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Beschlussvorlage (Abschlussbericht )

Daten

Kommune
Erftstadt
Größe
5,1 MB
Datum
25.03.2010
Erstellt
26.03.10, 07:18
Aktualisiert
26.03.10, 07:18

Inhalt der Datei

ENTWICKLUNGSPERSPEKTIVEN FÜR DIE STADT ERFTSTADT pro GmbH con Kommunalberatung Breite Gasse 38 90402 Nürnberg Tel. (0911) 20 29 285 Fax (0911) 20 29 286 con.pro@t-online.de www.conpro-gmbh.com DER BÄDERLANDSCHAFT Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Dieses Gutachten wurde nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Alle Zahlenwerte beruhen auf den uns zur Verfügung gestellten Unterlagen und auf eigener Recherche. Prognosen sind als hypothetische Annahmen zu verstehen. Sie können sich in Abhängigkeit von grundsätzlichen, nicht oder nur bedingt beeinflussbaren Variablen wie der möglichen Veränderung wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Rahmenbedingungen auf die zu untersuchenden Gegebenheiten auswirken und in der Folge eine neue Einschätzung der Situation nach sich ziehen. Unser Dank gilt unserer Auftraggeberin und allen Personen, die uns bei der Erstellung dieses Gutachtens mit Rat und Tat unterstützt haben. Auftraggeberin: Eigenbetrieb Immobilienwirtschaft Holzdamm 10 D-50374 Erftstadt Tel. (02235) 409-417 Fax (02235) 409-521 immobilienwirtschaft@erftstadt.de Auftragnehmerin: con pro GmbH Kommunalberatung Breite Gasse 38 90402 Nürnberg Tel. (0911) 20 29 285 Fax (0911) 20 29 286 con.pro@t-online.de © Alle Rechte bei: con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg. Alle Bestandteile dieses Dokuments sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfältigung, Weitergabe (auch in Teilen des Dokuments) bedürfen der Genehmigung der Verfasserin und der Auftraggeberin. Stand: 28. Juli 2009 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 2 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ INHALTSVERZEICHNIS Seite Vorwort und Definition der Aufgabenstellung 006 1. Situationsanalyse 011 1.1. Ist-Analyse der Standorte 011 1.1.1. Bewertung des Makrostandorts Erftstadt 011 1.1.2. Bewertung der Mikrostandorte 013 Hallenbad Liblar Hallenbad Lechenich Freibad Lechenich Freibad Kierdorf Lehrschwimmbecken Erp Lehrschwimmbecken Bliesheim (Strandbad Liblarer See) 015 020 024 028 030 033 036 1.1.3. Investitionsbedarf für Sanierungen 037 1.1.4. Zusammenfassende Bewertung 039        1.2. Organisationsstruktur des Bäderbetriebs in Erftstadt 041 1.2.1. Öffnungszeiten und Eintrittspreise 041 1.2.2. Betriebsorganisation 046 1.2.3. Personaleinsatz 048 1.2.4. Vermarktung 050 1.2.5. Zusammenfassende Bewertung 051 1.3. 052 Wirtschaftlichkeit 1.3.1. Besucherentwicklung, Besucherstruktur und Einnahmesituation © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 3 052 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ 1.3.2. Kostenstruktur und Ergebnis 056 2. Marktanalyse 058 2.1. Potentialanalyse 059 2.1.1. Lokales und regionales Besucherpotential (Primärmarkt) für den öffentlichen Badebetrieb 059 2.1.2. Besucherpotential aus dem Sekundärmarkt (Übernachtungstourismus) für den öffentlichen Badebetrieb 063 2.1.3. Nutzerpotential Schulen und Vereine 064 2.2. Konkurrenzanalyse 066 2.3. Relevante Marktentwicklungen 068 2.3.1. Demographische Entwicklungen als Basis relevanter 068 Marktentwicklungen 2.3.2. Grundlegende Entwicklungen in der deutschen Bäderlandschaft 071 3. Benchmark 073 4. Entwicklungspotentiale 076 4.1. Alte und neue Zielgruppenpotentiale 076 4.2. Optimierungspotentiale im Bestand 079 4.3. Neue Angebotssegmente 081 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 4 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ 5. Konzept für ein zukünftiges Bäderangebot in Erftstadt 084 5.1. Entwicklungsszenarien (mit Investitionskostenschätzung und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung) 084 5.1.1. Optimierung im Bestand unter Beibehaltung aller Standorte 087 5.1.2. Optimierung im Bestand mit Aufgabe von Standorten 095 5.1.3. Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades am Standort Lechenich 100 5.1.4. Optimierung mit Neubau eines Kombibades am Standort Lechenich 105 5.1.5. Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades an einem neuen Standort 110 5.1.6. Optimierung mit Neubau eines Freizeitbades an einem neuen Standort 115 6. 119 Fazit und Empfehlung © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 5 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ VORWORT UND DEFINITION DER AUFGABENSTELLUNG Bei einer ehrlichen Bewertung der Situation der kommunalen Bäder in Deutschland zeigt sich heute fast durchgängig ein Zuschussbedarf, der von den Städten und Gemeinden nicht immer so offen kommuniziert wird. Am besten schneiden neben großen solitären Anlagen (Freizeitbäder und Thermen) mit einem starken Einzugsgebiet und fehlender Konkurrenz die gesundheitsorientierten Kurbäder und Thermen ab. Bäderanlagen, die nicht nur ein positives operative Betriebsergebnis aufweisen, sondern darüber hinaus auch noch die Abschreibungen erwirtschaften, sind jedoch die Ausnahme von der Regel. Bäderangebote wie Freibäder, Sporthallenbäder und Lehrschwimmbecken, die zur „klassischen“ Daseinsvorsorge gezählt werden, erreichen je nach Witterung und daraus resultierender Nachfrage Kostendeckungsgrade zwischen 25,9 und 36 % (Sporthallenbäder) und 15,2 bis 41 % (Freibäder)1, bezogen auf die reinen Betriebskosten vor AfA. Die wirtschaftliche Situation der Bäder hat sich in den vergangenen Jahren noch einmal verschlechtert. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand:  gestiegene Kosten vor allem im Bereich Energie, Wasser und Abwasser und bei den Personalaufwendungen,  rückläufige Nachfrage durch eine stetig wachsende Konkurrenz durch andere Bäder- und Freizeitangebote,  nachlassendes Besucherinteresse als Reaktion auf veraltete, nicht mehr nachfragegerechte Angebotsstrukturen und einen sichtbaren Sanierungs- und Modernisierungsbedarf. Nicht wenige kommunale Bäderbetriebe reagierten auf den wachsenden Kostendruck durch eine Reduzierung ihrer Angebote und ein Ausschöpfen aller Einsparpotentiale bis hin zu einem Punkt, da die Bäder von den Besuchern nicht mehr als attraktiv empfunden werden und der aufgetretene Sanierungsstau nur noch mit radikalen Maßnahmen bis hin zur Schließung bzw. zum Ersatzneubau beseitigt 1 Aus Erhebungen der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen / Bundesfachverband öffentlicher Bäder im Rahmen des alljährlichen Überörtlichen Betriebsvergleichs und des Arbeitskreises Bäder im Verband kommunaler Unternehmen (VKU). Datenreihe 2001-2008. Für 2009 prognostiziert der VKU einen Kostendeckungsgrad von 27,8% bei Sporthallenbädern und 23,8 % bei Freibädern. Der Kostendeckungsgrad von 41 % bei Freibädern wurde im „Jahrhundertsommer“ 2003 erzielt und ist als atypischer „Ausreißer“ zu betrachten. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 6 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ werden kann. Experten schätzen den Sanierungsstau aller deutschen Bäder inzwischen auf bis zu 8 Milliarden €! Gleichzeitig ist in den vergangenen Jahren durch die flächendeckende Neuerrichtung von Freizeitbädern und Thermen mit einem überregionalen Einzugsgebiet eine Überversorgung entstanden, die sich negativ auf die Besucherzahlen bestehender Anlagen auswirkte und deren Wirtschaftlichkeit verschlechterte. So steht man in Deutschland vor dem Phänomen, dass zwar das allgemeine Interesse am Baden als Freizeitgestaltung in den letzten Jahrzehnten gestiegen ist (bei weiterhin positiven Prognosen), die Wirtschaftlichkeit der Bäder jedoch durch den wachsenden Konkurrenzdruck sich verschlechtert hat. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 7.600 funktionale Hallen- und Freibäder mit öffentlichem Badebetrieb bzw. Schul- und Vereinsschwimmen. Damit hat die Bundesrepublik Deutschland weltweit die höchste Bäderdichte aufzuweisen. Teilweise sind die Anlagen bereits 30 bzw. 40 Jahre und älter und sind in der Vergangenheit nie wirklich generalsaniert worden. Die Stadt Erftstadt im Rhein-Erft-Kreis mit ca. 52.000 Einwohnern bildet mit ihrem Bäderangebot die Gesamtsituation in der Bundesrepublik Deutschland ab. Sie verfügt derzeit über ein Hallenbad im Ortsteil Liblar, zwei Freibäder in den Ortsteilen Kierdorf und Lechenich und drei Lehrschwimmbecken in Bliesheim, Erp und Lechenich. In allen genannten Anlagen ist ein Sanierungsstau aufgetreten, der unter Berücksichtigung der Haushaltslage der Stadt Anlass gibt, über eine grundlegende Neugestaltung der Erftstadter Bäderlandschaft nachzudenken. Daher wurde die con.pro GmbH Kommunalberatung mit Sitz in Nürnberg, die auf die Themenbereiche Bäder- und Freizeitanlagen spezialisiert ist, beauftragt, in einer Studie eine Perspektive für die Erftstadter Bäderlandschaft zu entwickeln. Ziel der Machbarkeitsstudie ist es, eine realistische und marktorientierte Entwicklungsprognose für die Erftstadter Bäder aufzuzeigen und durch Anwendung einer Szenarientechnik eine Entscheidung über die zukünftige Gestaltung des Bäderangebots in Erftstadt auf nachvollziehbaren Überlegungen und Annahmen basieren zu lassen. Basis für die Überlegungen stellen folgende Unterlagen dar:  Gutachten zur Bädersituation in Erftstadt, erarbeitet von GSF Planungsgesellschaft für Sport- und Freizeitbauten mbH aus Hamm vom 6. 7. 2007,  Stellungnahme des Stadtsportverbandes Erftstadt zum genannten Gutachten vom 24. 07. 2007, © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 7 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■  Protokolle der Beratungen im Sportausschuss sowie im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Betriebsausschuss Immobilienwirtschaft vom 06. 08. 2007, 12. 02. 2008, 22. 10. 2008 und 6.11. 2008,  Kostenermittlung der technischen Unterhaltung und Sanierung von 1998-2008,  Liste der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke, Betriebszweig Bäder,  Statistiken der Besucherentwicklungen für die einzelnen Standorte (soweit dort ein öffentlicher Badebetrieb stattfindet) für die Jahre 1997 bis 2008,  Jahresabschlüsse der Stadtwerke Erftstadt- Betriebszweige Freibäder und Hallenbäder für die Jahre 2006 und 2007 bzw. Summen-Salden-Listen der Bäderbetriebe aus dem Jahr 2008,  Belegungspläne der einzelnen Bäder für den Schul- und Vereinssport,  Vorschlag zur Attraktivitätssteigerung im Hallenbad Liblar von Böttger Architekten BDA, Köln, vom Mai 2000,  Planungsstudie zur Modernisierung des Freibades in Lechenich vom Ingenieurbüro Möller + Meyer, Gotha, vom Februar 2008,  Kostenschätzung des Landschaftsarchitekten Horst Victor Calles, Köln (Lövenich), zur Modernisierung des Freibades im Stadtteil Kierdorf vom November 19892,  Ermittlungen des Planteams Ruhr, Gelsenkirchen, zur Sanierung und Modernisierung der Lehrschwimmbecken der Erich-KästnerGrundschule im Stadtteil Bliesheim, der Janusz-Korczak-Schule im Stadtteil Erp und des Schulzentrums Lechenich, vom August 2008. Darüber hinaus fanden mehrere Vor-Ort-Termine zur Inaugenscheinnahme der zu untersuchenden Standorte statt. 2 Kostenschätzungen und Analyseergebnisse aus den vorliegenden Gutachten wurden nur dann übernommen, wenn sie hinreichend aktuell waren und den Status quo erfassten. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 8 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Im Rahmen der Machbarkeitsstudie „Entwicklungsperspektiven der kommunalen Bäderlandschaft“ sollen Aussagen zu folgenden Aspekten getroffen werden:  Der tatsächliche Bedarf für öffentliches Schwimmen sowie für Schul- und Vereinsschwimmen in Erftstadt,  das noch nicht erschlossene Marktpotential für ein zentrales Bäderangebot in Erftstadt unter Berücksichtigung des Einzugsgebiets (differenziert nach Primär- und Sekundärmarkt und Anfahrtsdistanzen, bezogen auf die jeweiligen Angebotssegmente) und der Konkurrenzsituation im Einzugsgebiet,  ein Benchmark (Vergleich mit den Mitbewerbern) der bestehenden Bäderangebote und eines möglichen neuen Angebots,  die Definition des Umfangs und der Struktur eines nachfragegerechten Bäderangebots in Erftstadt,  eine Einschätzung, welche Angebotselemente in bestehenden Anlagen vorhanden sind bzw. geschaffen werden können und in welcher Relation der Investitionsaufwand zu den möglichen positiven Effekten auf die Wirtschaftlichkeit des Betriebs steht,  die Definition der Angebotsstruktur sowie eine Schätzung der Investitions- und Betriebskosten für ein zentrales Bäderangebot an einem noch zu definierenden Standort als Ersatzmaßnahme für in der Folge zu schließende Standorte, bei denen Investitionsaufwand und Betriebskosten in keinem vertretbaren Aufwand zur Nachfrage stehen. Im Zuge der Bearbeitung ergaben sich nachfolgend genannte Szenarien, deren Betrachtung erforderlich ist, um eine umfassende und fundierte Einschätzung der Entwicklungsperspektiven geben zu können:  Optimierung im Bestand unter Beibehaltung aller Standorte,  Optimierung im Bestand mit Aufgabe von Standorten,  Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades am Standort Lechenich,  Optimierung mit Neubau eines Kombibades am Standort Lechenich, © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 9 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■  Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades an einem neuen Standort,  Optimierung mit Neubau eines Freizeitbades an einem neuen Standort. Nachfolgende Untersuchung steht unter dem Primat einer Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Erftstadter Bäder und damit einer Entlastung des kommunalen Haushaltes. Gleichzeitig werden Überlegungen zu einer bedarfs- und nachfragegerechten Gestaltung der Bäderlandschaft angestellt. Ziel ist es, die Erftstadter Bäderlandschaft so zu gestalten, dass auch in einer wirtschaftlich schwierigen Situation für die Stadt ein adäquates und bedarfsorientiertes Bäderangebot dauerhaft gesichert werden kann. Dabei wird allen beteiligten Entscheidungsträgern und der Bevölkerung ein hohes Maß an Kompromissbereitschaft abverlangt werden müssen. Nur durch die Bereitschaft dazu lässt sich vermeiden, dass die Schere zwischen Anspruchsdenken einerseits und Finanzierbarkeit der Ansprüche andererseits in Zukunft nicht noch weiter auseinanderklafft. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 10 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt 1. ■ SITUATIONSANALYSE Die Situationsanalyse dient dazu, einen möglichst aktuellen und realistischen Eindruck des Bäderangebots in Erftstadt zu gewinnen. Daher erfolgten mehrere Vor-Ort-Besichtigungen zur Erfassung des Status quo in den existierenden Bäderbetrieben und auch zur Prüfung möglicher Standortalternativen. 1.1. Ist-Analyse der Standorte 1.1.1. Bewertung des Makrostandorts Erftstadt Die Stadt Erftstadt mit ca. 52.000 Einwohnern entstand im Jahr 1969 im Zuge der Kommunalreform durch den Zusammenschluss von mehreren bis dato unabhängigen bzw. in Ämtern zusammengefassten Gemeinden. Sie besteht heute aus 14 Stadtteilen. Erftstadt ist heute mit rund 120 km2 die flächenmäßig größte Stadt im Rhein-ErftKreis, allerdings sind nur ca. 20% des Stadtgebiets bebaut. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Distanz von ca. 16 km in NordSüd-Richtung und ca. 12,5 km in West-Ost-Richtung. Erftstadt ist dezentral organisiert und verfügt nicht über ein einheitliches Zentrum für das gesamte Stadtzentrum. Wichtigste Stadtteile sind Lechenich und Liblar, die jeweils für die umliegenden Stadtteile Zentrumsfunktionen übernehmen (Bildungs- und Freizeiteinrichtungen, Einzelhandel etc.) und annähernd gleich groß sind – bezogen auf die Bevölkerungszahlen. Das Konglomerat aus 14 Ortsteilen mit mindestens zwei gleichberechtigten Ortszentren in Lechenich und Liblar erschwert nicht zuletzt auch eine Standortfestlegung für ein zentrales Bäderangebot. Derzeit entsteht am südlichen Ortsrand von Lechenich der „WirtschaftsPark Erftstadt“ als ein neues Gewerbegebiet (Größe: ca. 35 ha). Durch eine ansprechende Architektur und städtebauliche Entwicklung soll dieses Gewerbegebiet gegenüber herkömmlichen Gewerbegebieten in besonderer Weise positioniert werden - gegebenenfalls könnte hier auch im Rahmen ergänzender Freizeitangebote eine Standortalternative für ein Bäderangebot in Erftstadt zu finden sein. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 11 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Der Makrostandort Erftstadt zwischen den Ballungsräumen Köln und Bonn zeichnet sich durch eine gute bis sehr gute Erreichbarkeit sowohl mit dem PKW als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus. Die guten überregionalen Verkehrsanbindungen und Anbindungen an die beiden Ballungsräume (über die A1 und A61, A553) und die Bundesstraße 265 nach Köln machen Erftstadt für Ein- und Auspendler attraktiv. Über den Bahnhof in Liblar besteht ein Bahnanschluss, mit dem etwa der Kölner Hauptbahnhof in weniger als 30 Minuten erreicht werden kann. Die sehr gute überregionale Verkehrsanbindung durch Autobahnen bietet theoretisch eine optimale Voraussetzung für den Standort eines überregional bedeutsamen Freizeitangebotes (z. B. Freizeitbad). Mit dem Phantasialand in Brühl befindet sich bereits einer der größten deutschen Freizeitparks weniger als 15 Fahrminuten entfernt von Erftstadt. Abb.: Erftstadt und Umgebung Erftstadter Seenlandschaft Köln Phantasialand Erftstadt Bonn Im Osten des Stadtgebietes erstreckt sich zudem ein Naherholungsgebiet mit mehreren Seen. Zum Stadtgebiet von Erftstadt gehören der Liblarer See, der Ober- und Mittelsee (in Teilen), der Köttinger See und der Concordiasee, die in der Regel aus aufgelassenen und renaturierten Tagebaugebieten entstanden sind. Diese Seenlandschaft bietet im Grunde ideale Bedingungen für die Entwicklung eines Bäderstandorts, etwa im Kombination eines Hallenbades mit einer Seesauna und einem Strandbad, allerdings sprechen Aspekte © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 12 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ des Landschaftsschutzes und der Sicherheit sowie des Bergbaurechts gegen eine derartige Entwicklung3.  Erftstadt bietet als Makrostandort aufgrund seiner Lage in der Nähe zweier Ballungsräume und der sehr guten Verkehrsanbindung prinzipiell gute Entwicklungsmöglichkeiten für überregionale Freizeitangebote.  Die Flächenausdehnung und das fehlende Stadtzentrum erschweren Standortbestimmung für ein zentrales Bäderangebot. 1.1.2. Bewertung der Mikrostandorte Mit 52.000 Einwohnern hat Erftstadt ausreichend Potential für ein öffentliches Hallenbad und ein Freibad. Derzeit werden jedoch     1 öffentliches Hallenbad4, 3 Schulbäder, 2 Freibäder und 1 Strandbad im Stadtgebiet betrieben. Die Standorte sind über das gesamte Gebiet von Erftstadt verteilt. Lediglich am Schulzentrum Lechenich befinden sich ein Schulbad und ein Freibad in unmittelbarer Nachbarschaft. Sie werden jedoch nicht als wirtschaftliche Einheit betrieben. Da das Schulbad ausschließlich von Schulen und Vereinen genutzt wird und nicht für den öffentlichen Badebetrieb (Individualgäste) zur Verfügung steht, ergeben sich aus der räumlichen Nähe keine Synergieeffekte. Die Standorte der kommunalen Bäder verteilen sich wie folgt: 3 Der Erdrutsch von Nachterstedt in Sachsen-Anhalt hat auch in NordrheinWestfalen zu Diskussionen über die weitere touristische Entwicklung von renaturierten Braunkohlerevieren geführt, betroffen ist davon auch der Standort Inden bei Düren. 4 Die Klassifizierung der Erftstadter Bäder folgt der 4. Auflage der Richtlinien für den Bäderbau, herausgegeben vom Koordinierungskreis Bäder, Essen 2002, S. 31. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 13 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Abb.: Verteilung der Bäderstandorte in Erftstadt Freibad Kierdorf Strandbad Liblarer See Freibad Lechenich Schulbad Lechenich Hallenbad Liblar Schulbad Erp Schulbad Bliesheim Im Einzelnen handelt es sich um die Standorte:  Hallenbad Liblar (Sporthallenbad, Nutzung durch Schulen, Vereine und Öffentlichkeit),  Schulbad Lechenich (Sporthallenbad, Nutzung durch Schulen und Vereine),  Freibad Lechenich (öffentlicher Badebetrieb),  Freibad Kierdorf (öffentlicher Badebetrieb),  Lehrschwimmbecken Erp (Schulbad, Nutzung durch Schulen und Vereine),  Lehrschwimmbecken Bliesheim (Schulbad, Nutzung durch Schulen und Vereine). Im Osten des Stadtgebietes erstreckt sich zudem ein Naherholungsgebiet mit mehreren Seen, darunter der Liblarer See. Am Nordostufer dieses Sees befindet sich ein öffentliches Strandbad in Kombination mit einem Campingplatz und einem Restaurant. Da dieses Strandbad privat betrieben wird, wird es lediglich im Rahmen der Konkurrenz- und Potentialanalyse mitbetrachtet, nicht jedoch in die Entwicklungsszenarien einbezogen (da die Stadt Erftstadt keinen direkten Einfluss auf die Entwicklung des Strandbades nehmen kann). © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 14 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Hallenbad Liblar Das Hallenbad Liblar wurde im Jahr 1978 errichtet. Es befindet sich in einem als städtebauliche Einheit gestaltetem Stadtzentrum, in dem sich neben dem Rathaus vor allem Geschäfte (und darüber liegend auch Wohnungen) befinden. In das Gebäude integriert ist ein Bistro, welches inzwischen nur noch über einen externen Zugang besucht werden kann. Durch die Integration in das städtebauliche Ensemble sind die Entwicklungsmöglichkeiten dieses Standortes begrenzt. Zwar waren Erweiterungsflächen für die Errichtung einer Saunaanlage vorgesehen, die heute als Parkplatz und kleine Grünanlage genutzt werden, diese sind jedoch nicht ausreichend für eine Saunalandschaft, die den heutigen Ansprüchen der Gäste gerecht werden kann. Abb.: Hallenbad Liblar, Rückgebäude (urspr. Erweiterungsfläche) Daher sind substantielle Angebotserweiterungen im Hallenbad Liblar nur unter Schwierigkeiten und mit Kompromissen zu realisieren. Das Hallenbad Liblar ist im Angebotscharakter und seiner Gestaltung ein typisches Sporthallenbad. Es ist ausgestattet mit:  einem 25-Meter-Sportschwimmbecken mit 5 Bahnen und VarioHubboden (Wasserfläche 25 x 12,5 m, Wassertiefe 03, 0,9, 1,2 und 1,8 m) © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 15 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■  einem separaten Springerbecken mit Sprunganlage (WF 10,6 x 12,5 m, WT 3,8 m, Sprungplattformen auf 1,3 und 5 m),  einem separaten Planschbecken für Kleinkinder,  einem Solarium,  einer Cafeteria. Abb.: Hallenbad Liblar, Sportbecken Abb.: Hallenbad Liblar, Springerbecken © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 16 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Ein eigenes Lehrschwimmbecken existiert nicht. Die Gestaltung der Anlage ist funktional, sie besitzt daher nur geringe Aufenthaltsqualität. Separate Ruhebereiche existieren nicht (die Aufenthaltsmöglichkeiten außerhalb des Wassers beschränken sich auf Sitzmöglichkeiten an den Beckenumgängen). Das Planschbecken für Kinder ist räumlich vom Sportbecken getrennt, jedoch in einer fensterlosen Raumnische untergebracht und aus heutiger Sicht wenig attraktiv. Abb.: Hallenbad Liblar, Planschbecken Der technische und bauliche Zustand wurde durch die Firma GSF im Juni 2007 untersucht und mit Ausnahme geringer Mängel für in Ordnung befunden. Die Kosten für den Sanierungsaufwand sind bisher nicht ermittelt worden und können von uns nur geschätzt werden. Zu den Möglichkeiten und Ergebnissen einer energetischen Sanierung und Optimierung gibt es bisher keine Aussagen von einem Fachbüro. Als Ergebnis der Inaugenscheinnahme sind aus unserer Sicht folgende Punkte zu den bestehenden Aussagen der Fachgutachter zu ergänzen:  Sanierungsbedarf ist vor allem im Bereich der Umkleiden und Sanitäranlagen zu erkennen. Hier sind deutliche Auswaschungen und Ablagerungen in der Folge von Reinigungsmaßnahmen erkennbar, die wohl nur im Rahmen eines großflächigen Austauschs der Bodenbeläge und Sockelzonen beseitigt werden können, © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 17 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Abb.: Hallenbad Liblar, Schäden im Umkleidebereich  das bestehende Solarium muss nach Inkrafttreten der Neuregelungen zum Solarienbetrieb aufgegeben werden,  die Aufenthaltsqualität rund um die Becken sollte optimiert werden,  die Eingangssituation (Wechselmöglichkeit Automatenkasse - personell besetzte Kasse) ist wenig ansprechend gestaltet,  Die Außenfassaden weisen ebenfalls Sichtschäden und Verunreinigungen durch Graffiti auf. Der Zustand der technischen Anlagen ist nach Sichtprüfung in Ordnung. Für eine Minimalsanierung zur Erhaltung des Status quo (ohne Angebotsoptimierung) gehen wir von geschätzten Kosten von ca. 0,6 Mio. € aus. Diese Schätzung sollte jedoch noch durch Fachplaner verifiziert werden. Das Hallenbad Liblar wird vorwiegend von Schulen und Vereinen genutzt, öffentliches Schwimmen ist in ausgewiesenen Zeitfenstern möglich. Diese variieren von Tag zu Tag, so dass es für den Individualgast schwierig ist, sich auf diese Zeiten einzustellen. Während der Sommerferien bleibt das Hallenbad Liblar für Renovierungs- und Wartungsarbeiten geschlossen. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 18 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Bereits im Jahr 2000 wurde aufgrund der rückgängigen Besucherzahlen über Attraktivierungsmöglichkeiten nachgedacht. Von den drei Varianten:  Auflassung des 5m-Sprungturms und Anbau einer 50m-Rutsche, die im Variobecken endet,  Auflassung der Sprungmöglichkeiten und Umgestaltung des Springerbeckens in eine Wasserlandschaft mit Brodelbecken, Whirlpool und Regenwald; Anbau einer 50m-Rutsche, die im ehemaligen Springerbecken endet,  Auflassung der Sprungmöglichkeiten und Umgestaltung des Springerbeckens in eine Wasserlandschaft mit Brodelbecken, Whirlpool, Wasserkaskaden und Landebecken für eine 35mRutsche sowie Einzug einer Deckebene im Luftraum über dem Springerbecken, ist aus unserer Sicht keine ernsthaft weiter zu verfolgen. Sie würden nicht zur gewünschten Attraktivitätssteigerung führen, die integrierten Lösungen für das Landebecken der Rutsche sind alleine schon aus Sicherheitsgründen abzulehnen. Auch der von den Architekten vorgeschlagene Ruheraum als Anbau hinter dem Planschbecken mit winziger Sauna und Platz für 6 Liegen ist nicht geeignet, zu einer relevanten Steigerung der Besucherzahlen beizutragen. Die Vorschläge sind nicht marktgerecht und daher obsolet. Zusammenfassend lässt sich das Hallenbad Liblar wie folgt charakterisieren.  1978 erbaut, tendenziell guter Erhaltungszustand,  typisches Sporthallenbad, einziges Hallenbad in Erftstadt mit ausgewiesenem öffentlichen Badebetrieb,  Sanierungsbedarf vor allem bei Umkleiden/Sanitär (Fliesen),  Fehlende Erweiterungsmöglichkeiten (z.B. für Saunalandschaft) durch städtebauliche Situation,  Sanierungsaufwand bisher nicht ermittelt (geschätzt ca. 0,6 Mio. € für Minimalsanierung zur Bestandssicherung). © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 19 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Hallenbad Lechenich Das Hallenbad Lechenich befindet sich im Schulzentrum des Stadtteils Lechenich. Es wird ausschließlich durch Schulen und Vereine genutzt und ist für öffentlichen Badebetrieb (= Individualbesucher) aufgrund der baulichen Gegebenheiten nicht geeignet (das Bad ist direkt in das Schulgebäude integriert und befindet sich im Untergeschoß einer Turnhalle), auch wenn es einen externen Zugang gibt. Derzeit wird Montag bis Freitag von 6.30 Uhr bis 8.00 Uhr Frühschwimmen für Individualgäste angeboten. Abb: Schulhallenbad Lechenich, Externer Zugang Es gibt keine Möglichkeiten einer Einlasskontrolle und die Nebenräume (Umkleiden, Sanitäranlagen, Aufenthaltsbereiche) sind für öffentlichen Badebetrieb nicht ausreichend. Zudem bestehen keine der Schwimmhalle unmittelbar zuordenbare Erweiterungsmöglichkeiten. Zudem entspricht der schmale Beckenumgang nicht den Anforderungen der neuen DIN EN-Norm 15288-2 „Sicherheitstechnische Anforderungen an den Betrieb“, die seit September 2008 in Kraft ist. Das Schulzentrum wurde in den 60er Jahren begonnen, 1970 wurde das Bad eröffnet und 1974 der Komplex durch den Bau einer Realschule abgerundet. Heute nutzen daher vor allem die Schüler der verschiedenen Regelschulen tagsüber das Hallenbad, ergänzt durch Vereinstraining am Nachmittag und am Abend. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 20 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Das Schulhallenbad ist lediglich mit einem 25-m-Becken mit einer Breite von 10 m ausgestattet (Wasserfläche: 250 m2). Dieses verfügt über einen partiellen Hubboden, mit dem die Wassertiefe reguliert werden kann (min. 0,3 m, max. 1,8 m). Abb: Schulhallenbad Lechenich, Schwimmhalle (unten rechts: schmaler Beckenumgang) © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 21 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ In der Schwimmhalle wurden von den Gutachtern nur geringe bauliche Mängel festgestellt, mit Ausnahme von starken Feuchtigkeitserscheinungen an der Decke und der Wandverkleidung. Hier sollte unbedingt und zeitnah eine Überprüfung der Unterkonstruktion erfolgen, um mögliche Korrosionsschäden feststellen zu können. Die Anlagentechnik wurde teilerneuert und von den Fachgutachtern als im Wesentlichen funktionstüchtig bewertet. Sie genießt Bestandsschutz. Allerdings sind Schäden an der Betonkonstruktion und der Verrohrung festzustellen, die zu Undichtigkeiten führten5. Abb.: Sichtbare Schäden durch Beckenundichtigkeiten Zusammenfassend lässt sich der Status quo für das Schulhallenbad in Lechenich wie folgt bewerten:  Das Hallenbad Lechenich ist nur für den Schul- und Vereinsbetrieb geeignet und in der bestehenden Kubatur nicht für den öffentlichen Badebetrieb ausbaufähig,  es sollte sehr zeitnah eine Untersuchung der Unterkonstruktion der Decken und der Verkleidung der Hallenlängsseite erfolgen, 5 Hinsichtlich der detaillierten Vorschläge zu den Sanierungsmaßnahmen sei auf das Gutachten des Planteam Ruhr vom August 2008 verwiesen. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 22 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■  mittelfristig ist eine Modernisierung der technischen Anlagen erforderlich, dabei sollten auch Undichtigkeiten in der Betonkonstruktion und der Verrohrung beseitigt werden,  Das Schulhallenbad ist jedoch nur dann ohne größeren Aufwand zu betreiben, wenn der Bestandsschutz für die baulichen und technischen Anlagen aufrechterhalten werden kann,  der Sanierungsaufwand zur Erhaltung des Status quo (ohne Angebotsverbesserung) beläuft sich auf ca. 1,0 bis 1,1 Mio. €,  der Standort Lechenich ist aufgrund des Schulzentrums und des unmittelbar daneben gelegenen Freibades prinzipiell interessant für die Betreibung eines Kombibades (Hallenbad und Freibad in einem gemeinsamen Komplex); dies würde jedoch den Neubau eines Hallenbades an dem Standort erfordern. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 23 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Freibad Lechenich Das Freibad Lechenich befindet sich am Schulzentrum Lechenich in unmittelbarer Nähe zum Schulhallenbad, jedoch mit diesem nicht direkt verbunden. Es wurde im Jahr 1970 eingeweiht. Das Freibad wurde bis zum Sommer 2008 interimsweise von einem Verein betrieben. Nachdem wegen nicht erfüllter Hygienewerte (in Anwendung der Parameter aus DIN 19643 zur Beckenwasseraufbereitung) eine Schließung des Freibades durch das Gesundheitsamt drohte, haben die Stadt Erftstadt bzw. die Stadtwerke Erftstadt den Betrieb wieder übernommen und durch erste Investitionen dafür gesorgt, dass die Hygieneparameter 2009 wieder eingehalten werden konnten, da sich der Trägerverein außerstande sah, aus den Einnahmen die erforderlichen Investitionen für die technische Aufrüstung zu finanzieren. Abb.: Schwimmerbecken mit Springerbucht Das Freibad ist ausgestattet mit  einem 50m-Schwimmerbecken mit 6 Bahnen, kombiniert mit einem Springerbecken mit Sprunghöhen von 1, 3 und 5 m (Gesamtwasserfläche ca. 1010 m2, WT im Schwimmerbecken 1,8 bis 2 m, im Springerbecken 3,6 m)  einem Nichtschwimmerbecken mit einer 50m-Wasserrutsche und einer Kleinrutsche (WF ca. 400 m2, WT 0,6 bis 1,15 m) © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 24 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt     ■ einem Planschbecken für Kleinkinder, einem Kinderspielplatz, einer großen Liegewiese mit Beachvolleyballfeldern, einem Eingangsgebäude mit Sanitär- und Umkleideräumen und Kiosk (weitgehend saniert und in einem guten Zustand). Abb.: Sprungturm und Rutschenanlage In einer Zustandsbeschreibung vom März 2008 wurden die Becken und die gesamte Technik als „marode und/oder bereits abgängig“ klassifiziert, zwischenzeitlich erfolgten jedoch bauliche und technische Erneuerungsmaßnahmen. Jedoch sind zur Herstellung eines normgerechten Zustandes noch weitere Investitionen erforderlich. Das Ingenieurbüro Möller + Meyer aus Gotha ermittelte im Februar 2008 im Wesentlichen folgende zu behebende Schäden und Problemfelder, die bisher nur teilweise behoben werden konnten:  Beschädigungen an der Überlaufrinne („Wiesbadener Rinne“, heute nicht mehr üblich, jedoch Bestandsschutz) im Nichtschwimmerbecken,  Beckenundichtigkeiten in beiden großen Becken, teilweise liegt der Fliesenboden des Nichtschwimmerbeckens hohl,  defekte Rohrleitungsverbindungen und Leckagen,  Überchlorung im Planschbecken durch Lage der Impfstelle (inzwischen behoben),  die vorhandenen Filterflächen sind nicht ausreichend nach DIN 19643,  Korrosionsschäden in der Technik (teilweise bereits ausgetauscht),  Erneuerungsbedarf bei der elektrotechnischen Anlage und Steuerung der Leittechnik und Filtersteuerung (teilweise bereits erneuert). © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 25 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Durch die Beckenundichtigkeiten und defekten Rohre kommt es zu erheblichen Wasserverlusten. Abb.: Technische Anlagen (ELT) Das Ingenieurbüro kommt bei den drei Sanierungsvarianten  Sanierung der Becken im Bestand sowie Auskleidung mit PVCFolie und Installation einer Überlaufrinne (als zeitgemäße „Finnische Rinne“) aus Edelstahl,  wie vorhergehende Variante, jedoch Auskleidung der Becken mit glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK),  wie vorhergehende Variante, jedoch Auskleidung der Becken mit Edelstahl, auf Investitionskosten von ca. 2,5 Mio. € für die Variante mit der PVC-Auskleidung und ca. 3,5 Mio. € für die Variante mit der Edelstahlauskleidung. Eine Auskleidung mit GFK wird von den Fachplanern aufgrund der fehlenden Langzeiterfahrung mit diesem Material nicht empfohlen. Bei den Sanierungsvarianten müsste der Wasserspiegel um ca. 35 cm angehoben werden, um im Becken die vorgeschriebene Installation für eine Vertikaldurchströmung nach DIN 19643 vornehmen zu können. Dies betrifft auch das Springerbecken, so dass die Sprunghöhen nicht mehr wettkampfkonform sein werden – es sei denn, man © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 26 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ entschließt sich, die Plattformen ebenfalls um jeweils 35 cm zu erhöhen. Das Planschbecken müsste in einer Edelstahlvariante neu gebaut werden. Filteranlagen und Rohrsysteme werden für alle Beckenkreisläufe komplett erneuert. Grundsätzlich ist der Standort des Freibades Lechenich als gut geeignet für einen Freibadbetrieb zu bezeichnen. Die Synergieeffekte aus dem benachbarten Schulbetrieb sind jedoch eher gering. Das Gelände ist ausreichend groß und durch den parkähnlichen Baumbestand auch sehr attraktiv. Zusammenfassen lässt sich der Status quo des Freibades Lechenich wie folgt:  Guter Standort, ausreichende Fläche, optisch ansprechender Zustand,  hoher finanzieller Aufwand vor allem für Beckensanierungen erforderlich (derzeit hoher Wasserverlust durch undichte Becken und defekte Rohrleitungen),  vorhandene Beckenhydraulik entspricht nicht mehr den Vorgaben der DIN 19643,  Technik wurde in diesem Jahr teilweise bereits saniert, jedoch ist mittelfristig ebenfalls eine Grundsanierung erforderlich,  die Sanierungskosten belaufen sich bei der Variante mit einer Folienverkleidung der zwei großen Becken auf ca. 2,5 Mio. €, bei einer Auskleidung in Edelstahl auf ca. 3,5 Mio. €. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 27 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Freibad Kierdorf Das Kierdorfer Freibad wurde im Jahr 1961 errichtet. Es ist ausgestattet mit:  einem 50m-Schwimmerbecken (6 Bahnen, WF ca. 833 m2, WT 1,30 bis 3,80 m) mit Kleinrutsche und Sprunganlage (1m und 3m),  einem Planschbecken für Kleinkinder,  einer Liegewiese mit Sportmöglichkeiten (Beachvolleyball und Tischtennis),  einem Eingangsgebäude mit Sanitär- und Umkleidetrakt und Kiosk. Das große Schwimmerbecken auf einer erhöhten Badeplattform ist eine Betonkonstruktion mit Kautschukanstrich. Es ist mit einer veralteten (aber noch zulässigen) „Wiesbadener Rinne“ ausgestattet. Die Wasseraufbereitung erfolgt über eine offene Filteranlage, es ist kein Schwallwasserbehälter vorhanden. Abb.: Zentrales Schwimmerbecken im Freibad Kierdorf Im Rahmen einer Generalsanierung müssten unbedingt die Wasseraufbereitung und die Beckenhydraulik (Beckendurchströmung) den Vorgaben der DIN 19 643 angepasst werden. Es ist von Beckenundichtigkeiten auszugehen, so dass bei einer Sanierung eine Auskleidung mit Folie oder Edelstahl erfolgen sollte. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 28 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Abb.: Planschbecken und Parkanlage in Kierdorf Die bauliche und technische Untersuchung durch das Fachbüro GSF ergab für das Freibad einen vergleichsweise geringen Sanierungsaufwand. Jedoch ist bei der Herstellung eines DIN-gerechten Zustandes mit einem Gesamtsanierungsaufwand von ca. 1,8 bis 2,7 Mio. € zu rechnen. Bereits im Jahr 1989 wurde durch den Kölner Landschaftsarchitekten Horst Victor Calles ein Konzept zur Umgestaltung des Freibades in eine Familienfreizeitstätte mit Bademöglichkeit vorgelegt. Dessen Überlegungen sind aus heutiger Sicht obsolet, da das Freibad nur im unmittelbaren Bestandsschutz weiterbetrieben werden darf. Jede Veränderung im Bestand wird mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Genehmigung nach geltendem Bauordnungsrecht erfahren, da durch die unmittelbare Einbindung in ein Wohngebiet die derzeitigen Vorschriften (Lärmschutz) nicht erfüllt werden können. Daher ist der Standort Kierdorf auch nicht ausbaufähig. Zusammenfassend lässt er sich wie folgt bewerten:  Insgesamt befindet sich das Freibad in einem gepflegten, guten Zustand,  die Anlagentechnik und Beckenhydraulik entsprechen nicht der DIN 19 643,  bei einer Generalsanierung und Attraktivierung droht ggf. der Verlust des Bestandsschutzes (Problematik Wohnbebauung/Lärmschutz),  der Standort ist aufgrund der Einbindung in die ihn unmittelbar umgebende Wohnbebauung nicht entwicklungsfähig,  der geschätzte Sanierungsaufwand beläuft sich auf ca. 1,8 Mio. € (bei Folienverkleidung des Beckens) bis ca. 2,7 Mio. € (bei Edelstahlverkleidung). © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 29 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Lehrschwimmbecken Erp Bei Lehrschwimmbecken handelt es sich um meist in Schulgebäude integrierte kleine Hallenbäder, die für den Schwimmunterricht gedacht sind. Der Bundesfachverband öffentliche Bäder bezeichnet diese Lehrschwimmbecken auch als „Schul- und Gruppenbäder“ und definiert sie wie folgt: “Bad mit überwiegender Nutzung durch den Schul- und Vereinsport sowie durch Gruppen. Es weist in der Regel kleinere Beckenabmessungen auf“6. Ein öffentlicher Badebetrieb im Sinn einer Nutzung durch Individualgäste ist in diesen Anlagen nicht vorgesehen und in der Regel auch nicht zulässig, da die entsprechenden baulichen Vorschriften der ENNorm 15288-2 „Schwimmbäder – Teil 2: Sicherheitstechnische Anforderungen an den Betrieb“ nicht erfüllt werden können. Auch das Lehrschwimmbecken in der Januzs-Korczak-Schule in Erp wird ausschließlich durch Schulen und Vereine genutzt. Es wurde in den Jahren 1959 bis 1960 errichtet und ist ausgestattet mit einem Lehrschwimmbecken in den Maßen 12,5 x 6,07 m (WF ca. 76 m2, WT 0,75 bis 1,4 m). Abb.: Lehrschwimmbecken der Januzs-Korczak-Schule in Erp 6 Vortrag von Michael Weilandt, Bundesfachverband öffentliche Bäder e.V., „Das öffentliche Bad als Gesundheitszentrum Wege zu einer modernen Angebotsstruktur als Bestandteil der Daseinsvorsorge“, Stuttgart 2009. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 30 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Die maximale Wassertiefe macht eine Permanent-Beaufsichtigung des Beckens erforderlich, da sie über 1,35 m liegt. Die Beckendurchströmung entspricht nicht der DIN 19643, genießt aber noch Bestandsschutz. Die Umkleideräume wurden jüngst saniert. Die Duschen und WC-Anlagen werden auch von Sportlern genutzt, die in der darüber liegenden Schulsporthalle trainieren. Daher ist das Becken aus Sicherheitsgründen durch eine Gitterkonstruktion von der Duschanlage so getrennt, dass der Bereich außerhalb des Schwimmunterrichts und -trainings nicht betreten werden kann. Die Duschen sind durch eine Bodenschwelle eingefasst, was eine Stolpergefahr mit sich bringt und nicht mehr zeitgemäß ist. Es gibt keine nach Geschlechtern getrennte Duschanlage. Abb.: Lehrschwimmbecken Erp – Umkleideräume und Duschen Zum Lehrschwimmbecken in Erp liegt eine umfassende Untersuchung durch das Planteam Ruhr vom August 2008 vor. Auf diese sei hinsichtlich der Detailbeschreibung des baulichen und technischen Sanierungsbedarfs verwiesen. Zusammenfassend lässt sich der Aufwand wie folgt definieren: Wand- und Bodenbeläge (Fliesen) sind teilweise scharfkantig, die Verfugungen ausgespült, es sind Korrosionsschäden festgestellt wurden, der Sanierungsaufwand ist jedoch überschaubar, die technischen Anlagen, die von außen zugänglich sind, weisen hingegen erheblichen Sanierungsbedarf auf. Es fehlt ein Schwallwasserbehälter, Leitungen und Filteranlagen weisen Korrosionsschäden auf und entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik. Gravierend zu bemerken ist die Dimensionierung der Zu- und Ausgänge der technischen Anlagen. Die dadurch eintretenden Beschränkungen können im Schadensfall zu einem Verlust des Versicherungsschutzes führen. Die Sanierungskosten für eine Bestandssanierung wurden mit ca. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 31 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■  485 T€ (netto) für die bauliche und technische Sanierung des Beckens und der Schwimmhalle,  170 T€ (netto) für die bauliche und technische Sanierung der Nebenräume (teilweise bereits erfolgt), gesamt: ca. 0,78 Mio. € ermittelt. Die Situation im Lehrschwimmbecken Erp lässt sich wie folgt zusammenfassen:  Die Beckendurchströmung ist nicht DIN-gerecht und müsste im Rahmen einer Generalsanierung geändert werden,  die technische Anlage ist funktionstüchtig, entspricht aber nicht dem aktuellen Regelwerk (Bestandsschutz), bei einer Sanierung ist vor allem die Fluchtwegsituation dringen zu verbessern,  mittelfristig ist eine technische Sanierung und thermische Qualifizierung des Gebäudes erforderlich, dabei sind auch Undichtigkeiten in der Deckenkonstruktion zu untersuchen,  die Duschen sind nicht nach Geschlechtern getrennt, auch dies sollte bei einer Sanierung geändert werden,  aufgrund der baulichen und konzeptionellen Gegebenheiten ist ein öffentlicher Badebetrieb (Individualgäste) im Lehrschwimmbecken an der Januzs-Korczak-Schule in Erp nicht möglich,  der ermittelte Sanierungsaufwand beläuft sich auf ca. 780 T€. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 32 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Lehrschwimmbecken Bliesheim Zum Charakter und den Nutzungsmöglichkeiten des Lehrschwimmbeckens an der Erich-Kästner-Grundschule in Bliesheim gilt analog, was bereits zum Lehrschwimmbecken Erp gesagt wurde. Das Lehrschwimmbecken stammt aus dem Jahr 1958 und befindet sich im Souterrain. Es ist 15 x 4,5 m groß (WF 67,5 m2, WT 0,8 bis 1,3 m) und verfügt über Duschen, WC und einen Umkleideraum mit Einzelkabinen. Die Nebenräume sind nicht nach Geschlechtern getrennt und entsprechen funktional nicht mehr dem heutigen Standard Abb.: Lehrschwimmbecken Bliesheim mit zu schmalem Beckenumgang (links) Die Beckenumgänge entsprechen teilweise nicht der DIN EN-Norm 15288-2 und den KOK-Richtlinien für den Bäderbau, ebenso wenig Geländer und Trittstufen der Einstiegsleiter. Die Bodenabläufe im Beckenumgang und auch in den Duschen liegen deutlich tiefer als die umliegenden Fliesen, was Stolpergefahr mit sich bringt. Die Heizkörper sind nicht verkleidet, so dass hier ebenfalls Verletzungsgefahr besteht. Der Fachgutachter des Planteams Ruhr ermittelte zudem Schäden an den Fliesen und Verfugungen und Korrosionsschäden. Aufgrund der baulichen Gegebenheiten kann das Lehrschwimmbecken nicht für den öffentlichen Badebetrieb genutzt werden. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 33 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Abb.: Duschräume des Lehrschwimmbeckens Bliesheim mit Stolperfalle Bodenabläufe Der Zustand der technischen Anlagen ist nicht DIN-konform und entspricht in keiner Weise dem Stand der Technik. Das Lehrschwimmbecken kann daher nur aufgrund des Bestandsschutzes weiter betrieben werden. Bei einer Sanierung sind umfassende Maßnahmen erforderlich. Faktisch müssen die technischen Anlagen komplett erneuert werden und es ist der Einbau eines bisher fehlenden Schwallwasserbehälters erforderlich. Die Beckenhydraulik entspricht ebenfalls nicht der geltenden DIN 19643. Abb.: Technische Anlagen im Lehrschwimmbecken Bliesheim © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 34 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Die vorgeschriebenen Hygieneparameter können derzeit nur durch eine erhebliche permanente Frischwasserzufuhr eingehalten werden. Dies ist weder aus ökologischen noch aus ökonomischen Gründen vertretbar. Die Sanierungskosten für eine Bestandssanierung wurden vom Planteam Ruhr mit ca.  470 T€ (netto) für die bauliche und technische Sanierung des Beckens und der Schwimmhalle sowie  135 T€ (netto) für die bauliche und technische Sanierung der Nebenräume (teilweise bereits erfolgt), gesamt: ca. 0,72 Mio. € ermittelt. Zusammenfassend lässt sich für den Status quo des Lehrschwimmbeckens in Bliesheim Folgendes feststellen:  Aufgrund des baulichen Zuschnitts kann kein öffentlicher Badebetrieb stattfinden; Umkleiden und Duschen sind nicht nach Geschlechtern getrennt,  Die Beckenumgänge entsprechen nicht den geltenden KOKBäderbaurichtlinien und DIN-Normen,  es ist kein Schwallwasserbehälter vorhanden, die technischen Anlagen entsprechen nicht dem Stand der Technik – gravierende Folge ist ein unvertretbar hoher Frischwasserverbrauch zur Einhaltung der Hygieneparameter,  die technische Anlage ist weitgehend abgängig, Sanierungsbedarf besteht auch bei der Betonkonstruktion und beim Rohrleitungssystem,  der Sanierungsaufwand zur Bestandssicherung wurde mit ca. 720 T€ ermittelt. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 35 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ (Strandbad Liblarer See) Am Liblarer See, der eine Wasserfläche von ca. 0,7 km2 besitzt, wird in Kombination mit einem Campingplatz und einem Restaurant ein auch bei den Kölnern und Bonnern beliebtes öffentliches Strandbad mit einem ca. 200 m langem und 100 m breitem Kies-Sandstrand betrieben (Eintritt Erwachsene: 2,50 €, Kinder 1,50 €). Das Strandbad, das von den Besitzern des Campingplatzes mitbetrieben wird, besitzt einen Kiosk und einen Spielplatz für Kinder. Außerhalb des Strandbades ist das Baden im See, der auch für Wassersport (Segeln, Kanusport, speziell: Kanupolo) genutzt wird und über eine sehr gute Wasserqualität verfügt, offiziell verboten. Abb.: Strandbad am Liblarer See Da dieses Strandbad privat betrieben wird, wurde es in vorliegender Untersuchung nicht weiter hinsichtlich Optimierungsmöglichkeiten berücksichtigt. Grundsätzlich sei aber darauf hingewiesen, dass sich die Beliebtheit von Strandbädern und vergleichbaren Naturbadestellen in den vergangenen Jahren deutlich erhöht hat. Daher ist das Strandbad vor allem hinsichtlich seiner Nähe zum Freibad Kierdorf als Konkurrenzbetrieb zu bewerten. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 36 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ 1.1.3. Investitionsbedarf für Sanierungen Die Stadt Erftstadt sieht sich heute wie viele andere deutsche Städte einem teilweise erheblichen Sanierungsstau bei den Bädern gegenüber, die in der ersten Boomphase des Bäderbaus in den 60er und 70er Jahren entstanden sind. Zusammenfassend stellen sich die Situation und der Investitionsbedarf an den Standorten so dar: Tab.: Standortbewertung Standort Zustand baulich Zustand technisch HB Liblar o.k. (Fliesen und Sanitär) Deckenkonstruktion / Wandverkl. nicht vorschriftsmäßig o.k. SHB Lechenich LSB Erp LSB Bliesheim FB Lechenich FB Kierdorf mittelfristig Sanierung erforderlich nicht DINgerecht, Sanierung erforderlich nicht vornicht DINschriftsmäßig gerecht, Sanierung erforderlich BeckenTechniksanierung sanierung erforderlich z. T. erfolgt, jedoch weitere Sanierung erforderlich Beckenmittelfristig sanierung Sanierung erforderlich erforderlich Sanierungs- Standort aufwand ausbaufähig ca. 0,67 Mio. nein € ca. 1,0- 1,1 nein Mio. € ca. 0,8 Mio. € nein ca. 0,7 Mio. € nein ca. 2,5-3,5 Mio. € ja ca. 1,8-2,7 Mio. € nein Zu den einzelnen Standorten liegen Fachgutachten von Ingenieurbüros und Planungsbüros vor, die den jeweiligen Sanierungsbedarf ermittelt haben (mit Ausnahme des Freibads in Kierdorf). 7 Dieser Schätzung liegt jedoch keine Ermittlung durch ein Fachbüro zugrunde. Sie bezieht sich auch ausschließlich auf eine Bestandssanierung ohne Attraktivierungen. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 37 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■  Wir empfehlen der Stadt Erftstadt bzw. den Stadtwerken Erftstadt und den Sachaufwandsträgern der Schulen dringend, diese Gutachten noch einmal hinsichtlich des aufgezeigten Handlungsbedarfs zu konsultieren und Hinweisen auf mögliche Gefährdungspotentiale für Besucher/-innen und Mitarbeiter/-innen nachzugehen, um der im Rahmen der momentan eingeforderten Corporate Compliance-Verfahren für Bäderbetriebe geforderten Sorgfaltspflicht als Betreiberin nachzukommen. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 38 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ 1.1.4. Zusammenfassende Bewertung In Erftstadt sind insgesamt ca. 867 m2 ganzjährig nutzbare Wasserfläche in Hallenbädern und Lehrschwimmbecken sowie ca. 2.305 m2 saisonal nutzbare Wasserfläche in Freibädern vorhanden. Hinzu kommt noch die Bademöglichkeit am Strandbad Liblarer See. Es gibt heute keine verbindlichen Parameter zur Festlegung des Bedarfs an Wasserfläche in Hallen- und Freibädern bezogen auf die Bevölkerungszahl. Noch bis in die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde bei der kommunalen Bäderleitplanung mit den Kennziffern des so genannten „Goldenen Plans“ gearbeitet, nach dessen Vorgaben die Stadt Erftstadt über ausreichend ganzjährige und saisonal nutzbare Wasserflächen verfügt. Über lange Jahre hinweg galt dieser „Goldene Plan“ in der Bundesrepublik Deutschland als Richtlinie für die Entwicklung des Sportstättenbaus. Er wurde vom Deutschen Sportbund herausgegeben und war vor allem in den Jahren 1960 bis 1975 ein Leitfaden des Bäderbaus. Der „Goldene Plan für Gesundheit, Sport, Erholung“ ist jedoch an den Ansprüchen und Wünschen der Sportvereine orientiert und in keiner Weise an der Wirtschaftlichkeit. Unmittelbar nach der „Wende“ wurde der „Goldene Plan“ als „Goldener Plan Ost“ neu aufgelegt. Es gelten die gleichen Prämissen wie in den Jahren 1960-75. Ziel war es, innerhalb von 15 Jahren das Sportstättenangebot in den neuen Bundesländern an den zu Beginn der 90er Jahre in den alten Bundesländern anzutreffenden Bestand anzugleichen. Ob dieser ausreichend ist oder gar ein Überangebot darstellt, wurde nicht untersucht und thematisiert. Inzwischen weiß man, dass die vorgegebenen Kennziffern, die den Bedarfsplanungen nach dem „Goldenen Plan“ zugrunde lagen, kein geeignetes Instrumentarium zur tatsächlichen Bedarfsermittlung sind. Daher haben sich Institutionen und Fachverbände wie der Koordinationskreis Bäder und der Bundesfachverband öffentliche Bäder von der Anwendung der Kennziffern verabschiedet, weil sie an vielen Standorten in der Bundesrepublik zu einem nicht mehr vertretbaren Bäder-Überangebot führten. Experten gehen heute davon aus, dass die Zahl der öffentlichen Bäder auch bezogen auf die gebotene Wasserflächen bis 2020 zurückgehen wird8. 8 Vgl. Machens, Dieter: Soll-Ist-Situation – oder: Zur Problematik der zukünftigen Situation im Schwimmbadbereich – Gedanken zu einer optimalen Bäderlandschaft. In Kuhn, Christian, Machens, Dietrich u. a.: Erhalt von Sportbädern. Reihe: Zukunftsorientierte Sportstättenentwicklung, Frankfurt am Main 2007, S. 30 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 39 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Für eine Gemeinde mit einer Größenordnung von ca. 50.000 Einwohnern geht man von einem Mindestbedarf von einem Hallenbad mit 25m-Becken (max. 2 Hallenbäder) und einem Freibad aus. Damit besteht trotz der geringen Wasserfläche im Hallenbadbereich (die Summe der Wasserfläche der vier Hallenbäder bzw. Lehrschwimmbecken in Erftstadt entspricht etwa der heute üblichen Wasserfläche eines erlebnisorientierten Hallenbades = kleinen Freizeitbades) in Erftstadt tendenziell eine Überversorgung. Die in Erftstadt vorhandene Zahl der Bäderstandorte wird selbst von Städten mit mehr als 200.000 Einwohnern häufig nicht erreicht. Die Erftstadter Bäderlandschaft ist somit gekennzeichnet durch folgende Faktoren:  Die Bäderlandschaft ist auf 6 verschiedene Standorte verteilt, davon stehen jedoch nur 3 Standorte (1 Hallenbad und 2 Freibäder) für den öffentlichen Badebetrieb zur Verfügung. Aufgrund der Vielzahl sind im Vergleich zu einer Standortkonzentration deutlich höhere Betriebskosten festzustellen.  Es besteht ein teilweise erheblicher Sanierungsstau vor allem beim Freibad Lechenich und bei den Lehrschwimmbecken, mit Havarien ist jederzeit zu rechnen.  Die Anlagen entsprechen teilweise nicht den geltenden Normen (vor allem Nichterfüllung DIN 19643) und den baulichen und technischen Standards. Sie genießen zwar noch Bestandsschutz, jedoch ist bei anstehenden Sanierungsmaßnahmen mit erheblichen Mehraufwendungen zu rechnen, um einen vorschriftsmäßigen Zustand der Bäder herzustellen.  Lediglich der Standort Lechenich ist ausbaufähig.  Das Angebot im Hallenbadsegment ist ganz auf kommunale Daseinsvorsorge ausgerichtet und bietet gute Möglichkeiten für Schulen und Vereine, jedoch Einschränkungen im Angebot für Individualgäste.  Das Bäderangebot ist nicht zeitgemäß und nicht marktgerecht, es fehlen vor allem Sauna- und Wellnessangebote. Allerdings ist die Frage zu stellen, ob derartige Angebote durch die öffentliche Hand geschaffen werden müssen. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 40 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt 1.2. ■ Organisationsstruktur des Bäderbetriebs in Erftstadt 1.2.1. Öffnungszeiten und Eintrittspreise Öffnungszeiten Als ganzjährig nutzbares Bäderangebot steht der Erftstadter Bevölkerung lediglich das Hallenbad Liblar zur Verfügung (mit Ausnahme der Sommerferien, in denen das Bad wegen Renovierungs- und Wartungsarbeiten geschlossen ist). Die Öffnungszeiten für Individualbesucher verteilen sich wie folgt über die Wochentage: Tab.: Öffentlicher Badebetrieb im Hallenbad Liblar Zeit Mo 6.30-7 7-8 8-9 9-10 10-11 11-12 12-13 13-14 14-15 15-16 16-17 17-18 18-19 19-20 20-21 21-22 Di Mi Do Fr Sa So Der Donnerstag ist als Warmbadetag ausgewiesen (ein Angebot, das man in anderen Bädern so eigentlich nicht mehr praktiziert, weil es indirekt kommuniziert, dass es an den anderen Tagen kalt ist – ein Eindruck, der sich im Marketing für die Bäder negativ auswirkt). Am Freitag gibt es eine „Ruhige Stunde für Erwachsene“ sowie anschließend „Spiel und Spaß für Jedermann“ (Spielstunde ebenfalls am Samstag). In den grün markierten Zeitfenstern ist Schwimmen und Baden für Individualbesucher möglich. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 41 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Im Schulhallenbad Lechenich ist Montag bis Freitag von 6.30 bis 8.00 Uhr Frühschwimmen für Einzelbesucher möglich. Die Freibäder in Kierdorf und Lechenich sind außerhalb der Sommerferien geöffnet  Montag bis Freitag von 14.00 bis 18.00 Uhr,  Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10.00 bis 18.00 Uhr.  Während der Sommerferien sind die Öffnungszeiten der Freibäder:     für Frühschwimmer Montag bis Freitag von 06.30 bis 8.00 Uhr, Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag von 8.00 bis 18.00 Uhr, Donnerstag von 14.00 bis 18.00 Uhr, Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10.00 bis 18.00 Uhr. Bei schönem Wetter werden die Öffnungszeiten bis 20.00 Uhr verlängert.  Die uneinheitlichen Öffnungszeiten stellen in der Vermarktung des Bäderangebots einen Wettbewerbsnachteil dar. Die potentiellen Besucher müssen sich immer erst vorab erkundigen, ob das Bad für den öffentlichen Betrieb überhaupt geöffnet hat. In wirtschaftlich ausgerichteten Anlagen gibt es durchgehende Möglichkeiten für Individualbesucher, das Bad zu Besuchen (z.B. täglich von 10 bis 22 Uhr), selbst in den Anlagen, die nur ein Sportbecken besitzen (Abtrennung von Bahnen für Individualbesucher).  Die Möglichkeiten zum Frühschwimmen sind hingegen außerordentlich komfortabel. Hier stehen Aufwendungen für Personalkosten etc. in keinem vertretbaren Aufwand zu den erzielten Erlösen (da überwiegend Dauer- und Saisonkartenbesitzer das Angebot nutzen).  Die Durchführung der Grundreinigung während Zeiten, die eigentlich für den öffentlichen Badebetrieb in Frage kommen (Montag- bzw. Donnerstagvormittag), ist nicht nachvollziehbar. Sie könnte auch außerhalb des Badebetriebs bzw. weitgehend während des Schulschwimmens und des Frühschwimmens erfolgen.  Die Öffnungszeiten der Erftstadter Bäder für den öffentlichen Badebetrieb sind nicht an den Interessen der Individualgäste, die mit ihrem Eintritt entscheidend zur Kostendeckung © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 42 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ des Bäderbetriebs beitragen, ausgerichtet, sondern an betrieblichen Abläufen und am Schulschwimmen. Eintrittspreise Die Eintrittspreise im Hallenbad Liblar sind differenziert in Einzelkarten, 10er-Karten und Dauerkarten. Es gibt zwei Preisstufen: einen Regeltarif für Erwachsene und einen reduzierten Tarif für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre, Schüler, Auszubildende und Studenten, Schwerbehinderte sowie Wehr- und Zivildienstleistende. Die einzelnen Preisstufen: Tab.: Tarifstruktur im Hallenbad Liblar Tarifart Einzelkarte Zehnerkarte Dauerkarte Einzelperson 2. Dauerkarte (Familienangehörige) 3. Dauerkarte 4. und jede weitere Dauerkarte Normaltarif 2,40 € 15 € 107 € reduzierter Tarif 1,20 € 7,50 € 53,50 € 87 € 43,50 € 61 € 46 € 30,50 € 23 € Für den Besuch gibt es keine Zeitbegrenzung. Die Dauerkarten haben ein Jahr Gültigkeit und berechtigen in dieser Zeit zu beliebig häufigen Besuchen im Hallenbad Liblar. Kinder bis zur Vollendung des vierten Lebensjahres haben freien Eintritt. Gruppen ab 10 Personen zahlen einen € pro Person.  Schon die regulären Eintrittstarife für einen Hallenbadbesuch in Liblar sind im Vergleich zu anderen Sporthallenbädern in Deutschland sehr günstig. Mit den gewährten Vergünstigungen liegt Erftstadt mit an unterster Stelle bei den Eintrittstarifen bundesweit.  Beim Kauf einer Zehnerkarte Normaltarif wird z. B. ein Nachlass von 38 % gewährt, branchenüblich sind Nachlässe von 10 % bei dieser Tarifart.  Bei Gruppenbesuchen ab 10 Personen wird ein Nachlass von 58 % gewährt. Branchenüblich sind Nachlässe erst ab 20 Personen. Dann wird in der Regel einer Begleitperson freier © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 43 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Eintritt gewährt bzw. es wird ein genereller Rabatt zwischen 15 und maximal 20 % eingeräumt.  Dauerkarten sind bei Hallenbädern inzwischen nicht mehr üblich. Völlig unüblich ist es zudem, dass bei Dauerkarten auch noch ein weiterer Rabatt nach Zahl der pro Familie verkauften Dauerkarten gewährt wird, somit auf eine Ermäßigung noch einmal eine Ermäßigung gewährt wird (da es Dauerkarten auch für den reduzierten Tarif gibt, wird hier sogar im Extremfall eine Ermäßigung auf die Ermäßigung eines bereits ermäßigten Eintrittstarifs gegeben). In den beiden Freibädern gelten folgende Tarifstufen: Tab.: Tarifstruktur in den Freibädern Lechenich und Kierdorf Tarifart Einzelkarte Zehnerkarte Saisonkarte Normaltarif 2,40 € 15 € 40 € reduzierter Tarif9 1,20 € 7,50 € 20 € Für den Besuch gibt es keine Zeitbegrenzung. Die Saisonkarten berechtigen während der Freibadsaison zu beliebig häufigen Besuchen in den beiden Freibädern. Kinder bis zur Vollendung des vierten Lebensjahres haben freien Eintritt. Inhaber der Erftstadt-Card zahlen jeweils nur die Hälfte des oben angegebenen Eintrittspreises.  Auch wenn Freibadtarife im Bundesvergleich in der Regel niedriger sind als Hallenbadtarife, bewegt sich die Stadt Erftstadt hier erneut im untersten Preisspektrum. Vor allem die reduzierten Tarife und Sondertarife (Zehnerkarte und Saisonkarte) sind weit entfernt von den zu einer Kostendeckung erforderlichen Eintrittspreisen. So erfreulich sozial gestaltete Eintrittspreise aus Sicht der Bevölkerung sind, muss man sich doch auch darüber im Klaren sein, dass die durch sie begründeten Defizite letztlich über den kommunalen Haushalt ausgeglichen werden, also zu Lasten anderer kommunaler Dienstleistungen und Angebote und damit der Gesamtheit der Bevölkerung gehen. Die umfangreichen Ermäßigungen werden in Erftstadt wie in anderen deutschen Städten unabhängig vom Einkommen der Besucher gewährleistet. Sinnvoller wäre es, Ermäßigungen auf den 9 Gültigkeitsbereich analog zum reduzierten Tarif im Hallenbad Liblar. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 44 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Kreis einzugrenzen, die sich sonst einen Badbesuch nicht leisten könnten. Dies wäre zum Beispiel durch eine Konzentration auf Inhaber der Erftstadt-Card möglich. Es ist volkswirtschaftlich nicht einzusehen, warum wohlhabende Bürgerinnen und Bürger, die durchaus bereit wären, für einen Badbesuch deutlich mehr zu zahlen als heute in Erftstadt üblich (z. B. bei regelmäßiger Nutzung der Dauerkarte weniger als 1 € brutto pro Besuch!), ebenso stark subventioniert werden wie wirklich Bedürftige, während andererseits an substantiellen kommunalen Leistungen gespart werden muss bzw. sogar eine Haushaltssperre droht. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 45 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ 1.2.2. Betriebsorganisation Die beiden Freibäder in Lechenich und Kierdorf werden inzwischen wieder von den Stadtwerken Erftstadt10 betrieben, nachdem eine vertraglich bis 31. Dezember 2008 gesicherte Interimslösung mit dem Betrieb des Freibades in Lechenich durch den Verein „Schwimmen Sonne Spaß e.V.“ beendet wurde. Für den „Betriebszweig Freibäder“ legen die Stadtwerke Erftstadt einen Jahresabschluss nach den Vorschriften der Eigenbetriebsverordnung für das Land NordrheinWestfalen vor. Der Jahresfehlbetrag wird durch einen kommunalen Betriebskostenzuschuss gemindert. Verluste, die nach fünf Jahren noch bestehen, werden aus Haushaltsmitteln der Gemeinde ausgeglichen. Das Hallenbad in Liblar wird ebenfalls von den Stadtwerken Erftstadt betrieben. Für den „Betriebszweig Hallenbad“ legen die Stadtwerke Erftstadt einen Jahresabschluss nach den Vorschriften der Eigenbetriebsverordnung für das Land Nordrhein-Westfalen vor. Der Jahresfehlbetrag wird durch einen kommunalen Betriebskostenzuschuss gemindert. Verluste, die nach fünf Jahren noch bestehen, werden aus Haushaltsmitteln der Gemeinde ausgeglichen. Für die beiden Betriebszweige wurde ein gemeinsamer Betriebsausschuss berufen. Die Lehrschwimmbecken werden durch die Sachaufwandsträger der Schulen betrieben.  Die Zuständigkeit und Betreiberverantwortung für die Lehrschwimmbecken bei den Schulen zu belassen macht grundsätzlich Sinn. Allerdings sollte sichergestellt werden, dass die für den Betrieb Verantwortlichen in ausreichender Weise über die aus Ihrer Tätigkeit resultierenden Verpflichtungen und Verantwortungen informiert werden („Corporate Compliance“11). 10 Einem Eigenbetrieb der Stadt Erftstadt. 11 „ Unter „Corporate Compliance“ versteht man die Schaffung einer „gerichtsfesten“ Umgebung für unternehmerisches Handeln und Entscheiden in Bäderbetrieben durch Vermeidung von Haftungsrisiken und Ausnutzen der verbleibenden Gestaltungsspielräume mit dem Ziel einer nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswerts. Ziel ist eine Antwort auf die Frage: „wie muss der vorgegebene rechtliche Rahmen in idealer Art und Weise in interne Regeln und Prozesse transformiert werden und welche Anforderungen ergeben sich hieraus für die verschiedenen Elemente einer professionellen Compliance-Organisation im Bäderbetrieb?“ Vgl. hierzu Jäger, Axel, Handbuch „Compliance für Bäder“, Leingarten 2009. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 46 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■  Bei der derzeitigen Größe des Bäderbetriebs in Erftstadt ist es nicht erforderlich, hierfür eine eigene kommunale Bäderbetriebsgesellschaft zu gründen12. Die Angliederung des Bäderbetriebs an die Stadtwerke Erftstadt ist eine praktikable Lösung, bei der bestimmte Aufgaben aus dem Overhead der Muttergesellschaft übertragen werden können (z.B. Buchführung).  