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Beschlussvorlage (Personalbedarf im pädagogischen Familiendienst)

Daten

Kommune
Erftstadt
Größe
23 kB
Datum
25.03.2010
Erstellt
20.05.10, 12:36
Aktualisiert
20.05.10, 12:36
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Inhalt der Datei

STADT ERFTSTADT öffentlich Der Bürgermeister V 692/2009 Az.: -51-Bt. Amt: - 51 BeschlAusf.: - - 102 -/-51- Datum: 28.12.2009 Beratungsfolge Jugendhilfeausschuss Termin 03.02.2010 Finanz- und Personalausschuss 09.03.2010 Rat 25.03.2010 Betrifft: Bemerkungen Personalbedarf im pädagogischen Familiendienst Finanzielle Auswirkungen: Mittel in Höhe von 25.000 € können jährlich im Bereich Hilfen zur Erziehung eingespart werden. Unterschrift des Budgetverantwortlichen Erftstadt, den 12.01.2010 Beschlussentwurf: 1. Im pädagogischen Familiendienst wird eine weitere Ganztagsstelle für eine/n Sozialarbeiter/in eingerichtet. 2. Die Stelle wird beim SKFM angesiedelt. Die Stadt Erftstadt finanziert die Stelle mit einem 95 %igen Zuschuss. 3. Der Vertrag über die Durchführung des pädagogischen Familiendienstes zwischen der Stadt Erftstadt und dem SKFM wird diesbezüglich erweitert. Begründung: Die Kosten im Bereich der Hilfen zur Erziehung im ambulanten wie im stationären Bereich steigen bundesweit enorm an. Das Spektrum der Gründe für eine Hilfe zur Erziehung ist breit gefächert und reicht von Defiziten bei der Versorgung über fehlende Erziehungskompetenz der Eltern bis hin zu Entwicklungsauffälligkeiten von jungen Menschen. Hinzu kommt, dass die wirtschaftliche Situation vieler Familien sich zunehmend verschlechtert. Psychosoziale Belastungen sind die Folge. Auch Erftstadt bleibt von dieser Entwicklung nicht verschont. Die höchsten Kostenfolgen verursacht der Bereich der stationären Heimerziehung. Ambulante, familienunterstützende Hilfe zur Erziehung ist kostengünstiger. Die Stadt Erftstadt verfügt mit dem pädagogischen Familiendienst, der in gemeinsamer Trägerschaft mit dem SKFM im historischen Rathaus in Lechenich angeboten wird, über einen wirkungsvollen ambulanten Dienst für die Bereiche sozialpädagogische Familienhilfe, Erziehungsbeistandschaft, betreutes Wohnen und soziale Gruppenarbeit. Der Dienst setzt sich zusammen aus 1,5 Fachkräften in städtischer und zwei Fachkräften mit je 19,5 Wochenstunden in freier Trägerschaft. Im Zuge des ersten „blauen Wunders“ wurde eine städtische Stelle eingespart. Die Stelle beim SKFM wird mit 90 % von der Stadt Erftstadt bezuschusst. Den Großteil der Sachkosten trägt die Stadt. Den steigenden Fallzahlen der letzten Jahre konnte der Dienst nicht mehr mit eigenen Kräften gerecht werden. Es wurden Fremdanbieter auf dem freien Markt mit der Wahrnehmung der Hilfe zur Erziehung beauftragt. In vielen Fällen war und ist dies auch notwendig, da einzelfallbezogen entweder männliche Sozialarbeiter oder Fachkräfte mit spezifischem Migrationshintergrund gefragt sind. Neben diesen Fachkräften sind ergänzend auch weitere spezielle Dienste im Einsatz wie z.B. • • • • Hausaufgabenhilfen, die gezielt Schüler/innen fördern und Eltern entlasten, um z.B. einen Wechsel auf die Förderschule bzw. eine Wiederholung der Klasse zu verhindern, Familienpflegedienste (z.B. der Caritas), die die Weiterführung des Haushaltes und die Betreuung der Kinder gewährleisten (mit begrenzter Kostenübernahme durch die KV), HOT, die ein Haushaltsorganisationstraining durchführen, Familienhebammen, die sog. Risikofamilien durch aufsuchende Kontakte und interdisziplinäre Zusammenarbeit betreuen (mit zeitlich befristeter Kostenübernahme durch die KV). Für diese Dienste werden Stundensätze von 10,- bis 60,- € entrichtet. Inzwischen hat das Kostenvolumen für die gesamten flexiblen ambulanten Hilfen von 63.000 € im Jahr 2005 über 146.000 € im Jahr 2008 und 203.000 € in 2009 einen Planansatz von 440.000 € in 2010 erreicht. Es werden für eine Fachleistungsstunde einer/s Sozialarbeiterin/s durchschnittlich 55,00 € gezahlt. Wird der eigene pädagogische Familiendienst wieder um eine Stelle aufgestockt, können sofort ca. 25.000 € jährlich eingespart werden, da eine Fachleistungsstunde der städtischen Sozialarbeit ca. 34,- € kostet. Dieser