Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
5,1 MB
Datum
25.03.2010
Erstellt
26.03.10, 07:18
Aktualisiert
26.03.10, 07:18
Stichworte
Inhalt der Datei
ENTWICKLUNGSPERSPEKTIVEN
FÜR DIE STADT ERFTSTADT
pro GmbH
con
Kommunalberatung
Breite Gasse 38
90402 Nürnberg
Tel. (0911) 20 29 285
Fax (0911) 20 29 286
con.pro@t-online.de
www.conpro-gmbh.com
DER
BÄDERLANDSCHAFT
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Dieses Gutachten wurde nach bestem Wissen und Gewissen erstellt.
Alle Zahlenwerte beruhen auf den uns zur Verfügung gestellten Unterlagen und auf eigener Recherche. Prognosen sind als hypothetische Annahmen zu verstehen. Sie können sich in Abhängigkeit von
grundsätzlichen, nicht oder nur bedingt beeinflussbaren Variablen
wie der möglichen Veränderung wirtschaftlicher, gesellschaftlicher
und politischer Rahmenbedingungen auf die zu untersuchenden Gegebenheiten auswirken und in der Folge eine neue Einschätzung der
Situation nach sich ziehen.
Unser Dank gilt unserer Auftraggeberin und allen Personen, die uns
bei der Erstellung dieses Gutachtens mit Rat und Tat unterstützt haben.
Auftraggeberin:
Eigenbetrieb Immobilienwirtschaft
Holzdamm 10
D-50374 Erftstadt
Tel. (02235) 409-417
Fax (02235) 409-521
immobilienwirtschaft@erftstadt.de
Auftragnehmerin:
con
pro GmbH Kommunalberatung
Breite Gasse 38
90402 Nürnberg
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Stand:
28. Juli 2009
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 2
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
INHALTSVERZEICHNIS
Seite
Vorwort und Definition der Aufgabenstellung
006
1.
Situationsanalyse
011
1.1.
Ist-Analyse der Standorte
011
1.1.1. Bewertung des Makrostandorts Erftstadt
011
1.1.2. Bewertung der Mikrostandorte
013
Hallenbad Liblar
Hallenbad Lechenich
Freibad Lechenich
Freibad Kierdorf
Lehrschwimmbecken Erp
Lehrschwimmbecken Bliesheim
(Strandbad Liblarer See)
015
020
024
028
030
033
036
1.1.3. Investitionsbedarf für Sanierungen
037
1.1.4. Zusammenfassende Bewertung
039
1.2.
Organisationsstruktur des Bäderbetriebs in Erftstadt 041
1.2.1. Öffnungszeiten und Eintrittspreise
041
1.2.2. Betriebsorganisation
046
1.2.3. Personaleinsatz
048
1.2.4. Vermarktung
050
1.2.5. Zusammenfassende Bewertung
051
1.3.
052
Wirtschaftlichkeit
1.3.1. Besucherentwicklung, Besucherstruktur
und Einnahmesituation
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 3
052
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
1.3.2. Kostenstruktur und Ergebnis
056
2.
Marktanalyse
058
2.1.
Potentialanalyse
059
2.1.1. Lokales und regionales Besucherpotential
(Primärmarkt) für den öffentlichen Badebetrieb
059
2.1.2. Besucherpotential aus dem Sekundärmarkt
(Übernachtungstourismus) für den
öffentlichen Badebetrieb
063
2.1.3. Nutzerpotential Schulen und Vereine
064
2.2.
Konkurrenzanalyse
066
2.3.
Relevante Marktentwicklungen
068
2.3.1. Demographische Entwicklungen als Basis relevanter 068
Marktentwicklungen
2.3.2. Grundlegende Entwicklungen in der deutschen
Bäderlandschaft
071
3.
Benchmark
073
4.
Entwicklungspotentiale
076
4.1.
Alte und neue Zielgruppenpotentiale
076
4.2.
Optimierungspotentiale im Bestand
079
4.3.
Neue Angebotssegmente
081
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 4
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
5.
Konzept für ein zukünftiges Bäderangebot
in Erftstadt
084
5.1.
Entwicklungsszenarien
(mit Investitionskostenschätzung und
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung)
084
5.1.1. Optimierung im Bestand unter Beibehaltung aller
Standorte
087
5.1.2. Optimierung im Bestand mit Aufgabe von
Standorten
095
5.1.3. Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades
am Standort Lechenich
100
5.1.4. Optimierung mit Neubau eines Kombibades
am Standort Lechenich
105
5.1.5. Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades
an einem neuen Standort
110
5.1.6. Optimierung mit Neubau eines Freizeitbades
an einem neuen Standort
115
6.
119
Fazit und Empfehlung
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 5
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
VORWORT UND DEFINITION DER AUFGABENSTELLUNG
Bei einer ehrlichen Bewertung der Situation der kommunalen Bäder
in Deutschland zeigt sich heute fast durchgängig ein Zuschussbedarf, der von den Städten und Gemeinden nicht immer so offen
kommuniziert wird. Am besten schneiden neben großen solitären
Anlagen (Freizeitbäder und Thermen) mit einem starken Einzugsgebiet und fehlender Konkurrenz die gesundheitsorientierten Kurbäder
und Thermen ab. Bäderanlagen, die nicht nur ein positives operative
Betriebsergebnis aufweisen, sondern darüber hinaus auch noch die
Abschreibungen erwirtschaften, sind jedoch die Ausnahme von der
Regel.
Bäderangebote wie Freibäder, Sporthallenbäder und Lehrschwimmbecken, die zur „klassischen“ Daseinsvorsorge gezählt werden, erreichen je nach Witterung und daraus resultierender Nachfrage Kostendeckungsgrade zwischen 25,9 und 36 % (Sporthallenbäder) und
15,2 bis 41 % (Freibäder)1, bezogen auf die reinen Betriebskosten
vor AfA. Die wirtschaftliche Situation der Bäder hat sich in den vergangenen Jahren noch einmal verschlechtert. Die Gründe hierfür
liegen auf der Hand:
gestiegene Kosten vor allem im Bereich Energie, Wasser und Abwasser und bei den Personalaufwendungen,
rückläufige Nachfrage durch eine stetig wachsende Konkurrenz
durch andere Bäder- und Freizeitangebote,
nachlassendes Besucherinteresse als Reaktion auf veraltete, nicht
mehr nachfragegerechte Angebotsstrukturen und einen sichtbaren
Sanierungs- und Modernisierungsbedarf.
Nicht wenige kommunale Bäderbetriebe reagierten auf den wachsenden Kostendruck durch eine Reduzierung ihrer Angebote und ein
Ausschöpfen aller Einsparpotentiale bis hin zu einem Punkt, da die
Bäder von den Besuchern nicht mehr als attraktiv empfunden werden
und der aufgetretene Sanierungsstau nur noch mit radikalen Maßnahmen bis hin zur Schließung bzw. zum Ersatzneubau beseitigt
1
Aus Erhebungen der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen / Bundesfachverband öffentlicher Bäder im Rahmen des alljährlichen Überörtlichen Betriebsvergleichs und des Arbeitskreises Bäder im Verband kommunaler Unternehmen
(VKU). Datenreihe 2001-2008. Für 2009 prognostiziert der VKU einen Kostendeckungsgrad von 27,8% bei Sporthallenbädern und 23,8 % bei Freibädern. Der
Kostendeckungsgrad von 41 % bei Freibädern wurde im „Jahrhundertsommer“
2003 erzielt und ist als atypischer „Ausreißer“ zu betrachten.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 6
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
werden kann. Experten schätzen den Sanierungsstau aller deutschen Bäder inzwischen auf bis zu 8 Milliarden €! Gleichzeitig ist in
den vergangenen Jahren durch die flächendeckende Neuerrichtung
von Freizeitbädern und Thermen mit einem überregionalen Einzugsgebiet eine Überversorgung entstanden, die sich negativ auf die Besucherzahlen bestehender Anlagen auswirkte und deren Wirtschaftlichkeit verschlechterte. So steht man in Deutschland vor dem Phänomen, dass zwar das allgemeine Interesse am Baden als Freizeitgestaltung in den letzten Jahrzehnten gestiegen ist (bei weiterhin
positiven Prognosen), die Wirtschaftlichkeit der Bäder jedoch durch
den wachsenden Konkurrenzdruck sich verschlechtert hat.
Insgesamt gibt es in Deutschland rund 7.600 funktionale Hallen- und
Freibäder mit öffentlichem Badebetrieb bzw. Schul- und Vereinsschwimmen. Damit hat die Bundesrepublik Deutschland weltweit die
höchste Bäderdichte aufzuweisen. Teilweise sind die Anlagen bereits
30 bzw. 40 Jahre und älter und sind in der Vergangenheit nie wirklich
generalsaniert worden.
Die Stadt Erftstadt im Rhein-Erft-Kreis mit ca. 52.000 Einwohnern
bildet mit ihrem Bäderangebot die Gesamtsituation in der Bundesrepublik Deutschland ab. Sie verfügt derzeit über ein Hallenbad im
Ortsteil Liblar, zwei Freibäder in den Ortsteilen Kierdorf und Lechenich und drei Lehrschwimmbecken in Bliesheim, Erp und Lechenich.
In allen genannten Anlagen ist ein Sanierungsstau aufgetreten, der
unter Berücksichtigung der Haushaltslage der Stadt Anlass gibt, über
eine grundlegende Neugestaltung der Erftstadter Bäderlandschaft
nachzudenken. Daher wurde die con.pro GmbH Kommunalberatung
mit Sitz in Nürnberg, die auf die Themenbereiche Bäder- und Freizeitanlagen spezialisiert ist, beauftragt, in einer Studie eine Perspektive für die Erftstadter Bäderlandschaft zu entwickeln. Ziel der Machbarkeitsstudie ist es, eine realistische und marktorientierte Entwicklungsprognose für die Erftstadter Bäder aufzuzeigen und durch Anwendung einer Szenarientechnik eine Entscheidung über die zukünftige Gestaltung des Bäderangebots in Erftstadt auf nachvollziehbaren Überlegungen und Annahmen basieren zu lassen.
Basis für die Überlegungen stellen folgende Unterlagen dar:
Gutachten zur Bädersituation in Erftstadt, erarbeitet von GSF
Planungsgesellschaft für Sport- und Freizeitbauten mbH aus
Hamm vom 6. 7. 2007,
Stellungnahme des Stadtsportverbandes Erftstadt zum genannten Gutachten vom 24. 07. 2007,
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 7
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Protokolle der Beratungen im Sportausschuss sowie im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Betriebsausschuss Immobilienwirtschaft vom 06. 08. 2007, 12. 02. 2008, 22. 10. 2008 und
6.11. 2008,
Kostenermittlung der technischen Unterhaltung und Sanierung
von 1998-2008,
Liste der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke, Betriebszweig Bäder,
Statistiken der Besucherentwicklungen für die einzelnen Standorte (soweit dort ein öffentlicher Badebetrieb stattfindet) für die Jahre 1997 bis 2008,
Jahresabschlüsse der Stadtwerke Erftstadt- Betriebszweige Freibäder und Hallenbäder für die Jahre 2006 und 2007 bzw. Summen-Salden-Listen der Bäderbetriebe aus dem Jahr 2008,
Belegungspläne der einzelnen Bäder für den Schul- und Vereinssport,
Vorschlag zur Attraktivitätssteigerung im Hallenbad Liblar von
Böttger Architekten BDA, Köln, vom Mai 2000,
Planungsstudie zur Modernisierung des Freibades in Lechenich
vom Ingenieurbüro Möller + Meyer, Gotha, vom Februar 2008,
Kostenschätzung des Landschaftsarchitekten Horst Victor Calles,
Köln (Lövenich), zur Modernisierung des Freibades im Stadtteil
Kierdorf vom November 19892,
Ermittlungen des Planteams Ruhr, Gelsenkirchen, zur Sanierung
und Modernisierung der Lehrschwimmbecken der Erich-KästnerGrundschule im Stadtteil Bliesheim, der Janusz-Korczak-Schule
im Stadtteil Erp und des Schulzentrums Lechenich, vom August
2008.
Darüber hinaus fanden mehrere Vor-Ort-Termine zur Inaugenscheinnahme der zu untersuchenden Standorte statt.
2
Kostenschätzungen und Analyseergebnisse aus den vorliegenden Gutachten
wurden nur dann übernommen, wenn sie hinreichend aktuell waren und den Status
quo erfassten.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 8
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Im Rahmen der Machbarkeitsstudie „Entwicklungsperspektiven der
kommunalen Bäderlandschaft“ sollen Aussagen zu folgenden Aspekten getroffen werden:
Der tatsächliche Bedarf für öffentliches Schwimmen sowie für
Schul- und Vereinsschwimmen in Erftstadt,
das noch nicht erschlossene Marktpotential für ein zentrales Bäderangebot in Erftstadt unter Berücksichtigung des Einzugsgebiets (differenziert nach Primär- und Sekundärmarkt und Anfahrtsdistanzen, bezogen auf die jeweiligen Angebotssegmente)
und der Konkurrenzsituation im Einzugsgebiet,
ein Benchmark (Vergleich mit den Mitbewerbern) der bestehenden Bäderangebote und eines möglichen neuen Angebots,
die Definition des Umfangs und der Struktur eines nachfragegerechten Bäderangebots in Erftstadt,
eine Einschätzung, welche Angebotselemente in bestehenden
Anlagen vorhanden sind bzw. geschaffen werden können und in
welcher Relation der Investitionsaufwand zu den möglichen positiven Effekten auf die Wirtschaftlichkeit des Betriebs steht,
die Definition der Angebotsstruktur sowie eine Schätzung der Investitions- und Betriebskosten für ein zentrales Bäderangebot an
einem noch zu definierenden Standort als Ersatzmaßnahme für in
der Folge zu schließende Standorte, bei denen Investitionsaufwand und Betriebskosten in keinem vertretbaren Aufwand zur
Nachfrage stehen.
Im Zuge der Bearbeitung ergaben sich nachfolgend genannte Szenarien, deren Betrachtung erforderlich ist, um eine umfassende und
fundierte Einschätzung der Entwicklungsperspektiven geben zu können:
Optimierung im Bestand unter Beibehaltung aller Standorte,
Optimierung im Bestand mit Aufgabe von Standorten,
Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades am Standort Lechenich,
Optimierung mit Neubau eines Kombibades am Standort Lechenich,
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades an einem neuen
Standort,
Optimierung mit Neubau eines Freizeitbades an einem neuen
Standort.
Nachfolgende Untersuchung steht unter dem Primat einer Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Erftstadter Bäder und damit einer Entlastung des kommunalen Haushaltes. Gleichzeitig werden Überlegungen zu einer bedarfs- und nachfragegerechten Gestaltung der
Bäderlandschaft angestellt. Ziel ist es, die Erftstadter Bäderlandschaft so zu gestalten, dass auch in einer wirtschaftlich schwierigen
Situation für die Stadt ein adäquates und bedarfsorientiertes Bäderangebot dauerhaft gesichert werden kann. Dabei wird allen beteiligten Entscheidungsträgern und der Bevölkerung ein hohes Maß an
Kompromissbereitschaft abverlangt werden müssen. Nur durch die
Bereitschaft dazu lässt sich vermeiden, dass die Schere zwischen
Anspruchsdenken einerseits und Finanzierbarkeit der Ansprüche
andererseits in Zukunft nicht noch weiter auseinanderklafft.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 10
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
1.
■
SITUATIONSANALYSE
Die Situationsanalyse dient dazu, einen möglichst aktuellen und realistischen Eindruck des Bäderangebots in Erftstadt zu gewinnen. Daher erfolgten mehrere Vor-Ort-Besichtigungen zur Erfassung des
Status quo in den existierenden Bäderbetrieben und auch zur Prüfung möglicher Standortalternativen.
1.1.
Ist-Analyse der Standorte
1.1.1. Bewertung des Makrostandorts Erftstadt
Die Stadt Erftstadt mit ca. 52.000 Einwohnern entstand im Jahr 1969
im Zuge der Kommunalreform durch den Zusammenschluss von
mehreren bis dato unabhängigen bzw. in Ämtern zusammengefassten Gemeinden. Sie besteht heute aus 14 Stadtteilen. Erftstadt ist
heute mit rund 120 km2 die flächenmäßig größte Stadt im Rhein-ErftKreis, allerdings sind nur ca. 20% des Stadtgebiets bebaut. Das
Stadtgebiet erstreckt sich über eine Distanz von ca. 16 km in NordSüd-Richtung und ca. 12,5 km in West-Ost-Richtung.
Erftstadt ist dezentral organisiert und verfügt nicht über ein einheitliches Zentrum für das gesamte Stadtzentrum. Wichtigste Stadtteile
sind Lechenich und Liblar, die jeweils für die umliegenden Stadtteile
Zentrumsfunktionen übernehmen (Bildungs- und Freizeiteinrichtungen, Einzelhandel etc.) und annähernd gleich groß sind – bezogen
auf die Bevölkerungszahlen.
Das Konglomerat aus 14 Ortsteilen mit mindestens zwei gleichberechtigten Ortszentren in Lechenich und Liblar erschwert nicht zuletzt
auch eine Standortfestlegung für ein zentrales Bäderangebot.
Derzeit entsteht am südlichen Ortsrand von Lechenich der „WirtschaftsPark Erftstadt“ als ein neues Gewerbegebiet (Größe: ca. 35
ha). Durch eine ansprechende Architektur und städtebauliche Entwicklung soll dieses Gewerbegebiet gegenüber herkömmlichen Gewerbegebieten in besonderer Weise positioniert werden - gegebenenfalls könnte hier auch im Rahmen ergänzender Freizeitangebote
eine Standortalternative für ein Bäderangebot in Erftstadt zu finden
sein.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 11
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Der Makrostandort Erftstadt zwischen den Ballungsräumen Köln und
Bonn zeichnet sich durch eine gute bis sehr gute Erreichbarkeit sowohl mit dem PKW als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus. Die
guten überregionalen Verkehrsanbindungen und Anbindungen an die
beiden Ballungsräume (über die A1 und A61, A553) und die Bundesstraße 265 nach Köln machen Erftstadt für Ein- und Auspendler attraktiv. Über den Bahnhof in Liblar besteht ein Bahnanschluss, mit
dem etwa der Kölner Hauptbahnhof in weniger als 30 Minuten erreicht werden kann.
Die sehr gute überregionale Verkehrsanbindung durch Autobahnen
bietet theoretisch eine optimale Voraussetzung für den Standort eines überregional bedeutsamen Freizeitangebotes (z. B. Freizeitbad).
Mit dem Phantasialand in Brühl befindet sich bereits einer der größten deutschen Freizeitparks weniger als 15 Fahrminuten entfernt von
Erftstadt.
Abb.: Erftstadt und Umgebung
Erftstadter
Seenlandschaft
Köln
Phantasialand
Erftstadt
Bonn
Im Osten des Stadtgebietes erstreckt sich zudem ein Naherholungsgebiet mit mehreren Seen. Zum Stadtgebiet von Erftstadt gehören
der Liblarer See, der Ober- und Mittelsee (in Teilen), der Köttinger
See und der Concordiasee, die in der Regel aus aufgelassenen und
renaturierten Tagebaugebieten entstanden sind. Diese Seenlandschaft bietet im Grunde ideale Bedingungen für die Entwicklung eines Bäderstandorts, etwa im Kombination eines Hallenbades mit einer Seesauna und einem Strandbad, allerdings sprechen Aspekte
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
des Landschaftsschutzes und der Sicherheit sowie des Bergbaurechts gegen eine derartige Entwicklung3.
Erftstadt bietet als Makrostandort aufgrund seiner Lage in
der Nähe zweier Ballungsräume und der sehr guten Verkehrsanbindung prinzipiell gute Entwicklungsmöglichkeiten
für überregionale Freizeitangebote.
Die Flächenausdehnung und das fehlende Stadtzentrum erschweren Standortbestimmung für ein zentrales Bäderangebot.
1.1.2. Bewertung der Mikrostandorte
Mit 52.000 Einwohnern hat Erftstadt ausreichend Potential für ein
öffentliches Hallenbad und ein Freibad. Derzeit werden jedoch
1 öffentliches Hallenbad4,
3 Schulbäder,
2 Freibäder und
1 Strandbad
im Stadtgebiet betrieben.
Die Standorte sind über das gesamte Gebiet von Erftstadt verteilt.
Lediglich am Schulzentrum Lechenich befinden sich ein Schulbad
und ein Freibad in unmittelbarer Nachbarschaft. Sie werden jedoch
nicht als wirtschaftliche Einheit betrieben. Da das Schulbad ausschließlich von Schulen und Vereinen genutzt wird und nicht für den
öffentlichen Badebetrieb (Individualgäste) zur Verfügung steht, ergeben sich aus der räumlichen Nähe keine Synergieeffekte.
Die Standorte der kommunalen Bäder verteilen sich wie folgt:
3
Der Erdrutsch von Nachterstedt in Sachsen-Anhalt hat auch in NordrheinWestfalen zu Diskussionen über die weitere touristische Entwicklung von renaturierten Braunkohlerevieren geführt, betroffen ist davon auch der Standort Inden bei
Düren.
4
Die Klassifizierung der Erftstadter Bäder folgt der 4. Auflage der Richtlinien für
den Bäderbau, herausgegeben vom Koordinierungskreis Bäder, Essen 2002, S.
31.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 13
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Abb.: Verteilung der Bäderstandorte in Erftstadt
Freibad Kierdorf
Strandbad Liblarer See
Freibad Lechenich
Schulbad Lechenich
Hallenbad Liblar
Schulbad Erp
Schulbad Bliesheim
Im Einzelnen handelt es sich um die Standorte:
Hallenbad Liblar (Sporthallenbad, Nutzung durch Schulen, Vereine
und Öffentlichkeit),
Schulbad Lechenich (Sporthallenbad, Nutzung durch Schulen und
Vereine),
Freibad Lechenich (öffentlicher Badebetrieb),
Freibad Kierdorf (öffentlicher Badebetrieb),
Lehrschwimmbecken Erp (Schulbad, Nutzung durch Schulen und
Vereine),
Lehrschwimmbecken Bliesheim (Schulbad, Nutzung durch Schulen und Vereine).
Im Osten des Stadtgebietes erstreckt sich zudem ein Naherholungsgebiet mit mehreren Seen, darunter der Liblarer See. Am Nordostufer dieses Sees befindet sich ein öffentliches Strandbad in Kombination mit einem Campingplatz und einem Restaurant. Da dieses
Strandbad privat betrieben wird, wird es lediglich im Rahmen der
Konkurrenz- und Potentialanalyse mitbetrachtet, nicht jedoch in die
Entwicklungsszenarien einbezogen (da die Stadt Erftstadt keinen
direkten Einfluss auf die Entwicklung des Strandbades nehmen
kann).
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 14
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Hallenbad Liblar
Das Hallenbad Liblar wurde im Jahr 1978 errichtet. Es befindet sich
in einem als städtebauliche Einheit gestaltetem Stadtzentrum, in dem
sich neben dem Rathaus vor allem Geschäfte (und darüber liegend
auch Wohnungen) befinden. In das Gebäude integriert ist ein Bistro,
welches inzwischen nur noch über einen externen Zugang besucht
werden kann.
Durch die Integration in das städtebauliche Ensemble sind die Entwicklungsmöglichkeiten dieses Standortes begrenzt. Zwar waren
Erweiterungsflächen für die Errichtung einer Saunaanlage vorgesehen, die heute als Parkplatz und kleine Grünanlage genutzt werden,
diese sind jedoch nicht ausreichend für eine Saunalandschaft, die
den heutigen Ansprüchen der Gäste gerecht werden kann.
Abb.: Hallenbad Liblar, Rückgebäude (urspr. Erweiterungsfläche)
Daher sind substantielle Angebotserweiterungen im Hallenbad Liblar
nur unter Schwierigkeiten und mit Kompromissen zu realisieren. Das
Hallenbad Liblar ist im Angebotscharakter und seiner Gestaltung ein
typisches Sporthallenbad. Es ist ausgestattet mit:
einem 25-Meter-Sportschwimmbecken mit 5 Bahnen und VarioHubboden (Wasserfläche 25 x 12,5 m, Wassertiefe 03, 0,9, 1,2
und 1,8 m)
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 15
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
einem separaten Springerbecken mit Sprunganlage (WF 10,6 x
12,5 m, WT 3,8 m, Sprungplattformen auf 1,3 und 5 m),
einem separaten Planschbecken für Kleinkinder,
einem Solarium,
einer Cafeteria.
Abb.: Hallenbad Liblar, Sportbecken
Abb.: Hallenbad Liblar, Springerbecken
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 16
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Ein eigenes Lehrschwimmbecken existiert nicht. Die Gestaltung der
Anlage ist funktional, sie besitzt daher nur geringe Aufenthaltsqualität. Separate Ruhebereiche existieren nicht (die Aufenthaltsmöglichkeiten außerhalb des Wassers beschränken sich auf Sitzmöglichkeiten an den Beckenumgängen).
Das Planschbecken für Kinder ist räumlich vom Sportbecken getrennt, jedoch in einer fensterlosen Raumnische untergebracht und
aus heutiger Sicht wenig attraktiv.
Abb.: Hallenbad Liblar, Planschbecken
Der technische und bauliche Zustand wurde durch die Firma GSF im
Juni 2007 untersucht und mit Ausnahme geringer Mängel für in Ordnung befunden. Die Kosten für den Sanierungsaufwand sind bisher
nicht ermittelt worden und können von uns nur geschätzt werden. Zu
den Möglichkeiten und Ergebnissen einer energetischen Sanierung
und Optimierung gibt es bisher keine Aussagen von einem Fachbüro.
