lehrgangs- und Schulungsmaßnahmen im Rahmen der Fort- und Weiterbildung durchgeführt, damit
sich die Belegschaft weiterentwickeln kann. Diese Möglichkeit soll unseren Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter auch in Zukunft gegeben werden.
Zudem haben die Stadtwerke Brühl im Jahr 2011 durchschnittlich 12 junge Menschen in den
verschiedensten Bereichen ausgebildet. Die Gebausie hat einen Auszubildenen beschäftigt. Hiermit
möchte der Konzern zum einen seiner sozialen Verantwortung gerecht werden und zum anderen aber
auch einen wichtigen Beitrag zur eigenen mittel- und langfristigen Nachwuchsförderung leisten.
Im Geschäftsjahr wurde bekanntermaßen eine Leistungs- und erfolgsorientierte Prämie -LEP- bei den
Stadtwerken implementiert,
sowie eine
entsprechende
Betriebsvereinbarung
abgeschlossen.
Zukünftig werden durch die Führungskräfte mit allen Beschäftigten jährlich Mitarbeitergespräche
geführt. Im Rahmen dieser Maßnahme werden zudem am Anfang eines Kalenderjahres, auf Basis der
aus den Unternehmenszielen abgeleiteten Abteilungszielen, mit den Beschäftigten individuelle oder
teamorientierte Ziele vereinbart. Alle Kräfte sollen so noch stärker als bisher am Gesamtziel der
Stadtwerke Brühl GmbH ausgerichtet werden.
5
Die
Vermögens- und Finanzlage
Daten
des
handelsrechtlichen
Konzernjahresabschlusses
wurden
entsprechend
einer
Bilanzanalyse und für die Ermittlung aussagefähiger Kennzahlen nach finanzwirtschaftlichen Kriterien
aufbereitet.
Die Bilanzsumme verringerte sich von 114.472 T€ im Vorjahr auf 113.358 T€ im Berichtsjahr. Auf der
Passivseite führt im Wesentlichen die Verringerung der Rückstellungen und kurzfristigen
Verbindlichkeiten zur Abnahme der Bilanzsumme.
Das Anlagevermögen ist durch das Eigenkapital und das langfristiges Fremdkapital gedeckt.
Der Konzern weist mit einer Eigenkapitalquote von 21,8 % (i. Vj. 19,8 %) eine solide
Eigenkapitalausstattung auf. Durch die Einbeziehung sämtlicher unmittelbarer und mittelbarer
Beteiligungen im Rahmen der Vollkonsolidierung wird an dieser Stelle ein Höchstmaß an Transparenz
betreffend der Kapitalausstattung im Konzern erreicht.
Die Rückstellungen beinhalten Pensionsrückstellungen
Die
sonstigen
393 T€
Steuerrückstellungen
1.061 T€
Sonstige Rückstellungen
4.130 T€
Rückstellungen
sind
im
Wesentlichen
für
Zusatzversorgung,
Altersteilzeit,
Jahresabschlusskosten, übrige Verpflichtungen im Personalbereich, Mehrerlösabschöpfung und
Anreizregulierung gebildet worden.
Der Konzern verfolgt eine konservative Risikopolitik mit einer geringen Risikobereitschaft sowie einem
aktiven Management von Markpreisrisiken mit der Zielsetzung einer hohen Planungssicherheit. Das
-10-
Management der Marktpreisrisiken dient der Begrenzung der Auswirkungen von Kursschwankungen
von Währungen und Zinsen.
Insbesondere für die Stadtwerke Brühl GmbH wurden Marktpreisrisiken im Zinsbereich identifiziert. Im
Zins- und Verbindlichkeitenmanagement der Stadtwerke Brühl GmbH wird eine Neutralisierung von
Zinsänderungsrisiken durch festverzinsliche Darlehen bzw. syntetisch konstruierte Festzinsdarlehen
angestrebt. Für die bestehenden variabel verzinsten Darlehen wurden in 2009 und 2010 selektiv
Zinsswaps kontrahiert. Die Absicherungsgeschäfte werden immer in Bezug zum Grundgeschäft
geschlossen und weisen einen hohen Sicherungszusammenhang auf. Für die Grund- und Absicherungsgeschäfte wurden Bewertungseinheiten gebildet. Hieraus sind keine Verluste zu erwarten. Die
Bewertungseinheiten wurden in Form von Mikro-Hedges geschlossen mit einer eindeutigen Zuordnung der Sicherungsgeschäfte zu Grundgeschäften. Die Bedingungen und Parameter von Grund- und
Sicherungsgeschäften sind eng aufeinander abgestimmt. Auf Grund dessen, sowie der Identität der
Risikoarten der Bewertungseinheiten, ist die Wirksamkeit der Bewertungseinheiten retro- und prospektiv gegeben.
