Daten
Kommune
Inden
Größe
13 kB
Erstellt
16.03.09, 11:33
Aktualisiert
16.03.09, 11:33
Stichworte
Inhalt der Datei
Vorlagen-Nr.
Der Bürgermeister
Aktenzeichen
Datum
-------------------------
BM/Schr.
14.10.2004
öffentlich
Beratungsfolge
Termin
Rat
04.11.2004
TOP Ein Ja
Nein
16/2004
Ent Bemerkungen
Betrifft:
Planfeststellungsverfahren für die Verlegung der Inde;
hier: Änderung des Planfeststellungsbeschlusses für die Infrastruktureinrichtungen PKI
- Stellungnahme der Gemeinde Inden
Beschlussentwurf:
Die Gemeinde Inden stimmt der Änderung der Infrastruktureinrichtungen nach der zwischenzeitlich
erfolgten Schließung der PKI unter der Voraussetzung zu, dass die vorübergehend entfallende
Straßenbrücke entsprechend der Erklärung der Firma RWE Power gegenüber der Gemeinde Inden
dann errichtet wird, wenn hierdurch eine Anbindung an das neuzuschaffende überregionale
Straßennetz erreicht wird. Für den Übergangszeitraum ist eine Fußgängerbrücke
(Wanderwegebrücke) im Bereich zwischen Schwarzem Weg und ehemaliger L 241 zu schaffen.
Begründung:
Die notwendigen Regelungen für die Verlegung der Inde wurden ursprünglich im
Planfeststellungsbeschluss vom 10.09.1998 gen. § 31 Wasserhaushaltsgesetz (WHG)
festgeschrieben.
Nachdem zwischen dem Bergbautreibenden und dem Eigentümer der in Inden gelegenen
Papierfabrik (PKI) keine Einigung über den Erwerb des Geländes in angemessener Zeit erzielt
werden konnte, wurde auf Antrag des Bergbautreibenden der Rahmenbetriebsplan für den Tagebau
Inden II so geändert, dass das Gelände, auf dem die PKI stand, erst am Ende des
Tagebaugeschehens in Anspruch genommen wird. Nach diesen Überlegungen hätte die PKI an
ihrem alten Standort noch weiter produzieren können.
Damit die Produktion und der Betrieb der PKI aufrecht erhalten werden konnte, war eine Schaffung
notwendiger Infrastruktureinrichtungen, zu denen u.a. eine Brücke, sowie Ver- und
Entsorgungseinrichtungen zählten, notwendig. Die planungsrechtlichen Voraussetzungen wurden
durch eine Änderung des Planfeststellungsbeschlusses für die Verlegung der Inde am 20.11.2000
geschaffen.
Im Zusammenhang mit der Änderung der Abbauplanung und der daraus resultierenden Verlegung
des Drehpunktes war der Gemeinde Inden seitens des Bergbautreibenden die Zusage für eine
vorübergehende Straßenverbindung von der L 241 bis zur L 12, unter Einbeziehung der
Keltenstraße bzw. der Verlängerung der Keltenstraße, gemacht worden. Wesentlicher Bestandteil
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dieser Verbindung war die im Zusammenhang mit den Infrastruktureinrichtungen für die PKI zu
schaffende neue Indebrücke.
Nachdem die PKI kurz danach ihre Produktion einstellte, hat der Bergbautreibende das Gelände
käuflich erworben. Weitere Aktivitäten durch Dritte auf diesem Gelände sind nicht mehr
vorgesehen.
Die Firma RWE Power hat nunmehr mit Schreiben vom 23.06.2004 den Antrag auf eine erneute
Änderung des Planfeststellungsbeschlusses für die Verlegung der Inde bei der Bezirksregierung
Arnsberg, Abt. 8 – Bergbau und Energie in NRW, gestellt. Ziel dieses Antrages ist es, die in der
ersten Änderung des Planfeststellungsbeschlusses festgeschriebenen Infrastruktureinrichtungen
entfallen zu lassen. Die Gemeinde Inden ist gehalten, in diesem Verfahren bis zum 15.11.2004
Stellung zu nehmen.