Als Ergebnis der Inaugenscheinnahme sind aus unserer Sicht folgende Punkte zu den bestehenden Aussagen der Fachgutachter zu
ergänzen:
Sanierungsbedarf ist vor allem im Bereich der Umkleiden und Sanitäranlagen zu erkennen. Hier sind deutliche Auswaschungen
und Ablagerungen in der Folge von Reinigungsmaßnahmen erkennbar, die wohl nur im Rahmen eines großflächigen Austauschs
der Bodenbeläge und Sockelzonen beseitigt werden können,
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 17
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Abb.: Hallenbad Liblar, Schäden im Umkleidebereich
das bestehende Solarium muss nach Inkrafttreten der Neuregelungen zum Solarienbetrieb aufgegeben werden,
die Aufenthaltsqualität rund um die Becken sollte optimiert werden,
die Eingangssituation (Wechselmöglichkeit Automatenkasse - personell besetzte Kasse) ist wenig ansprechend gestaltet,
Die Außenfassaden weisen ebenfalls Sichtschäden und Verunreinigungen durch Graffiti auf.
Der Zustand der technischen Anlagen ist nach Sichtprüfung in Ordnung. Für eine Minimalsanierung zur Erhaltung des Status quo (ohne
Angebotsoptimierung) gehen wir von geschätzten Kosten von ca. 0,6
Mio. € aus. Diese Schätzung sollte jedoch noch durch Fachplaner
verifiziert werden.
Das Hallenbad Liblar wird vorwiegend von Schulen und Vereinen
genutzt, öffentliches Schwimmen ist in ausgewiesenen Zeitfenstern
möglich. Diese variieren von Tag zu Tag, so dass es für den Individualgast schwierig ist, sich auf diese Zeiten einzustellen. Während
der Sommerferien bleibt das Hallenbad Liblar für Renovierungs- und
Wartungsarbeiten geschlossen.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 18
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Bereits im Jahr 2000 wurde aufgrund der rückgängigen Besucherzahlen über Attraktivierungsmöglichkeiten nachgedacht. Von den
drei Varianten:
Auflassung des 5m-Sprungturms und Anbau einer 50m-Rutsche,
die im Variobecken endet,
Auflassung der Sprungmöglichkeiten und Umgestaltung des
Springerbeckens in eine Wasserlandschaft mit Brodelbecken,
Whirlpool und Regenwald; Anbau einer 50m-Rutsche, die im ehemaligen Springerbecken endet,
Auflassung der Sprungmöglichkeiten und Umgestaltung des
Springerbeckens in eine Wasserlandschaft mit Brodelbecken,
Whirlpool, Wasserkaskaden und Landebecken für eine 35mRutsche sowie Einzug einer Deckebene im Luftraum über dem
Springerbecken,
ist aus unserer Sicht keine ernsthaft weiter zu verfolgen. Sie würden
nicht zur gewünschten Attraktivitätssteigerung führen, die integrierten
Lösungen für das Landebecken der Rutsche sind alleine schon aus
Sicherheitsgründen abzulehnen. Auch der von den Architekten vorgeschlagene Ruheraum als Anbau hinter dem Planschbecken mit
winziger Sauna und Platz für 6 Liegen ist nicht geeignet, zu einer
relevanten Steigerung der Besucherzahlen beizutragen. Die Vorschläge sind nicht marktgerecht und daher obsolet.
Zusammenfassend lässt sich das Hallenbad Liblar wie folgt charakterisieren.
1978 erbaut, tendenziell guter Erhaltungszustand,
typisches Sporthallenbad, einziges Hallenbad in Erftstadt mit
ausgewiesenem öffentlichen Badebetrieb,
Sanierungsbedarf vor allem bei Umkleiden/Sanitär (Fliesen),
Fehlende Erweiterungsmöglichkeiten (z.B. für Saunalandschaft) durch städtebauliche Situation,
Sanierungsaufwand bisher nicht ermittelt (geschätzt ca. 0,6
Mio. € für Minimalsanierung zur Bestandssicherung).
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 19
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
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Hallenbad Lechenich
Das Hallenbad Lechenich befindet sich im Schulzentrum des Stadtteils Lechenich. Es wird ausschließlich durch Schulen und Vereine
genutzt und ist für öffentlichen Badebetrieb (= Individualbesucher)
aufgrund der baulichen Gegebenheiten nicht geeignet (das Bad ist
direkt in das Schulgebäude integriert und befindet sich im Untergeschoß einer Turnhalle), auch wenn es einen externen Zugang gibt.
Derzeit wird Montag bis Freitag von 6.30 Uhr bis 8.00 Uhr Frühschwimmen für Individualgäste angeboten.
Abb: Schulhallenbad Lechenich, Externer Zugang
Es gibt keine Möglichkeiten einer Einlasskontrolle und die Nebenräume (Umkleiden, Sanitäranlagen, Aufenthaltsbereiche) sind für
öffentlichen Badebetrieb nicht ausreichend. Zudem bestehen keine
der Schwimmhalle unmittelbar zuordenbare Erweiterungsmöglichkeiten. Zudem entspricht der schmale Beckenumgang nicht den Anforderungen der neuen DIN EN-Norm 15288-2 „Sicherheitstechnische
Anforderungen an den Betrieb“, die seit September 2008 in Kraft ist.
Das Schulzentrum wurde in den 60er Jahren begonnen, 1970 wurde
das Bad eröffnet und 1974 der Komplex durch den Bau einer Realschule abgerundet. Heute nutzen daher vor allem die Schüler der
verschiedenen Regelschulen tagsüber das Hallenbad, ergänzt durch
Vereinstraining am Nachmittag und am Abend.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 20
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
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Das Schulhallenbad ist lediglich mit einem 25-m-Becken mit einer
Breite von 10 m ausgestattet (Wasserfläche: 250 m2). Dieses verfügt
über einen partiellen Hubboden, mit dem die Wassertiefe reguliert
werden kann (min. 0,3 m, max. 1,8 m).
Abb: Schulhallenbad Lechenich, Schwimmhalle (unten rechts:
schmaler Beckenumgang)
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In der Schwimmhalle wurden von den Gutachtern nur geringe bauliche Mängel festgestellt, mit Ausnahme von starken Feuchtigkeitserscheinungen an der Decke und der Wandverkleidung. Hier sollte unbedingt und zeitnah eine Überprüfung der Unterkonstruktion erfolgen, um mögliche Korrosionsschäden feststellen zu können.
Die Anlagentechnik wurde teilerneuert und von den Fachgutachtern
als im Wesentlichen funktionstüchtig bewertet. Sie genießt Bestandsschutz. Allerdings sind Schäden an der Betonkonstruktion und
der Verrohrung festzustellen, die zu Undichtigkeiten führten5.
Abb.: Sichtbare Schäden durch Beckenundichtigkeiten
Zusammenfassend lässt sich der Status quo für das Schulhallenbad
in Lechenich wie folgt bewerten:
Das Hallenbad Lechenich ist nur für den Schul- und Vereinsbetrieb geeignet und in der bestehenden Kubatur nicht für
den öffentlichen Badebetrieb ausbaufähig,
es sollte sehr zeitnah eine Untersuchung der Unterkonstruktion der Decken und der Verkleidung der Hallenlängsseite erfolgen,
5
Hinsichtlich der detaillierten Vorschläge zu den Sanierungsmaßnahmen sei auf
das Gutachten des Planteam Ruhr vom August 2008 verwiesen.
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mittelfristig ist eine Modernisierung der technischen Anlagen
erforderlich, dabei sollten auch Undichtigkeiten in der Betonkonstruktion und der Verrohrung beseitigt werden,
Das Schulhallenbad ist jedoch nur dann ohne größeren Aufwand zu betreiben, wenn der Bestandsschutz für die baulichen und technischen Anlagen aufrechterhalten werden
kann,
der Sanierungsaufwand zur Erhaltung des Status quo (ohne
Angebotsverbesserung) beläuft sich auf ca. 1,0 bis 1,1 Mio.
€,
der Standort Lechenich ist aufgrund des Schulzentrums und
des unmittelbar daneben gelegenen Freibades prinzipiell interessant für die Betreibung eines Kombibades (Hallenbad
und Freibad in einem gemeinsamen Komplex); dies würde
jedoch den Neubau eines Hallenbades an dem Standort erfordern.
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Freibad Lechenich
Das Freibad Lechenich befindet sich am Schulzentrum Lechenich in
unmittelbarer Nähe zum Schulhallenbad, jedoch mit diesem nicht
direkt verbunden. Es wurde im Jahr 1970 eingeweiht.
Das Freibad wurde bis zum Sommer 2008 interimsweise von einem
Verein betrieben. Nachdem wegen nicht erfüllter Hygienewerte (in
Anwendung der Parameter aus DIN 19643 zur Beckenwasseraufbereitung) eine Schließung des Freibades durch das Gesundheitsamt
drohte, haben die Stadt Erftstadt bzw. die Stadtwerke Erftstadt den
Betrieb wieder übernommen und durch erste Investitionen dafür gesorgt, dass die Hygieneparameter 2009 wieder eingehalten werden
konnten, da sich der Trägerverein außerstande sah, aus den Einnahmen die erforderlichen Investitionen für die technische Aufrüstung zu finanzieren.
Abb.: Schwimmerbecken mit Springerbucht
Das Freibad ist ausgestattet mit
einem 50m-Schwimmerbecken mit 6 Bahnen, kombiniert mit einem Springerbecken mit Sprunghöhen von 1, 3 und 5 m (Gesamtwasserfläche ca. 1010 m2, WT im Schwimmerbecken 1,8 bis
2 m, im Springerbecken 3,6 m)
einem Nichtschwimmerbecken mit einer 50m-Wasserrutsche und
einer Kleinrutsche (WF ca. 400 m2, WT 0,6 bis 1,15 m)
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einem Planschbecken für Kleinkinder,
einem Kinderspielplatz,
einer großen Liegewiese mit Beachvolleyballfeldern,
einem Eingangsgebäude mit Sanitär- und Umkleideräumen und
Kiosk (weitgehend saniert und in einem guten Zustand).
Abb.: Sprungturm und Rutschenanlage
In einer Zustandsbeschreibung vom März 2008 wurden die Becken
und die gesamte Technik als „marode und/oder bereits abgängig“
klassifiziert, zwischenzeitlich erfolgten jedoch bauliche und technische Erneuerungsmaßnahmen. Jedoch sind zur Herstellung eines
normgerechten Zustandes noch weitere Investitionen erforderlich.
Das Ingenieurbüro Möller + Meyer aus Gotha ermittelte im Februar
2008 im Wesentlichen folgende zu behebende Schäden und Problemfelder, die bisher nur teilweise behoben werden konnten:
Beschädigungen an der Überlaufrinne („Wiesbadener Rinne“, heute nicht mehr üblich, jedoch Bestandsschutz) im Nichtschwimmerbecken,
Beckenundichtigkeiten in beiden großen Becken, teilweise liegt
der Fliesenboden des Nichtschwimmerbeckens hohl,
defekte Rohrleitungsverbindungen und Leckagen,
Überchlorung im Planschbecken durch Lage der Impfstelle (inzwischen behoben),
die vorhandenen Filterflächen sind nicht ausreichend nach DIN
19643,
Korrosionsschäden in der Technik (teilweise bereits ausgetauscht),
Erneuerungsbedarf bei der elektrotechnischen Anlage und Steuerung der Leittechnik und Filtersteuerung (teilweise bereits erneuert).
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Durch die Beckenundichtigkeiten und defekten Rohre kommt es zu
erheblichen Wasserverlusten.
Abb.: Technische Anlagen (ELT)
Das Ingenieurbüro kommt bei den drei Sanierungsvarianten
Sanierung der Becken im Bestand sowie Auskleidung mit PVCFolie und Installation einer Überlaufrinne (als zeitgemäße „Finnische Rinne“) aus Edelstahl,
wie vorhergehende Variante, jedoch Auskleidung der Becken mit
glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK),
wie vorhergehende Variante, jedoch Auskleidung der Becken mit
Edelstahl,
auf Investitionskosten von ca. 2,5 Mio. € für die Variante mit der
PVC-Auskleidung und ca. 3,5 Mio. € für die Variante mit der Edelstahlauskleidung. Eine Auskleidung mit GFK wird von den Fachplanern aufgrund der fehlenden Langzeiterfahrung mit diesem Material
nicht empfohlen.
Bei den Sanierungsvarianten müsste der Wasserspiegel um ca. 35
cm angehoben werden, um im Becken die vorgeschriebene Installation für eine Vertikaldurchströmung nach DIN 19643 vornehmen zu
können. Dies betrifft auch das Springerbecken, so dass die Sprunghöhen nicht mehr wettkampfkonform sein werden – es sei denn, man
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entschließt sich, die Plattformen ebenfalls um jeweils 35 cm zu erhöhen.
Das Planschbecken müsste in einer Edelstahlvariante neu gebaut
werden. Filteranlagen und Rohrsysteme werden für alle Beckenkreisläufe komplett erneuert.
Grundsätzlich ist der Standort des Freibades Lechenich als gut geeignet für einen Freibadbetrieb zu bezeichnen. Die Synergieeffekte
aus dem benachbarten Schulbetrieb sind jedoch eher gering. Das
Gelände ist ausreichend groß und durch den parkähnlichen Baumbestand auch sehr attraktiv.
Zusammenfassen lässt sich der Status quo des Freibades Lechenich
wie folgt:
Guter Standort, ausreichende Fläche, optisch ansprechender
Zustand,
hoher finanzieller Aufwand vor allem für Beckensanierungen
erforderlich (derzeit hoher Wasserverlust durch undichte Becken und defekte Rohrleitungen),
vorhandene Beckenhydraulik entspricht nicht mehr den Vorgaben der DIN 19643,
Technik wurde in diesem Jahr teilweise bereits saniert, jedoch ist mittelfristig ebenfalls eine Grundsanierung erforderlich,
die Sanierungskosten belaufen sich bei der Variante mit einer Folienverkleidung der zwei großen Becken auf ca. 2,5
Mio. €, bei einer Auskleidung in Edelstahl auf ca. 3,5 Mio. €.
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Freibad Kierdorf
Das Kierdorfer Freibad wurde im Jahr 1961 errichtet. Es ist ausgestattet mit:
einem 50m-Schwimmerbecken (6 Bahnen, WF ca. 833 m2, WT
1,30 bis 3,80 m) mit Kleinrutsche und Sprunganlage (1m und 3m),
einem Planschbecken für Kleinkinder,
einer Liegewiese mit Sportmöglichkeiten (Beachvolleyball und
Tischtennis),
einem Eingangsgebäude mit Sanitär- und Umkleidetrakt und Kiosk.
Das große Schwimmerbecken auf einer erhöhten Badeplattform ist
eine Betonkonstruktion mit Kautschukanstrich. Es ist mit einer veralteten (aber noch zulässigen) „Wiesbadener Rinne“ ausgestattet. Die
Wasseraufbereitung erfolgt über eine offene Filteranlage, es ist kein
Schwallwasserbehälter vorhanden.
Abb.: Zentrales Schwimmerbecken im Freibad Kierdorf
Im Rahmen einer Generalsanierung müssten unbedingt die Wasseraufbereitung und die Beckenhydraulik (Beckendurchströmung) den
Vorgaben der DIN 19 643 angepasst werden. Es ist von Beckenundichtigkeiten auszugehen, so dass bei einer Sanierung eine Auskleidung mit Folie oder Edelstahl erfolgen sollte.
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Abb.: Planschbecken und Parkanlage in Kierdorf
Die bauliche und technische Untersuchung durch das Fachbüro GSF
ergab für das Freibad einen vergleichsweise geringen Sanierungsaufwand. Jedoch ist bei der Herstellung eines DIN-gerechten Zustandes mit einem Gesamtsanierungsaufwand von ca. 1,8 bis 2,7
Mio. € zu rechnen. Bereits im Jahr 1989 wurde durch den Kölner
Landschaftsarchitekten Horst Victor Calles ein Konzept zur Umgestaltung des Freibades in eine Familienfreizeitstätte mit Bademöglichkeit vorgelegt. Dessen Überlegungen sind aus heutiger Sicht obsolet,
da das Freibad nur im unmittelbaren Bestandsschutz weiterbetrieben
werden darf. Jede Veränderung im Bestand wird mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Genehmigung nach geltendem Bauordnungsrecht erfahren, da durch die unmittelbare Einbindung in ein Wohngebiet die derzeitigen Vorschriften (Lärmschutz) nicht erfüllt werden
können. Daher ist der Standort Kierdorf auch nicht ausbaufähig.
Zusammenfassend lässt er sich wie folgt bewerten:
Insgesamt befindet sich das Freibad in einem gepflegten,
guten Zustand,
die Anlagentechnik und Beckenhydraulik entsprechen nicht
der DIN 19 643,
bei einer Generalsanierung und Attraktivierung droht ggf. der
Verlust des Bestandsschutzes (Problematik Wohnbebauung/Lärmschutz),
der Standort ist aufgrund der Einbindung in die ihn unmittelbar umgebende Wohnbebauung nicht entwicklungsfähig,
der geschätzte Sanierungsaufwand beläuft sich auf ca. 1,8
Mio. € (bei Folienverkleidung des Beckens) bis ca. 2,7 Mio. €
(bei Edelstahlverkleidung).
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Lehrschwimmbecken Erp
Bei Lehrschwimmbecken handelt es sich um meist in Schulgebäude
integrierte kleine Hallenbäder, die für den Schwimmunterricht gedacht sind. Der Bundesfachverband öffentliche Bäder bezeichnet
diese Lehrschwimmbecken auch als „Schul- und Gruppenbäder“ und
definiert sie wie folgt: “Bad mit überwiegender Nutzung durch den
Schul- und Vereinsport sowie durch Gruppen. Es weist in der Regel
kleinere Beckenabmessungen auf“6.
Ein öffentlicher Badebetrieb im Sinn einer Nutzung durch Individualgäste ist in diesen Anlagen nicht vorgesehen und in der Regel auch
nicht zulässig, da die entsprechenden baulichen Vorschriften der ENNorm 15288-2 „Schwimmbäder – Teil 2: Sicherheitstechnische Anforderungen an den Betrieb“ nicht erfüllt werden können.
Auch das Lehrschwimmbecken in der Januzs-Korczak-Schule in Erp
wird ausschließlich durch Schulen und Vereine genutzt. Es wurde in
den Jahren 1959 bis 1960 errichtet und ist ausgestattet mit einem
Lehrschwimmbecken in den Maßen 12,5 x 6,07 m (WF ca. 76 m2,
WT 0,75 bis 1,4 m).
Abb.: Lehrschwimmbecken der Januzs-Korczak-Schule in Erp
6
Vortrag von Michael Weilandt, Bundesfachverband öffentliche Bäder e.V., „Das
öffentliche Bad als Gesundheitszentrum Wege zu einer modernen Angebotsstruktur als Bestandteil der Daseinsvorsorge“, Stuttgart 2009.
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Die maximale Wassertiefe macht eine Permanent-Beaufsichtigung
des Beckens erforderlich, da sie über 1,35 m liegt. Die Beckendurchströmung entspricht nicht der DIN 19643, genießt aber noch Bestandsschutz. Die Umkleideräume wurden jüngst saniert. Die Duschen und WC-Anlagen werden auch von Sportlern genutzt, die in
der darüber liegenden Schulsporthalle trainieren. Daher ist das Becken aus Sicherheitsgründen durch eine Gitterkonstruktion von der
Duschanlage so getrennt, dass der Bereich außerhalb des
Schwimmunterrichts und -trainings nicht betreten werden kann. Die
Duschen sind durch eine Bodenschwelle eingefasst, was eine Stolpergefahr mit sich bringt und nicht mehr zeitgemäß ist. Es gibt keine
nach Geschlechtern getrennte Duschanlage.
Abb.: Lehrschwimmbecken Erp – Umkleideräume und Duschen
Zum Lehrschwimmbecken in Erp liegt eine umfassende Untersuchung durch das Planteam Ruhr vom August 2008 vor. Auf diese sei
hinsichtlich der Detailbeschreibung des baulichen und technischen
Sanierungsbedarfs verwiesen. Zusammenfassend lässt sich der
Aufwand wie folgt definieren:
Wand- und Bodenbeläge (Fliesen) sind teilweise scharfkantig, die
Verfugungen ausgespült, es sind Korrosionsschäden festgestellt
wurden, der Sanierungsaufwand ist jedoch überschaubar,
die technischen Anlagen, die von außen zugänglich sind, weisen
hingegen erheblichen Sanierungsbedarf auf. Es fehlt ein Schwallwasserbehälter, Leitungen und Filteranlagen weisen Korrosionsschäden auf und entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik.
Gravierend zu bemerken ist die Dimensionierung der Zu- und Ausgänge der technischen Anlagen. Die dadurch eintretenden Beschränkungen können im Schadensfall zu einem Verlust des Versicherungsschutzes führen.
Die Sanierungskosten für eine Bestandssanierung wurden mit ca.
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485 T€ (netto) für die bauliche und technische Sanierung des Beckens und der Schwimmhalle,
170 T€ (netto) für die bauliche und technische Sanierung der Nebenräume (teilweise bereits erfolgt), gesamt:
ca. 0,78 Mio. € ermittelt.
Die Situation im Lehrschwimmbecken Erp lässt sich wie folgt zusammenfassen:
Die Beckendurchströmung ist nicht DIN-gerecht und müsste
im Rahmen einer Generalsanierung geändert werden,
die technische Anlage ist funktionstüchtig, entspricht aber
nicht dem aktuellen Regelwerk (Bestandsschutz), bei einer
Sanierung ist vor allem die Fluchtwegsituation dringen zu
verbessern,
mittelfristig ist eine technische Sanierung und thermische
Qualifizierung des Gebäudes erforderlich, dabei sind auch
Undichtigkeiten in der Deckenkonstruktion zu untersuchen,
die Duschen sind nicht nach Geschlechtern getrennt, auch
dies sollte bei einer Sanierung geändert werden,
aufgrund der baulichen und konzeptionellen Gegebenheiten
ist ein öffentlicher Badebetrieb (Individualgäste) im Lehrschwimmbecken an der Januzs-Korczak-Schule in Erp nicht
möglich,
der ermittelte Sanierungsaufwand beläuft sich auf ca. 780 T€.
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Lehrschwimmbecken Bliesheim
Zum Charakter und den Nutzungsmöglichkeiten des Lehrschwimmbeckens an der Erich-Kästner-Grundschule in Bliesheim gilt analog,
was bereits zum Lehrschwimmbecken Erp gesagt wurde.
Das Lehrschwimmbecken stammt aus dem Jahr 1958 und befindet
sich im Souterrain. Es ist 15 x 4,5 m groß (WF 67,5 m2, WT 0,8 bis
1,3 m) und verfügt über Duschen, WC und einen Umkleideraum mit
Einzelkabinen. Die Nebenräume sind nicht nach Geschlechtern getrennt und entsprechen funktional nicht mehr dem heutigen Standard
Abb.: Lehrschwimmbecken Bliesheim mit zu schmalem Beckenumgang (links)
Die Beckenumgänge entsprechen teilweise nicht der DIN EN-Norm
15288-2 und den KOK-Richtlinien für den Bäderbau, ebenso wenig
Geländer und Trittstufen der Einstiegsleiter. Die Bodenabläufe im
Beckenumgang und auch in den Duschen liegen deutlich tiefer als
die umliegenden Fliesen, was Stolpergefahr mit sich bringt. Die Heizkörper sind nicht verkleidet, so dass hier ebenfalls Verletzungsgefahr
besteht. Der Fachgutachter des Planteams Ruhr ermittelte zudem
Schäden an den Fliesen und Verfugungen und Korrosionsschäden.
Aufgrund der baulichen Gegebenheiten kann das Lehrschwimmbecken nicht für den öffentlichen Badebetrieb genutzt werden.
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
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Abb.: Duschräume des Lehrschwimmbeckens Bliesheim mit Stolperfalle Bodenabläufe
Der Zustand der technischen Anlagen ist nicht DIN-konform und entspricht in keiner Weise dem Stand der Technik. Das Lehrschwimmbecken kann daher nur aufgrund des Bestandsschutzes weiter betrieben werden. Bei einer Sanierung sind umfassende Maßnahmen
erforderlich. Faktisch müssen die technischen Anlagen komplett erneuert werden und es ist der Einbau eines bisher fehlenden
Schwallwasserbehälters erforderlich. Die Beckenhydraulik entspricht
ebenfalls nicht der geltenden DIN 19643.
Abb.: Technische Anlagen im Lehrschwimmbecken Bliesheim
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
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Die vorgeschriebenen Hygieneparameter können derzeit nur durch
eine erhebliche permanente Frischwasserzufuhr eingehalten werden.
Dies ist weder aus ökologischen noch aus ökonomischen Gründen
vertretbar.
Die Sanierungskosten für eine Bestandssanierung wurden vom Planteam Ruhr mit ca.
470 T€ (netto) für die bauliche und technische Sanierung des Beckens und der Schwimmhalle sowie
135 T€ (netto) für die bauliche und technische Sanierung der Nebenräume (teilweise bereits erfolgt), gesamt:
ca. 0,72 Mio. € ermittelt.