Die Entwicklung der liquiden Mittel stellt sich verkürzt wie folgt dar. Eine ausführliche
Kapitalflussrechnung nach DRS 2 ist Bestandteil des Konzernabschlusses:
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
2011
2010
TEUR
TEUR
3.980
7.323
-5.445
-4.601
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
3.097
-3.155
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds
1.632
-433
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
12.663
13.096
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
14.295
12.663
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
6
Nachtragsbericht
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres haben sich nicht ereignet.
-11-
7
Chancen- und Risikobericht
Folgende Chancen und Risiken sieht die Geschäftsführung aus heutiger Sicht, welche die Entwicklung
des Konzerns beeinflussen können.
7.1
Chancen
Bei dem Einkauf von Erdgas sind die Stadtwerke, wie bereits im Vorjahresbericht angekündigt, von
den langfristigen Lieferverträgen auf eine strukturierte Beschaffung umgestiegen. Dieser Schritt hat
sich als richtig herausgestellt und soll daher forciert werden. Hierdurch ergeben sich große Chancen,
die Marktposition der Stadtwerke zu verbessern.
Beim Vertrieb möchten die Stadtwerke weiter über das Brühler Stammgebiet hinaus wachsen und
gezielt Kunden gewinnen, die neben einem günstigen Preis, Wert auf Kundenservice legen. Hier
sehen die Stadtwerke ein Kundenpotential für die Stadtwerke Brühl als regional verankerten
Versorger.
Durch Kooperationen mit Nachbarkommunen wollen die Stadtwerke Brühl ihre Dienstleistungen als
konzernunabhängiger Versorger forcieren, um weitere Synergien zu heben.
Aber auch die Weiterentwicklung des Konzerns vom kommunalen Energie- und Wasserversorger hin
zum Multi-Utility Dienstleister der Stadt Brühl bietet große Chancen für die Stadtwerke und den
Konzern Stadt Brühl. Dies wurde mit der Übernahme des Stadtservicebetriebes begonnen und wird
mit der engeren Verknüpfung zur Gebausie konsequent weiterentwickelt.
Für die kommenden Jahre sieht die Stadtwerke Brühl trotz des fortschreitenden Wettbewerbs nach
wie vor gute Chancen und interessante Potenziale. Hierzu muss neben einem kosten- und
kundenorientiertem Kurs gezielt in neue Geschäftsfelder investiert werden und der Konzern damit
breiter aufgestellt werden. Das ist notwendig, um in einem liberalisierten Markt auch nach wie vor eine
akzeptable Rendite zu erwirtschaften.
Die Stadtwerke Brühl sehen auch bei der Erzeugung von Erneuerbaren Energien Potentiale im Zuge
der Energiewende, um auch in diesem Feld weiter zu wachsen. Dies betrifft Kooperationen, wie
beispielsweise mit den Stadtwerken Hürth beim Projekt BMHKW, aber auch alleine realisierte Projekte
in der Region.
Das alles sind wichtige Bausteine, um die unternehmerische Eigenständigkeit langfristig zu sichern
und die Stadtwerke Brühl positiv weiterzuentwickeln.
Die Energiewende, das konjunkturelle Wachstum und Witterungseinflüsse haben zur Folge, dass die
Entwicklungen auf dem Energiemarkt immer schwerer zu prognostizieren sind. Gemeinsam mit dem
Partner Quantum wollen die Stadtwerke Brühl diese Situation für sich nutzen, um durch geschickte
Bezugsstrategien die Marktposition der Stadtwerke Brühl auszubauen.
Im
Bereich
Wohnungswirtschaft
hat
die
Unternehmensleitung
in
2005
und
2006
ein
bestandübergreifendes Portfolio mit einer Unternehmensstrategie erstellt, welches bis 2014 umgesetzt
werden soll. Die Gebausie ist in der Lage, mit den durch die Verkäufe realisierten finanziellen Mitteln
-12-
die erforderlichen planmäßigen Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen durchzuführen, um
eine nachhaltige Vermietbarkeit der Wohnungen zu gewährleisten.
7.2
Risikomanagement
Im Mai 1998 wurde das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG)
verabschiedet. Gemäß § 91, Abs. 2, Aktiengesetz, besteht die gesetzliche Verpflichtung zur
Vorhaltung eines Risikomanagementsystems. Diese Norm ist nach der Gesetzlage auf amtlich notierte
Aktiengesellschaften beschränkt. Sie hat nach der Gesetzbegründung jedoch auch ausstrahlenden
Charakter auf andere Gesellschaftsformen. Nach diesem Gesetz hat der Konzern seit dem Jahr 2000
permanent alle Risiken identifiziert und analysiert.
Im Rahmen des Risikomanagementprozesses identifiziert der Konzern regelmäßig alle relevanten
Risikopotenziale und bewertet sie nach ihrer möglichen Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit.
So kann der Konzern seine Risikolage, die er in einer computergestützten Risikodokumentation
erfasst und fortschreibt, systematisch und konzerneinheitlich analysieren.