Kalkulation liegen folgende Zahlen zugrunde: 251 Bruttoarbeitstage abzüglich Ausfälle,Erkrankungen , Kur- und Heilverfahren, Urlaub, Bildungsurlaub etc. abzüglich 46,13 Tage pro Jahr Bereinigte jährliche Arbeitszeit einer Normalarbeitskraft 1.578 Std. Abzüglich berufsspezifisch e Minderzeiten 10 % Abzüglich fallspezifische Minderzeiten 5% Nettojahresarbeits stunden pro Fachkraft Lt. KGSTBerichten 157,8 Std. 78,9 Std. 1.341,3 Std. 2/2003, 6/2005 Bei hochgerechneten Arbeitgeberkosten für eine/n städtischen Sozialarbeiter/in von 42.799 € in 2010 und kalkulierten Sachkosten für Supervision, Fortbildung, Dienstfahrten,Telefon, PC und Kleinmaterial in Höhe von 2.500 € jählich kostet die Fachleistungsstunde demnach 33,77 €. Weitere Overheadkosten für einen Büroarbeitsplatz sind nicht einkalkuliert, da sie rein theoretischer Natur sind. In der Praxis erhöhen sich weder die Mieten noch die Kosten für Leitung oder Verwaltung. Wird die Fachkraft, die männlich und ganztags beschäftigt sein soll, über den SKFM angestellt, vermindert sich der städtische Aufwand noch einmal um 5 % der Personalkosten. Die Kalkulation des SKFM ist in etwa mit der der Stadt vergleichbar. Eine erfahrene Fachkraft verursacht beim SKFM Personalkosten (auf der Basis von VG 4 b, Stufe 1, 2 Kinder) in Höhe von 42.137,- €. Eine jüngere unerfahrene Fachkraft wird mit 36.828,- € kalkuliert (Basis VG 5 b, Stufe 1, 0 Kinder). Der SKFM trägt für seine beiden bisherigen Teilzeitkräfte einen Eigenanteil von 10 %. Für eine weitere Fachkraft ist ihm dieser Selbstkostenanteil aber zu hoch. 5 % ist der SKFM bereit, über die weiter hinzukommenden Fahrt- und Fortbildungskosten zu tragen. -2- Die Zusammenarbeit im pädagigischen Familiendienst hat sich nunmehr über lange Jahre bestens bewährt. Deshalb schlägt die Verwaltung nicht zuletzt aus Kostengründen vor,die zusätzliche Stelle beim SKFM anzusiedeln und sie zu 95 % zu finanzieren. Neben den Kostenfolgen sind aber auch fachliche Gründe ausschlaggebend für eine Personalaufstockung: • Pauschalfinanzierung des PFD ermöglicht eine bedarfsorientierte Fallbearbeitung (größere Effizienz des Hilfeeinsatzes bzgl. Dauer + Umfang, zielorientierte Hilfestellung, ggf. frühzeitigere Beendigung), • geringerer Arbeitsaufwand für die ASD-Fachkraft (bei Fremdanbietern: Abschluss neuer befristeter Verträge, Prüfung der Fachkontaktnachweise, teilw. Fallbesprechungen/ Reflexion), • enge Kooperation zwischen ASD und PFD ermöglicht eine bessere Fallsteuerung und größere Einflussnahme auf den adäquaten Hilfeverlauf; außerdem: größere Einflussmöglichkeit auf den Einsatz der „richtigen“ Fachkraft, • gleichbleibend hohe und transparente Verfahrensstandards des PFD (Berichtswesen, Fallreflexion, Fortbildung und Zusatzausbildungen (durch AL gesteuert)), gute Erreichbarkeit und klare Vertretungsregelung (Ö bei Fremdanbietern stark schwankend); konstantes Team aufgrund von Festanstellungen, • sehr gute sozialräumliche Einbindung und Nutzung der vorhandenen örtlichen Infrastruktur, enge Vernetzung mit den Kitas und Schulen, Kinderärzten, EB, Mobile, ARGE Rhein-Erft, Abt. Wohnen und Soziales; allg. hoher Bekanntheitsgrad und fachliche Wertschätzung, • Dienststelle vor Ort ermöglicht eine schnelle und niederschwellige Kontaktaufnahme für das Klientel, • Klientel kann zusätzliche familienfreundliche Angebote des PFD (Kindergruppe, Ferienprogramm, Familientage, Familienfrühstück, Projekte wie „Starke Eltern /Starke Kinder“, Kinderkunst- und Ernährungsprojekte etc.) nutzen, • Dienst und Fachaufsicht (+ Koordination im eigenen Dienst) ermöglicht eine direkte Einflussnahme auf die Personalauswahl und die Einhaltung fachlicher Standards. Nachteil: Problematisch ist natürlich die langfristige Personalbindung und die Vertretung in Elternzeitsituationen. Die Verwaltung des Jugendamtes wird bei Umsetzung dieses Vorschlags nach Ablauf eines Jahres einen Erfahrungsbericht vorlegen, der die finanziellen und fachlichen Aspekte auflistet und die Möglichkeit einer weiteren Personalaufstockung unter Spargesichtspunkten abwägt. Eine weitere Personalausweitung wäre allerdings in den vorhandenen Räumlichkeiten nicht machbar. (Dr. Rips) -3-