Zusammenfassend lässt sich für den Status quo des Lehrschwimmbeckens in Bliesheim Folgendes feststellen:
Aufgrund des baulichen Zuschnitts kann kein öffentlicher
Badebetrieb stattfinden; Umkleiden und Duschen sind nicht
nach Geschlechtern getrennt,
Die Beckenumgänge entsprechen nicht den geltenden KOKBäderbaurichtlinien und DIN-Normen,
es ist kein Schwallwasserbehälter vorhanden, die technischen Anlagen entsprechen nicht dem Stand der Technik –
gravierende Folge ist ein unvertretbar hoher Frischwasserverbrauch zur Einhaltung der Hygieneparameter,
die technische Anlage ist weitgehend abgängig, Sanierungsbedarf besteht auch bei der Betonkonstruktion und beim
Rohrleitungssystem,
der Sanierungsaufwand zur Bestandssicherung wurde mit
ca. 720 T€ ermittelt.
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
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(Strandbad Liblarer See)
Am Liblarer See, der eine Wasserfläche von ca. 0,7 km2 besitzt, wird
in Kombination mit einem Campingplatz und einem Restaurant ein
auch bei den Kölnern und Bonnern beliebtes öffentliches Strandbad
mit einem ca. 200 m langem und 100 m breitem Kies-Sandstrand
betrieben (Eintritt Erwachsene: 2,50 €, Kinder 1,50 €). Das Strandbad, das von den Besitzern des Campingplatzes mitbetrieben wird,
besitzt einen Kiosk und einen Spielplatz für Kinder. Außerhalb des
Strandbades ist das Baden im See, der auch für Wassersport (Segeln, Kanusport, speziell: Kanupolo) genutzt wird und über eine sehr
gute Wasserqualität verfügt, offiziell verboten.
Abb.: Strandbad am Liblarer See
Da dieses Strandbad privat betrieben wird, wurde es in vorliegender
Untersuchung nicht weiter hinsichtlich Optimierungsmöglichkeiten
berücksichtigt. Grundsätzlich sei aber darauf hingewiesen, dass sich
die Beliebtheit von Strandbädern und vergleichbaren Naturbadestellen in den vergangenen Jahren deutlich erhöht hat. Daher ist das
Strandbad vor allem hinsichtlich seiner Nähe zum Freibad Kierdorf
als Konkurrenzbetrieb zu bewerten.
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1.1.3. Investitionsbedarf für Sanierungen
Die Stadt Erftstadt sieht sich heute wie viele andere deutsche Städte
einem teilweise erheblichen Sanierungsstau bei den Bädern gegenüber, die in der ersten Boomphase des Bäderbaus in den 60er und
70er Jahren entstanden sind. Zusammenfassend stellen sich die Situation und der Investitionsbedarf an den Standorten so dar:
Tab.: Standortbewertung
Standort
Zustand
baulich
Zustand
technisch
HB Liblar
o.k. (Fliesen
und Sanitär)
Deckenkonstruktion /
Wandverkl.
nicht vorschriftsmäßig
o.k.
SHB
Lechenich
LSB Erp
LSB
Bliesheim
FB
Lechenich
FB
Kierdorf
mittelfristig
Sanierung
erforderlich
nicht DINgerecht,
Sanierung
erforderlich
nicht vornicht DINschriftsmäßig gerecht,
Sanierung
erforderlich
BeckenTechniksanierung
sanierung
erforderlich
z. T. erfolgt, jedoch weitere Sanierung erforderlich
Beckenmittelfristig
sanierung
Sanierung
erforderlich
erforderlich
Sanierungs- Standort
aufwand
ausbaufähig
ca. 0,67 Mio. nein
€
ca. 1,0- 1,1
nein
Mio. €
ca. 0,8 Mio.
€
nein
ca. 0,7 Mio.
€
nein
ca. 2,5-3,5
Mio. €
ja
ca. 1,8-2,7
Mio. €
nein
Zu den einzelnen Standorten liegen Fachgutachten von Ingenieurbüros und Planungsbüros vor, die den jeweiligen Sanierungsbedarf ermittelt haben (mit Ausnahme des Freibads in Kierdorf).
7
Dieser Schätzung liegt jedoch keine Ermittlung durch ein Fachbüro zugrunde. Sie
bezieht sich auch ausschließlich auf eine Bestandssanierung ohne Attraktivierungen.
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
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Wir empfehlen der Stadt Erftstadt bzw. den Stadtwerken Erftstadt und den Sachaufwandsträgern der Schulen dringend,
diese Gutachten noch einmal hinsichtlich des aufgezeigten
Handlungsbedarfs zu konsultieren und Hinweisen auf mögliche Gefährdungspotentiale für Besucher/-innen und Mitarbeiter/-innen nachzugehen, um der im Rahmen der momentan eingeforderten Corporate Compliance-Verfahren für Bäderbetriebe geforderten Sorgfaltspflicht als Betreiberin
nachzukommen.
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
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1.1.4. Zusammenfassende Bewertung
In Erftstadt sind insgesamt ca. 867 m2 ganzjährig nutzbare Wasserfläche in Hallenbädern und Lehrschwimmbecken sowie ca. 2.305 m2
saisonal nutzbare Wasserfläche in Freibädern vorhanden. Hinzu
kommt noch die Bademöglichkeit am Strandbad Liblarer See.
Es gibt heute keine verbindlichen Parameter zur Festlegung des Bedarfs an Wasserfläche in Hallen- und Freibädern bezogen auf die
Bevölkerungszahl. Noch bis in die 90er Jahre des vergangenen
Jahrhunderts wurde bei der kommunalen Bäderleitplanung mit den
Kennziffern des so genannten „Goldenen Plans“ gearbeitet, nach
dessen Vorgaben die Stadt Erftstadt über ausreichend ganzjährige
und saisonal nutzbare Wasserflächen verfügt.
Über lange Jahre hinweg galt dieser „Goldene Plan“ in der Bundesrepublik Deutschland als Richtlinie für die Entwicklung des Sportstättenbaus. Er wurde vom Deutschen Sportbund herausgegeben und
war vor allem in den Jahren 1960 bis 1975 ein Leitfaden des Bäderbaus. Der „Goldene Plan für Gesundheit, Sport, Erholung“ ist jedoch
an den Ansprüchen und Wünschen der Sportvereine orientiert und in
keiner Weise an der Wirtschaftlichkeit.
Unmittelbar nach der „Wende“ wurde der „Goldene Plan“ als „Goldener Plan Ost“ neu aufgelegt. Es gelten die gleichen Prämissen wie in
den Jahren 1960-75. Ziel war es, innerhalb von 15 Jahren das Sportstättenangebot in den neuen Bundesländern an den zu Beginn der
90er Jahre in den alten Bundesländern anzutreffenden Bestand anzugleichen. Ob dieser ausreichend ist oder gar ein Überangebot darstellt, wurde nicht untersucht und thematisiert.
Inzwischen weiß man, dass die vorgegebenen Kennziffern, die den
Bedarfsplanungen nach dem „Goldenen Plan“ zugrunde lagen, kein
geeignetes Instrumentarium zur tatsächlichen Bedarfsermittlung sind.
Daher haben sich Institutionen und Fachverbände wie der Koordinationskreis Bäder und der Bundesfachverband öffentliche Bäder von
der Anwendung der Kennziffern verabschiedet, weil sie an vielen
Standorten in der Bundesrepublik zu einem nicht mehr vertretbaren
Bäder-Überangebot führten. Experten gehen heute davon aus, dass
die Zahl der öffentlichen Bäder auch bezogen auf die gebotene Wasserflächen bis 2020 zurückgehen wird8.
8
Vgl. Machens, Dieter: Soll-Ist-Situation – oder: Zur Problematik der zukünftigen
Situation im Schwimmbadbereich – Gedanken zu einer optimalen Bäderlandschaft.
In Kuhn, Christian, Machens, Dietrich u. a.: Erhalt von Sportbädern. Reihe: Zukunftsorientierte Sportstättenentwicklung, Frankfurt am Main 2007, S. 30
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
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Für eine Gemeinde mit einer Größenordnung von ca. 50.000 Einwohnern geht man von einem Mindestbedarf von einem Hallenbad
mit 25m-Becken (max. 2 Hallenbäder) und einem Freibad aus.
Damit besteht trotz der geringen Wasserfläche im Hallenbadbereich
(die Summe der Wasserfläche der vier Hallenbäder bzw. Lehrschwimmbecken in Erftstadt entspricht etwa der heute üblichen
Wasserfläche eines erlebnisorientierten Hallenbades = kleinen Freizeitbades) in Erftstadt tendenziell eine Überversorgung. Die in Erftstadt vorhandene Zahl der Bäderstandorte wird selbst von Städten
mit mehr als 200.000 Einwohnern häufig nicht erreicht.
Die Erftstadter Bäderlandschaft ist somit gekennzeichnet durch folgende Faktoren:
Die Bäderlandschaft ist auf 6 verschiedene Standorte verteilt,
davon stehen jedoch nur 3 Standorte (1 Hallenbad und 2
Freibäder) für den öffentlichen Badebetrieb zur Verfügung.
Aufgrund der Vielzahl sind im Vergleich zu einer Standortkonzentration deutlich höhere Betriebskosten festzustellen.
Es besteht ein teilweise erheblicher Sanierungsstau vor allem beim Freibad Lechenich und bei den Lehrschwimmbecken, mit Havarien ist jederzeit zu rechnen.
Die Anlagen entsprechen teilweise nicht den geltenden Normen (vor allem Nichterfüllung DIN 19643) und den baulichen
und technischen Standards. Sie genießen zwar noch Bestandsschutz, jedoch ist bei anstehenden Sanierungsmaßnahmen mit erheblichen Mehraufwendungen zu rechnen, um
einen vorschriftsmäßigen Zustand der Bäder herzustellen.
Lediglich der Standort Lechenich ist ausbaufähig.
Das Angebot im Hallenbadsegment ist ganz auf kommunale
Daseinsvorsorge ausgerichtet und bietet gute Möglichkeiten
für Schulen und Vereine, jedoch Einschränkungen im Angebot für Individualgäste.
Das Bäderangebot ist nicht zeitgemäß und nicht marktgerecht, es fehlen vor allem Sauna- und Wellnessangebote. Allerdings ist die Frage zu stellen, ob derartige Angebote durch
die öffentliche Hand geschaffen werden müssen.
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
1.2.
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Organisationsstruktur des Bäderbetriebs in Erftstadt
1.2.1. Öffnungszeiten und Eintrittspreise
Öffnungszeiten
Als ganzjährig nutzbares Bäderangebot steht der Erftstadter Bevölkerung lediglich das Hallenbad Liblar zur Verfügung (mit Ausnahme
der Sommerferien, in denen das Bad wegen Renovierungs- und
Wartungsarbeiten geschlossen ist). Die Öffnungszeiten für Individualbesucher verteilen sich wie folgt über die Wochentage:
Tab.: Öffentlicher Badebetrieb im Hallenbad Liblar
Zeit Mo
6.30-7
7-8
8-9
9-10
10-11
11-12
12-13
13-14
14-15
15-16
16-17
17-18
18-19
19-20
20-21
21-22
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
Der Donnerstag ist als Warmbadetag ausgewiesen (ein Angebot, das
man in anderen Bädern so eigentlich nicht mehr praktiziert, weil es
indirekt kommuniziert, dass es an den anderen Tagen kalt ist – ein
Eindruck, der sich im Marketing für die Bäder negativ auswirkt). Am
Freitag gibt es eine „Ruhige Stunde für Erwachsene“ sowie anschließend „Spiel und Spaß für Jedermann“ (Spielstunde ebenfalls am
Samstag). In den grün markierten Zeitfenstern ist Schwimmen und
Baden für Individualbesucher möglich.
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
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Im Schulhallenbad Lechenich ist Montag bis Freitag von 6.30 bis
8.00 Uhr Frühschwimmen für Einzelbesucher möglich.
Die Freibäder in Kierdorf und Lechenich sind
außerhalb der Sommerferien geöffnet
Montag bis Freitag von 14.00 bis 18.00 Uhr,
Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10.00 bis 18.00 Uhr.
Während der Sommerferien sind die Öffnungszeiten der Freibäder:
für Frühschwimmer Montag bis Freitag von 06.30 bis 8.00 Uhr,
Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag von 8.00 bis 18.00 Uhr,
Donnerstag von 14.00 bis 18.00 Uhr,
Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10.00 bis 18.00 Uhr.
Bei schönem Wetter werden die Öffnungszeiten bis 20.00 Uhr verlängert.
Die uneinheitlichen Öffnungszeiten stellen in der Vermarktung des Bäderangebots einen Wettbewerbsnachteil dar. Die
potentiellen Besucher müssen sich immer erst vorab erkundigen, ob das Bad für den öffentlichen Betrieb überhaupt geöffnet hat. In wirtschaftlich ausgerichteten Anlagen gibt es
durchgehende Möglichkeiten für Individualbesucher, das
Bad zu Besuchen (z.B. täglich von 10 bis 22 Uhr), selbst in
den Anlagen, die nur ein Sportbecken besitzen (Abtrennung
von Bahnen für Individualbesucher).
Die Möglichkeiten zum Frühschwimmen sind hingegen außerordentlich komfortabel. Hier stehen Aufwendungen für
Personalkosten etc. in keinem vertretbaren Aufwand zu den
erzielten Erlösen (da überwiegend Dauer- und Saisonkartenbesitzer das Angebot nutzen).
Die Durchführung der Grundreinigung während Zeiten, die
eigentlich für den öffentlichen Badebetrieb in Frage kommen
(Montag- bzw. Donnerstagvormittag), ist nicht nachvollziehbar. Sie könnte auch außerhalb des Badebetriebs bzw. weitgehend während des Schulschwimmens und des Frühschwimmens erfolgen.
Die Öffnungszeiten der Erftstadter Bäder für den öffentlichen
Badebetrieb sind nicht an den Interessen der Individualgäste, die mit ihrem Eintritt entscheidend zur Kostendeckung
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
des Bäderbetriebs beitragen, ausgerichtet, sondern an betrieblichen Abläufen und am Schulschwimmen.
Eintrittspreise
Die Eintrittspreise im Hallenbad Liblar sind differenziert in Einzelkarten, 10er-Karten und Dauerkarten. Es gibt zwei Preisstufen: einen
Regeltarif für Erwachsene und einen reduzierten Tarif für Kinder und
Jugendliche bis 16 Jahre, Schüler, Auszubildende und Studenten,
Schwerbehinderte sowie Wehr- und Zivildienstleistende. Die einzelnen Preisstufen:
Tab.: Tarifstruktur im Hallenbad Liblar
Tarifart
Einzelkarte
Zehnerkarte
Dauerkarte
Einzelperson
2. Dauerkarte
(Familienangehörige)
3. Dauerkarte
4. und jede
weitere Dauerkarte
Normaltarif
2,40 €
15 €
107 €
reduzierter Tarif
1,20 €
7,50 €
53,50 €
87 €
43,50 €
61 €
46 €
30,50 €
23 €
Für den Besuch gibt es keine Zeitbegrenzung. Die Dauerkarten haben ein Jahr Gültigkeit und berechtigen in dieser Zeit zu beliebig
häufigen Besuchen im Hallenbad Liblar.
Kinder bis zur Vollendung des vierten Lebensjahres haben freien
Eintritt. Gruppen ab 10 Personen zahlen einen € pro Person.
Schon die regulären Eintrittstarife für einen Hallenbadbesuch
in Liblar sind im Vergleich zu anderen Sporthallenbädern in
Deutschland sehr günstig. Mit den gewährten Vergünstigungen liegt Erftstadt mit an unterster Stelle bei den Eintrittstarifen bundesweit.
Beim Kauf einer Zehnerkarte Normaltarif wird z. B. ein Nachlass von 38 % gewährt, branchenüblich sind Nachlässe von
10 % bei dieser Tarifart.
Bei Gruppenbesuchen ab 10 Personen wird ein Nachlass von
58 % gewährt. Branchenüblich sind Nachlässe erst ab 20
Personen. Dann wird in der Regel einer Begleitperson freier
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Eintritt gewährt bzw. es wird ein genereller Rabatt zwischen
15 und maximal 20 % eingeräumt.
Dauerkarten sind bei Hallenbädern inzwischen nicht mehr
üblich. Völlig unüblich ist es zudem, dass bei Dauerkarten
auch noch ein weiterer Rabatt nach Zahl der pro Familie verkauften Dauerkarten gewährt wird, somit auf eine Ermäßigung noch einmal eine Ermäßigung gewährt wird (da es
Dauerkarten auch für den reduzierten Tarif gibt, wird hier sogar im Extremfall eine Ermäßigung auf die Ermäßigung eines
bereits ermäßigten Eintrittstarifs gegeben).
In den beiden Freibädern gelten folgende Tarifstufen:
Tab.: Tarifstruktur in den Freibädern Lechenich und Kierdorf
Tarifart
Einzelkarte
Zehnerkarte
Saisonkarte
Normaltarif
2,40 €
15 €
40 €
reduzierter Tarif9
1,20 €
7,50 €
20 €
Für den Besuch gibt es keine Zeitbegrenzung. Die Saisonkarten berechtigen während der Freibadsaison zu beliebig häufigen Besuchen
in den beiden Freibädern.
Kinder bis zur Vollendung des vierten Lebensjahres haben freien
Eintritt. Inhaber der Erftstadt-Card zahlen jeweils nur die Hälfte des
oben angegebenen Eintrittspreises.
Auch wenn Freibadtarife im Bundesvergleich in der Regel
niedriger sind als Hallenbadtarife, bewegt sich die Stadt Erftstadt hier erneut im untersten Preisspektrum. Vor allem die
reduzierten Tarife und Sondertarife (Zehnerkarte und Saisonkarte) sind weit entfernt von den zu einer Kostendeckung
erforderlichen Eintrittspreisen.
So erfreulich sozial gestaltete Eintrittspreise aus Sicht der Bevölkerung sind, muss man sich doch auch darüber im Klaren sein, dass
die durch sie begründeten Defizite letztlich über den kommunalen
Haushalt ausgeglichen werden, also zu Lasten anderer kommunaler
Dienstleistungen und Angebote und damit der Gesamtheit der Bevölkerung gehen. Die umfangreichen Ermäßigungen werden in Erftstadt
wie in anderen deutschen Städten unabhängig vom Einkommen der
Besucher gewährleistet. Sinnvoller wäre es, Ermäßigungen auf den
9
Gültigkeitsbereich analog zum reduzierten Tarif im Hallenbad Liblar.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 44
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Kreis einzugrenzen, die sich sonst einen Badbesuch nicht leisten
könnten. Dies wäre zum Beispiel durch eine Konzentration auf Inhaber der Erftstadt-Card möglich. Es ist volkswirtschaftlich nicht einzusehen, warum wohlhabende Bürgerinnen und Bürger, die durchaus
bereit wären, für einen Badbesuch deutlich mehr zu zahlen als heute
in Erftstadt üblich (z. B. bei regelmäßiger Nutzung der Dauerkarte
weniger als 1 € brutto pro Besuch!), ebenso stark subventioniert
werden wie wirklich Bedürftige, während andererseits an substantiellen kommunalen Leistungen gespart werden muss bzw. sogar eine
Haushaltssperre droht.
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
1.2.2. Betriebsorganisation
Die beiden Freibäder in Lechenich und Kierdorf werden inzwischen
wieder von den Stadtwerken Erftstadt10 betrieben, nachdem eine vertraglich bis 31. Dezember 2008 gesicherte Interimslösung mit dem
Betrieb des Freibades in Lechenich durch den Verein „Schwimmen
Sonne Spaß e.V.“ beendet wurde. Für den „Betriebszweig Freibäder“
legen die Stadtwerke Erftstadt einen Jahresabschluss nach den Vorschriften der Eigenbetriebsverordnung für das Land NordrheinWestfalen vor. Der Jahresfehlbetrag wird durch einen kommunalen
Betriebskostenzuschuss gemindert. Verluste, die nach fünf Jahren
noch bestehen, werden aus Haushaltsmitteln der Gemeinde ausgeglichen.
Das Hallenbad in Liblar wird ebenfalls von den Stadtwerken Erftstadt
betrieben. Für den „Betriebszweig Hallenbad“ legen die Stadtwerke
Erftstadt einen Jahresabschluss nach den Vorschriften der Eigenbetriebsverordnung für das Land Nordrhein-Westfalen vor. Der Jahresfehlbetrag wird durch einen kommunalen Betriebskostenzuschuss
gemindert. Verluste, die nach fünf Jahren noch bestehen, werden
aus Haushaltsmitteln der Gemeinde ausgeglichen.
Für die beiden Betriebszweige wurde ein gemeinsamer Betriebsausschuss berufen.
Die Lehrschwimmbecken werden durch die Sachaufwandsträger der
Schulen betrieben.
Die Zuständigkeit und Betreiberverantwortung für die Lehrschwimmbecken bei den Schulen zu belassen macht grundsätzlich Sinn. Allerdings sollte sichergestellt werden, dass
die für den Betrieb Verantwortlichen in ausreichender Weise
über die aus Ihrer Tätigkeit resultierenden Verpflichtungen
und Verantwortungen informiert werden („Corporate Compliance“11).
10
Einem Eigenbetrieb der Stadt Erftstadt.
11
„ Unter „Corporate Compliance“ versteht man die Schaffung einer „gerichtsfesten“ Umgebung für unternehmerisches Handeln und Entscheiden in Bäderbetrieben durch Vermeidung von Haftungsrisiken und Ausnutzen der verbleibenden
Gestaltungsspielräume mit dem Ziel einer nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswerts. Ziel ist eine Antwort auf die Frage: „wie muss der vorgegebene rechtliche Rahmen in idealer Art und Weise in interne Regeln und Prozesse transformiert
werden und welche Anforderungen ergeben sich hieraus für die verschiedenen
Elemente einer professionellen Compliance-Organisation im Bäderbetrieb?“ Vgl.
hierzu Jäger, Axel, Handbuch „Compliance für Bäder“, Leingarten 2009.
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
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Bei der derzeitigen Größe des Bäderbetriebs in Erftstadt ist
es nicht erforderlich, hierfür eine eigene kommunale Bäderbetriebsgesellschaft zu gründen12. Die Angliederung des Bäderbetriebs an die Stadtwerke Erftstadt ist eine praktikable
Lösung, bei der bestimmte Aufgaben aus dem Overhead der
Muttergesellschaft übertragen werden können (z.B. Buchführung).
Aufgrund der Struktur und Größe des Bäderbetriebs ist die
Übertragung des Betriebs an ein privates Betreiberunternehmen im Rahmen eines Public-Private-Partnership nur mit
geringen Vorteilen (v. a. geringere Personalkosten und flexiblerer Personaleinsatz) versehen, die durch die Gewinnerwartung des privaten Betreibers (die durch einen entsprechend hohen Betriebskostenzuschuss abgesichert werden
muss) ggf. gleich wieder zunichte gemacht werden.
Es gibt jedoch keine verantwortliche Gesamtbetriebsleitung
in den Anlagen vor Ort, die zentrale Aufgaben wie Marketing
etc. übernehmen kann. Die derzeitige Zersplitterung von Zuständigkeiten an verschiedenen Standorten bringt Nachteile
hinsichtlich der Effizienz mit sich.
12
Eine Aussage zu möglichen steuerlichen Vorteilen aus der Gründung einer
kommunalen Bäderbetriebsgesellschaft mbH ist nicht Bestandteil des gutachterlichen Auftrags und müsste durch ein Steuerberatungs- bzw. Wirtschaftsprüfungsunternehmen erfolgen.
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
1.2.3. Personaleinsatz
Der Personalbestand des Betriebszweigs Freibäder und des Betriebszweigs Hallenbad der Stadtwerke Erftstadt ist zusammengefasst. Dies macht auch Sinn, da somit ein flexiblerer Einsatz an den
verschiedenen Standorten möglich ist.
Tab.: Personalbestand der Stadtwerke Erftstadt, Betriebszweige
Hallenbad und Freibäder
Stellenprofil
Bäderleitung
Fachangestellter Bäderbetrieb
Fachangestellte Bäderbetrieb
Fachangestellter Bäderbetrieb
Fachangestellter Bäderbetrieb
Angestellte Büro und Kasse
Kassen- und Reinigungspersonal
Kassen- und Reinigungspersonal
Reinigungskraft
Arbeiter/Hausmeister
Arbeitsumfang
Vollzeit (39 Std./W.)
Vollzeit (39 Std./W.)
Vollzeit (39 Std./W.)
Teilzeit (25 Std./W.)
Teilzeit (25 Std./W.)
Vollzeit (39 Std./W.)
Teilzeit (25 Std./W.)
Teilzeit (25 Std./W.)
Vollzeit (39 Std./W.)
Vollzeit (39 Std./W.)13
Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unmittelbar vor Ort tätig
und vor allem für die Durchführung des öffentlichen Badebetriebs
zuständig. Es besteht die Möglichkeit, diesen Personalbestand im
Saisonbetrieb der Freibäder durch zusätzliche Honorarkräfte zu erweitern.
Hinzu kommen Leistungen, die durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke Erftstadt und der Stadtverwaltung Erftstadt im
Overheadbereich erbracht werden (z.B. Buchhaltung, Managementleistungen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, strategische Unternehmensentwicklung). Ebenso müssen die Leistungen hinzugerechnet werden, die durch Mitarbeiter der Schulen für den Betrieb der
Lehrschwimmbecken erbracht werden (Wartungs- und Reinigungsleistungen, Hausmeisterdienste, Überprüfung der technischen Anlagen und Hygieneparameter etc.). Diese sind im Einzelnen nicht ausweisbar und daher in Kosten auch nicht unmittelbar zu erfassen.
Eine genaue Zuweisung der Betriebskosten auf die einzelnen
Standorte ist nicht möglich.
