Daten
Kommune
Brühl
Größe
132 kB
Datum
20.11.2012
Erstellt
13.11.12, 19:10
Aktualisiert
13.11.12, 19:10
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Brühl
öffentliche
Vorlage
Der Bürgermeister
Dienststelle
Aktenzeichen
Datum
Vorlagen-Nr.
61/1
61 26-02
07.11.2012
169/2012
()
Betreff
Soziale Stadt Brühl - Vochem
Ausbauplanung und Bemusterung Thüringer Platz
Beratungsfolge
Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung
Finanzielle Auswirkungen
X
X Ja
Nein
Mittel stehen zur Verfügung bei SK / KST 529100 / 51010310
Mittel stehen nicht zur Verfügung
Über-/außerplanmäßige Aufwendungen/Auszahlungen
Sachkonto / Kostenstelle
Beschlussentwurf:
Der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung beschließt die Ausbauplanung „Thüringer Platz“ einschließlich der in den Erläuterungen aufgelisteten und im Rahmen der Bemusterung präsentierten Materialien.
Erläuterungen:
Der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung nahm in seiner Sitzung am 22.11.2011
das Gestaltungskonzept des Thüringer Platzes, das unter Beteiligung der Vochemer Bürger und Interessensverbände vom Planungsbüro „Stadtraumarchitekten“ entwickelt wurde,
zur Kenntnis. Dieses Gestaltungskonzept wurde im Bebauungsplan Nr. 11.09 „Thüringer
Platz (Einzelhandel) Soziale Stadt (Familienzentrum)“ umgesetzt.
In der Zeit vom 05.11. bis zum 16.11.2012 fand im Stadtteilbüro, Thüringer Platz 10, die
Bürgerbeteiligung zur Ausbauplanung durch Aushang der Planunterlagen statt. An den
Tagen 12.11. bis 15.11.2012 war in der Zeit von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr ein städtischer
Planer im Stadtteilbüro anwesend und erläuterte interessierten Bürgern die ausgehangenen Pläne. Zeitgleich vom 12.11. bis 16.11.2012 lagen Musterflächen 3 verschiedener
Hersteller von Bodenbelägen und vor dem Stadtteilbüro aus.
Die in diesem Rahmen vorgebrachten Anregungen zur Planung wurden entsprechend
aufgenommen und soweit dies aus planerischer Sicht möglich war, in die Ausbauplanung
aufgenommen.
Zur Beschlussfassung liegt nun die durch das Ingenieurbüro Angenvoort + Barth erarbeitete Ausbauplanung sowie die Bodenbeläge von 3 Herstellern vor.
Bgm.
Zust. Dez.
Fachbereich
Dez II
FB 14
Seite - 2 –
Drucksache 169/2012
Die Planung wird in der Sitzung durch Herrn Strey, Planungsbüro Stadtraum, vorgestellt.
1. Gestaltungskonzept
Das aus der vorhandenen städtebaulichen Situation entwickelte Gestaltungskonzept setzt
inhaltlich folgende Schwerpunkte:
Umgestaltung des Thüringer Platzes in einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich
als neue Mitte des Ortsteils Vochem mit hohen Nutzungs- und Aufenthaltsqualitäten.
Die niveaugleiche Ausbildung von Verkehrs- und Platzflächen unterstützt hierbei eine
äußert flexible Nutzbarkeit (Markt, Stadtfeste, Aktionen) und garantiert darüber hinaus eine barrierefreie Zugänglichkeit in allen Platzbereichen.
Veränderung des ursprünglichen diagonal über den Platz führenden Straßenverlaufs
in eine geschwungene, niveaugleiche Fahrgasse. Sie wird im Platzbereich lediglich
durch zwei unterschiedlich breite Rinnenelemente markiert.
Bündelung der Stellplätze außerhalb im nördlichen und südlichen Platzbereich, damit
kann ein Freihalten des zentralen Aufenthaltsbereichs erfolgen.
Ausbildung eines umlaufenden und platzeinfassenden Seitenbereichs, der den gesamten Platzbereich einrahmt und gleichzeitig für den Fahrenden den Übergang in
einen besonderen verkehrsberuhigten Bereich markiert (im Norden und Süden).
Einsatz nur weniger, jedoch hochwertiger Möblierungselemente. Dazu gehören eine
18 Meter „lange Bank“ und 13 Meter „kurze Bank“ mit hohen bequemen Rückenlehnen, die den Platzbereich begrenzen und einen weiten Blick auf das Platzgeschehen
erlauben. Weitere Bankplätze befinden sich an einem neuen Baumplatz im südlichen
Eingangsbereich an der Leipziger Straße (unter den drei Platanen) sowie parallel
zum Haupteinkaufsbereich in der Nähe der Geschäfte. Wenige ausgesuchte Spielgeräte werden in den östlichen Platzbereich integriert.