Als besonders zu beachtende Risiken gelten die zunehmend verschärfenden Wettbewerbssituationen
auf dem Strom- und Gasabsatzmarkt, sowie die Unsicherheiten auf den Beschaffungsmärkten,
bedingt durch die starke Volatilität der Märkte. Dieses Risiko wird durch die Umstellung auf eine
strukturierte Beschaffung zunehmen. Die hieraus gewonnenen Chancen sind aber als deutlich höher
zu bewerten.
Die Stadtwerke Brühl können jedoch auch feststellen, dass immer mehr Lieferanten, sowohl im
Stromgeschäft als auch zunehmend im Gasgeschäft, einen Netzzugang bei ihr beantragen. Die
Stadtwerke gehen daher von einer weiteren Zunahme des Wettbewerbs auf dem Brühler
Energiemarkt aus.
Um Auswirkungen des Wettbewerbs teilweise zu kompensieren, arbeitet die Stadtwerke Brühl GmbH
auf
dem
Strom-
und
Gasbeschaffungsmarkt
konsequent
an
der
Optimierung
des
Beschaffungsportfolios für die folgenden Jahre.
Im Netzgeschäft liegt das wesentliche Risiko vor allem im Bereich der Regulierung der Netzentgelte
durch die Anreizregulierungsverordnung. Hierdurch findet eine tendenzielle Reduzierung der
Netzentgelte und damit der Erlöse im Netzgeschäft statt.
Die Überprüfung der gegenwärtigen Risikolage hat ergeben, dass keine den Fortbestand der
Stadtwerke Brühl GmbH gefährdenden Risiken bestehen.
Bei der Gebausie stellt die Bewirtschaftung des eigenen Bestandes nach wie vor den Schwerpunkt
der Gesellschaft dar. Deshalb kommt den Entwicklungen und Risiken in diesem Beobachtungsbereich
größere Bedeutung zu. Der Wohnungsmarkt ist gekennzeichnet durch eine rückläufige Nachfrage, die
zu gewissen Erlösschmälerungen und Abschreibungen auf Mietforderungen geführt hat. Die
Leerstände basieren zum großen Teil auf Wohnungen, die aufgrund der baulichen Substanz schwer
vermietbar sind.
-13-
Diese Mietausfälle beeinträchtigen zwar die Entwicklung der Ertragslage sowie der Vermögens- und
Finanzlage, sie stellen aber derzeit keine bestandsgefährdenden Risiken für die Gebausie dar.
Nach Abschluss der Modernisierungsmaßnahmen konnten die Wohnungen wieder vermietet werden.
Auch in den nächsten Jahren müssen erhöhte Aufwendungen für Instandsetzungs- und
Modernisierungsmaßnahmen aufgewendet werden, um die Vermietbarkeit zu gewährleisten.
8
Prognosebericht
Das Ziel der Stadtwerke Brühl bleibt auch weiterhin, trotz der strukturellen Verluste im Bereich Verkehr
und Bäder, ein positives Gesamtergebnis zu erreichen. So planen die Stadtwerke für das
Geschäftsjahr 2012 mit einem Jahresüberschuss von 814.000 €. Für das Geschäftsjahr 2013 wird ein
Jahresüberschuss in ähnlicher Größenordnung erwartet. Der Wirtschaftsplan zeigt demzufolge eine
Ergebnissteigerung gegenüber dem Plan 2010 auf, dies ist insbesondere auf die Steigerung der
Absatzmenge zurückzuführen, welche zu steigenden Erträgen führt. Den zunehmenden Erträgen
stehen gestiegene Bezugsaufwendungen für Energie und Wasser gegenüber.
Im Bereich der Wohnungswirtschaft ist beabsichtigt, die vorgesehenen bis 2014 planmäßigen
Instandhaltungen
des
mittelfristigen
Instandhaltungs-
und
Investitionsplans
der
Gebausie
durchzuführen. Für das Geschäftsjahr 2012 plant die Gebausie mit einem Jahresüberschuss von
TEUR 2.681. Für das Geschäftsjahr 2013 wird mit ähnlichen Ergebnissen gerechnet.
Die Vermögens- und Finanzlage des Konzerns wird sich wie in den vergangenen Jahren auch in den
kommenden zwei Jahren als stabil erweisen. Für 2012 ist bei den Stadtwerken Brühl GmbH eine
Darlehensneuaufnahme zur Finanzierung von Investitionen in Höhe von 7,8 Mio. € geplant. Für 2013
ist die Finanzierung auf Innenfinanzierungsmaßnahmen abgestellt.
Die Finanzierung der Investitionen der Gebausie erfolgen in den kommenden Jahren über
Eigenkapital und Mittel des Programms 152 - „Energieeffizient Sanieren“ - der KfW-Bankengruppe.
Die tatsächlichen Ergebnisse können wesentlich von den Erwartungen über die voraussichtliche
Entwicklung abweichen.
Brühl, 31. August 2012
Stadtwerke Brühl GmbH
Erwin Gardemann
-14-