13
Aus gesundheitlichen Gründen jedoch nur mit reduziertem Umfang.
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Aufgrund der Übernahme von Aufgaben im Overheadbereich
durch andere Betriebszweige der Stadtwerke Erftstadt und
durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke und
die nicht ausgewiesenen Personalkosten für die Betreibung
der Lehrschwimmbecken liegen die tatsächlichen Personalkosten für den Betrieb der Erftstadter Bäder deutlich höher
als in den Gewinn- und Verlustrechnungen der Jahresabschlüsse der beiden Betriebszweige erfasst.
Eine weitere Reduzierung des Personalbestands ist aus unserer Sicht nicht möglich, wenn der Betrieb in einer annähernd marktgerechten Qualität aufrechterhalten werden soll.
Der Personalbestand ist ausreichend zur Durchführung des
öffentlichen Badebetriebs im derzeitigen Umfang. Bei einer
Ausweitung muss ggf. der Personalbestand um Teilzeit- und
Aushilfskräfte ergänzt werden.
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
1.2.4. Vermarktung
Bäder stehen heute in einer direkten Konkurrenz zu anderen Freizeitangeboten. Daher kommt ihrer offensiven Vermarktung auch eine
immer größere Bedeutung zu. Kommunale sportorientierte Hallenbäder und Freibäder haben zwar nur einen eng begrenzten Markt, dennoch ist es erforderlich, immer wieder Besuchsanreize zu schaffen.
Für die öffentlichen Bäder in Erftstadt gibt es keine Marketingstrategie und auch kein ausgewiesenen Marketingbudget. Es gibt auch
keine Prospekte etc.
Auf der offiziellen Website der Stadt Erftstadt und der Stadtwerke
Erftstadt erhält man Informationen zu den Bädern, wenn man zunächst den Button „Freizeit-Tourismus“ und dann in der seitlichen
Menuleiste unter „Detail-Navigation“ den Button „Hallen- und Freibäder“ anklickt. Der User findet dann zum Hallenbad Liblar und zu den
beiden Freibädern jeweils ein kleines Foto (das beim Anklicken nicht
vergrößert wird) sowie Informationen zur Ausstattung und zu den
Öffnungszeiten. Ein weiterer Link führt zu den Eintrittspreisen. Hilfreiche Informationen wie Anfahrtsbeschreibungen etc. gibt es nicht.
Auch gibt es keine eigene Website der Erftstadter Bäder.
Zur Schaffung von Besuchsanreizen sollte daher eine Marketingstrategie für die Erftstadter Bäder entwickelt werden und
ein entsprechendes Budget in den Wirtschaftsplan eingestellt werden. Vorrangige Marketingaktivitäten sollten sein:
Durchführung von Veranstaltungen in den Bädern, z. B.
Sommer-Ferienprogramm in den Freibädern,
Aufbau einer eigenen Website und Optimierung der Informationen auf den Websites der Stadt und der Stadtwerke (mit
umfangreicherem und besserem Bildmaterial etc.),
Aufbau eines einheitlichen Erscheinungsbildes mit gemeinsamen Logo für die Bäder etc., Vorlagen für Annoncen und
einem DIN Lang-Flyer, in dem alle wesentlichen Informationen zu den Bädern zusammengefasst werden.
Voraussetzung für ein erfolgreiches Marketing sind jedoch die Angebotsoptimierung und die Optimierung der Öffnungszeiten für den öffentlichen Badebetrieb.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 50
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
1.2.5. Zusammenfassende Bewertung
Der Betrieb der Erftstadter Bäder ist charakterisiert durch:
Extrem niedrige Eintrittspreise, die weit entfernt von
einer Kostendeckung sind (vor allem durch die Vielzahl an reduzierten Tarife),
die Öffnungszeiten und Nutzungsmöglichkeiten der
Hallenbäder werden von Vereinen dominiert; eine intensive Nutzung vor allem des Hallenbades in Liblar
durch Schulen und Vereine reduziert die Möglichkeiten für öffentlichen Badebetrieb,
die Bäder werden mit einem sehr geringen Personalaufwand betrieben, es gibt kaum Einsparpotentiale
aus dem Betrieb,
da die Bäder hinsichtlich der Instandhaltung seit Jahren aus Kostengründen mit einem Minimalaufwand
betrieben und daher „auf Verschleiß gefahren“ wurden, sind Havarien an einigen Standorten jederzeit
möglich,
„verdeckte Kosten“ vor allem bei den Lehrschwimmbecken und im Overheadbereich sind bisher nicht
ausreichend berücksichtigt,
eine professionelle und gezielte Vermarktung des
Bäderangebots findet bisher nicht statt.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 51
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
1.3.
■
Wirtschaftlichkeit
Die Betriebszweige Wasserversorgung, Heizkraftwerk, Hallenbad
und Freibäder der Stadtwerke Erftstadt stehen in einem von der Finanzverwaltung anerkannten steuerlichen Verbund. Unter Einbeziehung des Eigenkapitals der Betriebszweige Wasserversorgung und
Heizkraftwerk stellt sich das Gesamteigenkapital der im Betriebsverbund zusammengefassten Unternehmen positiv dar. Für sich betrachtet und ohne den vertraglich gesicherten Verlustausgleich wären
die Betriebszweige Hallenbad und Freibäder bereits überschuldet.
Durch die Praxis eines Ausgleichs der nach 5 Jahren noch bestehenden Verluste aus dem Betrieb der beiden Freibäder sowie des
Hallenbades Liblar ergeben sich für die Stadt Erftstadt noch erhebliche Verpflichtungen aus den Jahren 2004 bis 2008.
Grundsätzlich ist anzumerken, dass Bäderbetriebe in Deutschland
mit wenigen Ausnahmen Zuschussbetriebe darstellen. Insofern ist
die Situation in Erftstadt nicht anders als in anderen deutschen Städten und Gemeinden. Dennoch soll der Frage nachgegangen werden,
ob es hinsichtlich der Erlös- wie der Kostenseite noch Optimierungsmöglichkeiten gibt.
1.3.1. Besucherentwicklung, Besucherstruktur und Einnahmesituation
Der Besuch von Bädern steht in einem unmittelbaren Wirkungszusammenhang mit der Witterung. Daher sind Vergleiche der Besucherzahlen über die Jahre hinweg nur bedingt aussagefähig, da sich
eine teilweise extreme Witterungsabhängigkeit feststellen lässt. Dies
gilt im besonderen Maße für die Freibäder. Hier sind die Schwankungen extrem und nicht prognostizierbar. So besuchten im „Jahrhundertsommer“ 2003 sensationelle 85.802 Gäste das Freibad in
Lechenich, im verregneten und kühlen Sommer 2008 waren es gerade einmal 11.987 Gäste. Hier können nur Langzeitbetrachtungen
eine verlässliche Aussage zum Besucherpotential garantieren.
Über den Betrachtungszeitraum von 12 Jahren (1997 bis 2008) besuchten im Durchschnitt 36.055 Besucher pro Jahr das Freibad in
Lechenich und 18.131 Besucher pro Jahr das Freibad in Kierdorf.
Für das Hallenbad in Liblar liegen uns keine Vergleichszahlen aus
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 52
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
dem Zeitraum vor. Hier besuchten im Durchschnitt der vergangenen
3 Jahre jeweils 47.127 Individualgäste das Hallenbad.
Tab.: Besucherentwicklung im öffentlichen Badebetrieb in Erftstadt
120000
100000
106259
80000
76125
60000
40000
20000
32678
42736
25255
FB Kierdorf
Gesamt
18292
13189
11987
12617
0
FB Lechenich
HB Liblar
50319
48326
2006
73015
2007
2008
Die Gesamtbesucherzahl ist deutlich rückläufig, was nicht alleine
durch witterungsbedingtes Besucherverhalten zu erklären ist, sondern seine Ursachen auch in der nachlassenden Attraktivität des Bäderangebots hat (da Vergleiche mit anderen Bädereinrichtungen im
gleichen Zeitraum keine vergleichbaren rückläufigen Tendenzen ergeben).
Während die Freibäder in der Regel ausschließlich von Individualgästen genutzt werden, teilen sich im Hallenbad Liblar Schulen und
Vereine und Individualgäste das Bad. Gesamtbesucherzahlen und
prozentuale Verteilung bleiben dabei relativ konstant.
Tab.: Verteilung der Besucher im Hallenbad Liblar nach Schulen,
Vereinen und Individualgästen
90000
80000
70000
60000
50000
40000
30000
20000
10000
0
40064
41805
42806
Individualgäste
Vereine
25565
26194
27283
14499
15611
15523
2006
2007
Schulen
2008
Für die Nutzung des Bades durch Schulen und Vereine leistete die
Stadt Erftstadt in den vergangenen drei Jahren jeweils einen Betriebskostenzuschuss von 244.900 €. Da die Kosten für die Nutzung
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
durch Schulen und Vereine durch einen jährlichen kommunalen Betriebskostenzuschuss gedeckelt werden, ist eine Betrachtung der
Umsatzerlöse aus dem öffentlichen Badebetrieb interessant.
Besonders aussagekräftig ist dabei eine Analyse der unterschiedlichen Eintrittstarife, die in Anspruch genommen wurden. In einer exemplarischen Analyse des vergangenen Jahres ergibt sich für das
Hallenbad in Liblar folgendes Bild:
Graphik: Nutzung der unterschiedlichen Eintrittstarife im Hallenbad
Liblar
20000
0
Einzeleintritte
10er-Karte
Personen
18094
105
13440
1344
5000
11202
10000
11202
15000
Jahreskarte
Zahl der Besuche
Die Verteilung zeigt, dass 43 % der Besuche (ohne Schulen
und Vereine) im Hallenbad Liblar im Jahr 2008 von nur 105
Personen (als Dauerkartenbesitzer) durchgeführt wurden. Diese zahlten pro Besuch Ø 0,62 € brutto!
Im Freibadsegment ist es ähnlich: Im Freibad Kierdorf erwarben
im vergangenen Jahr nur 25 % der Besucher ein Tagesticket,
alle anderen besuchten das Bad mit einer Zehnerkarte oder einer Saisonkarte und damit deutlich günstiger. Von den 25 %,
die ein Einzelticket gelöst haben, nahmen wiederum 43 % den
ermäßigten Tarif für Kinder und Jugendliche in Anspruch. Damit
waren bezogen auf die Gesamtbesucherzahl nur 14 % der Gäste „Normalzahler“, alle anderen nahmen in irgendeiner Weise
eine Ermäßigung in Anspruch.
Angesichts dieser Fakten ist es nicht verwunderlich,
dass der Bäderbetrieb in Liblar einen so hohen Zuschussbedarf ausweist, da durch die Besucher viel zu
geringe Durchschnittsumsätze generiert werden. Bei
den Erftstadter Bäder ist der Normaltarif nicht die Regel,
sondern die Ausnahme.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 54
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Mit dem Eintrittstarifen und den daraus erzielten Durchschnittserlösen liegt die Stadt Erftstadt weit entfernt von den zur Kostendeckung
erforderlichen Durchschnittserlösen.
Bei exemplarischer Betrachtung des Jahres 2007, für das
bereits ein geprüfter Jahresabschluss vorliegt, zeigt sich,
dass für das Freibad Kierdorf im Jahr 2007 pro Besucher und
Besuch Durchschnittseinnahmen in Höhe von 0,83 € erzielt
wurden. Im Hallenbad Liblar wurden pro Badegast und Besuch Durchschnittseinnahmen in Höhe von 0,63 € erzielt.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 55
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
1.3.2. Kostenstruktur und Ergebnis
Wesentliche Parameter zur Kostensenkung in Bäderanlagen sind die
Personalkosten sowie die Energiekosten. Bei den Personalkosten ist
zu berücksichtigen, dass derzeit bereits ein sehr bedarfsorientierter
und „schlanker“ Personaleinsatz erfolgt, so dass hier kaum Einsparpotentiale darzustellen sind. Die Energiekosten können von den Bädern nur sehr bedingt beeinflusst werden. Hier hat die Entwicklung
der Energiepreise in den vergangenen drei Jahren zu teilweise erheblichen Verschlechterungen der operativen Betriebsergebnisse bei
den Bädern geführt. Für die nächsten Jahre ist zu fürchten, dass die
Schere noch weiter auseinander gehen wird. Wirkliches Einsparpotential sehen wir daher nur im Betrieb des Lehrschwimmbeckens
Bliesheim, bei dem die Einhaltung der erforderlichen Hygieneparameter des Beckenwassers derzeit praktisch nur durch eine erhebliche permanente Frischwasserzufuhr erfolgt.
Insgesamt zeigt die Verteilung der einzelnen Ausgabenpositionen im
Erftstadter Bäderbetrieb mit Ausnahme des Wasserverbrauchs in
Bliesheim keine außergewöhnlichen Merkmale. Exemplarisch sei
dies am Hallenbad Liblar (Geschäftsjahr 2008) aufgezeigt:
Graphik:
bad Liblar
Verteilung der wesentlichen Kostengruppen im Hallen-
8%
Materialaufwand
2%
31%
22%
Personalaufwand
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
Abschreibungen
37%
Zinsen und ähnliche
Aufwendungen
Die vergleichsweise niedrigen Abschreibungen und Zinsaufwendungen sind durch das Alter der Anlage begründet.
Aufschlussreich ist jedoch eine Gegenüberstellung der operativen
Betriebskosten und der Einnahmen aus dem öffentlichen Badebetrieb. Im direkten Vergleich für das Hallenbad Liblar im Geschäftsjahr
2007 zeigt sich eine deutliche Diskrepanz:
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
Einnahmeerlöse aus Eintritten:
Betriebskosten operativ14:
■
31.969 €
- 567.667 €
Aus den Eintrittserlösen im Hallenbad Liblar wird ein Kostendeckungsgrad von ca. 6 % erzielt. Einen derart niedrigen
Kostendeckungsgrad aus den Eintrittserlösen haben wir in
unserer langjährigen Gutachtertätigkeit bisher an keinem
anderen Standort erlebt und es sind uns auch keine Vergleichsbeispiele bekannt. Unter Berücksichtigung des Betriebskostenzuschusses erhöht sich der Kostendeckungsgrad zwar auf 49%, allerdings eben fast ausschließlich durch
das Zurverfügungstellen von Mitteln aus dem kommunalen
Haushalt.
Da auf der Kostenseite keine wesentlichen Einsparpotentiale
mehr darstellbar sind, muss zu einer Verbesserung der Wirtschaftlichkeit die Einnahmeseite optimiert werden. Neben
allgemeinen Maßnahmen zur Steigerung der Besucherzahlen
sehen wir dabei vor allem zwei wesentliche Möglichkeiten
und Notwendigkeiten:
o eine angemessene Anpassung der Eintrittstarife für
Individualbesucher und vor allem eine deutliche Reduzierung der gewährten Ermäßigungen und Ermäßigungen auf Ermäßigungen,
o eine angemessene Beteiligung der Vereine und Sachaufwandsträger der nichtstädtischen Schulen an den
Betriebskosten für die Nutzung der Becken bzw.
Schwimmbahnen, wie an anderen Orten üblich.
14
Ohne AfA und sonstige Kapitalkosten!
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
2.
■
MARKTANALYSE
Eine Marktanalyse, die ergeben soll, welches tatsächliche Besucherpotential für die vorhandenen Frei- und Hallenbäder in Erftstadt oder
für künftige alternative Angebote, vorhanden ist, setzt sich aus drei
Faktoren zusammen:
einer Ermittlung des vorhandenen theoretischen Besucherpotentials im Einzugsgebiet für den Bäderbesuch,
einer Betrachtung des Konkurrenzangebots im Einzugsgebiets
und
einer Betrachtung genereller Trends und Tendenzen, die das zukünftige Besucherverhalten positiv und/oder negativ beeinflussen
können.
Da im Rahmen der derzeitigen politischen Diskussion über die zukünftige Gestaltung der Erftstadter Bäderlandschaft auch über alternative Lösungen (Freizeitbad mit überregionaler Attraktivität und entsprechend erweitertem Einzugsgebiet) nachgedacht wird, soll auch
die Potentialanalyse um diese Variante ergänzt werden.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 58
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
2.1.
■
Potentialanalyse
2.1.1. Lokales und regionales Besucherpotential (Primärmarkt)
für den öffentlichen Badebetrieb
Die Festlegung des Einzugsgebiets für die Frei- und Hallenbäder in
Erftstadt ist wie für jedes andere Freizeitangebot auch abhängig von
den topographischen Gegebenheiten und deren Einfluss auf das
Straßennetz sowie vor allem von der Strahlkraft des eigenen Angebots, durch welche das Einzugspotential ganz erheblich beeinflusst
wird. Eine Saunaanlage lebt zum Beispiel sehr viel mehr vom engeren Einzugsgebiet, gleichzeitig ist die Besuchshäufigkeit der Gäste
höher als im Badebereich. Attraktive Freizeitbäder und Thermen weisen eine maximale akzeptierte Anfahrtsdistanz von 38 Minuten auf,
Kurbäder erreichen aufgrund ihrer hohen Wertschätzung auch Werte, die deutlich über diesen 38 Minuten liegen (im Rahmen des Tagestourismus).
Der weitaus überwiegende Teil der erwachsenen Bäderbesucher
reist mit dem eigenen PKW an. Insofern ist die Erreichbarkeit für den
straßengebundenen Individualverkehr ausschlaggebend für die Festlegung des Einzugsgebiets. Die sehr gute ÖPNV-Anbindung von
Erftstadt ist für den Bäderbesuch daher leider eher von geringem
Belang.
Für eine zuverlässige Quantifizierung ist es daher erforderlich, das
Einzugsgebiet einer differenzierten Betrachtung zu unterziehen und
auch die im Einzugsbereich bestehende Konkurrenzsituation mit ihrer Auswirkung auf die Besucherpotentiale (durch Überschneidung
der jeweiligen Einzugsradien) zu berücksichtigen. Auch hier gilt, dass
diese Bewertung abhängig ist von der Attraktivität der Konkurrenzanlagen im Einzugsgebiet.
Im Status quo reduziert sich das durchschnittliche Einzugsgebiet für
die Erftstadter Freibäder und das Hallenbad Liblar aufgrund des Angebots auf eine maximal akzeptierte Anfahrtsdistanz von ca. 20 Minuten (bei häufigerer Frequentierung sogar eher geringer).
Die betrachteten theoretischen Einzugsgebiete werden daher mit
Abschlägen für die fehlende überregionale Attraktivität des Erftstadter Bäderangebots und deren Auswirkung auf die durchschnittliche
Anfahrtszeit sowie mit Abschlägen für die Überschneidung mit dem
Einzugsgebiet der relevanten Konkurrenzbetriebe bewertet.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 59
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Derzeit (Stand: Januar 2009) leben ca. 51.800 Menschen in Erftstadt. Die langfristige Prognose geht jedoch von einem leichten
Rückgang der Bevölkerung aus. Zum Ausgangsjahr 2006 wird bis
2025 ein Bevölkerungsrückgang um -3,4% prognostiziert. Dies würde
in Relation zum derzeitigen Bevölkerungsstand einen Rückgang von
5% bedeuten. In absoluten Zahlen bedeutet dies einen Rückgang um
ca. 2.500 Einwohner. Bei der Prognose sind mögliche Zuzugsgewinne durch die Ausweisung neuer Wohngebiete und Gewerbegebiete
(und dadurch entstehende neue Arbeitsplätze mit entsprechendem
Wohnraumbedarf vor Ort) jedoch nicht berücksichtigt.
Tabelle: Prognose der Bevölkerungsentwicklung 2006 bis 2025 in
Erftstadt15
51.500
51.000
49.893
49.353
Bevölkerungszahl
2025
48.000
Bevölkerungszahl
2015
48.500
Bevölkerungszahl
2020
49.000
50.403
50.824
Bevölkerungszahl
2010
49.500
51.082
50.000
Bevölkerungszahl
2006
50.500
Die derzeitige Bevölkerungsentwicklung ist der Prognose entgegengesetzt. Für die weiteren Betrachtungen gehen wir daher davon aus,
dass der Status quo auch langfristig gehalten werden kann.
Alle Besucherpotentialermittlungen haben einen deutlich theoretischen Charakter. Die tatsächlichen Besucherzahlen einer oder mehrerer an einem Standort gebündelter Bäderangebote sind abhängig
von der individuellen Gestaltung der Angebote und der daraus resultierenden Attraktivität und vom Erfolg der Bewerbung der Anlagen.
Daher kann auch nachfolgende Betrachtung nur einen annähernden
Anhaltspunkt für mögliche nicht ausgeschöpfte Potentiale geben. Es
gibt unterschiedliche Ansatzpunkte zur Erstellung von Besucherpotentialanalysen. Die von uns gewählte Methode beruht vor allem auf
der Auswertung von regelmäßigen Befragungen zum Besuchsverhalten in den Einzugsgebieten von vergleichbaren Bädern und Standorten.
15
Quelle: Bertelsmann-Stiftung, „Wegweiser Kommune“, Stand: Juli 2009.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 60
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Das Besucherpotential, differenziert nach den drei unterschiedlichen
Einzugskreisen, ermittelt sich aus dem Anteil an Besuchern (= Anteil
an der Bevölkerung, die prinzipiell als Badegäste in Frage kommen
und bereit sind, eine entsprechende Anfahrtsdistanz zum Besuch der
SteinTherme in Kauf zu nehmen) und der Besuchshäufigkeit (= jährliche Frequenz an Besuchen in Abhängigkeit von der Anfahrtsdistanz). Das ermittelte Potential beruht auf entsprechenden Benchmarks und Erfahrungswerten aus vergleichbaren Anlagen. Der dritte
– erweiterte Radius – kann nur erreicht werden, wenn ein entsprechend attraktives Angebot vorhanden ist.
Freibadbesuche sind überhaupt nicht zu prognostizieren, da absolut
witterungsabhängig. Der bereits erwähnte Vergleich zwischen den
Jahren 2003 („Jahrhundertsommer“) und 2008 (verregneter und kalter Sommer) verdeutlichte dies.
Für ein attraktives Freizeitbad am Standort Erftstadt ergibt sich folgendes theoretisches Besucherpotential:
Stadt Erftstadt
Einwohner ca.
davon 45% Besucherpotential:
Badehäufigkeit 3,5 / Jahr
Näherer Einzugsbereich (Teile Rhein-ErftKreis, Rhein-Sieg-Kreis, Kreise Düren und
Euskirchen)
Einwohner ca.
davon 30% Besucherpotential:
Badehäufigkeit 1,5 / Jahr
Erweiterter Einzugsbereich
(Teile Rhein-Erft-Kreis,
Rhein-Sieg-Kreis, Kreise Düren
und Euskirchen, Köln )
Einwohner ca.
davon 15 % Besucherpotential:
Badehäufigkeit 0,8 / Jahr
52.000
23.400
81.900
480.000
144.000
216.000
640.000
96.000
Besucherpotential gesamt
76.800
374.700
Ein reines Sporthallenbad wird fast ausschließlich von Gästen aus
dem unmittelbaren Einzugsgebiet (= Stadtgebiet) besucht.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 61
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Daher ergibt sich
für ein Sporthallenbad in Erftstadt ein theoretisches Besucherpotential von ca. 82.000 pro Jahr (Individualgäste ohne Schulen und
Vereine),
für ein Freizeitbad in Erftstadt ein theoretisches Besucherpotential
von ca. 375.000 pro Jahr (Individualgäste ohne Schulen und Vereine).
Allerdings ist bei der Ermittlung des Besucherpotentials für ein Freizeitbad noch ein erheblicher Abschlag aufgrund der zahlreichen
Konkurrenzbetriebe im Einzugsgebiet vorzunehmen.
Dass das Besucherpotential für ein Sporthallenbad derzeit
nicht ausgeschöpft wird, ist sicher nicht mit zu hohen Eintrittspreisen zu begründen. Ausschlaggebend dürften vielmehr sein:
die reduzierten Öffnungszeiten für den öffentlichen Badebetrieb und
das als wenig attraktiv empfundene Angebot und Ambiente.
.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 62
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
2.1.2. Besucherpotential aus dem Sekundärmarkt (Übernachtungstourismus) für den öffentlichen Badebetrieb
Mit Ausnahme des Strandbades am Liblarer See hat das Bäderangebot in Erftstadt derzeit keine nachweisbare touristische Relevanz
(von zufälligen Einzelbesuchen abgesehen). Auch Freizeitbäder ziehen in der Regel nur dann Vorteile aus dem Übernachtungstourismus, wenn sie in ausgesprochenen touristischen Destinationen liegen, die vor allem durch Outdoor-Angebote charakterisiert sind (als
Schlechtwetteralternative).
Durch das benachbarte Phantasialand könnte theoretisch ein gewisser Effekt entstehen, da dieses in den vergangenen Jahren seine
Übernachtungskapazitäten deutlich erhöht hat. Allerdings ist es hier
– wie in anderen Freizeitparks, die Vorbild für den Ausbau von Hotelund Feriendorfangeboten sind – erklärtes Ziel, die Übernachtungsgäste in der eigenen Anlage zu binden. Zudem ist nicht auszuschließen, dass auch das Phantasialand wie andere Freizeitparks in
Deutschland ernsthaft die Errichtung eines Indoor-Wasserparks zur
Saisonerweiterung und Erhöhung der Aufenthaltsdauer der Gäste im
Park (zweitägige Aufenthalte statt eines Tagesausflugs) plant. In diesem Falle wären die Effekte für ein mögliches Freizeitbad am Standort Erftstadt gleich Null.