Weitestgehender Erhalt des alten Baumbestandes, der bereits heute den Platz in
hohem Maße prägt; Verbesserung der Lebensbedingungen für alle Bäume durch
Vergrößerung der Pflanzflächen oder Einbezug in zusammenhängende wassergebundene Decken. „Gräserstreifen“ gliedern von Nord nach Süd den gesamten Platz
und „verstecken“ den parkenden Verkehr von den Aufenthaltsbereichen aus. Die
Blickbeziehungen vom Straßenraum zur Ladenzeile im Osten des Platzes bleiben
erhalten.
Die gesamte Beleuchtung wird mit LED-Mastleuchten neu hergestellt, die der Platzkontur
folgen. Bodeneinbauleuchten unter den Bäumen akzentuieren nachts den Thüringer Platz
und unterstützen das Sicherheitsgefühl für die Passanten.
2. Verkehrsaspekte
Der neu gestaltete Thüringer Platz sieht einen gemeinsam, von allen Verkehrsteilnehmern
genutzten Platz, ohne Abgrenzung von Platz- und Verkehrsflächen (ausgenommen Parkplätze) vor. Die niveaugleiche Ausbildung der Platz- und Randbereiche garantiert eine flexible und barrierefreie Nutzbarkeit.
Die geschwungene - über den Platz führende - Fahrgasse wird durch zwei breite begleitende Rinnenelemente sichtbar gemacht. Die niveaugleiche Ausbildung der Fahrbahn und
Platzfläche lässt eine großflächigen und zusammenhängenden Platzbereich entstehen,
der auch die Anlieferung der vorhandenen Geschäfte sichert.
Bgm.
Zust. Dez.
Fachbereich
Dez II
FB 14
Seite - 3 –
Drucksache 169/2012
Der umlaufende farblich abgesetzte Seitenbereich markiert im Norden bzw. Süden sowohl
den Anfangs- als auch den Endpunkt der Fahrgasse im Platzbereich und kennzeichnet
gleichzeitig Ein- und Ausfahrt in den verkehrsberuhigten Geschäftsbereich.
Die Stellplätze werden im nördlichen und südlichen Randbereich des Thüringer Platzes
gebündelt, wodurch die eigentliche Platzfläche vom ruhenden Verkehr freigehalten werden kann. Insgesamt entstehen:
48 öffentliche Kurzzeitparkplätze (bewirtschaftet/temporär),
40 private Stellplätze zum Lebensmittelmarkt gehörig
12 private Stellplätze (Privatgrundstück der GEBAUSIE) an der Dresdener Straße
perspektivisch 23 private Stellplätze (Privatgrundstück der GEBAUSIE) im rückwärtigen Bereich der Schöffenstraße.
Die Bushaltestellen werden am neuen Standort in direkter Nähe des geplanten Nahversorgungszentrums nördlich vom Thüringer Platz zusammengefasst. Die Fahrgassen im
Platzbereich sind ausreichend breit für den Begegnungsverkehr von Bussen dimensioniert. Die Haltestellen sind barrierefrei mit taktilen Führungslinien und Hochbordsteinen für
den Einsatz von Niederflurbussen ausgestaltet.
3. Oberflächen und Ausstattung
Platzgestaltung
Folgende Materialwahl ist zum augenblicklichen Stand der Ausführungsplanung vorgesehen:
Die Platzfläche wird mit beigen/sandfarbenen Betonsteinpflaster in den Formaten
15/15, 15/20 oder größer ausgeführt. Die Verlegung erfolgt im Fischgrät-, Diagonal
oder ähnlichem Verband. Zu den angrenzenden Randbereichen der Fläche wird ein
umlaufendes Läuferband gelegt.
Die Fahrgassenausbildung erfolgt in gleichem beigem/sandfarbenem Betonsteinpflaster. Gegebenenfalls wird auf ein abweichendes größeres Format bei gleicher
Farbe gewechselt, soweit dieses aus technischen Gründen erforderlich ist.
Die Bänder/Rinnen der Fahrgasse werden in unterschiedlichen Breiten (50-75cm)
und in grau bis dunkelgrauen Betonstein (alternativ Naturstein-Großpflaster) ausgeführt.
