Daten
Kommune
Pulheim
Größe
114 kB
Datum
06.10.2011
Erstellt
26.09.11, 18:42
Aktualisiert
26.09.11, 18:42
Stichworte
Inhalt der Datei
Vorlage Nr.:
360/2011
Erstellt am:
06.09.2011
Aktenzeichen:
II/511
Verfasser/in:
Herr Hönninghaus
Mitteilungsvorlage
Gremium
Jugendhilfeausschuss
TOP
ö. Sitzung
X
nö. Sitzung
Termin
06.10.2011
Betreff
Projekt "Kurve kriegen"
Veranlasser/in / Antragsteller/in
Mitteilung
Zum 1. November 2010 hat das Ministerium für Inneres und Kommunales eine Projektgruppe
zur Prävention von Jugendkriminalität eingerichtet. Um besonders gefährdete Kinder und
junge Jugendliche vor einem dauerhaften Abgleiten in die Kriminalität zu bewahren, wurde
die Initiative „Kurve kriegen“ ins Leben gerufen, Start soll der 01.10.2011 sein.
Das Projekt richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 8 - 15 Jahren, die bereits mehrfach durch Straftaten in
Erscheinung getreten sind und deren Lebensumstände von so vielen Problemen belastet sind, dass ein dauerhaftes Abgleiten
in die Kriminalität droht. Bei kriminalitätsgefährdeten Kindern und Jugendlichen liegen im Umfeld vielfältige Probleme vor, wie z.
B. eine strukturlose Lebensführung, Konsum von Drogen, Armut, physische oder emotionale Vernachlässigung, straffällige
Familienangehörige, Gewalterfahrungen im familiären Umfeld, geringe Erziehungskompetenz der Eltern, familiäre Konflikte, ein
problematisches, kriminalitätsbelastetes Wohnumfeld oder Schulabstinenz. Ein weiteres Indiz für Kriminalitätsgefährdung kann
wiederholtes Ausreissen sein. Je mehr Gefährdungsfaktoren vorhanden sind, desto höher ist das Risiko, straffällig zu werden.
Zielgruppe des Konzepts ist eine relativ kleine Zahl von Kindern und Jugendlichen, die mindestens eine rechtswidrige Gewalttat
oder drei schwere Eigentumsdelikte begangen haben und deren Lebensumstände zusätzlich von so vielen Problemen belastet
sind, dass ein dauerhaftes Abgleiten in die Kriminalität droht.
Es sollen Kompetenztrainings angeboten und vermittelt werden wie beispielsweise Coolnesstraining oder Anti-Gewalttraining,
die darauf abzielen soziale Kompetenzen zu erwerben, daneben aber auch präventive Angebote zur dauerhaften Integration
wie beispielsweise Lernhilfen, Sprach- oder Sportkurse Die Eltern werden durch entsprechende Angebote ebenfalls
einbezogen um sie in ihrer erzieherischen Kompetenz zu unterstützen.
Diese von der Polizei angestoßenen Trainings sollen aus Mitteln des Projekts finanziert und in Zusammenarbeit mit dem
Jugendamt und den Trägern der freien Jugendhilfe gestaltet werden.
Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe erfolgen wie bisher über das zuständige Jugendamt.
Vorlage Nr.: 360/2011 . Seite 2 / 2
Der frühe koordinierende und begleitende Einsatz der Polizei ermöglicht Beratung und Unterstützung des Jugendamtes, so
dass die besonderen Fälle beschleunigt bearbeitet werden können. Bei notwendigen Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe
wird für die Zielgruppe eine Teilfinanzierung über das Projekt möglich.
In der konkreten Umsetzung der Ziele werden pädagogische Fachkräfte (Diplom-Sozialpädagogin / Diplom Sozialpädagoge
oder Diplom Sozialarbeiterin / Diplom-Sozialarbeiter) in die Polizeiarbeit eingebunden, wo sie mit speziellen Teams für
hochgradig kriminalitätsgefährdete Kinder und Jugendliche zusammenarbeiten.
Diese Fachkräfte sollen arbeitsvertraglich nicht der Polizei zugeordnet werden sondern Arbeitnehmer von freien
Jugendhilfeträgern sein. Entsprechende Angebote werden zurzeit eingeholt.
Das Projekt „Kurve kriegen“ läuft als Modellprojekt zunächst für ein Jahr und wird bei folgenden Kreispolizeibehörden
durchgeführt:
Polizeipräsidium Aachen,
Polizeipräsidium Bielefeld,
Polizeipräsidium Dortmund,
Polizeipräsidium Duisburg,
Polizeipräsidium Hagen,
Polizeipräsidium Köln,
Landrat als Kreispolizeibehörde Rhein-Erft-Kreis und
Landrat als Kreispolizeibehörde Wesel.