Daten
Kommune
Pulheim
Größe
98 kB
Datum
22.06.2011
Erstellt
15.06.11, 18:31
Aktualisiert
15.06.11, 18:31
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Pulheim
Der Bürgermeister
V o r l a g e Nr:
Zur Beratung/Beschlussfassung an:
Gremium
Ausschuss für Tiefbau und Verkehr
IV / 66
(Amt/Aktenzeichen)
Termin
22.06.2011
Frau Rader /
Herr Rademann
(Verfasser/in)
ö. S.
X
221/2011
nö. S. TOP
01.06.2011
(Datum)
BETREFF:
Sachstandsmitteilung zu Maßnahmen zum Schutz vor Überflutung in den Ortsteilen Pulheim und
Sinnersdorf
Veranlasser:
MITTEILUNG:
Infolge von Starkregenereignissen und damit verbundenen Überlastungen des Kanalnetzes kam es in den vergangenen
Jahren an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet zu Überflutungen von öffentlichen und privaten Grundstücken.
Mehrere Projekte zum Schutz vor Überflutungen sind in der Planung oder wurden bereits umgesetzt.
Sinnersdorf
Küferweg
Das Tiefbauamt plant den Bau einer Versickerungsmulde als Notentlastung für Überlastungen in der Kanalisation im
Bereich des Küferwegs in Sinnersdorf. Bei Starkregenereignissen ist es dort zuletzt am 3.7.2010 zu Überstauungen des
Kanalnetzes und zu Überflutungen der angrenzenden privaten Grundstücke gekommen.
Als erste Maßnahme zur Verbesserung der Entwässerungssituation wurden im November 2010 im Straßenbereich zwei
Straßeneinläufe installiert um so den Oberflächenabfluss schneller in die Kanalisation ableiten zu können.
Das Regenwasser wird über die Kanalisation in das Pumpwerk geleitet und im Regelfall vollständig über die Pumpen
abgeführt. Reicht die Pumpenleistung für die ankommenden Wassermassen nicht aus, sollen diese zukünftig in die
geplante Notentlastung geleitet werden. Diese Entlastung soll als Versickerungsmulde ausgeführt werden. Das im Einzugsgebiet anfallende Niederschlagswasser fällt auf Dach- und Hofflächen, sowie auf nur schwach befahrenen Wohnstraßen an, sodass eine Versickerung in den Untergrund unbedenklich ist. Auf einer angrenzenden städtischen Freifläche stehen ca. 200 m² zur Verfügung.
Zurzeit wird vom Tiefbauamt ein Antrag auf eine wasserrechtliche Genehmigung zum Bau der Versickerungsmulde
ausgearbeitet und in Kürze bei der Unteren Wasserbehörde des Rhein-Erft-Kreises eingereicht. Erfahrungsgemäß beträgt die Genehmigungsdauer für derart Anträge mindestens 3 Monate, so dass die Baumaßnahme voraussichtlich erst
im Herbst erfolgen kann.
Kesselsgasse
Beim Starkregenereignis am 3.7.2010 ist es hier ebenfalls zu Überstauungen des Kanalnetzes und zu Überflutungen
der angrenzenden privaten Grundstücke gekommen. Darüber hinaus konnte der Oberflächenabfluss aus diesem Bereich nicht ausreichend schnell abgeführt werden.
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Eine erste Verbesserung der Situation konnte durch den Einbau von insgesamt vier leistungsfähigeren Sinkkästen erzielt werden. Dennoch ist die Problematik nicht abschließend behoben.
Eine detaillierte Flächenermittlung ergab nun, dass trotz der Erhöhung der Leistungsfähigkeit die vorhanden Sinkkästen
nicht ausreichen, da auch einige private Flächen auf die Straße entwässert werden.
Die Verwaltung wird daher kurzfristig einen weiteren Straßeneinlauf in der Kesselsgasse einbauen.
Wupperstraße
Das Haus Wupperstraße 107 liegt an einem Stichweg, der ein Gefälle in Richtung des Grundstücks aufweist. Dort befindet sich unmittelbar an der Zufahrt zu einer mindestens einen Meter tiefer gelegenen Garage ein Sinkkasten, der sich
unter dem Niveau des Anschlussbereichs in der Wupperstraße befindet. An dieser Stelle und vermutlich auch am Kontrollschacht ist rückstaubedingt Wasser ausgetreten und überflutete die Garage des Anwohners.
