Daten
Kommune
Pulheim
Größe
95 kB
Datum
07.12.2011
Erstellt
28.11.11, 18:50
Aktualisiert
28.11.11, 18:50
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT PULHEIM
- RHEIN-ERFT-KREIS -
FLÄCHENNUTZUNGSPLAN
TEILÄNDERUNG NR. 17.5 PULHEIM
Entwurf der BEGRÜNDUNG
zur Teiländerung Nr. 17.5 des Flächennutzungsplanes der Stadt Pulheim.
Änderung der Darstellung von „Fläche für die Landwirtschaft“ in „Fläche für den Gemeinbedarf“ mit der Zweckbestimmung „Kindertageseinrichtung“
1. Allgemeines und Lage des Änderungsbereiches
Die von der Änderung Nr. 17.5 erfasste Fläche liegt im südlichen Bereich des Ortsteil Pulheim. Sie grenzt an den
südwestlichen Siedlungsrand, an das sogenannte Europaviertel (BP 58 Pulheim, 1. Änderung). Nordwestlich
verläuft die L 183 (Geyener Straße), die Pulheim mit den südlichen Ortsteilen verbindet.
Der Änderungsbereich bildet sich aus einer ca. 3.000 m² großen Teilfläche des Flurstücks 829, Flur 6, Gemarkung Pulheim.
2. Planungsrechtliche Situation und derzeitige Nutzung
Die z. Zt. gültige Fassung des Flächennutzungsplanes der Stadt Pulheim besteht aus einer Teilgenehmigung aus
dem Jahre 1979 in Verbindung mit der 1. Änderung aus dem Jahre 1982 sowie weiteren Teiländerungen.
Bislang stellt der Flächennutzungsplan für den gesamten Bereich der Teiländerung „Fläche für die Landwirtschaft“ dar. Der Regionalplan weist für die Fläche „allgemeinen Siedlungsbereich“ aus. Das angrenzende Wohngebiet liegt im Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 58 Pulheim, 1. Änderung.
Die gesamte Fläche der Teilbereichsänderung wird gegenwärtig vollständig als landwirtschaftliche Ackerfläche
genutzt.
3. Ziel und Zweck der Planung
Der Flächennutzungsplan der Stadt Pulheim stellt für den Teiländerungsbereich Fläche für die Landwirtschaft
dar. Der Regionalplan weist für die Fläche allgemeinen Siedlungsbereich aus.
Ziel der Änderung ist eine Umwandlung der dargestellten „Fläche für die Landwirtschaft“ in eine „Fläche für Gemeinbedarf“. Hiermit sollen die bauleitplanerischen Voraussetzungen geschaffen werden, im Änderungsbereich
die Errichtung einer Kindertageseinrichtung zu ermöglichen, um den rechtlichen Anforderungen zur Erfüllung des
Rechtsanspruches auf einen Betreuungsplatz für Kinder unter 3 Jahren bis 2013 entsprechen zu können.
Das zuständige Fachamt ermittelte für den Bezirk Pulheim einen Bedarf von 8 Gruppen, der auf die Auswahl
möglicher Standorte entscheidenden Einfluss hat. Es ist vorgesehen, an zwei Standorten Kindertageseinrichtungen mit jeweils vier Gruppen zu realisieren. Die Stadtverwaltung hatte mehrere in Frage kommende Standorte
geprüft. Aufgrund des Flächenanspruchs, der sich aus dem Bedarf für eine 4-gruppige Einrichtung ergibt, waren
viele Standorte nicht geeignet. Für den südlichen Stadtbereich wird, unter Berücksichtigung der zukünftigen Entwicklungen und der Erwerbsoption auf eine ausreichend große Fläche, der hier zu behandelnde Standort vorgeschlagen.
Die künftige Siedlungsentwicklung im Ortsteil Pulheim soll sich auf diesen Bereich konzentrieren, da der Regionalplan einen großen Teil der Ackerflächen im Pulheimer Süden als allgemeinen Siedlungsbereich ausweist.
Unter Berücksichtigung dieser Entwicklungsplanung relativiert sich der auf Grundlage der bestehenden Bebauung zunächst entstehende Eindruck einer Randlage. Im Vorgriff auf die angestrebten Siedlungserweiterungen
wird die städtebauliche Erforderlichkeit der jetzt begonnenen Bauleitplanung nachvollziehbar.
4. Umweltbericht
Im § 2 Abs. 4 Satz 5 BauGB ist geregelt, dass bei Plänen, die zu einer Planungshierarchie gehören, Mehrfachprüfungen vermieden werden sollen (Abschichtungsregelung).
Aufgrund des höheren Detaillierungsgrad auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung erfolgt eine genauere
Beschreibung der umweltbezogenen Belange im Rahmen des Umweltberichts des Bebauungsplans Nr. 106
Pulheim.
Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung werden die Behörden und Träger öffentlicher Belange von den Bauleitplanverfahren unterrichtet und um Zusendung ihrer Kenntnisse zu den Umweltbelangen gebeten. Des Weiteren
werden sie aufgefordert zum erforderlichen Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung Stellung zu nehmen. Im nachfolgenden Verfahrensschritt können bei Vorliegen entsprechender Daten dementsprechend die
Umweltauswirkungen auf das Plangebiet besser und genauer beschrieben und bewertet werden.