Entsprechend dem eingereichten Antrag soll nunmehr in dem Bereich zwischen Schwarzem Weg
und alter L 241 eine ursprünglich auch seitens der Gemeinde Inden geforderte Wanderwegebrücke
errichtet werden. Darüber hinaus werden Fragen der Oberflächenentwässerung für den zunächst
bergbaulich nicht in Anspruch genommenen Bereich geregelt.
In einem separaten Verfahren wurde die Einziehung u.a. der L 241 durch den Landesbetrieb
Straßenbau NRW betrieben. Nachdem dieses Verfahren abgeschlossen ist, wurde die L 241
zwischenzeitlich eingezogen und im Zuge der Arbeiten für die Verlegung der Inde auch tatsächlich
unterbrochen.
Im Zusammenhang mit dem Einziehungsverfahren haben die politischen Gremien der Gemeinde
Inden intensiv über die von RWE Power zurückgenommene ursprüngliche Zusage zum Bau einer
Straßenbrücke über die Inde bei Lamersdorf zum Zwecke der Umfahrung der Ortschaften
Lamersdorf und Lucherberg diskutiert. In Gesprächen und Verhandlungen mit RWE Power konnte
erreicht werden, dass diese die verbindliche und schriftliche Zusage abgeben hat, die bisher
geplante Straßenbrücke über die verlegte Inde zu einem späteren Zeitpunkt im Zusammenhang mit
der Rekultivierung des Tagebaus und zeitnah zur Wiederherstellung der Straßenverbindung
zwischen Inden und Jülich zu realisieren. Das erzielte Verhandlungsergebnis ist in einem
Eckpunktpapier zusammen gefasst worden. Dies liegt als verbindliche Zusage von RWE Power der
Gemeinde Inden vor. Eine erbetene Bestätigung seitens der Gemeinde Inden ist bisher nicht erfolgt.
Die Frage der grundsätzlichen Notwendigkeit dieser Brücke bzw. nach dem Zeitpunkt, wann diese
geschaffen werden muss, war auch Gegenstand des durch den Kreis Düren beauftragten
Kreisverkehrskonzeptes. Die Kernaussage der ergänzenden Untersuchungen brachten klar zum
Ausdruck, dass aus Sicht der Gutachter eine Brücke zum jetzigen Zeitpunkt unter Abwägung aller
verkehrlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht sinnvoll ist. Hier ist vor allem darauf
abzustellen, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar ist, wie eine Verbindung in den Raum
Jülich nach Abschluss des Braunkohlentagebaus und erfolgter Wiederherstellung der Oberfläche
aussehen kann. Aus diesem Grunde ist die vorliegende Zusage der RWE Power so ausgestaltet, dass
wahlweise eine Brücke über die Inde oder der Bau einer separaten Anschlussstraße Gegenstand der
abgegebenen Erklärung ist. Daneben hat sich RWE Power bereit erklärt, den vorhandenen
Wirtschaftsweg zwischen der verlängerten Keltenstraße und der L 12 durch Anlage von
Ausweichbuchten zu ertüchtigen, so dass dieser Weg als „Ausweichstrecke“ in Verbindung mit der
Merödgener Straße zur Verfügung steht. Der vorhandene Wirtschaftsweg ist aufgrund seines
Ausbaustandes allenfalls für die Aufnahme von PKW-Verkehr geeignet.
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Auf die Beratungen im Hauptausschuss am 09./14.07.2003 darf ich hinweisen.
Abschließend sei noch darauf hinzuweisen, dass die Erklärung der Firma RWE Power vorsieht,
dass die Gemeinde Inden im jetzt laufenden Planänderungsverfahren auf eine
Straßenbrückenverbindung über die verlegte Inde verzichtet.