Daher werten wir alle Besucherpotentiale aus dem Übernachtungstourismus als nicht vorhanden bzw. gegebenenfalls
von so geringem Umfang, dass sie allenfalls als „on-the-top“
betrachtet werden können. Zudem müsste das Angebot so
attraktiv gestaltet werden, dass sich daraus ein sehr hohes
Investitionsrisiko ableitet.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 63
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
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2.1.3. Nutzerpotential Schulen und Vereine
Schulen und Vereine finden in Erftstadt im Vergleich zu anderen
Städten gleicher Größe hervorragende Trainings- und Unterrichtsbedingungen vor. Drei ganzjährige Bäder sind während der regulären
Betriebszeiten komplett den Schulen und Vereinen vorbehalten, im
Hallenbad Liblar nimmt man zugunsten des Schul- und Vereinsbetriebs deutliche Einschränkungen beim öffentlichen Badebetrieb in
Kauf. Einzelne Vereine dominieren die Belegung.
Entsprechend stark frequentiert sind die Bäderanlagen.
Tabelle: Gemeldete Belegungen durch Schulen und Vereine in den
Erftstadter Bädern
Bad
HB Liblar
Vereine / BelegstunSchulen / Belegstunden
den / Teilnehmer pro
/ Teilnehmer pro Woche
Woche
9 / 27 / ca. 1229
8 / 12 / ca. 600
SHB
Lechenich
LSB Erp
7 / 30,5 / ca. 614
5 / 34 / ca. 510
5 / 26 / ca. 172
3 / 32 / ca. 480
LSB
Bliesheim
Gesamt
4 / 16 / ca. 131
3 / 25 / ca. 375
99,5 / ca. 2146
103 / ca. 1965
Insgesamt trainieren wöchentlich ca. 2.146 Vereinsmitglieder in 99,5
Belegstunden und ca. 1965 Schülerinnen und Schüler in ca. 103 Belegstunden (außerhalb der Ferienzeiten). Diese Frequentierung ist
ungewöhnlich hoch. Geht man davon aus, dass die gemeldeten Belegungen nicht nur aus strategischen Gründen so hoch sind16, sondern auch tatsächlich im gemeldeten Umfang trainiert wird, dann ist
dies sicher auch ein Grund dafür, warum in Erftstadt die Besucherzahlen im öffentlichen Badebetrieb so gering sind: zahlreiche Bürgerinnen und Bürger nutzen die günstigeren Möglichkeiten des Vereinstrainings.
Dies bedeutet konkret Einnahmeverluste für den Erftstadter Bäderbetrieb, die bisher lediglich durch den kommunalen Betriebskostenzuschuss ausgeglichen werden. Einnahmeverluste entstehen auch
16
Die gemeldeten Teilnehmerzahlen wurden nicht überprüft.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 64
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
durch die Übernahme von Kursangeboten durch Vereine und Bildungsinstitutionen bzw. private Unternehmen.
Künftig sollte eine angemessene Beteiligung der Sachaufwandsträger der Schulen und der Vereine an den Betriebskosten erfolgen. Eine Abrechnung ist entweder pauschal
nach Bahnenstunden oder aber auch nach Teilnehmern möglich. Bei dem letzteren Modell würde sich sehr schnell erweisen, ob die gemeldeten Belegungszahlen tatsächlich auch
stimmen. In jedem Falle ist eine Kontrolle durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bäderbetriebs bzw. der Stadtverwaltung erforderlich.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 65
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
2.2.
■
Konkurrenzanalyse
Die Region um Erftstadt ist vor allem im Norden und Westen durch
ein dichtes Angebot an überregional attraktiven Bäderanlagen geprägt. Die Konkurrenzsituation wird sich noch deutlich verschärfen
mit der Eröffnung des Monte mare in Bedburg und des aquabalance
in Siegburg. Noch unsicher ist die Realisierung von Bäderbauvorhaben in Euskirchen, im Phantasialand Brühl und in Jülich.
Graphik:
Regionale Verteilung der Mitbewerber
Monte mare
Bedburg
11 Kölner
Hallen- und
Kombibäder
Aqualand
Köln
Hallenbad
Kerpen
Claudiustherme
Köln
fresh open
Frechen
„De Bütt“
Aggua
Troisdorf
Hürth
Schwimm- und
Badezentrum
Jülich (?)
Phantasialand
Aquapark (?)
Monte mare
Kreuzau
aquabalance
Siegburg
Karlsbad
Brühl
Hallenfreizeitbad
Bornheim
5 Bonner
Hallen- und
Kombibäder
Allwetterbad
Euskirchen (?)
Eifel-Therme
Mechernich
Monte mare
Rheinbach
Viele der Mitbewerber verfügen über große Saunaanlagen und bieten freizeit- und familienorientierte Angebote mit einer Attraktivität,
die eine deutliche Erweiterung des Einzugsradius gegenüber konventionellen Hallenbädern mit sich bringt. Die Darstellung von Freibädern in der Konkurrenzanalyse ist nicht erforderlich, da diese aufgrund ihrer besonderen Struktur fast ausschließlich von einer lokalen
Klientel besucht werden (es sei denn, am eigenen Ort gibt es kein
Freibad, dann nimmt man auch längere Anfahrtszeiten in Kauf.
Grundsätzlich gilt:
für den Besuch von Freizeitbädern „Angebot schlägt Anfahrtsdistanz“,
für den Besuch von Sporthallenbädern „Anfahrtsdistanz schlägt
Angebot“,
für den Besuch von Freibädern „Anfahrtsdistanz schlägt Angebot“.
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Stellt man bei den genannten Konkurrenzbetrieben deren durchschnittliches Einzugsgebiet mit einem Radius von ca. 30 min. Anfahrtszeit dar, ergeben sich deutliche Überschneidungen mit dem
Einzugsgebiet der Erftstadter Bäder (der Standort Erftstadt ist in
nachfolgender Graphik mit einem roten Punkt, das Einzugsgebiet mit
einem roten Kreis markiert).
Graphik:
Überschneidung der Einzugsgebiete
Monte mare
Bedburg
11 Kölner
Hallen- und
Kombibäder
Aqualand
Köln
Hallenbad
Kerpen
Claudiustherme
Köln
fresh open
Frechen
„De Bütt“
Aggua
Troisdorf
Hürth
Schwimm- und
Badezentrum
Jülich (?)
Phantasialand
Aquapark (?)
Monte mare
Kreuzau
aquabalance
Siegburg
Karlsbad
Brühl
Hallenfreizeitbad
Bornheim
Allwetterbad
Euskirchen (?)
Eifel-Therme
Mechernich
5 Bonner
Hallen- und
Kombibäder
Monte mare
Rheinbach
Die Graphik stellt lediglich die Überschneidung von Einzugsgebieten
bestehender Hallen- und Freizeitbäder dar. Die Bäder der Stadt
Bonn wurden jeweils in einem Kreis zusammengefasst. Geplante
und in Realisierung befindliche Projekte wurden nicht berücksichtigt.
Das Einzugsgebiet der Erftstadter Bäder wird von den
Einzugsgebieten anderer Konkurrenzbetriebe durchdrungen. Die Entwicklung eines Bäderangebotes, das eines
überregionalen Einzugsgebietes bedarf, ist daher mit einem sehr hohen Investitions- und Betreiberrisiko verbunden, zumal weitere Standorte derzeit entwickelt werden
und nicht ausgeschlossen werden kann, dass in unmittelbarer Nachbarschaft (Phantasialand Brühl) ein hochattraktives Freizeitbadangebot in Form eines IndoorWasserparks mit überregionaler Attraktivität entstehen
wird.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 67
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
2.3.
■
Relevante Marktentwicklungen
2.3.1. Demographische Entwicklungen als Basis relevanter
Marktentwicklungen
Die prognostizierte Umkehrung der Alterspyramide und eine „Überalterung“ der Bevölkerung werden sich auch auf die Bäderlandschaft in
Erftstadt auswirken.
Tabelle: Prognose der Altersverteilung der Bevölkerung 2006 bis
2025 in der Erftstadt17
100
94,7
80
60
40
20
10,1
6,5
0
-9,3
-20
-17
-15,1
-25,6
-23,7
-22,5
-22,4
ab 80-Jährige
65-79-Jährige
45-64-Jährige
25-44-Jährige
19-24-Jährige
16-18-Jährige
10-15-Jährige
6-9-Jährige
3-5-Jährige
0-2-Jährige
-40
Bis zum Jahr 2025 wird alleine das Segment der über 45jährigen in
Erftstadt weiter wachsen. Überproportionale Zuwächse sind bei den
über 80jährigen zu erwarten, die jedoch für eine aktive, sportliche
Freizeitgestaltung nur in Ausnahmefällen in Frage kommen.
Die demographische Entwicklung kommt prinzipiell eher passiven
und gesundheitsorientierten Freizeitangeboten entgegen, da mit zunehmendem Alter auch das Gesundheitsbewusstsein der Bevölke17
Quelle: Bertelsmann-Stiftung, „Wegweiser Kommune“, Stand: Juli 2009.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 68
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
rung wächst. In den nächsten zehn Jahren steigt die Zahl der über
60jährigen um 4%, während die Zahl der Kinder, Jugendlichen und
jungen Erwachsenen um die gleiche Quote sinkt. Heute kommen in
Deutschland auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter zwischen 20
und 59 Jahren 38 Menschen über 60 Jahre. Bis etwa 2040 wird sich
dieser Quotient voraussichtlich verdoppeln.
Diese Veränderungen in der Struktur der Bevölkerung gehen mit
Veränderungen in der Alltagskultur und den Lebenswelten verschiedener Gruppen einher, die es bei der Beurteilung der Entwicklungspotentiale der Erftstadter Bäderlandschaft zu berücksichtigen gilt. Die
Prognosen müssen nicht immer nur negative Auswirkungen haben.
So werden die „Senioren“ immer aktiver und gesundheitsbewusster
und verfügen auch über ein wachsendes Einkommen.
Beim Eintritt ins Rentenalter im Unruhestand suchen schon heute
immer mehr Senioren nach neuen Herausforderungen. Die klassischen Themen „Familie und Garten“ sind nicht mehr ausreichend.
Der Fokus ihres neuen Interesses liegt neben der Bildung auch auf
körperlicher Fitness und Sport. Allerdings sinkt mit zunehmendem
Alter auch der Anteil an der jeweiligen Altersgruppe, die grundsätzlich als Badebesucher in Frage kommen. Während im Durchschnitt
der Gesamtbevölkerung ca. 30 % mindestens einmal pro Jahr ein
Freizeitbad bzw. eine Therme besuchen, sind dies bei den „Jungsenioren“ (55-64 Jahre) nur noch 22 % und bei den Ruheständlern (65
Jahre und älter) nur noch 12 %18.
Die Ursachen hierfür sind primär in zwei Faktoren zu sehen:
Vor allem weibliche Badegäste zeigen sich ab einem bestimmten
Alter ungern in Bikini oder Badeanzug, wenn in der Anlage ein altersmäßig sehr heterogenes Publikum vorhanden ist. Dieses
Problem ist weniger ausgeprägt, wenn das Bad überwiegend von
Senioren besucht wird.
Mit zunehmendem Alter wächst die Angst, sich bei einem Badebesuch zu verletzen (Rutschgefahr) oder aber sich nicht zurechtzufinden (moderne Schließ- und Zutrittssysteme).
Für die Erftstadter Bäder bedeutet diese Entwicklung in der Konsequenz:
Erhebung der BAT- Stiftung für Zukunftsfragen Hamburg, 2006. Bei den 1824jährigen lag die Aktivierungsquote bei 50 % und bei den 25-49jährigen bei 32 %.
Diese Altersgruppen sind somit prinzipiell für einen Bäderbesuch leichter zu motivieren.
18
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 69
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
im Rahmen der notwendigen Generalsanierungen müssen
alle Bäder, vor allem aber das Hallenbad auf eine seniorengerechte Gestaltung der Anlage ausgerichtet werden (rutschfeste Bodenbeläge, Haltegriffe, leicht lesbare Beschriftungen, einfache Schließsysteme, persönliche Hilfestellungen
etc.), um den Bedürfnissen einer wachsenden Zielgruppe
entgegenzukommen.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 70
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
2.3.2. Grundlegende Entwicklungen in der deutschen Bäderlandschaft
Bei der künftigen Positionierung der Erftstadter Bäder ist zu berücksichtigen, dass die gesamtdeutsche Bäderlandschaft in den vergangenen Jahren einen zum Teil dramatischen Wandel erlebt hat.
Thermen und Freizeitbäder, die heute als Synonym für die Bäderlandschaft gesehen werden, weil kleine kommunale Hallenbäder, die
der Daseinsvorsorge dienen, kaum mehr in das Blickfeld der Öffentlichkeit rücken, haben ihren Neuigkeitsfaktor weitgehend verloren. In
den letzten Jahren entstand, teilweise auch durch eine verfehlte Fördermittelpolitik, ein Überangebot an Freizeitbädern. Ein „Bädertourismus“ wie noch vor 10 bis 15 Jahren, als Anfahrtswege von bis zu
200 km an den Wochenenden für einen Bäderbesuch in Kauf genommen wurden, existiert nicht mehr. Die durchschnittliche Anfahrtsdistanz für eine Therme bzw. ein Freizeitbad reduzierte sich,
wie bereits in der Einzugspotentialermittlung dargestellt, auf maximal
38 Minuten. In vielen Regionen der Bundesrepublik Deutschland ist
ein Überangebot an Thermen und Freizeitbädern entstanden. Auch
die Region um Erftstadt ist davon betroffen und wird die Auswirkungen noch deutlicher spüren, wenn die geplanten neuen Anlagen eröffnet werden (vgl. Konkurrenzanalyse). Daher sollten alle Überlegungen im Rahmen der Entwicklungsszenarien für die Erftstadter
Bäderlandschaft, die in Richtung Neubau eines Freizeitbades gehen,
unter Berücksichtigung der geschilderten Entwicklung kritisch betrachtet werden.
Viele Bäderbetreiber unterschätzen nach wie vor die Konkurrenz
durch andere Freizeiteinrichtungen. Die Zahl und Varietät der Freizeitangebote hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen, die
neu entstandenen Multiplexkinos sind als Mitbewerber ebenso zu
berücksichtigen wie Einkaufscenter oder die zunehmende „Event“Kultur mit Open-Airs, Festivals, Stadtfesten, Mittelaltermärkten etc.
Auch Naturbademöglichkeiten sind in den letzten Jahren aufgrund
des Trends „Zurück zur Natur“ wieder zu ernsthaften Konkurrenten
geworden – dazu zählt auch das Strandbad am Liblarer See. All diese Faktoren lassen es ratsam erscheinen, bei einem Ausbau des
Bäderangebots in Erftstadt künftig nicht nur auf die Mitbewerber im
unmittelbaren Segment der Bäder zu achten, sondern auf die Entwicklung der regionalen Freizeitangebote insgesamt.
Positiv zu vermerken ist dagegen, dass die Bedeutung des Sportschwimmens und des gesundheitsorientierten Schwimmens immer
mehr zunimmt. Hier bietet Erftstadt eine kostengünstige Möglichkeit
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 71
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
zur sportlichen Betätigung, bietet aber ergänzend zu dem Basisangebot kaum weitere Möglichkeiten, die etwa in Richtung Gesundheitsorientierung gehen (diese Lücke wird von Vereinen und privaten
Anbietern von Kursen teilweise geschlossen).
Die Bedeutung des Badens als Grund für einen Tagesausflug
(=Zuordnung zum Primärmarkt) ist nicht zu unterschätzen: Mit 20,9%
steht die „Ausübung einer speziellen Aktivität“, zu der in einer Erhebung Baden neben Skilaufen, Wandern und Surfen dezidiert genannt
wurde, an 2. Stelle der Anlässe für Tagesausflüge, gleich hinter dem
Besuch von Verwandten, Freunden oder Bekannten.
Der eng mit dem Bädermarkt verbundene Sauna- und Wellnessmarkt
hat sich vor allem im qualitätsorientierten und hochpreisigen Segment in den vergangenen zehn Jahren hervorragend entwickelt, wie
die Auslastungs- und Zuwachsraten bei den entsprechend positionierten Saunaanlagen zeigen. Grundlegend muss man sich jedoch
bewusst sein, dass in diesem Segment ein erheblicher Konkurrenzdruck besteht, da neben den Bädern auch große Fitnessstudios und
Hotels auf das Marktpotential blicken. Letztlich entscheidet hier die
Qualität und Einmaligkeit des Angebots. In diesem Segment haben
die Erftstadter Bäder derzeit nichts zu bieten.
Auf diese allgemeinen Tendenzen sei deutlich hingewiesen, weil sie
die Basis der Überlegungen für die Zukunftsperspektiven der Erftstadter Bäder darstellen. Jede Investition, egal ob in der Angebotsoptimierung oder auch im Marketing muss sich wirtschaftlich auch begründen.
Das Gästepotential für die Erftstadter Bäder muss überwiegend aus dem einem lokal eng begrenzten Primärmarkt generiert werden,
jede Neuinvestition sollte unter dem Aspekt der Marktentwicklung betrachtet werden, um das mit der Investition verbundene unternehmerische Risiko bewerten zu können.
Es muss verstärkt der Markt der gesundheitsbewussten aktiven Gäste angesprochen werden, hierfür sind ohne größere
Investitionen vor allem entsprechende Kursangebote zu gestalten.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 72
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
3.
■
BENCHMARK
Ein Benchmark dient dazu, um im Vergleich mit anderen Bädern die
eigene Marktposition bestimmen zu können. Dabei sollten auch Aspekte der Nachfrage und der Einnahmesituation berücksichtigt werden.
Zum Vergleich ziehen wir aktuelle Kennziffern heran, die die Arbeitsgemeinschaft Bäder im Verband kommunaler Unternehmen in einem
internen Betriebsvergleich ermittelt hat. Da im VKU überwiegend
kommunal betriebene Bäder aus Nordrhein-Westfalen organisiert
sind, ergibt sich ein hohes Maß an Übereinstimmungen mit dem Profil der Erftstadter Bäder.
Hinsichtlich der Akzeptanz der Erftstadter Bäder ergibt sich folgendes Bild:
Tab.: Vergleich der Besucherzahlenentwicklung 2006 bis 2008 im
Segment Hallenbad
Besucherzahlen
Erftstadt (HB
Liblar)
Ø ARGE Bäder
des VKU in NRW
2006
48.326
124.112
2007
50.319
127.399
2008
42.736
129.107
Wie aus der Tabelle zu erkennen ist, erreicht das Hallenbad Liblar
teilweise nur ein Drittel der durchschnittlichen Besucherzahlen von
öffentlichen Hallenbädern In Nordrhein-Westfalen. Bei den Freibädern ist die Diskrepanz ähnlich:
Tab.: Vergleich der Besucherzahlenentwicklung 2006 bis 2008 im
Segment Freibad
Besucherzahlen
Erftstadt (FB Le- Ø ARGE Bäder
chenich und FB des VKU in NRW
Kierdorf zus.)
2006
57.937
86.609
2007
25.906
41.373
2008
30.279
57.458
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Auch hier liegen die zusammengezählten Besucherzahlen von zwei
Standorten deutlich unter den durchschnittlichen Besucherzahlen,
die die ARGE Bäder im VKU jeweils für ein durchschnittliches Freibadangebot in NRW ermittelt hat.
Die Besucherzahlen im Hallenbad Liblar liegen deutlich unter
dem Durchschnitt der Hallenbäder in NRW (ca. 1/3).
Die Besucherzahlen in den Freibädern liegen ebenfalls deutlich unter dem Durchschnitt der Freibäder in NRW (bezogen
auf den Einzelstandort ebenfalls ca. 1/3 bzw. sogar nur 1/4).
Dies deutet bereits darauf hin, dass es wegen mangelnder
Attraktivität der Anlagen zu Abwanderungsbewegungen in
benachbarte Bäder kommt.
Der erzielte Pro-Kopf-Durchschnittserlös liegt im Hallenbadbereich
für das Jahr 2007 bei 0,63 € im Hallenbad Liblar und bei 1,78 € im
Durchschnitt der befragten NRW-Hallenbäder. Bei den Freibädern
liegen keine Vergleichszahlen vor.
Bei einem Benchmark bezogen auf alte und neue Marktfelder und
daraus resultierende mögliche Angebotsausrichtungen der Erftstadter Bäder ergibt sich folgendes Bild:
Thema
Angebot
Schulbad
sehr umfassendes Angebot
Vereinsbad
sehr umfassendes Angebot
Sportbad für
Individualgäste
prinzipiell gutes Angebot, jedoch zu wenig Zeitfür den öffentlichen Badebetrieb
Freibad
sehr umfassendes Angebot
Familienbad
gut entwickelt bei den Freibädern, im Hallenbadsegment nicht mit Angeboten familienorientierter
Bäder vergleichbar.
Sauna
kein Angebot vorhanden
Gesundheit
Angebot nur marginal durch gesundheitsorientierte Kursangebote vorhanden
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
Day Spa/Beauty
kein Angebot vorhanden
Medical Wellness
kein Angebot vorhanden
■
Mentale Wellness kein Angebot vorhanden
Die Erftstadter Bäderlandschaft hat ihre Kernkompetenz damit ganz klar im „traditionellen“ Bäderangebot der kommunalen Daseinsvorsorge mit einer überdurchschnittlichen
Ausrichtung auf Schul- und Vereinssport. Andererseits ist
die Frage zu stellen, ob es Aufgabe einer Gemeinde sein
kann, sich in anderen Marktsegmenten wie Sauna, Wellness
und Spa zu engagieren, die auch privaten Unternehmen
überlassen werden können.
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
4.
Entwicklungspotentiale
4.4.
Alte und neue Zielgruppenpotentiale
■
Bisher findet in den Erftstadter Bädern keine wirklich gezielte Ansprache einzelner Besuchergruppen statt. Die derzeitigen Gästestrukturen bilden damit sämtliche Altersgruppen ab.
Als Grundlage für eine nachfragegerechte Angebotsgestaltung und
ein noch aufzubauendes gezieltes Marketing ist es jedoch notwendig, bestimmte Zielgruppen zu unterscheiden, um eine direkte Ansprache und eine nachfolgende Erfolgskontrolle gewährleisten zu
können. Sinnvoll ist es daher, vor allem unter den gegebenen Voraussetzungen sehr beschränkter Mittel, wichtige Zielgruppen herauszugreifen, diese möglichst direkt anzusprechen und den Bekanntheitsgrad und das Image der Bäder auf diesem Wege auszubauen. Wichtige Zielgruppen heißt in diesem Zusammenhang:
Gästegruppen, die mit der Profilierung der Bäder besonders übereinstimmen (in diesem Falle also vor allem sportorientierte
Gäste),
Gruppen, die zahlenmäßig eine wichtige Rolle spielen oder spielen sollen (Kinder und Familien) und
Gäste, die als Multiplikatoren oder Meinungsbildner fungieren.
Die Bedeutung der einzelnen Gästegruppen hängt wesentlich vom
Angebot und Profil des einzelnen Bades und von der Gesamtausrichtung der Erftstadter Bäder ab. Mit dem Potential ist sowohl eine Einschätzung der Größe dieser Gruppe als auch deren mögliche Gewichtung in einer künftigen Vermarktungsstrategie gemeint.
Unter Maßnahmen werden die Aktivitäten genannt, die erfahrungsgemäß in der jeweiligen Gruppe die beste Wirksamkeit erzielen und
zudem kurzfristig umsetzbar sind, um die Besucherzahlen zu steigern.
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Tabelle: Zielgruppenpotentiale für die Erftstadter Bäder
Zielgruppe
Kinder- und
Jugendliche
sportlich
orientierte
Erwachsene
gesundheitsorientierte
Erwachsene
Saunagänger
Familien mit
Kindern
Senioren
Bedeutung Potenzial erfolgreiche Maßnahmen
hoch
mittel
Ansprache vor allem in den
Freibädern,
Aufbau eines Ferienprogramms,
Durchführung von Kursen für
Kinder und Jugendliche
(Schwimmen, Tauchen etc.),
spezielle Veranstaltungsangebote (Fun-Sprung-Wettbewerbe
etc.)
hoch
hoch
Ausbau von eigenen Kursangeboten,
Optimierung der Öffnungszeiten
für den öffentlichen Badebetrieb
sehr hoch
hoch
Ausbau von eigenen Kursange(Wachsboten,
tumsmarkt)
Optimierung der Öffnungszeiten
für den öffentlichen Badebetrieb,
Schaffung von Ruhemöglichkeiten;
insgesamt jedoch bei derzeitiger
Angebotsstruktur nur sehr
schwer anzusprechen
sehr hoch
mittel (da keine Maßnahmen, da kein Anstarke
gebot vorhanden
Konkurrenz)
hoch
mittel
Ausbau von Animationsangeboten, Durchführung von Veranstaltungen („Familienolympiade“, „Familien-Schwimmpass“
etc.
sehr hoch
hoch
Ausbau von Sonderprogrammen
(z.B. in Zusammenarbeit mit
dem Bistrobetreiber im HB
Liblar) und eigenen Kursangeboten
Für die Erftstadter sind derzeit die Potenziale aus der Zielgruppe der sportorientierten Schwimmer und Senioren sowie
der Familien und für die Freibäder auch Kinder und Jugendliche relevant – damit wird fast das gesamte Spektrum abgedeckt, das künftig durch die Angebotsgestaltung und Vermarktung noch wirksamer angesprochen werden soll. Die
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 77
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
auch aufgrund ihres Konsumverhaltens sehr interessanten
Zielgruppen der regelmäßigen Saunagänger sowie der gesundheitsorientierten Erwachsenen, die bei einem adäquaten
Angebot deutlich höhere Eintrittspreise zu zahlen bereit sind
als die sportorientierten Gäste, werden mit dem derzeitigen
Angebot praktisch nicht angesprochen. Um diese zu erreichen, müssten jedoch Investitionen in einem erheblichen
Umfang zur Angebotsverbesserung und Hebung der Qualitätsstandards erfolgen und es müsste auch eine deutlich gesteigerte Servicequalität geboten werden, was nur mit einem
erhöhten Personalaufwand möglich wäre. Daher gilt es, Kosten und Nutzen einer in diese Richtung gehenden Neupositionierung des Erftstadter Bäderangebots einer genauen Betrachtung zu unterziehen.
