Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
14 kB
Datum
19.12.2006
Erstellt
24.12.09, 06:51
Aktualisiert
24.12.09, 06:51
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
öffentlich
Der Bürgermeister
V 631/2006
Az.:
Amt: - 82 BeschlAusf.: - Datum: 23.08.2006
Beratungsfolge
Ausschuss für Wirtschaftsförderung
und Betriebsausschuss
Immobilienwirtschaft
Rat
Betrifft:
Termin
Bemerkungen
27.09.2006
19.12.2006
Neubau eines Bürgerbüros in Erftstadt-Lechenich
Finanzielle Auswirkungen:
Die Vorlage berührt die Wirtschaftspläne 2009 und 2010 des Eigenbetriebes Immobilienwirtschaft.
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den 23.08.2006
Beschlussentwurf:
1.
2.
3.
4.
Der Mietvertrag für das Objekt Haus Ganser wird nicht über den 31.12.2010 hinaus
verlängert.
Die Stadtverwaltung wird am Standort Rathaus Liblar konzentriert.
Durch Abbruch des Hauses Bonner Straße 32 und Erstellung eines Neubaus werden die
Voraussetzungen geschaffen, in Lechenich ein leistungsfähiges Bürgerbüro einzurichten.
Das Objekt soll spätestens am 31.12.2010 betriebsfertig sein.
Am Standort Liblar wird der Bürgerservice durch die Einrichtung eines Bürgerbüros
verbessert.
Begründung:
Im Zusammenhang mit der Beratung über den Antrag A 7/2326 haben sich die städtischen
Gremien mit der Entwicklung eines langfristigen Raumkonzeptes für die Stadtverwaltung befasst.
Auf meine Stellungnahme zu diesem Antrag wird verwiesen.
Der Mietvertrag für Haus Ganser endet am 31.12.2010. Im Vertrag wurde der Stadt die Option
eingeräumt, das Mietverhältnis um zweimal 10 Jahre zu verlängern. Ich schlage vor, von dieser
Möglichkeit keinen Gebrauch zu machen.
Das Haus Ganser erfüllt nicht die Anforderungen, die heute an ein modernes Bürogebäude gestellt
werden. An dieser Stelle sei lediglich auf die nicht behindertengerechte Ausstattung des Hauses
verwiesen. Schon aus diesem Grund sollte von einer Verlängerung des Mietvertrages abgesehen
werden.
Wie bereits in meiner Stellungnahme zum Antrag A 7/2326 ausführlich ausgeführt wurde, sollte die
Verwaltung an einem Standort konzentriert werden. Dadurch werden viele Verwaltungsabläufe
vereinfacht und somit Ausgaben vermindert.
Die Stadt Erftstadt ist eine Flächengemeinde. Bei der Konzentration der Verwaltung auf einen
Standort würden für die Bürger ggf. unzumutbar lange Wege entstehen. Im Interesse einer
bürgernahen Versorgung sollte daher in Lechenich ein leistungsfähiges Bürgerbüro geschaffen
werden. In diesem Büro sollten nahezu alle Dienstleistungen, die die Verwaltung für die Bürger
erbringt, abgewickelt werden können. Neben den Aufgaben des Ordnungsamtes und seiner
Einwohnermeldeabteilung könnten dort insbesondere auch Leistungen aus dem Bereich des
Bauordnungsamtes und des Amtes für Generationen, Jugend, Familie, Soziales und Integration
(z.B. Anmeldung für den Kindergarten) dort angeboten werden. Der Umfang der im Bürgerbüro
angebotenen Dienstleistungen sowie die notwendige Personal- und Büroausstattung muss noch
im Detail festgelegt werden. Zielsetzung für das Bürgerbüro sollte sein, dass die Bürger aus
Lechenich und aus den zu Lechenich benachbarten Stadtteilen nur noch im Ausnahmefall das
Rathaus in Liblar aufsuchen müssen, wenn sie Dienstleistungen der Verwaltung in Anspruch
nehmen wollen.
Für den Bereich des Objektes Bonner Straße 32 befindet sich derzeit ein Bebauungsplan in
Aufstellung. Der Entwurf des Bebauungsplanes sieht vor, dass direkt an der Bonner Straße ein
dreigeschossiges Gebäude mit einer Nettonutzfläche von ca. 500 m² errichtet werden kann (s.
Anlage). Weiterhin ist auf dem Grundstück ein öffentlicher Parkplatz vorgesehen, dessen Bau im
Rahmen des Konzeptes „Historische Altstadt Lechenich“ beschlossen wurde.
Dieser geplante Neubau bietet sich zur Unterbringung eines Bürgerbüros an. Die weitere Nutzung
kann derzeit noch nicht abschließend festgelegt werden. Wie auch der Bund der Steuerzahler
festgestellt hat, ist die Personalausstattung der Stadt Erftstadt recht knapp bemessen (vergleiche
dazu V 436/2006). Ich gehe daher in den kommenden Jahren nicht von größeren Personaleinsparungen im Bereich der Kernverwaltung aus. Im Rathaus Liblar sind derzeit Räume im 1. OG
an die ARGE und an ein Rechtsanwaltsbüro vermietet. Werden diese Verträge sowie der
Mietvertrag für Haus Ganser nicht verlängert, so können die Mitarbeiter aus der Kernverwaltung im
Rathaus in Liblar sowie im Bürgerbüro in Lechenich untergebracht werden. Neben dem
Bürgerbüro im Erdgeschoss des Objektes Bonner Straße 32 könnten in den Obergeschossen
noch andere Nutzungen untergebracht werden. Sollte die ARGE 2010 in kommunale Trägerschaft
übergehen, so müsste das Objekt Bonner Straße 32 vollständig für Zwecke der Verwaltung
genutzt und müssten in Liblar noch zusätzliche Räumlichkeiten geschaffen werden.
Die Kosten eines Neubaus an der Bonner Straße werden auf ca. 1.350.000,- € geschätzt. Im
Rahmen des Mieter-Vermieter-Modells ergeben sich dadurch Folgekosten in Höhe von ca.
135.000,- € pro Jahr ohne Betriebskosten. Die jährlichen Kosten für einen Neubau übersteigen
damit die Nettomiete für Haus Ganser um ca. 30.000,- €/Jahr. Langfristig ist diese Investition für
die Stadt jedoch wirtschaftlich, da städtisches Vermögen geschaffen wird und die Belastungen
nach Rückzahlung der Darlehen erheblich sinken. Weiterhin werden die Betriebskosten in einem
Neubau erheblich geringer sein als im Haus Ganser.
-2-
Zu einer modernen Kommunalverwaltung, die sich als Dienstleistungsunternehmen für die
Bürgerinnen und Bürger versteht, gehört heute ein leistungsfähiges Bürgerbüro. Mit Lechenich und
Liblar verfügt die Stadt Erftstadt über zwei historisch gewachsene Zentren mit entsprechenden
Verwaltungsstandorten. Es ist daher folgerichtig, neben dem Standort Bonner Straße in Lechenich
auch ein Bürgerbüro in Liblar vorzusehen. Idealerweise würde dieses im Erdgeschoss des
Rathauses untergebracht. Die räumlichen Voraussetzungen für diese Unterbringung sollten
geschaffen werden, sobald geeignete Flächen verfügbar sind.
(Bösche)
-3-