Der umlaufende und den Platzbereich optisch zusammenhaltende Seitenbereich
wird in grauem Betonplattenmaterial in Formaten oder 15/15, 15/30 oder größer in
Formaten 20/20, 20/40 ausgebildet.
Der Ausgleichstreifen im Hausvorbereich wird als ca. 80cm breiter Streifen in beigem
bzw. sandfarbenem Betonsteinpflaster in kleineren Formaten hergestellt (alternativ
Mosaik/Kleinsteinpflaster).
Die Parkstände werden in dunkelgrauen bis anthrazitfarbenen Betonsteinpflaster 1012cm Stärke, Format etwa 15/20 hergestellt.
Alle Materialvorschläge werden mit Alternativen von unterschiedlichen Herstellern bemustert.
Möblierungselemente
Folgende Möblierungselemente sind vorgesehen:
Sitzfläche und Rückenlehne der „Lange Bank“ (ca. 18 m) und “Kurzen Bank“ (ca. 13
m) gehen in geschwungener Form ineinander über und werden durch schmale Holzplanken gebildet. Durch die farbig lackierte Oberflächenbehandlung (z.B. rot, wahlBgm.
Zust. Dez.
Fachbereich
Dez II
FB 14
Seite - 4 –
Drucksache 169/2012
weise dunkel lasiert um die Maserung des Holzes sichtbar zu lassen) und die auffallende Abmessung treten die Bänke als platzprägende Sonderelemente hervor.
Weitere Sitzelemente (z.B. im Bereich des Baum-Ovals/Baumplatzes) werden standardisiert ausgeführt. Analog zur „Langen“ bzw. „Kurzen Bank“ werden die Sitzflächen aus Holz und die Unterkonstruktionen aus Metallprofilen hergestellt.
Spielgeräte werden im östlichen Platzbereich in unmittelbarer Nähe zur „Langen
Bank“ und „Kurzen Bank“ und/oder unter der Platanengruppe im Eckbereich zur
Dresdner Straße positioniert. Dazu werden zu einem späteren Zeitpunkt Vorschläge
unterbreitet.
Abfallbehälter, Poller und Fahrradständer sind aus dem Produktkatalog der Stadt
Brühl ausgewählt. Dies erleichtert den Austausch defekter Elemente.
Drei Fahnenmaste im westlichen Platzbereich. Modellwahl erfolgt im Zuge der weiteren Ausbauplanung/Ausschreibung.
Beleuchtung
Die LED-Mastleuchten begleiten den Platzbereich umlaufend. Die Modellwahl erfolgt nach
den Vorgaben der Stadt Brühl. Bodeneinbauleuchten unter Bäumen sorgen nachts für
eine stimmungsvolle Inszenierung des Platzes und vervollständigen das Beleuchtungskonzept. Modellwahl erfolgt noch im Zuge der Ausbauplanung.
Barrierefreie Gestaltung
Um eine barrierefreie Nutzung zu garantieren, werden die Platzfläche und der angrenzend
umlaufende, rahmenförmige Seitenbereich niveaugleich ausgeführt. Inwieweit weitere taktile Führungselemente im Platzbereich zum Einsatz kommen, wird im Zuge des weiteren
Planungsprozesses noch abgestimmt.
Die neu angelegten Bushaltestellen („BUSKAP“) sind im nördlichen Platzbereich in unmittelbarer Nähe zum zukünftigen Lebensmittelmarkt gebündelt angeordnet. Die Ausführung
erfolgt barrierefrei nach den Standardregelwerken und vergleichbaren Haltestellen im
Stadtgebiet Brühls.
4. Technische Umsetzung, Tiefbau
Die technische Umsetzung des Bauvorhabens erfolgt gemeinsam mit dem Ingenieurbüro
Angenvoort + Barth, das auch die spätere örtliche Bauleitung übernimmt.
5. Zeitplan und Beteiligung der Anwohner
Gemeinsam mit der Verwaltung wird zu einem späteren Zeitpunkt ein Bauzeitenplan erstellt, der abschnittsweise alle Baumaßnahmen gezielt festlegt. Dieser wird im Stadtteilbüro ausgelegt.
Während der Bauzeit soll es einen vierzehntägigen Jour Fixe auf der Baustelle geben, an
dem alle verantwortlichen Planer sowie die Bauleitung teilnehmen.
Weitere Erläuterungen erfolgen im Rahmen einer Präsentation durch das Planungsbüro
Stadtraum - Herr Strey.
Anlage(n):
(1) Bemusterung
Bgm.
Zust. Dez.
Fachbereich
Dez II
FB 14