Der Bedarf aus dem öffentlichen Badebetrieb (= Individualgäste ohne Schulen und Vereine) rechtfertigt in Erftstadt lediglich den Betrieb eines Hallenbades und eines Freibades.
Selbst bei großzügiger Auslegung des Bedarfs für Schulen
und Vereine lassen sich maximal zwei Hallenbadstandorte
und ein Freibadstandort wirtschaftlich vertreten.
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
4.5.
■
Optimierungspotentiale im Bestand
Aus der Situationsanalyse ergibt sich eine Reihe von Optimierungsmöglichkeiten, mit denen auch die Bestandsbäder künftig wirtschaftlicher betrieben werden können. Im Wesentlichen sind dies:
Anpassung der Eintrittspreisstruktur und Überprüfen der
Ermäßigungen mit dem Ziel, Ermäßigungen dann zu gewähren, wenn sie aus sozialen Gründen angebracht sind und
Ermäßigungen auf bereits ermäßigte Tarife künftig zu vermeiden. Abschaffung bzw. Korrektur der Gruppenermäßigungen.
Vereinheitlichung der Öffnungszeiten.
Ausweitung des öffentlichen Badebetriebs im Hallenbad
Liblar und stärkere Orientierung des Bäderbetriebs an den
Bedürfnissen der Individualgäste. Dies kann zum Beispiel
dadurch geschehen, dass parallel Schwimmunterricht in abgesperrten Bahnen durchgeführt wird, die restliche Wasserfläche im Schwimmerbecken jedoch der Öffentlichkeit zur
Verfügung gestellt wird.
Reduzierung der Möglichkeiten für Frühschwimmen.
Durchführung eigener Kursangebote zur Generierung zusätzlicher Einnahmen. Bisher von externen Anbietern durchgeführte Kurse wie Wassergymnastik könnten künftig auch von
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bäderbetriebs selbst
erfolgen. Immerhin haben mindestens vier von ihnen als
Fachangestellte für den Bäderbetrieb die erforderlichen Qualifikationen. Über das Kursangebot erschließt sich ein zusätzliches direktes Einnahmefeld für die Stadtwerke.
Durchführung kostenloser Wassergymnastikkurse zur besseren Auslastung des Hallenbades Liblar zu Schwachlastzeiten.
Erstellen eines Marketingkonzepts und Verbesserung der
Werbeauftritte der Erftstadter Bäder (z. B. im Internet).
Durchführung von Einzelveranstaltungen und Animationsangeboten, um die Bäder ins Gespräch zu bringen und Besuchsanreize zu schaffen.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 79
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Einführung eines Systems zur angemessenen Beteiligung
von Vereinen und Schulaufwandsträgern nichtkommunaler
Schulen an den Betriebskosten.
Überprüfung der Erfüllung aller „Corporate Compliance“Vorschriften zur gerichtsfesten Organisation des Bäderbetriebs.
Prüfung eventueller steuerlicher Vorteile eines eigenständigen kommunalen Bäderbetriebs durch ein Wirtschaftsprüfungs- bzw. Steuerberatungsunternehmen.
Erfassung bisher nicht detailliert ausgewiesener Kosten im
Overhead und Zuweisung zu den einzelnen Standorten, um
das Controlling zu verbessern.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 80
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
4.6.
■
Neue Angebotssegmente
Zur Bestimmung der Entwicklungspotentiale in den einzelnen Angebotselementen sollen diese auf Basis der Ist-Analyse einer Bewertung unterzogen werden. Gleichzeitig gilt es, die einzelnen Angebote
hinsichtlich ihrer Marktrelevanz darzustellen. Setzt man Angebotsqualität und -umfang und Marktbedeutung für das Erftstadter Bäderangebot in einen Zusammenhang, so ergibt sich folgendes Bild:
hoch
Graphik: Positionierung der Erftstadter Bäder, Status quo und Entwicklungspotentiale
Gesundheitsangebote
Sauna
Wellness/Beauty
Marktrelevanz
gering
Gastronomie
Sport
Angebote für Kinder
und Jugendliche
Angebot
gar nicht entwickelt
gering entwickelt stark entwickelt
Die Pfeile zeigen die relevanten Entwicklungsfelder auf.
Aufgrund der Marktentwicklung in den vergangenen zehn Jahren
haben Angebotsfelder im Rahmen einer allgemeinen Gesundheitsvorsorge (nicht im Sinne einer medizinischen Prävention und Rehabilitation, sondern im Sinne einer gesundheitsorientierten Freizeitgestaltung) eine hohe Marktrelevanz. Dies gilt für spezielle Anwendungen ebenso wie für Gesundheitsthermen mit eigenem Thermal- bzw.
Heilwasser oder Thermalsole und für Saunaanlagen. Zwar steigt die
Zahl der Saunabader nicht mehr in einem vergleichbar hohen Umfang wie in den vergangenen fünfzehn Jahren, aber die Zuwachsra-
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 81
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
ten sind stetig und die Gesamtnachfrage bewegt sich auf einem hohen Niveau19. In ähnlicher Weise stieg und steigt mit der Einschränkung der präventiven und Rehabilitations-Leistungen durch die Rentenversicherungsträger und Krankenkassen die Bereitschaft der
Deutschen, für gesundheitsorientierte Wellness- und Freizeitangebote sowie für explizite Gesundheitsangebote im Sinne von Diagnostik,
Prävention und Therapie Geld auszugeben20.
Entwicklungspotentiale im Angebot gibt es für Erftstadter Bäderlandschaft daher vor allem im Bereich:
Gesundheit (mit höchster Marktrelevanz) und
Sauna (in Verbindung mit Wellness, wobei sich das Thema Wellness nicht nur auf körperliche Erholung und Rekreation beziehen
sollte, sondern vor allem auch auf geistige Aspekte21).
Diese Positionierung würde allerdings auch eine konsequente Ausrichtung in Richtung Qualitätsangebot erfordern. Nur mit dieser Ausrichtung lässt sich auch eine Klientel aus dem erweiterten Einzugsgebiet generieren. Hierzu sind noch so wesentliche Maßnahmen
erforderlich hinsichtlich der
Anpassung der Angebotsqualität,
Optimierung der Serviceeinstellung der Mitarbeiter und der
Dienstleistungsangebote,
klaren und eindeutigen Positionierung auch in den Werbebotschaften
Ca. 25 % der Bevölkerung in Deutschland bezeichnen sich nach einer Umfrage
des Deutschen Saunabundes inzwischen als regelmäßige Saunabader. Darin enthalten sind sowohl die Nutzer einer privaten Heimsauna als auch die Besucher von
öffentlichen Saunaanlagen.
19
20
Der Zukunftsforscher Leo A. Nefiodow prognostiziert, dass das Thema Gesundheit neben den Themen Information, Umwelt, Biotechnologie und Solartechnik/regenerierbare Energie die Entwicklung der nächsten 40 Jahren bestimmen
wird. In dem Megamarkt Gesundheit sieht er dabei die Themen Naturheilverfahren,
Wellness, Tourismus und Freizeit sowie Psychologie, Religion und Spiritualität als
bestimmend für neu aufkommende Teilmärkte. Vgl. Nefiodow, Der sechste
Kondratieff. Wege zur Produktivität und Vollbeschäftigung im Zeitalter der Information. Sankt Augustin, 2000, S. 16.
21
Derzeit bildet sich für diese Bedürfnisse in Anlehnung an den sehr unspezifischen und in der Werbung häufig missbrauchten „Wellness“-Begriff der Begriff
„Selfness“ aus.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 82
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
dass mit dieser Neuausrichtung im Grunde eine komplette Neugestaltung der Erftstadter Bäderlandschaft verbunden wäre. Wie diese
aussehen könnte und ob diese auch einen ausreichenden wirtschaftlichen Erfolg erwarten lässt, der die damit verbundenen hohen Investitionskosten und das Betreiberrisiko rechtfertigt, soll im Nachfolgenden in verschiedenen Szenarien untersucht werden.
Die Entwicklung der Erftstadter Bäderlandschaft könnte grundsätzlich
in zwei unterschiedliche Richtungen gehen:
Neuorientierung der gesamten Bäderlandschaft in Richtung
Gesundheit und Wellness, um neue und zukunftsträchtige
Märkte zu erschließen. Damit verbunden ist nicht zuletzt aufgrund der bereits vorhandenen und in diesem Segment deutlich besser positionierten Mitbewerber und des hohen Investitionsaufwandes ein entsprechend hohes Risiko.
Sicherung des Bäderangebots im Rahmen der kommunalen
Daseinsvorsorge für Schulen und Vereine und den öffentlichen Badebetrieb, bezogen auf ein ausschließlich lokales
Einzugsgebiet. Aufgrund der geringeren Investitionskosten
ist das Risiko bei dieser Variante erheblich niedriger, andererseits sind auch die Entwicklungspotentiale und Einnahmepotentiale deutlich geringer.
Zwischen den beiden aufgezeigten Polen werden die verschiedenen
Szenarien angesiedelt sein.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 83
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
5.
KONZEPT FÜR EIN ZUKÜNFTIGES BÄDERANGEBOT IN
ERFTSTADT
5.1.
Entwicklungsszenarien
■
Bei kritischer Auswertung der Ist-Analyse und der Marktbewertung
fokussieren sich die Entwicklungsmöglichkeiten für die Erftstadter
Bäderlandschaft auf sechs Szenarien:
Optimierung im Bestand unter Beibehaltung aller Standorte,
Optimierung im Bestand mit Aufgabe von Standorten,
Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades am Standort Lechenich,
Optimierung mit Neubau eines Kombibades am Standort Lechenich,
Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades an einem
neuen Standort,
Optimierung mit Neubau eines Freizeitbades an einem neuen
Standort.
Bei der folgenden Betrachtung und Bewertung der vorgenannten
Szenarien wurde von diesen grundlegenden Prämissen ausgegangen:
•
Im Sinne einer wirtschaftlich korrekten Betrachtungsweise gehen
wir davon aus, dass die Stadt Erftstadt die Finanzierung der Investitionsmaßnahmen mit Fremdkapital absichern muss, entsprechend sind AfA und Kapitalkosten zu berücksichtigen.
•
Prämisse aller Szenarien ist, dass der Schul- und Vereinssport im
bisherigen Umfang fortgeführt werden kann. Bei Szenarien, die
sich mit der Schließung und/oder Verlagerung einzelner Standorte befassen, muss gewährleistet sein, dass die dort trainierenden
Schulen und Vereine einen adäquaten, zumutbaren Ersatz vorfinden. Dabei sind bei einer Verlagerung des Schulunterrichts
nach Aufgabe von Lehrschwimmbecken in neue Anlagen gegebenenfalls auch die erhöhten Aufwendungen für den Transport zu
berücksichtigen.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 84
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
•
Je nach Attraktivität und Umfang des Angebots sind unterschiedliche Pro-Kopf-Erlöse zu erzielen. In jedem Falle ist – auch bei einer Fortführung des Status quo – mit moderaten Eintrittspreisanpassungen zu kalkulieren.
•
Die Szenarien sollen hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit auf einen
Zeitraum von 10 Jahren untersucht werden. Dieser ist lange genug, um eine Aussage nicht nur zu den kurzzeitigen Effekten,
sondern auch zur Langzeitwirkung der einzelnen Szenarien treffen zu können. Nachfolgende Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen
sind jedoch spekulativ, da von Prognosen abhängig. Sie sollen
lediglich einen Anhaltspunkt zur Beurteilung der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung der Erftstadter Bäderlandschaft geben.
Die tatsächlich erzielten Ergebnisse sind abhängig von derzeit
nicht zu bestimmenden Rahmenbedingungen (zum Beispiel der
Energiepreisentwicklung, Entwicklung der Konkurrenzsituation,
Entwicklung der ökonomischen und gesellschaftlichen Parameter)
und auch von der künftigen Angebotsgestaltung und Betreibung
der Anlagen. Daher können bei allen Szenarien in der Umsetzung
deutliche Abweichungen zu den Prognosen auftreten, die heute
nicht vorhersehbar sind und die es erforderlich machen, in Zukunft erneut über die richtige Weichenstellung für die Erftstadter
Bäderlandschaft nachzudenken
•
Ein Verwertungserlös für die Flächen aufgegebener Standorte
sowie mögliche Kosten für den Grundstückserwerb neuer Standorte sind in den betreffenden Szenarien noch nicht berücksichtigt.
Entsprechende Detailuntersuchungen in Abhängigkeit von realisierbaren Nutzungen bleiben gegebenenfalls einem nächsten Arbeitsschritt vorbehalten.
•
Die Ansätze zu Kostensteigerungen wurden in der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung in Anlehnung an die durchschnittliche Entwicklung des Verbrauchskostenindex bzw. Verbraucherpreisindex
(VKI/VPI-Index) dynamisiert.
•
Die AfA wurde mit einem relativ hohen Wert von 6,25% per anno
angesetzt. Dies begründet sich darin, dass die Investitionen wesentlich in den Bereichen Ausstattung und technische Anlagen erfolgen müssen und dass diese einen sehr viel geringeren Abschreibungszeitraum haben als bauliche Anlagen (Ausstattung 4
bis 8 Jahre, technische Anlagen 12 bis 16 Jahre).
•
Bei der Verzinsung wurde ein Zinssatz von 4,5 % angesetzt.
Möglichkeiten, die über die Inanspruchnahme eines Kommunal-
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 85
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
kredits hinausgehen (z. B. KfW-Kredite oder Inanspruchnahme
von Fördermitteln) wurden bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
nicht berücksichtigt. AfA und Zins sind linear gerechnet, Tilgungen nicht berücksichtigt.
•
Für die Durchführung von Schwimmtraining durch Vereine und
Schulschwimmen durch nichtstädtische Schulen sind moderate
Deckungsbeiträge angesetzt worden, die vor allem Einnahmen
bei den Lehrschwimmbecken begründen.
•
Alle genannten Summen sind Netto-Beträge in €.
•
Den Szenarien wurden jeweils die ermittelten Mindestinvestitionsvolumina zugrunde gelegt:
Tab.: Vergleich des Investitionsbedarfs bei den Szenarien
Szenario
Investition in Mio. €
Optimierung im Bestand mit Beibehaltung
aller Standorte
7,4
Optimierung im Bestand mit Aufgabe von
Standorten
5,0
Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades am Standort Lechenich
5,5
Optimierung mit Neubau eines Kombibades
am Standort Lechenich
11,1
Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades an einem neuen Standort
10,0
Optimierung mit Neubau eines Freizeitbades an einem neuen Standort
18,0
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 86
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
5.1.1. Optimierung im Bestand unter Beibehaltung aller Standorte
Dieses Szenario sieht für die einzelnen Standorte folgende Entwicklung vor:
Hallenbad Liblar
Minimalsanierung zur Bestandssicherung
Schulhallenbad Lechenich
Minimalsanierung zur Bestandssicherung
Freibad Lechenich
Minimalsanierung zur Bestandssicherung
Freibad Kierdorf
Minimalsanierung zur Bestandssicherung
Lehrschwimmbecken Erp
Minimalsanierung zur Bestandssicherung
Lehrschwimmbecken Bliesheim Minimalsanierung zur Bestandssicherung
Mit den Maßnahmen zur Minimalsanierung wird gewährleistet, dass
kein Havarieschaden droht und die Bäder über einen längeren Zeitraum weiter betrieben werden können. Durch Umsetzung der aufgezeigten Optimierungsmaßnahmen im Status quo können die Einnahmeerwartungen gesichert werden, obwohl langfristig aufgrund
der demographischen Entwicklung, der Entwicklung der Konkurrenzsituation und der nachlassenden Attraktivität des Bäderangebots mit
rückläufigen Besucherzahlen gerechnet werden muss.
Die zusammenfassende Wirtschaftlichkeitsbetrachtung (detaillierte Betrachtung siehe nachfolgende Seiten) ergibt über
einen Betrachtungszeitraum von 10 Jahren einen Zuschussbedarf von ca. 17,3 Mio. €.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 87
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zum Szenario „5.1.1. Optimierung im Bestand unter Beibehaltung aller Standorte“: Gesamtbetrachtung und Detailbetrachtungen
Gesamtbetrachtung
HB Liblar
SHB Lechenich
FB Lechenich
FB Kierdorf
LSB Erp
LSB Bliesheim
GESAMT
1. BJ
- 386.450
- 216.482
- 447.250
- 343.400
- 144.413
- 162.525
- 1.700.520
2. BJ
- 393.464
- 218.982
- 451.408
- 346.853
- 145.693
- 164.567
- 1.720.966
3. BJ
- 400.630
- 221.539
- 455.662
- 350.385
- 147.002
- 166.657
- 1.741.875
4. BJ
- 407.951
- 224.156
- 460.016
- 353.998
- 148.340
- 168.797
- 1.763.258
BJ = Betriebsjahr
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 88
5.BJ
- 415.432
- 226.834
- 464.472
- 357.695
- 149.707
- 170.987
- 1.785.126
6. BJ
- 423.075
- 229.573
- 469.031
- 361.478
- 151.105
- 173.228
- 1.807.491
7. BJ
- 430.884
- 232.377
- 473.698
- 365.348
- 152.534
- 175.523
- 1.830.363
8. BJ
- 438.862
- 235.245
- 478.473
- 369.307
- 153.995
- 177.873
- 1.853.755
9. BJ
- 447.014
- 238.181
- 483.360
- 373.357
- 155.488
- 180.277
- 1.877.677
10. BJ
- 455.343
- 241.184
- 488.361
- 377.501
- 157.014
- 182.739
- 1.902.143
Gesamt
- 4.199.104
- 2.284.552
- 4.671.731
- 2.870.322
- 1.505.291
- 1.723.173
- 17.254.173
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Hallenbad Liblar
1. BJ
2. BJ
3. BJ
4. BJ
5.BJ
6. BJ
7. BJ
8. BJ
9. BJ
10. BJ
Gesamt
Einnahmen
Eintrittseinnahmen
Sonstige Einnahmen
Gesamt
280.000
16.000
296.000
287.000
16.160
303.160
294.175
16.322
310.497
301.529
16.485
318.014
309.068
16.650
325.717
316.794
16.816
333.610
324.714
16.984
341.698
332.832
17.154
349.986
341.153
17.326
358.479
349.682
17.499
367.181
3.136.947
167.395
3.304.342
Ausgaben
Personalkosten
Betriebsmittel
Sonstige BK
Gesamt
255.000
221.950
141.000
617.950
260.100
227.499
144.525
632.124
265.302
233.186
148.138
646.626
270.608
239.016
151.842
661.465
276.020
244.991
155.638
676.649
281.541
251.116
159.529
692.185
287.171
257.394
163.517
708.082
292.915
263.829
167.605
724.348
298.773
270.425
171.795
740.992
304.749
277.185
176.090
758.023
2.792.179
2.486.591
1.579.677
6.858.446
BE 1
- 321.950 - 328.964 - 336.130 - 343.451 - 350.932 - 358.575 - 366.384 - 374.362 - 382.514 - 390.843 - 3.554.104
Investition
600.000
AfA
Zins
- 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 -
Gesamt
- 386.450 - 393.464 - 400.630 - 407.951 - 415.432 - 423.075 - 430.884 - 438.862 - 447.014 - 455.343 - 4.199.104
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 89
375.000
270.000
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Schulhallenbad Lechenich
Einnahmen
Eintrittseinnahmen
Sonstige Einnahmen
Gesamt
Ausgaben
Personalkosten
Betriebsmittel
Sonstige BK
Gesamt
1. BJ
2. BJ
3. BJ
4. BJ
5.BJ
6. BJ
7. BJ
8. BJ
9. BJ
10. BJ
Gesamt
10.000
1.000
11.000
10.250
1.025
11.275
10.506
1.051
11.557
10.769
1.077
11.846
11.038
1.104
12.142
11.314
1.131
12.445
11.597
1.160
12.757
11.887
1.189
13.076
12.184
1.218
13.402
12.489
1.249
13.737
112.034
11.203
123.237
45.000
68.982
6.000
119.982
45.900
70.707
6.150
122.757
46.818
72.474
6.304
125.596
47.754
74.286
6.461
128.502
48.709
76.143
6.623
131.476
49.684
78.047
6.788
134.519
50.677
79.998
6.958
137.633
51.691
81.998
7.132
140.821
52.725
84.048
7.310
144.083
53.779
86.149
7.493
147.421
492.737
772.832
67.220
1.332.789
BE 1
- 108.982 - 111.482 - 114.039 - 116.656 - 119.334 - 122.073 - 124.877 - 127.745 - 130.681 - 133.684 - 1.209.552
Investition
1.000.000
AfA
Zins
- 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 -
Gesamt
- 216.482 - 218.982 - 221.539 - 224.156 - 226.834 - 229.573 - 232.377 - 235.245 - 238.181 - 241.184 - 2.284.552
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 90
625.000
450.000
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Freibad Lechenich
Einnahmen
Eintrittseinnahmen
Sonstige Einnahmen
Gesamt
Ausgaben
Personalkosten
Betriebsmittel
Sonstige BK
Gesamt
1. BJ
2. BJ
3. BJ
4. BJ
5.BJ
6. BJ
7. BJ
8. BJ
9. BJ
10. BJ
Gesamt
25.000
5.000
30.000
25.625
5.050
30.675
26.266
5.101
31.366
26.922
5.152
32.074
27.595
5.203
32.798
28.285
5.255
33.540
28.992
5.308
34.300
29.717
5.361
35.078
30.460
5.414
35.874
31.222
5.468
36.690
280.085
52.311
332.396
76.000
126.500
6.000
208.500
77.520
129.663
6.150
213.333
79.070
132.904
6.304
218.278
80.652
136.227
6.461
223.340
82.265
139.632
6.623
228.520
83.910
143.123
6.788
233.822
85.588
146.701
6.958
239.248
87.300
150.369
7.132
244.801
89.046
154.128
7.310
250.484
90.827
157.981
7.493
256.301
832.179
1.417.228
67.220
2.316.627
BE 1
- 178.500 - 182.658 - 186.912 - 191.266 - 195.722 - 200.281 - 204.948 - 209.723 - 214.610 - 219.611 - 1.984.231
Investition
2.500.000
AfA
Zins
- 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 1.562.500
- 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 1.125.000
Gesamt
- 447.250 - 451.408 - 455.662 - 460.016 - 464.472 - 469.031 - 473.698 - 478.473 - 483.360 - 488.361 - 4.671.731
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Freibad Kierdorf
Einnahmen
Eintrittseinnahmen
Sonstige Einnahmen
Gesamt
Ausgaben
Personalkosten
Betriebsmittel
Sonstige BK
Gesamt
1. BJ
2. BJ
3. BJ
4. BJ
5.BJ
6. BJ
7. BJ
8. BJ
9. BJ
10. BJ
Gesamt
20.000
5.000
25.000
20.500
5.050
25.550
21.013
5.101
26.113
21.538
5.152
26.689
22.076
5.203
27.279
22.628
5.255
27.883
23.194
5.308
28.501
23.774
5.361
29.134
24.368
5.414
29.782
24.977
5.468
30.446
224.068
52.311
276.379
74.000
52.900
48.000
174.900
75.480
54.223
49.200
178.903
76.990
55.578
50.430
182.998
78.529
56.968
51.691
187.188
80.100
58.392
52.983
191.475
81.702
59.851
54.308
195.861
83.336
61.348
55.665
200.349
85.003
62.881
57.057
204.941
86.703
64.454
58.483
209.640
88.437
66.065
59.945
214.447
810.279
592.659
537.762
1.940.701
BE 1
- 149.900 - 153.353 - 156.885 - 160.498 - 164.195 - 167.978 - 171.848 - 175.807 - 179.857 - 184.001 - 1.664.322
Investition
1.800.000
AfA
Zins
- 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 1.125.000
- 81.000 - 81.000 - 81.000 - 81.000 - 81.000 - 81.000 - 81.000 - 81.000 - 81.000 - 81.000 - 81.000
Gesamt
- 343.400 - 346.853 - 350.385 - 353.998 - 357.695 - 361.478 - 365.348 - 369.307 - 373.357 - 377.501 - 2.870.322
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Lehrschwimmbecken Erp
1. BJ
2. BJ
3. BJ
4. BJ
5.BJ
6. BJ
7. BJ
8. BJ
9. BJ
10. BJ
Gesamt
Einnahmen
Eintrittseinnahmen
Sonstige Einnahmen
Gesamt
10.000
1.000
11.000
10.250
1.025
11.275
10.506
1.051
11.557
10.769
1.077
11.846
11.038
1.104
12.142
11.314
1.131
12.445
11.597
1.160
12.757
11.887
1.189
13.076
12.184
1.218
13.402
12.489
1.249
13.737
112.034
11.203
123.237
Ausgaben
Personalkosten
Betriebsmittel
Sonstige BK
Gesamt
36.000
29.413
4.000
69.413
36.720
30.148
4.100
70.968
37.454
30.902
4.203
72.559
38.203
31.675
4.308
74.186
38.968
32.466
4.415
75.849
39.747
33.278
4.526
77.551
40.542
34.110
4.639
79.291
41.353
34.963
4.755
81.070
42.180
35.837
4.874
82.890
43.023
36.733
4.995
84.752
394.190
329.525
44.814
768.529
BE 1
- 58.413 - 59.693 - 61.002 - 62.340 - 63.707 - 65.105 - 66.534 - 67.995 - 69.488 - 71.014 -
645.291
Investition
800.000
AfA
Zins
- 50.000 - 50.000 - 50.000 - 50.000 - 50.000 - 50.000 - 50.000 - 50.000 - 50.000 - 50.000 - 36.000 - 36.000 - 36.000 - 36.000 - 36.000 - 36.000 - 36.000 - 36.000 - 36.000 - 36.000 -
500.000
360.000
Gesamt
- 144.413 - 145.693 - 147.002 - 148.340 - 149.707 - 151.105 - 152.534 - 153.995 - 155.488 - 157.014 - 1.505.291
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 93
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Lehrschwimmbecken Bliesheim
1. BJ
2. BJ
3. BJ
4. BJ
5.BJ
6. BJ
7. BJ
8. BJ
9. BJ
10. BJ
Gesamt
Einnahmen
Eintrittseinnahmen
Sonstige Einnahmen
Gesamt
10.000
1.000
11.000
10.250
1.025
11.275
10.506
1.051
11.557
10.769
1.077
11.846
11.038
1.104
12.142
11.314
1.131
12.445
11.597
1.160
12.757
11.887
1.189
13.076
12.184
1.218
13.402
12.489
1.249
13.737
112.034
11.203
123.237
Ausgaben
Personalkosten
Betriebsmittel
Sonstige BK
Gesamt
28.000
65.275
5.000
98.275
28.560
66.907
5.125
100.592
29.131
68.580
5.253
102.964
29.714
70.294
5.384
105.392
30.308
72.051
5.519
107.879
30.914
73.853
5.657
110.424
31.533
75.699
5.798
113.030
32.163
77.591
5.943
115.698
32.806
79.531
6.092
118.430
33.463
81.520
6.244
121.226
306.592
731.301
56.017
1.093.910
BE 1
- 87.275 - 89.317 - 91.407 - 93.547 - 95.737 - 97.978 - 100.273 - 102.623 - 105.027 - 107.489 -
970.673
Investition
700.000
AfA
Zins
- 43.750 - 43.750 - 43.750 - 43.750 - 43.750 - 43.750 - 43.750 - 43.750 - 43.750 - 43.750 - 31.500 - 31.500 - 31.500 - 31.500 - 31.500 - 31.500 - 31.500 - 31.500 - 31.500 - 31.500 -
437.500
315.000
Gesamt
- 162.525 - 164.567 - 166.657 - 168.797 - 170.987 - 173.228 - 175.523 - 177.873 - 180.277 - 182.739 - 1.723.173
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 94
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
5.1.2. Optimierung im Bestand mit Aufgabe von Standorten
Dieses Szenario sieht für die einzelnen Standorte folgende Entwicklung vor:
Hallenbad Liblar
Generalsanierung zur Bestandssicherung und minimale Attraktivierungsmaßnahmen (Gesamtinvestition ca. 1 Mio. €)
Schulhallenbad Lechenich
Minimalsanierung zur Bestandssicherung
Freibad Lechenich
Generalsanierung zur Bestandssicherung (mit Edelstahlbecken)
Freibad Kierdorf
Aufgabe
Lehrschwimmbecken Erp
Aufgabe
Lehrschwimmbecken Bliesheim Aufgabe
Mit den Maßnahmen zur Generalsanierung wird gewährleistet, dass
kein Havarieschaden droht und die Bäder über einen längeren Zeitraum weiter betrieben werden können. Durch Umsetzung der aufgezeigten Optimierungsmaßnahmen im Status quo und durch kleinere
Attraktivierungsmaßnahmen (z. B. Anschaffung mobiler Wasserspielgeräte, Gestaltung eines Aufenthaltsbereichs im Hallenbad
Liblar) können die Einnahmeerwartungen gesichert werden, obwohl
auch bei diesem Szenario langfristig aufgrund der demographischen
Entwicklung, der Entwicklung der Konkurrenzsituation und der nachlassenden Attraktivität des Bäderangebots mit rückläufigen Besucherzahlen gerechnet werden muss.