Vor diesem Hintergrund können die umweltbezogenen Belange auf der Ebene der vorbereitenden Bauleitplanung
zum jetzigen Zeitpunkt nur übersichtsweise erörtert werden.
Im Rahmen des Bebauungsplanverfahren wird bei der Umweltprüfung neben einer Bestandsaufnahme des Umweltzustandes des Plangebietes eine Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der
Planung (hinsichtlich der relevanten Schutzgüter) erstellt. Außerdem werden Überlegungen zur Vermeidung, zur
Verringerung und zum Ausgleich möglicher nachteiliger Folgen der Planung angestellt. Wesentliche Teile des
Umweltberichtes sind auch Angaben über die wichtigsten Merkmale der bei der Umweltprüfung verwandten Verfahren bzw. Angaben über Schwierigkeiten bei der Ermittlung der Daten sowie geplante Maßnahmen zur Überwachung der Auswirkungen der Planung (Monitoring).
Die Beschreibung der Umwelt und ihrer Bestandteile umfasst die in § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB benannten Schutzgüter. Untersucht werden die Auswirkungen auf die Schutzgüter Tiere und Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima,
Landschaft, Mensch sowie Kultur- und sonstige Güter.
Innerhalb der Fachgesetze sind für diese Schutzgüter allgemeine Grundsätze und Ziele formuliert, die im Rahmen der Prüfung berücksichtigt werden bzw. Beurteilungskriterien bieten.
4.1 Ziel und Zweck der Planung
Mit dieser Flächennutzungsplanänderung sollen die bauleitplanerischen Voraussetzungen für den Bebauungsplan Nr. 106 Pulheim, der eine Gemeinbedarfsfläche für eine Kindertageseinrichtung und öffentliche Verkehrsfläche zur Erschließung der Einrichtung festsetzt, geschaffen werden.
4.2 Voraussichtliche Auswirkungen der Planung auf die Umwelt
Mit der Teiländerung Nr. 106 des Flächennutzungsplanes werden Eingriffe in Natur und Landschaft im Sinne des
§ 8 BNatSchG bzw. § 4 LGNW vorbereitet.
Zustand der Umwelt vor Durchführung der Planung
Derzeit wird das Plangebiet vollständig als Ackerfläche genutzt.
Zustand der Umwelt nach Durchführung der Planung
Durch die Darstellungen Fläche für den Gemeinbedarf und öffentliche Verkehrsfläche anstelle von Fläche für die
Landwirtschaft wird die Versiegelung von bislang als Freiflächen vorhandenen Bereichen bauleitplanerisch vorbereitet.
Mit der Durchführung der Planung erfolgt die Versiegelung bislang landwirtschaftlich genutzter Flächen durch das
Gebäude der Kindertageseinrichtung einschließlich Vorflächen und Stellplätze sowie durch die Verkehrs- und
Erschließungsflächen. Hier entfallen zum jetzigen Kenntnisstande ca. 800 m² auf das Gebäude der Kindertageseinrichtung. Die Verkehrsflächen zur Erschließung der Einrichtung haben voraussichtlich eine Größe von 300 m².
Hinzu kommen noch für die Einrichtung notwendige Nebenflächen (Stellplätze, Terrassen, Aufstellfläche, Spielgerätehaus, Zuwegungen) von ca. 300 m². Ein Großteil dieser Flächen kann aber aus Materialen mit geringeren
Auswirkungen auf die Bodenfunktionen ausgeführt werden.
Gleichzeitig ist zu erwarten, dass mit der Umsetzung der Planung eine Erhöhung des Aufkommens des Autoverkehrs mit den entsprechenden Belastungen für die Umwelt einher gehen wird.
4.3 Maßnahmen zum Ausgleich der Auswirkungen der Planung auf die Umwelt
Erforderliche Ausgleichsmaßnahmen werden im verbindlichen Bauleitplanverfahren festgestellt und vorgeschrieben. Sollten sich wider Erwarten aus der artenschutzrechtlichen Prüfung Handlungsmaßnahmen ergeben, so
sind diese auf der konkreteren Stufe des Bebauungsplanes zu berücksichtigen.
4.4 Zusammenfassung
Das Verhältnis zwischen bebauter Fläche (voraussichtlich 800 m²) zur unbebauten Fläche (voraussichtlich 1.750
m²) eröffnet ausreichenden Spielraum im Rahmen der Freiraumplanung durch Anpflanzungen die Auswirkungen
der Planung auf Natur und Landschaft innerhalb des Plangebietes auszugleichen. Die konkrete Berechung wird e
im Rahmen der Erstellung des Umweltberichtes für den Bebauungsplan Nr. 106 Pulheim erfolgen.
Eine faunistische Untersuchung zur Behandlung der Artenschutzthematik wird im parallel laufenden Bebauungsplanverfahren beauftragt.
Pulheim, den 17.11.2011
Planungsamt