Vorlage (Umsetzung Rahmenplanung Innenstadt hier: Umgestaltung der Uhlstraße, Beschluss der Entwurfsplanung)

Stadt Brühl öffentliche Vorlage Der Bürgermeister Dienststelle Aktenzeichen Datum Vorlagen-Nr. 61/3 61 16-60 10.08.2012 33/2012 (200/85) Betreff Umsetzung Rahmenplanung Innenstadt hier: Umgestaltung der Uhlstraße, Beschluss der Entwurfsplanung Beratungsfolge Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung Verkehrsausschuss Finanzielle Auswirkungen x Ja x Mittel stehen zur Verfügung bei SK / KST 783200 / 54011900 Mittel stehen nicht zur Verfügung Über-/außerplanmäßige Ausgabe Sachkonto / Kostenstelle Begründung: Nein Beschlussentwurf: Der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung beschließt die Uhlstraße gemäß vorliegender Entwurfsplanung -zwischen Stern und Einmündung Liblarer Straße- im Zuge der Umsetzung der Fördermaßnahme "Rahmenplanung Innenstadt" baulich umzugestalten. Erläuterungen: 1. Städtebauliche Rahmenbedingungen Die Umgestaltung der Uhlstraße stellt auf der Grundlage der innerstädtischen Rahmenplanung einen wichtigen Baustein im Förderprogramm „Aktive Ortszentren“ zur Sanierung der Brühler Innenstadt dar. Die sich seit der Ansiedlung der Giesler-Galerie in funktionaler Hinsicht äußerst positiv entwickelnde Geschäftsstraße bedarf vor dem Hintergrund ihrer besonderen städtebaulichen Bedeutung am südlichen Eingangstor zur Brühler Innenstadt einer stadtgestalterischen Aufwertung. Neben der Gewährleistung der Verkehrsfunktion (siehe Punkt 2) gilt es, die Aufenthalts – und Gestaltungsqualität nachhaltig zu verbessern und den Ansprüchen an eine attraktive Geschäftsstraße gerecht zu werden. Mit der vorliegenden Entwurfsplanung (Bestandteil des Förderantrages für das Programmjahr 2013) werden die verkehrlichen wie auch städtebaulichen Ziele wie folgt umgesetzt: 1. Verbesserung des gestalterischen Bildes durch Baumpflanzungen und Neugestaltung der Gehwegbereiche (Materialwahl analog zur Gestaltung – Stern); 2. Verbreiterung der Gehwege beidseitig auf 3,50 m (erhöhte Aufenthaltsqualität für Fußgänger !); 3. Integration von Bewohnerparkplätzen im südlichen Bereich (siehe Punkt 2); Bgm. Zust. Dez. Fachbereich Dez II FB 14 Seite - 2 – Drucksache 33/2012 4. Integration des Radverkehrs in die Fahrbahn, keine gesonderte Führung gem. STVO; 5. Erhaltung des Gesamtfahrbahnquerschnittes von 7,00 m (inkl. Rinne) für den Begegnungsfall Bus/Bus; 2. Verkehrsfunktion: Verkehre aus der Liblarer Straße und der Pingsdorfer Straße befahren die Uhlstraße als Hauptzufahrtsstraße zur südlichen Innenstadt. Gleichzeitig hat die Uhlstraße wesentliche Bedeutung für die Erreichbarkeit der Innenstadt für den Rad- und Fußgängerverkehr und wird darüber hinaus von städtischen und regionalen Bussen des ÖPNV auf dem Linienweg genutzt. Die Uhlstraße ist somit als netzrelevante Straße (innerörtliche Hauptverkehrsstraße) im städtischen Straßennetz einzustufen. Im Ergebnis der letzten Verkehrserhebung, vom 20.10.2011, ergibt sich für die Uhlstraße in der Nachmittagsstundengruppe von 15 bis 19Uhr –bei annähernd gleicher Verkehrsmenge je Fahrtrichtung- eine Querschnittsbelastung von 1.580Kfz. Dies entspricht einer Belastung im durchschnittlichen täglichen Verkehr (DTV-Wert) von derzeit ca. 5.500 Fahrzeugen. Der vorliegende Entwurf zur Umgestaltung der Uhlstraße -Abschnitt zwischen Stern und Liblarer Straße- muss den v.g. verkehrlichen Rahmenbedingungen Rechnung tragen, weshalb für die Dimensionierung des Fahrbahnquerschnittes die Erfordernisse des Linienverkehrs (ÖPNV-Bus) maßgebend sind. Fußgänger nutzen die Uhlstraße auf dem Weg in die Innenstadt und haben aufgrund der Geschäftslage auch ein deutlich erhöhtes Bedürfnis die Fahrbahn zu queren. Raum für eine angestrebte Verbesserung zugunsten der Belange des Fußgängerverkehrs kann in diesem Abschnitt der Uhlstraße nur durch die Herausnahme der heutigen Radverkehrsanlage, zugunsten einer