Bei diesem Szenario kann der Bedarf für Schulen und Vereine und
für den öffentlichen Badebetrieb erfüllt werden.
Die zusammenfassende Wirtschaftlichkeitsbetrachtung (detaillierte Betrachtung siehe nachfolgende Seiten) ergibt über
einen Betrachtungszeitraum von 10 Jahren einen Zuschussbedarf von ca. 12,0 Mio. €.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 95
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zum Szenario „5.1.2. Optimierung mit Aufgabe von Standorten“: Gesamtbetrachtung und Detailbetrachtungen
Gesamtbetrachtung
HB Liblar
SHB Lechenich
FB Lechenich
Schülertransportkosten
GESAMT
1. BJ
- 377.500
- 216.482
- 501.000
40.000
- 1.134.982
2. BJ
- 383.200
- 218.982
- 505.158
- 41.000
- 1.148.339
3. BJ
- 389.019
- 221.539
- 509.412
- 42.025
- 1.161.995
4. BJ
- 394.958
- 224.156
- 513.766
- 43.076
- 1.175.956
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 96
5.BJ
- 401.021
- 226.834
- 518.222
- 44.153
- 1.190.229
6. BJ
- 407.210
- 229.573
- 522.781
- 45.256
- 1.204.821
7. BJ
- 413.527
- 232.377
- 527.448
- 46.388
- 1.219.740
8. BJ
- 419.976
- 235.245
- 532.223
- 47.547
- 1.234.992
9. BJ
- 426.559
- 238.181
- 537.110
- 48.736
- 1.250.586
10. BJ
- 433.279
- 241.184
- 542.111
- 49.955
- 1.266.528
Gesamt
- 4.046.248
- 2.284.552
- 5.209.231
- 448.135
- 11.988.167
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Hallenbad Liblar
1. BJ
2. BJ
3. BJ
4. BJ
5.BJ
6. BJ
7. BJ
8. BJ
9. BJ
10. BJ
Gesamt
Einnahmen
Eintrittseinnahmen
Sonstige Einnahmen
Gesamt
360.000
20.000
380.000
369.000
20.200
389.200
378.225
20.402
398.627
387.681
20.606
408.287
397.373
20.812
418.185
407.307
21.020
428.327
417.490
21.230
438.720
427.927
21.443
449.370
438.625
21.657
460.282
449.591
21.874
471.464
4.033.217
209.244
4.242.462
Ausgaben
Personalkosten
Betriebsmittel
Sonstige BK
Gesamt
270.000
230.000
150.000
650.000
275.400
235.750
153.750
664.900
280.908
241.644
157.594
680.146
286.526
247.685
161.534
695.745
292.257
253.877
165.572
711.706
298.102
260.224
169.711
728.037
304.064
266.729
173.954
744.747
310.145
273.398
178.303
761.846
316.348
280.233
182.760
779.341
322.675
287.238
187.329
797.243
2.956.425
2.576.778
1.680.507
7.213.710
BE 1
- 270.000 - 275.700 - 281.519 - 287.458 - 293.521 - 299.710 - 306.027 - 312.476 - 319.059 - 325.779 - 2.971.248
Investition
1.000.000
AfA
Zins
- 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 -
Gesamt
- 377.500 - 383.200 - 389.019 - 394.958 - 401.021 - 407.210 - 413.527 - 419.976 - 426.559 - 433.279 - 4.046.248
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 97
625.000
450.000
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Hallenbad Lechenich
Einnahmen
Eintrittseinnahmen
Sonstige Einnahmen
Gesamt
Ausgaben
Personalkosten
Betriebsmittel
Sonstige BK
Gesamt
1. BJ
2. BJ
3. BJ
4. BJ
5.BJ
6. BJ
7. BJ
8. BJ
9. BJ
10. BJ
Gesamt
10.000
1.000
11.000
10.250
1.025
11.275
10.506
1.051
11.557
10.769
1.077
11.846
11.038
1.104
12.142
11.314
1.131
12.445
11.597
1.160
12.757
11.887
1.189
13.076
12.184
1.218
13.402
12.489
1.249
13.737
112.034
11.203
123.237
45.000
68.982
6.000
119.982
45.900
70.707
6.150
122.757
46.818
72.474
6.304
125.596
47.754
74.286
6.461
128.502
48.709
76.143
6.623
131.476
49.684
78.047
6.788
134.519
50.677
79.998
6.958
137.633
51.691
81.998
7.132
140.821
52.725
84.048
7.310
144.083
53.779
86.149
7.493
147.421
492.737
772.832
67.220
1.332.789
BE 1
- 108.982 - 111.482 - 114.039 - 116.656 - 119.334 - 122.073 - 124.877 - 127.745 - 130.681 - 133.684 - 1.209.552
Investition
1.000.000
AfA
Zins
- 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 62.500 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 - 45.000 -
Gesamt
- 216.482 - 218.982 - 221.539 - 224.156 - 226.834 - 229.573 - 232.377 - 235.245 - 238.181 - 241.184 - 2.284.552
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 98
625.000
450.000
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Freibad Lechenich
Einnahmen
Eintrittseinnahmen
Sonstige Einnahmen
Gesamt
Ausgaben
Personalkosten
Betriebsmittel
Sonstige BK
Gesamt
1. BJ
2. BJ
3. BJ
4. BJ
5.BJ
6. BJ
7. BJ
8. BJ
9. BJ
10. BJ
Gesamt
25.000
5.000
30.000
25.625
5.050
30.675
26.266
5.101
31.366
26.922
5.152
32.074
27.595
5.203
32.798
28.285
5.255
33.540
28.992
5.308
34.300
29.717
5.361
35.078
30.460
5.414
35.874
31.222
5.468
36.690
280.085
52.311
332.396
76.000
126.500
6.000
208.500
77.520
129.663
6.150
213.333
79.070
132.904
6.304
218.278
80.652
136.227
6.461
223.340
82.265
139.632
6.623
228.520
83.910
143.123
6.788
233.822
85.588
146.701
6.958
239.248
87.300
150.369
7.132
244.801
89.046
154.128
7.310
250.484
90.827
157.981
7.493
256.301
832.179
1.417.228
67.220
2.316.627
BE 1
- 178.500 - 182.658 - 186.912 - 191.266 - 195.722 - 200.281 - 204.948 - 209.723 - 214.610 - 219.611 - 1.984.231
Investition
3.000.000
AfA
Zins
- 187.500 - 187.500 - 187.500 - 187.500 - 187.500 - 187.500 - 187.500 - 187.500 - 187.500 - 187.500 - 1.875.000
- 135.000 - 135.000 - 135.000 - 135.000 - 135.000 - 135.000 - 135.000 - 135.000 - 135.000 - 135.000 - 1.350.000
Gesamt
- 501.000 - 505.158 - 509.412 - 513.766 - 518.222 - 522.781 - 527.448 - 532.223 - 537.110 - 542.111 - 5.209.231
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 99
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
5.1.3. Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades am
Standort Lechenich
Dieses Szenario sieht für die einzelnen Standorte folgende Entwicklung vor:
Hallenbad Liblar
Generalsanierung zur Bestandssicherung (Gesamtinvestition ca. 0,6
Mio. €)
Schulhallenbad Lechenich
Schließung, Neubau eines Sporthallenbades am Standort Lechenich mit einem Investitionsvolumen
von 5,5 Mio. €
Freibad Lechenich
Generalsanierung zur Bestandssicherung (mit Folienverkleidung) mit
einem Investitionsvolumen von 2,5
Mio. €
Freibad Kierdorf
Aufgabe
Lehrschwimmbecken Erp
Aufgabe
Lehrschwimmbecken Bliesheim Aufgabe
Bei dieser Variante wird das Schulhallenbad Lechenich geschlossen
und durch den Neubau eines Sporthallenbades am gleichen Standort
ersetzt. Insgesamt werden 8,6 Mio. € investiert. Der Ersatzneubau ist
ausgestattet mit einem 25m-Sportbecken, einem Lehrschwimmbecken und einer Kinder-Wasserspiellandschaft, jedoch nicht mit einem
Springerbecken (in Liblar vorhanden).
Durch das attraktivere neue Sporthallenbad in Lechenich werden die
Besucherzahlen und damit die Einnahmen aus dem öffentlichen Badebetrieb in Liblar zurückgehen.
Bei diesem Szenario kann der Bedarf für Schulen und Vereine und
für den öffentlichen Badebetrieb erfüllt werden.
Die zusammenfassende Wirtschaftlichkeitsbetrachtung (detaillierte Betrachtung siehe nachfolgende Seiten) ergibt über
einen Betrachtungszeitraum von 10 Jahren einen Zuschussbedarf von ca. 19,6 Mio. €.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 100
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zum Szenario „5.1.3. Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades am Standort Lechenich“: Gesamtbetrachtung und Detailbetrachtungen
Gesamtbetrachtung
HB Liblar
HB Lechenich
FB Lechenich
Schülertransportkosten
GESAMT
1. BJ
2. BJ
3. BJ
4. BJ
5.BJ
6. BJ
7. BJ
8. BJ
9. BJ
10. BJ
- 479.500
- 891.250
- 447.250
- 40.000
- 1.858.000
- 488.915
- 897.550
- 451.408
- 41.000
- 1.878.873
- 498.544
- 903.984
- 455.662
- 42.025
- 1.900.214
- 508.391
- 910.553
- 460.016
- 43.076
- 1.922.036
- 518.462
- 917.262
- 464.472
- 44.153
- 1.944.349
- 528.762
- 924.114
- 469.031
- 45.256
- 1.967.164
- 539.296
- 931.111
- 473.698
- 46.388
- 1.990.492
- 550.069
- 938.256
- 478.473
- 47.547
- 2.014.346
- 561.087
- 945.552
- 483.360
- 48.736
- 2.038.736
- 572.356
- 953.004
- 488.361
- 49.955
- 2.063.676
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 101
Gesamt
- 5.245.384
- 9.212.636
- 4.671.731
- 448.135
- 19.577.886
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Hallenbad Liblar
1. BJ
2. BJ
3. BJ
4. BJ
5.BJ
6. BJ
7. BJ
8. BJ
9. BJ
10. BJ
Gesamt
Einnahmen
Eintrittseinnahmen
Sonstige Einnahmen
Gesamt
160.000
16.000
176.000
164.000
16.160
180.160
168.100
16.322
184.422
172.303
16.485
188.787
176.610
16.650
193.260
181.025
16.816
197.841
185.551
16.984
202.535
190.190
17.154
207.344
194.944
17.326
212.270
199.818
17.499
217.317
1.792.541
167.395
1.959.936
Ausgaben
Personalkosten
Betriebsmittel
Sonstige BK
Gesamt
240.000
215.000
136.000
591.000
244.800
220.375
139.400
604.575
249.696
225.884
142.885
618.465
254.690
231.531
146.457
632.679
259.784
237.320
150.119
647.222
264.979
243.253
153.872
662.104
270.279
249.334
157.718
677.331
275.685
255.567
161.661
692.913
281.198
261.957
165.703
708.858
286.822
268.506
169.845
725.173
2.627.933
2.408.727
1.523.660
6.560.320
BE 1
- 415.000 - 424.415 - 434.044 - 443.891 - 453.962 - 464.262 - 474.796 - 485.569 - 496.587 - 507.856 - 4.600.384
Investition
600.000
AfA
Zins
- 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 -
Gesamt
- 479.500 - 488.915 - 498.544 - 508.391 - 518.462 - 528.762 - 539.296 - 550.069 - 561.087 - 572.356 - 5.245.384
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 102
375.000
270.000
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Sporthallenbad Lechenich
1. BJ
2. BJ
3. BJ
4. BJ
5.BJ
6. BJ
7. BJ
8. BJ
9. BJ
10. BJ
Gesamt
Einnahmen
Eintrittseinnahmen
Sonstige Einnahmen
Gesamt
280.000
40.000
320.000
287.000
41.000
328.000
294.175
42.025
336.200
301.529
43.076
344.605
309.068
44.153
353.220
316.794
45.256
362.051
324.714
46.388
371.102
332.832
47.547
380.379
341.153
48.736
389.889
349.682
49.955
399.636
3.136.947
448.135
3.585.082
Ausgaben
Personalkosten
Betriebsmittel
Sonstige BK
Gesamt
240.000
240.000
140.000
620.000
244.800
246.000
143.500
634.300
249.696
252.150
147.088
648.934
254.690
258.454
150.765
663.908
259.784
264.915
154.534
679.233
264.979
271.538
158.397
694.915
270.279
278.326
162.357
710.962
275.685
285.285
166.416
727.385
281.198
292.417
170.576
744.191
286.822
299.727
174.841
761.390
2.627.933
2.688.812
1.568.473
6.885.218
BE 1
- 300.000 - 306.300 - 312.734 - 319.303 - 326.012 - 332.864 - 339.861 - 347.006 - 354.302 - 361.754 - 3.300.136
Investition
5.500.000
AfA
Zins
- 343.750 - 343.750 - 343.750 - 343.750 - 343.750 - 343.750 - 343.750 - 343.750 - 343.750 - 343.750 - 3.437.500
- 247.500 - 247.500 - 247.500 - 247.500 - 247.500 - 247.500 - 247.500 - 247.500 - 247.500 - 247.500 - 2.475.000
Gesamt
- 891.250 - 897.550 - 903.984 - 910.553 - 917.262 - 924.114 - 931.111 - 938.256 - 945.552 - 953.004 - 9.212.636
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 103
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Freibad Lechenich
Einnahmen
Eintrittseinnahmen
Sonstige Einnahmen
Gesamt
Ausgaben
Personalkosten
Betriebsmittel
Sonstige BK
Gesamt
1. BJ
2. BJ
3. BJ
4. BJ
5.BJ
6. BJ
7. BJ
8. BJ
9. BJ
10. BJ
Gesamt
25.000
5.000
30.000
25.625
5.050
30.675
26.266
5.101
31.366
26.922
5.152
32.074
27.595
5.203
32.798
28.285
5.255
33.540
28.992
5.308
34.300
29.717
5.361
35.078
30.460
5.414
35.874
31.222
5.468
36.690
280.085
52.311
332.396
76.000
126.500
6.000
208.500
77.520
129.663
6.150
213.333
79.070
132.904
6.304
218.278
80.652
136.227
6.461
223.340
82.265
139.632
6.623
228.520
83.910
143.123
6.788
233.822
85.588
146.701
6.958
239.248
87.300
150.369
7.132
244.801
89.046
154.128
7.310
250.484
90.827
157.981
7.493
256.301
832.179
1.417.228
67.220
2.316.627
BE 1
- 178.500 - 182.658 - 186.912 - 191.266 - 195.722 - 200.281 - 204.948 - 209.723 - 214.610 - 219.611 - 1.984.231
Investition
2.500.000
AfA
Zins
- 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 1.562.500
- 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 1.125.000
Gesamt
- 447.250 - 451.408 - 455.662 - 460.016 - 464.472 - 469.031 - 473.698 - 478.473 - 483.360 - 488.361 - 4.671.731
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 104
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
5.1.4. Optimierung mit Neubau eines Kombibades mit Saunaanlage am Standort Lechenich
Dieses Szenario sieht für die einzelnen Standorte folgende Entwicklung vor:
Hallenbad Liblar
Minimalsanierung zur Bestandssicherung (Gesamtinvestition ca. 0,6
Mio. €)
Schulhallenbad Lechenich
Schließung, Neubau eines Kombibades mit Saunalandschaft am
Standort Lechenich mit einem Investitionsvolumen von ca. 10,5 Mio.
€
Freibad Lechenich
Generalsanierung und Attraktivierung (ca. 2,5 Mio. €, in den Kosten
für das Kombibad enthalten)
Freibad Kierdorf
Aufgabe
Lehrschwimmbecken Erp
Aufgabe
Lehrschwimmbecken Bliesheim Aufgabe
Bei dieser Variante wird das Schulhallenbad Lechenich geschlossen
und durch den Neubau eines Kombibades mit Saunaanlage am gleichen Standort ersetzt. Insgesamt werden zunächst 11,1 Mio. € investiert. In den Folgejahren sind weitere Attraktivierungsinvestitionen
vorgesehen (insgesamt ca. 0,5 Mio. €). Der Ersatzneubau ist ausgestattet mit einem 25m-Sportbecken, einem Lehrschwimmbecken
und einer Kinder-Wasserspiellandschaft, einer Gastronomie sowie
einer attraktiven Saunalandschaft. Durch das attraktivere neue Kombibad in Lechenich werden die Besucherzahlen und damit die Einnahmen aus dem öffentlichen Badebetrieb in Liblar zurückgehen.
Bei diesem Szenario kann der Bedarf für Schulen und Vereine und
für den öffentlichen Badebetrieb erfüllt werden.
Die zusammenfassende Wirtschaftlichkeitsbetrachtung (detaillierte Betrachtung siehe nachfolgende Seiten) ergibt über
einen Betrachtungszeitraum von 10 Jahren einen Zuschussbedarf von ca. 14,8 Mio. €.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 105
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zum Szenario „5.1.4. Optimierung mit Neubau eines Kombibades mit Saunaanlage am Standort Lechenich“: Gesamtbetrachtung und Detailbetrachtungen
Gesamtbetrachtung
1. BJ
Kombibad Lechenich - 1.303.425
Hallenbad Liblar
- 496.250
Schülertransport
- 40.000
Gesamt
- 1.839.675
2. BJ
3. BJ
4. BJ
5.BJ
6. BJ
7. BJ
8. BJ
9. BJ
10. BJ
Gesamt
- 1.273.096 - 1.201.237 - 1.098.936 - 1.088.548 - 1.033.442 - 985.434 - 1.008.927 - 979.302 - 962.443 - 10.934.790
- 285.744 - 295.751 - 306.041 - 316.620 - 327.497 - 338.679 - 350.172 - 361.986 - 374.129 - 3.452.869
- 41.000
- 42.025 - 43.076 - 44.153 - 45.256 - 46.388 - 47.547 - 48.736 - 49.955 - 448.135
- 1.599.840 - 1.539.013 - 1.448.053 - 1.449.321 - 1.406.195 - 1.370.500 - 1.406.647 - 1.390.025 - 1.386.526 - 14.835.794
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 106
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Hallenbad Liblar
1. BJ
2. BJ
3. BJ
4. BJ
5.BJ
6. BJ
7. BJ
8. BJ
9. BJ
10. BJ
Gesamt
Einnahmen
Eintrittseinnahmen
Sonstige Einnahmen
Gesamt
140.000
16.000
156.000
360.000
20.000
380.000
363.600
20.200
383.800
367.236
20.402
387.638
370.908
20.606
391.514
374.617
20.812
395.430
378.364
21.020
399.384
382.147
21.230
403.378
385.969
21.443
407.411
389.828
21.657
411.486
1.513.829
203.371
3.716.040
Ausgaben
Personalkosten
Betriebsmittel
Sonstige BK
Gesamt
240.000
212.750
135.000
587.750
244.800
218.069
138.375
601.244
249.696
223.520
141.834
615.051
254.690
229.108
145.380
629.179
259.784
234.836
149.015
643.635
264.979
240.707
152.740
658.427
270.279
246.725
156.559
673.562
275.685
252.893
160.473
689.050
281.198
259.215
164.484
704.898
286.822
265.696
168.597
721.114
1.326.976
1.206.473
765.564
6.523.909
BE 1
- 431.750 - 221.244 - 231.251 - 241.541 - 252.120 - 262.997 - 274.179 - 285.672 - 297.486 - 309.629 - 2.807.869
Investition
600.000
AfA
Zins
- 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 37.500 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 - 27.000 -
Gesamt
- 496.250 - 285.744 - 295.751 - 306.041 - 316.620 - 327.497 - 338.679 - 350.172 - 361.986 - 374.129 - 3.452.869
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 107
375.000
270.000
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Kombibad Lechenich (mit Saunaanlage)
1. BJ
2. BJ
3. BJ
4. BJ
5.BJ
6. BJ
7. BJ
8. BJ
9. BJ
10. BJ
Individualgäste Freibad p.a.
30.000
30.000
30.000
30.000
30.000
30.000
30.000
30.000
30.000
30.000
Individualgäste Hallenbad p.a.
80.000
82.400
84.048
85.729
86.586
87.452
88.327
89.210
90.102
91.003
Individualgäste Sauna p.a.
25.000
27.500
30.250
31.763
33.351
35.018
36.069
37.151
37.522
37.897
2,50
2,50
2,50
2,80
2,80
2,80
3,00
Durchschnittserlös Freibad/Bes.
Durchschnittserlös Hallenbad/Bes.
3,00
3,00
3,20
4,00
4,00
4,50
5,00
5,00
5,50
5,50
5,20
5,50
5,50
13,00
13,00
13,00
13,50
13,50
13,50
14,00
14,00
14,00
14,50
Gastronomieumsatz/Bes.
1,50
1,53
1,56
1,59
1,62
1,66
1,69
1,72
1,76
1,79
Solarienumsatz/Bes. (ohne Freibad)
0,10
0,10
0,10
0,11
0,11
0,11
0,11
0,11
0,12
0,12
Shoperlöse/Bes.
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Durchschnittserlös Sauna/Bes.