Die Verwaltung hat zwischenzeitlich Maßnahmen durchgeführt, die das Austreten des Wassers bei Überstau verhindern
und so einen Schaden zumindest minimieren können. An dem vorgenannten Kontrollschacht wurde ein tagewasserdichter Deckel eingebaut und in die Ableitung des Straßeneinlauf eine Rückstausicherung eingebaut.
Parkweg
Der Parkweg ist eine Privatstraße, die deutlich tiefer liegt als die angrenzende Roggendorfer Straße. Die Kanalisation
des Parkweges hat Ihren Anschluss in der Roggendorferstraße, so dass es bei starken Regenfällen zum Rückstau und
im Extremfall zur Überflutung des Parkweges kommt, insbesondere der am tiefsten gelegenen Häuser Nr. 4 und 5.
Bei dem Starkregen am 03.07.2010 ist das Wasser aus den letzten Schächten vor der Anschlussstelle ausgetreten. Bei
den anderen Schächten wurde kein Wasseraustritt beobachtet. Hinzu kam das Oberflächenwasser des Parkweges
selbst, das sich schnell im Bereich des Tiefpunktes sammelte. So sind die am tiefsten gelegenen Häuser Nr. 4 und 5
überflutet worden. Es entstand ein erheblicher Sachschaden in den bewohnten Erdgeschossen der Häuser.
Den Anliegern ist seitens der Verwaltung zugesagt worden, dass
1.
2.
3.
die Höhensituation im Bereich des Parkweges aufgenommen wird
die Kanäle gespült und auf den baulichen Zustand untersucht werden
ggf. eine Rückstausicherung („Froschklappe“) im Regenwasserkanal auf städtischer Seite eingebaut wird.
Alle vorgenannte Zusagen sind zwischenzeitlich erfüllt worden. Auch die vorgenannte „Froschklappe“ - eine Variante
der Rückstausicherung - konnte in den Zulauf des Regenwasserkanals eingebaut werden.
Die entsprechenden ausgewerteten Unterlagen sind den Grundstückseigentümern übergeben worden. Weitergehende
Schritte, wie Planung, ggf. Änderung der Entwässerungssituation, müssen die Eigentümer des Weges selber veranlassen.
Pulheim
Unterster Weg
Im Rahmen der Kanalsanierung wurde für das Einzugsgebiet des Regenrückhaltekanals (RRK) „Unterster Weg“ eine
Vergrößerung des vorhandenen Kanalstauraumvolumens und eine Erhöhung der Pumpenleistung des Entleerungspumpwerkes von 28 l/s auf 60 l/s realisiert. Zusätzlich sind im Zulauf zum Stauraumkanal in zwei hydraulisch überlasteten Haltungen die vorhandenen Querschnitte durch größere Profile ersetzt werden.
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Trotz dieser Stauraumraumvergrößerung kam es in der jüngeren Vergangenheit zu Überflutungen im Bereich Unterster
Weg. In der Sitzung des TVA wurde seitens der Bürgerschaft und der Politik eine Überprüfung der Sanierungsmaßnahme gefordert. Die Verwaltung sagte die Untersuchung der Sanierung zu.
Die Ergebnisse der Untersuchungen sind zwischenzeitlich der Verwaltung vorgelegt und mit den betroffenen Anwohnern diskutiert worden. Im Rahmen der Diskussion sind noch einige Fragen aufgelaufen, die vor der endgültigen Vorlage des Bericht, bis zur nächsten Sitzung des TVA am 21.09.2011, aufgearbeitet werden müssen.
Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass die durchgeführten Sanierungsmaßnahmen die gesetzlichen Vorgaben einhalten und einen ausreichenden Überstau- und Überflutungsschutz bieten. Zur Verringerung des Risikos künftiger Schäden wurden mehrere Varianten aufgezeigt, die einzeln oder in Kombination zu einer Verbesserung der Situation, besonders im Hinblick auf die klimatische Entwicklung, führen können.
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