Aufgrund der Struktur und Größe des Bäderbetriebs ist die Übertragung des Betriebs an ein privates Betreiberunternehmen im Rahmen eines Public-Private-Partnership nur mit geringen Vorteilen (v. a. geringere Personalkosten und flexiblerer Personaleinsatz) versehen, die durch die Gewinnerwartung des privaten Betreibers (die durch einen entsprechend hohen Betriebskostenzuschuss abgesichert werden muss) ggf. gleich wieder zunichte gemacht werden.  Es gibt jedoch keine verantwortliche Gesamtbetriebsleitung in den Anlagen vor Ort, die zentrale Aufgaben wie Marketing etc. übernehmen kann. Die derzeitige Zersplitterung von Zuständigkeiten an verschiedenen Standorten bringt Nachteile hinsichtlich der Effizienz mit sich. 12 Eine Aussage zu möglichen steuerlichen Vorteilen aus der Gründung einer kommunalen Bäderbetriebsgesellschaft mbH ist nicht Bestandteil des gutachterlichen Auftrags und müsste durch ein Steuerberatungs- bzw. Wirtschaftsprüfungsunternehmen erfolgen. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 47 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ 1.2.3. Personaleinsatz Der Personalbestand des Betriebszweigs Freibäder und des Betriebszweigs Hallenbad der Stadtwerke Erftstadt ist zusammengefasst. Dies macht auch Sinn, da somit ein flexiblerer Einsatz an den verschiedenen Standorten möglich ist. Tab.: Personalbestand der Stadtwerke Erftstadt, Betriebszweige Hallenbad und Freibäder Stellenprofil Bäderleitung Fachangestellter Bäderbetrieb Fachangestellte Bäderbetrieb Fachangestellter Bäderbetrieb Fachangestellter Bäderbetrieb Angestellte Büro und Kasse Kassen- und Reinigungspersonal Kassen- und Reinigungspersonal Reinigungskraft Arbeiter/Hausmeister Arbeitsumfang Vollzeit (39 Std./W.) Vollzeit (39 Std./W.) Vollzeit (39 Std./W.) Teilzeit (25 Std./W.) Teilzeit (25 Std./W.) Vollzeit (39 Std./W.) Teilzeit (25 Std./W.) Teilzeit (25 Std./W.) Vollzeit (39 Std./W.) Vollzeit (39 Std./W.)13 Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unmittelbar vor Ort tätig und vor allem für die Durchführung des öffentlichen Badebetriebs zuständig. Es besteht die Möglichkeit, diesen Personalbestand im Saisonbetrieb der Freibäder durch zusätzliche Honorarkräfte zu erweitern. Hinzu kommen Leistungen, die durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke Erftstadt und der Stadtverwaltung Erftstadt im Overheadbereich erbracht werden (z.B. Buchhaltung, Managementleistungen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, strategische Unternehmensentwicklung). Ebenso müssen die Leistungen hinzugerechnet werden, die durch Mitarbeiter der Schulen für den Betrieb der Lehrschwimmbecken erbracht werden (Wartungs- und Reinigungsleistungen, Hausmeisterdienste, Überprüfung der technischen Anlagen und Hygieneparameter etc.). Diese sind im Einzelnen nicht ausweisbar und daher in Kosten auch nicht unmittelbar zu erfassen.  Eine genaue Zuweisung der Betriebskosten auf die einzelnen Standorte ist nicht möglich. 13 Aus gesundheitlichen Gründen jedoch nur mit reduziertem Umfang. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 48 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■  Aufgrund der Übernahme von Aufgaben im Overheadbereich durch andere Betriebszweige der Stadtwerke Erftstadt und durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke und die nicht ausgewiesenen Personalkosten für die Betreibung der Lehrschwimmbecken liegen die tatsächlichen Personalkosten für den Betrieb der Erftstadter Bäder deutlich höher als in den Gewinn- und Verlustrechnungen der Jahresabschlüsse der beiden Betriebszweige erfasst.  Eine weitere Reduzierung des Personalbestands ist aus unserer Sicht nicht möglich, wenn der Betrieb in einer annähernd marktgerechten Qualität aufrechterhalten werden soll.  Der Personalbestand ist ausreichend zur Durchführung des öffentlichen Badebetriebs im derzeitigen Umfang. Bei einer Ausweitung muss ggf. der Personalbestand um Teilzeit- und Aushilfskräfte ergänzt werden. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 49 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ 1.2.4. Vermarktung Bäder stehen heute in einer direkten Konkurrenz zu anderen Freizeitangeboten. Daher kommt ihrer offensiven Vermarktung auch eine immer größere Bedeutung zu. Kommunale sportorientierte Hallenbäder und Freibäder haben zwar nur einen eng begrenzten Markt, dennoch ist es erforderlich, immer wieder Besuchsanreize zu schaffen. Für die öffentlichen Bäder in Erftstadt gibt es keine Marketingstrategie und auch kein ausgewiesenen Marketingbudget. Es gibt auch keine Prospekte etc. Auf der offiziellen Website der Stadt Erftstadt und der Stadtwerke Erftstadt erhält man Informationen zu den Bädern, wenn man zunächst den Button „Freizeit-Tourismus“ und dann in der seitlichen Menuleiste unter „Detail-Navigation“ den Button „Hallen- und Freibäder“ anklickt. Der User findet dann zum Hallenbad Liblar und zu den beiden Freibädern jeweils ein kleines Foto (das beim Anklicken nicht vergrößert wird) sowie Informationen zur Ausstattung und zu den Öffnungszeiten. Ein weiterer Link führt zu den Eintrittspreisen. Hilfreiche Informationen wie Anfahrtsbeschreibungen etc. gibt es nicht. Auch gibt es keine eigene Website der Erftstadter Bäder.  Zur Schaffung von Besuchsanreizen sollte daher eine Marketingstrategie für die Erftstadter Bäder entwickelt werden und ein entsprechendes Budget in den Wirtschaftsplan eingestellt werden. Vorrangige Marketingaktivitäten sollten sein:  Durchführung von Veranstaltungen in den Bädern, z. B. Sommer-Ferienprogramm in den Freibädern,  Aufbau einer eigenen Website und Optimierung der Informationen auf den Websites der Stadt und der Stadtwerke (mit umfangreicherem und besserem Bildmaterial etc.),  Aufbau eines einheitlichen Erscheinungsbildes mit gemeinsamen Logo für die Bäder etc., Vorlagen für Annoncen und einem DIN Lang-Flyer, in dem alle wesentlichen Informationen zu den Bädern zusammengefasst werden. Voraussetzung für ein erfolgreiches Marketing sind jedoch die Angebotsoptimierung und die Optimierung der Öffnungszeiten für den öffentlichen Badebetrieb. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 50 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ 1.2.5. Zusammenfassende Bewertung Der Betrieb der Erftstadter Bäder ist charakterisiert durch:  Extrem niedrige Eintrittspreise, die weit entfernt von einer Kostendeckung sind (vor allem durch die Vielzahl an reduzierten Tarife),  die Öffnungszeiten und Nutzungsmöglichkeiten der Hallenbäder werden von Vereinen dominiert; eine intensive Nutzung vor allem des Hallenbades in Liblar durch Schulen und Vereine reduziert die Möglichkeiten für öffentlichen Badebetrieb,  die Bäder werden mit einem sehr geringen Personalaufwand betrieben, es gibt kaum Einsparpotentiale aus dem Betrieb,  da die Bäder hinsichtlich der Instandhaltung seit Jahren aus Kostengründen mit einem Minimalaufwand betrieben und daher „auf Verschleiß gefahren“ wurden, sind Havarien an einigen Standorten jederzeit möglich,  „verdeckte Kosten“ vor allem bei den Lehrschwimmbecken und im Overheadbereich sind bisher nicht ausreichend berücksichtigt,  eine professionelle und gezielte Vermarktung des Bäderangebots findet bisher nicht statt. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 51 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt 1.3. ■ Wirtschaftlichkeit Die Betriebszweige Wasserversorgung, Heizkraftwerk, Hallenbad und Freibäder der Stadtwerke Erftstadt stehen in einem von der Finanzverwaltung anerkannten steuerlichen Verbund. Unter Einbeziehung des Eigenkapitals der Betriebszweige Wasserversorgung und Heizkraftwerk stellt sich das Gesamteigenkapital der im Betriebsverbund zusammengefassten Unternehmen positiv dar. Für sich betrachtet und ohne den vertraglich gesicherten Verlustausgleich wären die Betriebszweige Hallenbad und Freibäder bereits überschuldet. Durch die Praxis eines Ausgleichs der nach 5 Jahren noch bestehenden Verluste aus dem Betrieb der beiden Freibäder sowie des Hallenbades Liblar ergeben sich für die Stadt Erftstadt noch erhebliche Verpflichtungen aus den Jahren 2004 bis 2008. Grundsätzlich ist anzumerken, dass Bäderbetriebe in Deutschland mit wenigen Ausnahmen Zuschussbetriebe darstellen. Insofern ist die Situation in Erftstadt nicht anders als in anderen deutschen Städten und Gemeinden. Dennoch soll der Frage nachgegangen werden, ob es hinsichtlich der Erlös- wie der Kostenseite noch Optimierungsmöglichkeiten gibt. 1.3.1. Besucherentwicklung, Besucherstruktur und Einnahmesituation Der Besuch von Bädern steht in einem unmittelbaren Wirkungszusammenhang mit der Witterung. Daher sind Vergleiche der Besucherzahlen über die Jahre hinweg nur bedingt aussagefähig, da sich eine teilweise extreme Witterungsabhängigkeit feststellen lässt. Dies gilt im besonderen Maße für die Freibäder. Hier sind die Schwankungen extrem und nicht prognostizierbar. So besuchten im „Jahrhundertsommer“ 2003 sensationelle 85.802 Gäste das Freibad in Lechenich, im verregneten und kühlen Sommer 2008 waren es gerade einmal 11.987 Gäste. Hier können nur Langzeitbetrachtungen eine verlässliche Aussage zum Besucherpotential garantieren. Über den Betrachtungszeitraum von 12 Jahren (1997 bis 2008) besuchten im Durchschnitt 36.055 Besucher pro Jahr das Freibad in Lechenich und 18.131 Besucher pro Jahr das Freibad in Kierdorf. Für das Hallenbad in Liblar liegen uns keine Vergleichszahlen aus © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 52 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ dem Zeitraum vor. Hier besuchten im Durchschnitt der vergangenen 3 Jahre jeweils 47.127 Individualgäste das Hallenbad. Tab.: Besucherentwicklung im öffentlichen Badebetrieb in Erftstadt 120000 100000 106259 80000 76125 60000 40000 20000 32678 42736 25255 FB Kierdorf Gesamt 18292 13189 11987 12617 0 FB Lechenich HB Liblar 50319 48326 2006 73015 2007 2008 Die Gesamtbesucherzahl ist deutlich rückläufig, was nicht alleine durch witterungsbedingtes Besucherverhalten zu erklären ist, sondern seine Ursachen auch in der nachlassenden Attraktivität des Bäderangebots hat (da Vergleiche mit anderen Bädereinrichtungen im gleichen Zeitraum keine vergleichbaren rückläufigen Tendenzen ergeben). Während die Freibäder in der Regel ausschließlich von Individualgästen genutzt werden, teilen sich im Hallenbad Liblar Schulen und Vereine und Individualgäste das Bad. Gesamtbesucherzahlen und prozentuale Verteilung bleiben dabei relativ konstant. Tab.: Verteilung der Besucher im Hallenbad Liblar nach Schulen, Vereinen und Individualgästen 90000 80000 70000 60000 50000 40000 30000 20000 10000 0 40064 41805 42806 Individualgäste Vereine 25565 26194 27283 14499 15611 15523 2006 2007 Schulen 2008 Für die Nutzung des Bades durch Schulen und Vereine leistete die Stadt Erftstadt in den vergangenen drei Jahren jeweils einen Betriebskostenzuschuss von 244.900 €. Da die Kosten für die Nutzung © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 53 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ durch Schulen und Vereine durch einen jährlichen kommunalen Betriebskostenzuschuss gedeckelt werden, ist eine Betrachtung der Umsatzerlöse aus dem öffentlichen Badebetrieb interessant. Besonders aussagekräftig ist dabei eine Analyse der unterschiedlichen Eintrittstarife, die in Anspruch genommen wurden. In einer exemplarischen Analyse des vergangenen Jahres ergibt sich für das Hallenbad in Liblar folgendes Bild: Graphik: Nutzung der unterschiedlichen Eintrittstarife im Hallenbad Liblar 20000 0 Einzeleintritte 10er-Karte Personen 18094 105 13440 1344 5000 11202 10000 11202 15000 Jahreskarte Zahl der Besuche Die Verteilung zeigt, dass 43 % der Besuche (ohne Schulen und Vereine) im Hallenbad Liblar im Jahr 2008 von nur 105 Personen (als Dauerkartenbesitzer) durchgeführt wurden. Diese zahlten pro Besuch Ø 0,62 € brutto! Im Freibadsegment ist es ähnlich: Im Freibad Kierdorf erwarben im vergangenen Jahr nur 25 % der Besucher ein Tagesticket, alle anderen besuchten das Bad mit einer Zehnerkarte oder einer Saisonkarte und damit deutlich günstiger. Von den 25 %, die ein Einzelticket gelöst haben, nahmen wiederum 43 % den ermäßigten Tarif für Kinder und Jugendliche in Anspruch. Damit waren bezogen auf die Gesamtbesucherzahl nur 14 % der Gäste „Normalzahler“, alle anderen nahmen in irgendeiner Weise eine Ermäßigung in Anspruch.  Angesichts dieser Fakten ist es nicht verwunderlich, dass der Bäderbetrieb in Liblar einen so hohen Zuschussbedarf ausweist, da durch die Besucher viel zu geringe Durchschnittsumsätze generiert werden. Bei den Erftstadter Bäder ist der Normaltarif nicht die Regel, sondern die Ausnahme. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 54 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Mit dem Eintrittstarifen und den daraus erzielten Durchschnittserlösen liegt die Stadt Erftstadt weit entfernt von den zur Kostendeckung erforderlichen Durchschnittserlösen.  Bei exemplarischer Betrachtung des Jahres 2007, für das bereits ein geprüfter Jahresabschluss vorliegt, zeigt sich, dass für das Freibad Kierdorf im Jahr 2007 pro Besucher und Besuch Durchschnittseinnahmen in Höhe von 0,83 € erzielt wurden. Im Hallenbad Liblar wurden pro Badegast und Besuch Durchschnittseinnahmen in Höhe von 0,63 € erzielt. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 55 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ 1.3.2. Kostenstruktur und Ergebnis Wesentliche Parameter zur Kostensenkung in Bäderanlagen sind die Personalkosten sowie die Energiekosten. Bei den Personalkosten ist zu berücksichtigen, dass derzeit bereits ein sehr bedarfsorientierter und „schlanker“ Personaleinsatz erfolgt, so dass hier kaum Einsparpotentiale darzustellen sind. Die Energiekosten können von den Bädern nur sehr bedingt beeinflusst werden. Hier hat die Entwicklung der Energiepreise in den vergangenen drei Jahren zu teilweise erheblichen Verschlechterungen der operativen Betriebsergebnisse bei den Bädern geführt. Für die nächsten Jahre ist zu fürchten, dass die Schere noch weiter auseinander gehen wird. Wirkliches Einsparpotential sehen wir daher nur im Betrieb des Lehrschwimmbeckens Bliesheim, bei dem die Einhaltung der erforderlichen Hygieneparameter des Beckenwassers derzeit praktisch nur durch eine erhebliche permanente Frischwasserzufuhr erfolgt. Insgesamt zeigt die Verteilung der einzelnen Ausgabenpositionen im Erftstadter Bäderbetrieb mit Ausnahme des Wasserverbrauchs in Bliesheim keine außergewöhnlichen Merkmale. Exemplarisch sei dies am Hallenbad Liblar (Geschäftsjahr 2008) aufgezeigt: Graphik: bad Liblar Verteilung der wesentlichen Kostengruppen im Hallen- 8% Materialaufwand 2% 31% 22% Personalaufwand Sonstige betriebliche Aufwendungen Abschreibungen 37% Zinsen und ähnliche Aufwendungen Die vergleichsweise niedrigen Abschreibungen und Zinsaufwendungen sind durch das Alter der Anlage begründet. Aufschlussreich ist jedoch eine Gegenüberstellung der operativen Betriebskosten und der Einnahmen aus dem öffentlichen Badebetrieb. Im direkten Vergleich für das Hallenbad Liblar im Geschäftsjahr 2007 zeigt sich eine deutliche Diskrepanz: © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 56 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt Einnahmeerlöse aus Eintritten: Betriebskosten operativ14: ■ 31.969 € - 567.667 €  Aus den Eintrittserlösen im Hallenbad Liblar wird ein Kostendeckungsgrad von ca. 6 % erzielt. Einen derart niedrigen Kostendeckungsgrad aus den Eintrittserlösen haben wir in unserer langjährigen Gutachtertätigkeit bisher an keinem anderen Standort erlebt und es sind uns auch keine Vergleichsbeispiele bekannt. Unter Berücksichtigung des Betriebskostenzuschusses erhöht sich der Kostendeckungsgrad zwar auf 49%, allerdings eben fast ausschließlich durch das Zurverfügungstellen von Mitteln aus dem kommunalen Haushalt.  Da auf der Kostenseite keine wesentlichen Einsparpotentiale mehr darstellbar sind, muss zu einer Verbesserung der Wirtschaftlichkeit die Einnahmeseite optimiert werden. Neben allgemeinen Maßnahmen zur Steigerung der Besucherzahlen sehen wir dabei vor allem zwei wesentliche Möglichkeiten und Notwendigkeiten: o eine angemessene Anpassung der Eintrittstarife für Individualbesucher und vor allem eine deutliche Reduzierung der gewährten Ermäßigungen und Ermäßigungen auf Ermäßigungen, o eine angemessene Beteiligung der Vereine und Sachaufwandsträger der nichtstädtischen Schulen an den Betriebskosten für die Nutzung der Becken bzw. Schwimmbahnen, wie an anderen Orten üblich. 14 Ohne AfA und sonstige Kapitalkosten! © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 57 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt 2. ■ MARKTANALYSE Eine Marktanalyse, die ergeben soll, welches tatsächliche Besucherpotential für die vorhandenen Frei- und Hallenbäder in Erftstadt oder für künftige alternative Angebote, vorhanden ist, setzt sich aus drei Faktoren zusammen:  einer Ermittlung des vorhandenen theoretischen Besucherpotentials im Einzugsgebiet für den Bäderbesuch,  einer Betrachtung des Konkurrenzangebots im Einzugsgebiets und  einer Betrachtung genereller Trends und Tendenzen, die das zukünftige Besucherverhalten positiv und/oder negativ beeinflussen können. Da im Rahmen der derzeitigen politischen Diskussion über die zukünftige Gestaltung der Erftstadter Bäderlandschaft auch über alternative Lösungen (Freizeitbad mit überregionaler Attraktivität und entsprechend erweitertem Einzugsgebiet) nachgedacht wird, soll auch die Potentialanalyse um diese Variante ergänzt werden. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 58 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt 2.1. ■ Potentialanalyse 2.1.1. Lokales und regionales Besucherpotential (Primärmarkt) für den öffentlichen Badebetrieb Die Festlegung des Einzugsgebiets für die Frei- und Hallenbäder in Erftstadt ist wie für jedes andere Freizeitangebot auch abhängig von den topographischen Gegebenheiten und deren Einfluss auf das Straßennetz sowie vor allem von der Strahlkraft des eigenen Angebots, durch welche das Einzugspotential ganz erheblich beeinflusst wird. Eine Saunaanlage lebt zum Beispiel sehr viel mehr vom engeren Einzugsgebiet, gleichzeitig ist die Besuchshäufigkeit der Gäste höher als im Badebereich. Attraktive Freizeitbäder und Thermen weisen eine maximale akzeptierte Anfahrtsdistanz von 38 Minuten auf, Kurbäder erreichen aufgrund ihrer hohen Wertschätzung auch Werte, die deutlich über diesen 38 Minuten liegen (im Rahmen des Tagestourismus). Der weitaus überwiegende Teil der erwachsenen Bäderbesucher reist mit dem eigenen PKW an. Insofern ist die Erreichbarkeit für den straßengebundenen Individualverkehr ausschlaggebend für die Festlegung des Einzugsgebiets. Die sehr gute ÖPNV-Anbindung von Erftstadt ist für den Bäderbesuch daher leider eher von geringem Belang. Für eine zuverlässige Quantifizierung ist es daher erforderlich, das Einzugsgebiet einer differenzierten Betrachtung zu unterziehen und auch die im Einzugsbereich bestehende Konkurrenzsituation mit ihrer Auswirkung auf die Besucherpotentiale (durch Überschneidung der jeweiligen Einzugsradien) zu berücksichtigen. Auch hier gilt, dass diese Bewertung abhängig ist von der Attraktivität der Konkurrenzanlagen im Einzugsgebiet. Im Status quo reduziert sich das durchschnittliche Einzugsgebiet für die Erftstadter Freibäder und das Hallenbad Liblar aufgrund des Angebots auf eine maximal akzeptierte Anfahrtsdistanz von ca. 20 Minuten (bei häufigerer Frequentierung sogar eher geringer). Die betrachteten theoretischen Einzugsgebiete werden daher mit Abschlägen für die fehlende überregionale Attraktivität des Erftstadter Bäderangebots und deren Auswirkung auf die durchschnittliche Anfahrtszeit sowie mit Abschlägen für die Überschneidung mit dem Einzugsgebiet der relevanten Konkurrenzbetriebe bewertet. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 59 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Derzeit (Stand: Januar 2009) leben ca. 51.800 Menschen in Erftstadt. Die langfristige Prognose geht jedoch von einem leichten Rückgang der Bevölkerung aus. Zum Ausgangsjahr 2006 wird bis 2025 ein Bevölkerungsrückgang um -3,4% prognostiziert. Dies würde in Relation zum derzeitigen Bevölkerungsstand einen Rückgang von 5% bedeuten. In absoluten Zahlen bedeutet dies einen Rückgang um ca. 2.500 Einwohner. Bei der Prognose sind mögliche Zuzugsgewinne durch die Ausweisung neuer Wohngebiete und Gewerbegebiete (und dadurch entstehende neue Arbeitsplätze mit entsprechendem Wohnraumbedarf vor Ort) jedoch nicht berücksichtigt. Tabelle: Prognose der Bevölkerungsentwicklung 2006 bis 2025 in Erftstadt15 51.500 51.000 49.893 49.353 Bevölkerungszahl 2025 48.000 Bevölkerungszahl 2015 48.500 Bevölkerungszahl 2020 49.000 50.403 50.824 Bevölkerungszahl 2010 49.500 51.082 50.000 Bevölkerungszahl 2006 50.500 Die derzeitige Bevölkerungsentwicklung ist der Prognose entgegengesetzt. Für die weiteren Betrachtungen gehen wir daher davon aus, dass der Status quo auch langfristig gehalten werden kann. Alle Besucherpotentialermittlungen haben einen deutlich theoretischen Charakter. Die tatsächlichen Besucherzahlen einer oder mehrerer an einem Standort gebündelter Bäderangebote sind abhängig von der individuellen Gestaltung der Angebote und der daraus resultierenden Attraktivität und vom Erfolg der Bewerbung der Anlagen. Daher kann auch nachfolgende Betrachtung nur einen annähernden Anhaltspunkt für mögliche nicht ausgeschöpfte Potentiale geben. Es gibt unterschiedliche Ansatzpunkte zur Erstellung von Besucherpotentialanalysen. Die von uns gewählte Methode beruht vor allem auf der Auswertung von regelmäßigen Befragungen zum Besuchsverhalten in den Einzugsgebieten von vergleichbaren Bädern und Standorten. 15 Quelle: Bertelsmann-Stiftung, „Wegweiser Kommune“, Stand: Juli 2009. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 60 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Das Besucherpotential, differenziert nach den drei unterschiedlichen Einzugskreisen, ermittelt sich aus dem Anteil an Besuchern (= Anteil an der Bevölkerung, die prinzipiell als Badegäste in Frage kommen und bereit sind, eine entsprechende Anfahrtsdistanz zum Besuch der SteinTherme in Kauf zu nehmen) und der Besuchshäufigkeit (= jährliche Frequenz an Besuchen in Abhängigkeit von der Anfahrtsdistanz). Das ermittelte Potential beruht auf entsprechenden Benchmarks und Erfahrungswerten aus vergleichbaren Anlagen. Der dritte – erweiterte Radius – kann nur erreicht werden, wenn ein entsprechend attraktives Angebot vorhanden ist. Freibadbesuche sind überhaupt nicht zu prognostizieren, da absolut witterungsabhängig. Der bereits erwähnte Vergleich zwischen den Jahren 2003 („Jahrhundertsommer“) und 2008 (verregneter und kalter Sommer) verdeutlichte dies. Für ein attraktives Freizeitbad am Standort Erftstadt ergibt sich folgendes theoretisches Besucherpotential: Stadt Erftstadt Einwohner ca. davon 45% Besucherpotential: Badehäufigkeit 3,5 / Jahr Näherer Einzugsbereich (Teile Rhein-ErftKreis, Rhein-Sieg-Kreis, Kreise Düren und Euskirchen) Einwohner ca. davon 30% Besucherpotential: Badehäufigkeit 1,5 / Jahr Erweiterter Einzugsbereich (Teile Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Sieg-Kreis, Kreise Düren und Euskirchen, Köln ) Einwohner ca. davon 15 % Besucherpotential: Badehäufigkeit 0,8 / Jahr 52.000 23.400 81.900 480.000 144.000 216.000 640.000 96.000 Besucherpotential gesamt 76.800 374.700 Ein reines Sporthallenbad wird fast ausschließlich von Gästen aus dem unmittelbaren Einzugsgebiet (= Stadtgebiet) besucht. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 61 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Daher ergibt sich  für ein Sporthallenbad in Erftstadt ein theoretisches Besucherpotential von ca. 82.000 pro Jahr (Individualgäste ohne Schulen und Vereine),  für ein Freizeitbad in Erftstadt ein theoretisches Besucherpotential von ca. 375.000 pro Jahr (Individualgäste ohne Schulen und Vereine). Allerdings ist bei der Ermittlung des Besucherpotentials für ein Freizeitbad noch ein erheblicher Abschlag aufgrund der zahlreichen Konkurrenzbetriebe im Einzugsgebiet vorzunehmen.  Dass das Besucherpotential für ein Sporthallenbad derzeit nicht ausgeschöpft wird, ist sicher nicht mit zu hohen Eintrittspreisen zu begründen. Ausschlaggebend dürften vielmehr sein:  die reduzierten Öffnungszeiten für den öffentlichen Badebetrieb und  das als wenig attraktiv empfundene Angebot und Ambiente. . © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 62 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ 2.1.2. Besucherpotential aus dem Sekundärmarkt (Übernachtungstourismus) für den öffentlichen Badebetrieb Mit Ausnahme des Strandbades am Liblarer See hat das Bäderangebot in Erftstadt derzeit keine nachweisbare touristische Relevanz (von zufälligen Einzelbesuchen abgesehen). Auch Freizeitbäder ziehen in der Regel nur dann Vorteile aus dem Übernachtungstourismus, wenn sie in ausgesprochenen touristischen Destinationen liegen, die vor allem durch Outdoor-Angebote charakterisiert sind (als Schlechtwetteralternative). Durch das benachbarte Phantasialand könnte theoretisch ein gewisser Effekt entstehen, da dieses in den vergangenen Jahren seine Übernachtungskapazitäten deutlich erhöht hat. Allerdings ist es hier – wie in anderen Freizeitparks, die Vorbild für den Ausbau von Hotelund Feriendorfangeboten sind – erklärtes Ziel, die Übernachtungsgäste in der eigenen Anlage zu binden. Zudem ist nicht auszuschließen, dass auch das Phantasialand wie andere Freizeitparks in Deutschland ernsthaft die Errichtung eines Indoor-Wasserparks zur Saisonerweiterung und Erhöhung der Aufenthaltsdauer der Gäste im Park (zweitägige Aufenthalte statt eines Tagesausflugs) plant. In diesem Falle wären die Effekte für ein mögliches Freizeitbad am Standort Erftstadt gleich Null.  Daher werten wir alle Besucherpotentiale aus dem Übernachtungstourismus als nicht vorhanden bzw. gegebenenfalls von so geringem Umfang, dass sie allenfalls als „on-the-top“ betrachtet werden können. Zudem müsste das Angebot so attraktiv gestaltet werden, dass sich daraus ein sehr hohes Investitionsrisiko ableitet. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 63 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ 2.1.3. Nutzerpotential Schulen und Vereine Schulen und Vereine finden in Erftstadt im Vergleich zu anderen Städten gleicher Größe hervorragende Trainings- und Unterrichtsbedingungen vor. Drei ganzjährige Bäder sind während der regulären Betriebszeiten komplett den Schulen und Vereinen vorbehalten, im Hallenbad Liblar nimmt man zugunsten des Schul- und Vereinsbetriebs deutliche Einschränkungen beim öffentlichen Badebetrieb in Kauf. Einzelne Vereine dominieren die Belegung. Entsprechend stark frequentiert sind die Bäderanlagen. Tabelle: Gemeldete Belegungen durch Schulen und Vereine in den Erftstadter Bädern Bad HB Liblar Vereine / BelegstunSchulen / Belegstunden den / Teilnehmer pro / Teilnehmer pro Woche Woche 9 / 27 / ca. 1229 8 / 12 / ca. 600 SHB Lechenich LSB Erp 7 / 30,5 / ca. 614 5 / 34 / ca. 510 5 / 26 / ca. 172 3 / 32 / ca. 480 LSB Bliesheim Gesamt 4 / 16 / ca. 131 3 / 25 / ca. 375 99,5 / ca. 2146 103 / ca. 1965 Insgesamt trainieren wöchentlich ca. 2.146 Vereinsmitglieder in 99,5 Belegstunden und ca. 1965 Schülerinnen und Schüler in ca. 103 Belegstunden (außerhalb der Ferienzeiten). Diese Frequentierung ist ungewöhnlich hoch. Geht man davon aus, dass die gemeldeten Belegungen nicht nur aus strategischen Gründen so hoch sind16, sondern auch tatsächlich im gemeldeten Umfang trainiert wird, dann ist dies sicher auch ein Grund dafür, warum in Erftstadt die Besucherzahlen im öffentlichen Badebetrieb so gering sind: zahlreiche Bürgerinnen und Bürger nutzen die günstigeren Möglichkeiten des Vereinstrainings. Dies bedeutet konkret Einnahmeverluste für den Erftstadter Bäderbetrieb, die bisher lediglich durch den kommunalen Betriebskostenzuschuss ausgeglichen werden. Einnahmeverluste entstehen auch 16 Die gemeldeten Teilnehmerzahlen wurden nicht überprüft. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 64 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ durch die Übernahme von Kursangeboten durch Vereine und Bildungsinstitutionen bzw. private Unternehmen.  Künftig sollte eine angemessene Beteiligung der Sachaufwandsträger der Schulen und der Vereine an den Betriebskosten erfolgen. Eine Abrechnung ist entweder pauschal nach Bahnenstunden oder aber auch nach Teilnehmern möglich. Bei dem letzteren Modell würde sich sehr schnell erweisen, ob die gemeldeten Belegungszahlen tatsächlich auch stimmen. In jedem Falle ist eine Kontrolle durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bäderbetriebs bzw. der Stadtverwaltung erforderlich. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 65 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt 2.2. ■ Konkurrenzanalyse Die Region um Erftstadt ist vor allem im Norden und Westen durch ein dichtes Angebot an überregional attraktiven Bäderanlagen geprägt. Die Konkurrenzsituation wird sich noch deutlich verschärfen mit der Eröffnung des Monte mare in Bedburg und des aquabalance in Siegburg. Noch unsicher ist die Realisierung von Bäderbauvorhaben in Euskirchen, im Phantasialand Brühl und in Jülich. Graphik: Regionale Verteilung der Mitbewerber Monte mare Bedburg 11 Kölner Hallen- und Kombibäder Aqualand Köln Hallenbad Kerpen Claudiustherme Köln fresh open Frechen „De Bütt“ Aggua Troisdorf Hürth Schwimm- und Badezentrum Jülich (?) Phantasialand Aquapark (?) Monte mare Kreuzau aquabalance Siegburg Karlsbad Brühl Hallenfreizeitbad Bornheim 5 Bonner Hallen- und Kombibäder Allwetterbad Euskirchen (?) Eifel-Therme Mechernich Monte mare Rheinbach Viele der Mitbewerber verfügen über große Saunaanlagen und bieten freizeit- und familienorientierte Angebote mit einer Attraktivität, die eine deutliche Erweiterung des Einzugsradius gegenüber konventionellen Hallenbädern mit sich bringt. Die Darstellung von Freibädern in der Konkurrenzanalyse ist nicht erforderlich, da diese aufgrund ihrer besonderen Struktur fast ausschließlich von einer lokalen Klientel besucht werden (es sei denn, am eigenen Ort gibt es kein Freibad, dann nimmt man auch längere Anfahrtszeiten in Kauf. Grundsätzlich gilt:  für den Besuch von Freizeitbädern „Angebot schlägt Anfahrtsdistanz“,  für den Besuch von Sporthallenbädern „Anfahrtsdistanz schlägt Angebot“,  für den Besuch von Freibädern „Anfahrtsdistanz schlägt Angebot“. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 66 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Stellt man bei den genannten Konkurrenzbetrieben deren durchschnittliches Einzugsgebiet mit einem Radius von ca. 30 min. Anfahrtszeit dar, ergeben sich deutliche Überschneidungen mit dem Einzugsgebiet der Erftstadter Bäder (der Standort Erftstadt ist in nachfolgender Graphik mit einem roten Punkt, das Einzugsgebiet mit einem roten Kreis markiert). Graphik: Überschneidung der Einzugsgebiete Monte mare Bedburg 11 Kölner Hallen- und Kombibäder Aqualand Köln Hallenbad Kerpen Claudiustherme Köln fresh open Frechen „De Bütt“ Aggua Troisdorf Hürth Schwimm- und Badezentrum Jülich (?) Phantasialand Aquapark (?) Monte mare Kreuzau aquabalance Siegburg Karlsbad Brühl Hallenfreizeitbad Bornheim Allwetterbad Euskirchen (?) Eifel-Therme Mechernich 5 Bonner Hallen- und Kombibäder Monte mare Rheinbach Die Graphik stellt lediglich die Überschneidung von Einzugsgebieten bestehender Hallen- und Freizeitbäder dar. Die Bäder der Stadt Bonn wurden jeweils in einem Kreis zusammengefasst. Geplante und in Realisierung befindliche Projekte wurden nicht berücksichtigt.  Das Einzugsgebiet der Erftstadter Bäder wird von den Einzugsgebieten anderer Konkurrenzbetriebe durchdrungen. Die Entwicklung eines Bäderangebotes, das eines überregionalen Einzugsgebietes bedarf, ist daher mit einem sehr hohen Investitions- und Betreiberrisiko verbunden, zumal weitere Standorte derzeit entwickelt werden und nicht ausgeschlossen werden kann, dass in unmittelbarer Nachbarschaft (Phantasialand Brühl) ein hochattraktives Freizeitbadangebot in Form eines IndoorWasserparks mit überregionaler Attraktivität entstehen wird. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 67 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt 2.3. ■ Relevante Marktentwicklungen 2.3.1. Demographische Entwicklungen als Basis relevanter Marktentwicklungen Die prognostizierte Umkehrung der Alterspyramide und eine „Überalterung“ der Bevölkerung werden sich auch auf die Bäderlandschaft in Erftstadt auswirken. Tabelle: Prognose der Altersverteilung der Bevölkerung 2006 bis 2025 in der Erftstadt17 100 94,7 80 60 40 20 10,1 6,5 0 -9,3 -20 -17 -15,1 -25,6 -23,7 -22,5 -22,4 ab 80-Jährige 65-79-Jährige 45-64-Jährige 25-44-Jährige 19-24-Jährige 16-18-Jährige 10-15-Jährige 6-9-Jährige 3-5-Jährige 0-2-Jährige -40 Bis zum Jahr 2025 wird alleine das Segment der über 45jährigen in Erftstadt weiter wachsen. Überproportionale Zuwächse sind bei den über 80jährigen zu erwarten, die jedoch für eine aktive, sportliche Freizeitgestaltung nur in Ausnahmefällen in Frage kommen. Die demographische Entwicklung kommt prinzipiell eher passiven und gesundheitsorientierten Freizeitangeboten entgegen, da mit zunehmendem Alter auch das Gesundheitsbewusstsein der Bevölke17 Quelle: Bertelsmann-Stiftung, „Wegweiser Kommune“, Stand: Juli 2009. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 68 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ rung wächst. In den nächsten zehn Jahren steigt die Zahl der über 60jährigen um 4%, während die Zahl der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen um die gleiche Quote sinkt. Heute kommen in Deutschland auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 59 Jahren 38 Menschen über 60 Jahre. Bis etwa 2040 wird sich dieser Quotient voraussichtlich verdoppeln. Diese Veränderungen in der Struktur der Bevölkerung gehen mit Veränderungen in der Alltagskultur und den Lebenswelten verschiedener Gruppen einher, die es bei der Beurteilung der Entwicklungspotentiale der Erftstadter Bäderlandschaft zu berücksichtigen gilt. Die Prognosen müssen nicht immer nur negative Auswirkungen haben. So werden die „Senioren“ immer aktiver und gesundheitsbewusster und verfügen auch über ein wachsendes Einkommen. Beim Eintritt ins Rentenalter im Unruhestand suchen schon heute immer mehr Senioren nach neuen Herausforderungen. Die klassischen Themen „Familie und Garten“ sind nicht mehr ausreichend. Der Fokus ihres neuen Interesses liegt neben der Bildung auch auf körperlicher Fitness und Sport. Allerdings sinkt mit zunehmendem Alter auch der Anteil an der jeweiligen Altersgruppe, die grundsätzlich als Badebesucher in Frage kommen. Während im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung ca. 30 % mindestens einmal pro Jahr ein Freizeitbad bzw. eine Therme besuchen, sind dies bei den „Jungsenioren“ (55-64 Jahre) nur noch 22 % und bei den Ruheständlern (65 Jahre und älter) nur noch 12 %18. Die Ursachen hierfür sind primär in zwei Faktoren zu sehen:  Vor allem weibliche Badegäste zeigen sich ab einem bestimmten Alter ungern in Bikini oder Badeanzug, wenn in der Anlage ein altersmäßig sehr heterogenes Publikum vorhanden ist. Dieses Problem ist weniger ausgeprägt, wenn das Bad überwiegend von Senioren besucht wird.  Mit zunehmendem Alter wächst die Angst, sich bei einem Badebesuch zu verletzen (Rutschgefahr) oder aber sich nicht zurechtzufinden (moderne Schließ- und Zutrittssysteme). Für die Erftstadter Bäder bedeutet diese Entwicklung in der Konsequenz: Erhebung der BAT- Stiftung für Zukunftsfragen Hamburg, 2006. Bei den 1824jährigen lag die Aktivierungsquote bei 50 % und bei den 25-49jährigen bei 32 %. Diese Altersgruppen sind somit prinzipiell für einen Bäderbesuch leichter zu motivieren. 18 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 69 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■  im Rahmen der notwendigen Generalsanierungen müssen alle Bäder, vor allem aber das Hallenbad auf eine seniorengerechte Gestaltung der Anlage ausgerichtet werden (rutschfeste Bodenbeläge, Haltegriffe, leicht lesbare Beschriftungen, einfache Schließsysteme, persönliche Hilfestellungen etc.), um den Bedürfnissen einer wachsenden Zielgruppe entgegenzukommen. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 70 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ 2.3.2. Grundlegende Entwicklungen in der deutschen Bäderlandschaft Bei der künftigen Positionierung der Erftstadter Bäder ist zu berücksichtigen, dass die gesamtdeutsche Bäderlandschaft in den vergangenen Jahren einen zum Teil dramatischen Wandel erlebt hat. Thermen und Freizeitbäder, die heute als Synonym für die Bäderlandschaft gesehen werden, weil kleine kommunale Hallenbäder, die der Daseinsvorsorge dienen, kaum mehr in das Blickfeld der Öffentlichkeit rücken, haben ihren Neuigkeitsfaktor weitgehend verloren. In den letzten Jahren entstand, teilweise auch durch eine verfehlte Fördermittelpolitik, ein Überangebot an Freizeitbädern. Ein „Bädertourismus“ wie noch vor 10 bis 15 Jahren, als Anfahrtswege von bis zu 200 km an den Wochenenden für einen Bäderbesuch in Kauf genommen wurden, existiert nicht mehr. Die durchschnittliche Anfahrtsdistanz für eine Therme bzw. ein Freizeitbad reduzierte sich, wie bereits in der Einzugspotentialermittlung dargestellt, auf maximal 38 Minuten. In vielen Regionen der Bundesrepublik Deutschland ist ein Überangebot an Thermen und Freizeitbädern entstanden. Auch die Region um Erftstadt ist davon betroffen und wird die Auswirkungen noch deutlicher spüren, wenn die geplanten neuen Anlagen eröffnet werden (vgl. Konkurrenzanalyse). Daher sollten alle Überlegungen im Rahmen der Entwicklungsszenarien für die Erftstadter Bäderlandschaft, die in Richtung Neubau eines Freizeitbades gehen, unter Berücksichtigung der geschilderten Entwicklung kritisch betrachtet werden. Viele Bäderbetreiber unterschätzen nach wie vor die Konkurrenz durch andere Freizeiteinrichtungen. Die Zahl und Varietät der Freizeitangebote hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen, die neu entstandenen Multiplexkinos sind als Mitbewerber ebenso zu berücksichtigen wie Einkaufscenter oder die zunehmende „Event“Kultur mit Open-Airs, Festivals, Stadtfesten, Mittelaltermärkten etc. Auch Naturbademöglichkeiten sind in den letzten Jahren aufgrund des Trends „Zurück zur Natur“ wieder zu ernsthaften Konkurrenten geworden – dazu zählt auch das Strandbad am Liblarer See. All diese Faktoren lassen es ratsam erscheinen, bei einem Ausbau des Bäderangebots in Erftstadt künftig nicht nur auf die Mitbewerber im unmittelbaren Segment der Bäder zu achten, sondern auf die Entwicklung der regionalen Freizeitangebote insgesamt. Positiv zu vermerken ist dagegen, dass die Bedeutung des Sportschwimmens und des gesundheitsorientierten Schwimmens immer mehr zunimmt. Hier bietet Erftstadt eine kostengünstige Möglichkeit © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 71 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ zur sportlichen Betätigung, bietet aber ergänzend zu dem Basisangebot kaum weitere Möglichkeiten, die etwa in Richtung Gesundheitsorientierung gehen (diese Lücke wird von Vereinen und privaten Anbietern von Kursen teilweise geschlossen). Die Bedeutung des Badens als Grund für einen Tagesausflug (=Zuordnung zum Primärmarkt) ist nicht zu unterschätzen: Mit 20,9% steht die „Ausübung einer speziellen Aktivität“, zu der in einer Erhebung Baden neben Skilaufen, Wandern und Surfen dezidiert genannt wurde, an 2. Stelle der Anlässe für Tagesausflüge, gleich hinter dem Besuch von Verwandten, Freunden oder Bekannten. Der eng mit dem Bädermarkt verbundene Sauna- und Wellnessmarkt hat sich vor allem im qualitätsorientierten und hochpreisigen Segment in den vergangenen zehn Jahren hervorragend entwickelt, wie die Auslastungs- und Zuwachsraten bei den entsprechend positionierten Saunaanlagen zeigen. Grundlegend muss man sich jedoch bewusst sein, dass in diesem Segment ein erheblicher Konkurrenzdruck besteht, da neben den Bädern auch große Fitnessstudios und Hotels auf das Marktpotential blicken. Letztlich entscheidet hier die Qualität und Einmaligkeit des Angebots. In diesem Segment haben die Erftstadter Bäder derzeit nichts zu bieten. Auf diese allgemeinen Tendenzen sei deutlich hingewiesen, weil sie die Basis der Überlegungen für die Zukunftsperspektiven der Erftstadter Bäder darstellen. Jede Investition, egal ob in der Angebotsoptimierung oder auch im Marketing muss sich wirtschaftlich auch begründen.  Das Gästepotential für die Erftstadter Bäder muss überwiegend aus dem einem lokal eng begrenzten Primärmarkt generiert werden,  jede Neuinvestition sollte unter dem Aspekt der Marktentwicklung betrachtet werden, um das mit der Investition verbundene unternehmerische Risiko bewerten zu können.  Es muss verstärkt der Markt der gesundheitsbewussten aktiven Gäste angesprochen werden, hierfür sind ohne größere Investitionen vor allem entsprechende Kursangebote zu gestalten. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 72 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt 3. ■ BENCHMARK Ein Benchmark dient dazu, um im Vergleich mit anderen Bädern die eigene Marktposition bestimmen zu können. Dabei sollten auch Aspekte der Nachfrage und der Einnahmesituation berücksichtigt werden. Zum Vergleich ziehen wir aktuelle Kennziffern heran, die die Arbeitsgemeinschaft Bäder im Verband kommunaler Unternehmen in einem internen Betriebsvergleich ermittelt hat. Da im VKU überwiegend kommunal betriebene Bäder aus Nordrhein-Westfalen organisiert sind, ergibt sich ein hohes Maß an Übereinstimmungen mit dem Profil der Erftstadter Bäder. Hinsichtlich der Akzeptanz der Erftstadter Bäder ergibt sich folgendes Bild: Tab.: Vergleich der Besucherzahlenentwicklung 2006 bis 2008 im Segment Hallenbad Besucherzahlen Erftstadt (HB Liblar) Ø ARGE Bäder des VKU in NRW 2006 48.326 124.112 2007 50.319 127.399 2008 42.736 129.107 Wie aus der Tabelle zu erkennen ist, erreicht das Hallenbad Liblar teilweise nur ein Drittel der durchschnittlichen Besucherzahlen von öffentlichen Hallenbädern In Nordrhein-Westfalen. Bei den Freibädern ist die Diskrepanz ähnlich: Tab.: Vergleich der Besucherzahlenentwicklung 2006 bis 2008 im Segment Freibad Besucherzahlen Erftstadt (FB Le- Ø ARGE Bäder chenich und FB des VKU in NRW Kierdorf zus.) 2006 57.937 86.609 2007 25.906 41.373 2008 30.279 57.458 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 73 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Auch hier liegen die zusammengezählten Besucherzahlen von zwei Standorten deutlich unter den durchschnittlichen Besucherzahlen, die die ARGE Bäder im VKU jeweils für ein durchschnittliches Freibadangebot in NRW ermittelt hat.  Die Besucherzahlen im Hallenbad Liblar liegen deutlich unter dem Durchschnitt der Hallenbäder in NRW (ca. 1/3).  Die Besucherzahlen in den Freibädern liegen ebenfalls deutlich unter dem Durchschnitt der Freibäder in NRW (bezogen auf den Einzelstandort ebenfalls ca. 1/3 bzw. sogar nur 1/4).  Dies deutet bereits darauf hin, dass es wegen mangelnder Attraktivität der Anlagen zu Abwanderungsbewegungen in benachbarte Bäder kommt. Der erzielte Pro-Kopf-Durchschnittserlös liegt im Hallenbadbereich für das Jahr 2007 bei 0,63 € im Hallenbad Liblar und bei 1,78 € im Durchschnitt der befragten NRW-Hallenbäder. Bei den Freibädern liegen keine Vergleichszahlen vor. Bei einem Benchmark bezogen auf alte und neue Marktfelder und daraus resultierende mögliche Angebotsausrichtungen der Erftstadter Bäder ergibt sich folgendes Bild: Thema Angebot Schulbad sehr umfassendes Angebot Vereinsbad sehr umfassendes Angebot Sportbad für Individualgäste prinzipiell gutes Angebot, jedoch zu wenig Zeitfür den öffentlichen Badebetrieb Freibad sehr umfassendes Angebot Familienbad gut entwickelt bei den Freibädern, im Hallenbadsegment nicht mit Angeboten familienorientierter Bäder vergleichbar. Sauna kein Angebot vorhanden Gesundheit Angebot nur marginal durch gesundheitsorientierte Kursangebote vorhanden © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 74 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt Day Spa/Beauty kein Angebot vorhanden Medical Wellness kein Angebot vorhanden ■ Mentale Wellness kein Angebot vorhanden  Die Erftstadter Bäderlandschaft hat ihre Kernkompetenz damit ganz klar im „traditionellen“ Bäderangebot der kommunalen Daseinsvorsorge mit einer überdurchschnittlichen Ausrichtung auf Schul- und Vereinssport. Andererseits ist die Frage zu stellen, ob es Aufgabe einer Gemeinde sein kann, sich in anderen Marktsegmenten wie Sauna, Wellness und Spa zu engagieren, die auch privaten Unternehmen überlassen werden können. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 75 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt 4. Entwicklungspotentiale 4.4. Alte und neue Zielgruppenpotentiale ■ Bisher findet in den Erftstadter Bädern keine wirklich gezielte Ansprache einzelner Besuchergruppen statt. Die derzeitigen Gästestrukturen bilden damit sämtliche Altersgruppen ab. Als Grundlage für eine nachfragegerechte Angebotsgestaltung und ein noch aufzubauendes gezieltes Marketing ist es jedoch notwendig, bestimmte Zielgruppen zu unterscheiden, um eine direkte Ansprache und eine nachfolgende Erfolgskontrolle gewährleisten zu können. Sinnvoll ist es daher, vor allem unter den gegebenen Voraussetzungen sehr beschränkter Mittel, wichtige Zielgruppen herauszugreifen, diese möglichst direkt anzusprechen und den Bekanntheitsgrad und das Image der Bäder auf diesem Wege auszubauen. Wichtige Zielgruppen heißt in diesem Zusammenhang:  Gästegruppen, die mit der Profilierung der Bäder besonders übereinstimmen (in diesem Falle also vor allem sportorientierte Gäste),  Gruppen, die zahlenmäßig eine wichtige Rolle spielen oder spielen sollen (Kinder und Familien) und  Gäste, die als Multiplikatoren oder Meinungsbildner fungieren. Die Bedeutung der einzelnen Gästegruppen hängt wesentlich vom Angebot und Profil des einzelnen Bades und von der Gesamtausrichtung der Erftstadter Bäder ab. Mit dem Potential ist sowohl eine Einschätzung der Größe dieser Gruppe als auch deren mögliche Gewichtung in einer künftigen Vermarktungsstrategie gemeint. Unter Maßnahmen werden die Aktivitäten genannt, die erfahrungsgemäß in der jeweiligen Gruppe die beste Wirksamkeit erzielen und zudem kurzfristig umsetzbar sind, um die Besucherzahlen zu steigern. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 76 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Tabelle: Zielgruppenpotentiale für die Erftstadter Bäder Zielgruppe Kinder- und Jugendliche sportlich orientierte Erwachsene gesundheitsorientierte Erwachsene Saunagänger Familien mit Kindern Senioren Bedeutung Potenzial erfolgreiche Maßnahmen hoch mittel Ansprache vor allem in den Freibädern, Aufbau eines Ferienprogramms, Durchführung von Kursen für Kinder und Jugendliche (Schwimmen, Tauchen etc.), spezielle Veranstaltungsangebote (Fun-Sprung-Wettbewerbe etc.) hoch hoch Ausbau von eigenen Kursangeboten, Optimierung der Öffnungszeiten für den öffentlichen Badebetrieb sehr hoch hoch Ausbau von eigenen Kursange(Wachsboten, tumsmarkt) Optimierung der Öffnungszeiten für den öffentlichen Badebetrieb, Schaffung von Ruhemöglichkeiten; insgesamt jedoch bei derzeitiger Angebotsstruktur nur sehr schwer anzusprechen sehr hoch mittel (da keine Maßnahmen, da kein Anstarke gebot vorhanden Konkurrenz) hoch mittel Ausbau von Animationsangeboten, Durchführung von Veranstaltungen („Familienolympiade“, „Familien-Schwimmpass“ etc. sehr hoch hoch Ausbau von Sonderprogrammen (z.B. in Zusammenarbeit mit dem Bistrobetreiber im HB Liblar) und eigenen Kursangeboten  Für die Erftstadter sind derzeit die Potenziale aus der Zielgruppe der sportorientierten Schwimmer und Senioren sowie der Familien und für die Freibäder auch Kinder und Jugendliche relevant – damit wird fast das gesamte Spektrum abgedeckt, das künftig durch die Angebotsgestaltung und Vermarktung noch wirksamer angesprochen werden soll. Die © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 77 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ auch aufgrund ihres Konsumverhaltens sehr interessanten Zielgruppen der regelmäßigen Saunagänger sowie der gesundheitsorientierten Erwachsenen, die bei einem adäquaten Angebot deutlich höhere Eintrittspreise zu zahlen bereit sind als die sportorientierten Gäste, werden mit dem derzeitigen Angebot praktisch nicht angesprochen. Um diese zu erreichen, müssten jedoch Investitionen in einem erheblichen Umfang zur Angebotsverbesserung und Hebung der Qualitätsstandards erfolgen und es müsste auch eine deutlich gesteigerte Servicequalität geboten werden, was nur mit einem erhöhten Personalaufwand möglich wäre. Daher gilt es, Kosten und Nutzen einer in diese Richtung gehenden Neupositionierung des Erftstadter Bäderangebots einer genauen Betrachtung zu unterziehen.  Der Bedarf aus dem öffentlichen Badebetrieb (= Individualgäste ohne Schulen und Vereine) rechtfertigt in Erftstadt lediglich den Betrieb eines Hallenbades und eines Freibades. Selbst bei großzügiger Auslegung des Bedarfs für Schulen und Vereine lassen sich maximal zwei Hallenbadstandorte und ein Freibadstandort wirtschaftlich vertreten. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 78 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt 4.5. ■ Optimierungspotentiale im Bestand Aus der Situationsanalyse ergibt sich eine Reihe von Optimierungsmöglichkeiten, mit denen auch die Bestandsbäder künftig wirtschaftlicher betrieben werden können. Im Wesentlichen sind dies:  Anpassung der Eintrittspreisstruktur und Überprüfen der Ermäßigungen mit dem Ziel, Ermäßigungen dann zu gewähren, wenn sie aus sozialen Gründen angebracht sind und Ermäßigungen auf bereits ermäßigte Tarife künftig zu vermeiden. Abschaffung bzw. Korrektur der Gruppenermäßigungen.  Vereinheitlichung der Öffnungszeiten.  Ausweitung des öffentlichen Badebetriebs im Hallenbad Liblar und stärkere Orientierung des Bäderbetriebs an den Bedürfnissen der Individualgäste. Dies kann zum Beispiel dadurch geschehen, dass parallel Schwimmunterricht in abgesperrten Bahnen durchgeführt wird, die restliche Wasserfläche im Schwimmerbecken jedoch der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wird.  Reduzierung der Möglichkeiten für Frühschwimmen.  Durchführung eigener Kursangebote zur Generierung zusätzlicher Einnahmen. Bisher von externen Anbietern durchgeführte Kurse wie Wassergymnastik könnten künftig auch von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bäderbetriebs selbst erfolgen. Immerhin haben mindestens vier von ihnen als Fachangestellte für den Bäderbetrieb die erforderlichen Qualifikationen. Über das Kursangebot erschließt sich ein zusätzliches direktes Einnahmefeld für die Stadtwerke.  Durchführung kostenloser Wassergymnastikkurse zur besseren Auslastung des Hallenbades Liblar zu Schwachlastzeiten.  Erstellen eines Marketingkonzepts und Verbesserung der Werbeauftritte der Erftstadter Bäder (z. B. im Internet).  Durchführung von Einzelveranstaltungen und Animationsangeboten, um die Bäder ins Gespräch zu bringen und Besuchsanreize zu schaffen. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 79 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■  Einführung eines Systems zur angemessenen Beteiligung von Vereinen und Schulaufwandsträgern nichtkommunaler Schulen an den Betriebskosten.  Überprüfung der Erfüllung aller „Corporate Compliance“Vorschriften zur gerichtsfesten Organisation des Bäderbetriebs.  Prüfung eventueller steuerlicher Vorteile eines eigenständigen kommunalen Bäderbetriebs durch ein Wirtschaftsprüfungs- bzw. Steuerberatungsunternehmen.  Erfassung bisher nicht detailliert ausgewiesener Kosten im Overhead und Zuweisung zu den einzelnen Standorten, um das Controlling zu verbessern. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 80 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt 4.6. ■ Neue Angebotssegmente Zur Bestimmung der Entwicklungspotentiale in den einzelnen Angebotselementen sollen diese auf Basis der Ist-Analyse einer Bewertung unterzogen werden. Gleichzeitig gilt es, die einzelnen Angebote hinsichtlich ihrer Marktrelevanz darzustellen. Setzt man Angebotsqualität und -umfang und Marktbedeutung für das Erftstadter Bäderangebot in einen Zusammenhang, so ergibt sich folgendes Bild: hoch Graphik: Positionierung der Erftstadter Bäder, Status quo und Entwicklungspotentiale Gesundheitsangebote Sauna Wellness/Beauty Marktrelevanz gering Gastronomie Sport Angebote für Kinder und Jugendliche Angebot gar nicht entwickelt gering entwickelt stark entwickelt Die Pfeile zeigen die relevanten Entwicklungsfelder auf. Aufgrund der Marktentwicklung in den vergangenen zehn Jahren haben Angebotsfelder im Rahmen einer allgemeinen Gesundheitsvorsorge (nicht im Sinne einer medizinischen Prävention und Rehabilitation, sondern im Sinne einer gesundheitsorientierten Freizeitgestaltung) eine hohe Marktrelevanz. Dies gilt für spezielle Anwendungen ebenso wie für Gesundheitsthermen mit eigenem Thermal- bzw. Heilwasser oder Thermalsole und für Saunaanlagen. Zwar steigt die Zahl der Saunabader nicht mehr in einem vergleichbar hohen Umfang wie in den vergangenen fünfzehn Jahren, aber die Zuwachsra- © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 81 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ ten sind stetig und die Gesamtnachfrage bewegt sich auf einem hohen Niveau19. In ähnlicher Weise stieg und steigt mit der Einschränkung der präventiven und Rehabilitations-Leistungen durch die Rentenversicherungsträger und Krankenkassen die Bereitschaft der Deutschen, für gesundheitsorientierte Wellness- und Freizeitangebote sowie für explizite Gesundheitsangebote im Sinne von Diagnostik, Prävention und Therapie Geld auszugeben20. Entwicklungspotentiale im Angebot gibt es für Erftstadter Bäderlandschaft daher vor allem im Bereich:  Gesundheit (mit höchster Marktrelevanz) und  Sauna (in Verbindung mit Wellness, wobei sich das Thema Wellness nicht nur auf körperliche Erholung und Rekreation beziehen sollte, sondern vor allem auch auf geistige Aspekte21). Diese Positionierung würde allerdings auch eine konsequente Ausrichtung in Richtung Qualitätsangebot erfordern. Nur mit dieser Ausrichtung lässt sich auch eine Klientel aus dem erweiterten Einzugsgebiet generieren. Hierzu sind noch so wesentliche Maßnahmen erforderlich hinsichtlich der  Anpassung der Angebotsqualität,  Optimierung der Serviceeinstellung der Mitarbeiter und der Dienstleistungsangebote,  klaren und eindeutigen Positionierung auch in den Werbebotschaften Ca. 25 % der Bevölkerung in Deutschland bezeichnen sich nach einer Umfrage des Deutschen Saunabundes inzwischen als regelmäßige Saunabader. Darin enthalten sind sowohl die Nutzer einer privaten Heimsauna als auch die Besucher von öffentlichen Saunaanlagen. 19 20 Der Zukunftsforscher Leo A. Nefiodow prognostiziert, dass das Thema Gesundheit neben den Themen Information, Umwelt, Biotechnologie und Solartechnik/regenerierbare Energie die Entwicklung der nächsten 40 Jahren bestimmen wird. In dem Megamarkt Gesundheit sieht er dabei die Themen Naturheilverfahren, Wellness, Tourismus und Freizeit sowie Psychologie, Religion und Spiritualität als bestimmend für neu aufkommende Teilmärkte. Vgl. Nefiodow, Der sechste Kondratieff. Wege zur Produktivität und Vollbeschäftigung im Zeitalter der Information. Sankt Augustin, 2000, S. 16. 21 Derzeit bildet sich für diese Bedürfnisse in Anlehnung an den sehr unspezifischen und in der Werbung häufig missbrauchten „Wellness“-Begriff der Begriff „Selfness“ aus. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 82 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ dass mit dieser Neuausrichtung im Grunde eine komplette Neugestaltung der Erftstadter Bäderlandschaft verbunden wäre. Wie diese aussehen könnte und ob diese auch einen ausreichenden wirtschaftlichen Erfolg erwarten lässt, der die damit verbundenen hohen Investitionskosten und das Betreiberrisiko rechtfertigt, soll im Nachfolgenden in verschiedenen Szenarien untersucht werden. Die Entwicklung der Erftstadter Bäderlandschaft könnte grundsätzlich in zwei unterschiedliche Richtungen gehen:  Neuorientierung der gesamten Bäderlandschaft in Richtung Gesundheit und Wellness, um neue und zukunftsträchtige Märkte zu erschließen. Damit verbunden ist nicht zuletzt aufgrund der bereits vorhandenen und in diesem Segment deutlich besser positionierten Mitbewerber und des hohen Investitionsaufwandes ein entsprechend hohes Risiko.  Sicherung des Bäderangebots im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge für Schulen und Vereine und den öffentlichen Badebetrieb, bezogen auf ein ausschließlich lokales Einzugsgebiet. Aufgrund der geringeren Investitionskosten ist das Risiko bei dieser Variante erheblich niedriger, andererseits sind auch die Entwicklungspotentiale und Einnahmepotentiale deutlich geringer. Zwischen den beiden aufgezeigten Polen werden die verschiedenen Szenarien angesiedelt sein. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 83 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt 5. KONZEPT FÜR EIN ZUKÜNFTIGES BÄDERANGEBOT IN ERFTSTADT 5.1. Entwicklungsszenarien ■ Bei kritischer Auswertung der Ist-Analyse und der Marktbewertung fokussieren sich die Entwicklungsmöglichkeiten für die Erftstadter Bäderlandschaft auf sechs Szenarien:  Optimierung im Bestand unter Beibehaltung aller Standorte,  Optimierung im Bestand mit Aufgabe von Standorten,  Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades am Standort Lechenich,  Optimierung mit Neubau eines Kombibades am Standort Lechenich,  Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades an einem neuen Standort,  Optimierung mit Neubau eines Freizeitbades an einem neuen Standort. Bei der folgenden Betrachtung und Bewertung der vorgenannten Szenarien wurde von diesen grundlegenden Prämissen ausgegangen: • Im Sinne einer wirtschaftlich korrekten Betrachtungsweise gehen wir davon aus, dass die Stadt Erftstadt die Finanzierung der Investitionsmaßnahmen mit Fremdkapital absichern muss, entsprechend sind AfA und Kapitalkosten zu berücksichtigen. • Prämisse aller Szenarien ist, dass der Schul- und Vereinssport im bisherigen Umfang fortgeführt werden kann. Bei Szenarien, die sich mit der Schließung und/oder Verlagerung einzelner Standorte befassen, muss gewährleistet sein, dass die dort trainierenden Schulen und Vereine einen adäquaten, zumutbaren Ersatz vorfinden. Dabei sind bei einer Verlagerung des Schulunterrichts nach Aufgabe von Lehrschwimmbecken in neue Anlagen gegebenenfalls auch die erhöhten Aufwendungen für den Transport zu berücksichtigen. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 84 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ • Je nach Attraktivität und Umfang des Angebots sind unterschiedliche Pro-Kopf-Erlöse zu erzielen. In jedem Falle ist – auch bei einer Fortführung des Status quo – mit moderaten Eintrittspreisanpassungen zu kalkulieren. • Die Szenarien sollen hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit auf einen Zeitraum von 10 Jahren untersucht werden. Dieser ist lange genug, um eine Aussage nicht nur zu den kurzzeitigen Effekten, sondern auch zur Langzeitwirkung der einzelnen Szenarien treffen zu können. Nachfolgende Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen sind jedoch spekulativ, da von Prognosen abhängig. Sie sollen lediglich einen Anhaltspunkt zur Beurteilung der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung der Erftstadter Bäderlandschaft geben. Die tatsächlich erzielten Ergebnisse sind abhängig von derzeit nicht zu bestimmenden Rahmenbedingungen (zum Beispiel der Energiepreisentwicklung, Entwicklung der Konkurrenzsituation, Entwicklung der ökonomischen und gesellschaftlichen Parameter) und auch von der künftigen Angebotsgestaltung und Betreibung der Anlagen. Daher können bei allen Szenarien in der Umsetzung deutliche Abweichungen zu den Prognosen auftreten, die heute nicht vorhersehbar sind und die es erforderlich machen, in Zukunft erneut über die richtige Weichenstellung für die Erftstadter Bäderlandschaft nachzudenken • Ein Verwertungserlös für die Flächen aufgegebener Standorte sowie mögliche Kosten für den Grundstückserwerb neuer Standorte sind in den betreffenden Szenarien noch nicht berücksichtigt. Entsprechende Detailuntersuchungen in Abhängigkeit von realisierbaren Nutzungen bleiben gegebenenfalls einem nächsten Arbeitsschritt vorbehalten. • Die Ansätze zu Kostensteigerungen wurden in der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung in Anlehnung an die durchschnittliche Entwicklung des Verbrauchskostenindex bzw. Verbraucherpreisindex (VKI/VPI-Index) dynamisiert. • Die AfA wurde mit einem relativ hohen Wert von 6,25% per anno angesetzt. Dies begründet sich darin, dass die Investitionen wesentlich in den Bereichen Ausstattung und technische Anlagen erfolgen müssen und dass diese einen sehr viel geringeren Abschreibungszeitraum haben als bauliche Anlagen (Ausstattung 4 bis 8 Jahre, technische Anlagen 12 bis 16 Jahre). • Bei der Verzinsung wurde ein Zinssatz von 4,5 % angesetzt. Möglichkeiten, die über die Inanspruchnahme eines Kommunal- © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 85 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ kredits hinausgehen (z. B. KfW-Kredite oder Inanspruchnahme von Fördermitteln) wurden bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung nicht berücksichtigt. AfA und Zins sind linear gerechnet, Tilgungen nicht berücksichtigt. • Für die Durchführung von Schwimmtraining durch Vereine und Schulschwimmen durch nichtstädtische Schulen sind moderate Deckungsbeiträge angesetzt worden, die vor allem Einnahmen bei den Lehrschwimmbecken begründen. • Alle genannten Summen sind Netto-Beträge in €. • Den Szenarien wurden jeweils die ermittelten Mindestinvestitionsvolumina zugrunde gelegt: Tab.: Vergleich des Investitionsbedarfs bei den Szenarien Szenario Investition in Mio. € Optimierung im Bestand mit Beibehaltung aller Standorte 7,4 Optimierung im Bestand mit Aufgabe von Standorten 5,0 Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades am Standort Lechenich 5,5 Optimierung mit Neubau eines Kombibades am Standort Lechenich 11,1 Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades an einem neuen Standort 10,0 Optimierung mit Neubau eines Freizeitbades an einem neuen Standort 18,0 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 86 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ 5.1.1. Optimierung im Bestand unter Beibehaltung aller Standorte Dieses Szenario sieht für die einzelnen Standorte folgende Entwicklung vor: Hallenbad Liblar Minimalsanierung zur Bestandssicherung Schulhallenbad Lechenich Minimalsanierung zur Bestandssicherung Freibad Lechenich Minimalsanierung zur Bestandssicherung Freibad Kierdorf Minimalsanierung zur Bestandssicherung Lehrschwimmbecken Erp Minimalsanierung zur Bestandssicherung Lehrschwimmbecken Bliesheim Minimalsanierung zur Bestandssicherung Mit den Maßnahmen zur Minimalsanierung wird gewährleistet, dass kein Havarieschaden droht und die Bäder über einen längeren Zeitraum weiter betrieben werden können. Durch Umsetzung der aufgezeigten Optimierungsmaßnahmen im Status quo können die Einnahmeerwartungen gesichert werden, obwohl langfristig aufgrund der demographischen Entwicklung, der Entwicklung der Konkurrenzsituation und der nachlassenden Attraktivität des Bäderangebots mit rückläufigen Besucherzahlen gerechnet werden muss.  Die zusammenfassende Wirtschaftlichkeitsbetrachtung (detaillierte Betrachtung siehe nachfolgende Seiten) ergibt über einen Betrachtungszeitraum von 10 Jahren einen Zuschussbedarf von ca. 17,3 Mio. €. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 87 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zum Szenario „5.1.1. Optimierung im Bestand unter Beibehaltung aller Standorte“: Gesamtbetrachtung und Detailbetrachtungen Gesamtbetrachtung HB Liblar SHB Lechenich FB Lechenich FB Kierdorf LSB Erp LSB Bliesheim GESAMT 1. BJ - 386.450 - 216.482 - 447.250 - 343.400 - 144.413 - 162.525 - 1.700.520 2. BJ - 393.464 - 218.982 - 451.408 - 346.853 - 145.693 - 164.567 - 1.720.966 3. BJ - 400.630 - 221.539 - 455.662 - 350.385 - 147.002 - 166.657 - 1.741.875 4. BJ - 407.951 - 224.156 - 460.016 - 353.998 - 148.340 - 168.797 - 1.763.258 BJ = Betriebsjahr © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 88 5.BJ - 415.432 - 226.834 - 464.472 - 357.695 - 149.707 - 170.987 - 1.785.126 6. BJ - 423.075 - 229.573 - 469.031 - 361.478 - 151.105 - 173.228 - 1.807.491 7. BJ - 430.884 - 232.377 - 473.698 - 365.348 - 152.534 - 175.523 - 1.830.363 8. BJ - 438.862 - 235.245 - 478.473 - 369.307 - 153.995 - 177.873 - 1.853.755 9. BJ - 447.014 - 238.181 - 483.360 - 373.357 - 155.488 - 180.277 - 1.877.677 10. BJ - 455.343 - 241.184 - 488.361 - 377.501 - 157.014 - 182.739 - 1.902.143 Gesamt - 4.199.104 - 2.284.552 - 4.671.731 - 2.870.322 - 1.505.291 - 1.723.173 - 17.254.173 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Hallenbad Liblar 1. BJ 2. BJ 3. BJ 4. BJ 5.BJ 6. BJ 7. BJ 8. BJ 9. BJ 10. BJ Gesamt Einnahmen Eintrittseinnahmen Sonstige Einnahmen Gesamt 280.000 16.000 296.000 287.000 16.160 303.160 294.175 16.322 310.497 301.529 16.485 318.014 309.068 16.650 325.717 316.794 16.816 333.610 324.714 16.984 341.698 332.832 17.154 349.986 341.153 17.326 358.479 349.682 17.499 367.181 3.136.947 167.395 3.304.342 Ausgaben Personalkosten Betriebsmittel Sonstige BK Gesamt 255.000 221.950 141.000 617.950 260.100 227.499 144.525 632.124 265.302 233.186 148.138 646.626 270.608 239.016 151.842 661.465 276.020 244.991 155.638 676.649 281.541 251.116 159.529 692.185 287.171 257.394 163.517 708.082 292.915 263.829 167.605 724.348 298.773 270.425 171.795 740.992 304.749 277.185 176.090 758.023 2.792.179 2.486.591 1.579.677 6.858.446 BE 1 - 321.950 - 328.964 - 336.130 - 343.451 - 350.932 - 358.575 - 366.384 - 374.362 - 382.514 - 390.843 - 3.554.104 Investition 600.000 AfA Zins - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - Gesamt - 386.450 - 393.464 - 400.630 - 407.951 - 415.432 - 423.075 - 430.884 - 438.862 - 447.014 - 455.343 - 4.199.104 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 89 375.000 270.000 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Schulhallenbad Lechenich Einnahmen Eintrittseinnahmen Sonstige Einnahmen Gesamt Ausgaben Personalkosten Betriebsmittel Sonstige BK Gesamt 1. BJ 2. BJ 3. BJ 4. BJ 5.BJ 6. BJ 7. BJ 8. BJ 9. BJ 10. BJ Gesamt 10.000 1.000 11.000 10.250 1.025 11.275 10.506 1.051 11.557 10.769 1.077 11.846 11.038 1.104 12.142 11.314 1.131 12.445 11.597 1.160 12.757 11.887 1.189 13.076 12.184 1.218 13.402 12.489 1.249 13.737 112.034 11.203 123.237 45.000 68.982 6.000 119.982 45.900 70.707 6.150 122.757 46.818 72.474 6.304 125.596 47.754 74.286 6.461 128.502 48.709 76.143 6.623 131.476 49.684 78.047 6.788 134.519 50.677 79.998 6.958 137.633 51.691 81.998 7.132 140.821 52.725 84.048 7.310 144.083 53.779 86.149 7.493 147.421 492.737 772.832 67.220 1.332.789 BE 1 - 108.982 - 111.482 - 114.039 - 116.656 - 119.334 - 122.073 - 124.877 - 127.745 - 130.681 - 133.684 - 1.209.552 Investition 1.000.000 AfA Zins - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - Gesamt - 216.482 - 218.982 - 221.539 - 224.156 - 226.834 - 229.573 - 232.377 - 235.245 - 238.181 - 241.184 - 2.284.552 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 90 625.000 450.000 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Freibad Lechenich Einnahmen Eintrittseinnahmen Sonstige Einnahmen Gesamt Ausgaben Personalkosten Betriebsmittel Sonstige BK Gesamt 1. BJ 2. BJ 3. BJ 4. BJ 5.BJ 6. BJ 7. BJ 8. BJ 9. BJ 10. BJ Gesamt 25.000 5.000 30.000 25.625 5.050 30.675 26.266 5.101 31.366 26.922 5.152 32.074 27.595 5.203 32.798 28.285 5.255 33.540 28.992 5.308 34.300 29.717 5.361 35.078 30.460 5.414 35.874 31.222 5.468 36.690 280.085 52.311 332.396 76.000 126.500 6.000 208.500 77.520 129.663 6.150 213.333 79.070 132.904 6.304 218.278 80.652 136.227 6.461 223.340 82.265 139.632 6.623 228.520 83.910 143.123 6.788 233.822 85.588 146.701 6.958 239.248 87.300 150.369 7.132 244.801 89.046 154.128 7.310 250.484 90.827 157.981 7.493 256.301 832.179 1.417.228 67.220 2.316.627 BE 1 - 178.500 - 182.658 - 186.912 - 191.266 - 195.722 - 200.281 - 204.948 - 209.723 - 214.610 - 219.611 - 1.984.231 Investition 2.500.000 AfA Zins - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 1.562.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 1.125.000 Gesamt - 447.250 - 451.408 - 455.662 - 460.016 - 464.472 - 469.031 - 473.698 - 478.473 - 483.360 - 488.361 - 4.671.731 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 91 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Freibad Kierdorf Einnahmen Eintrittseinnahmen Sonstige Einnahmen Gesamt Ausgaben Personalkosten Betriebsmittel Sonstige BK Gesamt 1. BJ 2. BJ 3. BJ 4. BJ 5.BJ 6. BJ 7. BJ 8. BJ 9. BJ 10. BJ Gesamt 20.000 5.000 25.000 20.500 5.050 25.550 21.013 5.101 26.113 21.538 5.152 26.689 22.076 5.203 27.279 22.628 5.255 27.883 23.194 5.308 28.501 23.774 5.361 29.134 24.368 5.414 29.782 24.977 5.468 30.446 224.068 52.311 276.379 74.000 52.900 48.000 174.900 75.480 54.223 49.200 178.903 76.990 55.578 50.430 182.998 78.529 56.968 51.691 187.188 80.100 58.392 52.983 191.475 81.702 59.851 54.308 195.861 83.336 61.348 55.665 200.349 85.003 62.881 57.057 204.941 86.703 64.454 58.483 209.640 88.437 66.065 59.945 214.447 810.279 592.659 537.762 1.940.701 BE 1 - 149.900 - 153.353 - 156.885 - 160.498 - 164.195 - 167.978 - 171.848 - 175.807 - 179.857 - 184.001 - 1.664.322 Investition 1.800.000 AfA Zins - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 1.125.000 - 81.000 - 81.000 - 81.000 - 81.000 - 81.000 - 81.000 - 81.000 - 81.000 - 81.000 - 81.000 - 81.000 Gesamt - 343.400 - 346.853 - 350.385 - 353.998 - 357.695 - 361.478 - 365.348 - 369.307 - 373.357 - 377.501 - 2.870.322 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 92 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Lehrschwimmbecken Erp 1. BJ 2. BJ 3. BJ 4. BJ 5.BJ 6. BJ 7. BJ 8. BJ 9. BJ 10. BJ Gesamt Einnahmen Eintrittseinnahmen Sonstige Einnahmen Gesamt 10.000 1.000 11.000 10.250 1.025 11.275 10.506 1.051 11.557 10.769 1.077 11.846 11.038 1.104 12.142 11.314 1.131 12.445 11.597 1.160 12.757 11.887 1.189 13.076 12.184 1.218 13.402 12.489 1.249 13.737 112.034 11.203 123.237 Ausgaben Personalkosten Betriebsmittel Sonstige BK Gesamt 36.000 29.413 4.000 69.413 36.720 30.148 4.100 70.968 37.454 30.902 4.203 72.559 38.203 31.675 4.308 74.186 38.968 32.466 4.415 75.849 39.747 33.278 4.526 77.551 40.542 34.110 4.639 79.291 41.353 34.963 4.755 81.070 42.180 35.837 4.874 82.890 43.023 36.733 4.995 84.752 394.190 329.525 44.814 768.529 BE 1 - 58.413 - 59.693 - 61.002 - 62.340 - 63.707 - 65.105 - 66.534 - 67.995 - 69.488 - 71.014 - 645.291 Investition 800.000 AfA Zins - 50.000 - 50.000 - 50.000 - 50.000 - 50.000 - 50.000 - 50.000 - 50.000 - 50.000 - 50.000 - 36.000 - 36.000 - 36.000 - 36.000 - 36.000 - 36.000 - 36.000 - 36.000 - 36.000 - 36.000 - 500.000 360.000 Gesamt - 144.413 - 145.693 - 147.002 - 148.340 - 149.707 - 151.105 - 152.534 - 153.995 - 155.488 - 157.014 - 1.505.291 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 93 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Lehrschwimmbecken Bliesheim 1. BJ 2. BJ 3. BJ 4. BJ 5.BJ 6. BJ 7. BJ 8. BJ 9. BJ 10. BJ Gesamt Einnahmen Eintrittseinnahmen Sonstige Einnahmen Gesamt 10.000 1.000 11.000 10.250 1.025 11.275 10.506 1.051 11.557 10.769 1.077 11.846 11.038 1.104 12.142 11.314 1.131 12.445 11.597 1.160 12.757 11.887 1.189 13.076 12.184 1.218 13.402 12.489 1.249 13.737 112.034 11.203 123.237 Ausgaben Personalkosten Betriebsmittel Sonstige BK Gesamt 28.000 65.275 5.000 98.275 28.560 66.907 5.125 100.592 29.131 68.580 5.253 102.964 29.714 70.294 5.384 105.392 30.308 72.051 5.519 107.879 30.914 73.853 5.657 110.424 31.533 75.699 5.798 113.030 32.163 77.591 5.943 115.698 32.806 79.531 6.092 118.430 33.463 81.520 6.244 121.226 306.592 731.301 56.017 1.093.910 BE 1 - 87.275 - 89.317 - 91.407 - 93.547 - 95.737 - 97.978 - 100.273 - 102.623 - 105.027 - 107.489 - 970.673 Investition 700.000 AfA Zins - 43.750 - 43.750 - 43.750 - 43.750 - 43.750 - 43.750 - 43.750 - 43.750 - 43.750 - 43.750 - 31.500 - 31.500 - 31.500 - 31.500 - 31.500 - 31.500 - 31.500 - 31.500 - 31.500 - 31.500 - 437.500 315.000 Gesamt - 162.525 - 164.567 - 166.657 - 168.797 - 170.987 - 173.228 - 175.523 - 177.873 - 180.277 - 182.739 - 1.723.173 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 94 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ 5.1.2. Optimierung im Bestand mit Aufgabe von Standorten Dieses Szenario sieht für die einzelnen Standorte folgende Entwicklung vor: Hallenbad Liblar Generalsanierung zur Bestandssicherung und minimale Attraktivierungsmaßnahmen (Gesamtinvestition ca. 1 Mio. €) Schulhallenbad Lechenich Minimalsanierung zur Bestandssicherung Freibad Lechenich Generalsanierung zur Bestandssicherung (mit Edelstahlbecken) Freibad Kierdorf Aufgabe Lehrschwimmbecken Erp Aufgabe Lehrschwimmbecken Bliesheim Aufgabe Mit den Maßnahmen zur Generalsanierung wird gewährleistet, dass kein Havarieschaden droht und die Bäder über einen längeren Zeitraum weiter betrieben werden können. Durch Umsetzung der aufgezeigten Optimierungsmaßnahmen im Status quo und durch kleinere Attraktivierungsmaßnahmen (z. B. Anschaffung mobiler Wasserspielgeräte, Gestaltung eines Aufenthaltsbereichs im Hallenbad Liblar) können die Einnahmeerwartungen gesichert werden, obwohl auch bei diesem Szenario langfristig aufgrund der demographischen Entwicklung, der Entwicklung der Konkurrenzsituation und der nachlassenden Attraktivität des Bäderangebots mit rückläufigen Besucherzahlen gerechnet werden muss. Bei diesem Szenario kann der Bedarf für Schulen und Vereine und für den öffentlichen Badebetrieb erfüllt werden.  Die zusammenfassende Wirtschaftlichkeitsbetrachtung (detaillierte Betrachtung siehe nachfolgende Seiten) ergibt über einen Betrachtungszeitraum von 10 Jahren einen Zuschussbedarf von ca. 12,0 Mio. €. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 95 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zum Szenario „5.1.2. Optimierung mit Aufgabe von Standorten“: Gesamtbetrachtung und Detailbetrachtungen Gesamtbetrachtung HB Liblar SHB Lechenich FB Lechenich Schülertransportkosten GESAMT 1. BJ - 377.500 - 216.482 - 501.000 40.000 - 1.134.982 2. BJ - 383.200 - 218.982 - 505.158 - 41.000 - 1.148.339 3. BJ - 389.019 - 221.539 - 509.412 - 42.025 - 1.161.995 4. BJ - 394.958 - 224.156 - 513.766 - 43.076 - 1.175.956 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 96 5.BJ - 401.021 - 226.834 - 518.222 - 44.153 - 1.190.229 6. BJ - 407.210 - 229.573 - 522.781 - 45.256 - 1.204.821 7. BJ - 413.527 - 232.377 - 527.448 - 46.388 - 1.219.740 8. BJ - 419.976 - 235.245 - 532.223 - 47.547 - 1.234.992 9. BJ - 426.559 - 238.181 - 537.110 - 48.736 - 1.250.586 10. BJ - 433.279 - 241.184 - 542.111 - 49.955 - 1.266.528 Gesamt - 4.046.248 - 2.284.552 - 5.209.231 - 448.135 - 11.988.167 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Hallenbad Liblar 1. BJ 2. BJ 3. BJ 4. BJ 5.BJ 6. BJ 7. BJ 8. BJ 9. BJ 10. BJ Gesamt Einnahmen Eintrittseinnahmen Sonstige Einnahmen Gesamt 360.000 20.000 380.000 369.000 20.200 389.200 378.225 20.402 398.627 387.681 20.606 408.287 397.373 20.812 418.185 407.307 21.020 428.327 417.490 21.230 438.720 427.927 21.443 449.370 438.625 21.657 460.282 449.591 21.874 471.464 4.033.217 209.244 4.242.462 Ausgaben Personalkosten Betriebsmittel Sonstige BK Gesamt 270.000 230.000 150.000 650.000 275.400 235.750 153.750 664.900 280.908 241.644 157.594 680.146 286.526 247.685 161.534 695.745 292.257 253.877 165.572 711.706 298.102 260.224 169.711 728.037 304.064 266.729 173.954 744.747 310.145 273.398 178.303 761.846 316.348 280.233 182.760 779.341 322.675 287.238 187.329 797.243 2.956.425 2.576.778 1.680.507 7.213.710 BE 1 - 270.000 - 275.700 - 281.519 - 287.458 - 293.521 - 299.710 - 306.027 - 312.476 - 319.059 - 325.779 - 2.971.248 Investition 1.000.000 AfA Zins - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - Gesamt - 377.500 - 383.200 - 389.019 - 394.958 - 401.021 - 407.210 - 413.527 - 419.976 - 426.559 - 433.279 - 4.046.248 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 97 625.000 450.000 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Hallenbad Lechenich Einnahmen Eintrittseinnahmen Sonstige Einnahmen Gesamt Ausgaben Personalkosten Betriebsmittel Sonstige BK Gesamt 1. BJ 2. BJ 3. BJ 4. BJ 5.BJ 6. BJ 7. BJ 8. BJ 9. BJ 10. BJ Gesamt 10.000 1.000 11.000 10.250 1.025 11.275 10.506 1.051 11.557 10.769 1.077 11.846 11.038 1.104 12.142 11.314 1.131 12.445 11.597 1.160 12.757 11.887 1.189 13.076 12.184 1.218 13.402 12.489 1.249 13.737 112.034 11.203 123.237 45.000 68.982 6.000 119.982 45.900 70.707 6.150 122.757 46.818 72.474 6.304 125.596 47.754 74.286 6.461 128.502 48.709 76.143 6.623 131.476 49.684 78.047 6.788 134.519 50.677 79.998 6.958 137.633 51.691 81.998 7.132 140.821 52.725 84.048 7.310 144.083 53.779 86.149 7.493 147.421 492.737 772.832 67.220 1.332.789 BE 1 - 108.982 - 111.482 - 114.039 - 116.656 - 119.334 - 122.073 - 124.877 - 127.745 - 130.681 - 133.684 - 1.209.552 Investition 1.000.000 AfA Zins - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - Gesamt - 216.482 - 218.982 - 221.539 - 224.156 - 226.834 - 229.573 - 232.377 - 235.245 - 238.181 - 241.184 - 2.284.552 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 98 625.000 450.000 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Freibad Lechenich Einnahmen Eintrittseinnahmen Sonstige Einnahmen Gesamt Ausgaben Personalkosten Betriebsmittel Sonstige BK Gesamt 1. BJ 2. BJ 3. BJ 4. BJ 5.BJ 6. BJ 7. BJ 8. BJ 9. BJ 10. BJ Gesamt 25.000 5.000 30.000 25.625 5.050 30.675 26.266 5.101 31.366 26.922 5.152 32.074 27.595 5.203 32.798 28.285 5.255 33.540 28.992 5.308 34.300 29.717 5.361 35.078 30.460 5.414 35.874 31.222 5.468 36.690 280.085 52.311 332.396 76.000 126.500 6.000 208.500 77.520 129.663 6.150 213.333 79.070 132.904 6.304 218.278 80.652 136.227 6.461 223.340 82.265 139.632 6.623 228.520 83.910 143.123 6.788 233.822 85.588 146.701 6.958 239.248 87.300 150.369 7.132 244.801 89.046 154.128 7.310 250.484 90.827 157.981 7.493 256.301 832.179 1.417.228 67.220 2.316.627 BE 1 - 178.500 - 182.658 - 186.912 - 191.266 - 195.722 - 200.281 - 204.948 - 209.723 - 214.610 - 219.611 - 1.984.231 Investition 3.000.000 AfA Zins - 187.500 - 187.500 - 187.500 - 187.500 - 187.500 - 187.500 - 187.500 - 187.500 - 187.500 - 187.500 - 1.875.000 - 135.000 - 135.000 - 135.000 - 135.000 - 135.000 - 135.000 - 135.000 - 135.000 - 135.000 - 135.000 - 1.350.000 Gesamt - 501.000 - 505.158 - 509.412 - 513.766 - 518.222 - 522.781 - 527.448 - 532.223 - 537.110 - 542.111 - 5.209.231 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 99 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ 5.1.3. Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades am Standort Lechenich Dieses Szenario sieht für die einzelnen Standorte folgende Entwicklung vor: Hallenbad Liblar Generalsanierung zur Bestandssicherung (Gesamtinvestition ca. 0,6 Mio. €) Schulhallenbad Lechenich Schließung, Neubau eines Sporthallenbades am Standort Lechenich mit einem Investitionsvolumen von 5,5 Mio. € Freibad Lechenich Generalsanierung zur Bestandssicherung (mit Folienverkleidung) mit einem Investitionsvolumen von 2,5 Mio. € Freibad Kierdorf Aufgabe Lehrschwimmbecken Erp Aufgabe Lehrschwimmbecken Bliesheim Aufgabe Bei dieser Variante wird das Schulhallenbad Lechenich geschlossen und durch den Neubau eines Sporthallenbades am gleichen Standort ersetzt. Insgesamt werden 8,6 Mio. € investiert. Der Ersatzneubau ist ausgestattet mit einem 25m-Sportbecken, einem Lehrschwimmbecken und einer Kinder-Wasserspiellandschaft, jedoch nicht mit einem Springerbecken (in Liblar vorhanden). Durch das attraktivere neue Sporthallenbad in Lechenich werden die Besucherzahlen und damit die Einnahmen aus dem öffentlichen Badebetrieb in Liblar zurückgehen. Bei diesem Szenario kann der Bedarf für Schulen und Vereine und für den öffentlichen Badebetrieb erfüllt werden.  Die zusammenfassende Wirtschaftlichkeitsbetrachtung (detaillierte Betrachtung siehe nachfolgende Seiten) ergibt über einen Betrachtungszeitraum von 10 Jahren einen Zuschussbedarf von ca. 19,6 Mio. €. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 100 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zum Szenario „5.1.3. Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades am Standort Lechenich“: Gesamtbetrachtung und Detailbetrachtungen Gesamtbetrachtung HB Liblar HB Lechenich FB Lechenich Schülertransportkosten GESAMT 1. BJ 2. BJ 3. BJ 4. BJ 5.BJ 6. BJ 7. BJ 8. BJ 9. BJ 10. BJ - 479.500 - 891.250 - 447.250 - 40.000 - 1.858.000 - 488.915 - 897.550 - 451.408 - 41.000 - 1.878.873 - 498.544 - 903.984 - 455.662 - 42.025 - 1.900.214 - 508.391 - 910.553 - 460.016 - 43.076 - 1.922.036 - 518.462 - 917.262 - 464.472 - 44.153 - 1.944.349 - 528.762 - 924.114 - 469.031 - 45.256 - 1.967.164 - 539.296 - 931.111 - 473.698 - 46.388 - 1.990.492 - 550.069 - 938.256 - 478.473 - 47.547 - 2.014.346 - 561.087 - 945.552 - 483.360 - 48.736 - 2.038.736 - 572.356 - 953.004 - 488.361 - 49.955 - 2.063.676 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 101 Gesamt - 5.245.384 - 9.212.636 - 4.671.731 - 448.135 - 19.577.886 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Hallenbad Liblar 1. BJ 2. BJ 3. BJ 4. BJ 5.BJ 6. BJ 7. BJ 8. BJ 9. BJ 10. BJ Gesamt Einnahmen Eintrittseinnahmen Sonstige Einnahmen Gesamt 160.000 16.000 176.000 164.000 16.160 180.160 168.100 16.322 184.422 172.303 16.485 188.787 176.610 16.650 193.260 181.025 16.816 197.841 185.551 16.984 202.535 190.190 17.154 207.344 194.944 17.326 212.270 199.818 17.499 217.317 1.792.541 167.395 1.959.936 Ausgaben Personalkosten Betriebsmittel Sonstige BK Gesamt 240.000 215.000 136.000 591.000 244.800 220.375 139.400 604.575 249.696 225.884 142.885 618.465 254.690 231.531 146.457 632.679 259.784 237.320 150.119 647.222 264.979 243.253 153.872 662.104 270.279 249.334 157.718 677.331 275.685 255.567 161.661 692.913 281.198 261.957 165.703 708.858 286.822 268.506 169.845 725.173 2.627.933 2.408.727 1.523.660 6.560.320 BE 1 - 415.000 - 424.415 - 434.044 - 443.891 - 453.962 - 464.262 - 474.796 - 485.569 - 496.587 - 507.856 - 4.600.384 Investition 600.000 AfA Zins - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - Gesamt - 479.500 - 488.915 - 498.544 - 508.391 - 518.462 - 528.762 - 539.296 - 550.069 - 561.087 - 572.356 - 5.245.384 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 102 375.000 270.000 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Sporthallenbad Lechenich 1. BJ 2. BJ 3. BJ 4. BJ 5.BJ 6. BJ 7. BJ 8. BJ 9. BJ 10. BJ Gesamt Einnahmen Eintrittseinnahmen Sonstige Einnahmen Gesamt 280.000 40.000 320.000 287.000 41.000 328.000 294.175 42.025 336.200 301.529 43.076 344.605 309.068 44.153 353.220 316.794 45.256 362.051 324.714 46.388 371.102 332.832 47.547 380.379 341.153 48.736 389.889 349.682 49.955 399.636 3.136.947 448.135 3.585.082 Ausgaben Personalkosten Betriebsmittel Sonstige BK Gesamt 240.000 240.000 140.000 620.000 244.800 246.000 143.500 634.300 249.696 252.150 147.088 648.934 254.690 258.454 150.765 663.908 259.784 264.915 154.534 679.233 264.979 271.538 158.397 694.915 270.279 278.326 162.357 710.962 275.685 285.285 166.416 727.385 281.198 292.417 170.576 744.191 286.822 299.727 174.841 761.390 2.627.933 2.688.812 1.568.473 6.885.218 BE 1 - 300.000 - 306.300 - 312.734 - 319.303 - 326.012 - 332.864 - 339.861 - 347.006 - 354.302 - 361.754 - 3.300.136 Investition 5.500.000 AfA Zins - 343.750 - 343.750 - 343.750 - 343.750 - 343.750 - 343.750 - 343.750 - 343.750 - 343.750 - 343.750 - 3.437.500 - 247.500 - 247.500 - 247.500 - 247.500 - 247.500 - 247.500 - 247.500 - 247.500 - 247.500 - 247.500 - 2.475.000 Gesamt - 891.250 - 897.550 - 903.984 - 910.553 - 917.262 - 924.114 - 931.111 - 938.256 - 945.552 - 953.004 - 9.212.636 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 103 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Freibad Lechenich Einnahmen Eintrittseinnahmen Sonstige Einnahmen Gesamt Ausgaben Personalkosten Betriebsmittel Sonstige BK Gesamt 1. BJ 2. BJ 3. BJ 4. BJ 5.BJ 6. BJ 7. BJ 8. BJ 9. BJ 10. BJ Gesamt 25.000 5.000 30.000 25.625 5.050 30.675 26.266 5.101 31.366 26.922 5.152 32.074 27.595 5.203 32.798 28.285 5.255 33.540 28.992 5.308 34.300 29.717 5.361 35.078 30.460 5.414 35.874 31.222 5.468 36.690 280.085 52.311 332.396 76.000 126.500 6.000 208.500 77.520 129.663 6.150 213.333 79.070 132.904 6.304 218.278 80.652 136.227 6.461 223.340 82.265 139.632 6.623 228.520 83.910 143.123 6.788 233.822 85.588 146.701 6.958 239.248 87.300 150.369 7.132 244.801 89.046 154.128 7.310 250.484 90.827 157.981 7.493 256.301 832.179 1.417.228 67.220 2.316.627 BE 1 - 178.500 - 182.658 - 186.912 - 191.266 - 195.722 - 200.281 - 204.948 - 209.723 - 214.610 - 219.611 - 1.984.231 Investition 2.500.000 AfA Zins - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 1.562.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 1.125.000 Gesamt - 447.250 - 451.408 - 455.662 - 460.016 - 464.472 - 469.031 - 473.698 - 478.473 - 483.360 - 488.361 - 4.671.731 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 104 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ 5.1.4. Optimierung mit Neubau eines Kombibades mit Saunaanlage am Standort Lechenich Dieses Szenario sieht für die einzelnen Standorte folgende Entwicklung vor: Hallenbad Liblar Minimalsanierung zur Bestandssicherung (Gesamtinvestition ca. 0,6 Mio. €) Schulhallenbad Lechenich Schließung, Neubau eines Kombibades mit Saunalandschaft am Standort Lechenich mit einem Investitionsvolumen von ca. 10,5 Mio. € Freibad Lechenich Generalsanierung und Attraktivierung (ca. 2,5 Mio. €, in den Kosten für das Kombibad enthalten) Freibad Kierdorf Aufgabe Lehrschwimmbecken Erp Aufgabe Lehrschwimmbecken Bliesheim Aufgabe Bei dieser Variante wird das Schulhallenbad Lechenich geschlossen und durch den Neubau eines Kombibades mit Saunaanlage am gleichen Standort ersetzt. Insgesamt werden zunächst 11,1 Mio. € investiert. In den Folgejahren sind weitere Attraktivierungsinvestitionen vorgesehen (insgesamt ca. 0,5 Mio. €). Der Ersatzneubau ist ausgestattet mit einem 25m-Sportbecken, einem Lehrschwimmbecken und einer Kinder-Wasserspiellandschaft, einer Gastronomie sowie einer attraktiven Saunalandschaft. Durch das attraktivere neue Kombibad in Lechenich werden die Besucherzahlen und damit die Einnahmen aus dem öffentlichen Badebetrieb in Liblar zurückgehen. Bei diesem Szenario kann der Bedarf für Schulen und Vereine und für den öffentlichen Badebetrieb erfüllt werden.  Die zusammenfassende Wirtschaftlichkeitsbetrachtung (detaillierte Betrachtung siehe nachfolgende Seiten) ergibt über einen Betrachtungszeitraum von 10 Jahren einen Zuschussbedarf von ca. 14,8 Mio. €. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 105 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zum Szenario „5.1.4. Optimierung mit Neubau eines Kombibades mit Saunaanlage am Standort Lechenich“: Gesamtbetrachtung und Detailbetrachtungen Gesamtbetrachtung 1. BJ Kombibad Lechenich - 1.303.425 Hallenbad Liblar - 496.250 Schülertransport - 40.000 Gesamt - 1.839.675 2. BJ 3. BJ 4. BJ 5.BJ 6. BJ 7. BJ 8. BJ 9. BJ 10. BJ Gesamt - 1.273.096 - 1.201.237 - 1.098.936 - 1.088.548 - 1.033.442 - 985.434 - 1.008.927 - 979.302 - 962.443 - 10.934.790 - 285.744 - 295.751 - 306.041 - 316.620 - 327.497 - 338.679 - 350.172 - 361.986 - 374.129 - 3.452.869 - 41.000 - 42.025 - 43.076 - 44.153 - 45.256 - 46.388 - 47.547 - 48.736 - 49.955 - 448.135 - 1.599.840 - 1.539.013 - 1.448.053 - 1.449.321 - 1.406.195 - 1.370.500 - 1.406.647 - 1.390.025 - 1.386.526 - 14.835.794 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 106 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Hallenbad Liblar 1. BJ 2. BJ 3. BJ 4. BJ 5.BJ 6. BJ 7. BJ 8. BJ 9. BJ 10. BJ Gesamt Einnahmen Eintrittseinnahmen Sonstige Einnahmen Gesamt 140.000 16.000 156.000 360.000 20.000 380.000 363.600 20.200 383.800 367.236 20.402 387.638 370.908 20.606 391.514 374.617 20.812 395.430 378.364 21.020 399.384 382.147 21.230 403.378 385.969 21.443 407.411 389.828 21.657 411.486 1.513.829 203.371 3.716.040 Ausgaben Personalkosten Betriebsmittel Sonstige BK Gesamt 240.000 212.750 135.000 587.750 244.800 218.069 138.375 601.244 249.696 223.520 141.834 615.051 254.690 229.108 145.380 629.179 259.784 234.836 149.015 643.635 264.979 240.707 152.740 658.427 270.279 246.725 156.559 673.562 275.685 252.893 160.473 689.050 281.198 259.215 164.484 704.898 286.822 265.696 168.597 721.114 1.326.976 1.206.473 765.564 6.523.909 BE 1 - 431.750 - 221.244 - 231.251 - 241.541 - 252.120 - 262.997 - 274.179 - 285.672 - 297.486 - 309.629 - 2.807.869 Investition 600.000 AfA Zins - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - Gesamt - 496.250 - 285.744 - 295.751 - 306.041 - 316.620 - 327.497 - 338.679 - 350.172 - 361.986 - 374.129 - 3.452.869 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 107 375.000 270.000 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Kombibad Lechenich (mit Saunaanlage) 1. BJ 2. BJ 3. BJ 4. BJ 5.BJ 6. BJ 7. BJ 8. BJ 9. BJ 10. BJ Individualgäste Freibad p.a. 30.000 30.000 30.000 30.000 30.000 30.000 30.000 30.000 30.000 30.000 Individualgäste Hallenbad p.a. 80.000 82.400 84.048 85.729 86.586 87.452 88.327 89.210 90.102 91.003 Individualgäste Sauna p.a. 25.000 27.500 30.250 31.763 33.351 35.018 36.069 37.151 37.522 37.897 2,50 2,50 2,50 2,80 2,80 2,80 3,00 Durchschnittserlös Freibad/Bes. Durchschnittserlös Hallenbad/Bes. 3,00 3,00 3,20 4,00 4,00 4,50 5,00 5,00 5,50 5,50 5,20 5,50 5,50 13,00 13,00 13,00 13,50 13,50 13,50 14,00 14,00 14,00 14,50 Gastronomieumsatz/Bes. 1,50 1,53 1,56 1,59 1,62 1,66 1,69 1,72 1,76 1,79 Solarienumsatz/Bes. (ohne Freibad) 0,10 0,10 0,10 0,11 0,11 0,11 0,11 0,11 0,12 0,12 Shoperlöse/Bes. 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Durchschnittserlös Sauna/Bes. Gesamt 75.000 75.000 75.000 84.000 84.000 84.000 90.000 90.000 90.000 96.000 843.000 320.000 329.600 378.216 428.645 432.931 480.987 485.796 463.891 495.561 500.517 4.316.144 Eintrittserlöse Sauna 325.000 357.500 393.250 428.794 450.233 472.745 504.962 520.111 525.312 549.514 4.527.420 Gastronomie 202.500 214.047 225.191 234.779 243.445 252.509 260.811 269.414 277.023 284.851 2.464.570 Solarien 10.500 11.210 11.892 12.468 12.982 13.522 14.009 14.515 14.953 15.405 131.456 Schulen und Vereine 30.000 30.750 31.519 32.307 33.114 33.942 34.791 35.661 36.552 37.466 336.101 Shop 20.250 21.405 22.519 23.478 24.344 25.251 26.081 26.941 27.702 28.485 246.457 983.250 1.039.512 1.137.587 1.244.470 1.281.051 1.362.956 1.416.451 1.420.533 1.467.103 1.512.237 12.865.149 Eintrittserlöse Freibad Eintrittserlöse Hallenbad Umsatzerlöse gesamt © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 108 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt 1. BJ Wareneinsatz Gastronomie 32% 2. BJ 64.800 Wareneinsatz Shop 50 % Personalkosten Strom Wärmeenergie 3. BJ 68.495 ■ 4. BJ 72.061 5.BJ 75.129 6. BJ 77.902 7. BJ 80.803 83.460 8. BJ 9. BJ 86.212 88.647 10. BJ 91.152 Gesamt 788.663 10.125 10.702 11.260 11.739 12.172 12.625 13.041 13.471 13.851 14.243 123.229 360.000 367.200 374.544 382.035 389.676 397.469 405.418 413.527 421.797 430.233 3.941.900 95.000 96.900 98.838 100.815 102.831 104.888 106.985 109.125 111.308 113.534 1.040.223 300.000 306.000 312.120 318.362 324.730 331.224 337.849 344.606 351.498 358.528 3.284.916 Wasser/Abwasser 98.000 99.960 101.959 103.998 106.078 108.200 110.364 112.571 114.823 117.119 1.073.073 Reparaturen/Instandhaltung 10.000 10.200 10.404 10.612 10.824 11.041 11.262 11.487 11.717 11.951 109.497 Betriebsmittel und Laborunters. 25.000 25.500 26.010 26.530 27.061 27.602 28.154 28.717 29.291 29.877 273.743 Fremdkosten Reinigung 40.000 40.800 41.616 42.448 43.297 44.163 45.046 45.947 46.866 47.804 437.989 Versicherungen und Beiträge 15.000 15.300 15.606 15.918 16.236 16.561 16.892 17.230 17.575 17.926 164.246 Verwaltungskosten 20.000 20.400 20.808 21.224 21.649 22.082 22.523 22.974 23.433 23.902 218.994 Marketing 50.000 51.000 52.020 53.060 54.122 55.204 56.308 57.434 58.583 59.755 547.486 Kfz-Kosten 10.000 10.200 10.404 10.612 10.824 11.041 11.262 11.487 11.717 11.951 109.497 Beratungskosten 10.000 10.200 10.404 10.612 10.824 11.041 11.262 11.487 11.717 11.951 109.497 Sonstiges 50.000 51.000 52.020 53.060 54.122 55.204 56.308 57.434 58.583 59.755 547.486 1.157.925 1.183.857 1.210.074 1.236.156 1.262.349 1.289.148 1.316.134 1.343.710 1.371.406 1.399.680 12.770.439 72.487 8.314 18.702 73.808 100.316 76.823 95.698 112.557 94.710 Kosten gesamt BE 1 - 174.675 - 144.346 - AfA - 656.250 - 656.250 - 656.250 - 656.250 - 656.250 - 656.250 - 656.250 - 656.250 - 656.250 - 656.250 - 6.562.500 Zins - 472.500 - 472.500 - 472.500 - 472.500 - 472.500 - 472.500 - 472.500 - 472.500 - 472.500 - 472.500 - 4.725.000 Investition 10.500.000 Zins Attraktivierungen - - - 9.000 9.000 9.000 18.000 18.000 22.500 22.500 108.000 AfA Attraktivierungen - - - 12.500 12.500 12.500 25.000 25.000 31.250 31.250 150.000 979.302 - 962.443 - 10.934.790 Gesamt - 1.303.425 - 1.273.096 - 1.201.237 - 1.098.936 - 1.088.548 - 1.033.442 - © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 109 985.434 - 1.008.927 - Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ 5.1.5. Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades an einem neuen Standort Dieses Szenario sieht für die einzelnen Standorte folgende Entwicklung vor: Hallenbad Liblar Schließung, Neubau eines Sporthallenbades an einem zentralen Standort mit einem Investitionsvolumen von ca. 7,5 Mio. € Schulhallenbad Lechenich Schließung Freibad Lechenich Generalsanierung mit Folienverkleidung der Becken ca. 2,5 Mio. € Freibad Kierdorf Aufgabe Lehrschwimmbecken Erp Aufgabe Lehrschwimmbecken Bliesheim Aufgabe Bei dieser Variante wird das Hallenbad Liblar geschlossen und durch den Neubau eines Sporthallenbades an einem zentralen, neuen Standort ersetzt. Insgesamt werden 10 Mio. € investiert. Der Ersatzneubau ist ausgestattet mit einem teilbaren 50m-Sportbecken, einem Lehrschwimmbecken und einer Kinder-Wasserspiellandschaft. Bei diesem Szenario kann der Bedarf für Schulen und Vereine und für den öffentlichen Badebetrieb erfüllt werden.  Die zusammenfassende Wirtschaftlichkeitsbetrachtung (detaillierte Betrachtung siehe nachfolgende Seiten) ergibt über einen Betrachtungszeitraum von 10 Jahren einen Zuschussbedarf von ca. 19,6 Mio. €. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 110 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zum Szenario „5.1.5. Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades an einem neuen Standort“: Gesamtbetrachtung und Detailbetrachtungen Gesamtbetrachtung 1. BJ 2. BJ 3. BJ 4. BJ 5.BJ 6. BJ 7. BJ 8. BJ 9. BJ 10. BJ Gesamt Neubau Hallenbad - 1.578.750 - 1.472.124 - 1.439.887 - 1.458.549 - 1.477.617 - 1.444.550 - 1.463.932 - 1.483.740 - 1.503.984 - 1.524.673 - 14.847.806 FB Lechenich - 457.250 - 424.083 - 428.448 - 432.924 - 437.513 - 442.217 - 447.039 - 451.983 - 457.051 - 462.246 - 4.440.754 Schülertransportkosten - 25.000 - 25.625 - 26.266 - 26.922 - 27.595 - 28.285 - 28.992 - 29.717 - 30.460 - 31.222 - GESAMT - 2.061.000 - 1.921.832 - 1.894.601 - 1.918.395 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 111 - 1.942.726 - 1.915.052 - 1.939.963 - 1.965.440 - 1.991.495 - 2.018.141 280.085 - 19.568.644 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Freibad Lechenich Einnahmen Eintrittseinnahmen Sonstige Einnahmen Gesamt Ausgaben Personalkosten Betriebsmittel Sonstige Gesamt 1. BJ 2. BJ 3. BJ 4. BJ 5.BJ 6. BJ 7. BJ 8. BJ 9. BJ 10. BJ Gesamt 50.000 5.000 55.000 50.000 8.000 58.000 50.500 8.080 58.580 51.005 8.161 59.166 51.515 8.242 59.757 52.030 8.325 60.355 52.551 8.408 60.959 53.076 8.492 61.568 53.607 8.577 62.184 54.143 8.663 62.806 518.427 79.948 598.375 76.000 126.500 6.000 208.500 77.520 129.663 6.150 213.333 79.070 132.904 6.304 218.278 80.652 136.227 6.461 223.340 82.265 139.632 6.623 228.520 83.910 143.123 6.788 233.821 85.588 146.701 6.958 239.247 87.300 150.369 7.132 244.801 89.046 154.128 7.310 250.484 90.827 157.981 7.493 256.301 832.178 1.417.228 67.219 2.316.625 BE 1 - 188.500 - 155.333 - 159.698 - 164.174 - 168.763 - 173.467 - 178.289 - 183.233 - 188.301 - 193.496 - 1.753.254 Investition 2.500.000 AfA Zins - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 1.562.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 1.125.000 Gesamt - 457.250 - 424.083 - 428.448 - 432.924 - 437.513 - 442.217 - 447.039 - 451.983 - 457.051 - 462.246 - 4.440.754 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 112 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Neubau Sporthallenbad 1. BJ Individualgäste Hallenbad p.a. 2. BJ 3. BJ 4. BJ 5.BJ 6. BJ 7. BJ 8. BJ 9. BJ 10. BJ Gesamt 100.000 101.000 102.010 103.030 104.060 105.101 106.152 107.214 108.286 109.369 Durchschnittserlös Hallenbad/Bes. 3,00 3,00 3,50 3,50 3,50 4,00 4,00 4,00 4,00 4,00 Shoperlöse/Bes. 0,15 0,15 0,16 0,16 0,16 0,17 0,17 0,17 0,18 0,18 300.000 303.000 357.035 360.605 364.211 420.404 424.608 428.854 433.143 437.474 3.829.335 15.000 15.453 15.920 16.400 16.896 17.406 17.932 18.473 19.031 19.606 172.117 315.000 318.453 372.955 377.006 381.107 437.810 442.540 447.327 452.174 457.080 4.001.451 Eintrittserlöse Hallenbad Shop Umsatzerlöse gesamt © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 113 1.046.221 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt 1. BJ Wareneinsatz Shop 50 % 2. BJ ■ 3. BJ 4. BJ 5.BJ 6. BJ 7. BJ 8. BJ 9. BJ 10. BJ Gesamt 7.500 7.727 7.960 8.200 8.448 8.703 8.966 9.237 9.516 9.803 86.058 Personalkosten 340.000 346.800 353.736 360.811 368.027 375.387 382.895 390.553 398.364 406.331 3.722.905 Strom 110.000 112.200 114.444 116.733 119.068 121.449 123.878 126.355 128.883 131.460 1.204.469 Wärmeenergie 320.000 326.400 332.928 339.587 346.378 353.306 360.372 367.579 374.931 382.430 3.503.911 Wasser/Abwasser 120.000 122.400 124.848 127.345 129.892 132.490 135.139 137.842 140.599 143.411 1.313.967 Reparaturen/Instandhaltung 14.000 14.280 14.566 14.857 15.154 15.457 15.766 16.082 16.403 16.731 153.296 Betriebsmittel und Laborunters. 25.000 25.500 26.010 26.530 27.061 27.602 28.154 28.717 29.291 29.877 273.743 Fremdkosten Reinigung 42.000 42.840 43.697 44.571 45.462 46.371 47.299 48.245 49.210 50.194 459.888 Versicherungen und Beiträge 12.000 12.240 12.485 12.734 12.989 13.249 13.514 13.784 14.060 14.341 131.397 Verwaltungskosten 16.000 16.320 16.646 16.979 17.319 17.665 18.019 18.379 18.747 19.121 175.196 Marketing 20.000 20.400 20.808 21.224 21.649 22.082 22.523 22.974 23.433 23.902 218.994 Kfz-Kosten 10.000 10.200 10.404 10.612 10.824 11.041 11.262 11.487 11.717 11.951 109.497 1.000 1.020 1.040 1.061 1.082 1.104 1.126 1.149 1.172 1.195 10.950 50.000 51.000 52.020 53.060 54.122 55.204 56.308 57.434 58.583 59.755 547.486 1.087.500 1.109.327 1.131.592 1.154.305 1.177.475 1.201.110 1.225.221 1.249.817 1.274.908 1.300.503 11.911.757 Beratungskosten Sonstiges Kosten gesamt BE 1 - 772.500 - 790.874 - 758.637 - 777.299 - 796.367 - 763.300 - 782.682 - 802.490 - 822.734 - 843.423 - 7.910.306 Investition 5.500.000 AfA - 468.750 - 343.750 - 343.750 - 343.750 - 343.750 - 343.750 - 343.750 - 343.750 - 343.750 - 343.750 - 3.562.500 AfA - 337.500 - 337.500 - 337.500 - 337.500 - 337.500 - 337.500 - 337.500 - 337.500 - 337.500 - 337.500 - 3.375.000 Gesamt - 1.578.750 - 1.472.124 - 1.439.887 - 1.458.549 - 1.477.617 - 1.444.550 - 1.463.932 - 1.483.740 - 1.503.984 - 1.524.673 - 14.847.806 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 114 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ 5.1.6. Optimierung mit Neubau eines Freizeitbades an einem neuen Standort Dieses Szenario sieht für die einzelnen Standorte folgende Entwicklung vor: Hallenbad Liblar Schließung, Neubau eines Freizeitbades mit Freibad und Saunaanlage an einem zentralen Standort mit einem Investitionsvolumen von ca. 18 Mio. € Schulhallenbad Lechenich Schließung Freibad Lechenich Schließung Freibad Kierdorf Aufgabe Lehrschwimmbecken Erp Aufgabe Lehrschwimmbecken Bliesheim Aufgabe Bei dieser Variante werden alle Bäder geschlossen und durch einen zentralen Neubau eines Freizeitbades mit Saunaanlage und Freibad ersetzt. Dieses Freizeitbad ist ausgestattet mit: 1. Freibad  Sportschwimmbecken mit 50m-Bahnen  Sprungbecken  Nichtschwimmerbecken mit Breitrutsche  Kinder-Wasserspiellandschaft 2. Familien-Freizeitbad  Sportbecken 25 m, 6 Bahnen, WF 400 m2,  Lehrschwimm- und Kursbecken, WF 160 m2,  Erlebnisbecken, WF 200 m2  Kinder-Wasserspielbereich mit Planschbecken, WF 80 m2,  Warm-Außenbecken WF 15-200 m2, nach Möglichkeit als Solebecken,  Whirlpool, WF 30 m2,  Textil-Dampfbad  1-2 Röhrenrutschen 3. Sauna  Aufgusssauna innen 40 Plätze © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 115 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt         ■ Sanarium innen 20 Plätze Dampfbad innen 20 Plätze Themensauna innen 20 Plätze Whirlpool Ruhebereiche/Ruheräume Aufgusssauna außen (Kelo-Blockhaus o. ä.) 60 Plätze Saunagarten mit Tauch- und Bewegungsbecken Massage/Beauty/Wellness 100 m2 4. Gastronomie  interne Gastronomie 50 Plätze (Freeflow)  externe Gastronomie 40 Plätze (Bedienung)  Freibadgastronomie (SB-Terrasse) 50 Plätze  Saunagastronomie 40 Plätze (Bedienung) 5. Nebenräume  Foyer  Verwaltung und Personalräume  Umkleidebereich  30 Wechselkabinen  2 Sammelumkleiden  6 Familien/Behindertenumkleiden  1.100 Schränke ganzjährig  1.000 Schränke Freibad  Sanitärbereich  Technikräume Vorstehendes Raum- und Angebotsprogramm ist selbstverständlich modifizierbar. Die Ausrichtung des Angebots sollte stärker in Richtung Gesundheit und Wellness gehen als in Richtung Freizeit und Spaß. Bei diesem Szenario kann der Bedarf für Schulen und Vereine und für den öffentlichen Badebetrieb nur bedingt erfüllt werden!  Die zusammenfassende Wirtschaftlichkeitsbetrachtung (detaillierte Betrachtung siehe nachfolgende Seiten) ergibt über einen Betrachtungszeitraum von 10 Jahren einen Zuschussbedarf von ca. 20,9 Mio. €. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 116 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zum Szenario „5.1.6. Optimierung mit Neubau eines Freizeitbades an einem neuen Standort“: Gesamtbetrachtung Gesamtbetrachtung 1. BJ Individualgäste Freibad p.a. 2. BJ 3. BJ 4. BJ 5.BJ 6. BJ 7. BJ 8. BJ 9. BJ 10. BJ Gesamt 30.000 30.300 30.603 30.909 31.218 31.530 31.846 32.164 32.486 32.811 313.866 110.000 111.100 112.211 113.333 114.466 115.611 116.767 117.935 119.114 120.305 1.150.843 30.000 33.000 36.300 36.663 37.030 37.400 37.774 38.152 38.533 38.919 363.770 Durchschnittserlös Freibad/Bes. 2,50 2,50 2,50 2,70 2,70 2,70 2,90 2,90 2,90 3,10 Durchschnittserlös Hallenbad/Bes. 6,00 6,00 6,00 6,50 6,50 7,00 7,00 7,50 7,50 8,00 13,00 13,00 13,00 13,50 13,50 13,50 14,00 14,00 14,00 14,50 Gastronomieumsatz/Bes. 1,50 1,53 1,56 1,59 1,62 1,66 1,69 1,72 1,76 1,79 Solarienumsatz/Bes. 0,10 0,10 0,10 0,11 0,11 0,11 0,11 0,11 0,12 0,12 - - - - - - - - - - 0,15 0,15 0,16 0,16 0,16 0,17 0,17 0,17 0,18 0,18 Individualgäste Hallenbad p.a. Individualgäste Sauna p.a. Durchschnittserlös Sauna/Bes. Shoperlöse/Bes. Eintrittserlöse Freibad - 75.000 75.750 76.508 83.454 84.289 85.132 92.352 93.276 94.209 101.713 861.682 Eintrittserlöse Hallenbad 660.000 666.600 673.266 736.665 744.032 809.278 817.371 884.512 893.357 962.443 7.847.523 Eintrittserlöse Sauna 390.000 429.000 471.900 494.951 499.900 504.899 528.835 534.123 539.465 564.318 4.957.391 Gastronomie 255.000 266.832 279.525 287.967 296.664 305.623 314.853 324.361 334.157 344.248 3.009.230 14.000 14.698 15.451 15.918 16.398 16.894 17.404 17.929 18.471 19.029 166.192 Solarien Anwendungen Shop Umsatzerlöse gesamt - - - - - - - - - - - 25.500 26.683 27.953 28.797 29.666 30.562 31.485 32.436 33.416 34.425 300.923 1.419.500 1.479.563 1.544.602 1.647.751 1.670.949 1.752.387 1.802.299 1.886.637 1.913.073 2.026.176 17.142.940 © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 117 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt 1. BJ 2. BJ ■ 3. BJ 4. BJ 5.BJ 6. BJ 7. BJ 8. BJ 9. BJ 10. BJ Gesamt Wareneinsatz Gastronomie 32% 81.600 85.386 89.448 92.149 94.932 97.799 100.753 103.796 106.930 110.159 Wareneinsatz Shop 50 % 12.750 13.342 13.976 14.398 14.833 15.281 15.743 16.218 16.708 17.212 150.461 Personalkosten 580.000 591.600 603.432 615.501 627.811 640.367 653.174 666.238 679.562 693.154 6.350.838 Strom 120.000 122.400 124.848 127.345 129.892 132.490 135.139 137.842 140.599 143.411 1.313.967 Wärmeenergie 400.000 408.000 416.160 424.483 432.973 441.632 450.465 459.474 468.664 478.037 4.379.888 Wasser/Abwasser 120.000 122.400 124.848 127.345 129.892 132.490 135.139 137.842 140.599 143.411 1.313.967 Sole - - - - - - - - - 962.954 - - Reparaturen/Instandhaltung 15.000 15.300 15.606 15.918 16.236 16.561 16.892 17.230 17.575 17.926 164.246 Betriebsmittel und Laborunters. 30.000 30.600 31.212 31.836 32.473 33.122 33.785 34.461 35.150 35.853 328.492 Fremdkosten Reinigung 60.000 61.200 62.424 63.672 64.946 66.245 67.570 68.921 70.300 71.706 656.983 Versicherungen und Beiträge 18.000 18.360 18.727 19.102 19.484 19.873 20.271 20.676 21.090 21.512 197.095 Verwaltungskosten 18.000 18.360 18.727 19.102 19.484 19.873 20.271 20.676 21.090 21.512 197.095 Marketing 100.000 102.000 104.040 106.121 108.243 110.408 112.616 114.869 117.166 119.509 1.094.972 Kfz-Kosten 10.000 10.200 10.404 10.612 10.824 11.041 11.262 11.487 11.717 11.951 109.497 Beratungskosten 10.000 10.200 10.404 10.612 10.824 11.041 11.262 11.487 11.717 11.951 109.497 120.000 122.400 124.848 127.345 129.892 132.490 135.139 137.842 140.599 143.411 1.313.967 1.695.350 1.731.748 1.769.105 1.805.542 1.842.739 1.880.714 1.919.482 1.959.059 1.999.465 2.040.715 18.643.918 Sonstiges (inkl. Schülertransport Kosten gesamt - 1.500.978 AfA - 1.125.000 - 1.125.000 - 1.125.000 - 1.125.000 - 1.125.000 - 1.125.000 - 1.125.000 - 1.125.000 - 1.125.000 - 1.125.000 - 11.250.000 Zins - - 8.100.000 Gesamt - 2.210.850 - 2.187.184 - 2.159.502 - 2.092.790 - 2.106.790 - 2.063.326 - 2.052.182 - 2.007.422 - 2.021.391 - 1.949.539 - 20.850.978 BE 1 - 275.850 - 252.184 - 224.502 - 157.790 - 171.790 - 128.326 - 117.182 - 72.422 - 86.391 - 14.539 Investition 18.000.000 810.000 - 810.000 - 810.000 - © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 118 810.000 - 810.000 - 810.000 - 810.000 - 810.000 - 810.000 - 810.000 Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt 6. ■ FAZIT UND EMPFEHLUNG Zusammenfassend ergibt sich bei einem Vergleich der sechs verschiedenen Entwicklungsszenarien folgendes Bild: Tab.: Gegenüberstellung der Entwicklungsszenarien Szenario 5.1.1. Optimierung im Bestand unter Beibehaltung aller Standorte 5.1.2. Optimierung im Bestand mit Aufgabe von Standorten 5.1.3. Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades am Standort Lechenich Wie hoch ist der Mindestinvestitionsbedarf? Wie hoch ist der Zuschussbedarf auf 10 Jahre gerechnet? Ist das Schul- und Vereinsschwimmen im bisherigen Umfang gesichert? Erfolgt eine Optimierung des Angebots unter Marktgesichtspunkten? 7,4 Mio. € 17,3 Mio. € ja nein gering 5,0 Mio. € 12,0 Mio. € ja nein gering 5,5 Mio. € 19,6 Mio. € ja bedingt gering © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 119 Wie ist das Betreiberrisiko zu bewerten? Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt Szenario 5.1.4. Optimierung mit Neubau eines Kombibades am Standort Lechenich 5.1.5. Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades an einem neuen Standort 5.1.6. Optimierung mit Neubau eines Freizeitbades an einem neuen Standort Wie hoch ist der Mindestinvestitionsbedarf? ■ Wie hoch ist der Zuschussbedarf auf 10 Jahre gerechnet? Ist das Schul- und Vereinsschwimmen im bisherigen Umfang gesichert? Erfolgt eine Optimierung des Angebots unter Marktgesichtspunkten? 11,1 Mio. € 14,8 Mio. € ja ja mittel 10,0 Mio. € 19,6 Mio. € ja nein gering 18,0 Mio. € 20,9 Mio. € bedingt ja sehr hoch © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 120 Wie ist das Betreiberrisiko zu bewerten? Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt ■ Unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist eine Bestandsoptimierung der Erftstadter Bäder mit der Aufgabe einzelner Standorte die empfehlenswerte Lösung, da sie den kommunalen Haushalt am geringsten belasten wird (sieht man einmal von der radikalen Lösung der Schließung sämtlicher Bäder ab, bei der jedoch die kommunale Daseinsvorsorge nicht mehr erfüllt wird). An zweiter Stelle steht die Errichtung eines Kombibades am Standort Lechenich als Ersatzneubau für die dortige Sportschwimmhalle. Dieses Kombibad sieht aus wirtschaftlichen Erwägungen eine gewisse freizeit- und erlebnisorientierte Gestaltung des Angebots und die Errichtung einer Saunalandschaft als Profitcenter vor. Bei der Errichtung eines reinen Sporthallenbades als Ersatzneubau an diesem Standort ist durch die geringeren Einnahmeerwartungen die Belastung des kommunalen Haushaltes höher als bei der Kombibadlösung. Von der Errichtung eines Freizeitbades als zentralem Bäderangebot in Erftstadt ist aufgrund des mit den hohen Investitionskosten verbundenen Betreiberrisikos abzuraten. Auch eine Konservierung des Status quo und damit eines nicht wirklich nachfragegerechten Bäderangebotes bringt immerhin noch jährliche Belastungen in Höhe von ca. 1,7 Mio. € mit sich! Ein aus unserer Sicht tragfähiger Kompromiss aus einer Reduzierung der derzeitigen Belastung und einer Verbesserung des kommunalen Bäderangebots stellt somit Variante 5.1.4. „Optimierung mit Neubau eines Kombibades am Standort Lechenich“ dar, die wir daher zur Umsetzung empfehlen. © con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 121