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Beschlussvorlage (Anlage 2 zur Beschlussvorlage 492/2010 Auszug)

Daten

Kommune
Pulheim
Größe
431 kB
Datum
17.11.2010
Erstellt
11.11.10, 15:03
Aktualisiert
11.11.10, 15:03
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Inhalt der Datei

Auszug aus der Broschüre. Vollversion herunterzuladen unter: http://www.flussgebiete.nrw.de/berichte/erlaeuterungsberichte/Erlaeuterungsbericht_PE_RHE_1400.pdf ANLAGE 2 Mehr Leben für die Rheinzuflüsse von Bad Honnef bis Köln Die Bäche und das Grundwasser im Gebiet der Rheinzuflüsse von Bad Honnef bis Köln – Zustand, Ursachen von Belastungen und Maßnahmen www.umwelt.nrw.de PE_RHE_1400.indd 1 14.12.2008, 14:42 24 Ursachen von Belastungen und Maßnahmen Mit vielen Maßnahmen haben das Land NRW, Städte und Gemeinden sowie die in dieser Region zuständigen Wasserverbände in den letzten Jahren zur Verbesserung der Wasserqualität beigetragen und erste Bemühungen unternommen, die Bäche im Rheingraben Nord (Rheinzuflüsse von Bad Honnef bis Köln) ökologischer zu gestalten. Die Wiederherstellung der Durchgängigkeit – der „Durchwanderbarkeit“ für Wanderfische und andere Organsimen – muss immer vor dem Hintergrund betrachtet werden, dass viele hier verlaufende Gewässer als kleine Nebengewässer des Rheins in den Randbereichen der Rheinaue natürlicherweise versickert sind und keine oder nur eine temporäre, oberflächige Anbindung an das Hauptgewässer hatten. Durch den technischen Ausbau der Gewässer infolge des hohen Nutzungsdrucks im betrachteten Umfeld der Städte Köln und Bonn konnte ihre naturnahe Entwicklung noch nicht flächig umgesetzt werden. Gute Beispiele sind jedoch punktuell am Pulheimer Bach, am Dickopsbach, am Roisdorfer/Bornheimer Bach und am Endenicher Bach zu finden. Zuletzt führte der Ausbau der Kläranlagen Köln-Langel, Bonn-Salierweg und Bonn-Bad Godesberg zu einer Verbesserung der Wasserqualität im Rhein. Aber: Es gibt noch viel zu tun. Die Wasserqualität ist nur in den Quellbereichen von Rheinkanal/Scheuerbach und Ohbach gut. Erhöhte Metallbelastungen durch Barium, Blei, Bor, Cadmium, Kobalt, Kupfer, Molybdän, Quecksilber, Silber, Titan, Vanadium und Zink wurden in fast allen Rheinzuflüssen von Bad Honnef bis Köln festgestellt. Hier sind noch weitere Untersuchungen zur Ermittlung der Herkunft der Belastungen erforderlich. Mit dem Regenwasser können Metalle aus verschiedenen Bereichen in die Gewässer gelangen. Ein großer Teil gelangt über das von Straßen abfließende Regenwasser in die Gewässer (Autoverkehr, Abrieb von Reifen etc.). Aber PE_RHE_1400.indd 24 14.12.2008, 14:43 34 Mit gutem Beispiel voran Nicht überall lässt sich der angestrebte „gute Zustand“ schon bis zum Jahr 2015 erreichen. Mancherorts sind noch umfangreiche Untersuchungen notwendig, um Ursachen für Belastungen zu finden und Strategien für deren Beseitigung zu entwickeln. Einige Maßnahmen sind sehr aufwändig, beispielsweise, wenn für die Schaffung einer Flussaue die Grundstücke verschiedener Besitzer zusammengelegt werden müssen. Nicht zuletzt muss auch die Finanzierung der Maßnahmen gesichert werden. Dies erfordert bei einigen Projekten eine Verteilung der Kosten auf mehrere Jahre. Dennoch zeigen viele gute Beispiele, dass eine ökologische Entwicklung unserer Flüsse und Seen möglich ist, ohne die öffentlichen Finanzen und private Beteiligte wie die Grundstückseigentümer oder die Gebührenzahler zu überlasten. Von diesen Verbesserungen sollen alle profitieren: die Menschen, die Städte und Gemeinden sowie die gesamte Region. Einige solcher Beispiele, die im Raum Köln/Bonn in den letzten Jahren verwirklicht wurden, möchten wir Ihnen vorstellen. Zum Beispiel … Der Pulheimer Bach: Vor den Toren von Köln Wie viele Fließgewässer in einem landwirtschaftlich ertragreichen und damit hoch genutzten Umfeld in der offenen Bördenlandschaft im Westen von Köln sind auch der Pulheimer Bach und seine Zuflüsse extrem verbaut worden. Tiefe Einschnitte, Betonhalbschalen in der Sohle, Abstürze und verrohrte Abschnitte in den Siedlungen sorgen für eine schnelle Ableitung des Wassers – eine Anbindung an die umgebende Aue ist nicht mehr gegeben. PE_RHE_1400.indd 34 14.12.2008, 14:43 35 Von dem „guten ökologischen Zustand“, den die europäische Wasserrahmenrichtlinie für alle europäischen Gewässer bis 2015 anstrebt, sind viele dieser Bäche und Flüsse natürlich weit entfernt. Das muss aber nicht so bleiben, wie das Beispiel der jüngsten Gewässerentwicklungsmaßnahme am Pulheimer Bach zwischen Geyen und Pulheim zeigt. Der Pulheimer Bachverband verfolgt schon seit einigen Jahren konsequent das Ziel der Wiederbelebung der bachgebundenen Ökosysteme in diesem anspruchsvollen Naturraum. Der hier vorgestellte Abschnitt von 700 Metern Länge ist einer von insgesamt elf Abschnitten im Pulheimer Bach-System, der als vordringlich eingestuft und auf Grundlage eines Konzepts zur naturnahen Entwicklung von Fließgewässern (KNEF) renaturiert wurde. Nach Herausnahme der Betonschalen und Rückbauten eines Absturzes, einer Brücke und einer Verrohrung kann sich der Bach jetzt durch eigendynamische Entwicklung Strukturen schaffen, die nach Jahrzehnten der Abstinenz wieder Lebensraum für wassergebundene Pflanzen und Tiere bieten. Ein Gewässer begleitender Weg – in gebührendem Abstand zum Bach – macht zudem die renaturierten Abschnitte für die Bevölkerung erlebbar und erhöht die Akzeptanz bei den Betroffenen. Die Bilder zeigen den Zustand vor und nach der Renaturierung. PE_RHE_1400.indd 35 14.12.2008, 14:43