Verbreiterung der Gehwegflächen, gewonnen werden. Da nach heutigem technischen Standard bei einer Geschwindigkeitsregelung <= 30km/h Anlagen für den Radverkehr nicht vorzusehen sind, ist die Herausnahme der Radverkehrsanlage jedoch zu vertreten, wenn dem durch eine Herabsetzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit entsprechend Rechnung getragen wird. Eine Verminderung der zulässigen Geschwindigkeit auf 30km/h wirkt sich hier insgesamt positiv aus indem die Sicherheit für Fußgänger zusätzlich verbessert und nicht zuletzt auch die Lärmbelastung weiter reduziert wird. Beim Parkraum wird ein ausreichendes Angebot von Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, wie auch für motorisierte Zweiräder berücksichtigt. Demgegenüber wird das Angebot öffentlicher PkwAbstellplätze am Straßenrand (gerade in der Form von Kurzzeitparkmöglichkeiten) als kontraproduktiv eingeschätzt, da die Uhlstraße, wie insbesondere auch der Stern-Platz, möglichst vom Verkehr entlastet werden sollen und im Hinblick auf eine Verbesserung des Status quo entlastet werden müssen. Das Straßenrandparken auf öffentlich verfügbaren Stellplätzen ist dabei als vermeidbare Belastungsquelle augenfällig. Der durch Kurzzeitparkstände am Straßenrand ausgelöste Parksuchverkehr ist auf der Basis entsprechender Erhebungen, die zeitgleich mit der Zählung am 20.10.2011 erfolgten, für die südliche Innenstadt belegbar. So finden sich in der Verkehrszusammensetzung für den Streckenzug Mühlenstraße / Carl-Schurz-Straße 300 Fahrten und die nördliche. Uhlstraße 350 Fahrten als Parksuchverkehre, die in der Belastung Uhlstraße und in Durchfahrt über den Stern folglich einzurechnen sind. Für den vorliegenden Planabschnitt Uhlstraße sind, ausgelöst durch die dortigen öffentlich nutzbaren Straßenrandstellplätze nochmals entsprechend Parksuchverkehre hinzuzurechnen. Gesamt ergibt dies in der südlichen Innenstadt nach derzeitigem Stand rd. 1.000 Fahrten/Tag, die trotz ausreichendem Parkraumangebot in den anliegenden Parkierungsanlagen (auf welches zudem explizit hingewiesen wird) auch in die Belastung der Uhlstraße einfließen. Hinzu kommen die Zielfahrten zu diesen Stellplätzen, die tatsächlich zu einem Parkvorgang führen. Bgm. Zust. Dez. Fachbereich Dez II FB 14 Seite - 3 – Drucksache 33/2012 Der Schlüssel für eine Reduzierung der Verkehrsbelastung in der Uhlstraße ist aus den genannten Gründen in der Reduzierung des Angebotes bei den öffentlich nutzbaren Straßenrandstellplätzen zu sehen, worüber Parkverkehre in die anliegend unausgelasteten Parkierungsanlagen verlagert würden. Im Planbereich der Uhlstraße kann die Beschränkung der Straßenrandstellplätze auf eine Bewohnerparkregelung dazu beitragen. Zeitlich korrespondierend mit der baulichen Umgestaltung des betreffenden Abschnitts der Uhlstraße, als geförderte Teilmaßnahme innerhalb des Förderprojektes "Rahmenplanung Innenstadt", soll als städtische Baumaßnahme auch die Umgestaltung des Knotenpunktes Liblarer Straße / Uhlstraße / Pingsdorfer Straße in einen Kreisverkehr realisiert werden. Der vorgesehene Umbau des Knotenpunktes hat nicht nur Auswirkungen auf die Verkehrsabwicklung im direkten Knotenpunktbereich. Auch die Verkehrssituation in der Uhlstraße wird mit der Kreisverkehrslösung nachhaltig verbessert. Hervorzuheben ist die Beseitigung der heute erforderlichen Regelung einer abknickenden Vorfahrt, die bei der Signalisierungslösung ausschlaggebend für erhebliche Einbußen im Bezug auf die Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes ist. Der Kreisverkehr führt zwar nicht zu einer quantitativen Reduzierung der Verkehrsbelastung, der Verkehrsablauf wird sich allerdings -hier insbesondere auch vorteilhaft für die Anwohner- bei niedrigerem Geschwindigkeitsniveau verstetigen. Die Annahme basiert darauf, dass sich durch erheblich verminderte Wartezeiten bei der Querung des Knotenpunktes, jeweils deutlich