Gesamt
75.000
75.000
75.000
84.000
84.000
84.000
90.000
90.000
90.000
96.000
843.000
320.000
329.600
378.216
428.645
432.931
480.987
485.796
463.891
495.561
500.517
4.316.144
Eintrittserlöse Sauna
325.000
357.500
393.250
428.794
450.233
472.745
504.962
520.111
525.312
549.514
4.527.420
Gastronomie
202.500
214.047
225.191
234.779
243.445
252.509
260.811
269.414
277.023
284.851
2.464.570
Solarien
10.500
11.210
11.892
12.468
12.982
13.522
14.009
14.515
14.953
15.405
131.456
Schulen und Vereine
30.000
30.750
31.519
32.307
33.114
33.942
34.791
35.661
36.552
37.466
336.101
Shop
20.250
21.405
22.519
23.478
24.344
25.251
26.081
26.941
27.702
28.485
246.457
983.250
1.039.512
1.137.587
1.244.470
1.281.051
1.362.956
1.416.451
1.420.533
1.467.103
1.512.237
12.865.149
Eintrittserlöse Freibad
Eintrittserlöse Hallenbad
Umsatzerlöse gesamt
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 108
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
1. BJ
Wareneinsatz Gastronomie 32%
2. BJ
64.800
Wareneinsatz Shop 50 %
Personalkosten
Strom
Wärmeenergie
3. BJ
68.495
■
4. BJ
72.061
5.BJ
75.129
6. BJ
77.902
7. BJ
80.803
83.460
8. BJ
9. BJ
86.212
88.647
10. BJ
91.152
Gesamt
788.663
10.125
10.702
11.260
11.739
12.172
12.625
13.041
13.471
13.851
14.243
123.229
360.000
367.200
374.544
382.035
389.676
397.469
405.418
413.527
421.797
430.233
3.941.900
95.000
96.900
98.838
100.815
102.831
104.888
106.985
109.125
111.308
113.534
1.040.223
300.000
306.000
312.120
318.362
324.730
331.224
337.849
344.606
351.498
358.528
3.284.916
Wasser/Abwasser
98.000
99.960
101.959
103.998
106.078
108.200
110.364
112.571
114.823
117.119
1.073.073
Reparaturen/Instandhaltung
10.000
10.200
10.404
10.612
10.824
11.041
11.262
11.487
11.717
11.951
109.497
Betriebsmittel und Laborunters.
25.000
25.500
26.010
26.530
27.061
27.602
28.154
28.717
29.291
29.877
273.743
Fremdkosten Reinigung
40.000
40.800
41.616
42.448
43.297
44.163
45.046
45.947
46.866
47.804
437.989
Versicherungen und Beiträge
15.000
15.300
15.606
15.918
16.236
16.561
16.892
17.230
17.575
17.926
164.246
Verwaltungskosten
20.000
20.400
20.808
21.224
21.649
22.082
22.523
22.974
23.433
23.902
218.994
Marketing
50.000
51.000
52.020
53.060
54.122
55.204
56.308
57.434
58.583
59.755
547.486
Kfz-Kosten
10.000
10.200
10.404
10.612
10.824
11.041
11.262
11.487
11.717
11.951
109.497
Beratungskosten
10.000
10.200
10.404
10.612
10.824
11.041
11.262
11.487
11.717
11.951
109.497
Sonstiges
50.000
51.000
52.020
53.060
54.122
55.204
56.308
57.434
58.583
59.755
547.486
1.157.925
1.183.857
1.210.074
1.236.156
1.262.349
1.289.148
1.316.134
1.343.710
1.371.406
1.399.680
12.770.439
72.487
8.314
18.702
73.808
100.316
76.823
95.698
112.557
94.710
Kosten gesamt
BE 1
-
174.675
-
144.346
-
AfA
-
656.250
-
656.250
-
656.250 -
656.250
-
656.250
-
656.250
-
656.250 -
656.250
-
656.250 -
656.250 -
6.562.500
Zins
-
472.500
-
472.500
-
472.500 -
472.500
-
472.500
-
472.500
-
472.500 -
472.500
-
472.500 -
472.500 -
4.725.000
Investition 10.500.000
Zins Attraktivierungen
-
-
-
9.000
9.000
9.000
18.000
18.000
22.500
22.500
108.000
AfA Attraktivierungen
-
-
-
12.500
12.500
12.500
25.000
25.000
31.250
31.250
150.000
979.302 -
962.443 - 10.934.790
Gesamt
- 1.303.425 - 1.273.096 - 1.201.237 - 1.098.936 - 1.088.548 - 1.033.442 -
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 109
985.434 - 1.008.927 -
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
5.1.5. Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades an einem neuen Standort
Dieses Szenario sieht für die einzelnen Standorte folgende Entwicklung vor:
Hallenbad Liblar
Schließung, Neubau eines Sporthallenbades an einem zentralen
Standort mit einem Investitionsvolumen von ca. 7,5 Mio. €
Schulhallenbad Lechenich
Schließung
Freibad Lechenich
Generalsanierung mit Folienverkleidung der Becken ca. 2,5 Mio. €
Freibad Kierdorf
Aufgabe
Lehrschwimmbecken Erp
Aufgabe
Lehrschwimmbecken Bliesheim Aufgabe
Bei dieser Variante wird das Hallenbad Liblar geschlossen und durch
den Neubau eines Sporthallenbades an einem zentralen, neuen
Standort ersetzt. Insgesamt werden 10 Mio. € investiert. Der Ersatzneubau ist ausgestattet mit einem teilbaren 50m-Sportbecken, einem
Lehrschwimmbecken und einer Kinder-Wasserspiellandschaft.
Bei diesem Szenario kann der Bedarf für Schulen und Vereine und
für den öffentlichen Badebetrieb erfüllt werden.
Die zusammenfassende Wirtschaftlichkeitsbetrachtung (detaillierte Betrachtung siehe nachfolgende Seiten) ergibt über
einen Betrachtungszeitraum von 10 Jahren einen Zuschussbedarf von ca. 19,6 Mio. €.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 110
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zum Szenario „5.1.5. Optimierung mit Neubau eines Sporthallenbades an einem
neuen Standort“: Gesamtbetrachtung und Detailbetrachtungen
Gesamtbetrachtung
1. BJ
2. BJ
3. BJ
4. BJ
5.BJ
6. BJ
7. BJ
8. BJ
9. BJ
10. BJ
Gesamt
Neubau Hallenbad
- 1.578.750
- 1.472.124
- 1.439.887
- 1.458.549
- 1.477.617
- 1.444.550
- 1.463.932
- 1.483.740
- 1.503.984
- 1.524.673
- 14.847.806
FB Lechenich
-
457.250
-
424.083
-
428.448
-
432.924
-
437.513
-
442.217
-
447.039
-
451.983
-
457.051
-
462.246
- 4.440.754
Schülertransportkosten -
25.000
-
25.625
-
26.266
-
26.922
-
27.595
-
28.285
-
28.992
-
29.717
-
30.460
-
31.222
-
GESAMT
- 2.061.000
- 1.921.832
- 1.894.601
- 1.918.395
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 111
- 1.942.726
- 1.915.052
- 1.939.963
- 1.965.440
- 1.991.495
- 2.018.141
280.085
- 19.568.644
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Freibad Lechenich
Einnahmen
Eintrittseinnahmen
Sonstige Einnahmen
Gesamt
Ausgaben
Personalkosten
Betriebsmittel
Sonstige
Gesamt
1. BJ
2. BJ
3. BJ
4. BJ
5.BJ
6. BJ
7. BJ
8. BJ
9. BJ
10. BJ
Gesamt
50.000
5.000
55.000
50.000
8.000
58.000
50.500
8.080
58.580
51.005
8.161
59.166
51.515
8.242
59.757
52.030
8.325
60.355
52.551
8.408
60.959
53.076
8.492
61.568
53.607
8.577
62.184
54.143
8.663
62.806
518.427
79.948
598.375
76.000
126.500
6.000
208.500
77.520
129.663
6.150
213.333
79.070
132.904
6.304
218.278
80.652
136.227
6.461
223.340
82.265
139.632
6.623
228.520
83.910
143.123
6.788
233.821
85.588
146.701
6.958
239.247
87.300
150.369
7.132
244.801
89.046
154.128
7.310
250.484
90.827
157.981
7.493
256.301
832.178
1.417.228
67.219
2.316.625
BE 1
- 188.500 - 155.333 - 159.698 - 164.174 - 168.763 - 173.467 - 178.289 - 183.233 - 188.301 - 193.496 - 1.753.254
Investition
2.500.000
AfA
Zins
- 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 156.250 - 1.562.500
- 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 112.500 - 1.125.000
Gesamt
- 457.250 - 424.083 - 428.448 - 432.924 - 437.513 - 442.217 - 447.039 - 451.983 - 457.051 - 462.246 - 4.440.754
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 112
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Neubau Sporthallenbad
1. BJ
Individualgäste Hallenbad p.a.
2. BJ
3. BJ
4. BJ
5.BJ
6. BJ
7. BJ
8. BJ
9. BJ
10. BJ
Gesamt
100.000
101.000
102.010
103.030
104.060
105.101
106.152
107.214
108.286
109.369
Durchschnittserlös Hallenbad/Bes.
3,00
3,00
3,50
3,50
3,50
4,00
4,00
4,00
4,00
4,00
Shoperlöse/Bes.
0,15
0,15
0,16
0,16
0,16
0,17
0,17
0,17
0,18
0,18
300.000
303.000
357.035
360.605
364.211
420.404
424.608
428.854
433.143
437.474
3.829.335
15.000
15.453
15.920
16.400
16.896
17.406
17.932
18.473
19.031
19.606
172.117
315.000
318.453
372.955
377.006
381.107
437.810
442.540
447.327
452.174
457.080
4.001.451
Eintrittserlöse Hallenbad
Shop
Umsatzerlöse gesamt
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 113
1.046.221
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
1. BJ
Wareneinsatz Shop 50 %
2. BJ
■
3. BJ
4. BJ
5.BJ
6. BJ
7. BJ
8. BJ
9. BJ
10. BJ
Gesamt
7.500
7.727
7.960
8.200
8.448
8.703
8.966
9.237
9.516
9.803
86.058
Personalkosten
340.000
346.800
353.736
360.811
368.027
375.387
382.895
390.553
398.364
406.331
3.722.905
Strom
110.000
112.200
114.444
116.733
119.068
121.449
123.878
126.355
128.883
131.460
1.204.469
Wärmeenergie
320.000
326.400
332.928
339.587
346.378
353.306
360.372
367.579
374.931
382.430
3.503.911
Wasser/Abwasser
120.000
122.400
124.848
127.345
129.892
132.490
135.139
137.842
140.599
143.411
1.313.967
Reparaturen/Instandhaltung
14.000
14.280
14.566
14.857
15.154
15.457
15.766
16.082
16.403
16.731
153.296
Betriebsmittel und Laborunters.
25.000
25.500
26.010
26.530
27.061
27.602
28.154
28.717
29.291
29.877
273.743
Fremdkosten Reinigung
42.000
42.840
43.697
44.571
45.462
46.371
47.299
48.245
49.210
50.194
459.888
Versicherungen und Beiträge
12.000
12.240
12.485
12.734
12.989
13.249
13.514
13.784
14.060
14.341
131.397
Verwaltungskosten
16.000
16.320
16.646
16.979
17.319
17.665
18.019
18.379
18.747
19.121
175.196
Marketing
20.000
20.400
20.808
21.224
21.649
22.082
22.523
22.974
23.433
23.902
218.994
Kfz-Kosten
10.000
10.200
10.404
10.612
10.824
11.041
11.262
11.487
11.717
11.951
109.497
1.000
1.020
1.040
1.061
1.082
1.104
1.126
1.149
1.172
1.195
10.950
50.000
51.000
52.020
53.060
54.122
55.204
56.308
57.434
58.583
59.755
547.486
1.087.500
1.109.327
1.131.592
1.154.305
1.177.475
1.201.110
1.225.221
1.249.817
1.274.908
1.300.503
11.911.757
Beratungskosten
Sonstiges
Kosten gesamt
BE 1
-
772.500 -
790.874
-
758.637
-
777.299 -
796.367
-
763.300
-
782.682
-
802.490
-
822.734
-
843.423 -
7.910.306
Investition 5.500.000
AfA
-
468.750 -
343.750
-
343.750
-
343.750 -
343.750
-
343.750
-
343.750
-
343.750
-
343.750
-
343.750 -
3.562.500
AfA
-
337.500 -
337.500
-
337.500
-
337.500 -
337.500
-
337.500
-
337.500
-
337.500
-
337.500
-
337.500 -
3.375.000
Gesamt
- 1.578.750 - 1.472.124 - 1.439.887 - 1.458.549 - 1.477.617 - 1.444.550 - 1.463.932 - 1.483.740 - 1.503.984 - 1.524.673 - 14.847.806
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
5.1.6. Optimierung mit Neubau eines Freizeitbades an einem
neuen Standort
Dieses Szenario sieht für die einzelnen Standorte folgende Entwicklung vor:
Hallenbad Liblar
Schließung, Neubau eines Freizeitbades mit Freibad und Saunaanlage an einem zentralen
Standort mit einem Investitionsvolumen von ca. 18 Mio. €
Schulhallenbad Lechenich
Schließung
Freibad Lechenich
Schließung
Freibad Kierdorf
Aufgabe
Lehrschwimmbecken Erp
Aufgabe
Lehrschwimmbecken Bliesheim Aufgabe
Bei dieser Variante werden alle Bäder geschlossen und durch einen
zentralen Neubau eines Freizeitbades mit Saunaanlage und Freibad
ersetzt. Dieses Freizeitbad ist ausgestattet mit:
1. Freibad
Sportschwimmbecken mit 50m-Bahnen
Sprungbecken
Nichtschwimmerbecken mit Breitrutsche
Kinder-Wasserspiellandschaft
2. Familien-Freizeitbad
Sportbecken 25 m, 6 Bahnen, WF 400 m2,
Lehrschwimm- und Kursbecken, WF 160 m2,
Erlebnisbecken, WF 200 m2
Kinder-Wasserspielbereich mit Planschbecken, WF 80 m2,
Warm-Außenbecken WF 15-200 m2, nach Möglichkeit als Solebecken,
Whirlpool, WF 30 m2,
Textil-Dampfbad
1-2 Röhrenrutschen
3. Sauna
Aufgusssauna innen 40 Plätze
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 115
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Sanarium innen 20 Plätze
Dampfbad innen 20 Plätze
Themensauna innen 20 Plätze
Whirlpool
Ruhebereiche/Ruheräume
Aufgusssauna außen (Kelo-Blockhaus o. ä.) 60 Plätze
Saunagarten mit Tauch- und Bewegungsbecken
Massage/Beauty/Wellness 100 m2
4. Gastronomie
interne Gastronomie 50 Plätze (Freeflow)
externe Gastronomie 40 Plätze (Bedienung)
Freibadgastronomie (SB-Terrasse) 50 Plätze
Saunagastronomie 40 Plätze (Bedienung)
5. Nebenräume
Foyer
Verwaltung und Personalräume
Umkleidebereich
30 Wechselkabinen
2 Sammelumkleiden
6 Familien/Behindertenumkleiden
1.100 Schränke ganzjährig
1.000 Schränke Freibad
Sanitärbereich
Technikräume
Vorstehendes Raum- und Angebotsprogramm ist selbstverständlich
modifizierbar. Die Ausrichtung des Angebots sollte stärker in Richtung Gesundheit und Wellness gehen als in Richtung Freizeit und
Spaß.
Bei diesem Szenario kann der Bedarf für Schulen und Vereine und
für den öffentlichen Badebetrieb nur bedingt erfüllt werden!
Die zusammenfassende Wirtschaftlichkeitsbetrachtung (detaillierte Betrachtung siehe nachfolgende Seiten) ergibt über
einen Betrachtungszeitraum von 10 Jahren einen Zuschussbedarf von ca. 20,9 Mio. €.
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Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
■
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zum Szenario „5.1.6. Optimierung mit Neubau eines Freizeitbades an einem neuen Standort“: Gesamtbetrachtung
Gesamtbetrachtung
1. BJ
Individualgäste Freibad p.a.
2. BJ
3. BJ
4. BJ
5.BJ
6. BJ
7. BJ
8. BJ
9. BJ
10. BJ
Gesamt
30.000
30.300
30.603
30.909
31.218
31.530
31.846
32.164
32.486
32.811
313.866
110.000
111.100
112.211
113.333
114.466
115.611
116.767
117.935
119.114
120.305
1.150.843
30.000
33.000
36.300
36.663
37.030
37.400
37.774
38.152
38.533
38.919
363.770
Durchschnittserlös Freibad/Bes.
2,50
2,50
2,50
2,70
2,70
2,70
2,90
2,90
2,90
3,10
Durchschnittserlös Hallenbad/Bes.
6,00
6,00
6,00
6,50
6,50
7,00
7,00
7,50
7,50
8,00
13,00
13,00
13,00
13,50
13,50
13,50
14,00
14,00
14,00
14,50
Gastronomieumsatz/Bes.
1,50
1,53
1,56
1,59
1,62
1,66
1,69
1,72
1,76
1,79
Solarienumsatz/Bes.
0,10
0,10
0,10
0,11
0,11
0,11
0,11
0,11
0,12
0,12
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
0,15
0,15
0,16
0,16
0,16
0,17
0,17
0,17
0,18
0,18
Individualgäste Hallenbad p.a.
Individualgäste Sauna p.a.
Durchschnittserlös Sauna/Bes.
Shoperlöse/Bes.
Eintrittserlöse Freibad
-
75.000
75.750
76.508
83.454
84.289
85.132
92.352
93.276
94.209
101.713
861.682
Eintrittserlöse Hallenbad
660.000
666.600
673.266
736.665
744.032
809.278
817.371
884.512
893.357
962.443
7.847.523
Eintrittserlöse Sauna
390.000
429.000
471.900
494.951
499.900
504.899
528.835
534.123
539.465
564.318
4.957.391
Gastronomie
255.000
266.832
279.525
287.967
296.664
305.623
314.853
324.361
334.157
344.248
3.009.230
14.000
14.698
15.451
15.918
16.398
16.894
17.404
17.929
18.471
19.029
166.192
Solarien
Anwendungen
Shop
Umsatzerlöse gesamt
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
25.500
26.683
27.953
28.797
29.666
30.562
31.485
32.436
33.416
34.425
300.923
1.419.500
1.479.563
1.544.602
1.647.751
1.670.949
1.752.387
1.802.299
1.886.637
1.913.073
2.026.176
17.142.940
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 117
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
1. BJ
2. BJ
■
3. BJ
4. BJ
5.BJ
6. BJ
7. BJ
8. BJ
9. BJ
10. BJ
Gesamt
Wareneinsatz Gastronomie 32%
81.600
85.386
89.448
92.149
94.932
97.799
100.753
103.796
106.930
110.159
Wareneinsatz Shop 50 %
12.750
13.342
13.976
14.398
14.833
15.281
15.743
16.218
16.708
17.212
150.461
Personalkosten
580.000
591.600
603.432
615.501
627.811
640.367
653.174
666.238
679.562
693.154
6.350.838
Strom
120.000
122.400
124.848
127.345
129.892
132.490
135.139
137.842
140.599
143.411
1.313.967
Wärmeenergie
400.000
408.000
416.160
424.483
432.973
441.632
450.465
459.474
468.664
478.037
4.379.888
Wasser/Abwasser
120.000
122.400
124.848
127.345
129.892
132.490
135.139
137.842
140.599
143.411
1.313.967
Sole
-
-
-
-
-
-
-
-
-
962.954
-
-
Reparaturen/Instandhaltung
15.000
15.300
15.606
15.918
16.236
16.561
16.892
17.230
17.575
17.926
164.246
Betriebsmittel und Laborunters.
30.000
30.600
31.212
31.836
32.473
33.122
33.785
34.461
35.150
35.853
328.492
Fremdkosten Reinigung
60.000
61.200
62.424
63.672
64.946
66.245
67.570
68.921
70.300
71.706
656.983
Versicherungen und Beiträge
18.000
18.360
18.727
19.102
19.484
19.873
20.271
20.676
21.090
21.512
197.095
Verwaltungskosten
18.000
18.360
18.727
19.102
19.484
19.873
20.271
20.676
21.090
21.512
197.095
Marketing
100.000
102.000
104.040
106.121
108.243
110.408
112.616
114.869
117.166
119.509
1.094.972
Kfz-Kosten
10.000
10.200
10.404
10.612
10.824
11.041
11.262
11.487
11.717
11.951
109.497
Beratungskosten
10.000
10.200
10.404
10.612
10.824
11.041
11.262
11.487
11.717
11.951
109.497
120.000
122.400
124.848
127.345
129.892
132.490
135.139
137.842
140.599
143.411
1.313.967
1.695.350
1.731.748
1.769.105
1.805.542
1.842.739
1.880.714
1.919.482
1.959.059
1.999.465
2.040.715
18.643.918
Sonstiges (inkl. Schülertransport
Kosten gesamt
-
1.500.978
AfA
- 1.125.000 - 1.125.000 - 1.125.000 - 1.125.000 - 1.125.000 - 1.125.000 - 1.125.000 - 1.125.000 - 1.125.000 - 1.125.000 -
11.250.000
Zins
-
-
8.100.000
Gesamt
- 2.210.850 - 2.187.184 - 2.159.502 - 2.092.790 - 2.106.790 - 2.063.326 - 2.052.182 - 2.007.422 - 2.021.391 - 1.949.539 -
20.850.978
BE 1
-
275.850
-
252.184 -
224.502
-
157.790 -
171.790
-
128.326 -
117.182
-
72.422 -
86.391 -
14.539
Investition 18.000.000
810.000
-
810.000 -
810.000
-
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 118
810.000 -
810.000
-
810.000 -
810.000
-
810.000 -
810.000 -
810.000
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
6.
■
FAZIT UND EMPFEHLUNG
Zusammenfassend ergibt sich bei einem Vergleich der sechs verschiedenen Entwicklungsszenarien folgendes Bild:
Tab.: Gegenüberstellung der Entwicklungsszenarien
Szenario
5.1.1. Optimierung im
Bestand unter Beibehaltung aller Standorte
5.1.2. Optimierung im
Bestand mit Aufgabe
von Standorten
5.1.3. Optimierung
mit Neubau eines
Sporthallenbades am
Standort Lechenich
Wie hoch ist der
Mindestinvestitionsbedarf?
Wie hoch ist der
Zuschussbedarf auf
10 Jahre gerechnet?
Ist das Schul- und
Vereinsschwimmen
im bisherigen Umfang gesichert?
Erfolgt eine Optimierung des Angebots unter Marktgesichtspunkten?
7,4 Mio. €
17,3 Mio. €
ja
nein
gering
5,0 Mio. €
12,0 Mio. €
ja
nein
gering
5,5 Mio. €
19,6 Mio. €
ja
bedingt
gering
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 119
Wie ist das Betreiberrisiko zu bewerten?
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
Szenario
5.1.4. Optimierung
mit Neubau eines
Kombibades am
Standort Lechenich
5.1.5. Optimierung
mit Neubau eines
Sporthallenbades an
einem neuen Standort
5.1.6. Optimierung
mit Neubau eines
Freizeitbades an einem neuen Standort
Wie hoch ist der
Mindestinvestitionsbedarf?
■
Wie hoch ist der
Zuschussbedarf auf
10 Jahre gerechnet?
Ist das Schul- und
Vereinsschwimmen
im bisherigen Umfang gesichert?
Erfolgt eine Optimierung des Angebots unter Marktgesichtspunkten?
11,1 Mio. €
14,8 Mio. €
ja
ja
mittel
10,0 Mio. €
19,6 Mio. €
ja
nein
gering
18,0 Mio. €
20,9 Mio. €
bedingt
ja
sehr hoch
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 120
Wie ist das Betreiberrisiko zu bewerten?
Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt
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Unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist eine Bestandsoptimierung der Erftstadter Bäder mit der Aufgabe einzelner Standorte die
empfehlenswerte Lösung, da sie den kommunalen Haushalt am geringsten belasten wird (sieht man einmal von der radikalen Lösung
der Schließung sämtlicher Bäder ab, bei der jedoch die kommunale
Daseinsvorsorge nicht mehr erfüllt wird). An zweiter Stelle steht die
Errichtung eines Kombibades am Standort Lechenich als Ersatzneubau für die dortige Sportschwimmhalle. Dieses Kombibad sieht aus
wirtschaftlichen Erwägungen eine gewisse freizeit- und erlebnisorientierte Gestaltung des Angebots und die Errichtung einer Saunalandschaft als Profitcenter vor. Bei der Errichtung eines reinen Sporthallenbades als Ersatzneubau an diesem Standort ist durch die geringeren Einnahmeerwartungen die Belastung des kommunalen Haushaltes höher als bei der Kombibadlösung. Von der Errichtung eines
Freizeitbades als zentralem Bäderangebot in Erftstadt ist aufgrund
des mit den hohen Investitionskosten verbundenen Betreiberrisikos
abzuraten. Auch eine Konservierung des Status quo und damit eines
nicht wirklich nachfragegerechten Bäderangebotes bringt immerhin
noch jährliche Belastungen in Höhe von ca. 1,7 Mio. € mit sich!
Ein aus unserer Sicht tragfähiger Kompromiss aus einer Reduzierung der derzeitigen Belastung und einer Verbesserung des kommunalen Bäderangebots stellt somit Variante 5.1.4. „Optimierung mit
Neubau eines Kombibades am Standort Lechenich“ dar, die wir daher zur Umsetzung empfehlen.
© con.pro GmbH Kommunalberatung, Nürnberg, 28. Juli 2009, Seite 121