weniger fahrende oder mit laufendem Motor wartende Kraftfahrzeuge zeitgleich in der Uhlstraße befinden als dies derzeit der Fall ist. Die Wahrnehmung des Verkehrs verändert sich damit positiv. Ausschlaggebendes Indiz hierfür ist, dass die Summe aller Wartezeiten für den Kfz-Verkehr (Addition der Wartezeiten aller Kfz bezogen auf die Spitzenstunde) im Vergleich zwischen der heutigen Signalisierungslösung und dem künftigen Kreisverkehrsplatz von ca. 5 Stunden auf unter 1 Stunde sinken wird. Die Rückstaulängen vor dem Knotenpunkt reduzieren sich im Normalfall auf ein bis zwei Fahrzeuglängen. Wie bei derartigen Kreisverkehrsanlagen üblich, fließt der Radverkehr künftig in der Kreisfahrbahn mit und muss nicht mehr, wie derzeit, aus der Uhlstraße in Fahrtrichtung zur Pingsdorfer Straße die Vorfahrtrichtung quasi als (geradeausfahrender) Linksabbieger verlassen. Für Fußgänger verbessert sich die Querungssituation über alle Straßenäste im Knotenpunkt mit der Kreisverkehrslösung ganz erheblich. Im Gegensatz zu den derzeit teils recht langen Wartezeiten, bis die Lichtsignalanlage den Weg für die Querung freigibt, sorgen markierte und entsprechend auch ausgeschilderte Fußgängerüberwege dafür, dass Fußgänger künftig (siehe z.B. Kreisverkehr Comesstraße / Kölnstraße) Vorrang vor dem Kfz-Verkehr genießen. Die Entwurfsplanung der Kreisverkehrsanlage Liblarer Straße / Uhlstraße / Pingsdorfer Straße wird zu einem späteren Termin als separate Vorlage vorgestellt. 3. Ausbaustandart: Wie unter Punkt 1 aufgeführt, ist geplant, die Materialien analog zur Gestaltung - Stern in die Uhlstraße zu übernehmen. Hieraus resultiert eine Materialübernahme für die Gehwege und die geplanten Querriegel im Fahrbahnbereich. Die Ausführung der PKW-Parkplätze, Krad-Parkplätze und Ladezone soll analog erfolgen, gestalterische Ausführungselemente und Farbauswahl erfolgt mit der Ausbauplanung. Auf Grundlage der Verkehrsbelastung ist im Entwurf die Ausführung der Fahrbahn in Asphaltbauweise vorgesehen. Im Bereich der Parkbuchten sind im Entwurf auf der nördlichen Seite (Giesler-Galerie) Baumstandorte vorgesehen, die südliche Seite soll mit Multifunktionsflächen ausgebaut werden. Bgm. Zust. Dez. Fachbereich Dez II FB 14 Seite - 4 – Drucksache 33/2012 Eine Baumreihe auf der Südseite ist durch vorhandene Versorgungsleitungen nicht möglich. Die Reduzierung der Fahrbahnbreite vom geplanten Kreisverkehr kommend zugunsten der Längsparkplätze soll mittels Grünanlage erfolgen. 4. Finanzierung / Realisierung Gemäß Kostenschätzung zum Entwurf belaufen sich die geschätzten Gesamtkosten für die Baumaßnahme auf rund 647.000,00 €/brutto, inkl. der Ingenieurleistungen von rund 35.000,00 €. Die Mittel werden dementsprechend in die Haushaltsberatungen für 2013/2014 eingebracht. Im Investitionsprogramm waren für das Haushaltsjahr 2013 im Rahmen des Innenstadt Programms Mittel in Höhe von 610.000 € vorgesehen. Die Maßnahme ist Bestandteil des Förderantrages - Innenstadt für das Projektjahr 2013 und wird vorbehaltlich der Bescheidung des Zuschussgebers zu 60 % mit Landesmitteln gefördert. Der voraussichtliche Eigenanteil für die Stadt Brühl beträgt 40 % der föderfähigen Gesamtkosten und beläuft sich somit auf rund 259.000.000 €/brutto. Die Realisierung der Maßnahme ist für 2013 vorgesehen. Der anschließende Kreisverkehr am Knotenpunkt Uhlstraße / Liblarerstraße ist nicht Bestandteil des Förderprogramms und wird ausschließlich aus städtischen Mitteln finanziert. Die Mittel werden dementsprechend in die Haushaltsberatungen für 2013/2014 eingebracht und sind im Investitionsprogramm für das Haushaltsjahr 2013 in Höhe von 370.000 € (Baukosten) bereits vorgesehen. Die Vorstellung der Planung erfolgt in einer der nächsten Sitzungen des Verkehrsausschusses. Die Realisierung der Maßnahme ist für 2013 vorgesehen. Anlage(n): (1) Anlage Entwurfsplanung Uhlstraße Bgm. Zust. Dez. Fachbereich Dez II FB 14